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Erstes Kapitel.
Schleiermacher und die Romantik

Schleiermachers Persönlichkeit – Gemütswerte – Lehre und Leben – Liebeserlebnisse – Komtesse Dohna – Hochschätzung des Familienlebens – Henriette Herz – Der typische Romantiker – Kampfnatur – Der Patriot – Romantische Weltauffassung – Harmonie und Anpassungsfähigkeit.

 

Ein unvergänglicher Zauber liegt über der Epoche ausgebreitet, da die Dampfmaschine zwar noch nicht erfunden war, aber die Menschen noch Zeit hatten; da die Straßen noch keine Asphaltdecke aufwiesen, aber noch Sinn für Ewigkeitswerte in den Seelen lebendig war; da man zwar noch Standesunterschiede kannte, aber einige »bessere Leute« noch schöne und inhaltreiche Briefe zu schreiben verstanden; kurz, über der Zeit, die von dem verklärenden Schimmer der Romantik umwoben war. Die romantischen Denker und Dichter, die jener Zeit das Gepräge ihres Geistes aufdrückten, waren von einem Schwung der Begeisterung getragen, von einem Sinn für das Schöne und Erhabene beseelt, der in ausgesprochenem Gegensatz zu der vorwiegend empirisch-wirtschaftlichen Denkweise steht, von der die letzten hundert Jahre in entscheidender Weise beherrscht wurden.

Unter ihnen ragt Schleiermacher als eine eigenartige Erscheinung hervor. Die Reinheit seiner Denkweise, die »glühende Keuschheit« seines Liebeslebens, die »Virtuosität« seiner Freundschaftserweisung, und nicht zuletzt seine ungewöhnliche Hochschätzung des Familienlebens bringen ihn unserem Empfinden in besonderer Weise nahe. Seine Stellung als Prediger und Hochschullehrer gab ihm die Möglichkeit, in seinem Berufe für die weitgehendste Pflege derjenigen Gemütswerte in breitester Öffentlichkeit einzutreten, die in ihm selbst und dem romantischen Kreise dominierten und zur Entfaltung nach innen und außen drängten.

In der so trübseligen Gegenwart aber vermögen uns vor allem die Gemütswerte, das Zurückfinden zur alten deutschen Seele einen Ersatz zu bieten für all das Unwiederbringliche, das wir durch den Krieg eingebüßt haben. Aus ihnen heraus muß die Erneuerung hervorgehen, deren das deutsche Volk so dringend bedarf. Darum kann die Vertiefung in Schleiermachers Leben, Fühlen und Denken, ergänzt durch die Anschauungen und Erlebnisse verwandter Geister, unsere Seele erquicken und mit neuer Hoffnung füllen. Leben und Lehre bilden bei Schleiermacher fast überall ein harmonisches Ganze, eine untrennbare Einheit, und gerade darin liegt ihr besonderer Wert.

Wilhelm von Humboldt gibt in einem seiner »Briefe an eine Freundin« (Charlotte Diede) eine kurze treffende Schilderung von Schleiermachers Persönlichkeit. Seine Hauptstärke erblickt er in seiner tief zum Herzen dringenden Rede. »Man hätte unrecht«, schreibt er, »das Beredsamkeit zu nennen, da es völlig frei von aller Kunst war; es war die überzeugende, eindringende und hinreißende Ergießung eines Gefühls, das nicht sowohl von dem seltensten Geiste erleuchtet wurde, als vielmehr ihm von selbst gleichgestimmt zur Seite ging.«

Schleiermacher selbst ist sich auch seiner Verpflichtung als Prediger und Lehrer, diese Übereinstimmung herbeizuführen, vollauf bewußt und schreibt (21.11.1808) im Hinblick auf seine geplante Heirat an seine Freundin Henriette Herz: »Ich habe so viel gelernt von dem schönen und heiligen Leben der Familie; nun muß ich doch endlich auch Gelegenheit haben zu zeigen, daß es mir wenigstens mehr ist als schöne und leere Worte, daß die Lehre rein hervorgegangen ist aus der inneren Kraft von dem eigensten Selbstgefühl.« Er hat es ausdrücklich ausgesprochen, daß er nicht nur durch seine Lehre, sondern ebenso durch seine Lebensführung auf andere Menschen einzuwirken hofft, und schreibt in diesem Sinne an seine Braut und spätere Gattin Henriette von Willich (9.11.1808): »Ja, liebste Jette, wenn uns Gottes Gnade nicht verläßt – und warum sollte sie? –, so werden wir ein Leben führen, das vielen zur Erbauung gereichen kann und zur Stärkung, und allen zur Freude, die es kennen werden.«

Friedrich Schleiermacher gehört nicht zu denjenigen Persönlichkeiten, die, wie so manche seiner romantischen Zeitgenossen, auf dem Gebiete der Liebeserlebnisse über eine besonders reichliche persönliche Erfahrung verfügen. Er war eine viel zu beständige, in inneren Kämpfen gereifte, von festen Grundsätzen geleitete Natur, als daß er in diesem Punkte diejenige Beweglichkeit des Herzens hätte entfalten können, die wir beim genialen Künstler zuweilen vorfinden, und der wir so manche unvergängliche Schöpfung zu verdanken haben. Dafür aber war die Tiefe seines Erlebens in den wenigen Fällen, da sein Herz von Liebesleidenschaft erfaßt wurde, um so gewaltiger und nachhaltiger. Befand er sich doch schon in reiferen Jahren, da ihm die beiden Frauen begegneten, die nacheinander seine große, reiche Seele in die heftigsten Wallungen versetzten. Wir verdanken diesen Geschehnissen eine Reihe von Briefen, Aussprüchen und sonstigen literarischen Dokumenten, die zu den schönsten und eindrucksvollsten gehören, was uns das deutsche Schrifttum über die niemals auszuschöpfenden Probleme der Liebe und Ehe zu bieten hat.

Den ersten tieferen Eindruck empfing sein Herz allerdings schon im Hause des Grafen Dohna zu Schlobitten in Ostpreußen, wo er im Jahre 1790 im Alter von zweiundzwanzig Jahren die Stelle eines Hofmeisters (Hauslehrers) übernahm. Er lernte hier ein überaus harmonisches, glückliches Familienleben kennen, das um so wohltuender auf ihn wirkte, als er selbst die Heimat früh hatte entbehren müssen. Mit fünfzehn Jahren hatte er im Pädagogium zu Niesky, fern von den Seinen, Aufnahme gefunden. Die junge Gräfin Friederike Dohna, bei seinem Eintritt in die Familie siebzehn Jahre alt, war von großer Anmut, und erfüllte Schleiermachers empfängliches Herz mit einer stillen und tiefen Neigung. Aber bei seiner unansehnlichen, etwas verwachsenen Gestalt und angesichts der tiefen, sozialen Kluft, die zwischen Friederike und ihm bestand, hat er das aufkeimende Liebesgefühl offenbar mit allen Kräften unterdrückt, so daß er nach einigen glücklichen Jahren sich scheinbar ohne große innere Erschütterung aus dem Kreise zu lösen vermochte, um sich nunmehr auf verschiedenen Stellen zu seinem Predigerberufe vorzubereiten. Immerhin muß seine Neigung zu Friederike doch recht stark gewesen sein, was unter anderem aus einem Briefe seines Onkels Stubenrauch hervorgeht, in welchem dieser die Befürchtung ausspricht, die Erinnerung an die Anmut Friederikens könne ihn künftig des Glückes der Ehe berauben, da er in seinem bürgerlichen Stande schwerlich ihresgleichen finden werde.

Der Aufenthalt im Dohnaschen Hause hat offenbar den Grund gelegt zu der außerordentlichen Hochschätzung, die Schleiermacher während seines ganzen Lebens dem Familienleben als solchem entgegenbrachte. Wir werden ihr in seinen Briefen und Reden immer wieder begegnen. Auch damals schon finden wir eine entsprechende Stelle in einem Briefe an seine Schwester über seinen Aufenthalt im Hause seiner Kusine, einer Frau Beneke in Landsberg an der Warthe: »Was ich solange entbehrt habe, Haus und Familienfreude als seine eigene zu genießen, – denn so war ich doch von jeher in diesem Hause –, das haben mir diese vierzehn Tage in reichem Maße wieder gewährt.«

Seinen Beziehungen zum jungen Alexander Dohna verdankte er die Einführung in das Haus des Arztes und Philosophen Markus Herz in Berlin, dessen schöner und geistvoller Frau Henriette er sich später in inniger Freundschaft anschloß. Eine starke innere Ähnlichkeit ihrer Naturen bewirkte ein beiderseitiges tiefes Verständnis, das eine Erschließung ihrer Gemütsregungen bis in die geheimsten Falten ihrer Seelen zur Folge hatte.

Durch Henriette Herz wurde er dem Kreise der Romantiker zugeführt. Mit ihrem Führer Friedrich Schlegel verband ihn eine warme Freundschaft. Aus seinem Verkehr mit diesen bedeutenden und anregenden Menschen empfing er eine reiche Befruchtung seines Wesens und Wirkens. Andererseits hatte auch er durch seine Schriften, namentlich durch seine im Jahre 1799 veröffentlichten »Reden über die Religion«, einen starken Einfluß auf den romantischen Kreis ausgeübt.

Sein Wesen und Erleben, insbesondere seine Stellungnahme zu den Problemen der Liebe und Ehe, wird überhaupt erst im Hinblick auf die romantische Weltauffassung, die ihn namentlich während seines Berliner Aufenthaltes 1796 bis 1802 in ihren Bann gezogen hat, völlig verständlich.

Mit dem Begriff der Romantik wird häufig eine gewisse Unmännlichkeit, eine hochgradige Sentimentalität und ausschweifende Phantasie verbunden. Ricarda Huch behauptet, daß die meisten Romantiker weiblicher Art waren. Teilweise mag dieses Urteil auf Friedrich Schlegels Ausspruch zurückzuführen sein, ein romantisches Buch sei ein solches, das einen sentimentalen Stoff in phantastischer Form behandle. Dazu kommt die außerordentliche Beweglichkeit des romantischen Charakters, der nur selten von einer festen Überzeugung und Willensrichtung getragen ist.

Der typische Romantiker glaubt immer, ebensogut das eine wie das andere tun, ebensogut ja wie nein sagen zu können. Tieck berichtet in seinen späteren Jahren, mit welch »frevelhaftem Leichtsinn« er in seiner Jugend sich in die verschiedensten Geistesströmungen geworfen habe: »Erinnere ich mich, durch welche Flut wechselnder Gedanken und Überzeugungen ich gegangen bin, so erschrecke ich, und mir fällt Humes Behauptung ein, daß die Seele nur ein Etwas sei, an dem sich im Fluß der Zeit verschiedene Erscheinungen sichtbar machten;« und an anderer Stelle sagt er, daß zwischen Gut und Böse, Freud und Leid, Pietisten und Gotteslästerer, dem Patrioten und Landesverräter nur eine Sekunde liege. Ein derartiger Gesinnungswandel weckt leicht den Schein des mangelnden Ernstes, der Unsicherheit und Unmännlichkeit.

Dennoch finden sich bei den Hauptträgern der Romantik neben tiefster Innerlichkeit durchaus große und starke Züge, eine Universalität der Anschauung, ein tiefer Wille zur gedanklichen Beherrschung des Weltganzen und des eigenen Innern. Schleiermacher schreibt in seinem Briefe an seine Schwester Charlotte (31. 12. 1797) über Friedrich Schlegel, den eigentlichen Begründer der romantischen Weltanschauung: »Das bloße Sanfte und Schöne fesselt ihn nicht sehr, weil er zu sehr nach der Analogie seines eigenen Gemüts alles für schwach hält, was nicht feurig und stark erscheint.« Schleiermacher selbst bekundet bei aller Gemütstiefe nach seinen eigenen Worten eine ausgesprochene Kampfnatur. »Aber es gibt für mich kein anderes Ertragen«, schreibt er an Henriette Herz, (21. 11. 03), »als das kämpfende … Ich muß kämpfen, um zu hoffen, wie ich hoffen muß, um zu ertragen.« Und in seinen Monologen sagt er: »Verderben dem, der ein weich Gemüt besitzt, wenn ihm ein Freund sich anhängt! … er merkt nicht, wie im verkehrten Wohlsein der Geist sich ausgibt und verschuldet, bis, gelähmt von allen Seiten und gedrängt, sein inneres Leben sich verliert.«

Noch weit stärker und augenfälliger aber tritt seine Kampfnatur in der ganzen Haltung zutage, die er als preußischer Patriot gegenüber dem korsischen Eroberer und Bedrücker in seinen Predigten und Briefen bekundet. Am 20. Juni 1806, also noch vor der vernichtenden Schlacht bei Jena, schreibt er an Henriette von Willich, seine damalige Freundin und spätere Braut: »Liebe Freundin, wenn dann Ihr König den Gedanken einer ernstlichen Verteidigung faßt, dann fassen Sie auch rechten Mut und geben Sie alles hin, um alles zu gewinnen … Bedenken Sie, daß kein Einzelner bestehen, daß kein Einzelner sich retten kann, daß doch unser Leben eingewurzelt ist in deutscher Freiheit und deutscher Gesinnung, und diese gilt es. Möchten Sie sich wohl irgendeine Gefahr, irgendein Leiden ersparen für die Gewißheit, unser künftiges Geschlecht einer niedrigen Sklaverei preisgegeben zu sehen, und ihm auf alle Weise gewaltsam eingeimpft zu sehen die niedrige Gesinnung eines grundverdorbenen Volkes? Glauben Sie mir, es steht bevor, früher oder später, ein allgemeiner Kampf, dessen Gegenstand unsere Gesinnung, unsere Religion, unsere Geistesbildung nicht weniger sein werden, als unsere äußere Freiheit und äußeren Güter, ein Kampf, der gekämpft werden muß … der Volk und Fürsten auf eine schönere Weise, als es seit Jahrhunderten der Fall gewesen ist, vereinigen wird … Wie aktuell und lebendig muten uns heute diese Worte an! Dieses begeisterte Eintreten Schleiermachers für den todesmutigen Kampf eines unterdrückten Volkes um die höchsten Güter des Lebens fällt in dieselbe Zeit, da er die Idee der Liebe enthusiastisch preist und sie aus eigenstem Empfinden heraus als ihr berufenster Prediger verkündet.

Nach der Schlacht von Jena wünscht er sich an seinem Geburtstage (21. 11. 1806), »daß es möglich sein möchte, in der gemeinsamen Sache den Tod zu finden«, und im September 1811 gibt er die Losung aus: »Man muß alles Äußere aufgeben und fest versichert sein, daß es von dieser Seite nur nach den schrecklichsten Verwüstungen und Umwälzungen besser werden kann, und muß nur, damit diese kräftig und glücklich bestanden werden, wenn sie kommen, recht auf den Geist wirken.«

»Auf den Geist wirken«: das ist das verbindende Glied zwischen Kampfes- und Liebesstimmung, das den Romantiker in Schleiermacher immer wieder verrät und ihn, der nur dem Verteidigungskampfe eines geknechteten Volkes das Wort redet, weit abseits rücken läßt von dem Typus des eroberungssüchtigen Gewaltpolitikers, der sich während des jüngsten Krieges vielfach bemerkbar machte.

Wie dem aber auch sein mag, die an vielen Stellen bekundete Kampfnatur Schleiermachers hat jedenfalls niemals Anlaß gegeben, ihn nicht den Romantikern zuzuzählen.

Es ist nicht ganz leicht, das Wesen der Romantik auf eine kurze, einheitliche Formel zu bringen; ihr Wesensinhalt ist in den einzelnen Entwicklungsabschnitten überaus vielgestaltig, und ihre Hauptvertreter weichen schon infolge ihres ausgesprochenen Individualismus stark voneinander ab. Immerhin würde man überhaupt nicht von einem Zeitalter der Romantik und von einer romantischen Weltauffassung sprechen können, wenn ihr nicht gewisse einheitliche Grundzüge eigen wären.

Will man die wesentlichen Tendenzen der romantischen Weltauffassung aus den Werken ihrer Hauptvertreter herausschälen, so läßt sie sich vielleicht folgendermaßen charakterisieren. Sie erachtet mit Kant das Streben nach dem Ewigen und Unendlichen als ein Vernunftgebot und deutet die Bestimmung des Menschen über die Grenzen des irdischen Daseins hinaus. Sie ist von einem starken metaphysischen Bedürfnis getragen, das alle Dinge in ihrem innersten Zusammenhang erfassen und zu einer Einheit, einem großen Organismus verknüpfen möchte. Jeder einzelne Teil dieses Organismus, ob tot oder lebendig, ist sein Abbild, trägt die Züge des Alls. Die Romantik trachtet überall Geheimnisse zu enthüllen und aus tiefster Innerlichkeit heraus in freier, ungebundener Schöpferkraft eine neue Welt der Phantasie zu erbauen. Durch stete Analyse und Selbstanalyse bewirkt der Romantiker eine außerordentliche Verfeinerung des Seelenlebens. Aus dieser Selbstanalyse erwächst das Vermögen, sich jederzeit über das eigene Ich und Werk in kritischer Betrachtung zu erheben (Romantische Ironie). »Der Adel des Ich besteht in freier Erhebung über sich selbst – Laster ist … Abhängigkeit vom Unwillkürlichen, Tugend … Unabhängigkeit vom Zufälligen«, meint Novalis.

Natursinn und Märchenzauber hat die Romantik neu belebt. Das Träumen, das Schweben im Unbestimmten wird als der wünschenswerte Zustand hingestellt. »Ein Gott ist der Mensch, wenn er träumt, ein Bettler, wenn er nachdenkt«, schreibt Hölderlins Hyperion an Bellarmin. Aus der Phantasie heraus, die das Organ ist, das den Menschen mit Gott verbindet, hat er demnach sein Leben zu gestalten.

Weniger extreme Vertreter der Romantik erblicken in der Vereinigung von Fühlen und Wissen die höchste Aufgabe. Das Recht der freien, in schöner Willkür sich »bildenden« Persönlichkeit wurde betont. Aus ihm wurden die Rechte des Herzens und der Leidenschaft, getragen vom Verlangen nach poetischer Lebensgestaltung inmitten der Prosa des Alltags, abgeleitet; der ausgeglichene harmonische Mensch, der von gesteigertem Lebensgefühl sich tragen läßt, ist das Ziel romantischer Lebenskunst. Er sieht zwar die Dissonanzen des Lebens, hat aber Kraft genug, sie aufzulösen. »Tadle nichts Menschliches, alles ist gut, nur nicht überall, nur nicht für alle«, sagt Novalis. Zu solcher Höhe der Harmonie gehört nach Friedrich Schlegels Meinung jene Anpassungsfähigkeit des Geistes, die er als »Freiheit und Bildung« bezeichnet und verlangt hat: Sich selbst nach Belieben philosophisch oder philologisch, antik oder modern stimmen zu können, »ganz willkürlich, wie man ein Instrument stimmt«.


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