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Ein anderes Gesicht

. Am nächsten Nachmittag kam Erwin früher, als ihn Virginia erwartete. Das Fest sollte um fünf Uhr beginnen. Sie war noch beim Frisieren, saß vor dem Spiegel im Wohnzimmer, und Frau Geßner hielt Erwin in der Küche auf. »Machen Sie keine Umstände, Mama,« sagte Erwin aufgeräumt und schob die ängstliche Frau einfach beiseite, »in Frisiertoilette kann jede Dame empfangen. Es ist sogar üblich. Wir haben nicht viel Zeit, und ich muß Virginia zur Eile treiben.«

Er stand schon auf der Schwelle, nachdem er lachend die Tür geöffnet hatte. Virginia, das Haupt in ihrem weißen Mantel gegen ihn kehrend, sah ihn erschrocken an. Das Erglühen ihres Gesichtes versprach keine gute Wendung. Sie, die als Kind von zwölf Jahren den Arzt nicht in ihrer Nähe geduldet, wenn ihre Haare nicht geflochten waren, die selbst vor Manfred, obwohl er einmal herzlich darum gebeten, nie die Haare gelöst, wollte die unerwünschte Gegenwart des Eindringlings nicht willig hinnehmen. Sie erhob sich schweigend, um aus dem Zimmer zu gehen.

Erwin nahm seine ganze List und Kunst zusammen, sie davon abzuhalten. Er drehte sein Unterfangen ins Scherzhafte, er bog das Knie zur Erde und streckte flehend die Arme aus, und was er sagte, war so witzig und voll Schelmerei, daß Virginia schließlich lachen mußte. Auch Frau Geßner, die dabei stand, war seelenvergnügt. »Seit anderthalb Stunden plagt sich das Kind«, sagte sie; »dreimal hab' ich ihr angeboten, eine Friseurin zu holen, aber das will sie nicht.« – »Ich kann keine fremden Hände an mir vertragen«, gab Virginia nervös zu.

Erwin hatte seine Fachmannsmiene aufgesetzt. »Wenn Sie zehn Minuten stille sitzen wollen, Virginia,« sagte er, »werd' ich Sie aus der Verlegenheit befreien, und Sie werden eine mustergültige und stilgemäße Haartracht haben. Darf ich? Sie wissen, ich verspreche niemals mehr, als ich leisten kann.«

Virginia betrachtete ihn zweifelnd und unschlüssig. Sie fürchtete, blöde zu erscheinen, wenn sie sich weigerte. »Können Sie denn das? Wieso denn?« erkundigte sie sich verwundert. Er zuckte die Achseln. »Nie ist mir das Frisieren so schwer geworden«, klagte sie und schüttelte den prachtvollen Strom ihrer Haare über die Schultern zurück; »man sagt, böse Träume seien daran schuld«, fügte sie lächelnd hinzu. »Nun, wenn Sie glauben, daß Sie's fertigbringen, probieren Sie es meinetwegen.« Und befangen nahm sie Platz.

Frau Geßner schaute mit andächtig gefalteten Händen zu, als Erwin ans Werk ging. Er verstand es ausgezeichnet, und da er die Arbeit still, flink und mit großer Behutsamkeit verrichtete, gewann Virginia ihre Ruhe wieder, und sie dachte darüber nach, wie er zu solcher Fertigkeit gelangt sein mochte.

Seine aufmerksame und unbewegte Miene verriet nicht die prickelnde Lust seiner Finger; von den seidenweichen Haaren sprangen elektrische Funken auf seine Haut, die ihm die sinnliche Täuschung erweckten, als stehe er unbekleidet unter einem lauen, rieselnden Wasserfall. Verriet nicht die schon zur Qual und Wildheit gesteigerte Vehemenz seiner Wünsche, seine ausschweifenden Projekte, die Entzündung seines Gehirns und seines Willens, die unheimliche, in allen Poren wühlende Sucht seiner verwöhnten, hartnäckigen, kühlen und leidenschaftlichen Seele. Sondern es gaben ihm sein Tun, die Vertiefung, die jünglinghafte Spannung des Gesichts ein edles Ansehen, und Virginia, die ihn so im Spiegel gewahrte, dankte ihm durch einen ruhigen Blick.

Um vier Uhr befanden sie sich im Pavillon des Parks, und eine Stunde später setzte sich der Zug der historischen Gruppen in Bewegung. Man sah Pagen und Ritter, Bauern und Landsknechte, Pfaffen und Zigeuner, Ratsherren und Spielleute. Virginias Schimmel, dessen Sanftmut verbürgt war, erinnerte sich vor den Augen der vielen Zuschauer gleichwohl an tänzerische Anfechtungen seiner Jugendzeit, und als die Reiterin den Zügel riß und das Aufbäumen des verkappten Invaliden durch ihre unnachgiebige Haltung zu brechen wußte, sah es wirklich aus, als zähme ein kühnes Burgfräulein den stolzen Araberhengst. »Famos«, murmelten die jungen Aristokraten. Und das »Volk«? Das Volk staunte. Virginias birkenschlanke Gestalt, angetan mit dem himbeerfarbigen Sammetkleid nach Art einer Edeldame des sechzehnten Jahrhunderts und dem Hut mit den funkelnd weißen Reiherfedern, hatte nichts von dem Befremdlichen einer Maskerade: es war eine sinnvolle Romantik darin.

Frauen und Männer huldigten ihr. Wie hätte sie von solchem Erfolg nicht ein wenig trunken werden sollen? Als sie noch bei der Mutter gelebt, unwissend; als nur Manfred allein, aus der unbekannten Welt sich lösend, vertraut in ihren Kreis getreten war, hätte sie sich von alledem nichts träumen lassen. Die balsamische Luft! der dunkelblaue Julihimmel! Unten werden Wünsche geboren, oben werden sie erfüllt.

Ein Teil des Parks war für die Gäste der Fürstin abgegrenzt. Es war kein steifes Wesen; die freie Mischung der Gesellschaft kam einer reizenden Zwanglosigkeit zustatten. Virginia saß in einem Zirkel junger Herren und Damen, an deren heiteren Gesprächen sie wenig Anteil nahm. Da gewahrte sie die Fürstin; sie stand auf und ging ihr entgegen. Erwin erhob sich ebenfalls; er blickte unschlüssig vor sich hin, plötzlich tauchte Fritz Kynast vor ihm auf. »Haben Sie meine Schwester nicht gesehen, Erwin?« fragte er.

»Ich hatte nicht das Vergnügen, ich wußte gar nicht, daß Frau Zurmühlen hier ist«, versetzte Erwin kalt.

»Doch; ich habe mir erlaubt, sie mitzubringen«, sagte der junge Mann in seinem abgemessenen Hofratston. »Sie wissen ja, ich habe mich der Pflicht unterzogen, sie bisweilen dem Ehejoch zu entziehen. Wir sind alle ein wenig besorgt um sie. Sie ist so zart. Man will sie über den Herbst nach Rimini ins Seebad schicken.«

»Ah, nach Rimini? Nicht übel«, antwortete Erwin zerstreut und gleichgültig.

»Hatten Sie nicht auch die Absicht, nach Rimini zu gehen?« fragte der andere mit mühsamer Freundlichkeit und einem Zug in den Mundwinkeln, der Drohungen zu enthalten schien, »mir ist, als hätte Helene etwas davon verlauten lassen.«

»Ich entsinne mich, ich dachte daran, bin aber längst davon abgekommen.«

»So ... Schade. Die Arme. Da wird sie sich mopsen bei den Katzelmachern. Schade. Ich hab's ihr aber gesagt. Erst gestern hab' ich ihr gesagt: es ist unmöglich, daß der Erwin nach Rimini geht, unmöglich.«

Die beiden Männer sahen einander schweigend an. Fritz Kynast lächelte, Erwin erwiderte das Lächeln nicht. Er nickte jenem zu und entfernte sich. Er gewahrte, daß die Fürstin von Virginia weggegangen war, und schritt Virginia entgegen. Er trat an ihre Seite, und sie kehrten dann zusammen um. Ehe sich Virginia dessen versehen hatte, befanden sie sich in einer ziemlich einsamen Partie des Gartens. Es war ihr unbequem, aber sie fand keinen Vorwand, wieder zu den Menschen zurückzukehren. Auch hielt sie ein wunderlicher Trotz davon ab.

»Ich möchte reisen,« sagte Erwin, »ich möchte fort.«

Virginia entgegnete nichts. Seine Stimme, die traurig klang, verstärkte den wunderlichen Trotz. Indem sie auf die Erde blickte, hatte sie das Gefühl, als habe sie ganz vergessen, wie Erwin aussah.

»Und Sie, Virginia?« fragte er leise. Da sie nichts antwortete, fuhr er fort, und seine Worte erschreckten sie, weil sie aus ihnen abermals seine schier unbegreifliche Kunst erkannte, mit der er ihre Stimmungen und Absichten erriet: »Ich weiß, ich ahne es, Sie sehnen sich nach einer ländlichen Zurückgezogenheit. Eine Stadt ist zu Ihren Füßen gelegen, und Sie denken an den Frieden eines Bauerndorfs. Sie wollen die Welt, die sich zu Ihrem Sklaven erklärt hat, von sich stoßen. Das würde sich rächen, Virginia, das würde sich bitter rächen. Nicht zweimal bietet das Glück den gefüllten Becher.«

Sie waren an dem steinernen Rand eines Bassins angelangt. In dem grünlichen Wasser schwammen Goldfische. Ringsum standen schöne, alte Bäume. Von fernher tönte Musik. »Es ist lächerlich«, sagte Virginia mit niedergesenkten Augen.

»Was? was ist lächerlich?«

»Daß Sie alles von mir wissen. Sie sind wie ein Spion. Ich fürchte mich beinah vor mir selbst. Bin ich denn durchsichtig?«

»Lassen Sie das Bauernhaus,« sagte Erwin, ohne sie anzublicken, »ich weiß Besseres.«

Er dichtete eine erhabene Landschaft; er dichtete einen See hinein, und in den See eine Insel, und auf die Insel ein Schloß, und um das Schloß einen Palmenhain und Lorbeergärten, und an den Molo ein bewimpeltes Boot, und in das Schloß kühle Gemächer, blumenbeladene Veranden, stumme Dienerinnen, des Abends Feste, Ball und Gesang und Fahrt auf dem Wasser; in Stundennähe die großen Städte der Lombardei, und in Stundennähe die Einsamkeit der Gebirge, die marmorne Wucht der Gletscher, und wieder in Stundennähe das Meer.

Oder war es nicht Dichtung? Erzählte er? lockte er? war es Wirklichkeit? er besaß es? hatte ein solches Schloß? wollte hinfahren? jetzt? morgen? Und Virginia sollte mit der Mutter im Schlosse hausen? und er würde am Seegestade hausen, allein in einer Fischerhütte?

Virginia wandte sich kopfschüttelnd ab und setzte sich dann mit übergeschlagenen Beinen auf den Rand des Bassins. Ihr Gesicht hatte einen trocknen und ungeduldigen Ausdruck. Erwin trat vor sie hin und blickte auf ihre weißen Schultern herab. Er sah den Nacken und die weißen Schultern und die obere Wölbung des Busens so nah, daß er sich nur wenig hätte neigen müssen, um seine Lippen darauf zu drücken. Er spürte die Wärme ihres Leibes und vernahm das leise Knistern des Gewands. Er sah sie nicht mehr in ihrem Kleide, sondern er empfand den Reiz und Wohlgeruch des durch das Kleid verhüllten Körpers selbst. Und ihm war, als könne es von jetzt an nicht mehr anders sein; immer würde er die weiße Schulter sehen, den schimmernden Nacken, die friedliche Wölbung ihres Busens.

»Bald wird es ein Ende haben«, sagte er dumpf und eintönig; »schon seh' ich die züchtigen vier Wände aufgerichtet. Virginia wird heiraten. Virginia wird mit dem Fleischer, dem Greisler, dem Bäcker Verhandlungen anknüpfen, Virginia wird ein Haushaltungsbuch mit Soll und Haben führen, wird Kinder kriegen, eins, zwei, drei ...«

Hastig stand Virginia auf. Sie bohrte den Blick unergründbar mutig in den seinen und sagte befehlend: »Genug.«

Er hielt ihren Blick aus wie ein ehrlicher Mann. »Genug?« fragte er mit einem von Schmerz zusammengezogenen Gesicht. »Was für ein Wort: genug! Ein Wort für die Satten. Wer genug sagt, der sterbe. Genug ist ein Sargdeckel.«

»Sie haben mir ein Genug versprochen«, erwiderte Virginia plötzlich sanft und beängstigt. Und mit tiefer Entschiedenheit fügte sie hinzu: »Für mich wäre es sonst wirklich genug.«

Erwin verbeugte sich. Er preßte die Zähne zusammen.

»Gehen wir wieder zu den Leuten«, sagte Virginia und schritt voran. Erwin konnte seiner Erregung nicht anders Herr werden, als indem er eine Zigarette anzündete; mit erkünsteltem Behagen blies er den Rauch in die silbrig dämmernde Luft. Wann wird endlich meine Stunde kommen? dachte er haßerfüllt; die Stunde, wo dieser Engel aus seinem Himmel herunter in meine Arme stürzen wird? Und er bereitete sich vor zu einem Kampf ohne Gnade.

Als die beiden den Platz verlassen hatten, trat eine Frauengestalt auf einen Weg zwischen den beschnittenen Hecken und schaute mit verstörten Augen auf den vollen gelben Mond, der durch die Säulchen einer über dem Wasserbecken befindlichen Balustrade leuchtete. Dann schlug sie die Hände vor das Gesicht. Es war Helene Zurmühlen.

»Sehen Sie nur den Mond«, sagte Virginia zu Erwin; »es ist, als könnte man ihn mit dem Fuß vor sich herrollen.«

»Der Mond ist voll; Gott hat zu ihm gesagt: genug, Mond, genug«, erwiderte Erwin ironisch, und es war etwas in seiner Stimme, was Virginia einen Schauer über die Haut jagte. In wenigen Tagen hört das alles auf, tröstete sie sich.

»Daß Manfred Sie heute nicht sieht, darum ist er zu beklagen«, begann Erwin wieder. »Wir müssen etwas für ihn tun, wir müssen ihm Ihr Bild schicken. Ich werde Sie photographieren, so wie Sie hier sind.«

»Ah, das ist lieb«, entgegnete Virginia erleichtert; »aber wo und wann?«

»Bei mir draußen. Ich schicke Ihnen übermorgen den Wagen. Morgen geht es nicht, abends hab' ich ein kleines Herrendiner, nachmittags will ich zu Ulrich Zimmermann; ich hab' ihn seit Wochen nicht gesehen und höre, daß er krank ist.«

»Ulrich krank? Was fehlt ihm denn?«

»Ich weiß es nicht. Kommen Sie doch mit mir. Wenn er Sie sieht, wird er sicher gesund. Vielleicht sind Sie sogar schuld an seiner Krankheit. Sie haben ihn schlecht behandelt und zu schwer gestraft für eine Unbesonnenheit.«

»Wenn Sie glauben, daß ihm mein Besuch Freude macht, gern. Warum haben Sie denn neulich so fremd von ihm gesprochen? Es fällt mir nicht mehr ein, bei welcher Gelegenheit; es waren viele Leute dabei. Sie haben getan, als ob Sie ihn nicht kennen würden, und ich habe mich darüber geärgert.« – »Ich liebe es nicht, meine Beziehungen zu plakatieren.« – »Man kann also jederzeit von Ihnen verleugnet werden?« – »Man verleugnet nicht, wenn man Grenzen zieht.« – »Wo Grenzen sind, sind Feinde, Erwin.«

Er schaute sie überrascht an, denn es schien, als ob sie mit diesen Worten, und zwar in unwiderruflicher Weise, selbst eine Grenze zöge. Virginia begegnete seinem Blick, und auf einmal wurde sie dunkelrot. Das Spiel wird ernst, dachte Erwin.

 

Ulrich Zimmermann wohnte in der Kochgasse, im ersten Stock eines alten, kleinen, grünen, italienisch aussehenden Hauses. Man mußte zuerst den Hof durchschreiten und dann eine Holzgalerie erklimmen, die in das Zimmer des Schriftstellers führte, einen gemütlichen, aber etwas armseligen Raum, der sich jedoch durch ungewöhnliche Sauberkeit auszeichnete. An den Wänden hingen ein paar Originalskizzen von mittelmäßigen Malern und eine große Photographie der Rembrandtschen Nachtwache.

Ulrich lag auf dem Sofa, bis zum Kinn mit einem braunen Flanelltuch bedeckt. Er hatte Fieber. Mit verdrossenem Gesicht las er einen Brief, den er soeben von seinem Onkel erhalten hatte. Vor einer Woche hatte er dem alten Herrn den Band seiner Gedichte geschickt, deren Veröffentlichung ihm durch Erwins Hilfe ermöglicht worden war. Doktor Zimmermann bedankte sich für das Büchlein und schrieb weiterhin:

»Dein poetisches Gefühl ist unbestreitbar, und wenn auch deine Bilder bisweilen ins Abstruse oder Krampfhafte fallen, ein Fehler, der auf einem Mangel an innerer Einfachheit beruht, so erkenne ich dir doch alle Begabung für den selbsterwählten Beruf zu, die mein früheres Mißtrauen und meine verzeihliche Enttäuschung als nicht vorhanden erklärt hat. Aber du irrst, wenn du annimmst, ich sähe dich mit Genugtuung und großer Erwartung auf dem eingeschlagenen Weg weitergehen. Nicht zu gedenken der Not, des gekränkten Ehrgeizes, der Mißkennung, der vielfachen vergeblichen Anstrengungen, mit welchen du wirst ringen müssen und deren Vorgeschmack du reichlich genossen hast, gebricht es dir auch nach meiner festen Überzeugung an einer Eigenschaft, ohne die ein wahrhafter Ruhm nicht möglich ist. Es fehlt dir an Gemeinsinn; ich will es besser soziale Gebundenheit nennen; es fehlt deinen Produkten die Wurzel gesunder Konvention, auf der alles Tüchtige und Außerordentliche der Kunst wie der sichtbaren Welt ruht, als auf einer Basis von Harmonie und sittlicher Ordnung. Deine Zeitgenossen werden dir dieses um so williger nachsehen, da sie in dem Punkte nicht verwöhnt sind. Alle eure Dichter bauen auf durchhöhltem Grund oder hängen gänzlich in der Luft, haben keine Herkunft, keinen Stammbaum und keine höhere Sendung. Jedoch in ihrem immanenten Bewußtsein können auch eure Anhänger mit der bloßen Kunst sich nicht zufrieden geben und verurteilen insgeheim zu frühem Tod, was auf dem Markt Unsterblichkeit prätendiert. Deine Sorge wegen meiner Gesundheit ist, ich hoffe es zu Gott, vorläufig noch unbegründet. Laß es dir gut ergehen und sei gegrüßt von deinem wohlaffektionierten Onkel Wilhelm Zimmermann.«

Durch einen Bekannten seines Onkels hatte Ulrich erfahren, daß Doktor Zimmermann mit den Anfängen eines tückischen und höchst gefährlichen Leidens kämpfe, daß er sich aber eigensinnig weigere, einen Arzt zu Rate zu ziehen, und im Kreis der Freunde und vieljährigen Gefährten mürrisch und schweigsam geworden sei, sich unversehens aus der Gesellschaft stehle oder kopfhängerisch in einem Winkel sitze. Diese Nachricht hatte Ulrich verstimmt. Der joviale, lebhafte, sprühende Mann, der scharfe Geist und schlagfertige Dialektiker in der Melancholie schleichender Todesfurcht, nichts konnte trauriger für Ulrichs Ohren klingen, und er nahm sich vor, den Oheim aufzusuchen.

Während er dies und den wenig ermunternden Inhalt des Briefes überdachte, erschallten Tritte auf der Treppe, die Türe wurde nach raschem Pochen geöffnet, und Erwin steckte den Kopf in die Spalte. »Kann man herein?« – »Natürlich kann man.« – »Aber es ist noch jemand da.« – »Wer denn?« – »Fräulein Virginia.« Ulrich fuhr auf. Das war das Unerwartetste. Schon stand Virginia auf der Schwelle, dann trat sie ins Zimmer und reichte Ulrich die Hand.

Ulrich mußte sich immer dessen im Gespräch entäußern, was ihm den Sinn beschwerte. Er reichte Erwin den Brief seines Onkels. »Mir ist, als seien Sie anders geworden, als seien Sie gewachsen«, sagte er zu Virginia, indes Erwin ans Fenster ging und las.

Virginia griff zerstreut nach einem der Gedichtbände, die auf dem Tisch gestapelt lagen. In dem ersten, den sie aufschlug, fand sie, von Ulrichs Hand geschrieben, ihren eigenen Namen auf dem Vorsatzblatt. »Soll das mir gehören?« fragte sie. Ulrich schaute flüchtig herüber und antwortete obenhin: »Ja, das gehört Ihnen.« – »Es liegt aber ein Bild dabei. Soll das auch mir gehören?« – »Wenn Sie's annehmen wollen, ja. Ein alter Stich, aus dem Totentanz von Holbein. Ich hab' es sehr gern und hab' mir längst vorgenommen, es Ihnen zu verehren.«

Virginia sah ein schönes junges Mädchen, hinter dem der Sensenmann grinsend und lüstern emportaucht. Darunter stand: die Braut. Gedankenvoll schaute Virginia darauf nieder: sie ließ den linken Arm sinken, und der Sonnenschirm fiel auf den Boden. Erwin, der kein Wort von der Unterhaltung der beiden verloren hatte, bückte sich galant danach und schaute dann über Virginias Schulter auf das Bildchen. Unter seinen schöngeschwungenen Wimpern hervor schoß ein messender Blitz auf Ulrich Zimmermann.

»Was halten Sie von dem Brief?« erkundigte sich Ulrich betreten.

»Der Mann ist klug«, versetzte Erwin. »Aber was wollen Sie: die Schulmeister schimpfen gern, wenn's wettert, und wenn sie ins Freie gehn, laufen sie über die Straße ins Wirtshaus. Wir wissen es ja längst: das schlechte Gewissen macht Moralisten, und der untätige Geist gebiert Kritik.«

Ulrich Zimmermann starrte in die Luft. Er sah nur Virginia. Er sah nicht sie selbst, sondern eine Spiegelung von ihr, die sich in der Luft bewegte. Nein, sprach es plötzlich in ihm, es ist nicht, es ist nicht! Der Kranz auf dieser Stirne kann nicht lügen.

Man muß eben einsam bleiben, grübelte er, als die beiden fortgegangen waren; wo bin ich? wo lebe ich? lebe ich in meinem Bezirk? treu der angeborenen Kraft? Kann ich der unbarmherzig fließenden Zeit gültige Zeugnisse entgegenhalten, die »einst« bestehen werden, wenn das Heute eine Sage sein wird für die Enkel? Und aller Durst nach Ehre, wohin? alle Pläne, wohin? alle Träume von Unsterblichkeit, wohin?

 

Es ist eine Dame drinnen, die auf dich wartet«, flüsterte Frau Geßner Virginia zu, als diese nach Hause kam. Virginia trat ins Zimmer und sah Helene Zurmühlen vor sich. Die Anstrengung, die in Helenes Haltung lag, verlieh sogar ihrem Blick etwas Starres und machte das freundliche Lächeln auf ihren Lippen unglaubwürdig.

Warum war sie da? Im Grunde hatte sie die Verzweiflung angetrieben. Eine Reihe von schlaflosen Nächten vermag die Beweggründe eines Entschlusses zu verdunkeln. Sie wollte sich nicht eingestehen, daß das Verhängnis unabwendbar gewesen sei und besiegelt vom Anfang an her. Sie fror; sie fror bis in das Mark ihrer Knochen. Sie sah sich des schützenden Mantels von Zärtlichkeit beraubt, in dem sie sich für gefeit gehalten gegen alle Drohungen des Schicksals. Und es war so plötzlich gekommen, ohne Aussprache, ohne Vorbereitung, wie wenn am Abend eines Sommertages Schnee fällt. Die Sonne hatte sich von ihr abgekehrt, und es war finster und eiskalt. Es trieb sie an, dorthin zu gehen, wo die Sonne schien. Sie wollte diejenige sehen und spüren, die von der Sonne beschienen war. Ohne Eifersucht, wähnte sie; ihre Natur war so beschaffen, daß sie sich in einen künstlichen Edelmut wohl hineinlügen konnte. Sie gedachte edel zu verzichten, fand aber keine Antwort auf die Frage, weshalb es nötig war, vor die glückliche Nebenbuhlerin zu treten, die gar nicht danach aussah, als ob es ihr um die feierliche Gebärde des Verzichts zu tun sei. Aber in ihrem erkünstelten Edelmut dachte Helene: Wenn sie nur glücklich ist und ihn glücklich macht, dann bin ich zufrieden. Und sie selbst richtete sich empor an dieser Märtyrerstimmung und glaubte ihren Kummer zu vergessen, wenn sie Virginia versicherte, wie sie es Erwin versichern wollte: ich entsage. Der Gedanke, daß eine Schönere, Würdigere, Stärkere ihren Platz einnehme, tröstete sie, oder sie redete sich dies wenigstens ein. Alles das war ebenso verzwickt und unwahr, wie rührend und hilflos.

Helene war auf Virginia zugegangen und hatte ihre Hände gefaßt. »Ich begreife alles,« sagte sie, »ich begreife ihn und Sie. Seien Sie mir nicht böse, daß ich Sie derart überfalle, ich weiß, daß ein solcher Schritt ungewöhnlich ist, und viele würden mich verdammen, aber es ist das einzige Mittel für mich, um die Leere zu ertragen, die jetzt in mir ist. Ich will mich aufrecht halten, ich muß mich aufrecht halten, wenn ich auch wie ein Lahmer bin, dem die Krücke weggenommen worden ist. Sie bedürfen keiner Krücke, das seh' ich wohl, und es wird ihm leichter sein, mit Ihnen froh zu werden als mit mir.«

Sie schwieg. Ihre Blicke schweiften durch das Zimmer und nahmen plötzlich einen erstaunten Ausdruck an, denn sie schien erst jetzt der Einfachheit des Raumes inne zu werden.

Virginia wußte nicht, was sie denken sollte. Sie war bestürzt und aufs äußerste verwundert. »Darf ich wissen, gnädige Frau, wovon Sie eigentlich sprechen?« fragte sie höflich.

Eine Sekunde lang schien es, als breche ein Blitz des Hasses aus Helenes feuchtstrahlenden Augen. Warum heuchelt sie, fuhr es ihr durch den Sinn. Doch faßte sie sich schnell, und mit ihrem gütigen, müden und opferwilligen Lächeln fuhr sie fort: »Auch das begreife ich, daß Sie sich nicht vor mir bekennen wollen. Aber wer bin ich denn, und was haben Sie zu fürchten? Ich habe ihm alles hingegeben, Ehre, Herz, Leben, Zukunft, Kind und Mann, alles ihm, alles zertreten für ihn, und mit Freude, das dürfen Sie mir glauben. Ich bin zum Schatten geworden, zu seinem Schatten. Das muß man nicht tun, Fräulein, das ist zu viel, vor einem ähnlichen Los wollt' ich Sie bewahren. Nehmen Sie sich in acht, daß Sie nicht zu seinem Schatten werden.«

Endlich verstand Virginia. Eine grelle Blässe überzog ihr Gesicht. Sie war keines Wortes fähig.

»Ich dachte noch den Sommer mit ihm zu verbringen,« fuhr Helene mit schmerzlich verzogenem Gesicht fort und in einem Ton von Hoffnung, als ob Virginia durch diese Tatsache bewogen werden könne, ihre Ansprüche an Erwin aufzugeben, »aber gestern schrieb er mir, er könne nicht, er sei verhindert.« Sie schaute Virginia fragend an, und ihre Lippen zitterten. Sie begann das Mißliche und Entwürdigende ihrer Situation zu spüren. Außerdem erschrak sie, als sie das bleiche Gesicht des jungen Mädchens gewahrte.

»Sie sind in einem bedauerlichen Irrtum, gnädige Frau,« sagte Virginia leise und mit den Zeichen heftigen Widerwillens, »es scheint Ihnen nicht bekannt zu sein, daß ich verlobt bin und daß sich mein Bräutigam gegenwärtig auf einer Seereise befindet. Ich fühle mich nicht verpflichtet, Sie darüber aufzuklären, und wenn Sie ein Einverständnis zwischen mir und Herrn Doktor Reiner annehmen, so ist das Ihre Sache, nur muß ich Sie bitten, mich mit solchen Beleidigungen zu verschonen.«

Nach diesen Worten, denen die Entrüstung und Verachtung etwas Phrasenhaftes verlieh, ging eine seltsame Verwandlung in Helenes Gesicht vor sich. Virginias unverkennbarer Zorn, die herrische Abwehr mit dem Hinweis auf ein unverbrüchliches Band ließen ihr die Dinge in ganz anderm Licht erscheinen. Da ihre Eifersucht plötzlich des Gegenstands beraubt war, sah sie, daß sie längst schon verspielt, daß ihr Einsatz niemals volle Gültigkeit besessen hatte.

Sie fühlte Lust, zu schlafen oder sich irgendwo auszustrecken, den Kopf in einen dunkeln Winkel gedrückt. So hätte ich geschaffen werden sollen, dachte sie mit einem müden Blick auf Virginia, so stark, so frei, so stolz.

Mit fast unhörbarer Stimme bat sie um Verzeihung. Virginia antwortete nichts. Helene lispelte einen Gruß. Eine Gebärde verriet die schüchterne Absicht, Virginia die Hand zu reichen. Virginia geleitete sie stumm hinaus. Ihr war eng und weh, nicht mehr weil sie beschimpft worden war, sondern weil ihr die andere das Schauspiel einer unvergeßlichen Selbsterniedrigung geboten hatte.

Helene verabschiedete sich, wie wenn sie sich bei einer Unbekannten nach der Brauchbarkeit eines Dienstboten erkundigt hätte. Sie ging durch viele Straßen, und ganz ohne Ziel. Es regnete, aber sie spannte nicht einmal den Schirm auf. Sie blieb vor einigen Auslagen stehen, keineswegs um Dinge zu betrachten, sondern um besser nachdenken zu können. Wenn diese Virginia nicht seine Geliebte ist, dachte sie, dann ist ja für mich noch nichts verloren; am Ende ist alles nur eine Einbildung von mir. Und sie hatte plötzlich das Verlangen, Erwin zu sehen und mit ihm zu sprechen. Sein Gesicht verfolgte sie mit dem ihm eigenen Ausdruck von Ruhe, von Obsorge und von Beredsamkeit, den starken, einschmeichelnden und besonderen Worten, die seine Züge so bewegt und so vertraut machten.

Sie beschloß, zu ihm zu gehen. Es war schon Abend; sie trat in ein Geschäft und telephonierte nach Hause, um zu erfahren, ob das Kind schlafe. Ihr Mann war für einige Tage auf seiner Fabrik in Böhmen. Gegen halb neun Uhr fuhr sie nach Pötzleinsdorf. Ihre Brust war mit neuen Hoffnungen gefüllt, und wo diese Hoffnungen sie im Stiche ließen, richtete sie ihre Zuversicht auf die Auseinandersetzung mit Erwin. Sie gehörte zu den Menschen, die sich leicht der Täuschung hingeben, durch Reden, Erklärungen und Auseinandersetzungen könne der Lauf der Geschehnisse gehemmt oder verändert werden.

»Melden Sie mich, ich muß Herrn Doktor Reiner dringend sprechen«, sagte sie mit ihrer sanften Stimme zu Wichtel. Dieser zog die Brauen hoch, zauderte einen Moment, verschwand aber dann im Speisezimmer. Nach einer Weile kam er mit etwas verlegener Miene zurück und sagte: »Der gnädige Herr bedauert unendlich, er kann nicht abkommen und bittet, ihn zu entschuldigen.«

Helene zuckte zusammen. »Haben Sie ihm gesagt, daß ich es bin?« fragte sie matt und geringschätzig. – »Sehr wohl.« Helene wurde totenbleich. Die ungeheure Anstrengung, deren es bedurfte, sich vor diesem fremden Menschen nichts merken zu lassen, rettete sie vor einer Ohnmacht. Sie hörte lachende, scherzende Stimmen aus dem Zimmer schallen, und auf einmal kam es über sie wie ein Rausch, wie eine Raserei der Verzweiflung, die nichts mehr von Selbstschutz weiß, von Furcht und Rücksicht. Sie eilte gegen die Tür, riß sie auf und trat wie eine geisterhafte Erscheinung in das Zimmer, in welchem Erwin mit drei jungen Männern am Tische aß. Erwin befand sich der Tür gegenüber. Er stellte das Weinglas, das er in der Hand hielt, neben seinen Teller und erhob sich. Ebenso langsam, wie er das Glas hingestellt hatte, verzog sich das heitere Lächeln, mit dem er am Gespräch teilgenommen. Es herrschte ein tiefes Stillschweigen; die Gäste blickten erstaunt auf die junge Frau. Erwin gewann sogleich seine Fassung; er ging Helene entgegen und sagte höflich und anscheinend bestürzt: »Sie sind es, gnädige Frau! Davon hatte ich ja keine Ahnung! Was ist vorgefallen? Darf ich bitten, mir zu folgen?«

Er entschuldigte sich bei seinen Gästen, öffnete die Tür gegen den linken Flügel des Hauses und ließ Helene, die mit halbgeschlossenen Augen mechanisch schritt, vorausgehen. Dann übernahm er die Führung und machte erst in dem kleinen Gemach am Ende der Flucht halt. Hier war es finster, er drehte das Licht auf und schloß dann die Tür.

»Ist es wahr? Du wußtest nicht, daß ich dich sprechen wollte?« fragte Helene atemlos, mit einer Stimme, die zur flehentlichen Abbitte schon bereit war.

Erwin blickte über sie hinüber. »Ich wußte es«, sagte er laut, fest und mit starrem Mund. Dann erst heftete er die Augen auf die gleichsam verlöschenden Züge Helenes; er setzte sich in einen Stuhl und verschränkte die Arme über der Brust.

Helene sah in sein Gesicht. Es war ein anderes Gesicht, ein Gesicht, das sie nie zuvor gesehen hatte, das sie nicht kannte und vor dem ihr graute; ein Gesicht, in welchem kein Funke mehr von Zärtlichkeit, von Beredsamkeit, von Milde, von Tröstung, von Offenheit war, ein kaltes, steinern-gleichmütiges und erbarmungsloses Gesicht; ein furchtbares Gesicht.

Helene glaubte zu spüren, wie ihr Herz starb. Sie mußte sich abwenden. Sie wunderte sich, daß sie die Gegenwart dieses Gesichts ertrug, ohne zu schreien, wie man beim Anblick eines medusischen Schreckbildes schreit. Sie wunderte sich über die Art, wie sie aus dem Zimmer ging und den Weg zum Vestibül fand. Beim Tor der Halle holte er sie ein, sagte etwas, was sie nicht verstand, und entließ sie mit höflicher Verbeugung.

Sie kam nach Hause und wunderte sich, daß alles noch so war wie am Nachmittag. Sie nahm den Hut ab, legte sich auf einen Diwan, lag Stunden und Stunden, und als es Tag wurde, wunderte sie sich darüber. Sie erhob sich, ging zu ihrem Schreibtisch, suchte alle Briefe und Aufzeichnungen zusammen, die sie hätten verraten können, warf alle Papiere in den Ofen und verbrannte sie. Dann ging sie ins Badezimmer, ließ warmes Wasser in die Wanne laufen und, bevor sie sich entkleidete, trat sie ans Fenster, das nach dem Lichthof führte. Sie schaute in die Tiefe hinunter. Nach dem Bad kleidete sie sich sorgfältig an und frisierte sich ebenso sorgfältig, wie wenn sie ins Theater wollte. Hierauf ging sie ins Zimmer ihres Kindes, das noch schlief und küßte es auf die Stirn. Als sie wieder am Fenster des Badezimmers stand, zogen einige Spatzen pfeifend über den Himmelsausschnitt droben. Von einer Küche im untern Stockwerk klang Tellergeklapper und dazwischen ein schrilles, elektrisches Glockensignal herauf. Morgen wird es genau so sein, überlegte sie, auch übermorgen, vielleicht in hundert Jahren noch. Mit einiger Anstrengung setzte sie sich auf den schmalen Sims, und sie wunderte sich, daß sie etwas tun wollte, was so abschließend und so mutig war. Sie glaubte noch nicht, daß sie es tun würde; ihre großen Kinderaugen leuchteten noch einmal schmachtend und verlangend auf. Aber da gewahrte sie das Gesicht in der Luft, das andere Gesicht. Sie ließ die Hände los und sank ohne Laut in etwas unsagbar Weiches und Wollüstiges hinein. Sie sah die verblüfft glotzenden Augen einer Köchin an einem Fenster, und ihre letzte Überlegung war: hoffentlich lieg ich nicht unschicklich, wenn Leute kommen.


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