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Was ich einst schrieb, muß ich jetzt Lüge nennen,
Ich sprach: Nie wächst die heiße Herzensliebe;
Denn damals konnt' ich keinen Grund erkennen
Der meiner Flammen Brand noch höher triebe.

Zeit, tausendfäIt'ger Zufall schleicht im Stillen
Zum heil'gen Schwur, stürzt großer Kön'ge Werke,
Entblättert Schönheit, stumpft den schärfsten Willen
Verkehrt in Wankelmuth der Seelen Stärke.

Ach! hätt' ich früh die Wuth der Zeit erkannt
Und kühn gesagt: Jetzt flog die Lieb' am höchsten,
Da fester Glaube Furcht und Zweifel band,
Die Stunde krönt', schon ungewiß der nächsten.

Lieb' ist ein Kind, und drum sollt' ich nicht sagen,
Das sey schon groß, was wächst von Tag zu Tagen.

*


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