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Verlangst Du daß Dein Bild den Schlaf mir scheucht
Vom Aug', daß sich die Nächte endlos dehnen?
Erfreut's Dich, wenn der Schlummer von mir weicht,
Und Schatten, Dir so gleich, den Blick verhöhnen?

Dein Geist wohl ist es, den Du ausgeschickt,
Aus weiter Ferne, zu durchschaun mein Leben:
Der Schmach und eitles Thun an mir erblickt,
Die Deinem Argwohn Raum und Nahrung geben.

So liebst Du nicht, wie groß Dein Lieben sey,
Was mich erweckt ist eigner Liebe Macht.
Die Ruh' verscheucht nur meine Lieb' und Treu,
Um Dich werd' ich zur Schildwacht jede Nacht.

Ich wach' um Dich, wohl wachst auch Du jetzt gerne,
Bei andern allzunah, von mir zu ferne.

*


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