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XI.
Der große Weg

Zwei Tage später erschien Kascheikes Aufsatz im Kreisblatt, und bis tief in den Abend hinein standen die Menschen in Gruppen vor den Haustüren zusammen, und es war ein leidenschaftliches Kämpfen um die Person von Andreas Nyland.

Auch er hatte die Zeitung gelesen; dann aber hatte er an seinem Schreibtisch gesessen und Stunde auf Stunde geordnet, was ihm zu ordnen blieb. Nun saß er seit dem Nachmittag auf der Gartenbank über dem See, sah nach den sich färbenden Wäldern hinüber und dachte an die Worte, die er morgen von der Kanzel zum Abschied sprechen wollte.

Das Herz war ihm nicht leicht. Wohl hatte er die Nacht der Tiere hinter sich und die Stunde, da er mit dem Kruzifix in den Händen niedergekniet war vor den zurückweichenden Menschen seiner Jugendzeit, und das Unerhörte, der Wurf vor den Wagen des Lebens, war ihm nicht unbekannt. Aber er fühlte, daß es Brücken gegeben hatte, die aus solcher Tat zurückführten auf ein festes Land. Nun aber stand das Uferlose vor ihm, und nur in der Ferne dämmerte das Kreuz. Es blieb zurück, was allerorten als die Frucht der Reise erschien: Weib, Amt und der Boden, der zu pflügen war. Ein Narr ging aus dem Leben, und ein Verständiger trat in die schmale Lücke. Hatte Gott aufgehört, im Menschen sich zu erneuern, und waren es nur die wirren Stimmen einer zerstörten Seele, die in die neue Wandlung trieben? Oder war es eine Berufung, niederbrechend aus den Sternen in eine opferbereite Brust, wie sie früher Menschen gerufen hatte, aus Wüsten, aus Gelagen, aus mönchischer Zelle?

Er beugte sich über die Augen seines Hundes und blickte lange hinein. Er sah die öde Brandstätte zwischen Brache und Wald, Krähenflug und Wolkentreiben, und das traurige Bild des heimatlosen Tieres, und während über dem andern Ufer die Sonne sank, die Farben erloschen, der Tag zerfiel, fühlte er die Erkenntnis seiner großen Einsamkeit ihn durchschauern und Gottes Hände am Antlitz des neuen Menschen formen, der schmerzenvoll sich in ihm gebar.

Sonnenvoll und windstill hob der nächste Morgen sich über die Stadt. In allen Gärten blühten die Astern, und der Ahorn vor der Kirchentür war erfüllt von rötlichem Glanz und dem Lärm sich sammelnder Stare. Als Andreas die Kirche betrat, mußten die Menschen sich zur Seite drängen, um ihm den Weg zum Altar zu öffnen, und durch das lichtgefüllte Kirchenschiff hindurch sah er den Vorplatz erfüllt von Neugierigen, die keinen Platz gefunden hatten. Er verharrte eine geraume Zeit, in den Anblick der Menge versunken, das fremde, traurige Lächeln um die Lippen, die Arme achtlos herabhängend. Er sah Haß und gläubige Hingabe, und über beides fühlte er seine Seele langsam sich aufwärts heben. Dann wandte er sich zum Bilde des Gekreuzigten.

Als er die Kanzel bestiegen hatte, sah er einen breiten Sonnenstrahl über dem braunen Holz der Brüstung liegen. Er hob die leise geöffneten Hände in den warmen Glanz und schloß sie langsam um das Licht, als nehme er Gottes Gnade aus der letzten Stunde auf seinen Weg. Dann sprach er mit ergriffener Stimme die Auferweckung des Lazarus aus dem Johannesevangelium. Und hatte er zuerst das Antlitz geneigt und der Sonne in seinen Händen zugewandt, so hob er die Stirne, je näher er dem Ende kam, und ein allen erkennbares Leuchten brach aus seinen Augen, als er die letzten Verse über die Gemeinde rief: »Da er das gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Angesicht verhüllet mit einem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: Löset ihn aus, und lasset ihn gehen.«

Darauf begann Andreas seine letzte Predigt.

Er sagte, daß sie heute wohl gekommen seien, um ein Schauspiel zu sehen, etwa wie ein lebendiger Mensch zu Tode gesteinigt werde; daß sie aber etwas andres sehn würden, nämlich wie ein toter Mensch zum Leben erweckt würde und daß er deshalb, entgegen allem Brauch, das Evangelium von der Erweckung des Lazarus gesprochen habe. Denn dieser Lazarus sei er selbst, und die Geschichte seines Lebens, seines Sterbens und seiner Auferweckung wolle er ihnen nun erzählen.

Er tat es mit einfachen Worten, aber die Ergriffenheit einer unerhörten Beichte hob sie über das Alltägliche, selbst über das Feierliche des Raumes und der Stunde, so daß die Menschen zu ahnen begannen, daß es nicht nur ein gleitender Sonnenstrahl war, den dieser bleiche Mensch dort oben in den gefalteten Händen hielt. Er verhüllte nichts und beschönigte nichts, nur über seine Heirat und Ehe ging er mit milden Worten hinweg. Als er von seinem Hunde sprach und von dem Tage der Wunder, schien ihm die Stimme zu versagen, und er schüttelte das Haupt, als sei es unmöglich, von der Gnade zu künden, die ihm zuteil geworden war.

»Ihr möget nun denken,« fuhr er dann fort, »daß ich alles dieses sage, um zu entkräften, was man über mich geschrieben hat, um mein Amt zu retten und mein Brot. Aber das ist es nicht. Denn was ich hier bekannt habe, das habe ich meinem obersten Vorgesetzten bekannt, bevor ich in mein Amt trat, und er hat es mir vergeben. Nein, es geschieht, um euch zu zeigen, weshalb ich euch verlasse. Es werden viele unter euch sein, denen ich als ein Narr erscheinen werde, und mir selbst hat das viele Schmerzen gemacht. Aber ist nicht der Baum ein Narr, der seine Blüten verschüttet, der Kranich, der über unsre Stadt dahinrauscht? Ihr alle, die ihr arbeitet in eurer Zeit und für eure Zeit, Gutes schafft ihr mit euren Händen, Brot und Häuser, Fortschritt und Sicherheit. Nicht zu missen seid ihr am Webstuhl der Ewigkeit. Aber muß nicht ab und zu einer aufstehen irgendwo auf der Erde und am Zaun seines Gartens die Arme heben und schreien: ›Gott, wo bist du? Gott, bist du tot?‹ Muß nicht irgendwo einer auffahren von seinem Lager, wenn der Wind um das Fenster geht, und flüstern: ›O Gott, wozu? Wohin?‹ Gibt es denn das nicht, daß einer ausbricht aus dem Gewölbe seiner Zeit wie durch den Deckel eines Sarges und mit gelähmter Zunge schreit: ›Was tut ihr?‹ Daß einer in das Auge eines Kindes blickt und hört die Trümmer seines Lebens niederbrechen vor dem, was er sieht?

»Und ich sollte schlafen unter meinem Dach, wenn draußen die Kranken auf der Schwelle stöhnen, wenn die Kinder weinen, wenn die Tiere heimatlos auf den Straßen gehen? ›Lazarus, komm heraus!‹ Es hat mich getroffen wie ein Lanzenstoß, und bis ins Tiefste brennt mich die Wunde. Wir haben Häuser gebaut um unser Leben und eine Schwelle errichtet zwischen uns und Gott. Aber Christus hatte kein Haus. In der Wüste steht er noch immer, einsam wie vor zweitausend Jahren und wartet. Alle warten sie, alle Mühseligen, alle Sünder, alle Starken, alle Begrabenen, daß ein Mensch komme. Kein Führer, kein Erfinder, kein Vorgesetzter, kein Diener, nicht Stand oder Amt, nicht Partei, nicht Bekenntnis. Nur ein Mensch. Ein Mensch soll kommen und sprechen: ›Hier bin ich. Wo ist dein Kreuz, daß ich es tragen helfe?‹

»Und ich gehe von euch, um ein Mensch zu werden. Ich dachte es mir zu leicht, ich war nicht in der Wüste. Ich dachte, es sei genug, daß ich meinen Heiland ausgegraben habe. Aber ich weiß jetzt das Geheimnis. Daß ich zu meinem Volke gehen muß, um den Heiland aus seiner Brust auszugraben, wo er verschüttet liegt. Wir alle sind schuld daran, wir alle haben den Spaten in unsrer Hand. Aber es wird die Zeit kommen, wo Gott über die Städte und Wüsten und Gräber der Erde rufen wird: ›Lazarus, komm heraus!‹ Und der deutsche Mensch wird aufstehen, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und das Blut von seinem Antlitz wischen, und Gott wird sie heißen, ihn aufzulösen und ihn gehen zu lassen. Und danach wird die neue Erde beginnen. Ich aber will gehorsam aus dem Grabe steigen als der erste Lazarus und an die Brust der Menschen klopfen, ob der Heiland noch atme.«

Als Andreas von der Kanzel zum Altar schritt, war kein Laut vernehmbar als das Zwitschern der Stare im Ahornbaum. Er stand noch eine Weile vorgeneigt, dem frohen Klange hingegeben. Dann sprach er nichts als den Segen. Und dann legte er die Zeichen seines Amtes mit leisen Bewegungen ab, Barett und Talar, breitete sie sorgsam vor die gestickte Decke, neigte sich tief vor dem Kruzifix und verließ dann langsam durch den Mittelgang die Kirche, der Türe zu, die als golderfülltes Tor vor der Erde stand.

Aber bevor er noch den ersten Pfeiler erreicht hatte, erhob sich aus dem Gestühl gegenüber der Kanzel die Gestalt des Pfarrers Reimarus und vertrat ihm den Weg. Die Sonne beschien mit erschreckender Härte sein verwüstetes Gesicht, um das in wirren Strähnen das graue Haar fiel. Er breitete die kraftlosen Arme vor Nyland und beugte sich tief vor ihm. »Andreas,« rief er mit seiner heiseren Stimme, »du weißt, was sie in meiner Seele tun. Schlage ihn nieder, den Dunklen, bevor du fortgehst auf den großen Weg. Wir sind deines Segens nicht wert, aber segne mich, Andreas, hörst du? Segne mich!« Und er sank mit kraftlosem Weinen in seinen Stuhl zurück, als Andreas, liebevoll lächelnd, das Zeichen des Kreuzes über ihn geschlagen hatte.

Das Weinen des Pfarrers aber riß die Riegel von den Toren des Schweigens, und mit einem Schlage, die Orgel übertönend, erdröhnte die Kirche von Haß und Liebe, und Flüche wie krampfhaftes Weinen fielen über den Scheitel des Entschreitenden. Der stand schon auf den grauen Steinstufen des Portales, vorwärtsgezwungen von der nachdrängenden Welle, und blickte erschreckt, die Hände hebend, auf den Kirchenplatz, den eine neue Menge mit Lachen und Trauer erfüllte und in dessen Mitte, den Ahorn umgebend, eine freie Fläche sich öffnete. Hier knieten, die Hände im Staube, vielleicht zehn Menschen, und an den Schultern eines jeden lehnte, auf den Querbalken gestützt, ein schweres Kreuz, aus rohem Holze kunstlos gefertigt. Ruhig lag die Sonne auf den bloßen Häuptern, auf dem Schweiß der blassen Stirnen und dem bestaubten Kleid, und wie durch das plötzliche Schweigen der Klang der Orgel die stille Luft erfüllte, hoben sich die gebeugten Gesichter zum Tor der Kirche, und ein fremdartiges Leuchten fiel über ihre Erschöpfung, als sie Andreas Nyland erblickten.

Der stand noch immer in fassungslosem Erbarmen, erkannte Grita unter den Knienden, sah Jons mit finsterem Antlitz am vorderen Rand der Menge und deckte die Hände über die Augen, als blicke er zurück in eine andre Zeit und ein anderes Land, wo die Glut des Glaubens dazu getrieben hatte, aus dem Staub der Erde zu Gott zu schreien. Als er die Stufen hinunterschritt, hob der vorderste der Knienden die gefalteten Hände und rief ihm, weithin vernehmbar, entgegen: »Wat schall wi doahne, Herr? Wat schall wi doahne?« Es war der Hirt vom Gute, und unwillkürlich blickte Andreas sich nach seiner Frau um, als er aus dem heiseren Ruf den Tag der Schande vor sich emporsteigen sah.

Doch trat er wortlos zu Grita, beugte sich über sie und sprach leise und schnell: »Was tut ihr hier, ihr Armen? Kommt rasch, in meinen Garten. Sie sind es noch nicht wert, daß sie euch sehen.«

Aber während sie sich gehorsam erhoben, die Kreuze mit beiden Händen auf ihre Schultern legend, schoß ein gellender Pfiff über die Menge, und die klare, kalte Stimme Kascheikes schlug bis in die fernsten Winkel des Platzes: »Steinigt sie! Sie ist sein Verhältnis!«

Grita wankte und streckte eine Hand hilfesuchend nach Jons, der wie ein Tier nach dem Orte sprang, an dem die Stimme verklang.

Das übrige ging im Toben der Menge unter. Andreas riß das Kreuz unter seinen Arm und zog Grita nach der Tür seines Hauses. Aber bevor sie die Schwelle erreichten, traf ein Stein Gritas Schläfe, und sie sank neben ihm nieder. Er ließ das Kreuz fallen, stieß den Hund zur Seite, der bellend an ihm emporsprang, und trug die krampfhaft Weinende in das Haus. Er stand in der Türe, die traurigen Augen der Menge preisgegeben, bis Jons mit dem letzten der Kreuzträger im Hause war. Dann schloß er die Türe und blieb im dunklen Flur, die Stirne gegen das Holz gelehnt, bis der schwere Herzschlag in ihm verklang.

Sie saßen im rings umschlossenen Garten, bis der Lärm der Straße verstummte. Reimarus sprach den Verwirrten zu, und um die Mittagszeit ruderte Andreas in einem schweren Kahn sie alle über den See nach dem Walde, durch den sie ihre Straße erreichen konnten.

Er ging mit ihnen bis zur Höhe des Uferhanges und nahm hier Abschied von ihnen. Jons und Grita blieben noch zurück, und sie saßen noch eine Weile unter den leise wehenden Birken, die Blicke auf die sonnigen Dächer am jenseitigen Ufer gerichtet. Der Lärm der Kinder kam vernehmbar über das Wasser, und Klänge einer Gartenmusik wehten in abgerissenen Takten über sie hin. Steil stieg der Rauch über die leuchtenden Giebel, und in matter Bläue umspannte der hohe Herbsthimmel das Bild des Friedens.

»Andreas,« sagte Jons, »komm zu uns. Wir wollen arbeiten für dich, und du kannst über deinen Büchern sitzen oder denken, wie du die Welt neu machen willst.«

Er lächelte freundlich, aber das Licht des Wanderers wuchs in seinen Augen. »Vielleicht hätte ich es vor einem Jahre getan, Jons. Aber nicht mehr seit dem Tage, wo ich dich singen hörte. Ich hatte die Fahrt zu Gott vergessen, das war es. Du hast heute nicht gesehen, daß ich mich gern nach dem Stein gebückt hätte, um ihn zurückzuwerfen. Ich bin nicht reif, Jons, zu meinem Werke. Ich war noch nicht in der Wüste, im großen Schweigen.«

»Wir werden Sie nicht mehr wiedersehen, Herr,« flüsterte Grita. »Wenn Sie aus dem großen Schweigen kommen, dann werden Sie dahin gehen, wo das Volk am Kreuze hängt.«

»So wird es sein,« sagte er ernst. »Aber möchtest du wünschen, daß ich woanders hinginge? Wer den Heiland ausgraben will, braucht nicht zu dir zu kommen, Grita.«

Jons ballte in schwerem Grübeln die Faust. »Es wird durch dich gehen, Andreas, wie das Gatter durch die Bäume. Mit Blut werden sie bauen an der neuen Welt, nicht mit Liebe.«

»Aber wenn einer sein wird, Jons, der zu mir sprechen wird wie ich damals zu den Bäumen, dann wird es nicht schwer sein … Und nun geht, das Kind wartet auf euch, und in seinen Augen könnt ihr mich wandern sehen.«

Grita weinte laut. Dann zog Jons sie, liebevoll auf sie einsprechend, in den Wald hinein.

Andreas blieb unter den Birken, bis der Abend dämmerte. Er dachte nicht an den nächsten Tag, sondern an seine Kinderzeit, und er versuchte, aus allem, was seine Erinnerung füllte, die dunklen Wurzeln zu lösen, die nun den Baum seines Lebens trugen. Aber er vermochte es nicht ganz, und er schied von seinem Jugendland mit der ergreifenden Gewißheit, daß außerhalb des Blutes Stimmen waren, die eine Menschenseele füllen konnten, die aus den Sternen kamen oder aus den Wolken, aber deren Ruf so unerbittlich war wie ein Trompetenstoß vor der Schlacht.

Und dann fühlte er seine Stunde gekommen. Nebel stiegen schon über den dunkelnden Seewiesen, und von einem fernen Gehöft drang das Bellen eines Hundes in den Abend. Beim ersten Ton fiel Anima ihm ein. Einen Augenblick noch stand er in kaltem Erschrecken, dann lief er den Uferhang hinunter, sprang ins Boot und ruderte mit aller Kraft durch das dunkle Wasser nach seinem Hause hinüber.

Der Hund war nicht im Garten und nicht in den Zimmern. Reimarus hatte ihn nicht gesehen, und Martha war nicht daheim. Andreas rief den Namen mit zitternden Lippen, und mit schwerer Schuld fiel die Erinnerung an die Vormittagsstunde in seine Seele, als er den Hund mit harter Bewegung von sich gewiesen hatte. Er nickte abwesend zu Reimarus' Mutmaßungen und wollte in die Stadt, um zu suchen.

Sie traten beide auf die Schwelle, und Andreas hatte noch den Drücker der Türe in der Hand, als sie ihn sahen. Am Zaun des Vorgartens lehnte Gritas Kreuz, mit der Spitze an den Stamm der Linde gelehnt, und von der Mitte des Querbalkens hing ein dunkler, kleiner Körper herab, eine Schlinge um den Hals, die Glieder schon erstarrt. Die Dämmerung war schon so tief, daß der Kirchenplatz im Dunkel lag, und man hörte nur den gedämpften Laut vieler Schritte, die sich laufend entfernten, ohne daß man mehr als ein paar Schatten sehen konnte, die durch den Lichtschein der gegenüberliegenden Fenster glitten.

Andreas weinte nicht. Er stöhnte nur leise auf, als seine Hände den kalten Körper berührten. Dann trug er ihn in sein Zimmer und setzte sich auf den Stuhl am Fenster. Im letzten Abendlicht neigte er seine Augen in die starren Augen des Tieres und blieb so sitzen, unbeweglich und schweigend.

Reimarus hockte irgendwo im Dunkeln und flüsterte mit heiserer Stimme Gebete und Flüche wirr durcheinander.

Erst als der Mond sich über die Dächer hob und durch die Lindenkronen hindurch die Stube mit bläulichem Glanze füllte, stand Andreas auf. Er hüllte das Tier in ein dunkles Tuch, hing sich den losen Rucksack um und nahm seinen Stock. Dann erst entsann er sich seines Gastes. »Ich wollte im Tageslicht fortgehen, Herr Pfarrer,« sagte er schwerfällig, »aber das kann ich nicht mehr. Ich könnte den Zorn nicht verbergen. So muß ich jetzt schon gehen.«

Reimarus erhob sich. »Ich werde dich durch die Stadt begleiten, Andreas. Wenn es nach Recht ginge und der Dunkle nicht wäre, dann müßtest du bleiben und ich müßte gehen … Ich werde auch so gehen, morgen werde ich schon schreiben. Wer soll nach dir auf dem Altar stehen?«

Bevor sie das Haus verließen, ging Andreas in die dunkle Laube und kam mit einem Spaten wieder. Dann nahm er den Hund in seine Arme. Reimarus nahm ihm das übrige ab. Und dann verließen sie das Haus.

Sie gingen auf der Mondscheinseite, Andreas voran, barhäuptig, das Tier an der Brust, das weiße Gesicht zum Lichte der Dächer gehoben. Er lächelte nicht mehr, er trug das starre Antlitz seines Traumes, als gehe er dem Hause entgegen, das schweigend, ohne Fenster und Türen, sich aus dem Nebel hob. Reimarus, schwer atmend, leise vor sich hinsprechend, stolperte auf Schrittlänge hinter ihm drein.

Vor den Haustüren saßen die Menschen in der warmen Nachtluft, blickten schweigend zum Mond empor oder sprachen leise von den Ereignissen des Tages. Aber alle diejenigen, die, erschreckt und ergriffen von dem Anblick der beiden Wanderer, mit ungeschicktem Trostwort zu Andreas traten, wichen scheu zurück vor der sichtbaren Leiche des Tieres und dem traumgebundenen Ausdruck seiner Züge. Doch folgten ihm viele nach, so daß, bevor er den Markt erreichte, der hallende Lärm vieler Füße durch die stille Nacht ging und die in den Häusern Weilenden mit dunklem Schrecken an die Fenster rief.

In weißem Licht lag der Marktplatz. Ein leise aufkommender Wind rauschte im Laub der Linden, und über den zurücktretenden Dächern sah man dunkles Gewölk sich heben und schmale Wetterbäume mit fahlen Schäften zwischen die Sterne schießen.

Über dem weißen Schilde von Kascheike & Vierkandt waren die Fenster geöffnet. Licht und Gelächter fielen auf den stillen Platz und verstummten erst, als, von den Häusern zurückgeworfen, der Schritt der vielen Füße über das Pflaster ging. Hier wendete Andreas zum ersten Male seinen Blick, und es war ihm nur wie ein Weiterschreiten in seinem Traume, als er Kascheike und seine Frau aus einem der Fenster sich beugen sah. Der Mond schien hell in ihre weißen Gesichter, und für eines Augenblickes Länge hoben sie beide die Hand in unwillkürlicher Abwehr gegen das seltsame Bild, das aus einer geisterhaften Welt in ihr Leben zu rufen schien. Doch dann wandte Frau Martha sich mit einer jähen Bewegung ins Helle zurück, und Kascheikes kalte Stimme ging klar über die stockende Menge: »Sieh da … der Weg nach Golgatha!«

Reimarus hob mit einem Fluche die Faust, aber Andreas verhielt nicht den Schritt und senkte die Augen von neuem in das Land seines Traumes.

Bis sie zwischen niedrigen Häusern das freie Feld erreichten und die erste Höhe erstiegen. Die Pappeln brausten im stärker gewordenen Wind, schwere Wolkenschiffe rauschten am Monde vorbei, und ein feuchter Atem stieg regenkündend aus den Feldern. Hier wandte Andreas sich um und blickte über die sich entblößenden Häupter auf die Stadt zurück. Die Dächer funkelten, und um den Kirchturm floß eine feine Silberlinie.

Dann hob er die Hand und schlug das Kreuzeszeichen über die dunkle Menge, und so bezwingend war in allem Schweigen diese Bewegung, daß die Vordersten sich wendeten und nach kurzem Zögern der ganze Zug wieder die Straße hinunterfloß, die Augen noch zurückgewandt, aber immer tiefer und tiefer im Schatten der Hecken verschwimmend.

Sie sprachen kein Wort, bis sie die Brandstätte erreichten. Ein trostloses Dämmerlicht hing über dem öden Ort. Noch immer stieg ein schwelender Geruch aus den schwärzlichen Trümmern, Licht und Schatten wechselten schon gespenstig unter ziehenden Wolken, und eintönig sang der Wind im hohen Gras der Brache.

An der Stelle, wo Andreas den Hund gefunden hatte, begrub er ihn. Dann stieß er den Spaten in die festgetretene Erde und ließ sich erschöpft auf den Steinen des Fundamentes nieder, die als heller Wall aus dem schwärzlichen Schutte ragten. Ihm gegenüber, auf dem Ende eines verkohlten Balkens, hockte Reimarus.

»An dieser Stelle ist alles Symbol, Herr Pfarrer,« begann Andreas nach langem Schweigen und strich sich das Haar aus der Stirne zurück. »Der Brand, das Tier, das Grab und wir beide … es ist ein guter Abschiedsort.«

Reimarus stützte den schweren Kopf in beide Hände. »Wenn ich dir noch etwas sagen darf, Andreas,« sagte er leise, »hänge dein Herz nicht zu sehr an die Symbole … du hast vielleicht gemerkt, daß ich öfter an deinem Leben stand, als du glaubtest. Ich bin ein Trinker, ein Lump, gewiß. Aber glaube mir, ich war meines Gottes einstmals so voll wie du. Es ist lange her. Du kannst ein Gesandter werden, Andreas, du kannst auch ein Narr werden. Glaube mir: in jedem von uns ist der Dunkle lebendig. Deiner Mutter Blut wächst in dir, Andreas, aber wir sollen über das Blut wachsen … Das mit der deutschen Seele, es war ein schönes Symbol. Nun hast du sie begraben, der Wind geht über sie hin. Das ist gut, denn nun lebt sie in dir, und dort wirst du sie nicht totschlagen lassen. Sie wollten dich verschütten, Andreas, ich weiß es. Aber du bist herausgestiegen aus dem Grabe, und ich weiß, daß du wandeln wirst. Du willst in das große Schweigen gehen. Ich weiß nicht recht, wie das ist, aber ich glaube, daß es gut ist. Und dann wirst du zum Volke gehen. Es wartet, Andreas, darauf kannst du dich verlassen. Du brauchst dich nicht zu übereilen, du kommst nicht zu spät, höchstens zu früh, aber nicht zu spät. Vielleicht wird es ›Hosianna‹ schreien, vielleicht ›Kreuzige!‹ Aber was es auch schreit, Andreas, glaube nicht, daß du der Messias bist, hörst du? Alles andre glaube, nur das nicht! Wir sind nicht Gott, keiner von uns, nur Gott und Teufel. Ein Knecht Gottes wolltest du werden, Andreas. Das werde, das allein, aber nichts andres … So, und nun laß mich noch ein Weilchen sitzen, ich bin etwas müde, und ich habe schon lange nicht gesehen, wie die Wolken ziehen.«

Als er aufstand, mußte er sich auf den Spaten stützen. »Wir wollen es kurz machen, Andreas,« sagte er mit einem Versuch zu lächeln. »Viel geht mit dir fort, sehr viel … bleib hier nicht lange sitzen, es ist ein trauriger Ort … so, und nun geh mit Gott!«

»Sie waren unter meinen Erweckern,« sagte Andreas mühsam, »vielleicht der größte … Sie sind mehr als ich …«

Nach ein paar Schritten kehrte Reimarus noch einmal um. »Noch etwas will ich dir sagen, Andreas … er hat sein Antlitz nicht mehr verhüllt … verstehst du?«

Dann stolperte er über den Brandschutt auf die Straße. Für eine Weile erklang noch ab und zu der Laut des Spatens, wenn er an einen Stein stieß, und dann war seine Gestalt verschwunden.

Die große Einsamkeit, die hinter ihm ins Ungemessene wuchs, warf sich mit solcher Wucht auf Andreas, daß er ganz in sich zusammenkroch, den Kopf in die Hände gestützt und die Knie heraufgezogen. Zuerst ging er noch in suchendem Grübeln den Worten des Pfarrers nach, der leisen Unruhe lauschend, die sie in seine Seele geworfen hatten. Dann tauchten langsam die Bilder des Tages empor, schlossen sich zu einer schweren Kette und verflossen allmählich zu einer dumpfen Wirrnis aus Gram und Erschöpfung.

Der Wind klirrte wie im Stacheldraht, Vogelschrei drang aus fernem Käfig, und irgendwo rauschte ein Espenwald. Silbergrau blitzte der Schein seiner gewendeten Blätter durch die Nacht, und die Fahlheit dieses Lichtes verbarg etwas, das unter den ersten Stämmen vor sich ging. Er hob die Hand über die Augen, damit er sähe, aber Wolken ertränkten den Mond. Ein schwerer Schatten schleppte über die verkohlten Sparren, beugte das Gras und verfing sich im brausenden Wald. Dann, im heimlich sich wieder vorstehlenden Glanz, war es wieder da, lauschte aufs Feld und beugte sich von neuem zur Erde. »Ein Mensch,« flüsterte Andreas, »ein grabender Mensch … wer mag es sein?«

Leise glitt er von den Steinen ins Feld, dumpfe Qual in allen Gliedern, als brächen seine Gelenke, aber von unentrinnbarer Gier getrieben, zu sehen, was dort im Walde vor sich gehe. Der Wind schrie im Grase, Schatten jagten gleich riesigen Tieren über seinen kalten Rücken, Spinnen glänzten im Mondlicht unter schwankenden Halmen. Aber er lief und lief, tief gebeugt, lautlos, ohne Atem. Endlos war das Feld, aufleuchtend und wieder erlöschend, immer höher rauschte das Gras.

Aber plötzlich, aus dem Schatten einer Wolke, wuchs der Wald mitten über ihm. Er tastete nach glatten Stämmen, die im Brausen der Wipfel bebten, von jäher Verlorenheit übermannt. Er lauschte, und horch … da war der Klang des Spatens … ein Stein … noch einer … in dumpfem Wurf fiel Erde ins Moos … Und dann sah er ihn, mit der Hand zu greifen, tief gebückt, zum Felde lauschend. Er kannte ihn nicht. Das Gesicht war verborgen, doch Kleid und Gestalt waren fremd. Aber der Atem des Mörders wehte von ihm her, und ein unsägliches Entsetzen floß in Andreas' Herz.

Er grub und grub. Und dann, mit furchtbarer Plötzlichkeit, warf er die Arme bis zu den Schultern in die Grube und zog, langsam, keuchend, etwas Schweres empor. Ein leiser, klagender Ton kam aus der Erde herauf, zerrissen von Jammer, unmerklich wachsend und sich füllend, so daß Andreas auf die Knie sich hob, die geöffneten Hände blindlings von sich streckend, sich windend unter seinem eigenen Herzschlag, der ihn zu zerreißen schien.

Da hielt der andre in seiner Bewegung inne und wandte den Kopf zur Seite, ins Licht hinein, langsam, so langsam, daß Andreas die Wolken aufziehen und vergehen sah. Und immer weiter wandte sich das Gesicht, grauenhaft wie von einer Maschine gelenkt, bis es dem Körper im Rücken stand. Es war Kascheike. Die schwarze Locke fiel ihm in die weiße Stirn, schief kam der flimmernde Blick aus dunklen Augenwinkeln, und er lächelte mit schmalen, blutlosen Lippen. Aus seinem Lächeln floß ein eisiger Hohn wie Speichel, und leise sagte er: »Weißt du, um wessen Kehle meine Hände liegen, Andreas?«

»Du weißt es nicht,« fuhr er nach furchtbarem Schweigen fort, »und niemals sollst du es wissen.« Er zog, ohne das Gesicht zu wenden, die Arme aus der Grube und scharrte mit den Händen langsam, ganz langsam, die Erde wieder hinein. Der Schrei erstickte, tiefer und tiefer, aber er verstummte nicht. Und immer lächelte Kascheike.

»Mörder!« schrie Andreas. »Mör … der!« Er warf sich auf ihn, aber er stürzte ins Leere. Seine Hände griffen in den Schutt der Brandstätte, und in seine sich öffnenden Augen fiel das Licht des steigenden Mondes.

»Mein Gott,« flüsterte er, ins Leben zurücktastend, »mein Gott, weshalb hast du mich verlassen?« Und erschrak sofort über die Worte, die er gebraucht hatte, und sank im Schutt zusammen, den steinernen Wall in seinem Rücken, und stieg sofort, in dumpfem Strudel kreisend, die Leitern empor, die über Abgründen ins Wesenlose schwankten. Die Kammern kamen, die weißen Laken, der Hund und der Schrei, und wieder stieß er mit gellendem Angstruf ins wache Leben. Regentropfen fielen kühlend auf seine brennende Stirn, und dann stand er aufrecht, die Nacht erkennend, und der Ruf seines Weges stieß in das zerflatternde Gespinst seiner Träume.

Ohne sich zu wenden, verließ er den Ort, nachschauernd unter den Bildern der Erschöpfung, während seine Seele schon hinausgriff in das kommende Land.

Schon neigte sich der umschattete Mond, als er bei Bulck ans Fenster klopfte. Er fuhr zurück, als noch vor seiner erhobenen Hand das riesige Haupt erschien und der Flügel sich öffnete. »Komm herein, Andreas,« sagte er ohne Erstaunen, »es ist nicht zugeschlossen.«

Es war der alte Platz, auf dem Bulck im Sessel saß, eine Decke um die Knie. »Ich kann nicht schlafen, Andreas,« erklärte er, »dann sitze ich lieber hier und sehe hinaus. Komm, hier, dein Stuhl steht noch da … ist etwas passiert?«

Erschüttert blickte Andreas in das veränderte Antlitz mit den scheuen, etwas traurigen Augen und der müden Linie um den linken Mundwinkel, der die leisen Worte mühsam formte. Noch immer schien die stumme Frage aus einem verschütteten Grunde zu rufen, zu ferneren Dingen sich wendend, immer weiter tastend: »Ist es wahr, Andreas?« Und das bang Verwunderte in diesem gewaltigen Haupte erzwang ein Mitleid, ohne es zu wollen.

»Ich war lange nicht bei dir,« sagte Andreas. »Ich lag in einem Grabe, ich wollte mich ausruhen und schlafen. Aber nun fügte es sich, daß meine Hände sich um Wunder legten, und ich komme nur, um dir Lebewohl zu sagen.«

Bulck nickte. »Daß du nicht bleiben konntest, Andreas, das wußte ich wohl. Ich dachte nur nicht, daß es so schnell kommen würde. Weißt du noch, daß du als Flurhüter kamst? Flurhüter wandern immer in der Nacht.«

»Ich habe viel entdeckt in diesen Tagen und Nächten, Vater, sehr viel. Dinge, die ich in meinem Hochmut zu kennen glaubte, und von denen ich nichts wußte. Die Erde, den Wald, das Schweigen … Gottes Antlitz, die deutsche Seele, ach wie über einen Becherrand fließt es ohne Grenzen …«

»Und nun?«

»Nun gehe ich in die Rüstung.«

»So … ja … wie meinst du das, Andreas?«

»Ich gehe ins Schweigen … in große Wälder wahrscheinlich. Ein Jahr oder ein paar Jahre. Vielleicht werde ich arbeiten dort, säen oder pflanzen. Vielleicht werde ich nur beten oder lauschen. Wußtest du, wie sehr Gott in den Wäldern lebt? Früher ging man in die Wüste, bei uns muß man in die Wälder gehen. Denn wenn man in sein Leben gehen will, ins wahre Leben, dann muß man heraustreten dazu wie ein Baum aus dem Walde, so ganz, verstehst du, Wurzel, Stamm und Krone, Erde und Gott, ein Großes, Einziges …«

»Die Sterne vergiß nicht, Andreas!«

»Nein … trinken muß man alles, Sterne, Wolken, Wind, das Tier, die Blume. Trinken, bis man rauscht bei jedem Schritt … Und dann kann man sich neigen, nicht früher, daß die Tropfen niederbrechen, wenn der Wind uns anrührt.«

»Schön ist das Andreas, sehr schön … und über wem wirst du rauschen?«

»Über den Wartenden.«

»So … der Weg ist weit … die Armen sind es, ja?«

»Die Verschütteten sind es, der Lazarus, weißt du, zu dem man sprechen muß: ›Komm heraus!‹«

»Der Lazarus … ja … richtig …«

»Sie haben einen Stein über sein Grab gewälzt, die anderen Völker, und sie sagen: ›Er stinket schon‹. Aber der Baum wird rauschen über ihm, hörst du?«

Bulck neigte den Kopf tief über seine Brust. »Der Lazarus,« murmelte er tonlos. »Immer war es so bei dir, mit deinen Worten … zu den Wartenden, sagtest du, Andreas … vergiß es nicht, hörst du? Vergiß es nicht!«

»Nein,« erwiderte Andreas, »ich vergesse nicht … aber, solange ich fort bin … ich saß heute nacht mit Reimarus auf einer Brandstelle … er war unter meinen Erweckern … vielleicht nimmst du ihn zu dir … und … was sonst den Weg hierher findet …«

Bulck nickte.

»So, das wollte ich dir noch sagen … und nun wollen wir warten.«

Als er vor der Türe stand, hob Bulck noch einmal die Hand. »Andreas … es ist kein Traum, du selbst, dies alles? Es gibt einen Gott, ja?«

»So wahr ich lebe, Vater,« sagte Andreas.

Der Sturm riß den Mond noch einmal aus den Wolken, als Andreas den Wald betrat. Donnernd beugten sich die Kronen über seinem Wege, brausende Chöre schwangen sich ins Unendliche voraus, verhallend und von neuem zusammenstürzend. Aber in der Tiefe, zwischen den Stämmen, war nur ein leises Wehen, und in ihm schritt Andreas in das Kommende hinein, die Stirne zum Dunkel gehoben, aus dem die großen Stimmen riefen.


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