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Dreizehntes Kapitel

Warum man beim Zeugungsakt Genuß empfindet

Wisse, o Wesir – möge Gott dir gnädig sein! –, der Ursachen, durch die die leidenschaftliche Begier nach Geschlechtsgenuß gesteigert wird, sind sechs an der Zahl: die Glut heißer Liebe; Überfluß an Samen; die Nähe der geliebten Person, deren Besitz ersehnt wird; Schönheit des Gesichtes; stimulierende Speisen; und endlich: fleischliche Berührung.

Zahlreich sind auch die Ursachen dieses Genusses, den der Mann bei der Begattung empfindet; die wichtigsten und vornehmsten aber sind folgende: die Hitze der Scheide sowie deren Enge, Trockenheit und liebliche Ausdünstung. Wird eine von diesen Bedingungen vermißt, so ist zugleich auch der Genuß unvollständig. Wenn aber die Vulva die erforderlichen Eigenschaften vereint, dann ist der Genuß vollständig. Eine feuchte Scheide wirkt erschlaffend auf die Nerven, eine kalte raubt dem Penis seine ganze Kraft; übelriechende Ausdünstungen der Scheide beeinträchtigen den Genuß in hohem Maße; das gleiche ist der Fall, wenn die Scheide sehr weit ist.

Ob der Genuß, der in einem reichlichen Samenerguß besteht, seinen Höhepunkt erreicht, hängt von einem bestimmten Umstände ab: die Scheide muß wie mit einer Saugpumpe versehen sein, die den Penis ergreift und mit unwiderstehlicher Gewalt den Samen an sich zieht. Diese Saugpumpe ist die Gebärmutter; sobald ihre Öffnung den Penis packt, ist der Liebende nicht imstande, seinen Samen zurückzuhalten, denn der Muttermund läßt den Penis nicht eher wieder los, als bis er jeden Tropfen Samen aus ihm herausgesogen hat. Wenn der Same sich ergießt, bevor die Gebärmutter die Eichel gepackt hat, ist der Genuß nicht ganz vollständig. Willst du deine geschlechtlichen Fähigkeiten stärken, so nimm Beeren vom Mastixbaum, zerstoße sie und lege sie in Öl und Honig. Diese Flüssigkeit trinke morgens auf nüchternen Magen: dadurch wirst du Kräfte für den Coitus erlangen, und es wird eine reichliche Menge Samen erzeugt werden.

Dieselbe Wirkung haben Einreibungen des männlichen Gliedes und der weiblichen Scheide mit Schakalgalle. Dadurch werden die Geschlechtsteile stimuliert und bekommen größere Kraft.

Ein gelehrter Mann namens Djelinuss hat gesagt: »Wenn einer sich zu schwach zum Lieben fühlt, so trinke er vor dem Zubettgehen ein Glas voll sehr dicken Honigs, esse zwanzig Mandeln und einhundert Piniennüsse. Dies muß er drei Tage hintereinander tun. Er kann auch Zwiebeln stampfen; den Saft seihe er durch und mische ihn, unter sorgfältigem Umrühren, mit Honig. Dies Getränk muß auf nüchternen Magen genommen werden.«

Ein anderes gutes Mittel: Man schmelze Fett von einem Kamelhöcker und reibe unmittelbar vor dem Zeugungsakt seinen Penis damit ein; er wird dann Wunder verrichten, und das Weib wird seine Leistungen preisen.

Willst du den Liebesgenuß wollüstiger machen, so kaue ein bißchen Kubebenpfeffer oder Kardamomkörner von der großen Sorte; lege etwas davon auf die Eichel deines Penis und gehe ans Werk. Dieses Mittel wird dir sowohl wie dem Weibe einen unvergleichlichen Genuß verschaffen. Einreibungen mit Juden- oder Mekkabalsam bringen gleiche Wirkungen hervor.

Willst du sehr kräftig zum Coitus werden, so verstoße im Mörser Kamillenblüten mit Ingwer und mische während des Stoßens Fliederöl daran; mit diesem Gemengsel reibe dir Unterleib, Hoden und Penis ein.

Die Menge deines Samens wirst du vermehren, und außerordentliche Erektion wirst du hervorrufen, indem du Borax mit Senfkörnern issest. Dieses ist ein unvergleichliches Erregungsmittel.

Willst du in einem Weibe eine heiße Begierde nach deiner Liebe erwecken, so nimm ein geringes Quantum Kubeben, Kamillen, Ingwer und Zimt und kaue es unmittelbar bevor du dich zu ihr begibst; dann benetze deinen Penis mit deinem Speichel und mache es ihr. Sie wird von Stund an so zärtlich in dich verliebt sein, daß sie es kaum einen Augenblick ohne dich aushalten kann.

Einreibungen mit Eselsmilch machen den Penis ungemein stark und kräftig.

Grüne Erbsen mit Zwiebeln gekocht, mit Zimt, Ingwer und Kardamom bestreut, hierauf gut zerrieben, erhöhen die Fähigkeit zur Begattung in beträchtlichem Maße, wenn man sie ißt.


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