Wilhelm von Polenz
Thekla Lüdekind. Zweiter Band
Wilhelm von Polenz

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III.

Die alte Frau von Wernberg pflegte einmal im Jahre ihre ehemalige Schwiegertochter aufzusuchen. Thekla wußte ganz gut, daß diese Besuche nicht ihr galten, sondern Gerd, den die Großmutter nicht aus dem Auge lassen wollte. Die Excellenz wohnte dann nicht bei Thekla, die mit ihrem großen Quartiere sehr gut in der Lage gewesen wäre, sie zu beherbergen, stieg vielmehr bei ihrer Tochter Tessi ab, die äußerst beschränkt war in den Räumen. Von dort aus besuchte sie dann ihren Enkelsohn.

Frau von Wernberg war nunmehr eine hochbetagte Greisin, ihre Körperkräfte befanden sich zusehends im Abnehmen. Sie trug eine Brille und mußte sich beim Gehen eines Stockes bedienen. Durch einen leichten Schlaganfall war die eine Körperseite teilweis gelähmt worden. Die Erscheinung der alten Dame hatte dadurch viel an imposantem Stolz eingebüßt.

Ihrem innersten Wesen nach war diese Frau jedoch ganz die alte geblieben. Mit gewissen Charakteren führt das Leben einen Kampf, wie das Wasser mit Granitfelsen. Ihr Kern stand ungebrochen, mochte die äußere Fläche immerhin verwittert sein.

Auch heute noch verzieh sie Thekla die Scheidung von ihrem Sohne nicht. Nur darum hielt sie den Verkehr mit ihr aufrecht, weil Thekla Gerds Mutter war, und weil sie keine andere Möglichkeit sah, an den Enkelsohn heranzukommen, als durch Thekla. Wäre dieses Bindeglied nicht gewesen, dann würde die Excellenz alle Beziehungen abgebrochen haben zu einer Frau, die den Namen Wernberg getragen und abgelegt hatte. Nachdem dieses Unerhörte einmal geschehen, konnte bei ihr persönliche Neigung nie 319 wieder erwachsen, Leos geschiedener Gattin gegenüber. Mochte das Gericht entschieden haben, wie es wollte, für sie war Thekla die Schuldige.

Aber auch mit ihrem Sohne war Frau von Wernberg zerfallen. Die Scheidung von Thekla zwar setzte sie nicht mit auf sein Schuldkonto, aber daß er Lilly von Ziegrist zu seiner Frau gemacht, darüber kam die alte Dame nicht hinweg. Sie hatte Lilly nicht leiden können, vom ersten Augenblicke an, wo sie sie gesehen. Mit mütterlichem Scharfblick erkannte sie in ihr die Störerin des Friedens im Hause ihres Sohnes. Noch, als an Scheidung nicht im entferntesten zu denken war, wurde Leo von seiner Mutter vor dieser falschen Freundin gewarnt. In ihr ahnte die alte Frau prophetisch das Verhängnis seines Lebens. Und als sie nach vollzogener Scheidung sah, mit welchen Absichten er sich trage, dann hatte sie, um ihn zur Besinnung zu bringen, den höchsten Trumpf ausgespielt, den sie ihm gegenüber in der Hand hielt, hatte erklärt, daß er ihr Sohn gewesen sei, wenn er diese Verbindung eingehe.

Leo hoffte trotzdem, sie umstimmen zu können. Er kam eines Tages mit Lilly, die inzwischen seine Braut geworden war, um die Mutter zu überrumpeln. Da mußte er es erleben, von ihrer Thür abgewiesen zu werden, mitsamt der Braut. Auch zur Hochzeit kam die Mutter nicht. Der Verkehr zwischen Leo und der alten Dame beschränkte sich fortan auf Briefe, in denen niemals Lillys Erwähnung gethan wurde. Frau Lilly von Wernberg existierte für die Mutter nicht.

Thekla war unterrichtet, wie diese Sachen stünden. Das Herz hätte ihr bluten mögen vor Mitleid mit der alten Dame, denn sie wußte, was Leo ihr bedeutet hatte und noch bedeutete. Aber zu helfen war hier gar nichts. Frau von Wernberg hatte ihrem Sohne stets recht 320 gegeben, seine Partei ergriffen gegen jedermann, bis er sich gegen sie auflehnte, bis er einer anderen Frau Willen über den ihren setzte. In ihrem stärksten Gefühle, ihrem mütterlichen Stolze, hatte er sie damit getroffen, und diese Beleidigung würde sie unvergessen zu Grabe tragen.

Eine Vergeltung, die in ihrer folgerichtigen Härte etwas Erschreckendes hatte, sah man hier sich vollziehen. Von allen ihren Kindern war die Greisin getrennt, innerlich noch mehr als äußerlich. Mit Tessi, deren excentrisches Wesen ihr ein Gräuel war, harmonierte sie schon lange nicht mehr. Frau von Erbmann war aus ihrer Nähe weggezogen, weil sie die geringschätzige Behandlung ihres Gatten durch die Mutter auf die Dauer nicht zu ertragen vermochte. Die Baronin Erf aber war eine leichtherzige Weltdame, die ganz in geselligen Abziehungen aufgehend, für die Pflege der Mutter keine Zeit übrig hatte.

Das war der Dank, den diese Frau im hohen Alter von ihren Kindern erntete.

Aber war sie ohne Schuld an dieser Entwickelung der Dinge? – Frau von Wernberg hatte für das äußere Wohlergehen ihrer Kinder gesorgt, wie kaum eine andere Mutter, hatte ihnen eine tadellose Kinderstube gegeben, mit Umsicht und großer Klugheit dafür gesorgt, daß sie im geeigneten Lebensalter in den Dingen unterrichtet und erzogen wurden, die das Leben und ihr Stand einmal von ihnen fordern würden. Ihrem Sohne hatte sie nach Möglichkeit die Wege geebnet zu einer glänzenden Karriere, ihre Töchter hatte sie durch Heiraten zu versorgen verstanden. Der Erfolg war auf ihrer Seite gewesen; man beneidete sie oft genug ihrer glücklichen Hand wegen.

Aber diese Hand hatte versäumt, eines zwischen den Samen zu mischen, den sie auswarf: Güte des Herzens. Und jetzt, wo die Aussaat heranreifte, konnte sie auch in 321 der Ernte die Frucht nimmermehr finden, die nicht bestellt worden war. Frau von Wernberg sah wohl die Zerrüttung um sich her, das Auseinanderfallen dessen, was sie gebaut hatte, aber sie kam nicht auf den Gedanken, die Ursache dort zu suchen, wo sie zu finden war.

Es liegt tief in der menschlichen Natur begründet, daß sich das Alter nach der Jugend sehnt. Wie sich mit den Jahren das Bedürfnis nach Wärme vermehrt, so verlangt es die Greise nach dem Grünen und Blühen kommender Generationen. Das allein kann ihren absterbenden Säften noch Wärme zuführen; wenn alles andere langsam einwintert, die eine Stelle bleibt gewöhnlich am längsten eisfrei: die Zärtlichkeit für jene jungen Schößlinge, in denen sie ihre Auferstehung feiern.

Frau von Wernberg hatte im ganzen fünf Enkelkinder. Frau von Erbmann war kinderlos, die Baronin Erf befaß zwei Töchter, die schon flügge zum Ausgehen, auch allerhand Anderes im Kopf hatten, als Gedanken an ihre kränkelnde Großmutter. Gerd stand von sämtlichen Enkelkindern ihrem alten Herzen am nächsten. Alle Zärtlichkeit, deren sie fähig war, häufte sich auf Leos Sohn.

Wie Großmütter meist zu thun pflegen, fand sie, daß Gerd gänzlich falsch behandelt und erzogen werde. Die körperliche Pflege der Neuzeit war überhaupt verfehlt, höchst unnütze Dinge lehrte man den Kindern jetzt im Unterricht, ganz anders und minder bescheiden war das Auftreten der Kleinen, als es zu ihrer Zeit Mode gewesen war.

Die Greisin ahnte eben nicht, daß in den achtzig Jahren, die sie gelebt, die Welt sich von Grund aus geändert hatte.

Sie suchte an ihrem Teile gut zu machen, was nach ihrer Ansicht verdorben wurde an dem Enkelkinde. Vor 322 allem wollte sie Gerd zu dem erzogen haben, was sie »Festhalten an den bewährten Autoritäten« nannte. Dazu gehörten: gute Manieren, Respekt vor dem Alter und vor allem kirchlicher Sinn.

Aber Gerd war nicht besser als andere junge Leute in dem Alter sind. Für die großmütterlichen Geschenke war er empfänglich, ihre Küsse ließ er sich mit süßsaurer Miene gerade noch gefallen, aber gegen gute Lehre und Ermahnung machte er stumme, manchmal sogar ziemlich laute Opposition. Thekla hatte gut in den Jungen hineinreden, er solle höflich sein und respektvoll gegen die Großmutter; das ging zum einen Ohre hinein und zum andern heraus bei dem Thunichtgut.

Die Excellenz setzte Gerds wenig nettes Verhalten gegen sie auf das Konto seiner falschen Erziehung; in dieses Kapitel gehörte auch sein schlechter Umgang. Aufs höchste mißbilligen mußte sie es zum Beispiel, daß der Junge soviel zusammensteckte mit einem gewissen Herrn Reppiner, den Thekla unbegreiflicherweise in ihrem Hause aus- und eingehen ließ. Daß man mit Juden umging wie mit seinesgleichen, gehörte eben auch zu jenen Emancipationserscheinungen, welche sie mit Kummer und Entrüstung rings um sich her einreißen sah.

Dieser Reppiner galt als Theklas alter, erprobter Freund. Der Mensch nahm es sich heraus, Gerd in den Cirkus, in die Menagerie, in's Panorama zu führen auf seine Kosten, dem Jungen bei seiner Briefmarkensammlung zu helfen, ihm Bücher zu schenken; kurz in jeder Weise sich als Gerds Freund und Berater aufzuspielen. Und wie's schien, hatte der Junge für diesen Tutor all den Respekt übrig, den er der Excellenz gegenüber vermissen ließ.

Die alte Dame nahm ernstlich Rücksprache darüber 323 mit Gerds Mutter. Sie wies Thekla auf das Unpassende solchen Umganges hin, meinte, es sei weder gut für das Renommee des Hauses, wenn Reppiner öfter daselbst gesehen werde, noch segensreich für Gerd, wenn er sich so jung an unterirdischen Umgang gewöhne.

Aber die Zeiten waren vorüber, wo Frau Thekla sich durch ein Wort der Excellenz hätte erschüttern lassen, in dem, was sie für Recht hielt. Gelassen vermochte sie sich dergleichen mit anzuhören, aus Höflichkeit nicht widersprechend, aber dabei innerlich völlig unberührt bleibend von der fremden Ansicht.

Frau von Wernbergs Kirchlichkeit hatte in den letzten Jahren eher noch zugenommen. Seit sie jenen Schlaganfall gehabt, der ihre Beweglichkeit stark vermindert hatte, war ihre Freundin Marie Kalkmeyer zu ihr gezogen. Marie nannte es einen »Samariterdienst«, den sie an der »ehrwürdigen Greisin« thue, um gut zu machen, was ihre Familie an ihr gesündigt habe. Tessi Nieden behauptete zwar: die Frömmlerin thue es nur, um im Testamente der Excellenz bedacht zu werden; aber Tessi war nicht objektiv in dieser Angelegenheit. Zwischen ihr und Fräulein Kalkmeyer hatte es einmal einen höchst unerquicklichen Meinungsaustausch gegeben über die Frauenbewegung, welche Marie als »das neueste Verführungsgewand Satans« bezeichnete. Seitdem konnte es die Excellenz nicht mehr riskieren, ihre fromme Gesellschafterin mitzubringen, wenn sie bei ihrer Tochter Tessi wohnte.

Marie Kalkmeyer hatte Theklas Haus nicht betreten, weil sie, wie sie sagte, nicht den Schmerz haben wolle, eine Jugendfreundin in der moralwidrigen Lage der geschiedenen Frau wiederzufinden. Thekla wußte sich darüber zu trösten.

Wenn es überhaupt möglich war, auf Frau von 324 Wernberg Einfluß auszuüben, so hatte es Marie Kalkmeyer verstanden, ihn zu gewinnen. Sie wußte der alten Dame alle jene rätselhaften Erscheinungen ihrer Umgebung zu erklären: die zwei Scheidungsfälle in der Familie, den Abfall ihrer Kinder, kurz all das Neue, Unerhörte, das um sie her vorging. Diese Unbotmäßigkeit und Frivolität hatte einen und denselben Grund: Gottlosigkeit! Das war ja überhaupt die Signatur der Zeit; an allen Autoritäten wurde gerüttelt, alles stellte man auf den Kopf, weil man den rechten Glauben verloren hatte. Daher auch die Rebellion im Familienleben! –

Fräulein Kalkmeyer wurde nicht müde, der Excellenz an immer neuen Beispielen die Richtigkeit ihrer Behauptung nachzuweisen. Ihre Beweisführung war so geschlossen und so auf den Geschmack der alten Dame zugeschnitten, daß Frau von Wernberg schließlich Mariens Ansicht zu der ihren machte.

Gab es einen traurigeren Anblick als den: einen einstmals stolzen, selbständigen Charakter, wie Leos Mutter, in solchen Händen zu sehen. Maries Einfluß war in allem wiederzufinden, was die Excellenz unternahm und äußerte. Oft glaubte Thekla ihre Mitschülerin in ihrer ganzen anmaßenden Selbstgerechtigkeit aus Frau von Wernbergs Worten herauszuhören.

Die Schwiegermutter war niemals mit Theklas Stellung zur Kirche einverstanden gewesen. Früher hatte sie oft genug gesagt, daß es allein schon der gute Ton erfordere, sonntäglich die Predigt zu hören; aber jetzt schwieg die Excellenz zu Theklas mangelhaftem Kirchgehen. Wußte sie doch nunmehr genau durch Marie Kalkmeyer, daß Thekla Lüdekind von klein auf zu den verlorenen Schafen gehört habe.

Wenn die alte Dame auch Gerds Mutter aufgegeben 325 hatte, als hoffnungslos verhärtet, der Enkelsohn sollte mit ihrem Willen nicht in solche Fußtapfen treten!

Sie erkundigte sich bei dem Jungen eingehend, was er im Religionsunterricht lerne, gab ihm fromme Bücher in die Hand und examinierte ihn über deren Inhalt. Aber sie mußte zu ihrem Kummer erleben, daß Gerd bei religiösen Gesprächen gähnte, daß er es vorzog, die Reisebeschreibungen und Marinebücher zu durchfliegen, die ihm Reppiner besorgte, statt sich in die erbaulichen Schriften zu versenken, mit denen sie ihn versorgte. Gerds religiöses Gewissen war eben noch nicht »erweckt«, wie sich Marie Kalkmeyer ausgedrückt haben würde.

Thekla konnte Gerds Verhalten nicht gar so schlimm und unbegreiflich finden; im Gegenteil, es würde sie bedenklich gemacht haben, wenn er Gefühle, die er in diesem Alter unmöglich hegen konnte, an den Tag gelegt hätte, der Großmutter zu Liebe. Durch Mittel, wie sie die alte Dame verordnete für sein Seelenheil, wurde ein Kind eher irre gemacht als gefördert.

Was war denn Gutes herausgekommen bei Frau von Wernbergs Methode? Ihren eigenen Sohn hatte sie doch gewiß auch in diesem Sinne erzogen! Hatte die anerzogene Kirchlichkeit Leo jemals davon abgehalten, seinen selbstisch-weltlichen Neigungen zu folgen? Rühmte sich nicht selbst Lilly ihrer kirchlichen Gesinnung? Schützte die Rechtgläubigkeit eine Marie Kalkmeyer vor Hochmut und Schlimmerem?

»Die Religion ist der einzige positive Halt, den wir hienieden haben,« pflegte die Excellenz zu sagen. »Wer den nicht besitzt, muß Schiffbruch erleiden. Darum kann man den Kindern nicht zeitig genug den rechten Glauben anerziehen.«

Das klang sehr schön, war aber nur bedingt wahr! Nur soweit galt der »Halt« etwas, als man sich ihn 326 verdient hatte; war es eine fremde, oktroyierte Meinung, dann hatte er genauso viel Wert, wie die anderen morschen Stützen, mit denen wir unser Leben unterbauen. Zur Frömmigkeit konnte man ein Kind nimmermehr erziehen, indem man es zur Kirchlichkeit brachte; das hieß seiner schlichten Seele Gewalt anthun, hieß, es der Scheinheiligkeit in die Arme treiben.

Den Weg zum lieben Gott mußte man sich selbst suchen, und er ging durch große Irrtümer und bitteres Leid, das hatte Thekla an sich erfahren. Vom Kirchengehen, wie gesagt, hielt sie nicht allzuviel; sie glaubte nicht, daß man Gott näher geführt werde durch die Geistlichkeit. Darin war sie mehr und mehr ihrer Tante Wanda ähnlich geworden, der man auch mangelnden kirchlichen Sinn vorgeworfen hatte.

Thekla Lüdekind suchte und fand Andacht in der einfachsten Form, ohne den feierlichen Apparat von Predigt und Liturgie. Das Beten, das sie an der Seite eines äußerlich kirchlichen Mannes verlernt hatte, kam ihr in der Freiheit als ein ganz natürliches Bedürfnis wieder. Das einfache Christusbild aus ihrer Mädchenzeit hing auch jetzt noch über ihrem Bette und sah das Gebet der Matrone, wie es das des Kindes, der Jungfrau, der Braut, Gattin und jungen Mutter gesehen hatte.

Sie betete zu jeder Tageszeit, in jeder Lage. Freilich vor einer Marie Kalkmeyer würde ihre Art, formlos mit Gott zu verkehren, keine Gnade gefunden haben. Sie betete nicht in den von der Orthodoxie sanktionierten Wendungen. Weder von Zerknirschung der Seele war etwas darin, noch von jener Zuversichtlichkeit des Rechtgläubigen, der ganz bestimmt weiß, daß oben sein Opferrauch gnädig angenommen wird.

Oft war dieses Gebet weiter nichts als ein sinnendes 327 Hineinschauen in sich selbst, ein Verweilen am Wege, ein stummes Neigen des Hauptes vor der Großartigkeit des Lebens, vor dem tiefen Sinn, der in allem lebte, vor der geheimnisvollen Güte, die einen aus jedem Erlebnis ansieht. Es war kein aufdringliches Heischen, kein verzücktes Sichgehenlassen im Gebetstaumel, nur ein keusches Entfalten der Seele vor einem höheren Auge.

* * *

Thekla Lüdekind erfuhr mit den laufenden Jahren eine Wahrheit, die in der Jugend von ihr unbemerkt geblieben war, daß unsere innere Stellung zu den nächsten Menschen: Eltern, Kindern, Geschwistern, Freunden – die Toten eingerechnet – stetem unaufhaltsamem Wandel unterworfen ist. So kann es geschehen, daß wir nach Jahr und Tag einem Menschen kalt und gleichgiltig gegenüberstehen, den wir früher geliebt, daß wir einem anderen, den wir gehaßt, gefürchtet, mißachtet, näher und näher kommen. So werden die Abstände zwischen den Menschen in einem fort reguliert, verschieben sich, erweitern sich, rücken von selbst wieder zusammen. Die Seelen besorgen das ohne Geheiß, ohne davon zu wissen. Es ist eine stumme, emsige Arbeit, von der nicht viel an der Oberfläche erscheint; aber auf ihr beruht im Dasein des Einzelnen wie in der Gesellschaft unendlich Wichtiges. Wie das Unausgesprochene im Leben überhaupt eine viel größere Rolle spielt, als das Wenige, das auszuplaudern man sich entschließt.

So stand auch Thekla neuerdings zu ihrem ehemaligen Gatten in einem ganz veränderten, ihr selbst oft 328 merkwürdigen Verhältnis! Sie vermochte jetzt sehr mild, ja mit einer gewissen Freundschaftlichkeit des Mannes zu gedenken, der ihr mehr Schmerz zugefügt hatte, als alle anderen Menschen zusammen.

Sie verstand Leo Wernberg ganz anders, seit die richtige Entfernung zwischen ihm und ihr hergestellt war. Früher, als sie mit ihm hatte ringen müssen um ihre Persönlichkeit, ihr Glück, ihre Ehre, da hatte man sich allzu nahe in's Auge geblickt. Alle Fehler und Schwächen waren da in's Riesenhafte verzerrt worden. Jetzt wo der Kampf beendet war, wo schon die Erinnerung ihren Schleier wob über jene Ereignisse, beurteilte sie ihn unbefangener, gerechter. Nun sah sie in der von Grund aus veränderten Beleuchtung auch seine guten Seiten wieder.

Es gab Leute, die sich gemüßigt fühlten, ihr von Zeit zu Zeit Kunde zu bringen von Leo Wernberg und seiner jetzigen Gattin; wohl weil sie die Neugier, Eifersucht und die übrige kleinliche Gesinnung, die sie selbst beseelte, auch bei Thekla voraussetzten. So wurde ihr haarklein berichtet: welch enormes Geschäft Herr von Wernberg gemacht habe mit dem Zerschlagen ihres ehemaligen Grundstücks und dem Verkauf der Parzellen zu Bauplätzen. Natürlich erfuhr sie auch von seinen sonstigen Erfolgen, daß er Excellenz geworden sei, wieviel Gesellschaften er im Laufe eines Winters gebe, wie großartig es dabei zugehe, wen er dazu einlade. Mit Vorliebe wurde ihr auch berichtet von Leo Wernbergs dicker Freundschaft mit dem Fürsten Niky, der noch immer nicht geheiratet habe und jetzt ständiger Hausfreund bei Wernbergs sei. Alles das, mit dem nötigen Kommentar natürlich, wurde Thekla hinterbracht.

Aber es gelang den freundlichen Berichterstattern nicht, bei ihr irgend ein Gefühl wachzurufen, das dem Neid 329 verwandt gewesen wäre; viel eher hätte sie für ihn Mitleid empfinden können.

An Leos Erfolgen hatte sie niemals gezweifelt; aber was mochte sich hinter der glänzenden Fassade, die jedermann sah, verbergen von innerem Elend, das kein Auge erblickte? –

Würde ihm zu Liebe Lilly eine andere geworden sein? –

Was er gesucht bei ihr, hatte er sicherlich gefunden; seine Anforderungen an die Frauen waren nicht eben ideale! Witz, Unterhaltungsgabe, Lebensklugheit hatte sie; die besaß er ja auch im reichen Maße. Aber das, was ihn hätte ergänzen können, alle Gaben der Verinnerlichung, fehlten Lilly. Sollte er nicht dieses Manko fühlen? Sollte er nicht doppelt schwer an sich selbst zu tragen haben, seit er sein Spiegelbild täglich vor Augen hatte? –

Es trat ein Ereignis ein, das Frau Thekla ihrem ehemaligen Gatten in dem Gefühle nahe brachte, in welchem wir uns schließlich immer noch am reinsten und innigsten zu einander zu finden vermögen: im Schmerz.

Leos Mutter starb. Ein plötzlicher, erneuter Schlaganfall machte ihrem Leben ein schnelles, schmerzloses Ende.

Thekla erfuhr davon zuerst durch Tessi Nieden, welche ein Telegramm von Marie Kalkmeyer erhalten hatte. Von der Familie war niemand bei dem Ende zugegen gewesen; Marie hatte der Greisin die Augen zugedrückt.

Unvermittelt und jäh, wie diese Botschaft kam, traf sie Thekla hart. Obgleich die Excellenz niemals der Schwiegertochter einen Platz in ihrem Herzen gegönnt hatte, fühlte es Thekla bei ihrem Tode doch wie unersetzlichen Verlust. Ein ungewöhnlicher Mensch war aus der Welt gegangen, eine Frau, die mit aller ihrer Einseitigkeit ein Charakter gewesen war, dem man Achtung nicht versagen konnte.

330 Und über allem war sie Gerds Großmutter! – Der Junge erschrak zunächst bei der Nachricht, weinte, weil er die Mutter weinen sah, faßte sich schließlich aber schnell und war bald völlig getröstet.

An Thekla trat nunmehr die schwer zu entscheidende Frage heran: sollte sie sich an dem Begräbnis beteiligen?

Ihr Herz trieb sie dazu. Gerade dieser Frau hätte sie gern die letzte Ehre erwiesen; zum äußeren Zeichen gewissermaßen, daß nun alles Mißverständnis ausgelöscht sei.

Aber sie wußte, daß sie bei der Beerdigung mit Leo zusammentreffen würde, womöglich sogar mit Lilly. Kaum der Gedanke daran war zu ertragen! Und würde es nicht vielleicht von der anderen Seite aufgefaßt werden als Aufdringlichkeit, wenn sie kam? –

Auf alle Fälle sollte Gerd zu dem Begräbnis der Großmutter! Sie wollte mit ihm reisen und an Ort und Stelle sich entscheiden, ob sie an das Grab treten werde, oder nicht.

Man fuhr mit der Gräfin Nieden in einem Coupee. Tessi befand sich in furchtbarer Erregung. Sie war ehemals die Lieblingstochter ihrer Mutter gewesen. Mit ihrer Scheidung kam ein tiefer Bruch in das Verhältnis, der sich in den letzten Jahren, wo sie sich einer Bewegung zugewendet, die ihre Mutter mißbilligte, immer mehr vertieft hatte. Das Gefühl, daß die Mutter unversöhnt gestorben sei, lastete auf ihr. Sie weinte viel. Zwischendurch fragte sie Thekla im Flüstertone – damit es Gerd nicht höre – was sie thun solle, falls etwa Nieden zur Beerdigung da sei. Auch vor dem Wiedersehen mit ihren Söhnen fürchtete sie sich. Unwillkürlich wurde Thekla ruhiger, als sie Tessis völlige Ratlosigkeit sah.

Am Orte angekommen, begab sich die Gräfin Nieden sofort in's Trauerhaus, Thekla ging mit Gerd in ein Hotel. 331 Nachmittags schickte Thekla dann ihren Jungen mit einem Kranze, den er am Sarge der Großmutter niederlegen sollte.

Gerd blieb lange aus. Als er endlich zur Mutter zurückkehrte, die voll Spannung seiner harrte, war er erfüllt von allerhand Erlebnissen, von denen er sofort zu erzählen begann. Die jungen Grafen Nieden waren da gewesen. Gerds Eitelkeit fühlte sich gewaltig geschmeichelt; die großen Vettern, Offiziere von der Garde, hatten ihn »du« genannt. »Cousine Molly« spielte eine große Rolle in seinem etwas ungeordneten Berichte. Sie war die jüngere Tochter der Baronin Erf. Onkel und Tante Erbmann waren auch da gewesen. Die plötzliche Berührung mit so vielen Verwandten hatte den Jungen in große Aufregung versetzt. Wie's schien, war er auf's beste aufgenommen worden; man hatte gestaunt, wie groß er geworden sei und ihn ganz als erwachsenes Mitglied der Familie behandelt. Alles das that ihm begreiflicher Weise wohl; daß er aus einem Trauerhause komme, merkte man ihm jedenfalls nicht an.

Thekla würde ihm diese Erzählungen gern geschenkt haben, wenn sie nur eines von dem Jungen hätte erfahren können: was hatte sein Vater gesagt und gethan? Wie stand es um Leo, wie trug er den Tod seiner Mutter?

Aber gerade darum hatte sich Gerd nicht gekümmert; andere Dinge waren ihm interessanter gewesen. Gesehen zwar hatte er den Vater, war auch von ihm umarmt worden; weiter aber wußte er nichts.

Ob Lilly da sei, wagte Thekla gar nicht zu fragen. Sie blieb also nach wie vor in Ungewißheit, was sie thun solle. Fast war sie entschlossen, nicht mit zu Grabe zu gehen.

Am nächsten Morgen kam Tessi. Sie brachte Nachricht über alles, was Thekla wissen wollte und noch über einiges mehr.

332 Lilly war nicht gekommen. Ein Stein fiel Thekla vom Herzen; Lillys Krokodilsthränen kannte sie von mehr als einer Gelegenheit her. Gott sei Dank, hatte Leo so viel gesunden Sinn gehabt, die nicht an den Sarg seiner Mutter zu bringen.

Auch Graf Nieden war nicht gekommen; worüber sich wieder Tessi außerordentlich beruhigt fühlte. Dagegen hatte sie mit ihren beiden Söhnen Wiedersehen und eine Art Versöhnung gefeiert. Die Gräfin war noch ganz in Extase über die Liebenswürdigkeit ihrer Jungens und wie nett sie zu ihr gewesen seien.

Von Leo berichtete Tessi, daß er tief erschüttert scheine, er habe die erste Nacht wachend an der Leiche der Mutter zugebracht.

Empört war die Gräfin über Marie Kalkmeyers Anmaßung; die spiele sich auf, als habe sie der Toten am nächsten gestanden. Tessi schien schon wieder einen Strauß mit Marie gehabt zu haben, nannte sie: eine »infame Heuchlerin und Erbschleicherin«.

Im übrigen redete Tessi ihrer Schwägerin zu, mit in's Trauerhaus zu kommen; die gegenseitige Stimmung sei eine so zuvorkommende und freundschaftliche, »wirklich, als wären wir gar nicht verwandt miteinander!«

Aber Theklas Entschluß war nunmehr gefaßt. Sie bat Tessi, sich Gerds annehmen zu wollen während der Feierlichkeit.

Nachdem sich Gerd im Gefühle großer Wichtigkeit, daß er an alledem teilnehmen durfte, nach dem Trauerhause begeben hatte, machte sich Thekla langsam auf den Weg zum Kirchhof. Ihr Plan war, von weitem der Beisetzung zu folgen.

Es hielt nicht schwer, die Grabstätte ausfindig zu machen. Wohl noch eine Stunde hatte sie zu warten, ehe 333 der Leichenzug herankam, so lange hatte die Parentation, die im Hause stattfand, in Anspruch genommen.

Thekla sah von ihrem erhöhten Standpunkte – das Grab lag im oberen Teile des Kirchhofs – wie der Kondukt sich langsam nahte, sah den Sarg mit der langen Wagenreihe dahinter. Dann dauerte es immer noch eine geraume Weile, bis der Zug, jetzt zu Fuß, sich durch die Kirchhofspforte den baumbesetzten Mittelgang hinan bewegte.

Es hatte sich inzwischen eine ziemliche Menschenmenge angesammelt in der Nähe der Grabstätte, Leute, die sich die Beisetzung mit ansehen wollten. Thekla brauchte keine Sorge mehr zu empfinden, aufzufallen unter so vielen.

Langsam, geleitet von ernsten Klängen, wurde der Sarg an ihr vorübergetragen. Unter den Gestalten, die ihm folgten, suchte Theklas Auge vor allem eine: ihn, dieser Mutter Sohn!

Da schritt er, ein wenig gebeugt, das Auge zu Boden geheftet.

Thekla fragte in diesem Augenblicke nicht, wie er aussehe, ob er sich verändert habe, ihr Gemüt war zu tief erfüllt von Wehmut, ließ kein banales, zerstreuendes Interesse aufkommen. Sie sah den Mann, den sie intimer kannte, als irgend einen, durch einen Schleier von Thränen.

Dann verschwand er ihr hinter einer dunklen Menschenmauer, die sich zwischen sie und das Grab schob. Von weitem hörte sie Segen und Gebet, merkte an der Bewegung unter den Zuschauern, daß der Sarg in die Erde gesenkt werde, sah die Angehörigen sich bücken, eine Hand voll nachzuwerfen.

Ein Gefühl der Befremdung überkam Thekla, daß sie hier so abseits stehe. War sie denn wirklich dieser Frau da so gänzlich fremd gewesen? Hatte sie sie nicht einstmals verehrt, wie man die Mutter dessen verehrt, den 334 man liebt? – Ein Rest kindlicher Ehrfurcht war in ihrem Herzen geblieben für Leos Mutter. Und nun mußte sie hier stehen, wie eine Verbannte, scheu und ängstlich, als thue sie etwas Verbotenes. – Es war einer von den Widersprüchen, mit denen das Leben seine tragischen Konsequenzen zu durchflechten beliebt.

Als die Trauerversammlung auseinanderging, wollte sich auch Thekla entfernen. Aber sie wurde trotz ihres dichten Kreppschleiers erkannt. Ihr eigener Junge war es, der durch den Ruf »Mama – Mama!« die allgemeine Aufmerksamkeit auf sie lenkte.

Mit einemmale war sie umringt. Die drei Töchter der Verstorbenen umarmten sie unter Thränen. Sie war von neuem ein Mitglied der Familie geworden.

Dann vernahm sie eine Stimme, die sie im Innersten erbeben machte. »Ich danke Ihnen, gnädige Frau, daß Sie gekommen sind!« Leo stand neben ihr.

Das Übrige geschah ihr wie im Traume. Sie merkte, daß sie an seiner Seite den Kirchhofsgang hinabschritt, hörte ihn sprechen, antwortete auch. Er berichtete ihr von den letzten Tagen seiner Mutter.

Gerd hatte sich zu ihnen gesellt. Thekla schritt zwischen Vater und Sohn. Unwillkürlich hielten die Anderen sich in gemessenem Abstande von diesen dreien; wohl in dem Gefühle der Achtung vor dem Außerordentlichen.

»Ich habe eine Bitte an Sie, gnädige Frau!« sagte Leo.

Thekla erzitterte; sie ahnte, um was er sie bitten würde.

»Mein Junge!« Damit wandte sich Leo an den Knaben. »Spring' mal vor zu deinen Vettern! Sobald wirst du die vielleicht nicht wiedersehen.«

Gerd sagte, ehe er lief: »Mama, ich soll zum Vater kommen auf Besuch. Ich habe ihm geantwortet: nur wenn du es erlaubtest, Mama!« Damit war er fort.

335 »Sie haben den Jungen ausgezeichnet erzogen, gnädige Frau! Das Kompliment kann ich Ihnen nicht vorenthalten. Ich bin entzückt von Gerd, und so ist es die ganze Familie. Er hat meinen Wunsch bereits ausgeplaudert. Sie werden mir die Bitte nicht abschlagen!«

»Herr von Wernberg!« erwiderte Thekla. »Ich bitte mir Bedenkzeit aus. Ich kann mich darüber heute unmöglich entscheiden.«

»Haben Sie Sorge, daß ich Ihnen das Kind abwendig machen könnte?«

Thekla schwieg.

»Ich gebe Ihnen das heilige Versprechen, Sie sollen ihn genau so zurückerhalten, wie Sie ihn mir übergeben. Trauen Sie mir! Ich habe keinerlei unrechte Absicht. Es ist einfach der Wunsch, meinen Sohn mal wieder zu sehen, und wenn es nur auf ein paar Tage wäre! Es hat mich ergriffen, den Jungen zu sehen. Man fühlt doch für sein Kind und gar an Tagen, wie diese letzten waren! Wäre es nicht eine wunderbare Fügung, wenn ich durch den Tod meiner Mutter« . . . er stockte, – »wenn durch den Tod meiner lieben Mutter, in gewissem Sinne, eine Versöhnung herbeigeführt würde – Sie müssen mich verstehen!«

Sie antwortete ihm auch jetzt noch nicht. Zu widersprechend waren die Gefühle, die auf sie einstürmten. Wie sonderbar, daß sie nun, wo sie glaubte, für immer mit ihm abgeschlossen zu haben, von neuem in die Lage kam, ihm eine Bitte um Großes gewähren oder abschlagen zu müssen, jenachdem! –

»Sie werden es sich überlegen, gnädige Frau. Ich dränge nicht. Aber ich weiß, Sie werden schließlich selbst finden, daß nur gerecht ist, worum ich sie bitte.«

Man näherte sich dem Ausgang des Kirchhofs. Draußen warteten Diener, Wagen, Teilnehmer, Fremde. Wernberg, 336 welcher neugierigen Blicken entgehen wollte, trat mit Thekla in eine Lücke zwischen einige Grabmonumente.

Sie schlug den Schleier zurück, da es ihr unter dem Krepp schwül geworden war. Leo sah ihr Gesicht. Ihre Augen trafen sich seit langer Zeit zum ersten Male wieder aus nächster Nähe. Unwillkürlich senkte er den Blick.

Es war einer von den Momenten im Leben, die durch anscheinend Unbedeutendes an das Größte rühren; wo durch einen leichten Luftzug für einige Sekunden der Vorhang gelüftet wird von dem großen Unbewußten, das uns immerdar umgiebt. Die Vergeltung für Jahre lag darin, daß er ihren Blick nicht zu ertragen vermochte. Ein Bekenntnis von Reue und Scham, wie es die wortreichste Selbstanklage nicht hätte packender ausdrücken können.

Sie sah es und kostete ganz die Größe des Augenblickes. Aber so sehr war sie sich der Liebe bewußt, die sie einstmals für ihn empfunden hatte, daß sie es nicht ertrug, ihn beschämt stehen zu sehen.

»Ich kann Ihnen heute keine bestimmte Antwort geben, Herr von Wernberg,« sagte sie. »Aber ich will nicht vergessen, was Sie von mir erbeten haben.«

»O, ich kannte Sie!« rief er, sichtlich ergriffen.

Thekla reichte ihm die Hand. Er beugte sich darüber. Dann gingen sie auseinander.

 


 


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