Die Deutschen Expeditionen und ihre Ergebnisse. Band II

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

11.
Bryologia Austro-Georgiae.

Laubmoose.

Es ist mir im hohen Grade anziehend gewesen, im Laufe weniger Jahre die Laubmoose Fuegias, Kerguelens-Landes und Süd-Georgiens nach den größten Materialien, welche jemals aus diesen Gegenden kamen, zu untersuchen und mit einander zu vergleichen. Von Süd-Georgien lag bisher überhaupt keinerlei Material vor, und so ist nachstehende bryologische Schilderung dieser antarktischen Insel in doppelter Beziehung wichtig. Alle drei Regionen vereinigen sich zu einem gemeinschaftlichen Ganzen, dem antarktischen Gebiete; doch so, daß Fuegia oder das Feuerland, obgleich schon mit Gletschern versehen, das Waldland dieses Gebietes ist, während Kerguelens-Land und Süd-Georgien als dessen Prairie-Länder gedeutet werden könnten.

Hieraus ergiebt sich auch der bryologische Charakter der drei Regionen. Fuegia hat bis heute 182 Moosarten geliefert, welche noch 19 Familien angehören. Es sind: Andreaeaceae, Sphagnaceae, Funariaceae, Splachnaceae, Mniaceae, Polytrichaceae, Bryaceae, Leptotrichaceae, Dicranaceae, Bartramiaceae, Pottiaceae, Orthotrichaceae, Grimmiaceae, Harrisoniaceae, Hypopterygiaceae, Mniadelphaceae, Hookeriaceae, Leucodonteae und Hypnaceae. Ungleich geringer ist die Summe der Arten, welche Kerguelens-Land bisher lieferte, obgleich selbiges ein überaus moosreiches Inselland genannt werden muß. Es hat noch nicht ganz 100 Arten geliefert, und diese gehören folgenden 11 Familien an: Andreaeaceae, Funariaceae, Polytrichaceae, Bryaceae, Dicranaceae, Bartramiaceae, Pottiaceae, Orthotrichaceae, Grimmiaceae, Fontinalaceae, Hypnaceae. Es sind mithin schon 8 Familien des Feuerlandes ausgeschieden: Sphagnaceae, Splachnaceae, Mniaceae, Leptotrichaceae, Harrisoniaceae. Hypopterygiaceae, Mniadelphaceae, Hookeriaceae und Leucodonteae. Ein ganz ähnliches Verhältnis; offenbart nun auch Süd-Georgien mit folgenden 9 Familien: Andreaeaceae, Distichiaceae, Polytrichaceae, Bryaceae, Dicranaceae, Bartramiaceae, Pottiaceae, Grimmiaceae, Hypnaceae. Besagte Familien haben aber bisher nur 52 Arten ergeben. Mithin ist Süd-Georgien das eigentlich antarktische Gebiet der drei antarktischen Regionen, da von den fuegianischen 19 Familien 10 ausgeschieden sind und dieser Reduktion auch die Zahl der Arten entspricht.

Nichtsdestoweniger erfreut sich die süd-georgische Mooswelt, wenn auch nicht im Allgemeinen, doch im Besonderen eines recht eigenartigen Charakters, Zunächst theilt sie nur eine einzige, aber sehr ausgeprägte Art, Psilopilum antarcticum, mit Kerguelens-Lande, alle übrigen Arten gehören der Insel endemisch an und sind zum Theil höchst eigenthümlich). So Psilopilum tapes, eine Wasser bewohnende Art; Bryum lamprocarpum, die stolzeste Art ihrer Gruppe ( Areodictyum); Meesea austro-georgica, eilt erfreulicher Zuwachs zu den wenigen Arten dieser schönen, sonst nur der Alten Welt und Australien angehörenden Gattung; Syntrichia fontana, eine das Wasser bewohnende und darum ganz eigenthümlich dastehende Art; Willia grimmioides , eine neue Gattung, welche Streptopogon des tropischen Amerikas und Madagaskars vertritt. Seltsam ist es aber, daß bisher weder auf Kerguelens-Lande, noch auf Süd-Georgien ein Sphagnum gesammelt worden ist, während diese Gattung doch in dem weit kälteren arktischen Gürtel massenhaft vorkommt und sie auch in Fuegia noch in verschiedenen distinguirten Arten erscheint. Ich kann sonst kaum annehmen, daß die Sammler ein Torfmoos übersehen haben würden, wenn dort ein solches vorkäme.

Alles in Allem genommen, steht die süd-georgische Mooswelt völlig unabhängig in einem eigenen Schöpfungsheerde da, dessen verwandtschaftliche Beziehungen zu anderen antarktischen Inseln nur in der geographischen Lage, deren klimatischen Bedingungen und Boden-Verhältnissen beruhen.

Gehen wir auf diese Verwandtschaften näher ein, so treten uns zunächst die echt polaren Andreäazeen entgegen. Auf Süd-Georgien bilden dieselben keine besonders abweichenden Arten, wie das auf Fuegia geschieht, wo z. B. die Sektion Acroschisma mit achtklappigen Früchten, Andr. marginata mit einer so außerordentlich breiten Rippe erscheint, daß für die Blattspreite selbst nur ein schmaler Saum bleibt. Arten mit Blättern, welche am Grunde des Blattrandes appendikulirt sind, theilt Fuegia mit Kerguelens-Lande, während sie auf Süd-Georgien fehlen. Die hier vorkommenden Arten weichen wenig von denen der Alten Welt ab.

Die Distichiazeen, bisher weder in Fuegia, noch auf Kerguelens-Lande, vielleicht nur zufällig! beobachtet, bewahren auch auf Süd-Georgien den Typus jener der Alten Welt, wie sie es überall, auf dem Hochlande von Abessinien, Süd-Anierika u. s. w. thun.

Daß die Polytrichazeen, diese echt polaren Moose, auf Süd-Georgien ebenfalls an ihren Wohnorten dominiren würden, wie sie es in so großartiger Weise auf Fuegia thun, ließ sich erwarten. Nicht nur daß sie in 7 Arten auftreten, bilden mich einige Arten einen zusammenhängenden Moos-Teppich. So Psilopilum tapes , welches ich darum auch tapes (Teppich) genannt habe, Ps. antarcticum, Pogonatum austro-georgicum, Eupolytrichum macroraphis, timmioides und plurirameum , welche weite Streifen, oft fußhoch, überziehen. Im Ganzen bewahren sie den echt nordischen Typus, nur daß die beiden Psilopila zu den kräftigsten Arten ihrer Gattung zählen. Offenbar übertreffen alle diese südgeorgischen Arten die Flora der Polytricha auf Kerguelens-Lande, das bisher nur 4 Arten lieferte, sehr beträchtlich und sind die eigentlichen Charakter-Moose ihrer Heimat. Indem sie jedoch fußhohe Rasen bilden, erhebt sich doch keine einzige Art zu der baumartigen Form, wie wir das auf dem Feuerlande in Dendroligotrichum squamosum und D. dendroides sehen. Auch die Form der Polytrichadelphus -Arten des Feuerlandes fehlt Süd-Georgien. Dagegen korrespondirt selbiges durch Eupolytrichum nanocephalum auffallend mit E. microcephalum von Kerguelens-Land, wie es durch Pogonatum austro-georgicum mit dem nordischen P. alpinum korrespondirt. An und für sich aber erheben sich Eupolytr. macroraphis, timmioides und plurirameum , besonders die zweite Art, zu den schönsten Formen ihrer Gruppe.

Dagegen ist es mir auffällig gewesen, daß Herr Dr. Will so wenige Bryaceae gesammelt hat. Denn während Kerguelens-Land über 16 Arten lieferte und Fuegia 12, habe ich ihre Zahl nur dadurch auf 7 gebracht, daß ich unter anderen südgeorgischen Moosen nach ihren Spuren fahndete. Während jedoch Kerguelens-Land außer Mielichhoferia nur noch Eubryum und Senodictyum besitzt, fügt Süd-Georgien den Typus des Areodictyum in einer wahrhaft prachtvollen Form bei Bryum lamprocarpum hinzu, einen Typus freilich, der echt polar ist und auf Süd-Georgien seinen schönsten Ausdruck gewinnt. Dafür schiebt das Feuerland zwei Abtheilungen temperirter Zonen ein: Doliolidium und Argyrobryum .

Auch die Dicranaceae überraschen uns durch ihre geringe Zahl. Auf dem Feuerlande kenne ich bereits 32 Arten, auf Kerguelens-Land nur etwa ½ Dutzend, und so schließt sich Süd-Georgien mit 7 Arten letzterem an. Es überragt sogar durch 2 Dicrana aus 2 Sektionen Kerguelens-Land um 1 Art. Dafür steht es durch seine Blindia-Arten hinter ihm insofern zurück, als selbige sast nur dem Typus der Blindia crispula der Alten Welt mit zarten eiförmigen Früchten angehören, während die von Kerguelens-Lande in fünffacher Gestaltung zum Theil überaus kräftige Gestalten mit dickwandigen, kugelrunden Früchten, zum Theil Verwandte der Bl. acuta der Alten Welt sind. Die Flora des Feuerlandes vereinigt diese Formen sämmtlich in sich, von denen Bl. tenuifolia H. & W. so gut, wie Bl. stricta H. & W. vom Kerguelens-Lande, dem australischen Typus der Bl. robusta Hpe. angehören. Mit letzterer spielt Blindia in den Typus von Dicranum (Oncopliorus) hinüber, sodaß von den 3 Blindia-Formen (Bl. crispula, Bl. acuta, Bl. robusta) auf Süd-Georgien nur eine vorhanden ist, welche Weisia-artige gekräuselte Blätter hat, darum aber auch keine besonders ausgezeichneten Arten erzeugt. Sonderbar genug, fehlt auch auf Süd-Georgien von Dicranum der Typus Campylopus, welcher doch auf dem Feuerlaude noch 10 zum Theil höchst stattliche Arten lieferte; allein, er fehlt auch auf Kerguelens-Lande, das nur den Typus Oncophorus kennt, während Süd-Georgien doch wenigstens diesen und Orthodicranum besitzt. In dieser Beziehung tritt Campylopus, der aber in der Alten Welt seine Arten bis auf die höchsten Alpen vorschiebt, als ein Typus milderer Zonen auf.

Ganz ähnlich verhält es sich mit der Gruppe der Bartramiaceae . Im Vordergrunde steht der alpine oder polare Typus des Conostomum, von welchem Süd-Georgien in C. rhynchostegium eine Art besitzt, die zwar recht deutlich auf C. australe des Feuerlandes hinweist, aber doch für sich besteht. In diesem überaus schönen Moose erzeugt Süd-Georgien eine Pflanze, auf die es stolz sein könnte, da selbst Kerguelens-Land diesen Typus noch nicht geliefert hat, während freilich das Feuerland zwei sehr distinguirte Arten hervor bringt, da auch C. Magellanicum Sull. einen eigenen Typus seiner Gattung vertritt. Von Bartramia ernährt Süd-Georgien nur die Gruppen Vaginella, Catenularia, Philonotis, welche auch dem Feuer- und Kerguelens-Lande angehört, aber auf dem letzteren immer noch in 4 recht verschiedenen Arten auftritt. Damit scheidet aus: Plicatella (Breutelia), die nur dem ersteren noch zukommt. In Bezug aus Vaginella ist nicht viel zu sagen: ihre 4 Arten vertreten die Gruppe in doppelter Anzahl gegen Kerguelens-Land und Feuerland, da auch hier nur je 2 Arten vou Vaginella vorkommen, sonst erinnern die synözischen Arten an Bartramia stricta und B. ithyphylla der Alten Welt. Die Gruppe Catenularia theilt Süd-Georgien mit Feuerland und Kerguelens-Land, überhaupt mit der antarktischen Welt, da sie auch dem australischen Insel-Lande zugetheilt ist. Es dürfte überraschen, sie noch mit einem Hymenophyllum der zwergigsten Art aus Süd-Georgien verbunden zu finden; dem einzigen Farrenkrante, von welchem ich auf Süd-Georgien weiß. Dagegen kann Süd-Georgien auf eine neue Meesea (austro - georgica) Anspruch machen, deren Typus zwar aus den Alpen Australiens erscheint, im Uebrigen jedoch bisher von keinem anderen antarktischen Lande gebracht wurde. Es ist wahrhaft schade, daß dieses herrliche Moos nicht fruchtbar gesammelt werden konnte.

Die Familie der Pottiaceae verliert auf Süd-Georgien die Gattung Pottia, welche dem Feuerlande und Kerguelens-Lande, hiermit 3, dort mit 2 Arten, angehört, und empfängt nur noch die Gattung Barbula. Aber auch diese verliert 2 Gruppen: Eubarbula, welche auf dem Feuerlande mit einer Art erscheint, und Senophyllum, das auf Kerguelens-Lande unsere Barbula gracilis in Barbula validinervia vertritt. Nur Syntrichia theilt Süd-Georgien in vielfacher Gestaltung mit Feuerland und Kerguelens-Insel, indem es den 8 Arten des ersteren und den 4 Arten der letzteren 5 Arten entgegen stellt. Damit erhebt sich die Gruppe der Syntrichiae zu einer echt antarktischen; um so mehr, als ihre Arten auf Süd-Georgien nicht nur den sterilen Boden, wie die allermeisten Arten, sondern in S. Fontana selbst das Wasser bewohnen. Mit der neuen Gattung Willia , aber schließt sich Süd Georgien wahrscheinlich unmittelbar an Kerguelens-Insel an, da ich Grund zu der Annahme habe, daß Mitten's Streptopogon australis von da zu dieser Gattung gehört, welche allerdings der Gattung Streptopogon nahe steht, wenn man beide zu den Barbulaceae bringt.

Die Familie der Grimmiaceae sinkt auf Süd-Georgien auf 7 Arten herab, während sie auf dem Feuerlande noch 12, auf Kerguelens -Lande noch 17 ergab. Jene 7 Arten aber repräsentiren dieselben Gruppen, welche Feuerland und Kerguelens-Insel besitzen: von Grimmia Platystoma, Eugrimmia, Dryptodon, Rhacomitrium. Nur zeichnet sich Kerguelens-Insel durch ihren Reichthum an Arten aus, indem sie über 4 Arten von Platystoma, über 4 Arten von Eugrimmia, über 8 Arten von Dryptodon, jedoch nur 1 Art von Rhacomitrium aufweist. Dagegen gewinnt Süd-Georgien einen kleinen Vorrang durch eine Art von Gümbelia vor Feuerland und Kerguelens- Insel. Alle Arten der Grimmiaceae auf Süd-Georgien schließen sich jedoch in ihren Typen völlig an die der Alten Welt an, so daß hier nichts von jener wunderbaren Gestaltung zu finden ist, die ich in Eugrimmia pachyphylla von Fuegia kenne.

Die Hypnaceae endlich verlieren auf Süd-Georgien gegen Fuegia die Abtheilungen Illecebraria, Ptychomnium, Catagonium, Cupressina, Aptychus, Limbella und Hypnodendron und theilen mit ihm nur Brachythecium, Drepanocladus und Plagiothecium, wogegen Drepanopliyllaria ein Gewinn vor Feuerland und Kerguelens-Insel ist. Letztere dagegen hat wieder 2 andere Abtheilungen mehr empfangen: Pseudoleskea und Orthotheciella. Aber auch Dichelyma derselben geht Süd-Georgien ab. Im Ganzen zählt es bisher 5 pleurokarpische Moose; eine so große Reduktion der Musci pleurocarpici, welche das polare Klima kaum erklärt. Auf Kerguelens-Insel konnte ich doch wenigstens noch 13, auf dem Feuerlande sogar noch über 30 pleurokarpische Arten aufweisen.

So sehen wir im Vorstehenden die süd-georgische Mooswelt in der That als eine ganz selbständige, die mit Kerguelens-Insel und Feuerland zwar innig zusammen hängt, aber, ein Paar Arten ausgenommen, kaum mit der australischen irgend etwas zu thun hat. Im großen Ganzen nähert sie sich mehr der nord-polaren Flora, als einer anderen, und das dürfte uns die Gewißheit geben, daß, je weiter nach Süden, die Mooswelt immer arktischer wird. An sich selbst tritt sie mit 52 Arten immer noch als eine recht achtungswerthe auf, um so mehr, da sich in ihrem Verbande manche recht eigentümliche Art findet, welche eilte Lücke ausfüllt. Das wird sich bei einer speciellen Beschreibung, wie ich sie nun folgen lasse, recht zeigen. Sicher ist, daß wir auf Süd-Georgien noch eine recht respektable Mooswelt antreffen, welche in einzelnen Arten sich zur höchsten Pracht ihrer Gattung entwickelt.

1. Andreaea regularis n. sp.; monoica; flores masculi minuti terminales ob innovationem laterales secus surculum plures; cespites pulvinati pusilli tenelli depressi fuscati, surculis valde dichotome divisis filiformibus fragilibus intricati; caulis inferne subnudus vel foliolis minutissimis pallide fuscis sparsis patulis obtectus, apicem versus foliis minutis imbricatis madore apice parum juniperoideo-patulis vix squarrosulus; folia caulina e basi latiore oblonga in acumen breve acutatum attenuata regulariter concava nec ventricosa integerrima enervia valde fuscata, e cellulis pro foliolo majusculis incrassatis basi parum longioribus areolata, glabriuscula vel parum papillosa stricta vel paululo flexuosa; perich. majora latiora magis ovato-acuminata; theca minuta brevissime pedicellata.

E minoribus congeneribus, foliis minutis perfecte regularibus rarius vix ventricosis acute acuminatis surculisque filiformibus prima fronte distinguenda, habitu Andreaeae sparsifoliae Zett. Cum nulla specie alia antarctica convenit. Folia perigonialia minuta perfecte regulariter ovalia breviter acute acuminata inferne flavo-fuscata elegantia.

2. Andreaea viridis n. sp.; dioica; cespites pusilli tenelli laxissime cohaerentes virides; caulis humilis gracillimus parce divisus pro more e surculo annotino innovans senophyllaceus; folia caulina minutissima basi semi-amplexicaulia apicibus juniperiodeo-patulis sordide viridia, nunquam caulem teretem sistentia, e basi angustissime oblongata erecta in acumen angustius subsubulatum flexuosum plus minus recurvum attenuata, integerrima sed pro foliolo robustiuscule papillosa enervia, e cellulis majusculis incrassatis viridibus denique parum fuscatis areolata; perich. multo majora latiora e basi lato-lanceolato-oblonga breviter acuminata stricta, e cellulis mollioribus viridioribus areolata; theca in pedicello perbrevi minutissima.

Ab omnibus congeneribus antarcticis foliis viridibus differt. Habitus congenerum sectionis Senophyllum Barbulae. E. minoribus.

3. Andreaea Willii n. sp.; dioica, flores masculi minuti terminales et laterales, in planta propria ramosa; cespites nigricanti-fusci tenelli pusilli depressi; caulis humilis vix semipollicaris inferne nudus superne ramulis permultis brevibus inaequalibus clavatulis gracilibus fastigiatus; folia caulina ramulum teretem sistentia dense conferta madore juniperoideo-patula, inferiora minutissima superiora apicem versus sensim majora (minuta), e basi plus minus ventricosa eleganter oblonga in acumen Iongiusculum tenuiter acutatum parum recurvo-flexuosum attenuata integerrima enervia, e cellulis grossiusculis incrassatis flavo-fuscis areolata, dorso grossiuscule papillosa; perich. multo majora e basi longiuscula oblongata flaviore in acumen facile fragile protracta involutacea dorso papillosa; theca breviter pedicellata minuta; calyptra tenerrima longistyla glabra basi crenulata.

A. regularis differt: caule filiformi, foliis minoribus regulariter concavis nec ventricosis ramulos minus teretes sistentibus brevius acuminatis glabriusculis atque inflorescentia-monoica; A. viridis: foliis siccitate et humore juniperoideo-patulis nec ramulos teretes sistcntibus viridibus atque foliis perichaetialibus brevius acuminatis mollius areolatis. Ex habitu A. petrophilae.

Obschon die vorstehend beschriebenen drei Arten Andreaea sich sehr nahe stehen, so glaube ich sie doch durch die angegebenen Merkmale sicher aus einander halten zu können. Man unterscheidet sie sonst auf den ersten Blick leicht durch Stengel-Bau und Blatt Imbrikation.

4. Distichium austro-Greorgicum n. sp.; Distichio capillaceo simillimum, sed pygmaeum, foliis multo brevioribus robustioribus e basi longa firma (nec tenuiter membranacea nec involuta) e cellulis multo robustioribus infima basi magnis laxis apicem versus majuscule parallelogrammis vel grossiuscule rotundatis areolatis, in subulam strictam nec reflexam latiusculam canaliculatam nervo lato omnino occupatam summitate denticulis paucis instructam subobscuram attenuatis. Caetera ignota.

Habitatio. In fissuris rupium des Hoch-Plateaus, Bartramiae et Hymenophyllo f'ragmentarie consociatum.

5. Catharinea (Psilopilum) tapes n. sp.; cespites spatia extensa occupantes 1-2-pollicares laxi viridissimi firmi robustissimi, surculis laxe cohaerentibus turgescentibus apice obtusulis strictis vel parum flexuosis simplicibus vel parum divisis superne viridibus inferne rubentibus; folia caulina laxe conferta plus minus corrugato-complicata, madore vesiculoso-turgida remota, e basi spathulata breviter vaginata laxissime pallide reticulata molli in laminam cochleariformi-oblongam rotundato-obtusatam integerrimam maxime cochleariformi-concavam protracta, nervo latiusculo applanato intus superne lamellis paucis parallelis brevibus ornato percursa, margine subinvoluta, e cellulis robustis pachydermis hexagonis majusculis mollibus chlorophyllosis areolata. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, »Bachgrund am Ausgange des Brocken-Thales große Flächen bedeckend« in aquosis, 23. Januario 1883, sterilis.

Ein seltsames Charakter-Moos, welches für quellige Orte Süd-Georgiens, da es eben weite Strecken überzieht, von ganz besonderer Wichtigkeit ist. Daß es eine Polytrichazee, kann keinem Zweifel unterliegen, ebenso wenig, daß es seine nächsten Verwandten unter den Psilopilum-Arten hat. Da es jedoch noch nicht mit Frucht gefunden wurde, könnte es ja möglicher Weise dennoch einer eigenen Gattung angehören. Doch möchte ich dies um so weniger annehmen, als es gewissermaßen in seiner Größe und Kraft der Superlativ vou Ps. laevigatum ist. Ich habe es darum Ps. tapes genannt, um damit anzudeuten, daß es einen großen zusammenhängenden Teppich bildet. Auf der anderen Seite ist es merkwürdig genug, daß wir damit auf Süd-Georgien zwei Psilopilum-Arten mit einem Male finden; eine Erscheinung, die ich für keinen zweiten Ort der Erde, welcher so eng umgränzt ist wie Süd-Georgien, wieder nachzuweisen vermag.

6. Catharinea (Psilopilum) antarctica. C. Müll. (in Engler's Bot. Jahrb. V. p. 77. 1883).

Habitatio. Austro-Georgia, »Hochplateau, an den niedrigsten nach Osten abfallenden Terrassen, sehr häufig«, 24. Januario 1883, cum fructibus pulcherrimis.

Dieses schöne und kräftige Moos entspricht in seiner Tracht vollständig denjenigen Exemplaren, welche von Dr. Fr. Naumann auf Kerguelens-Lande gesammelt worden sind, nur daß die Will'schen Rasen von Süd-Georgien womöglich noch schöner erscheinen und die Blattspitzen weniger lang zulaufen. Die Art an und für sich ist zugleich die kräftigste aller Sektions-Genossen, gegen welche Psilop. laevigatum der Nordpol-Länder ein wahrer Zwerg ist. In dieser Beziehung steht sie noch über dem nahe verwandten Psilop. australe Hpe. von Tasmanien.

7. Polytrichum (Pogonatum) austro-georgicum n. sp.; dioicum; cespites lati laxissime cohaerentes humiles pollicares sordide virides firmi; caulis apice in ramulos multos breves cuspidatos dendroideo-divisus; folia caulina dense imbricata madore juniperoideo-patula, e basi longiore latiore vaginata pallida inferne laxe superne incrassate reticulata cellulis elongatis angustis latiuscule pallidius marginata in laminam parum breviorem anguste lanceolatam integerrimam lamellis permultis densissimis crassiusculam virentem producta, acumine brevi robusto rubro parce dentato terminata, nervo lato dorso sublaevi percursa; perichaetialia longiora et longius vaginata pallidiora ad acumen grossius s er rata; theca in pedicello semipollicari flavo strictiusculo glabro erecta pro plantulae exiguitate majuscula ochracea deinque nigrescens glabra ovalis macrostoma, operculo conico rostellato, calyptra parva campanulata capsulam dimidiam obtegente sordide ochracea; peristomii dentes circa 64 breves tenues angusti valde irregulares pallidi; sporae minutae.

Habitatio. Austro-Georgia, in loco special! non indicato, 30. Novembri 1882, cum fructibus vetustis et junioribus; »Thal nördlich vom Südwest-Gletscher in der Nähe der alten Moräne, um fructibus novis deoperculatis.

Ex habitu Polytricho alpino persimile, ejusdem veluti diminutivum, sed caracteribus supra explicatis certe diversum.

Diese schöne und niedliche Art, gleichsam ein Diminutiv unseres P. alpinum, vertritt selbiges in dem südpolaren Archipele auf das Schönste, weicht aber von ihm augenblicklich ab durch die aufrecht stehende Frucht, die sich, wie es scheint, immer in reicher Fülle entwickelt. Das Moos ist ebenso reichlich gesammelt geworden und dürfte an seinem Wohnorte nicht unwesentlich zur Charakterisirung desselben beitragen, da fast jedes Aestchen seine Frucht trägt. Es verbindet die Tracht des Polytr. hyperboreum R. Br. mit dem Wesen des P. alpinum, indem es die niedrige Stengelform des ersteren, die Kapselform des letzteren annimmt.

8. Polytrichum (Eupolytrichum) macroraphis n. sp.; cespites spatia extensa occupantes elati saepius pedales pallide virentes compacti albido-tomentosi; caulis elongatus gracilis flexousus simplex; folia caulina dense imbricata parvula angusta madore juniperoideo-patula, e basi longiuscula pallidissima cellulis elongatis angustis laxiusculis apicem versus minoribus depressohexagonis incrassatis firmioribus areolatâ in laminam breviorem virentem lamellis dense occupatam sed margine latiore e cellulis depressis incrassatis irregularibus pallidis veluti alatam integerrimam dorso solo summo plerumque tenuiter scabram producta, nervo lato in aristam elongatam plus minus flexuosam robustam scabriusculam flavo-rubentem protracto. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, »Hochplateau, bedeckt in fußhohen Schichten große Strecken des steinigen Bodens«, 2. Majo 1883, sterile.

Species distinctissima habitu Polytrichi gracilis Menz., sed foliorum formatione toto coelo diversa.

Nach dem Vorstehenden haben wir es bei diesem Moose mit einem jener Charakter-Moose zu thun, von denen Süd-Georgien einige besitzt, welche der Landschaft ihr Wesen aufdrücken. Die kleinen, zart gewebten, schmalen Blätter, welche doch eine so kräftige Granne tragen, sind überaus charakteristisch für die neue Art, welche dort unser P. juniperinum vertritt.

9. Polytrichum (Eupolytrichum) timmioides n. sp.; cespites spatia extensa occupantes elati saepius pedales laxissimi haud tomentosi atro-virentes firmi; caulis flexuosus simplex juniperoideo-foliosus; folia caulina siccitate valde patula madore recurvato-patula longiuscula et surculum flaccidam graciliorem sistentia, e bai brevi lata flaviuscula vel aetate rubiginosa cellulis elongatis laxiusculis reticulata superne tenuiter latuscule albide marginatâ raptim in laminam multo longiorem perangustam subuliformem obscuram virentem aetate rubiginosam acutatam apicem versus margine dentibus grossis remotis acutis serratam protracta, nervo lato lamellis densis obtecto laminam suprabasilarem totam fere occupante in acumen robustum densius et grossius serratum excurrente percursa. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, »Hochplateau, in oft fußhohem Rasen weite Strecken des steinigen Bodens bedeckend«, 23. Januario 1883, sterile; insula im Osten der Landzunge, 23. Martio 1883, sterile.

Habitus plantae speciosae timmiaceus proprius. Species ipsa caracteribus explicatis, praesertim foliis e basi latiore raptim lineali-subulatis prima scrutatione cognoscenda.

10. Polytrichum (Eupolytrichum) plurirameum n. sp.; cespites spatia extensa obtegentes elati saepius pedales pallide virides laxe cohaerentes; caulis elongatus ramis elongatis di-vel trichotome divisus: folia caulina dense conferta humore patula stricta, e basi brevi latiuscula pallidissima e cellulis laxiusculis angustis longiusculis curvatis reticulata superne latiuscule albide marginatâ in laminam latiusculam virentem deplanatam lanceolato-acuminatam nervo lato dense lamelloso omnino fere occupatam superne grosse serratam basi depresso-areolatam producta. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, »Hochplateau, große Strecken oft fast fußhoch überziehend«, 23. Januario 1883.

A. P. timmioide surculo dichotome diviso firmiore, foliis dense imbricatis humore nec recurvatis atque serratura folii grossiore differt.

Obgleich die angegebenen Merkmale nur leichte zu sein scheinen, so weicht doch das Moos auf den ersten Blick wesentlich von P. timmioides ab und dürfte das dereinst auch in seiner Fruchtbildung bezeugen. Jedenfalls sehen wir daran, daß auf Süd-Georgien die von allen Beobachtern gepriesene üppige Moos-Vegetation der Erdoberfläche nicht von einer einzigen Moosart, sondern von verschiedenen Moosen herrührt, wozu auch die vorstehend beschriebene wesentlich gehört. Sie vertritt, bis auf die merkwürdige Stengeltheilung, unser europäisches Polytr. commune ; einen Typus, wie ihn das verwandte Kerguelensland bisher noch gar nicht geliefert hat.

11. Polytrichum (Eupolytrichum) nanocephalum n. sp.; caules solitarii perpusilli flexuosi gracillimi simplices: folia caulina inferiora dense appressa minuta squamaeformia vaginata caulem amplexantia aurantiaco-membranacea laxiuscule reticulatâ in acumen brevissimum acutissimum tenue producta, nervo angusto intense aurantiaco percursa, superiora in acumen longius acutum protracta, omnia integerrima, suprema in comam angustam nanam dense imbricata parva, e basi lato-vaginata laxiuscule reticulata aureâ in laminam robustam lanceolatam summitate grossius denticulatam plus minus involutam acutam attenuata, nervo lata lamelloso laminam fere totam occupante percursa. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Greorgia, ad rupes des Köppenberges inter Grimmiaceas, 19. Majo 1883.

Ex habitu Polytricho microcephalo nob. Kerguelensi simillimum, sed multo minus atque foliis brunneo-pungentibus nec hyalino-cuspidatis raptim distinguendum. Species tenella forsan ad Pogonatum pertinens.

12. Mielichhoferia austro-georgica n. sp.; humilis compacta flavo-virens nitida; caulis gracilis pusillus innovationibus pluribus subclavato-julaceis perbrevibus divisus; folia caulina minuta conostomoideo-imbricata madore vix patula, inferiora laxe disposita superiora densius conferta, omnia amoene flavo-virentia ovate vel lanceolate acuminata acumine brevissimo plerumque semitorto denticulato terminata profunde carinata margine vix revoluta, nervo pro foliolo crasso flavo-virente in acumen acutum excurrente vel ante acumen dissoluto percursa, e cellulis firmis subincrassatis flavo-virentibus majusculis sed longiusculis areolata. Caetera ignota.

Habitatio. Austro Georgia, ad rupes des Vexirberges der Ostseite, 17. Februario 1882, cum Blindiis cespites parvos pulvinatos sistens.

Quoad pulvinulos compactos, caules pusillos veluti proliferoinnovatos atque folia minuta aureo-virentia facile distinguenda.

Wenn, wie ich glaube, diese Art mit Recht zu Mielichhoferia gestellt ist, so weicht sie als echt alpine kompakte Form von der auf Kerguelensland befindlichen höchst bedeutend ab, da M. Kerguelensis nicht zu jenen Arten gehört, deren ganze Tracht an Bryum crudum und dessen Verwandte erinnert. Dasselbe ist der Fall mit den aus Fuegia bekannten Arten, während nur M. demissa aus Chile mit der südgeorgischen Art zu vergleichen ist.

13. Bryum (Eubryum) obliquum n. sp.; dioicum; cespites pusilli flavo-virentes firmuli laxiusculi; caulis fastigiatim divisus humilis; folia caulina directione varia oblique et horride flexuosa parvula, humore erecta patula e basi brevissime spathulatâ latiusculo-ovata plus minus oblique breviter acuminata acuta carinato-concava, margine angustissime pallide limbato integerrimo ubique peranguste revoluta, nervo crassiusculo virente flexuoso excurrente, cellulis majusculis utriculo primordiali viridi distinctissimo submaculatis; perichaetialia brunnescentia, e cellulis pellucidis laxis inanibus reticulata minus obliqua; theca (supramatura) in pedicello mediocri rubente subnutans mielichhoferioidea e collo tenui anguste cylindraceo-pyriformis curvata. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, Whaler-Bay, inter Bartramiam subpatentem cespitulum fructibus vetustis et valde junioribus sistens; 30. Novembri 1882.

Quoad cespitulum tenellum, folia parva oblique acuminata et flexuosa, angustissime limbata integerrima laxe maculate reticulata atque fructum mielichhoferioideum minutam prima inspectione distinguenda species propria elegantula. Flos masculus terminalis antheridiis et paraphysibus paucis.

Ich habe diese Art um so lieber beschrieben, als die Will'sche Sammlung sonderbarer Weise außer Bryum lamprocarpum und ein Paar anderen Arten kein weiteres Bryum enthält. Aus gleichem Grunde mochte ich auch an der folgenden Art nicht vorüber gehen; um so weniger, als sie eine dritte Sektion der Brya vertritt, welche durch ihr Fehlen auf Süd-Georgien geradezu eine geographische Lücke andeuten würde.

14. Bryum (Areodictyum) lamprocarpum n.sp., polygamum: planta annotina synoica innovatione mascula; cespites lati laxe cohaerentes radiculosi virides molles pollicares; caulis ramis appressis dichotomus humore carnosus mollis rubens; folia caulina laxe imbricata contorto-flexuosa angustata, madore dilatata e basi longe et anguste decurrente breviter spathulatâ lato-ovata in acumen latum robustum elongatum breviter acutum protracta integerrima pallidissima, e serie duplici cellularum elongatarum angustarum angustissime marginata, e cellulis ubique magnis pellucidis elongatis granulis chlorophyllaceis marginalibus repletis basi multo laxioribus eleganter reticulata, margine anguste revoluta, nervo pallido carinato excurrente; perichaetialia minora sed latiora brunnescentia laxissime reticulata plicato-concava; theca in pedunculo elongato rubro inclinata majuscula e collo eleganter globoso-pyriformis veluti inflata microstoma annulata ochracea splendens subpachyderma, operculo brevi conico; peristomii dentes externi robustiusculi lanceolato-subulati inferne aurantiaci superne pallidi linea longitudinali tenera notati parum cristati, interni illis aequilongi sed multo angustiores plus minus externis adhaerentes in subulam pallidam rugulosam producti, ciliolis singulis rudimentariis.

Habitatio. Austro-Georgia, auf der Landzunge, 22. Novembri 1882, cum fructibus supramaturis plerumque fatuis et fructibus juvenilibus. Cum fructibus maturis inter gramina (Dactylis cespitosa) 5. Novembri 1882. Quoque in fonte auf dem Hochplateau, sterile.

Planta speciosissima ditissime fertilis capsula magna e collo brevi inflato-pyriformi longe pedunculata prima fronte distinctissima, sporis paucis majusculis viridibus.

Dieses schöne Moos erinnert auf den ersten Blick durch seine reich entwickelten Früchte an unser Bryum pyriforme , ohne jedoch zu seiner Sektion zu gehören. Seine rechte Stelle glaube ich ihm in derjenigen Gruppe anzuweisen, zu welcher Bryum demissum und Br. Zierii gehören. Denn ich finde in dem Zellnetze des Blattes nicht die Senodictyum- oder Webera-Zelle, während die Frucht ganz und gar an die von Br. demissum (wenn selbige recht gut entwickelt und vollständig reif ist) nach Form und Glanz, besonders dadurch erinnert, daß die Kapsel selbst im überreifen Zustande noch völlig faltenlos, also aufgeblasen glatt ist, was sie der derben dicken Kapselhaut verdankt. In jeder Beziehung ist darum Br. lamprocarpum ein besonderer Gewinn für die Bryologie, indem es in schönster Entwickelung den Typus von Areodictyum ( Zieria Schpr.) an einem so südlich gelegenen Punkte der Erdkugel zur geographischen Erscheinung bringt; um so mehr, als, wie es scheint, der Bryum-Typus auf Süd-Georgien nur ärmlich vertreten ist. Freilich wäre das in einem polaren Lande unerhört, und ich möchte darum viel lieber annehmen, daß Herr Dr. Will nicht Gelegenheit hatte, noch andere Brya mit Frucht zu entdecken, und sie deshalb übersah, wie sich aus den übrigen Arten ergiebt, die ich nur zwischen anderen Moosen versteckt fand. Uebrigens scheint unser neues Moos nach Größe und Entwicklung sehr zu variiren; denn es tritt ebenso in sehr niedrigen wie hohen Rasen, mit großen und kleinen Früchten auf. Letztere haben anfangs keinen Glanz, sondern eine hell ockerfarbige Oberfläche, wie etwa Bryum pallens ; dennoch gehen sie bei höchster Reife immer in die beschriebene Form mit glänzender Frucht über.

15. Bryum (Senodictyum) inflexum n. sp.; caulis gracillimus elongatus pollicaris laxifolius summitate tenuiter gemmaceus; folia caulina remotiuscula parva e basi longe et anguste decurrente ovali-acuminata profunde concava flava elegantia, acumine brevi indistincte denticulato obtusiusculo vel acutiori pro more inflexo, nervo crasso calloso-carinato virente ante summitatem dissoluto, margine basi solum indistincte revoluto, cellulis tenuibus longiusculis laxiusculis amoene chlorophyllosis. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, »Bach-Grund am Ausgange des Brocken-Thales« inter Psilopilum tapes n. sp., 23. Januario 1883.

Ex habitu Bryi austro-albicantis. nob. Kerguelensis, melius Bryi Ludwigii formis gracilescentibus affine; species tenella pulchella.

Es wäre höchst auffallend gewesen, wenn auf Süd-Georgien nicht verschiedene Arten der Sektion Senodictyum (Webera Schpr.) vorkämen, da doch gerade dieser Typus bis an den Pol alles organischen Lebens streift. Aus diesem Grunde habe ich die wenigen Spuren der neuen und niedlichen, durch lang herab laufende Blätter ausgezeichneten Art nicht unerwähnt lassen wollen.

16. Bryum (Senodictyum) amplirete n. sp.; cespites bipollicares lati laxi inferne radiculosi laxe cohaerentes superne pallidi inferne erubescentes; caulis flexuosus e basi fere latiuscule foliosus superne innovationes solitarias breviores apicem versus sensim crescentes emittens; folia caulina imbricata madore vix patula caulem subsquamiformi-obtegentia, e basi late cordato-ovalia breviter obtuse (folia seniora acutius) acuminata parum concava, nervo calloso-carinato crassiusculo pallido serius purpurascente in acumine evanido percursa, e cellulis magnis laxis teneris pellucidis parum chlorophyllosis aetate inanibus purpurascentibus reticulata, margine vix revoluta apice distincte brevissime denticulata. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, »am Fuße des Vexir-Berges, Südseite, in einer Wasser-Rinne«, 14. Januario 1883.

Broyo austro-crudo nob. Kerguelensi simile, sed multo elatius robustius, areolatione folii laxa longe diversum.

Wie das vorstehend genannte Moos unser Br. crudum auf Kerguelens-Land vertritt, so wird letzteres durch die neue Art auf Süd-Georgien vertreten. Doch steht ihm Br. viridatum durch sein grünes Laub noch näher.

17. Bryum (Senodiotyum) viridatum n. sp.; cespites lati viridissimi laxissimi; caulis subpollicaris flexuosus inferne nudiusculus apicem versus crescens; folia caulina laxe disposita squamaeformi-imbricata madore parum patula, e basi brevissima angustiore latiuscule ovata breviter acute acuminata planiuscula vix concava apice denticulata, nervo crassiusculo basi purpurascente superne viridi flexuoso ante acumen dissoluto percursa, e cellulis elongatis angustis chlorophyllosis viridissimis areolata. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, »Ostseite des Vexir-Berges« in fissuris rupium, 17. Febr. 1883, sterile.

Majus et robustius quam Br. crudum; cujus folia magis lanceolato-subulata sunt.

18. Bryum (Senodictyum) pulvinatum n. sp.; androgynum, antheridia per paria inter axilla foliorum floralium; cespites parvi pulvinati tenelli flavo-virentes subcompacti; caulis tenellus perpusillus comoso-foliosus inferne parum radiculosus innovationes similes plures emittens; folia caulina in comam tenellam imbricata parva paulisper torta madore stricta, anguste lanceolato-acuminata longiuscula, margine infero concava superne distincte denticulata carinato-concava, nervo lato canaliculato calloso usque in acumen plus minus elongatum acutum producto percursa, e cellulis elongatis angustis firmis basin versus sensim majoribus laxioribus chlorophyllose tinctis reticulata, inferiora multo minora integerrima ovali-acuminata tenerius et pallidius reticulata; perich. omnium longiora et distinctius denticulata; theca in pedicello breviusculo flavo-rubente nutans minuta subpyriformi-ovalis pallide ochracea, operculo minuto cupulato acutomammillato, annulo latiusculo: peristomium tenellum parvum: dentes externi breves anguste lanceolati dense trabeculati sed vix cristati linea longitudinali destituti acumine brevi simplici terminati glabri, interni tenerrimi hyalini subadglutinati parum breviores, ciliolis singulis rudimentariis interpositis.

Habitatio Austro-Georgia, ad rupes »am Ausgange des Brockenthals« pulvinulos sistens cum Blindiis, 23. Januario 1883.

Species tenella ob modum crescendi pulvinatum et capsulam ovalem minute operculatam prima fronte distinguenda. Ex affinitate Bryi Ludwigii.

19. Dicranum (Oncophorus) austro-georgicum cespites bipollicares molles flavo-virentes nitidi laxe cohaerentes radiculosi; caulis subgracilis flexuosus dichotorne divisus apice valde falcatus; folia caulina laxe disposita secunda falcata e basi amplexante cellulis alaribus permultis magnis fuscis mollibus planis veluti alatâ in laminam latiusculam convolutaceo-lanceolatosubulatam protracta, summitate solum subserrata, nervo angusto glabro in subula evanescente percursa, e cellulis ubique elongatis angustis ad parietes interruptis pallide flavis reticulata. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, »Vexir-Berg Ost-Seite«, ad rupes in cespitibus magnis 17. Januario 1883, sterile.

Ex habitu Dicrani scoparii, sed foliis summitate solum subserratis jam diversum.

20. Dicranum (Orthodicranum) tenui-cuspidatum cespites elati subtripollicares pallide virentes densi radiculosi latiuscule cohaerentes; caulis flexuosus gracilis in cuspidem longiusculam involutam tenuem acutissimam protractus superne pallide virens inferne pallide ferrugineus fragilis; folia caulina dense appressa madore parum patula longiuscula angusta lanceolatosubulata capillaria subinvoluta integerrima stricta, nervo lato applanato excurrente glabro percursa, e cellulis elongatis ad parietes interruptis itaque subnodosis apicem versus sensim minoribus areolata, cellulis alaribus paucis laxissimis facillime deciduis ornata. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, inter gramina (Dactylis cespitosa) pulvinulos parvos sistens, 7. Januario 1883, sterile.

Ex habitu Dicrani elongati, sed cespites nec comapcti. An Orthodicranum vel quoad nervum latum applanatum Campylopus?

Es gelingt nur sehr schwer, die cellulae alares des Blattes dieser Art zu sehen; denn dieselben liegen als kleine Gruppe mitten zwischen dem Blattnetze der Blatt-Basis, und zwar so zart und vergänglich, daß sie fast immer verloren sind, wenn man ein Blatt abgelöst hat. Doch liegen sie flach in dem flachen Blattnetze.

21. Blindia grimmiacea n. sp.; monoica; cespites latiuscule hemisphaerici grimmiacei viridissimi densiusculi sed humore laxe cohaerentes; caulis tenellus parvulus multoties dichotome breviter ramosus; folia caulina laxe disposita minuta horridule patula madore juniperoideo-patula, e basi anguste lanceolatâ in subulam breviusculam obtusiuscule acuminatam vix falcatulam attenuata, nervo pro exiguitate folii latiusculo in subulam evanescente percursa, parum involutacea integerrima, e cellulis minutis rotundatis distincte seriatim dispositis chlorophyllosis mollibus basi majoribus magis hexagonis areolata, cellulis alaribus paucis parenchymaticis planis fuscescentibus ornata; perichaetialia intima e basi longe vaginata laxe reticulatâ in subulam brevissimam protracta; theca in pedunculo perbrevi flavido tenro vix curvulo minuta ovalis, operculo subulato, dentibus brevibus subulatis, calyptra minuta glabra.

Habitatio. Austro-Greorgia, ad rupes »am Ausgange des Brocken-Thales« in pulvinulis vigens, 23. Januario 1883, fructibus juvenilibus et senioribus.

Species inter congeneres forsan minima, partibus omnibus exigua, habitu grimmiaceo facile cognoscenda. Flos masculus in ramulo proprio terminalis foliis minoribus.

Eine reizende Variation des Blindia-Typus, der, wie Fuegia und Kerguelensland bereits gezeigt haben, in immer neuer Verarbeitung gerade den antarktischen Gebieten angehört.

22. Blindia brevipes n. sp.; monoica; cespites pulvinati sordide virides tenelli parvi leptotrichacei laxe cohaerentes sed densiusculi; caulis pusillus ramulis brevibus robustulis pluries dichotome divisus; folia setosa laxe disposita erecta vix imbricata madore valde patula parva, e basi anguste lanceolatâ in subulam strictiusculam obscuriusculam tenuem attenuata ubique integerrima et involutacea, nervo angusto subexcurrente percursa, e cellulis minutis rotundato-quadratis basin versus rectangularibus incrassatis viridibus areolata, cellulis alaribus multis parvis hexagonis fuscatis ornata; perichaetialia multo majora e basi longa vaginata laxe reticulata aurantiaca superne incrassate oblongo-areolatâ in subulam plus minus elongatam canaliculatam flexuosam protracta; theca in pedicello perbrevi flavo erecta minuta ovalis, vetusta macrostoma; calyptra straminea angulata glabra. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, ad rupes des Köppenberges, 19. Majo 1883, c. fruct. vetustis paucis.

Ob folia setacea laxe disposita ex habitu alicujus Leptotrichi, ab omnibus fere congeneribus insulae theca breviter pedicellata diversa; a Bl. grimmiacea brevipede foliis tenuibus setaceis involutaceis raptim recedens; a Bl. dicranellacea foliis setaceis simili areolatione folii incrassata jam longe distincta.

23. Blindia subinclinata n. sp., monoica; cespites pulvinati subcompacti tenelli flavo-virides inferne nigricantes; caulis pusillus pluries dichotome divisus; folia caulina parva horride falcata nec crispula firma, madore erecto-patula, e basi angusta oblongata vel ovata margine erectâ in acumen subulatum flexuosum subinvolutaceum apice obscuriusculum viride attenuata integerrima tenera, nervo pro foliolo latiusculo in subulam evanescente percursa regulariter concava, e cellulis minutis rotundatis medio folii anguste rectangularibus basi longioribus ubique subincrassatis viridibus areolata, cellulis alaribus pro foliolo multis minutis planis laxioribus hexagonis mollibus plus minus fuscatis ornata; perichaetialia e basi longe vaginata e cellulis elongatis angustissimis areolatâ in subulam breviorem attenuata, superne ut caulina areolata, intima duo longe vaginata obtusate acuminata; theca in pedicello stramineo tenui longiusculo subinclinata vel subcernua breviter ovalis exannulata leptoderma ochracea brevicolla, operculo e basi conica rubra oblique subulato tenui, dentibus immersis breviusculis e basi pallida trabeculatâ in subulam purpuream tenuissimam fragilem productis glabris parvis.

Habitatio. Austro-Georgia, ad rupes der Ostseite des Vexirberges, 17. Februario 1883, c. fr. maturis; am Ausgange des Brockenthales 23. Januario 1833 c. fr. mat.

A Bl. grimmiacea nob. pedunculo elongato, foliis perichaetialibus incrassato-areolatis, theca oblique disposita dentibusque peristomii semirubris jam certe distinguitur. Flos masculus in ramulo proprio brevissimo terminalis, foliis minoribus.

24. Blindia pallidifolia n. sp.; monoica; flores masculi terminales gemmacei ob innovationes multas laterales multi in surculo unico pergracili dichotome diviso; cespites tenelli pulvinati pallide flavescenti-virides inferne pallidi molles laxe cohaerentes; folia caulina crispula madore valde regulariter erectopatula parva pallide virescentia, e basi perangusta lanceolata semivaginata in subulam longiusculam pluries flexuosam integerrimam profunde canaliculatam obscuriusculam attenuata glabra, nervo pro foliolo latiusculo in subulam evanescente percursa, e cellulis minutis quadratis basin versus longioribus rectangularibus subincrassatis virescentibus areolata, cellulis alaribus nonnullis parvis planis hexagonis laxioribus ornata; perich majora latiora basi longiore magis oblongata; infima duo longe vaginata subobtusata; pedicellus longiusculus tenuis flavus, calyptra glabra pallida recta. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, Felsblöcke des südlichen Ufers der Landzunge, 13. Octobri 1882 c. fr. juvenilibus.

Bl. subinclinatae ob pedicellum longiusculum similis, sed cespitibus mollibus pallide flavescentibus inferne pallidis, foliis setaceis tenuibus longioribus valde crispulis et flexuosis diversa et Bl. crispulae nostrae Europaeae icon.

25. Blindia dicranellacea n. sp.; cespites subcompacte pulvinati intense viridissimi inferne pallidissimi tenelli pusilli laxe cohaerentes; caulis vix semipollicaris gracillimus parce dichotome divisus in gemmulam cuspidatissimam falcatulam teneram productus laxifolius; folio caulina appressiuscula erecto-imbricata madore subjuniperoideo-patula stricta parva, e basi angusta lanceolata concava in subulam longiorem angustissimam obtusiusculam subinvolutam integerrimam strictam vel subflexuosam attenuata, nervo pertenui viridi in subulam obscuriusculam evanescente percursa, e cellulis parvis valde chlorophyllosis mollibus angustis sed laxiusculis areolata, cellulis alaribus pro foliolo multis planis majusculis laxis hexagonis ornata. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, ad rupes am Ausgange des Brockenthales cum aliis Blindiae speciebus, 23. Januario 1883.

Species omnium Austro-Georgiae gracillima maxime tenella, ab omnibus congeneribus illius insulae gracilitudine omnium partium, foliis viridissimis in comam tenuissime cuspidatam apice surculi congestis laxiuscule molle reticulatis atque cellulis alaribus permagnis multis turgescentibus raptim distinguenda.

26. Conostomum rhynchostegium n. sp.; dioicum; cespites pollicares et altiores compacti radiculoso-tomentosi inferne sordide pallidi superne flavescenti-virides duri; caules paralleli graciles pentastichi apice in ramulos paucos plerumque tres breviusculos divisi; folia caulina dense conferta erecta latiuscule lanceolato-acuminata, nervo carinato crassiusculo flavido excedente acute aristati ad marginem superum paululo revolutum vix denticulata, e cellulis basi laxis elongatis elegantibus pellucidis vel flavioribus apicem versus multo minoribus subquadratis pellucidis plus minus dense papillosis areolata, inferne cellulis angustioribus plus minus densiuscule et latiuscule marginata; perichaetialia similia sed arista longiore flavida apice hyalina terminata; theca in pedunculo vix semipollicari flexuoso rubente tenui subhorizontalis parvula sulcatula olivacea vel aetate ochracea, deoperculata supramatura vesiculoso-turgescens brunnea levior, microstoma, operculo conico in rostrum obliquum longiusculum acutum protracto, calyptra dimidiata majuscula cornea sordide flavida; peristomii dentes conum angustissimum purpureum apice fenestratum sistentes longiusculi, linea media exarati.

Habitatio: Quelle auf dem Hoch-Plateau in dicht verfilzten Polstern an Bach-Ufern, Januario 1883, cum fructibus maturis; Hoch-Plateau in der Nähe des kleinen Wasserfalles, 10. Majo 1883, cum fructibus supramaturis deoperculatis; Whaler-Bay, 30. Novembri 1882 cum fruct. valde juvenilibus calyptratis.

Planta mascula inter cespitem fertilem, flore masculo terminali inter ramulos duos subacauli, foliis e basi lato-ovata pellucida e cellulis amplis laxis reticulatâ in laminam lato-lanceolatam cuspidatam subaristatam protracta e cellulis valde incrassatis in membranam veluti striatam glaberrimam conflatis areolata, nervo lato indistincto excurrente. Antheridia paraphysibus multis aureis articulo brevissimo clavato coronatis mixta.

Conostomo australi Sw. simillimum, sed theca parva primo visu distinctum et C. boreali affinius. Planta ditissime fructifera!

27. Bartramia (Vaginella) leucolomacea n. sp.; dioica; cespites pollicares plus minus densi; caulis innovando divisus laxifolius; folia parum secunda glauco-viridia erecto-patula, e basi breviuscula vaginata laxe reticulata albidâ in laminam lanceolatam breviusculam carinatam parce serrulatam producta, nervo latiusculo in lamina indistincto excurrente percursa, ex apice baseos minutius reticulato usque ad medium folii margine veluti albido-limbata; perich. similia; theca in pedunculo semipollicari flexuoso crassiusculo rubro parum inclinata globosa parvula sulcata, operculo conico obtecta olivacea deinque rufa; peristomium duplex imperfectum: dentes externi e basi tenerrima albida articulata latiore angustissime lanceolato – cuspidati aurantiaci elongati densius articulati, linea longitudinali indistineta notati glaberrimi, madore valde radiato-reflexi, remoti; dentes interni rudimentarii.

Habitatio. Hoch-Plateau, in solo argilloso sicco, 23. Jan. 1883 c. fr. juvenilibus; Köppenberg ad rupes 18. Januario 1883 c. fr. maturescentibus.

Flos femineus terminalis innovando lateralis parvulus planiusculus, archegoniis angustissimis elongatis atque paraphysibus paucis tenuibus.

Ex affinitate Bartramiae ithyphyllae, foliis glauco-viridibus plus minus distincte secundis leueolomaceo-marginatis atque peristomio incompleto facile discernenda.

28. Bartramia. (Vaginella) pycnocoleos n. sp.; cespites densi molles unciales obscure virentes, inferne pallide ferruginei; caulis dichotome divisus ramis appressis gracilibus; folia caulina dense imbricata striata, e basi lorige et anguste vaginata apice haud dilatata elongate laxe reticulata glaberrima integerrimâ in subulam breviusculam robustiusculam carinatam minute areolatam ob papillas obscuram e basi usque ad summitatem denticulatam dorso tenuiter scabram robuste acutam attenuata, nero latiusculo excurrente. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, ad rupes im Hochthale über dem oberen Whaler-Thale, 18. Martio 1883.

Ab omnibus congeneribus archipelagi austro-georgici cespite molli bicolore, ramis foliisque appressis jam primo intuitu distinguitur.

29. Bartramia ( Vaginella) subpatens n. sp.; synoica; cespites semiunciales laxiusculi amoene viridissimi; caulis humilis dichotome divisus; folia caulina patentia e basi breviore cellulis elongatis angustis pellucidis laxiusculis reticulata ad marginem cellulis multo angustioribus albidis tenerioribus inferne veluti marginatâ in subulam plus minus reflexiusculo-patentem flexuosam longiorem angustam carinato-canaliculatam acutatam tenuiter denticulatam nervo omnino occupatam obscuram protracta; perichaetialia e basi longiore laxius reticulata longius subulata; theca in pedicello longiusculo pollicari rubro flexuoso glabro inclinata majuscula, e basi subquadratâ curvato-oblonga valde sulcata macrostoma, madefacta plus minus globosa e cellulis magnis laxis reticulata exannulata fusca, operculo depresso brevissime rostellato; peristomii dentes externi remoti anguste lanceolati subulati articulati superne linca longitudinali indistincta divisi aurantiaci, interni rudimentarie ad dentes externos adhaerentes tenuissime membranacei.

Bartramiae patenti Brid. antarcticae simillima, sed minor et peristomio imperfecto diversa. Sporae majusculae brunneae.

30. Bartramia ( Vaginella) Oreadella n. sp.; synoica; cespites densi pusilli glauco- vel sordido-virides; caulis pro exiguitate plantae robustiusculus dichotome divisus, ramis appressis; folia dense conferta plus minus stricta breviuscula, e basi breviuscula robusta elongate laxe flavide reticulata margine cellulis multo tenerioribus albide alatâ in subulam longiorem parum reflexam carinato-concavam strictiusculam vel paululo flexuosam denticulatam acutam, nervo latiusculo omnino occupatam obscuram parum papillosam protracta; perichaetialia similia; theca in pedicello crassiusculo breviusculo rubro glabro strictiusculo paulisper inclinata parva oblique ovalis pachyderma coriacea brunnea tenuiter sulcata, ore parum constricta submicrostoma exannulata, operculo brevi cupulato oblique rostellato; peristomii dentes externi remoti anguste lanceolati articulati, apice linea longitudinali indistincta divisi, latere plus minus lacerati aurantiaci; interni aborti hic illic ad dentes externos rudimentarie adhaerentes; sporae majusculae amoene brunneae.

Habitatio. Austro-Georgia, in fissuris rupium des oberen Whaler-Thales, 23. Martio 1883, fructibus maturis.

Quoad formam thecae Bartramiae (Oreadellae) Oederi haud dissimilis, e capsulae forma, peristomio incompleto foliisque ad vaginam albide marginatis facillime distinguenda.

31. Bartramia (Catenularia) Willii n. sp.; pygmaea compacto-tomentosa simplex lineas paucas alta, fertilis paulisper robustior, ramulis brevissimis minute gemmaceis granuliformibus vel longioribus verticillatim dispositis pluribus indistinctis divisus; folia caulina erecto-conferta madore patula cauli crassiusculo molli pallido inserta, e basi cordato-ovata in cuspidem longiusculam tenuem serrulatam summitate hyalinam pallidam attenuata tenera carinato-concava, margine angustissime revoluta serrulata, nervo latiusculo flaviore excurrente percursa, e cellulis minutis teneris pellucidis hexagonis punctulatis reticulata; perichaetialia calycem subrobustum terminalem rufescentem immersum sed distinctum sistentia multo robustiora, latiuscule ovato-acuminata, in aristam elongatam parce scabram prolangata, nervo latiore excurrente percursa, margine infero latius revoluta, e cellulis multo majoribus laxioribus glabrioribus reticulata. Caetera ignota. Patria. Austro-Georgia, in fissuris rupium des Hoch-Plateaus, cum Hymenophyllo et aliis muscis pulvinulos compactos latos sistens.

Bartramiae exiguae. Sull ex habitu simillima, sed haecce species foliis scaberrimis cellulisque chlorophyllosis robustis jam toto coelo differt.

B. subexigua nob. Kerguelensis statura elongata valde ramosa prima inspectione distinguitur.

32. Bartramia (Philonotis) acicularis n. sp.; cespites supra-pollicares viridissimi denique nigrescentes densi radiculosi; caulis strictus simplex gracilis laxifolius serius crassior densius foliosus; folia caulina imbricata humore parum patula, e basi longe angustissime decurrente latiuscule ovato-acuminata, acumine piliformi tenui acutissimo paulisper reflexo terminata, margine vix revoluto ubique fere ob papillas tenerrimas minute denticulata, nervo crasso carinato viridi denique nigrescente strictiusculo ante acumen aciculare evanido percursa, e cellulis minutis basin versus longioribus reticulata. Caetera ignota.

Ex habitu Bartramiae fontanae, sed foliis aciculari-cuspidatis facile distinguenda.

B. graminicola nob. Kerguelensis proxima statura excelsa foliisque siccitate valde patulis jam recedit. Planta certe aquosa.

33. Meesea austro-georgica n. sp.; cespites bipollicares vel altiores lati parum radiculosi inferne ferruginei superne intense virides bryoidei; caulis elongatus gracilis simplex vel ramulos paucos graciles superne exmittens, inferne magis tristichus superne indistincte laxifolius; folia caulina siccitate paululo crispula madore strictiuscula, inferiora seniora e basi ovata lanceolato-cuspidata, nervo tenui carinato flavido in aristulam acutam producto percursa, margine erecto superne eroso-denticulato, cellulis pellucidis latiusculis subhexagonis teneris, juniora subcucullato-concava breviter acutata laxius reticulata evanidinervia. Caetera ignota.

Ex habitu Bryo alicui simillima speciosa planta, gracilitudine caulium atque teneritate areolationis maxime distincta.

Die Entdeckung dieses Mooses gehört zu den interessantesten Beiträgen der Bryologie; um so mehr, als die Gattung Meesea bisher in den antipodischen Ländern nur den australischen Alpen zukam und selbst in dem Archipele des Feuerlandes, sowie Kerguelenlandes nicht gefunden wurde.

34. Barbula (Syntrichia) fontana n. sp.; cespites lati suprapollicares molles amoene flavo-virides inferne rubiginosi; caulis parce dichotome divisus flaccidus flexuosus; folia caulina solitarie tortuosa vel crispula madore valde patula remotiuscula majuscula dilatata, e basi breviuscula tenera fuscuta cellulis laxis deciduis pellucides reticulatâ in laminam lato-ovatam acumine brevi complicato fusco-serrato terminata, margine ubique plano medio folii angustissimo revoluto apice fuscate crenato-serrulata, e cellulis hexagonis mollibus parvulis tenuiter punctulato-chlorophyllosis areolata, nervo crassiusculo calloso glabro pallido apice rubiginoso in acumine evanescente percursa. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, in fonte des Hochplateaus viride vegetans, 14. Martio 1883, sterile.

Ich wüßte dieser sonderbaren Art keine zweite an die Seite zu stellen; denn die Blätter nehmen in Folge ihrer Lebensweise im Wasser einen ganz eigenen Ausdruck an, wie etwa Bryum cinclidioides unter den Bryum- oder Cinclidium unter den Mniazeen-Arten. In der That auch werden sie ganz Mnium-artig, zart, flach ausgebreitet, fast klebrig und sind darum in der Gipfelknospe kaum auseinander zu bringen. Doch könnte trotz der Unfruchtbarkeit der Exemplare nicht an ihrer Syntrichia-Natur gezweifelt werden. Die antarktischen Regionen bringen überhaupt die merkwürdigsten Syntrichien hervor, wie auch Kerguelens-Land zeigt.

35. Barbula (Syntrichia) runcinata n. sp.; dioica; cespites latissimi elati 2–3-pollicares molles flavo-virentes inferne rubiginosi radiculosi; caulis elongatus flexuosus, ramis elongatis vel brevioribus parce dichotome divisus; folia caulina longa crispatulo-flexuosa patula madore plus minus recurvata, e basi longiuscula cellulis elongatis laxis reticulata et cellulis angustioribus flavidis lato marginatâ in laminam elongatam latiusculo-lanceolatam flexuose acuminatam margine inferne valde revolutam superne rubiginose marginatam et subruncinato-serratam producta, nervo crassiusculo rubiginoso in acumine evanido percursa, e cellulis grossiuscule hexagonis distincte papillosis areolata; perich. similia; theca in pedicello brevi erecta parva angusta cylindracea, operculo longiusculo. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Greorgia, copiose »an den Hängen in Wasser-Rinnen an sehr feuchten Stellen« et »oberhalb des magnetischen Observatoriums«, Januario et Februario 1883 cum fructibus juvenilibus.

A Syntrichia Lepto-Syntrichia proxima caule longiore robustiore et foliis multo longioribus robustioribus papillosis grosse areolatis superne distincte runcinato-serratis facile distinguitur. Species elegans.

36. Barbula (Syntrichia) filaris n. sp.; synoica; cespites 1–2-pollicares sordide virides inferne fuscati subcompacti majusculi; caules laxe cohaerentes filiformes, ramulis aequalibus appressis parce dichotome divisi; folia caulina erecto-tortula parum patula madore erecto-patula, e basi brevi fibroso-decurrente oblongata cellulis elongatis angustiusculis laxis pellucidis medio baseos serius multo tenerioribus marcescentibus albidis reticulatâ in laminam parum reflexam oblongatam longiorem breviter acuminatam apice parce dentatam sed ubique papillis prominentibus majusculis margine et dorso valde asperam producta, nervo rubente crasso dorso glabro excedente rubro-pungentia, e cellulis robustiusculis hexagonis obscuris areolata. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, oberes Whalerthal, in rupium fissuris, 20. Martio 1883. Aquose crescere videtur.

A Syntrichia Lepto-Syntrichia ob caulem tenuem proxima caule filiformi, areolatione toto coelo diversa aliisque caracteribus longe distat. Species elegans distineta.

37. Barbula (Syntrichia) Lepto-Syntrichia n. sp.; dioica; caulis gracilis longiusculus flexuosus brevissime dichotome divisus; folia caulina parva erecto-imbricata crispatula madore juniperoideo-patentia, e basi brevi cellulis angustis elongatis reticulata et cellulis angustioribus flavidis lato-marginatâ in laminam oblongo-acuminatam plus minus undulatam margine latiuscule revolutam integram vel apice angustissime hyalino marginatulo indistinete eroso-denticulatam producta, nervo crasso rubente glabro in acumine brevi veluti abrupto robusto evanido percursa, e cellulis minute rotundatis incrassatis glabriusculis areolata; perich. intima minuta ovali-acuminata; theca in pedicello perbrevi rubro erecta parva breviter ovalis fusca, operculo aequilongo rubro, annulo latiusculo; peristomio inferne breviter tubuloso pallido superne in dentes elongatos rubros spiraliter tortos diviso.

Habitatio. Austro-Georgia, »an den Hängen in Wasser-Rinnen an feuchten Stellen«, 10. Februario 1883.

Barbulae runcinatae praesertim Capsula brevi-pedunculata simillima, sed caule gracili, foliis parvis integris atque areolatione folii minuta glabriuscula jam longe distans.

Leider hat Herr Dr. Will diese schöne Art nicht in größeren Rasen gesammelt, weil er an Ort und Stelle überzeugt war, nur fruchtbare Exemplare von Syntrichia runcinata vor sich zu haben, weshalb ich nichts von der Tracht der Rasen zu sagen weiß.

38. Barbula (Syntrichia) anacamptophylla n. sp.; caulis pusillus; folia caulina laxe disposita subdistantia siccitate et madore valde squarroso-recurva apice surculi stellatim imbricata madore semilunari-reflexa, suprema pauca flavo-virentia et fuscata caetera omnia nigricantia, e basi breviuscula anguste elongate laxiuscule reticulata medio baseos marcescente in laminam oblongo-acuminatam regularem margine angustissime revolutam integerrimam vel indistincte minute crenulatam brevissime acutatam i. e. pungentem hyalinam vel fuscam attenuata, e cellulis minutis hexagonis nec incrassatis areolata, nervo crassiusculo ferrugineo percursa. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, inter alios muscos des oberen Whaler-Thales frustula pauca observavi.

Ex habitu primo visu Ångstroemiae squarrosae haud dissimilis, a B. Lepto-Syntrichia quoad folii formam et areolationem proxima humilitate surculi, foliis dimidio minoribus maxime squarroso-reflexis regularibus apice nec hyalino-marginatis nigricantibus atque areolatione nec incrassata certe distinguitur.

39. Willia grimmioides n. gen. et n. sp.; dioica; cespites majusculi grimmiacei pulvinati laxe cohaerentes friabiles griseovirides; caulis humilis gracilis perfecte grimmiaceus multoties dichotome divisus; folia caulina erecto-conferta madore patula parva, e basi perangusta pellucida cellulis angustis longiusculis laxe reticulatâ subspathulato-oblongata stricta elegantia regulariter concava, margine integerrimo erecta basi uno latere vix revoluta, apice rotundata vel acuminulato subcrenulato angustissime albata, nervo crassiusculo flavo-virente in pilum hyalinum longiusculum vix flexuosum et vix denticulatum protracto percursa, e cellulis obscurioribus hexagonis parvulis griseo-viridibus granuloso-chlorophyllosis areolata, cellulis marginalibus magis incrassatis veluti limbata; perichaetialia multo majora latiora, e basi elongata cellulis longis laxis mollibus reticulata involutaceo-vaginatâ in acumen robustum, cellulis pro magnitudine folii paucis parvis hexagonis obscurioribus areolatum producta, acumine decolorato hyalino robusto lato scarioso in pilum longe ascendente terminata, pilo longiore hyalino coronata; calyptra majuscula robusta apice glabra haud spiraliter torta laxe reticulata, basi lobis pluribus inflexis rotundatis incisis hookeriaceis ornata inferne plicatula mitriformis; theca parum exserta cylindraceo-ovalis, operculo conico recto nec spiraliter torto obtecta, annulo lato persistente ore coarctato incrassato, peristomio nullo.

Nach der vorstehenden Beschreibung bildet das merkwürdige Moos auf alle Fälle eine Gruppe für sich, welche sich dicht an Syntrichia knüpft und den Rang eurer Gattung beansprucht. Auf den oberflächlichen Blick hin glaubte ich es immer mit einer Grimmia zu thun zu haben; um so mehr, als das Moos ganz auffallend an Grimmia stolonifera von Kerguelens-Lande erinnert. Um so überraschter war ich, bei der ersten genaueren Untersuchung den Syntrichia-Typus der Gattung Barbula zu finden. Nur fiel es mir sogleich auf, das; die Blätter ähnlich wie bei Eubarbula steif-aufrecht waren und das Blattnetz doch mit dem von Syntrichia stimmte. Es lag somit eine Mittelform vor, und diese bestätigte sich noch überdies durch die merkwürdige hyaline Umsäumung der Blattspitze nach der Weise der Leucoloma-Arten, welche bei den Kelchblättern beständig vorhanden ist und hier eine trockenhäutige lang gezogene Spitze bildet, die sich breit an dem langen hyalinen Haare der Blattspitzen hinauf zieht und dieses Haar gleichsam zu einem geflügelten macht. Ein Merkmal, daß mir noch bei seinem anderen Moose, selbst kaum bei Barbula chloronotos in dieser Ausdehnung vorgekommen ist. Damit Hand in Hand, weicht auch die Mütze der Frucht ab, welche glücklicherweise vorhanden ist, da das Moos mit jugendlicher Frucht gesammelt wurde. Diese Mütze ist vou Haus aus glockenförmig-cylindrisch und hat ganz die Form der Hookeria-Mütze, infofern sie am Grunde in mehrere Lappen sich theilt, welche, abgerundet wie sie sind, wiederum sich einmal spalten und mehr oder weniger einwärts gebogen sind. Mithin streift diese Mütze, welche überdies kein spiralförmig gedrehtes Zellnetz besitzt, an Streptopogon heran, welche Gattung sofort durch das Splachnumartige Blattnetz abweicht. Das Alles deutet darauf Hin, das; wir es mit einer ganz eigentümlichen Gattung zu thun haben, von welcher der Sammler glücklicherweise reife Früchte fand. In Folge alles dessen aber läßt sich die neue Gattung dahin formuliren: folia Syntrichiae, sed stricta Eubarbulae, apice hyalino-limbata, calyptra capsulam omnino obtegens cylindrico-campanulata basi in lobos rotundatos incisos subinflexos hookerioideo-divisa; peristomium nullum. Ob Mitten's Streptopogon australis von Kerguelens-Land hierher gehört, weiß ich nicht zu sagen, vermuthe es aber beinahe. Jedenfalls haben wir es mit einer recht distinguirten Gattung zu thun, die sich schon durch ihre Perichätial-Blätter lebhaft anzeichnet, indem dieselben die Gattung hinreichend bemerklich machen. Selbst die äußeren Perigonial-Blätter beginnen dieses Merkmal zu zeigen, wenn auch nicht in jener ausgedehnten Art, wie bei den Perichätial-Blättern. Die inneren Perigonial-Blätter werfen das Blatthaar allmählich ab und stumpfen sich abgerundet zu, so daß sie rippenlos kaum noch eine schmale Schicht hexagoner papillöser Zellen über dem lockeren Blattnetze des Grundes besitzen. Die Saftfäden sind fadenförmig und werden nach oben ein wenig keulenförmig; die Antheridien sind groß. Die ganze männliche Blüthe steht terminal auf einem eigenen schmächtigeren Stengel, während ihr zur Seite ein kleiner Trieb aufs Neue einen Sproß zu bilden beginnt.

40. Grinimia (Platystoma) urnulacea n. sp.; monoica, flos masculus infra capsulam auguste gemmaceus; cespites parvi tenelli pulvinati viridaceo-incani; caulis pusillus ramulis aequalibus madore turgescentibus fastigiato-divisus, sub fructu ramulum brevem foliis minoribus vix pilosis emittens; folia caulina horride patula madore valde erecto-patula parva, e basi anguste oblonga in acumen breviusculum multo angustius percurrentia integerrima, pilo hyalino breviusculo acuto denticulato terminata, margine inferne angustissime revoluta, nervo tenui canaliculato usque ad pilum excurrente percursa, e cellulis flavo-viridibus teneris subquadratis basin versus longioribus angustis mollibus magis hexagonis tenerioribus areolata; perich. majora laxius areolata haud emersa; theca immersa sed oculo visibilis aurantiaco-rubra urnacea macrostoma minuta, dentibus pro exiguitate capsulae robustis lato-lanceolatis rubris subinflexis subintegerrimis vix hic illic perforatis. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, ad rupes am Ausgange des Brockenthales, cum Gümbelia immerso-leucophaea consociata, 23. Januario 1883.

41. Grimmia (Platystoma) occulta n. sp.; monoica; cespites humiles pulvinati sordide virescentes parum incani laxe cohaerentes; caulis pusillus gracilis in ramulos nonnullos parallelos aequales apice plus minus brevissime ramulosos fastigiatim divisus; folia caulina minuta conferta madore juniperoideo-patula, e basi oblonga concava in laminam lanceolato-acuminatam muticam vel brevissime hyalino-mucronatam profunde canaliculatam attenuata, margine infero utrinque plus minus revoluta integerrima, nervo crassiusculo calloso ferrugineo ante pilum breve pro more reflexum denticulatum percursa, e cellulis minutis rotundatis basi longioribus parallelogrammis mollioribus areolata, sordide ferrugineo-viridia; perich. plura stricta multo majora elongata in laminam longe acuminatam profunde canaliculatam excurrentinerviam protracta, pilo latiore longiore terminata, margine e basi usque ad apicem revoluta, e cellulis mollioribus pallide virentibus basi longioribus angustis areolata; theca profunde immersa oculo haud visibilis parva ovali-urnacea, operculo robusto basi callosocupulato recte rostellato; dentibus latis robustis; calyptra minutissima longistyla facile decidua glabra basi in lobulos plures divisa mitriformis.

Habitatio. Austro-Georgia, inter muscos, 6. Febr. 1883 cum fruct. vetustis et junioribus.

Grimmiae apocarpae similis, sed foliis perichaetialibus elongatis in comam strictam angustam plus minus clausam dispositis, capsula occulta profunde immersa, calyptra minutissima perfecte mitriformi longistyla aliisque caracteribus remotissima. – Flos masculus infra femineum lateralis gemmaceus, foliis parvis sed longiusculis obtusiuscule mucronatis.

Der Trivialname »occulta« ist nicht streng wörtlich zu nehmen, da die Kapsel sichtbar wird, sobald sich der Kelch im Trocknen auseinander schlägt. Sonst gilt er für den feuchten Zustand, wo sich das Perichätium zusammen legt.

42. Grimmia (Eugrimmia) syntrichiacea n. sp.; cespites vix pollicares laxe pulvinati rubelli; caulis pergracilis simplex vel ramulis apressis parum dichotome divisus syntrichiaceus firmus; folia caulina parva erecto-conferta madore paulisper juniperoideo-patula, e basi anguste ovali lanceolato-acuminata integerrima profunde carinato-concava margine angustissime revoluta, nervo tenui ferrugineo ante apicem pilo hyaline stricto brevi vel longiore latiusculo denticulato coronatum evanido percursa, e cellulis minutis distinetis rotundatis apicem versus minoribus pallide rubentibus areolata. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, Felsblöcke des südlichen Ufers der Landzunge, inter Blindiam pallidifoliam n. sp. specimina perpauca, 13. Oct. 1882.

Ex habitu Gr. stoloniferam nob. Kerguelensem in memoriam redigens, sed haecce species robustior et pilis valde incana.

43. Grimmia (Dryptodon) hyalino-cuspidata n. sp.; monoica; caulis pusillus inferne defoliatus superne in ramulos brevissimos robustiusculos dichotomos fastigiatim divisus; folia caulina squamiformi-orthotrichaceo-imbricata madore flexilia patula pro plantula majuscula, e basi parum angustiore ovato- vel oblongato-lanceolata breviter acuminata mutica vel acumine robustiusculo obtusiuscule pungente apice plus minus hyalino-cuspidato terminata integerrima, margine infero ad latus unicum anguste revoluta, concava sed aperta, nervo angusto subexcurrente vix ferrugineo in canalicula profunda percursa, e cellulis grossiusculis incrassatis membranam flavidam iirmam diaphanam sistentibus quadrato-rotundatis basin versus dolioliformibus crenulatis areolata, basi infima ferruginea; perich. duo emersa omnium maxima lato-ovalia brevissime acuminata, interiora longe hyalino-cuspidata; capsula semiglobosa immerso, sed oculo visibilis, operculo suboblique rostrato, calyptra minuta glabra basi orenulata tenera; dentibus rubris robustis latis hic illic perforatis.

Habitatio. Austro-Georgia, ad rupes des Köppenberges 19. Majo 1883; Südwest-Gletscherthal, 7. Majo 1883.

Ex habitu Dryptodonti suborthotrichaceo Kerguelensi aliquantulum similis, sed multo minor et tenuior, exiguitate surculi, robustitate folii in cuspidem hyalinam attenuati atque Capsula immersa perichaetio magno paucifolio inclusa facile discernibilis, magis ad Grimmiam serrato-mucronatam nob. Kerguelensem quoad habitum et exiguitate accedens.

44. Grimmia (Dryptodon) austro-patens n. sp.; cespites pulvinati depressuli laxe cohaerentes tenelli parvi virides; caulis pusillus ramulis brevibus dichotome divisus; folia caulina parva erecto-conferta, madore hygrometrica juniperoideo-patula, e basi anguste oblongâ lanceolata-acuminata; in pilum brevem pungentem saepius brevissimum hyalinum attenuata, margine integerrimo infero latius supero angustissime revoluta supremo erecta, nervo latiusculo profunde canaliculato dorso glabro percursa concava, e cellulis minutissimis rotundatis basin versus dolioliformibus latere crenulatis minutis omnibus viridissimis mollibus areolata. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, Bach-Grund oberhalb des Pinguin-Thales, 26. Januario 1883.

A Dryptodonte patente exiguitate partium omnium atque folii nervo dorso glabro nec alato jam differt.

45. Grimma (Rhacomitrium) Willii n. sp.; cespites lati laxi bipollicares flavo-virides robusti; caulis ramulis permultis perbrevibus usque fere ad apicem acutiusculum veluti pinnulatus subturgescens; folia caulina erecto-imbricata madore patula parum setacea, e basi latiuscula oblonga plerumque undulato-plicatâ longiuscule acuminata, pilo hyalino denticulato breviusculo terminata, margine hic illic undulato integerrimo valde revoluta, nervo profunde canaliculato tenui excurrente glabro percursa, e cellulis breviusculis dolioliformibus valde crenulatis firmis subincrassatis areolata. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, ad rupes im Hintergrunde des Thales rechts am Südwest-Gletscher cespites magnos sistens, 10. Majo 1883, sterilis.

Ex habitu ad Rh. fasciculare aliquantulum accedens, robustitate surculi pinnatuli flavescentis turgescentis firmi primo visu distinguenda species.

46. Grimmia (Rhacomitrium) glacialis n. sp.; cespites elati circa 4-pollicares densiusculi molles incani; caules elongati graciles ramulis brevissimis gracilibus usque fere ad apicem pinnulati stricti vel parum flexuosi; folia caulina horride patula madore erecto-patula, acumine terminali piliformi protracto hyalino subulato dentibus runcinatis latiusculis tenuiter papilloso-asperis hyalinis supra basin folii egredientibus ornato coronata, margine valde revoluta, nervo profunde canaliculato excurrente percursa, e cellulis majusculis sordide viridibus vel flavioribus valde incrassatis et crenulatis areolata. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, Brockenthal ad rupes cespites magnos sistens; Whalerthal und am großen Gletscher, 10. Febr. 1883, sterilis.

Ex habitu Rh. chrysoblasti Kerguelensis, sed haecce species areolis pulchre aureis multo minoribus jam distinguitur.

47. Gümbelia (Eugümbelia) immerso-leucophaea n. sp.; dioica; cespites parvuli densi sed madore laxe cohaerentes valde incani; caulis breviusculus multoties dichotome divisus apice flavescens inferne fuscatus gracilis tenellus vix pollicaris; folia caulina dense imbricata humore patula in spiram indistinctam disposita parva, e basi angustiore peranguste lineali-oblongatâ in pilum elongatum-latiusculum hyalinum vix denticulatum flexuosum producto cymbiformi-concava, margine erecto integerrima, nervo angustissimo plano ad pilum abrupto percursa, e cellulis pulchre flavis minutis quadratis basi majoribus laxioribus marginem laxius reticulatum angustum sistentibus areolata; perich. multo majora vesiculoso-emersa flavida; multo majus areolata; theca immersa parva semiovalis minuta mollis leptoderma exannulata, operculo majusculo magnitudinem capsulae fere attingente robusto conico erecto vix curvulo, dentibus regularibus lanceolatis tenuibus medio longitudinaliter minuti perforatis; calyptra minuta dimidiata glabra.

Habitatio. Austro-Georgia, ad rupes im Brockenthale raro, 23. Januario 1883: ad rupes des Köppenberges, 19. Majo 1883 cum fructibus calyptratis.

Ex habitu Gr. leucophaeae, quoad capsulam immersam Gr. Tergestinam referens, ab utraque specie foliis angustissime oblongis minutis thecaque semiovali urnigera et calyptra dimidiata toto coelo differt; Gr. minutulae nob. Kerguelensi proxima, sed foliis in spiram indistinctam laxe dispositis jam distincta. Species tenella pulchella. Areolatio viridis folii ante pilum ligulato-abrupta.

48. Hypnum (Brachythecium) georgico-glareosum n. sp.; cespites bipollicares molles sulphureo-flavi inferne fuscati densi sed laxe cohaerentes robusti; caules stricti paralleli robustiuscule teretes breviter grimmaceo-cuspidati pluries dichotome vel fastigiatim divisi; folia caulina dense conferta julaceo-imbricata madore parum patula, e basi brevissime decurrente late ovata, acumine lato breviter subulato terminata, basi plicata et ad marginem lato-revoluta integerrima, nervo tenuissimo flavo carinato mediano percursa, e cellulis amoene flavis angustis elongatis reticulata, cellulis alaribus magis parenchyanticis pellucidis parvulis ornata. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, »Quelle auf dem Hochplateau« cum Hypno austro-fluviatili, 14. Julio 1883, sterile; Landzunge«, rarius, 14. Januario 1883, sterile.

Hypno austro-glareoso Kerguelensi simillimum et proximum, sed multo brevius atque foliis multo brevius subulatis primo adspectu distinguendum. Species elegans.

So nahe auch diese schöne Art dem Hypnum austro-glareosum steht, so weicht letzteres doch sofort durch die folia lanceolato-acuminata subulata longitudine tota plicata ab. Uebrigens sind die Stengel der Exemplare von der südgeorgischen Landzunge nicht so stielrund, wie die aus der Quelle des Plateau's; doch sind beide schwerlich von einander zu trennen.

49. Hypnum (Drepanocladus) austro-stramincum n. sp.; cespites latissimi elati 2–3-pollicares viridissimi inferne ferruginei laxe cohaerentes molles; caulis elongatus gracilis simplex inferne laxifolius apicem versus densius foliosus apice gemmaceo-cuspidatus strictiusculus flaccidus; folia caulina patula superiora densiuscule imbricata, e basi late et laxe reticulate decurrente lato-ovalia, acumine brevi plus minus obtusiusculo cellulis supremis nonnullis pellucidioribus majoribus ornato plus minus inflexo terminata, integerrima vel cellulis marginalibus parum protuberantibus pseudo-denticulata, margine baseos valde revoluta, profundius concava saepius plicatula, nervo virente angustiusculo ante acumen evanido percursa, e cellulis majusculis longiusculis laxiusculis utriculo primordiali flexuoso valde chlorophyllosis reticulata. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, in locis paludosis »der Landzunge«, 25. Januario 1883, sterile.

Ab Hypno stramineo simili differt: caule flaccido molliore viridissimo aliisque caracteribus. Ex habitu Hypno pseudostramineo nob. (H. fluitans var.) simillimum et proximum.

Var. α. gracillimum: caule graciliore, foliis longiuscule acuminatis plus minus involutaceis.

Die helleren, größeren Zellen an der Spitze des Blattes theilt das schöne Moos mit H. stramineum und H. pseudo-stramineum.

var. β. subfluitans; caule longiore valde flexuoso apice plus minus falcato, foliis remotis multo majoribus e cellulis angustioribus longioribus reticulatis.

Habitatio. Eodem loco in locis profundis prope »dem großen Teiche«, 14. Januario 1883, sterile.

Nach dem Vorstehenden durchläuft das schöne Moos dieselben Verwandlungen nach der Art seines Standortes und dessen Wasser-Verhältnissen, wie unser H. fluitans, mit welchem es die größte Aehnlichkeit hat. Ich würde es darum ohne Weiteres auch zu dieser Art ziehen, wenn nicht die mehr oder weniger abgestumpfte und einwärts gebogene Blattspitze wäre, die H. fluitans nicht besitzt. Diese, sowie das weit lockerere Zellnetz, müssen mich aber bestimmen, die Arten auseinander zu halten, da wahrscheinlich die Früchte erst den rechten Unterschied bedingen werden. Auf Kerguelens-Lande komnit eine ähnliche, doch noch kräftigere Art ( H. austro-fluitans mihi) vor. Die größeren und helleren Zellen der Blattspitze verlängern sich bei var. β zu mehr oder weniger langen braunen Wurzelfasern.

50. Hypnum (Drepanocladus) georgico-uncinatum n. sp.; cespites bipollicares flavescenti-virides inferne ferruginei nitidi densiusculi sed laxe cohaerentes radiculosi; caulis simpliciusculus flexuosus gracilis apice falcatus; folia caulina parva laxiuscule imbricata secunda, e basi latiuscule ovata distincte plicatâ in laminam subulatam valde falcatam integerrimam tenuiter cuspidatissimam pro more cincinnatam attenuata, margine plerumque ad latus unicum revoluta, nervo tenui flavescente in subula evanido percursa, e cellulis minutis pallide flavescentibus angustis densis areolata, cellulis alaribus parvis multis hexagonis pellucidioribus ornata. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, »Köppenberg, Sumpf auf der Westseite«, 18. I. 1883.

51. Hypnum (Drepanophyllaria) austro-fluviatile n. sp.; cespites bipollicares densiusculi radiculosi sordide virides vel viridissimi inferne sordide ferruginei; caules subparalleli-assurgentes et appressi subsimplices vel parum breviter ramosi graciles summitate minuti gemmacei stricti; folia caulina laxe conferta complicata parum torta parva, madore juniperoideo-patula, e basi paulisper decurrente anguste cordato-ovali lanceolato-subulata falcatula, nervo crasso viridi calloso in subulam attracto percursa concava, margine integerrima erecta, e cellulis parvis firmis viridi-flavidis chlorophyllosis areolata; inter axilla foliorum paraphyllia foliformia solitaria vel fasciculata. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, »Quelle auf dem Hochplateau«, 14. Julio 1883, sterile.

Habitus Hypni fluviatilis, sed haecce species foliis obtusiuscule subulatis jam differt.

52. Hypnum (Plagiothecium) georgico-antarcticum n. sp.; dioicum; cespites lati intense viridissimi splendentes inferne pallidissime rubentes intertexti mollissimi; caulis pollicaris latiusculus parce divisus compressus flaccidulus flexuosus, folia caulina densiuscule imbricata madore patula, e basi angustiore longe decurrente lato-ovata et lato-acuminata, acumine brevi acuto integerrimo terminata, margine infero ad latus unicum revoluta, symmetrica, nervis binis tenuissimis longiusculis divergentibus carinatis ornata parum concava, e cellulis elongatis angustis chlorophyllosis eleganter reticulata. Caetera ignota.

Habitatio. Austro-Georgia, in rupium fissuris am Ausgange des Brockenthales, 24. Januario 1883; latere orientali des Vexirberges in rupium fissuris, 17. Febr. 1883.

Plagiothecio antarctico Mitt. proximum, sed splendore, colore intense chlorophylloso, reticulatione eleganter chlorophylloso atque acumine integerrimo distinguitur.

So nahe auch immer diese Art der von Kerguelens-Lande steht, habe ich doch nicht gewagt, sie beide zusammen zu bringen, da die beregten Unterschiede mich davon abhielten. Ich vermuthe deshalb, daß die durchschlagenden Unterschiede erst recht durch die Frucht gegeben sein werden. Im Ganzen genommen, sieht das Moos äußerlich mehr dem Pl. sylvaticum und Pl. denticulatum ähnlich, als dem Pl. antarticum, welches mehr zu Pl. Röseanum hinneigt.

Inhalt

11. Bryologia Austro-Georgiae.

Laubmoose.

11.
Bryologia Austro-Georgiae.