Ludwig Thoma
Der Jagerloisl
Ludwig Thoma

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Herrn Fehses Wißbegierde war kaum zu stillen. Dieser junge Mensch, der einer andern Welt, Klasse und Rasse angehörte, war ja eine wahre Fundgrube!

Man begegnete da den seltsamsten Erscheinungen. In vielen Dingen gab es eine merkwürdige Ähnlichkeit mit der höheren Berliner Gattung, fast eine Gleichheit der Gefühle, Ansichten, Empfindungen, in sehr vielen gab es wieder merkwürdige Unterschiede.

Herr Fehse stieß auf unverkümmerte Natürlichkeit, auf Naivität, auf alles mögliche, ja auf so vieles, daß er anfangs mißtrauisch war, bis er sich davon überzeugte, daß ihm der junge Mann nichts vorspielte.

Dann aber gab er sich rückhaltlos seinem Wissenstriebe hin, richtete ungezählte Fragen an Loisl, und je mehr Seltsames und Komisches er aus ihm herausholte, desto eifriger war er bemüht, der Sache auf den Grund zu gehen.

Aber das Sonderbarste war, mit welcher Geduld sich Loisl beschnüffeln ließ.

»Gehst d' heut scho wieda zu da Gneidlin ummi?« fragte ihn seine Mutter, als er seine gute Joppe anzog.

»G'rad a wengl; allaweil dahoam hocka is net lusti.«

»Daß du's auf oamal mit die Summafrischla so hast? Früher hast s' nia mög'n.«

»Was hab i?«

»Weil's d'allaweil ummi laffst; kannt'st d' ja aa zum Festl übri schaug'n.«

»Da sehg'n mi d'Leut geh'.«

»Was de Gneidlin woaß, kimmt aa'r umanand.«

Loisl wußte keine Ausrede mehr und holte seinen Hut vom Nagel herunter.

»D' Gneidlin hat ma vazählt, daß ihre Summafrischla gar a so umtean mit dir. De Jung' hockt allaweil hiebei, hat s' g'sagt, und es kam ihr bald a so für, sagt s', als wann dir de Junge g'fallat.«

»Geh zua! Den alten Weibatratsch!«

»Und de Jung', hat s' g'sagt, lafft über d' Stiag'n owa, als wann's brennat, sagt s', wenn du kimmst, hat s' g'sagt.«

»Laß 's guat sei, Muatta, dös san ja Dummheit'n.«

»Und an Sessel, sagt s', schiabt de Jung' allaweil neben deina hi, und g'rad lus'n tuat s', wann du redst, hat s' g'sagt.«

»Ah wa... Daß i halt dem Herrn an Auskunft gib, wann er mi was fragt. Weil er so freundli is.«

»Eahm?«

»Ja, – eahm. Und jetzt guat Nacht, geh no ins Bett, i bleib net lang aus.«

Loisl schlich auf einem Wiesenwege zum Gneidlanwesen. Er hatte das Gefühl, daß er sich versteckt halten müsse, einmal wegen des Rates, den ihm der Festl gegeben hatte, und dann überhaupt.

Warum ging er hin? Hatte das einen Zweck?

Er wußte, daß es keinen hatte, aber da wäre für Herrn Fehse gleich wieder eine Ähnlichkeit zwischen niederer und höherer Gattung festzustellen gewesen: daß es einen jungen Kerl treibt, Sinnloses zu tun.

Loisl kam nicht unbemerkt ins Haus.

Die Gneidlin hatte Besuch gehabt von der Leitnerin, und an der Gartentüre traf diese mit dem Jäger zusammen.

»Guat'n Abend! Bist du um an Weg, und d' Leut hamm g'sagt...?«

Sie schaute Loisl, der einen Gruß vor sich hin gebrummt hatte, kopfschüttelnd nach und kehrte wieder um.

Sie mußte die Gneidlin fragen und ging in die Küche.

»Da is g'rad da Jagerloisl zu enk eina?«

»Der kimmt oft gnua«, antwortete die Gneidlin. »Hab i dir dös net vazählt?«

»Na, du hast ma nix g'sagt. Aba wia is denn dös? D' Rauchenbergerin hat mir erscht gestern vazählt, daß da Loisl auf Minka einikimmt, daß er opariert wer'n muaß.«

»Ja freili! Der is scho den zwoat'n Tag herent g'wen bei inserne Summafrischla.«

»Jetza so was! Und i hab no dös größte Dabarmniß g'habt und hab's da Pletschacherin vazählt, daß 's mit'n Loisl Matthäi am letzt'n is. Derweil siech i'n lebfrisch beim Gart'n eina roas'n, und du sagst aa, es felt eahm nix.«

»Der is g'sünda wia'r i, und g'rad kreuznotwendi hat er's mit insern Stadtfräulein.«

»Ah geh! Was d' ma jetzt du sagst! Is dös de lang g'stackelte? Mit da Brüll'n?«

»Na! Du moanst ja de sell, wo beim Gerold loschiert. De inser is jung und sauber.«

»Sauber, sagst d'?«

»Und a geldige. Die oanzi Tochta, und de Leut hamm a Haus z' Berlin drob'n, und z' Minka drin hamm s' aa oans.«

»Ja, was sagst d'ma net da? Und da Loisl hat's mit ihr?«

»Dös sell woaß i net. So g'schwind werd 's net geh. Aba daß sie's guat ko mit eahm, dös hab i g'sehg'n.«

»Guat ko, sagst d'?«

»Dumm waar a net, mei Liabi.«

»Aba selle Leut, dös is do koa Z'sammpass'n.«

»Woaßt d'scho, wann si a sellane was ei'bild't...«

»Jetza da schau her! Und i hab no dös größte Dabarmniß g'habt und sag no zu da Pletschacherin, Pletschacherin, hab i g'sagt, was werd ge de Heißin macha, bal ihr da Loisl z'Minka drin stirbt, hab i g'sagt, und dös alte Leut, sag i, hat aba scho gar koa Glück net auf dera Welt. Is ihra Mo so fruah wegg'stor'm, hab i g'sagt, und jetza, sag i, muaß sie ihran Buab'n aa no valiern... Dawei...!«

 

»Das hört sich ja an wie Vendetta«, sagte Fehse und streifte die Asche von der Zigarre ab. »Also wenn so 'n Kerl auf 'n Jäger geschossen hat, dann is es gewissermaßen Ehrenpflicht, ihm wieder eins aufzubrennen?«

»Wann si's leicht macht...«

»Wenn sü's leicht mocht«, ahmte Fehse nach. »Das ist großartig. Hörst du, Nelly? Wenn sich's leicht macht, sagt er. Und denn schießen Sie einfach? Aber da kann er auch tot sein?«

»Kimmt aa vor.«

»Kimmt, – wie? Ach so, kommt vor. Na, – und die Polizei?«

»De braucht's net z'wissen.«

»Natürlich, hoch oben in der Einsamkeit. Aber so sang- und klanglos kann doch auch hierzulande 'n Mensch nich verschwinden. Man wird doch suchen?«

»Is net leicht suach'n, wenn er guat verramt is...«

»Der Kerl liegt in 'ner Felsschlucht, was?«

»Da find'n an d'Aasrab'n. Ei'graben...«

»Hörst du, Nelly? Ich glaube, in der Wirklichkeit spielen sich Dinge ab, die noch romantischer sind, als was man so liest.«

»Ich finde es bloß entsetzlich«, sagte Frau Fehse. »Das ist ja wie bei den Wilden.«

»Es is Urzustand. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Entsetzlich kann ich das nicht heißen, und ich muß sagen, mir gefällt so 'n Leben, in dem der Schutzmann so gar keine Rolle spielt.«

»Ich möchte dich sehen...«

»Mich! Wer spricht von mir? Ich klettere natürlich nicht als Schmuggler oder Wilderer in den Felsen herum. Dazu bin ich zu lange auf 'm Kurfürstendamm herumspaziert. Aber das hier ist eben ne andere Sorte Menschen. Das hat andere Nerven.«

»Und ich finde es falsch, so was zu bewundern«, sagte Frau Fehse. »Zuletzt ist es nur Mangel an geordneten Zuständen.«

»Es is Natur.«

»Nee, dafür danke ich. Ich lebe mal lieber unter Europäern.«

Henny lachte herzhaft.

»Was machst du aus dem armen Loisl? Und er hat doch sicher niemand erschossen. Oder?«

Loisl schüttelte lächelnd den Kopf.

»Aber er spricht seelenruhig von der Möglichkeit.«

»Wenn Papa immer frägt und immer bis aufs äußerste geht.«

»Weil es interessant ist, Kinder! Gebt doch zu, das is mal was anders.«

»Aber Hypothese...«

»Na hör mal! Da sitzt unser Freund Loisl vor uns, mit 'n Verband an der Stirne, und darunter is ne Schußwunde. Gerade noch dem Tode entronnen. Wo ist da die Hypothese? Ich denke, das ist grimmige Wirklichkeit, und, wie ich sage, es ist Kampf, es ist Gesetzlosigkeit, aber darum eben Natur.«

»Aber wie du's ausspinnst, Papa...«

»Ich will die Motive wissen, die Empfindungen kennenlernen. Das ist doch der Witz von der Sache! Ich und du und Mama und unsere Bekannten, wir würden nur das Schreckliche darin sehen, wenn es uns passierte. Der erste Gedanke wäre Anzeige und Staatsanwalt, und wir würden sagen: Gott sei Dank, daß es nich schlimmer ausgefallen ist! Aber der Mann denkt anders. Der brennt förmlich darauf, den Kerl persönlich vorzukriegen. Is es nich so?«

Loisl lächelte.

»Na also!« sagte Papa Fehse. »Was Redantz empfindet, wenn ihm vielleicht mal in der Friedrichstraße der Hut eingetrieben wird, das weiß ich, und das interessiert mich nicht. Aber das hier, so was Echtes und Starkes und zugleich Fremdes, das will ich kennenlernen.«

»Und ich glaube«, opponierte seine Frau, »daß gewisse Empfindungen überall gleich sind, wenn die Leute auch stärkere Nerven haben als wir. Ihre Mutter – sie wandte sich an Loisl – war sicher sehr bestürzt über Ihren Unfall, und ich bin überzeugt, sie wird Todesängste ausstehen, wenn Sie wieder auf die Jagd gehen.«

»A weng an Jammer hat s' scho g'habt.«

»Siehst du, Heinrich?«

»'n wenig«, sagte er, »'n wenig is nich viel. Und nu stell dir mal Frau Calmon vor oder eine von deinen Berliner Freundinnen! Weinkrämpfe, Migräne, Unglück... Sagen Sie mal, Loisl, so ungefähr, was sagte Ihre Mutter, als Sie heimkamen mit dem Dings da um den Kopf?«

»Ja mei, g'masselt hat s' scho...«

»Gmosselt...?«

»G'schimpft, daß i Jager wor'n bin.«

»Aber geweint hat se nich?«

»Na, dös net...«

»Also, Nelly, siehste? Es gibt eben doch diese Unterschiede. Auch die weibliche Psyche is hier anders konstruiert. Und was sagte denn Ihr Schatz?«

»Er wird rot!« rief Henny. »Du bringst ihn aber auch zu sehr in Verlegenheit, Papa!«

»I wo, Verlegenheit! Uns können Sie das doch ruhig sagen...«

Loisl lächelte gutmütig. »I hab koan Schatz.«

»So 'n strammer Bursche, wie Sie! Hören Sie mal, das glaube ich Ihnen nicht.«

»Wirkli net.«

»Na...«

»Heinrich, nu frag aber wirklich nich so eindringlich! Man könnte meinen...«

»Wenn ich denke, was es hier für hübsche Mädels gibt...«

»Vielleicht kommt das nur dir so vor, und vielleicht verlieren sie bei näherer Bekanntschaft. Jedenfalls kann es dich doch nicht so interessieren.«

»Ich werde Sie darüber noch mal fragen, Loisl, wenn wir unter uns sind. Ich glaube, Sie genieren sich bloß vor den Damen. Was?«

»Ich finde, es wird kühl«, sagte die Mama und stand auf.

Der Bergwind hatte stärker eingesetzt, und die Lichter flackerten in den Glaskugeln.

Loisl nahm Abschied, und Henny, die die wundervolle Nacht noch genießen wollte, begleitete ihn bis ans Gartentor.

Als er ihr schüchtern die Hand reichte, sagte sie lachend: »Mir müssen Sie noch mal die Wahrheit sagen.«

»D' Wahrheit?«

»Wie Ihr Schatz heißt...«

»Aber wenn i koan hab!«

»Glaub ich nicht...«

»Wann i's amal sag, und i möcht aa koan...«

»Oh!«

»G'wiß is 's wahr...«

»Wenn ich ein Mädel von hier wäre, das wollten wir mal sehen!«

»Ja... wenn...«

Sie lachte lustig und drehte sich rasch um.

»Gute Nacht, Loisl!« rief sie zurück.

Er stand am Zaun.

»Gut Nacht!« sagte er leise. Und dann ging er langsam heim.

 

»Verreist?«

Fräulein Albo sah die Wirtschafterin des Herrn von Fries verständnislos an.

»Er ist vielleicht nach Tegernsee hinüber?«

»Nein... der Herr Baron sind auf längere Zeit verreist«, wiederholte die unausstehliche Person, und es schien fast, als ob ein boshaftes Lächeln um ihre Mundwinkel spielte.

»Ich glaub, er hat dem Gärtner einen Brief fürs gnä Fräulein geben... Josef!«

»Was is?«

»Hast du net an Brief vom gnä Herrn?«

»Jessas ja!« rief der Gärtner, stellte die Gießkanne nieder und kam ohne große Eile heran.

»Da Herr Baron hat mir an Briaf geb'n; i waar nach Feierabend auf Tegernsee ummi...«

»Wo haben Sie den Brief?«

Mucki war ungeduldig.

Der Gärtner nahm seine Joppe, die am Zaune hing, holte ein dickes Notizbuch hervor und endlich auch den etwas zerknitterten Brief an Ihre Hochwohlgeboren Fräulein Albo.

Sie riß den Brief auf und wandte sich beim Lesen von der Wirtschafterin ab, die ihre lauernden Blicke auf sie gerichtet hatte.

Aber beim Theater lernt man Selbstbeherrschung.

Mucki sagte mit gleichgültiger Miene zu ihrem Begleiter Morton:

»Der Baron will, daß ich ihn morgen mittag in der Odeon-Bar treffe. Aber bei dem schönen Wetter in die Stadt?«

»Unmöglich! Ein zu hartes Verlangen!«

»Ich werde auch nicht fahren...«

Mucki gab dem Gärtner ein Trinkgeld, nickte der Wirtschafterin herablassend zu und ging hoheitsvoll ab.

Morton brannte vor Neugierde. »Wieso is der Trottel abgereist?«

»Sprich nicht, so lang uns die Person nachschaut!«

Als sie außer Sichtweite waren, gab sie ihm den Brief.

»Da, – lies!«

»Liebe Mia! Ich ziehe es vor, abzureisen, da mich dringende Geschäfte abrufen, und da mir aufrichtig gestanden verschiedenes nicht mehr zusagt. Du wirst mich kaum vermissen, da Du ja in Gesellschaft bist. Freundliche Grüße

v. F.«

»Das sieht einem definitiven Abschied sehr ähnlich«, sagte Morton. »Von der Sprache eines Verliebten ist nichts zu bemerken...«

»Du kannst noch darüber spotten!«

»Ich konstatiere bloß die Tatsache. Deine Gesöllschaft, das dierfte vermutlich meine Wenigkeit sein...«

»Ja, du bist schuld...«

»Schuld!... Das ist wieder echt weiblich...«

»Ich hab dir immer gesagt, mach es nicht so auffällig!«

»Und ich hab dir geschrieben, es ist Blödsinn, wann ich hieher komme. Aber du hast darauf bestanden und hast mich beruhigt. Du hast ihn als kompletten Trottel geschildert. Also wer ist schuld?«

»Man kann sich auch anständig benehmen.-

»Das werde ich von dir kaum lernen müssen; das verbitte ich mir.«

»Verbitte es dir! Erst kompromittierst du mich, dann bist du noch ordinär.«

»Ich finde deine Vorwürfe dumm... Natürlich, jetzt kommen die Tränen!«

Mucki klappte den Sonnenschirm zusammen und lief weg; Morton hintendrein.

Ein paar Sommergäste, die ihnen begegneten, sahen ihnen verwundert nach.

»Du willst wohl, daß sich ganz Tegernsee über uns mokiert?« fragte er, als er sie einholte.

»Das ist mir egal...«

»Du kannst dich ja gleich als verlass'ne Ariadne präsentieren...«

»Ich pfeif darauf...«

»Gut. Ich werde einfach abreisen.«

Die beiden stritten sich noch eine Weile, und da Muckis Tränen immer reichlicher flossen, führte Morton sie zu einer Bank, wo sie sich allmählich beruhigte.

»Es handelt sich ja bloß um eine eifersüchtige Verstimmung«, beschwichtigte er. »Und wann er schon eifersüchtig is, so hast du ja den Beweis, daß er verliebt is. Ich wette mit dir, in drei Tagen hast du den reumütigsten Brief in Händen.«

Sie schüttelte den Kopf.

»Aber ja, Mucki! Verlaß dich drauf! Deroartige Naturen haben das an sich, daß sie schmollen und desto abhängiger werden.« Sie blieb dabei, den Kopf zu schütteln.

»Ich hab doch den Mann genau beobachtet, Mucki. Ich schwöre dir, er is ein Trottel. Der reißt sich nicht los.«

»Losreißen nicht, aber heimlich weglaufen, das liegt ihm.«

»Um zurückzukehren.«

»Nein; er ist hinterhältig, aber nicht hitzig. Er hat das sicher schon lang im Sinn gehabt; ich hab das so aus seinen versteckten Worten gemerkt. Er hat sich ja nie offen ausgesprochen. Nie! Anspielungen machen und sich sofort zurückziehen, wenn man ihn zur Rede stellte. Das machte er.«

»Eigentlich ein gemeiner Charakter!«

»Gestern war er übertrieben liebenswürdig. Im Hotel, beim Abendessen. Es fiel mir auf, wie er von der Partie nach Innsbruck redete, die er mit uns machen wollte. Wie er das ausmalte! Ich dachte mir noch: Was hat er denn?«

»Und zu mir sagte er: Herr Morton, ich verspreche Ihnen herrliche Überraschungen. Ah soo! Das woar ja eine versteckte Perfidie! Ein solcher Intrigant!«

»Du siehst doch, wie er das vorbereitet hat. Es ist nicht das erstemal...«

»Wieso?«

»Er is auch damals geflohen, wie er das Verhältnis mit der Baronin aufgab. Es ist das bequemste. Zu einer offenen Aussprache fehlt ihm der Mut.«

Morton und Mia wurden sich darüber einig, daß noch nie ein argloses Weib das Opfer eines so gemeinen Menschen geworden, daß noch nie ein zärtliches Vertrauen so niedrig mißbraucht worden sei.

Ihre edlen Auffassungen von Ehre und Pflicht flossen harmonisch ineinander, und sie kehrten als vornehm denkende Opfer eines vollendeten Betrügers zum Landungsstege zurück.


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