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6. Kapitel. Hamsterfahrt.

Kirschblüte in Werder! Fett gedruckt stand es in allen Zeitungen, an jeder Litfaßsäule. Doktors Nesthäkchen träumte Tag und Nacht davon.

Aber die Eltern waren durchaus nicht für solch ein zweifelhaftes Vergnügen zu haben.

»Fällt mir gar nicht ein, Lotte, mich in den überfüllten Zügen zu Apfelmus zerquetschen zu lassen,« lachte der Vater sie aus. »Ich laufe in der Woche genug herum. Wenn ich mich mit meiner Zigarre ruhig auf den Balkon setze, ist das mein schönstes Sonntagsvergnügen.«

»Aber meins nicht – – –«

»Will ich gern glauben. Also sagen wir statt mit der Zigarre mit einem Stück Schokolade.«

Nicht mal die zog.

»Sechzehn Jahre bin ich nun alt und habe noch nie die Baumblüte zu sehen bekommen – es ist eine Schande,« beschwerte sich Nesthäkchen.

»Du brauchst doch bloß in den Hof hinunterzusehen,« zog sie Klaus auf. Dort lugte über die grauschwarze Mauer ein winziger zartrosa Apfelblütenzweig vom Nachbargärtchen fürwitzig herüber.

»Ja, du hast gut reden, du bist schon mit deinen Jungs in Werder gewesen.«

»Lotte, du stellst dir das wirklich schöner vor, als es ist,« versuchte nun auch die Mutter den Unmut des Töchterchens zu zerstreuen. »Da gibt es überfüllte Züge, lärmende, johlende Menschenmengen, die dem gefährlichen Obstwein mehr zusprechen, als ihnen gut ist. Und kommt man hin, dann ist oft die Obstblüte bereits vorüber und alles braun und häßlich anstatt des schneeigen Weiß der Kirschblüte. Ich habe es selbst erlebt.«

»Siehst du, du hast es erlebt – du bist dort gewesen. Und ich soll nicht hin. Bitte, bitte, Muttchen, ich möchte doch so schrecklich gern auch mal die Baumblüte sehen.«

»Na, dann werde ich dich Sonntag mitnehmen – meinetwegen.« Klaus fühlte sein Herz von den Bitten der Schwester erweicht. »Ich gehe mit Fritz Richter in aller Herrgottsfrühe auf Hamsterfahrt. Zwar nicht nach Werder, aber ganz in die Nähe, nach Caputh. Da ist die Baumblüte genau ebenso schön, und es ist dort lange nicht so voll. Aber wenn du nicht aus den Federn kannst, dann bleibe lieber gleich zurück. Gewartet wird nicht.«

»Nein – nein – ich stehe schon um drei auf, wenn's sein muß, Mäuschen. Und mein Dirndlkleid ziehe ich an, dann geben mir die Bauern eher was. Und Butter und Eier bringe ich euch mit und Schinken und Speck – Hurra!« Annemarie drehte sich vor Freude wie ein Kreisel.

»Aber Lotte, haben wir es denn überhaupt schon erlaubt, daß du mitfährst?« wandte die Mutter ein.

»Ach Muttchen, liebstes, bestes Muttchen! Und ein Landbrot bringe ich euch auch mit.« Annemarie wußte gar nicht, was sie alles versprechen sollte.

»Lieber Kartoffeln! Die tun uns am nötigsten. Daß man se nich mittags in'n Topp zählen muß, als wär's Jott weiß was für 'ne Kostbarkeit,« warf die gerade durch das Zimmer gehende Hanne ein.

»Ja, natürlich, Kartoffeln! Wir nehmen jeder einen Sack auf den Buckel. Dann können wir abends Kartoffeln und Hering essen, Vater, und nicht bloß immer die ollen Graupen,« rief Annemarie eifrig.

»Wenn du mir mein Leibgericht, Kartoffeln und Hering, in Aussicht stellst, Lotte, müssen wir unbedingt einwilligen,« schmunzelte der Vater.

»Hurra – ich gehe auf Hamsterfahrt!« Da flog Nesthäkchen, trotz der sechzehn Jahre, dem Vater auf das Knie und streichelte ihn dankbar.

»Meinen Wünschen entspricht es eigentlich nicht, Lotte,« dämpfte die Mutter die lebhafte Freude. »Du ganz allein mit den beiden tollkühnen Jungen – – –«

»Ich kann mir ja Vera mitnehmen, oder auch Margot, die ist dir doch sicher zahm genug, Muttchen.« Annemarie war zu allen Zugeständnissen bereit.

»Warum nicht lieber das ganze Kränzchen? Ich kann ja gleich die ganze Gänseherde auf die Weide treiben.« Zu jeder anderen Zeit hätte Klaus' Unhöflichkeit sicher Anlaß zu einem Streit gegeben. Heute nahm Annemarie selbst die Gänseherde in den Kauf.

»Ach, Kläuschen, sei doch nicht so eklig. Denke mal, wie lustig das wäre, wenn die Mädel alle mit auf Hamsterfahrt gingen. Gottvoll wäre es einfach!«

»Na ja – hm!« brummte Klaus. Die Sache schien ihm einzuleuchten. Solch ein Ausflug mit den netten Mädeln war wirklich ganz verlockend. »Aber wenn Richter nicht mit 'nem ganzen Töchterpensionat losziehen will, wird nichts draus.« Man durfte sich nicht so viel vergeben und gleich einwilligen.

»Ach was, Richter! Der ist ja viel netter als du. Der freut sich diebisch, wenn wir mitkommen.«

Doktors Nesthäkchen setzte wie meistens mal wieder ihr hübsches Köpfchen durch. Richter willigte freudig ein, die Kränzchenschwestern noch viel freudiger, und den verschiedenen Eltern wurde die Erlaubnis mit der Begründung abgebettelt, daß die andern doch auch dürften.

Am Abend vor dem sehnlichst erwarteten Sonntag betete Annemarie aus tiefstem Herzen: »Lieber Gott, laß es morgen nur nicht regnen und laß mich bloß nicht verschlafen.«

Vor dem Bett lagen alle für die Hamsterfahrt notwendigen Ausrüstungssachen bereit, nur zum Greifen. Vor allem der große Sack für die Kartoffeln. Denn ohne einen Zentner Kartoffeln durfte sie nicht heimkommen, hatte Hanne gesagt. Daneben der Rucksack für all die anderen guten Sachen, die in Aussicht standen. Vorläufig hatte ihn Muttchen mit guten Sachen als Wegzehrung für den morgigen Tag gefüllt. Denn Frau Doktor Braun schien es weniger gewiß, als der hoffnungsfreudigen Jugend, daß die Ernte so einträglich werden würde. Da lag das buntgeblümte Bauernkleid, die grüne Schürze und die Zupfgeige, Annemaries neueste Errungenschaft. In der Mitte aber thronte als Wichtigstes die Weckuhr.

»Gute Nacht, Hamster, nun verschlafe nur nicht«, so hatte Doktor Braun sein Nesthäkchen entlassen. Bloß nicht verschlafen – zu viertel fünf hatte Hanne ihr die Weckuhr stellen müssen. Gleich nach fünf ging der Zug. Wenn die Weckuhr nun nicht funktionierte, oder wenn sie dieselbe am Ende überhörte, sie schlief so fest.

»Fräulein Annemarie, Sie müssen dreimal an ihrem linken großen Zeh ziehen und dabei sprechen: ›Großer Zeh – großer Zeh – weck' mich um viertel fünf, nicht eh'!‹ Das nützt, das ist besser als alle Weckuhren«, hatte ihr das Hausmädchen geraten.

Annemarie vertraute dann aber doch noch eher der Uhr als ihrem großen Zeh. Na, man konnte ja, um ganz sicher zu gehen, beides machen.

Ohrenbetäubendes Geklingel weckte Annemarie aus ziemlich unruhigem Schlummer.

»Das Telephon – das Telephon –« Annemarie sprang aus dem Bett und an den Apparat. »Hier Doktor Braun« – –

Dröhnendes Lachen kam aus der Tür, hinter der Klaus schlief.

»Du Affenschwanz – das war doch die Weckuhr, es ist Zeit zum Aufstehen.«

»Ach so.« Annemarie rieb sich die verschlafenen Augen. Ein recht zweifelhaftes Vergnügen, solche Frühpartie. Was ging sie eigentlich die Obstblüte an! Aber nachdem sie das Gesicht in kaltem Wasser gebadet, war alle Müdigkeit verflogen und die große Vorfreude wieder da.

Mit dem Glockenschlag fünf trat ein bildhübscher junger Bursch mit blitzenden braunen Augen in Kniehose und Sporthemd, den Rucksack auf dem Rücken, und ein allerliebstes blondhaariges Dirndl aus dem schlafenden Hause, vor dem die Mandelbäumchen schon in ihrem rosa Sonntagskleide standen. Gleich darauf hörte man wieder ein Poltern auf der Treppe – trap – trap – kam es die stille Straße hinter den beiden her.

»Wartet doch auf mich, Kinder – nehmt mich doch mit.« Das war Margot Thielen.

»Guten Morgen – ist das ein herrlicher Sonntag – – –«

»Man sollte Bäckerjunge werden oder Milchmädel.« Nesthäkchen, sonst eine kleine Langschläferin, war plötzlich Feuer und Flamme fürs Frühaufstehen.

»Ob die andern Mädel auch alle pünktlich da sein werden?«

»Die andern vielleicht – ihr sicher nicht, wenn ihr soviel sabbert,« rief Klaus, der mit langen Schritten vorausstolzierte, zurück.

Alle waren sie pünktlich. Zehn Minuten vor Abgang des Zuges war die ganze Hamsterbande beisammen.

»Tag, Richter, hättest dir noch 'ne Brille auf die Nase setzen müssen als würdige Vorsteherin eines Mädchenpensionats,« begrüßte Annemarie den Intimus von Klaus lustig.

»Morgen, Kinder! Na, nun benehmt euch nur recht artig und sittsam und macht mir keine Schande,« ging der Primaner auf ihren Scherz ein.

Da waren sie alle gleich gut Freund miteinander.

»Die Leute werden uns für Wandervögel halten,« meinte Marianne.

»Dann haben sie keine Ahnung von Zoologie. Jeder naturwissenschaftlich geschulte Mensch sieht doch auf den ersten Blick, daß wir zur Familie der Hamster gehören.«

»Besonders Ilse mit den neuen weißen Schuhchen – zu solch einem Hamsterausflug zieht man derbe Sachen an, daß man einregnen kann.«

»Und daß einen die Hühneraugen nicht drücken.«

Ilse wurde rot. Es hatte daheim mit der Mutter einen Kampf wegen der neuen weißen Schuhe gesetzt. Beinahe hätte das eitle Fräulein deshalb zu Hause bleiben müssen.

»Und solch ein Unsinn, Marianne, daß du dein hellblaues Batistkleid angezogen hast. Das ist viel zu schade.«

»Ja, und die Bauern rücken auch nichts raus, wenn man so aufgeputzt daherkommt, dann denken sie, wir haben selbst genug.«

Zum Glück überhob der herandampfende Zug Marianne einer Antwort. Zu Hause hatte sie Mutti gebeten und gequält, ihr zartfarbenes Sonntagskleid anziehen zu dürfen. Und jetzt, wo die andern in Rock und Bluse oder Bauernkleid erschienen, schämte sie sich ihres Staates.

Der Zug war trotz der frühen Stunde überfüllt. Aber »was 'n richtiger Berliner is, da gehen fünf Mandeln aufs Schock,« meinte ein dicker Herr und pflanzte sich in seiner ganzen Breite an dem offenen Fenster auf, trotzdem das Abteil schon knüppeldick voll war.

»Vera, wo bist du denn« – – –

»Hierr – ich finde keine Platz mehrr,« erklang es jämmerlich von draußen.

»Aber Mädel, dich setzen wir schlimmstenfalls ins Gepäcknetz« – »einen Salonwagen kannst du nicht für dich allein beanspruchen« – »immer rin in die gute Stube.« Verschiedene Hände streckten sich aus, um der vor der Überfüllung zurückscheuenden Vera hereinzuhelfen.

»Da sieht man, daß du kein Berliner Pflänzchen bist, Vera.« Annemarie zog die Wiedergefundene hilfsbereit zu sich, trotzdem sie selbst mit einem Bein in der Luft hing.

»Richter, ist unsere Herde vollzählig? – Na, dann kann's losgehen, Herr Stationsvorsteher.« War doch ein mächtiger Frechdachs, der Klaus, das ganze Kränzchen so vor allen Leuten bloßzustellen. Leider reichte Annemaries Arm nicht bis zu ihm, sonst hätte er wohl einen Denkzettel erhalten.

Schwarze Kiefernwälder mit lichtem Maiwuchs, taufrische Wiesen, sonntäglich saubere Häuschen überholte der Zug in ratternder Geschwindigkeit. Annemarie erblickte sie als winzigen Ausschnitt in dem Halbrund, das der Arm des am Fenster postierten dicken Herrn frei ließ. Man konnte kaum atmen, so eingekeilt war man. Die Mädel lehnten sich gegenseitig aneinander, um nicht umzufallen. Bei jedem Ruck fielen sie lachend aufeinander.

Es war wundervoll.

Über ihre Beine hatte Annemarie das Verfügungsrecht verloren, das eine schwebte, das andere wurde ihr beinahe abgedrückt. Aber die Hände gehörten ihr noch. Trotz der Enge hatte sie plötzlich ihre Zupfgeige beim Wickel und blim – blim – begann sie: »Das Wandern ist des Müllers Lust.« Sofort fiel der ganze Chor ein, nicht nur die Kränzchenschwestern, sondern sämtliche Insassen, sogar die der Nachbarabteile. So kam man singend an dem von blauen Havelarmen umfangenen Potsdam mit seinen historischen Türmen und Kuppeln vorüber nach Caputh.

Draußen suchte man erst wieder seine Knochen zusammen.

»Ach, Kinder, atmet doch bloß die bezaubernde Luft.«

»Die Baumblüte – dort schimmert alles weiß und rosa! Ach, ist das schön – ist das schön!« Annemarie wies begeistert aus das schneeige Blütenmeer, das in sanften Wellenlinien die Havelufer besäumte.

Marlene stand still und ganz versunken in dieses Frühlingswunder. Ilse schielte betrübt auf ihr rechtes Schuhchen. Das hatte in der Enge den ersten schwarzen Tritt bekommen.

»Es wird noch viel schöner – kommt nur,« drängte Klaus, der weniger Sinn für Naturschönheiten als Unternehmungsgeist hatte. »Die Hauptsache bleibt das Hamstern. Die anderen Berliner dürfen uns nicht zuvorkommen.«

»Es sind ja fast alle nach Werder gefahren.«

Wirklich war es hier verhältnismäßig leer. In den Bauernhäusern regte es sich schon trotz der frühen Stunde. Hier sah ein hemdsärmlicher Alter, das Pfeifchen im Mundwinkel, aus der Haustür prüfend in den klaren Sonntagshimmel. Dort fütterte ein junges Mädchen die sie umgackernden Hühner.

»Pst, Kinder – hier muß es Eier geben, ob ich mal frage?« Marianne öffnete bereits den seidenen Pompadour ihrer Mutter. Zwei Mandeln mußte sie mindestens mitbringen.

Aber Richter wehrte ab.

»Nein – es ist noch zu früh. Caputh liegt zu sehr an der großen Heerstraße. Wir müssen in den abseits gelegenen Dörfern hamstern, wo die Berliner weniger hinkommen.« Er schien sich darauf zu verstehen.

So zog man weiter. Die Villen schliefen fast noch alle. Ab und zu hatte eine schon die grünen Fensterläden aufgeschlagen, und ein seifenschaumiges Antlitz vor dem Rasierspiegel ward sichtbar. Dort unter dem weißen Flieder trank man sogar schon Kaffee.

»Eier, Butter, Honig und Wurst – die haben's gut,« meldete Marianne, durch die Büsche ein wenig neidisch den reichbesetzten Frühstückstisch musternd.

»Kriegen wir auch alles noch,« tröstete Annemarie.

»Nur immer vorwärts!« – Klaus trieb seine Herde an.

Zarte weiße Obstblüten rieselten auf blondes und braunes Haar. Durch echt märkischen Sand stampfend, zog die blühende Jugend unter blühenden Kirschbäumen dahin.

»Wenn sie doch reif wären!« Ilse schien auch mehr Sinn fürs Reale zu haben, als für die Schönheit der Natur.

»Wo wirr werrden stücken frrüh?« erkundigte sich Vera, die keine Zeit mehr gehabt hatte, ihren Morgenkaffee zu trinken.

»Wir werden stücken früh in dem ersten Bauernhaus,« zog Margot Vera auf. »Da können sie uns gleich frische Milch zu unsern Broten geben.«

»Au ja –«

»Wenn sie's tun.« Das war Marlene, die als einzige Zweifel erhob.

»Natürlich tun sie's, wir müssen nur schön bitten«, rief Annemarie.

»Na, dann kannst du ja gleich den Anfang machen. Dort drüben ist ein Gehöft, wo sie Kühe haben.« Richter wies auf ein abseits gelegenes Haus.

»Laß dich aber nicht 'rausschmeißen«, rief Klaus der Schwester vorsorglich nach.

»I wo! Ich bringe euch eine große Kanne Milch mit, vielleicht auch Butter und Eier.« Annemarie setzte sich voller Hoffnungen in Bewegung.

»Ich gehen mit dich.« Vera eilte hinter ihr her. Das war recht angenehm. Denn vor dem Hause lag ein großer schwarzer Köter und blinzelte den beiden mißtrauisch entgegen.

Eine Frau von ziemlich verwahrlostem Aussehen klapperte auf Holzpantinen im Stall trotz des Sonntags herum.

»Guten Morgen«, rief Annemaries helle Stimme zur Tür hinein.

Keine Antwort. Nur Poltern mit den Melkgefäßen und sattes, behagliches Brummen der Kühe. Da kamen sie ja gerade zurecht.

Die Schwanzquasten der Kühe, die sich im Kreise bewegten, waren zwar etwas störend, aber Annemarie war nicht umsonst schon einige Male auf dem schlesischen Gut bei Onkel Heinrich gewesen. Trotz Veras energischen Zurückzupfens wagte sie sich weiter.

Nun mußte die Frau sie unbedingt sehen. »Guten Morgen«, sagte Annemarie noch einmal, und ihre blauen Augen strahlten wie der leibhaftige Sonntagmorgen.

Die Frau blinzelte mißtrauisch herüber, ähnlich wie der Köter vor der Haustür.

»Ach bitte, würden Sie nicht so gut sein und uns etwas Milch geben«, bat Annemarie mit all ihrer Liebenswürdigkeit.

»Nee,« brummte es als Antwort. Vera zupfte energischer. Es war ihr unheimlich in dem halbdunklen Stall mit der brummenden Frau und ihren brummenden Vierfüßlern.

So schnell ließ sich Doktors Nesthäkchen nicht abspeisen.

»Ach, Sie haben doch so viel.« Das junge Mädchen wies auf die vollen Milchkübel.

»Jawoll, müssen wir alles abjeben. Nich mal für die Ferkel haben wir jenug.« Dabei sah die Frau das junge Mädchen so empört an, als ob dasselbe die Schuld an dieser Verordnung trüge!

»Wir haben solchen Durst.« Noch einmal versuchte Annemarie ihr Heil.

»Denn bleibt jefälligst zu Hause und treibt euch nicht auf der Landstraße rum. Diese verfluchtigen Wandervögel, die einen alle Sonntag das Haus einrennen! Wollt ihr nich vielleicht auch Eier, Speck und Butter, was?«

»Ja, wenn wir was bekommen könnten, gern – – –«

»Nu aber raus mit euch, raus – – –« schrie die Frau, und ihre Stimme überschlug sich fast vor Wut. Vera war längst draußen. Hinter der Scheune stand sie und beobachtete ängstlich den Verlauf der Dinge.

Viel war nicht mehr zu sehen. Nur ein recht enttäuschtes Mädchengesicht, eine aus dem Stall wehende Schwanzquaste und ein blaffender Köter.

Da standen die beiden wieder auf der Landstraße.

»Wo habt ihr denn die vollen Milchkannen?« empfingen sie die Gefährten neckend.

»Ja, und die Eier und die Butter?« Jetzt wurden sie sogar noch aufgezogen.

»Die sollst du uns im nächsten Bauernhaus herausholen, Ilse.« Annemarie war nicht auf den Mund gefallen. »Puh, Kinder, war das eine grobe Liese. Am liebsten hätte sie uns verprügelt, daß wir es überhaupt wagten, uns die Sohlen auf ihrer staubigen Landstraße abzulaufen. Aber es sind nicht alle so.« Annemaries glückliche Natur scheuchte die kleine Wolke an ihrem sonntagshellen Stimmungshimmel schnell davon. »So, Fräulein Ilse, jetzt kannst du mal dein Glück versuchen, jetzt sind wir ja mittendrin im Dorf.«

»Die Jungen setzen am Ende mehr durch,« schlug Ilse unbehaglich vor.

»Nee – nee – das gibt's nicht. Einen großen Mund kann jeder haben, aber besser machen, heißt es.«

»Marlene muß mitkommen.«

»Natürlich, die Inseparables. Nun hamstert recht brav.«

»Ich frage nur nach Butter – Fett ist die Hauptsache,« meinte Ilse großartig.

»Bringe gleich 'nen halben Zentner. Wir teilen alles getreulich.« Lachend riefen sie es hinter den beiden sich langsam Vorwärtsschiebenden her.

Dort das helle Giebelhaus hinter der blühenden Rotdornhecke sah vertrauenerweckend aus.

»Mir ist es sehr peinlich, Ilse, als ob ich betteln will.« Marlenes scheuer Natur wurde der Weg besonders schwer.

»Ach was, wir bezahlen es ja. Komm nur, sie werden uns nicht fressen.« Ilse hatte noch nicht ausgesprochen, als sie schon laut schreiend einen Satz machte. Eine Ziege war ihnen mit betrübtem Mä–ä–ä–äh–äh entgegengesprungen. Aber Ilses neue Schuhe sprangen noch höher. Mitten hinein in den Komposthaufen. Bräunlich gefärbt kamen sie wieder heraus.

Am niedrigen Fenster stand der Bauer und lachte dröhnend.

»Na, was bringt ihr denn Schönes?«

»Bringen! – – –« Nein, es war Marlene geradezu entsetzlich, daß sie etwas haben wollte. Ilse hatte nur Augen für ihre schmutzig gewordenen Schuhe. Ach, würde Muttchen böse sein!

»Oder wollt ihr am Ende gar was holen?« Der Bauer schmunzelte. Er kannte derartige Sonntagsgäste. Die beiden jungen Mädel, die nicht den Mund aufzutun wagten, machten ihm Spaß.

»Ach, wenn Sie vielleicht etwas übrig haben.« Marlene hätte sich nicht gewundert, wenn man ihr jetzt ein Stück trockenes Brot gereicht hätte. Wie ein Bettelmädel kam sie sich vor.

»Habt ihr denn auch tüchtig Hundertmarkscheine bei euch?« Der Bauer schlug sich auf seine Hosentaschen.

Die beiden wurden noch röter, als sie schon waren.

»Soviel Geld wollten mir meine Eltern nicht mitgeben,« stieß Ilse schließlich hervor.

»Ich habe dreißig Mark bei mir.« Marlene wollte doch zeigen, daß sie kein Bettelmädel war.

»Na, dafür könnt ihr nicht viel kriegen.«

»Entschuldigen Sie, bitte.« Wenn sie bloß erst wieder aus dem Garten wären! Gräßlich war Hamstern.

»Hiergeblieben,« rief der Bauer. »Alte, komm doch mal her. Wir haben Besuch von zwei hübschen jungen Damen.« Die Bäuerin, sauber und umfangreich, erschien.

»Was soll's denn sein, junge Herrschaften?«

»Wir hätten so gern Butter.« Ilse nahm all ihren Mut zusammen.

»Das glaub' ich woll.« Wieder lachte der Bauer. »Na, Alte, denn mach' man zwei Pfund zurecht.«

Strahlende, triumphierende Mädchenaugen begegneten sich. Nun konnten sie Annemarie und Vera tüchtig auslachen.

Die Bäuerin brachte ein nicht allzu umfangreiches Päckchen. »Schinken hätten wir auch abzugeben – – –«

»Ja – ja – Schinken!« Ilse schmeckte ihn bereits auf der Zunge.

»Wird aber nur im ganzen abgegeben.«

»Das schadet nichts, wir können ihn ja teilen. Das heißt, wenn – wenn er nicht zu teuer kommt,« rief Marlene ein wenig ängstlich hinter der Davongehenden her.

»Fünfhundert Märker – zwanzig Pfund is er schwer, das Pfund zu 23 Mark,« verlangte der Bauer.

»Wa–as?« Den beiden Backfischchen blieb vor Schreck der Mund offen.

»Nein, das geht doch nicht – es geht nicht – soviel Geld haben wir alle zusammen nicht.«

»Denn könnt ihr auch keinen Schinken kriegen.«

Ilse machte ein betrübtes Gesicht.

»Bleibt noch die Butter zu zahlen – vierundzwanzig Mark!« Marlene zog ihre dreißig Mark hervor. Die Butter war wenigstens für die heutigen Verhältnisse nicht teuer. In Berlin mußte man schon 22 Mark geben, wenn man sie »hintenrum« kaufte.

Sie wartete, daß man ihr 6 Mark herausgeben sollte. Der Bauer wartete ebenfalls. »Na?« sagte er schließlich, als es ihm zu lange wurde.

»Wir bekommen noch 6 Mark,« erinnerte Marlene schüchtern.

»Was kriegt ihr? Ihr seid woll aus Schlaraffenland? 24 Mark kostet das Pfund Butter, mal zwei macht 48 Märker.«

»Aber das ist – das ist ja furchtbar teuer. Soviel zahlen wir ja nicht mal in Berlin,« wagte Ilse mit dem Mut der Verzweiflung einzuwenden.

»Na, warum bleibt ihr denn da nich in Berlin, wenn's dort so billig ist? Denkt wohl, die Butter wächst uns auf dem Felde nur so zu? Einen hungrigen Magen habt ihr Großstädter immer, aber berappen wollt ihr nicht.« Alle Freundlichkeit war aus dem harten Bauerngesicht ausgewischt.

»Gib noch achtzehn Mark zu, Ilse,« flüsterte Marlene mit zuckenden Lippen.

»Willst du wirklich die teure Butter nehmen?« knuffte Ilse heimlich zurück.

»Na, was gibt's denn noch lange zu überlegen? Die Butter ist gekauft, und achtzehn Mark fehlen noch, Punktum.« Der Bauer schlug mit der Hand auf den Tisch.

Jetzt war auch Ilse das Weinen nahe. Sie zog ihr Beutelchen und brachte achtzehn Mark in lauter kleinen Scheinen heraus. Was hatte sie alles dafür einhamstern wollen.

Kaum vermochte sie »Guten Morgen« zu wünschen, als sie mit dem teuren Päckchen den Rückzug antraten. Die zurückgehaltenen Tränen würgten im Halse.

»Morjen,« rief der Bauer ganz gemütlich hinter ihnen drein, als seien sie als beste Freunde geschieden.

»Solche Geldschneiderei!« machte Ilse draußen ihrem gepreßten Herzen Luft. »Ich hätte ja die teure Butter nicht genommen.« Ihr Mut wuchs jetzt, wo sie draußen war, wieder und damit auch ihr Mundwerk.

»Du warst doch diejenige, die zuerst Butter haben wollte,« verteidigte sich Marlene.

»Ja, aber wenn sie zu teuer ist, dann dankt man eben dafür.«

»Hättest du ja tun können. Aber drin standest du da, als ob du nicht bis drei zählen könntest und – – –«

»Du hast ja die Verhandlung geführt, nicht ich. Aber seinen Fehler auf andere abwälzen, das ist bequem.«

»Die Mädel haben ganz recht, wenn sie sagen, du seist unverträglich.«

Ilse wandte Marlene in stummer Verachtung den Rücken. Zum erstenmal waren die beiden »Inseparables« miteinander böse. Das kam vom Hamstern!

Die anderen hatten inzwischen das Dorf nach den verschiedenen Richtungen hin durchstreift. Immer zwei und zwei. An der Kirche wollte man wieder zusammenkommen. Dann würde es sich zeigen, wer die reichste Ausbeute hatte.

Richter war als erster wieder da.

»So – eine Mandel Eier hätten wir ergattert. Und was habt ihr?« Als Pensionsmutter duzte er natürlich seine Zöglinge.

»Butter,« sagte Ilse verknurrt.

»Butter? Und dann macht ihr ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter? Das sind doch mindestens anderthalb Pfund.« Er wog das Päckchen abschätzend auf der Handfläche.

»Zwei Pfund,« warf Marlene verärgert hin.

»Kinder, ihr berechtigt zu den schönsten Hoffnungen. Ihr werdet in unsern Hamsterbund aufgenommen. Das ist ja eine kostbare Beute.«

»Sehr kostbar!« Wie aus einem Munde kam es. Dann sahen sich die Cousinen an, und dann lachten sie plötzlich. Und aller Ärger war verflogen.

Allmählich stellten sich auch die andern ein. Klaus trug in einer Hand ein Ende Leberwurst, von dem er aber schon einige Male abgebissen hatte, in der andern ein rundes Bauernbrot. »So nette Leute waren es. Sie wollten durchaus kein Geld von mir nehmen, weil ich ihrem Jüngsten, der aus dem Kriege nicht wiedergekommen ist, ähnlich sehe. Und Kartoffeln können wir uns holen, einen halben Zentner.«

»Hanne hat gesagt, es muß ein ganzer Zentner sein, sonst lohnt's nicht.«

»Soll sie sich gefälligst selbst aufbuckeln, mir ist ein halber gerade schwer genug. Wir holen ihn uns heute abend ab; ich habe den Sack dagelassen. Was hast du denn erwischt, he?«

Das Schwesterlein machte ein etwas kleinlautes Gesicht. »Bloß zwei Eier – Himmel, eins hat schon einen Sprung. Die Frau hätte mir sicher eine ganze Mandel gegeben, aber da hat Vera plötzlich auf den Hahn gezeigt und gefragt: ›Wie viele Eier legen der Hahn jede Tag?‹ Ihr hättet mal sehen sollen, wie die Bauernfrau da plötzlich ihre Schürze über die Eier gebreitet hat: ›Für Ausländsche legen deutsche Hühner überhaupt nich, noch dazu, wenn sie nich mal 'n Huhn von 'nem Hahn unterscheiden können‹, hat sie wütend gerufen. Umsonst erklärte ich ihr, daß Veras Vater ja Deutscher gewesen sei, und nur ihre Mutter eine Polin. Sie blieb bei dem Patriotismus ihrer deutschen Hühner.«

Allgemeines Gelächter folgte. »Vera darf nicht wieder mitgenommen werden« – »Vera muß einen Maulkorb bekommen,« so ging das hin und her.

»Oh, wenn derr deutsche Huhn mich legen will keine Eierr, ich gehen zu deutscherr Schwein und lassen mirr geben Speck,« lachte die mit.

»Ja, Speck – der fehlt uns noch! Speck wollen die Bauern nicht rausrücken. Dabei hängen ihre Räucherkammern voll. Es gibt eben kein vollkommenes Glück auf Erden,« philosophierte Richter wehmütig.

»So! Schaut hierher! Fortuna in rosenrotem Scheine.« Damit wies Marianne auf eine zartrosa schimmernde Speckseite, die sie bisher in Margots Rucksack verborgen gehalten hatte.

»Donnerwetter!« brachen die Jungen in Begeisterung aus. Die Freundinnen standen in stummer Bewunderung davor.

»Hat aber auch was gekostet.« Margot schien weniger begeistert.

»Ach, gar nicht so viel,« brüstete sich Marianne. »Bloß meinen alten Mantel habe ich ihnen dafür geschenkt. Sie wollten uns nur gegen Kleidungsstücke was geben. Und ein Paar Stiefel schicke ich ihnen noch, und Margot muß ein wollenes Kleid schicken, das ihr zu klein geworden ist.«

»Na, ich danke« – »das ist teurer Speck« – »was wird denn eure Mutter dazu sagen« – »die haben euch aber ordentlich übers Ohr gehauen« – »die Kleidungsstücke sind doch viel mehr wert.« Der Trupp geriet in grenzenlose Aufregung.

»Ich wollte den Speck nicht nehmen. Ich hab' gleich gesagt, wir dürfen keine Kleidungsstücke ohne Erlaubnis unserer Eltern fortgeben. Aber Marianne wollte den Speck durchaus haben,« verteidigte sich die brave Margot weinerlich.

»Geräucherten Speck esse ich schrecklich gern.« Marianne leckte sich mit rotem Züngelchen die Lippen. »Und der Mantel war schon zu eng. Und überhaupt – Speck ist doch viel mehr wert.« Liebevoll glitt ihr Blick an dem zarten Rosa entlang.

»Wenn du frieren mußt, nicht.«

»Na, Kinder, nun haben wir unsere Pflicht als Berliner Hamster redlich erfüllt. Die Rucksäcke haben wir voll und den Magen leer. Ich schlage vor, daß wir uns jetzt mal für unsere Anstrengungen belohnen und unten am Wasser Frühstücksrast machen,« meldete sich ein hungriger Primanermagen.

Da waren sie alle einverstanden. Am blauen Havelgestade unter zartrosa Apfelblüten, die noch zarter waren als Mariannes Speck, lagerte die Hamsterbande. Dort wurde geschmaust und die Beute ehrlich geteilt. Das war nicht ganz leicht. Siebzehn Eier waren da, geteilt durch acht Hamster, da kamen auf jeden zwei.

»Und der brave Schweppermann kriegt drei,« löste Annemarie die schwierige Frage. »Aber natürlich das angeknickte.«

Mit Grashalmen ward gelost, wer den längsten zog. »Hurra!« Marianne war Schweppermann und bekam als Zugabe das geknickte Ei.

Weniger einfach war es, die kostbare Butter ohne Wage zu verteilen. Am meisten Kopfzerbrechen aber machte die Berechnung. Wie sollte man sich an der Bezahlung des Specks beteiligen?

»Einer steuert einen Ärmel, einer einen Knopf und der dritte den Stiefelabsatz dazu,« neckte Klaus.

Man überbot sich in lustigen Vorschlägen. Schließlich durfte Marianne ihren Speck allein behalten. Denn auch Margot wollte des zu liefernden Kleides wegen durchaus nicht daran teilnehmen.

»Wir kriegen schon noch mehr Speck, ohne mit Kleidern und Schuhen zahlen zu müssen,« trösteten sich die andern.

Das Glück schien ihnen wirklich lächeln zu wollen. Ein Feldgrauer, mit dem sie auf der Landstraße ins Gespräch kamen und den sie um Auskunft baten, wo man nicht zu teuer Speck und Butter bekäme, meinte: »Das dritte Dorf von hier, Hauptstraße 11, wohnt die Cousine von meiner Großmutter. Rike Lehmann heißt sie. Der bestellen Sie nur einen schönen Gruß von mir, und sie soll Ihnen Schinken und Eier, Wurst und Speck recht billig geben; alles, was Sie wollen.«

Strahlend dankten sie dem braven, uneigennützigen Mann. Klaus teilte seine letzten Zigaretten mit ihm. Dann ging's weiter.

Es war glutheiß auf der sonnigen, staubigen Landstraße. Die Rucksäcke fingen an unbequem zu werden. Man ging und ging, doch der Kirchturm des bezeichneten Dorfes schien immer weiter zu rücken. Ob man es aufgab? Nein – nein! Zu verlockend war es, was Frau Rike Lehmann für ihre Hamstergier hatte. Ilses neue Schuhe begannen zu brennen. Vera war total ermattet und konnte nicht weiter. Da ließ Annemarie ihre Zupfgeige erklingen. Nun ging es wieder mit frischem Mut und neuen Kräften vorwärts.

Endlich – es war schon Vesperzeit – war das Land, wo Milch und Honig fließen sollte, erreicht. Das Dorf schien nur eine einzige Straße zu haben. Sicher mußte das die Hauptstraße sein. Wo war nun Nummer elf? Soviel man auch suchte, es gab keine Hauptstraße 11 in dem ganzen Dorf. Und eine Rike Lehmann erst recht nicht. Das ganze Dorf lief zusammen und half suchen.

»Es hat sich gewiß jemand einen Spaß mit euch gemacht,« meinte schließlich einer der Bauern, die vor dem Wirtshaus saßen. Da lachten sie alle aus vollem Halse über die genasführten Berliner. Die aber lachten mit.

Was schadete es, daß sie sich die Schuhsohlen umsonst nach den in Aussicht gestellten Herrlichkeiten abgelaufen hatten? Es war doch ein herrlicher Tag. Was machte es, daß sie von der nächsten Bahnstation keinen Zug mehr nach Berlin bekamen und mit einem Güterzug nach Haus befördert werden mußten? Das gab nur neuen Stoff zum Lachen.

Schmerzlich war es bloß, daß Ilses neue Schuhe schwarz waren statt weiß, daß Mariannes mattblaues Kleid goldene Spuren des geknickten Eies aufzuweisen hatte, und daß Klaus seinen halben Zentner Kartoffeln in Stich lassen mußte, da man unmöglich noch mal den weiten Weg zurückmachen konnte.

Solche Hamsterfahrt zur Kirschblüte war doch wundervoll.


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