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Widmung

An Giuseppe Mazzini

Nimm, da durch dich es gedieh,
    Was dem Korn deiner Saat entsprossen,
        Sei's Blüte, sei's Beere, sei's Dorn.
Sind süß oder schön auch nicht sie,
    Die der Tau deines Wortes begossen,
        Doch süß war das Sonnenkorn.

Das Volk hat Tränen, das Leid
    Den lindernden Kuß, seiner Fronen
        Haßopfer der Sklave für dich,
Den Dank der Jahre die Zeit,
    Die Jahre den Dank der Äonen;
        Meine Handvoll Lieder bring' ich.

Und bleibt eine Blüte, ein Duft,
    Es leb', bis Italia erstanden,
        Auf den Weg ihr's zu streuen, wenn fern
England ihr Ruf aus der Gruft
    Erweckt und Frankreich aus Banden,
        Schwestern, Stern neben Stern.

Ich leg' meiner Lieder Schwert,
    Meiner Sehnsucht Schwert dir zu Füßen,
        Schwach; doch bring' ich es dar,
Daß, was schwach ist, zu Starkem werd',
    Zu Feuer, was kalt, zum Süßen
        Werde, was bitter war.

Nicht haben es Hände gemacht,
    Nach Schwertschmieds Art es geschlagen,
        Noch geschweißt auf dem Amboß von Stahl,
Nein, Gesichte und Träume der Nacht,
    Hoffnung, Geduld ohne Zagen,
        Und es prägte ihm Liebe das Mal.

So zeug', bis ein größrer erstand,
    Ein kühnerer Harfenschläger,
        Der besseren Preis ihr schuf,
Dir mein Lied, daß ich wohl sie gekannt,
    Der ganzen Welt Bannerträger,
        Die einst ausruft den Freistaatruf.

Ja, sie wie zuerst, sie allein,
    Keine andre, wird stürzen, erheben,
        Heimbringen, vorleuchten im Feld,
Uns stillen des Hungers Pein,
    Als Mutter uns Führung geben,
        Roma, die erste der Welt.


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