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Günstlingin [Yang Kuei-Fei] auf dem [kaiserlichen] Fest der Pfingstrosen

I

Seeleschein langsamer Wolken auf ihren Gewändern,
Glanz von Blumen in ihrem Gesicht,
O Himmels Traumbild, nur im fernen Hoch zu finden
Auf dem Gipfel des Alledelsteinbergs
Oder im Elfenpalast von Kristall, wenn der Mond auf ist!
Doch erblick ich sie hier im Erdengarten –
Der Maiwind fegt sanft her übers Geländer,
Von Tau blinkts dicht.

II

Sie ist der blühende Zweig der Pfingstrose,
Reich beladen mit Honigtau.
Ihr ist der Zauber der entschwundenen Fee,
Die in der alten Mär von Wolke und Regen
Das Herz des Träumerkönigs brach.
Wer, bitte, am Hofe des Hauses Han
War ihr zu vergleichen,
Es sei denn die Dame, Fliegende Schwalbe, erschiene wieder
In all ihrer Lieblichkeit?

III

Sie steht am Lusthaus der Aloe
Gelehnt am Geländer.
Besiegt ist das dem Herzen des Frühlingswinds
Eingeborne Liebesverlangen.
Der Glanz der Blumen und die blumige Königin wetteifern im Freun miteinander,
Weil der Kaiser sie ständig mit seinem Lächeln zu achten geruht.


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