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Sechstes Kapitel

Umstände, die dem Zeugungsakt förderlich sind

Wisse, o Wesir – möge Gott dir gnädig sein! –, willst du dir einen angenehmen Coitus verschaffen, der den beiden Teilnehmern am Liebeskampf gleiche Wonne bereitet und beide befriedigt, so mußt du vor allen Dingen mit dem Weibe kosen, mußt sie durch Küsse aufregen, mußt an ihren Lippen beißen und saugen, mußt ihren Hals und ihre Wangen liebkosen. Laß sie im Bett alle möglichen Stellungen einnehmen, laß sie bald auf dem Rücken, bald auf dem Bauch liegen, bis du an ihren Augen siehst, daß der Augenblick des Genusses nahe ist, wie ich im vorigen Abschnitt erörtert habe, worin ich es an Bemerkungen über diesen Gegenstand gewiß nicht habe fehlen lassen. Wenn du dann bemerkst, daß die Lippen deiner Geliebten zu zittern beginnen und rot werden, daß ihr Atem schneller geht – so wisse, jetzt ist sie liebesbrünstig. Dann lege dich zwischen ihre Schenkel, so daß dein Glied in ihre Scheide eindringen kann. Hast du meinen Rat befolgt, so werdet ihr beide einen wonnigen Coitus haben, der euch die größte Befriedigung gewähren und eine köstliche Erinnerung hinterlassen wird.

Ein Schriftsteller hat gesagt:

»Wenn du dich mit einer Frau im Beischlaf vereinigen willst, so lege sie auf den Rücken und schmiege dich an ihren Busen, deine Lippen auf die ihrigen gepreßt. Dann drücke sie an dich, sauge ihren Atem ein, beiße sie. Küsse ihre Brüste, ihren Leib, ihre Flanken; schließe sie eng in deine Arme, so daß sie vor Wonne in Ohnmacht fällt. Wenn du sie in diesem Zustand siehst, stoße dein Glied in ihren Leib. Hast du nach meinen Worten gehandelt, so wird der Augenblick der Wonne euch beiden gleichzeitig sich nahen. Dies macht den Liebesgenuß so süß für das Weib. Wenn du aber meinen Rat unbeachtet läßt, wird das Weib nicht befriedigt sein, und du wirst ihr keinen Genuß verschafft haben.«

Wenn du mit dem Coitus fertig bist, so stehe nicht sofort auf, sondern lege dich leise an ihrer rechten Seite nieder, und wenn sie empfangen hat, wird ihr Schoß ein Kind männlichen Geschlechtes tragen – sofern es des allmächtigen Gottes Wille ist.

Weise und Gelehrte – möge Gott ihnen allen seine Barmherzigkeit zuwenden! – haben gesagt:

»Wenn jemand seine Hand auf die Scham eines schwangeren Weibes legt und folgende Worte spricht: ›Im Namen Gottes! Möge er Heil und Gnade seinem Propheten gewähren – Heil sei ihm und Gnade! –, o mein Gott! Ich bete zu dir im Namen des Propheten: laß einen Knaben aus dieser Empfängnis entsprießen!‹ – so wird nach Gottes Willen und auf die Fürbitte unseres Herrn Mohammed – möge Gottes Gruß und Gnade bei ihm sein – die Frau einen Knaben gebären.«

Unmittelbar nach dem Beischlaf trinke kein Regenwasser; denn dieses Getränk schwächt die Nieren.

Wenn du den Beischlaf wiederholen willst, so parfümiere dich mit süßen Wohlgerüchen; dann umschlinge das Weib, und du wirst zu einem glücklichen Ende gelangen.

Laß nicht das Weib rittlings auf dir die Begattung vollziehen; denn in dieser Stellung könnten einige Tropfen ihrer Samenflüssigkeit in deine Harnröhre eindringen und eine hitzige Entzündung verursachen.

Unmittelbar nach dem Coitus sollst du keine schwere Arbeit tun; dies könnte von übler Wirkung auf deine Gesundheit sein. Ruhe dich vielmehr eine Zeitlang aus. Wasche deine Rute nicht unmittelbar nachdem du sie aus der Scheide des Weibes herausgezogen hast, sondern warte, bis deine Erregung sich ein wenig gelegt hat; dann aber wasche dein Glied und dessen Öffnung recht sorgfältig.

Verschiedene Stellungen beim Coitus

Zahlreich und mannigfaltig sind die Arten, den Beischlaf mit einem Weibe zu vollziehen. Und jetzt ist es an der Zeit, dir die verschiedenen Stellungen zu beschreiben, die man gewöhnlich anwendet. Gott der Erhabene hat gesagt:

»Die Weiber sind ein Acker. Geh auf deinen Acker, wie es dir gefällt.« Je nach deinem Gefallen kannst du die Stellung auswählen, die dir angenehm ist – vorausgesetzt natürlich, daß der Coitus an der dafür bestimmten Stelle vollzogen wird: das heißt in der Scheide.

Erste Stellung

Laß das Weib mit angezogenen gespreizten Schenkeln auf dem Rücken liegen. Dann lege dich zwischen ihre Beine und stecke dein Glied in ihr Loch. Wenn du dann deine Zehen gegen den Boden stemmst (bei allen diesen Beschreibungen der verschiedenen Stellungen ist zu berücksichtigen, daß der Coitus auf einem arabischen Bett vollzogen wird, das im allgemeinen nur aus mehreren Teppichen besteht, die übereinander auf den Fußboden gelegt sind), kannst du sie auf bequeme und angemessene Weise stochern. Dies ist eine gute Stellung für einen Mann mit langem Gliede.

Zweite Stellung

Wenn du ein kurzes Glied hast, so lege das Weib auf den Rücken und hebe ihre Beine in die Luft, so daß ihr rechtes Bein dicht neben ihrem rechten Ohr und ihr linkes Bein dicht neben ihrem linken Ohr liegt; dadurch werden ihre Hinterbacken emporgehoben und ihre Scham wird nach vorne gedrängt. Dann stecke dein Glied hinein.

Dritte Stellung

Laß das Weib sich der Länge nach ausstrecken und lege dich zwischen ihre Schenkel; dann lege ihr eines Bein auf deine Schulter, nimm das andere unter deinen Arm in der Nähe der Achselhöhle und fahre in sie hinein.

Vierte Stellung

Laß sie sich hinlegen und nimm ihre Beine über deine Schultern; in dieser Stellung wird dein Glied sich genau ihrem Loch gegenüber befinden. Dann stecke dein Glied hinein.

Fünfte Stellung

Laß das Weib sich auf die Seite legen und lege dich, zwischen ihren Schenkeln, ebenfalls auf die Seite; dann stecke dein Glied in ihre Scheide. Aber dieser Coitus von der Seite kann leicht rheumatische Schmerzen und Hüftweh verursachen.

Sechste Stellung

Laß sie sich auf Knie und Ellbogen niederlassen, wie wenn sie zum Gebete kniete. In dieser Stellung ist ihre Scham nach hinten gedrängt; du greifst sie daher von hinten an und steckst dein Glied in sie hinein.

Siebente Stellung

Lege sie auf die Seite und setze dich in Hockstellung zwischen ihre Schenkel, so daß ihr eines Bein auf deiner Schulter liegt und das andere sich zwischen deinen Beinen befindet; dabei muß sie aber auf der Seite liegen bleiben. Hierauf führe dein Glied in ihre Scheide ein und ziehe sie mit deinen Händen, mit denen du sie umarmt hältst, an deine Brust.

Achte Stellung

Das Weib strecke sich mit gespreizten Beinen auf den Rücken aus, so daß ihre Waden sich unter den Schenkeln befinden, dann knie vor ihr hin, wie ein Reiter im Sattel sitzt, und stecke dein Glied in ihre Scheide.

Neunte Stellung

Stelle dein Weib so, daß sie sich mit ihrer Stirn oder, wenn du dies vorziehst, mit ihrem Nacken auf eine mäßige Erhöhung stützt, während ihre Füße gegen den Boden gestemmt sind. So bietet sie ihre Spalte bequem zur Einführung des Gliedes dar.

Zehnte Stellung

Laß das Weib sich nahe an einen niedrigen Diwan legen, so daß sie sich mit ihren Händen an dessen Rückseite festhalten kann; dann packe sie von unten, hebe ihre Beine bis zu der Höhe deines Nabels empor und lasse sie deine beiden Flanken umklammern; in dieser Stellung pflanze deine Rute in ihrem Leib, indem du dich mit den Händen ebenfalls an der Rückseite des Diwans festhältst. Wenn du anfängst dich zu bewegen, müssen deine Stöße sich nach den ihrigen richten.

Elfte Stellung

Laß sie sich, mit einem Kissen unter dem Gesäß, auf dem Fußboden ausstrecken; lege dich zwischen ihre Beine und laß sie die Sohle ihres rechten Fußes gegen die Sohle ihres linken Fußes legen. Hierauf stecke dein Glied hinein.

 

Außer den soeben aufgezählten Stellungen sind unter den Völkerschaften Indiens noch andere im Schwange. Es wird dir nützlich sein zu erfahren, daß die Bewohner dieser Länder viele verschiedene Arten erdacht haben, wie sich Mann und Weib miteinander ergötzen können; sie haben es durch zielbewußtes Nachdenken in der Kenntnis der verschiedenen Arten des Coitus viel weiter gebracht als wir. Unter diesen Arten sind folgende bemerkenswert:

  1. Das Stöpseln
  2. Der Frosch
  3. Im Knien
  4. Die Beine in der Luft
  5. Im Hocken
  6. Die Archimedes-Schraube
  7. Lanzenstechen
  8. Im Hängen
  9. Der Purzelbaum
  10. Der Straußenschwanz
  11. Strumpf anziehen
  12. Gegenseitiges Betrachten des Gesäßes
  13. Der Regenbogen
  14. Der Webstuhl
  15. Im Sitzen
  16. Von hinten
  17. Bauch an Bauch im Stehen
  18. Die Widderart
  19. Der Kamelshöcker
  20. Den Pflock eintreiben
  21. Verschmelzung der Liebenden
  22. Vergewaltigung
  23. Die Schafsart
  24. Verkehrte Reiterei
  25. Ritt auf dem Gliede
  26. Die Schaukel
  27. Der Eingekapselte
  28. Schmiedearbeit
  29. Sanfte Verführung
1. Das Stöpseln

Laß das Weib sich auf den Rücken legen, schiebe ihr ein Kissen unter das Gesäß; dann lege dich zwischen ihre Beine, so daß deine Fußspitzen den Boden berühren; drücke ihre Schenkel so nahe wie möglich an ihre Brust heran; umfasse mit deinen Händen ihre Arme oder halte dich an ihren Schultern fest. Dann stecke dein Glied hinein und ziehe im Augenblick des Samenergusses das Weib an dich. – Diese Stellung ist beschwerlich für das Weib, denn durch das Aufwärtsbiegen ihrer Beine und die erhöhte Lage ihres Gesäßes auf dem Kissen verengen sich die Wände ihrer Scheide, und die Gebärmutter wird nach vorne gedrängt: das eindringende Glied findet daher nur einen sehr engen Raum und vermag sich kaum zu bewegen; außerdem stößt es sofort gegen den Muttermund an. Diese Stellung sollte daher der Mann nicht wählen, es sei denn, daß er ein kurzes oder schlaffes Glied hat.

2. Der Frosch

Lege das Weib auf den Rücken, und zwar so, daß ihre Fersen in der Nähe des Gesäßes ihre Schenkel berühren; dann setze dich hin und verschränke deine Hände unter deinen Kniekehlen; auf diese Weise befindet sich dein Glied ihrer Scham gegenüber, in die du es nunmehr hineinsteckst. Hierauf richte deine Geliebte auf, so daß ihre Knie sich unter den Achselhöhlen befinden; halte dich an ihren Oberarmen fest und ziehe sie im Augenblick des Höhepunktes an dich.

3. Im Knien

Lege das Weib auf den Rücken und knie zwischen ihren gespreizten Schenkeln, indem du dich mit den Zehen gegen den Fußbogen anstemmst; hebe ihre Knie bis zur Höhe deiner Rippen empor, so daß sie ihre Beine über deinem Rücken kreuzen kann; hierauf lege ihre Arme um deinen Hals.

4. Die Beine in der Luft

Das Weib liegt auf dem Rücken; du drückst ihre Schenkel aneinander und hebst ihre Beine empor, bis ihre Fußsohlen nach der Zimmerdecke zeigen; dann umklammerst du sie mit deinen Schenkeln und steckst dein Glied hinein; während deine Hände fortwährend ihre Füße hochhalten.

5. Im Hocken

Das Weib liegt auf der Seite; du läßt sie das eine Bein, worauf sie ruht, lang ausstrecken und hockst dich mit untergeschlagenen Beinen zwischen ihre Schenkel; hierauf hebst du ihr oberes Bein empor, so daß es auf deinem Rücken ruht, und steckst dein Glied hinein. Während des Aktes hältst du dich an ihren Schultern oder auch, ganz nach deinem Belieben, an ihren Armen fest.

6. Die Archimedes-Schraube

Der Mann liegt auf dem Rücken, das Weib sitzt auf seinem Gliede; ihr Gesicht ist dem seinigen zugewandt. Mit den Händen stützt sie sich auf das Bett, weil ihr Leib den Leib des Mannes nicht berühren darf. In dieser Stellung bewegt sie sich auf und ab, und wenn der Mann gewandt genug ist, hilft er ihr durch Stöße von unten her. Wenn sie ihn in dieser Stellung zu küssen wünscht, braucht sie nur für ihre Hände einen Stützpunkt weiter nach vorne zu wählen.

7. Lanzenstechen

Du hängst das Weib an der Zimmerdecke auf, indem du an ihren Händen und Füßen je einen Strick befestigst; die Mitte ihres Leibes ruht auf einem breiten Bande, damit ihr der Rücken nicht weh tue. Sie muß eine solche Stellung einnehmen, daß ihre Scheide sich genau deinem Gliede gegenüber befindet, wenn du aufrecht vor ihr stehst. Du versetzt nunmehr den Apparat in eine schwingende Bewegung, indem du ihn leise von dir stößt und dann wieder an dich ziehst: infolgedessen wird deine Waffe abwechselnd in ihre Scheide hinein- und wieder herausfahren; natürlich mußt du aufpassen, daß du jedesmal wieder die Öffnung triffst. Hiermit fährst du fort, bis der Samenerguß eintritt.

8. Im Hängen

Der Mann bindet dem Weibe Hände und Füße in der Nähe ihres Nackens zusammen, so daß ihre Scham wie eine gewölbte Kuppel hervortritt. Dann zieht er sie mittels einer an der Zimmerdecke befestigten Rolle in die Höhe. Hierauf streckt er sich unter ihr auf dem Boden aus; in der Hand hält er das andere Ende des Strickes, so daß er sie auf sein Glied herniederlassen und dieses in ihre Scheide eindringen kann. Er zieht sie nun abwechselnd auf und nieder, bis sein Same sich ergießt.

9. Der Purzelbaum

Das Weib muß ein Paar Hosen anhaben, die sie auf ihre Fersen heruntersinken läßt; hierauf beugt sie sich nieder, so daß ihr Kopf sich zwischen den Füßen und ihr Nacken sich in den Hosen befindet. In demselben Augenblick packt der Mann sie an den Beinen und gibt ihr einen Stoß, so daß sie einen Purzelbaum schlägt und auf den Rücken zu liegen kommt; dann setzt er mit gebeugten Knien sein Glied an ihr Loch an und läßt es zwischen ihren Schenkeln hindurch eindringen.

Es soll Weiber geben, die, auf dem Rücken liegend, ohne Hilfe der Hände die Füße unter den Kopf bringen können und sich daher auch der Hose nicht zu bedienen brauchen.

10. Der Straußenschwanz

Das Weib liegt im Bett langausgestreckt auf dem Rücken. Der Mann kniet vor ihr und hebt ihre Beine in die Höhe, bis nur noch ihr Kopf und ihre Schultern auf dem Bett ruhen; nachdem er hierauf sein Glied in ihre Scheide eingeführt hat, packt er mit den Händen ihre Hinterbacken und schüttelt sie, während sie mit den Beinen seinen Hals umschlingt.

11. Strumpf anziehen

Das Weib liegt auf dem Rücken, der Mann setzt sich zwischen ihre Beine und schiebt sein Glied zwischen ihre Schamlippen, die er mit Daumen und Zeigefinger erfaßt und über die Eichel zieht; hierauf bewegt er sich schnell hin und her und fährt mit dieser Bewegung fort, bis von dem aus seiner Rute abgesonderten Saft ihre Scheide feucht geworden ist. Wenn das Weib durch das abwechselnde Vorstoßen und Zurückziehen des Gliedes entflammt ist, stößt der Mann seine Waffe bis ans Heft hinein.

12. Gegenseitiges Betrachten des Gesäßes

Der Mann liegt auf dem Rücken ausgestreckt, das Weib sitzt auf seinem Gliede, indem sie seinem Gesicht den Rücken zuwendet; er umschlingt mit seinen Beinen ihre Hüften, während sie ihre Hände auf das Bett aufstützt, um einen Halt für ihre Bewegungen zu gewinnen. Indem sie dann ihren Kopf herniederbeugt, sind ihre Augen den Hinterbacken des Mannes zugewandt.

13. Der Regenbogen

Das Weib liegt auf der Seite; der Mann liegt hinter ihrem Rücken ebenfalls auf der Seite, schiebt sich zwischen ihre Beine und steckt sein Glied hinein, indem er sich mit den Händen am oberen Teil ihres Rückens festhält. Nunmehr packt das Weib seine Füße, die sie zwischen ihren Beinen hindurch so nahe wie möglich an sich heranzieht; so bildet sie zusammen mit den Beinen des Mannes einen Regenbogen, dessen eine Hälfte ihr Oberkörper darstellt.

14. Der Webstuhl

Der Mann setzt sich hin, legt seine Fußsohlen gegeneinander, spreizt die Schenkel so, daß sie das Bett berühren, und zieht die Füße näher an sein Glied heran; das Weib setzt sich auf seine Füße, die er eng geschlossen halten muß. In dieser Stellung sind die beiden Schenkel des Weibes gegen die Flanken des Mannes gepreßt; ihre Arme legt sie um seinen Hals. Der Mann ergreift hierauf das Weib bei den Fußknöcheln, zieht seine Füße näher an sich heran und bringt dadurch zugleich das auf ihnen sitzende Weib in den Bereich seines Gliedes, das nunmehr in ihre Scheide eindringt. Durch die Bewegung seiner Füße schiebt er sie zurück und zieht sie wieder an sich, ohne jemals das Glied gänzlich aus der Scheide herauszuziehen. Das Weib macht sich so leicht wie möglich und hilft ihm nach besten Kräften bei dieser Hinundherbewegung; ihre Mitwirkung ist unerläßlich. Nur wenn der Mann befürchtet, daß sein Glied herausrutschen könnte, packt er sie um den Leib, und sie empfängt dann keine anderen Stöße mehr als die ihr durch die Bewegung seiner Füße mitgeteilten.

15. Im Sitzen

Der Mann setzt sich mit ausgestreckten Beinen auf das Bett, das Weib setzt sich quer über seine Schenkel und kreuzt ihre Beine auf seinem Rücken; ihre Scheide befindet sich also seinem Gliede gegenüber, das sie mit ihrer Hand hineinführt. Nun schlingt sie ihre Arme um seinen Hals, und er umfaßt ihren Leib und hilft ihr, sich auf seinem Penis auf und ab zu bewegen.

16. Von hinten

Das Weib legt sich auf den Bauch und gibt mit Hilfe eines Kissens ihrem Hintern eine erhöhte Lage; der Mann kommt von hinten, streckt sich auf ihren Rücken aus und führt sein Werkzeug ein, während sie ihre Arme durch seine Ellbogen steckt. Dies ist die leichteste von allen Arten.

17. Bauch an Bauch im Stehen

Der Mann und das Weib stehen aufrecht einander gegenüber; sie spreizt ihre Schenkel, der Mann stellt seine Füße zwischen die der Frau, die ebenfalls ein wenig vortritt. In dieser Stellung muß der Mann den einen Fuß ein wenig vorsetzen. Beide umschlingen mit ihren Armen die Hüften ihres Gegenübers, und der Mann steckt sein Glied hinein.

18. Die Widder-Art

Das Weib liegt auf den Knien und stützt sich mit den Vorderarmen auf den Boden; der Mann kommt von hinten, kniet nieder und läßt sein Glied in ihre Scheide eindringen, die sie möglichst weit nach hinten drückt; er wird gut tun, sich mit den Händen an ihren Schultern festzuhalten.

19. Der Kamelshöcker

Das Weib steht auf den Füßen, stützt sich mit den Händen auf den Boden und streckt ihr Hinterteil in die Luft; der Mann macht es ihr im Stehen von hinten, indem er sich an ihren Oberschenkeln festhält. Wenn in dieser Stellung der Mann sein Glied hineinsteckt und sofort wieder herauszieht, das Weib aber, ohne sich zu rühren, stehen bleibt, so wird von ihrer Scheide ein Ton ausgehen, der dem Blöken eines Kalbes gleicht. Diese Art des Coitus kann man sich nicht leicht verschaffen; denn ein Weib, das die erwähnte Begleiterscheinung kennt, gibt sich nicht mehr dazu her.

20. Den Pflock eintreiben

Das Weib umschlingt mit ihren Beinen den Leib und mit ihren Armen den Hals des vor ihr stehenden Mannes, indem sie sich gegen die Wand stützt. Während sie so an ihm hängt, treibt der Mann seinen Pflock in ihr Loch.

21. Verschmelzung der Liebenden

Während das Weib auf der rechten Seite liegt, streckst du dich auf die linke aus; dein linkes Bein bleibt ausgestreckt, dein rechtes hebst du empor, bis es ihre Weiche bedeckt; hierauf legst du ihr linkes Bein über deine Seite hinüber. In dieser Stellung dient dein rechtes Bein dem Weibe als Rückenstütze. Nachdem du dein Glied hineingesteckt hast, bewegst du dich nach Belieben, und sie beantwortet deine Stöße ebenfalls nach ihrem Belieben.

22. Vergewaltigung

Der Mann nähert sich dem Weibe von hinten, so daß er sie überrascht; er fährt mit seinen Händen unter ihren Achselhöhlen durch, packt ihre Hände und zieht sie bis zu ihrer Kehle empor, wodurch jeder Widerstand von ihrer Seite gelähmt wird. Er kann seine Finger mit den ihrigen verschränken, ihre Hände bis hinter den Nacken ziehen und den Kopf hinabdrücken. Hat sie keine Hosen an, so versucht er ihr Kleid mit einem Knie bis zur Mitte des Leibes emporzuheben, wobei er mit seinem anderen Bein eins von ihren Beinen festhält, so daß sie seiner Waffe nicht ausweichen und dem Eindringen derselben keinen Widerstand entgegensetzen kann. Hat sie aber Hosen an und ist sie kräftig, so wird der Mann genötigt sein, ihre beiden Hände mit seiner einen Hand festzuhalten, während er mit der anderen ihre Hose losmacht. Diese Art wird sich als praktisch erweisen, wenn jemand ein Weib zu besitzen wünscht, an die er nur mit Gewalt und gegen ihren Willen herankommen kann.

23. Die Schafsart

Das Weib läßt sich auf Hände und Knie nieder; der Mann steht hinter ihr und hebt ihre Schenkel so weit empor, bis ihre Scheide in gleicher Höhe mit seinem Gliede ist, das er nun hineinsteckt. In dieser Stellung muß sie den Kopf zwischen ihre Arme stecken, wodurch sie dem Schaf gleicht, das die Liebkosungen des Widders empfängt.

24. Verkehrte Reiterei

Der Mann liegt auf dem Rücken, das Weib legt sich zwischen seinen gespreizten Schenkeln auf ihn, so daß sie ihre Zehen gegen den Fußboden stemmt; dann hebt sie seine Schenkel in die Höhe und drückt sie gegen seinen Leib, so daß sein Glied sich ihrer Scheide gegenüber befindet, in die sie es hineinsteckt. Hierauf stützt sie zu beiden Seiten des Mannes ihre Hände auf das Bett. Ihre Knie müssen aber auf einem Kissen liegen, damit ihre Scham sich in gleicher Höhe mit seinem Gliede befinde. In dieser Stellung sind die Rollen ausgetauscht: das Weib spielt die Rolle des Mannes und umgekehrt. Es gibt von dieser Art auch noch eine Abart: der Mann streckt sich auf dem Rücken aus, während das Weib mit untergeschlagenen Beinen zwischen seinen Schenkeln kniet. Im übrigen verfährt sie genau in der soeben beschriebenen Weise.

25. Ritt auf dem Gliede

Der Mann legt sich auf den Rücken; als Stütze hat er ein Kissen unter seinen Schultern; sein Gesäß muß aber das Bett berühren. Nunmehr zieht er die Oberschenkel an, bis seine Knie sich in gleicher Höhe mit dem Gesicht befinden; dann setzt das Weib sich auf ihn und läßt sein Glied in ihren Leib eindringen. Sie darf sich aber nicht hinlegen, sondern muß sitzen, wie wenn sie auf dem Rücken eines Pferdes ritte, wobei der Sattel von den Knien und dem Unterleibe des Mannes gebildet wird. In dieser Stellung kann sie sich mit Hilfe ihrer Knie auf und ab und auf und ab bewegen. Auch kann sie ihre Knie auf das Bett aufstützen; in diesem Falle muß der Mann durch kräftige Bewegungen der Schenkel nachhelfen, während sie sich mit der linken Hand an seiner rechten Schulter festhält.

26. Die Schaukel

Das Weib sitzt auf dem Steißbein: ihre Hinterbacken dürfen nur ganz eben das Bett berühren. Der Mann nimmt dieselbe Stellung ein, so daß sein Glied sich ihrer Scheide gegenüber befindet. Hierauf schlägt das Weib ihren rechten Schenkel über den linken Schenkel des Mannes; er macht es ebenso und legt seinen rechten Schenkel über ihren linken. Das Weib hält sich mit den Händen an den Armen des Mannes fest und läßt sein Glied in ihre Spalte eindringen. Indem sie sich abwechselnd ein wenig zurücklegen, wobei sie sich gegenseitig an den Oberarmen festhalten, geraten sie in eine schaukelnde Bewegung, die aus einem taktmäßigen Hinundherdrängen besteht. Im Gleichgewicht erhalten sie sich mit Hilfe ihrer Fersen, die den Boden nicht verlassen.

27. Der Eingekapselte

Das Weib liegt auf dem Rücken, der Mann auf ihr; in jeder Hand hält er ein Kissen. Nachdem das Glied eingedrungen ist, hebt sie ihr Gesäß empor, so hoch sie kann; der Mann macht ihre Bewegung mit, wobei sein Glied in der Scheide bleiben muß. Dann läßt das Weib mit einigen kurzen Stößen sich wieder auf das Bett heruntersinken; dabei muß der Mann wie angeleimt an ihr haftenbleiben, obgleich sie sich nicht umarmen. Diese Bewegungen werden bis zum Schluß fortgesetzt; der Mann muß sich aber leicht machen und darf auch nicht zu schwer von Gewicht sein, ferner muß das Bett elastisch sein. Sonst würde eine ununterbrochene Bewegung nicht möglich sein.

28. Schmiedearbeit

Das Weib liegt, unter dem Gesäß ein Kissen, auf dem Rücken; ihre Knie sind möglichst weit an die Brust herangezogen, so daß ihre Scham wie eine Tartsche (altes Schild) hervortritt. Hierauf führt sie das Glied ein. Der Mann macht nun eine Zeitlang die gewöhnlichen Bewegungen des Coitus, zieht dann sein Werkzeug heraus und steckt es einen Augenblick zwischen die Schenkel des Weibes, wie der Schmied das glühende Eisen aus dem Feuer zieht, um es in kaltes Wasser zu tauchen.

29. Sanfte Verführung

Das Weib liegt auf dem Rücken, der Mann sitzt zwischen ihren Beinen; sein Gesäß ruht auf ihren Füßen; er erhebt sich und spreizt ihre Schenkel auseinander, indem er ihre Füße unter seine Arme nimmt oder über seine Schultern legt; hierauf faßt er sie um den Leib oder hält sich an ihren Schultern fest.

 

Unter diesen beschriebenen Arten des Coitus befinden sich viele, die sich nicht von jedermann ausführen lassen; da aber die Auswahl so groß ist, so wird jemand, dem diese oder jene Stellung zu schwierig erscheint, genug andere finden, die seinem Geschmack zusagen. Stellungen, die mir unausführbar erschienen, habe ich nicht erwähnt; sollte aber jemand der Meinung sein, daß mein Verzeichnis nicht erschöpfend sei, so braucht er sich nur selber neue Arten auszudenken. Es läßt sich nicht leugnen, daß die Indier in bezug auf den Coitus die größten Schwierigkeiten überwunden haben. Als ein besonderes Bravourstück ihrer Erfindungskunst mag noch die folgende Stellung beschrieben werden: Das Weib liegt ausgestreckt auf dem Rücken; der Mann setzt sich auf ihre Brust; sein Rücken ist ihrem Gesicht zugewandt, seine Knie sind vorgedrückt, seine Zehen gegen den Boden gestemmt. Er ergreift ihre Hüften und biegt den unteren Teil ihres Rückens zu sich hinauf, bis ihre Spalte sich seinem Gliede gegenüber befindet. Dieses steckt er hinein und hat somit seinen Zweck erreicht.

In solcher Stellung ist der Coitus, wie man sieht, sehr anstrengend und sehr schwierig auszuführen. Ich glaube sogar, daß er nur in Worten und Gedanken möglich ist. Die anderen soeben beschriebenen Arten lassen sich nur ausführen, wenn Mann und Weib von allen körperlichen Mängeln frei sind und in ihrer Leibesbeschaffenheit zueinander passen; keiner von beiden Teilen darf zum Beispiel buckelig oder sehr klein oder sehr groß oder zu korpulent sein. Und beide, ich wiederhole es, müssen vollkommen gesund sein.

 

Ich wende mich jetzt dem Coitus zwischen zwei Menschen von verschiedener Körperbeschaffenheit zu. Um die Stellungen, die für solche Personen angemessen sind, ganz genau zu beschreiben, will ich sie der Reihe nach einzeln behandeln.

Zunächst beschreibe ich den Coitus zwischen einem mageren Mann und einem dicken Weibe und die verschiedenen Stellungen, die sie dabei einnehmen können. Wenn der Mann sie von der Seite zu bearbeiten wünscht, so nimmt er ihr oberes Bein und legt es so hoch wie möglich über seine Seite, so daß es auf seinem Unterleib ruht; den unteren ihrer Arme benützt er als Kissen, um seinen Kopf zu stützen; er darf nicht versäumen, ein dickes Polster unter seine Hüfte zu legen, um auf diese Weise sein Glied zu der erforderlichen Höhe zu erheben. Dies ist durchaus notwendig, um einen Ausgleich für die Dicke der weiblichen Schenkel zu schaffen. Ist aber das Weib fettleibig und hat sie einen sehr großen Bauch, der über ihre Schenkel und Weichen hinausragt, so wird es am besten sein, sie auf den Rücken zu legen und ihre Schenkel hochzuheben, bis sie ihren Leib berühren. Zwischen diesen kniet dann der Mann, indem er seine Hände um ihren Leib schlingt und sie an sich zieht. Kann er dies nicht, weil ihr Bauch und ihre Schenkel zu fett sind, so muß er ihre beiden Hinterbacken in seine Arme nehmen. Ein ordentliches Stück Arbeit wird er jedoch auf diese Weise nicht fertigbringen, da infolge der Stärke des Bauches ihre Schenkel nicht beweglich genug sind. Er kann sie allerdings mit seinen Händen stützen, dann muß er sich aber hüten, sie auf sein Glied zu setzen; denn infolge ihres Gewichtes würde es ihm unmöglich sein sich zu bewegen. Ein Dichter hat gesagt:

Zum Coitus heb ihre Hinterbacken hoch:
So gleichst du dem Strick, den ein Ertrinkender faßt.
Und zwischen ihren Schenkeln sitzest du
Wie ein Ruderer im Hinterteil des Boots.

Auch kann er das Weib sich auf die Seite legen und ihr unteres Bein etwas vorstrecken lassen; auf den Schenkel dieses Beines setzt er sich, so daß sein Glied sich ihrer Scheide gegenüber befindet. Dann läßt er sie das obere Bein hochheben, indem sie ihr Knie beugt. Mit den Händen packt er ihre Beine und Schenkel und steckt sein Glied hinein; sein Leib liegt zwischen ihren Beinen, seine Knie sind gebogen, und die Fußspitzen ruhen auf dem Bette. In dieser Stellung kann er sein Gesäß erheben, und ihre Schenkel verhindern nicht mehr das Eindringen des Gliedes.

Wenn das Weib einen starken Leib hat, weil sie ein Kind unter dem Herzen trägt, so läßt der Mann sie sich auf eine ihrer Seiten legen; dann legt er ihren einen Schenkel auf den anderen und bringt beide in die Nähe ihres Leibes, den sie aber nicht berühren dürfen; dann streckt er sich in derselben Weise wie sie hinter ihr aus und steckt sein Glied hinein.

In dieser Stellung ist er imstande, die volle Länge seines Werkzeugs in ihrer Scheide unterzubringen, besonders wenn er seinen Fuß, der sich unter dem Bein des Weibes befindet, bis zu der Höhe ihres Schenkels emporhebt. Dasselbe Verfahren läßt sich bei einem nicht schwangeren Weib anwenden; besonders empfehlenswert ist es aber bei einer Frau, die sich in anderen Umständen befindet, denn die eben beschriebene Stellung bietet den Vorteil, ihr den höchsten Genuß zu verschaffen, ohne sie irgendeiner Gefahr auszusetzen. Wenn ein Mann dickleibig ist und einen sehr stark hervortretenden Bauch hat, das Weib aber mager ist, so ist es das beste Verfahren, man läßt sie die aktive Rolle spielen. Zu diesem Zweck legt sich der Mann mit festgeschlossenen Beinen auf den Rücken, und das Weib setzt sich quer über seinen Leib auf sein Glied; sie stützt ihre Hände auf das Bett, und er hält sich an ihren Armen fest. Wenn sie sich auf die Sache versteht, bewegt sie sich mit Leichtigkeit auf seinem Gliede auf und ab; ist sie nicht geschickt genug, um diese Bewegungen richtig zu machen, so setzt der Mann mit seinem einen Schenkel ihr Gesäß von hinten in Bewegung.

Wenn der Mann vorzieht, daß das Weib auf dem Rücken liegt, so kniet er mit untergeschlagenen Beinen zwischen ihren Schenkeln, die sie nur mäßig auseinanderspreizt; seine Hinterbacken berühren also seine Fersen. Diese Stellung wird jedoch beschwerlich für ihn sein, weil sein Bauch auf dem Unterleib des Weibes ruht; außerdem wird er nicht imstande sein, sein ganzes Glied hineinzubringen. Ähnliche Unbequemlichkeiten werden sich zeigen, wenn beide auf der Seite liegen, wie ich bei der Behandlung des Coitus mit einem schwangeren Weibe ausführlich beschrieben habe.

Wenn ein korpulenter Mann und ein korpulentes Weib sich geschlechtlich zu vereinigen wünschen, können sie es nicht ohne Beschwerlichkeit fertigbringen, besonders wenn beide einen starken Unterleib haben. Unter solchen Umständen ist es am besten, wenn das Weib niederkniet und sich auf die Hände stützt, so daß ihr Hinterteil emporragt; der Mann biegt ihre Schenkel auseinander, wobei jedoch die Fußspitzen geschlossen bleiben müssen. Hierauf nimmt er sie von hinten vor, indem er ebenfalls hinkniet und seinen Bauch mit der Hand in die Höhe hält; in dieser Stellung wird es ihm leicht sein, das Glied hineinzustecken. Während des Aktes ruht sein Bauch auf ihrem Gesäß, mit den Händen hält er sich an ihren Schenkeln oder an ihrem Leibe fest. Befindet sich das Gesäß des Weibes zu niedrig, als daß er seinen Bauch darauf legen könnte, so muß er ein Kissen unter ihre Knie legen, um diesem Übelstande abzuhelfen.

Für den Coitus zwischen zwei beleibten Personen kenne ich keine andere Stellung, die so günstig wäre wie diese. Denn angenommen, der Mann legte sich zwischen die Beine des auf dem Rücken liegenden Weibes, so würde sein Bauch gegen ihre Schenkel anstoßen, und es wäre ihm unmöglich, von seinem Werkzeug freien Gebrauch zumachen. Er vermag nicht einmal ihre Geschlechtsteile zu sehen, und man darf daher wohl sagen, daß es ihm unmöglich sein wird, den Akt zu vollziehen.

Wenn dagegen der Mann das Weib sich auf die Seite legen läßt und sich selbst mit gebogenen Beinen hinter sie legt, so daß sein Bauch auf dem oberen Teil ihres Hintern ruht, so muß sie ihre Schenkel so nahe an ihren Bauch heranziehen, daß ihre Scheide frei liegt und sein Glied sich einführen läßt; wenn sie aber ihre Knie nicht genügend beugen kann, wird der Mann ihre Scheide nicht sehen und daher auch nicht bearbeiten können. Wenn jedoch beide Personen keinen übermäßig starken Bauch haben, können sie sehr wohl den Coitus in jeder gewünschten Stellung vollziehen. Nur darf es nicht zu lange dauern, bis der Orgasmus kommt; denn sie werden bald ermüdet sein und den Atem verlieren.

Wenn ein sehr großer Mann und ein sehr kleines Weib miteinander verkehren wollen, so besteht die Hauptschwierigkeit darin, daß sie unter gewöhnlichen Umständen nicht ihre Geschlechtsteile in Berührung bringen und gleichzeitig sich küssen können. Wenn jedoch dies ihre Absicht ist, so ist es am besten, das Weib legt sich auf den Rücken; der Mann legt sich neben ihr auf die Seite, umschlingt mit der einen Hand ihren Hals und hebt mit der anderen ihre Schenkel empor, bis er von hinten sein Glied in ihre Scheide einführen kann; dabei bleibt sie jedoch fortwährend auf dem Rücken liegen. Indem er sie am Nacken und an den Schenkeln festhält, kann er in ihren Leib eindringen, während sie ihre Arme um seinen Hals schlingt und ihre Lippen auf die seinigen preßt.

Wünscht der Mann es von der Seite zu machen, so legt er sich zwischen ihre Beine, so daß ihr einer Schenkel sich unter ihm befindet, der andere über seiner Weiche liegt; nun rutscht er so weit herum, bis sein Glied sich von hinten ihrer Scheide gegenüber befindet, und drückt seine Schenkel gegen ihre Hinterbacken, die er mit seiner einen Hand in Bewegung setzt; den anderen Arm hat er um ihren Hals gelegt.

Ein sehr kleiner Mann und ein großes Weib können einander während des Coitus nicht küssen, wenn sie nicht eine der folgenden drei Stellungen einnehmen, und selbst diese werden ohne Ausnahme unbequem sein:

Erste Stellung: Das Weib liegt auf dem Rücken; unter dem Gesäß hat sie ein dickes Polster, ein gleiches unter dem Kopf; die Lenden zieht sie so hoch wie möglich an die Brust heran. Der Mann legt sich auf sie, steckt seinen Penis hinein und zieht sich an ihren Schultern in die Höhe. Das Weib schlingt ihre Arme und Beine um seinen Rücken, während er sich an ihren Schultern oder, wenn er kann, an ihrem Halse festhält.

Zweite Stellung: Mann und Weib liegen beide auf der Seite mit den Gesichtern einander gegenüber; das Weib schiebt den unteren Schenkel so hoch wie möglich unter seine Seite; in die gleiche Lage bringt sie den oberen Schenkel über ihm; dann schiebt sie ihren Unterleib vor, während sein Glied in sie hineindringt. Dabei müssen beide einander umhalsen, und das Weib muß ihre Beine über seinem Rücken kreuzen und ihn dabei an sich ziehen.

Dritte Stellung: Der Mann liegt mit ausgestreckten Beinen auf dem Rücken; das Weib sitzt auf seinem Gliede, beugt sich nach vorne über ihn und zieht die Knie bis zu ihrem Unterleib hinauf; in dieser Stellung vermag sie ihn zu küssen.

Alle diese Stellungen sind für beide Teile mehr oder weniger anstrengend. Sie können übrigens jede beliebige andere auswählen, nur müssen sie imstande sein, während des Geschlechtsaktes einander zu küssen.

Ich wende mich nunmehr den Leuten zu, die von kleinem Wuchs sind, weil sie mit einem Buckel behaftet sind, hierbei lassen sich verschiedene Arten unterscheiden:

Es gibt Männer, die einen Höcker haben, deren Wirbelsäule und Hals aber sonst gerade sind. Ein solcher Mann wählt sich am besten eine kleine Frau; er sollte es ihr aber nur von hinten machen. Er stellt sich hinter ihr Gesäß und führt sein Glied in ihre Scheide ein. Noch besser ist es jedoch, wenn das Weib in gebückter Stellung auf ihren Füßen und Händen ruht. Die gleiche Stellung ist angebracht, wenn das Weib mit einem Buckel behaftet, der Mann aber gerade gewachsen ist.

Sind alle beide buckelig, so können sie den Coitus in jeder beliebigen Stellung vollziehen. Sie können sich jedoch nicht umarmen, und wenn sie, Gesicht gegen Gesicht, auf der Seite liegen, wird sich ein leerer Raum zwischen ihnen befinden. Wenn er oder sie sich auf den Rücken legen, muß ein Kissen als Stütze unter Kopf und Nacken gelegt werden, um den frei bleibenden Raum auszufüllen.

Wenn an einem Mann nur der Hals mißgebildet ist, so daß das Kinn gegen die Brust gedrückt wird, im übrigen aber sein ganzer Körper gerade ist, so kann er jede ihm beliebige Stellung wählen und das Weib nach seinem Gefallen umarmen und liebkosen; nur wird es ihm unmöglich sein, sie während des Aktes auf den Mund zu küssen. Wenn dabei das Weib auf dem Rücken liegt, so wird es aussehen, als ob er wie ein Widder nach ihr stieße. Wenn auch ihr Hals in gleicher Weise verunstaltet ist, wird ihr Coitus aussehen, wie wenn zwei gehörnte Tiere sich mit den Köpfen angreifen. Am besten stellen sie sich so, daß das Weib sich bückt und der Mann sie von hinten angreift. Ein Mann, dessen Höcker die Gestalt eines der Länge nach halbierten Kruges hat, ist nicht so arg entstellt wie der unglückselige Buckelige, von dem der Dichter gesagt hat:

Auf dem Rücken liegend gleicht einer Schüssel er;
Nun dreh ihn um, und du hast den Deckel dazu.

Jener kann den Coitus vollziehen wie jeder andere kleine Mann von geradem Wuchs; nur kann er nicht gut auf dem Rücken liegen.

Wenn ein kleines Weib auf dem Rücken liegt und einen Buckeligen auf dem Leibe hat, so wird ihr Liebhaber aussehen wie der Deckel auf einem Topf. Wenn dagegen das Weib von großem Wuchs ist, wird er aussehen wie ein in voller Tätigkeit befindlicher Tischlerhobel. Ich habe hierauf die folgenden Verse gedichtet:

Wie ein Torbogen ist der Buckel gewölbt;
Du siehst ihn und rufst entsetzt: »Gerechter Gott!«
Du fragst ihn, wie er beim Coitus es macht?
Er spricht: »Ich zahle meiner Sünden Sold.«
Das Weib unter ihm gleicht einem Tannenbrett,
Gehobelt wird es von dem Buckelmann.

Ich habe diesem Gedanken auch noch eine andere Form gegeben:

Buckelmanns Rückgrat ist in Knoten geschürzt;
An seinem Sündenregister schreiben sich
Die Engel im Himmel ihre Finger wund
Und laufen sich die Beine müd, um ihm
Ein Weib zu finden, das seinem Wuchs entspricht.
Und findet sich eine, stößt sie ihn zurück
Und fragt: »Wer trüge wohl solcher Sünde Last?«
Drauf er: »Dafür ist grade mein Buckel gut.«
Doch sie ruft spottend: »O du Hobel, du!
Willst hobeln du, nimm lieber ein Tannenbrett!«

Wenn ein buckeliges Weib und ein buckeliger Mann miteinander zu tun haben, können sie irgendeine von den verschiedenen Stellungen für ihren Coitus wählen; nur muß dabei stets das Folgende beachtet werden: wenn einer von ihnen auf dem Rücken liegt, muß der Buckel mit Kissen umgeben werden wie mit einem Turban. So liegt er wie in einem Nest, und dadurch wird seine sehr empfindliche Spitze geschützt. Unter dieser Vorbedingung können die Liebenden sich der innigsten Umarmung hingeben.

Hat der Mann hinten und vome einen Buckel, so muß er auf das Umarmen und Anschmiegen verzichten, im übrigen aber kann er für den Coitus jede beliebige Stellung wählen. Im allgemeinen wird jedoch die Vollziehung des Aktes mühselig für ihn selber wie für das Weib sein. Auf diesen Fall habe ich folgende Verse gedichtet:

Der Buckelmann, der sich begatten will, Gleicht einem Krug, an dem zwei Henkel sind. Vor Liebe glüht er, doch sie spricht zu ihm: »Dein Höcker ist im Weg. So geht es nicht, Dein Schwanz wohl fände gutes Arbeitsfeld, Doch ach, es stört der Höcker auf deiner Brust.«

Wenn Weib und Mann beide einen doppelten Buckel haben, können sie beim Coitus keine bessere Stellung einnehmen als die folgende: Das Weib liegt auf der Seite, der Mann führt sein Glied in der Weise ein, die ich bei der Besprechung des Coitus mit schwangeren Weibern beschrieben habe. So sind die beiden Buckel einander nicht im Wege. Bei dieser Art liegen beide Liebenden auf der Seite, und der Mann greift von hinten an. Soll aber das Weib auf dem Rücken liegen, so muß ihr Buckel durch ein Polster unterstützt werden; das Weib streckt ihr Gesäß in die Höhe, während der Mann zwischen ihren Beinen kniet. Auch in dieser Stellung berühren ihre Buckel sich nicht, und jede Unbequemlichkeit ist vermieden.

Das gleiche ist der Fall, wenn das Weib den Kopf niederbeugt, so daß ihr Hinterteil in die Luft ragt, wie bei der von mir beschriebenen fünfzehnten Stellung (»Der Kamelshöcker«). Diese wird für beide Teile passend sein, vorausgesetzt, daß nur die Brust und nicht auch der Rücken verunstaltet ist. Die erforderliche Bewegung kann sowohl von ihm als von ihr ausgeführt werden. Die sonderbarste und ergötzlichste Beschreibung einer solchen Stellung fand ich in den folgenden Versen:

Vier Höcker sieht man in innigem Verein –
Ein lustiger Witz, den Mutter Natur sich macht.
Aus sieht das Männchen, als sei's vorn abgehackt;
Oder als stecke vor Angst den Kopf es weg,
Um einem drohenden Schlage zu entgehn;
Oder als hätt's schon eine Backpfeife weg
Und ducke sich, weil's die zweite nahen sieht.

Wenn das Rückgrat eines Mannes in der Gegend seiner Hüften gekrümmt, sonst aber sein Rücken gerade ist, so daß er aussieht, wie wenn er, halb zur Erde gebeugt, sein Gebet verrichtete, so ist für ihn die Ausübung des Coitus mit großen Schwierigkeiten verbunden; da bei ihm Unterleib und Oberschenkel einen rechten Winkel miteinander bilden, ist es ihm nicht möglich, den ganzen Penis hineinzustecken, weil dieser zu weit nach hinten zwischen den Schenkeln sich befindet. Das beste für ihn ist es, wenn er in seiner gewöhnlichen Haltung stehen bleibt; das Weib stellt sich vor ihn und bückt sich nieder, so daß ihre Hände den Boden berühren und der Hintern emporgestreckt ist; wenn er dann sein Glied hineinsteckt, kann das Weib sich wie an einem Zapfen hin und her bewegen, denn für ihn selber würde eine Bewegung dieser Art beschwerlich sein. Es ist der bereits mehrfach erwähnte »Kamelshöcker«, nur mit dem Unterschied, daß in diesem Falle die Bewegung von dem Weibe ausgeführt wird.

Es kommt vor, daß ein Mann von einer Lähmung der Glieder befallen ist, die ihn nötigt, beständig eine sitzende Stellung einzunehmen. Wenn nur seine Knie und Unterschenkel erkrankt, Oberschenkel und Wirbelsäule aber gesund geblieben sind, kann er den Coitus in allen Stellungen ausüben, mit Ausnahme derjenigen, bei denen er würde stehen müssen. Sollte sein Gesäß in Mitleidenschaft gezogen sein, so würde das Weib alle Bewegungen machen müssen, selbst wenn alle seine übrigen Körperteile vollkommen gesund sein sollten.

Wisse, o Wesir: damit ein Coitus genußreich sei, braucht er durchaus nicht auf eine von der vorhin beschriebenen Arten vollzogen zu werden; ich führte diese nur an, um mein Werk so vollständig wie möglich zu machen. Zuweilen verschaffen Liebende, die durchaus nicht von normalem Körperbau sind, sich dennoch einen höchst genußreichen Coitus, weil sie ihre eigenen Wege zur gegenseitigen Befriedigung einzuschlagen wissen. Es soll besonders geschickte Weiber geben, die während des Coitus eins ihrer Beine senkrecht in die Luft erheben und auf die Fußsohle eine ölgefüllte Lampe mit brennendem Docht stellen. Während der Mann sie stemmt, bleibt die brennende Lampe im Gleichgewicht, und es wird kein Tropfen Öl verschüttet. Der Coitus wird hierdurch in keiner Weise beeinträchtigt; er erfordert aber offenbar große Übung und Geschicklichkeit auf Seiten der beiden Beteiligten.

Die indischen Schriftsteller haben freilich in ihren Werken viele verschiedene Arten des Coitus behandelt; die meisten von diesen gewähren aber keinen Genuß und verursachen mehr Mühe als Vergnügen. Das Erstrebenswerte beim Coitus – das, was aller Mühen Krone ist – besteht in der seligen Wonne, die man empfindet, in den Umarmungen, in den Küssen. Dies ist der Unterschied zwischen der menschlichen und der tierischen Begattung. Kein Tier ist gleichgültig gegen den Genuß, der in der Verschiedenheit der Geschlechter seinen Grund hat; der Mensch aber findet seine höchste Seligkeit darin.

Wenn beim Mann die Begierde nach Liebesgenuß ihren Gipfelpunkt erreicht hat, wird die Begattung ein leichtes Spiel für ihn, und er befriedigt seine Sehnsucht auf jede nur mögliche Weise.

Es ist für den Freund geschlechtlicher Genüsse ratsam, alle diese verschiedenen Arten durchzuprobieren und festzustellen, welche von diesen Stellungen beiden Beteiligten die höchste Wonne gewährt. Dann wird der Mann wissen, welche Wahl er zu treffen hat; er wird seine eigenen Begierden befriedigen und zugleich sich die Zärtlichkeit des Weibes sichern.

Viele Leute haben alle von mir beschriebenen Stellungen versucht; keine von diesen aber ist so allgemein gelobt worden wie die, die ich als fünfzehnte unter dem Titel »Im Sitzen« erklärt habe.

Man berichtet von einem Mann, der eine Geliebte von unvergleichlicher Schönheit und vollendeter Anmut hatte. Er pflegte mit ihr auf die gewöhnliche Weise zu verkehren, ohne jemals eine andere zu probieren. Das Weib empfand keine von den Wonnen, die sonst durch den Akt hervorgerufen werden, und war infolgedessen fast immer nach dem Beischlaf in mißmutiger Stimmung.

Der Mann klagte sein Leid einer alten Frau, und diese gab ihm den Rat: »Versuche verschiedene Arten geschlechtlicher Vereinigung, bis du eine herausgefunden hast, die ihr vollkommen zusagt. Dann liebe sie nur auf diese Art, und ihre Zärtlichkeit für dich wird keine Grenzen kennen.«

Der Mann versuchte nun mit seinem Weibe verschiedene Arten; als er aber zu dem Beischlaf kam, den wir »Im Sitzen« genannt haben, sah er sie von heftigsten Verzückungen der Liebe ergriffen und fühlte im Augenblick der höchsten Wonne, wie ihr Muttermund kräftig seine Rute umschloß. Sie biß ihn in die Lippen und rief: »Dies ist die wahre Liebe!«

Da hatte denn der Liebende wirklich den Beweis, daß seine Geliebte in dieser Stellung den höchsten Genuß verspürte, und er verkehrte fortan mit ihr nur noch in dieser Weise. So erreichte er seinen Zweck, und seine Frau liebte ihn bis zur Raserei.

Daher rate ich, es auf verschiedene Arten zu versuchen; denn für jedes Weib gibt es einen Coitus, der ihr ganz besonderen Genuß verschafft.

 

Ich habe nun noch die verschiedenen Bewegungen zu behandeln, die beim Coitus Anwendung finden; einige von ihnen will ich näher beschreiben.

Erste Bewegung: Der Eimei im Brunnen

Mann und Weib umschlingen sich so fest wie möglich, nachdem das Glied hineingesteckt worden ist. Dann führt er einen Stoß und zieht sich ein wenig zurück; sie macht ebenfalls einen Stoß und zieht sich ebenfalls zurück. So bewegen sie sich abwechselnd in Takt und Rhythmus. Fuß gegen Fuß, Hand gegen Hand gestemmt, stellen sie die Bewegung eines Eimers dar, der im Brunnen auf- und absteigt.

Zweite Bewegung: Gleichzeitiges Stoßen

Beide ziehen sich zurück, doch darf dabei das Glied nicht gänzlich herausrutschen. Dann stoßen beide gleichzeitig, und so geht es taktmäßig weiter.

Dritte Bewegung: Abwechselnde Unterbrechung

Der Mann macht die gewöhnlichen Bewegungen, hört aber plötzlich auf. Hierauf macht die Frau, in deren Scheide das Glied stecken bleibt, dieselben Bewegungen wie der Mann und hört nach einiger Zeit ebenfalls plötzlich auf. Diese abwechselnden Bewegungen werden fortgesetzt, bis der Same sich ergießt.

Vierte Bewegung: Schneider-Arbeit

Der Mann steckt sein Glied nur teilweise in die Scheide hinein, macht mit dem darin befindlichen Teil eine schnelle reibende Bewegung und stößt plötzlich das Glied bis an die Wurzel hinein. Dies ist die Bewegung, die die Nadel in der Hand des Schneiders macht; um daher die Sache ordentlich auszuführen, müssen Mann und Weib wissen, wie ein Schneider näht.

Fünfte Bewegung: Der Zahnstocher in der Scheide

Der Mann steckt sein Glied hinein und fährt damit auf und ab und nach rechts und links im Kreise herum. Nur ein Mann mit einem nicht sehr dicken Glied kann diese Bewegung ausführen.

Sechste Bewegung: Die Ramme

Der Mann steckt sein Glied so tief in die Scheide hinein, daß seine Schamhaare völlig mit denen des Weibes vermischt sind. In dieser Stellung muß er nun die Muskeln des Unterleibes stark bewegen, ohne auch nur im geringsten sein Werkzeug herauszuziehen.

Dies ist die beste von allen Bewegungen; ganz besonders gut paßt sie zu der Stellung »Im Sitzen«. Die Weiber ziehen sie allen anderen vor, denn sie verschafft ihnen den höchsten Genuß, indem ihre Gebärmutter das Glied umschließen kann; dadurch wird ihre Wollust auf das ausgiebigste befriedigt.

Ohne Küssen vermag keine Stellung oder Bewegung den vollen Genuß zu gewähren; Stellungen, bei denen man nicht küssen kann, bieten nicht die rechte Befriedigung, denn der Kuß ist ja eines der stärksten Reizmittel der Liebe. Hierauf beziehen sich meine Verse:

In Verzückung brechend das Auge
Sendet Botschaft von Seele zu Seele;
An der Zunge saugend der Kuß
Sendet Botschaft von Glied zur Scheide.

Der Kuß wird allgemein für einen wesentlichen Teil des Coitus angesehen. Am süßesten schmeckt der Kuß auf feuchte Lippen mit gleichzeitigem Saugen an Lippe und Zunge; besonders das letztere läßt den süßen frischen Speichel reichlich strömen. Hierfür muß der Mann sorgen, indem er sanft und zart an ihrer Zunge züngelt: dann wird ihr Speichel in köstlicher Süße fließen, lieblicher als geläuterter Honig, und ein ganz anderer Speichel als der Speichel ihres Mundes. Solch ein Kuß versetzt den Mann in zitternde Aufregung, durchzuckt seinen ganzen Leib und berauscht ihn mehr als ein Übermaß feurigen Weines. Ein Dichter hat gesagt:

Ich küßte sie und trank aus ihrem Mund,
Wie das Kamel trinkt aus dem Wüstenquell.
Ihr süßer Speichel labt mich Dürstenden
Und zuckt belebend mir durch Mark und Bein.

Der Kuß muß laut schallen; dies erreicht man dadurch, daß die Zunge den vom Speichel nassen Gaumen berührt. Der Schall wird hervorgerufen durch die Bewegung der Zunge im Munde und durch das Ansaugen des Speichels.

Der oberflächliche Kuß auf die äußeren Lippen – der ungefähr klingt wie das Schnalzen, womit man seine Katze ruft –, ein solcher Kuß macht kein Vergnügen. Er genügt allenfalls für Kinder oder wenn man Hände zu küssen hat.

Der vorhin beschriebene Kuß ist der einzige, der für den Coitus in Betracht kommen kann; er ist voll süßer Wollust.

Ein bekanntes Sprichwort sagt:

Ein langer, langer saftiger Kuß
Ist besser als zu schneller Coitus.

In demselben Sinne habe ich folgende Verse gedichtet:

Du küssest die Hand mir – warum nicht den Mund,
O Weib, dem alle meine Liebe gilt?
Wohl fühlt' ich: zärtlich küßtest du meine Hand,
Doch zwecklos war der Kuß auf meine Hand,
Denn eines Kusses Wonne fühlt keine Hand.

Und ein arabischer Dichter hat gesagt:

Auch die innigste Umarmung
Läßt es kalt und unbefriedigt,
Wenn des Kusses Wonne fehlt;
Und der Kuß voll süßer Wollust
Scheint geschmacklos, saftlos, reizlos.

Diesem Ausspruch hat der Verfasser des Werkes »Die Juwelen der Braut und die Ergötzung der Seelen« als Ergänzung und Erläuterung folgende Verse hinzugefügt:

Aber gleich ist es geheilt,
Gleich ist alle Not vergessen:
Wenn sich Schenkel preßt an Schenkel,
Wenn ums Glied sich schließt die Scheide.

Aber wohlgemerkt: alle Liebkosungen und alle Arten von Küssen, wie ich sie eben beschrieben habe, sind zwecklos, wenn nicht das Glied hineingesteckt wird. Darum unterlasse man sie lieber, wenn man nicht wirklich einen Coitus vollziehen will: sie entfachen nur ein Feuer, das keine Verwendung findet. Das Entbrennen einer Leidenschaft gleicht ja in der Tat dem Entzünden eines Feuers; und wie nur Wasser dieses löschen kann, so kann nur die Ergießung des Samens die Wollust befriedigen und die Glut dämpfen.

Auch das Weib befindet sich bei Liebkosungen ohne Coitus nicht besser als der Mann.

 

Man erzählt von Dahama ben Mesedjel, daß sie mit ihrem Vater und mit ihrem Gatten El Adjadje vor dem Statthalter der Landschaft Yemen erschienen sei; sie beschuldigte ihren Mann, daß er Unvermögens sei und ihr niemals beiwohne.

Ihrem Vater, der für sie das Wort führte, wurde von den Leuten von Yemen ein Vorwort daraus gemacht, daß er sich in ihre Sache einmischte: »Schämst du dich nicht«, so sprach man, »dich deiner Tochter bei einer Klage auf Beischlaf anzunehmen?«

Er aber antwortete: »Es ist mein Herzenswunsch, daß sie Kinder bekomme; wenn sie sie verliert, so wird das Gottes Wille sein; kann sie sie aber großziehen, so wird sie Nutzen davon haben.«

Dahama brachte also ihre Klage vor, trat vor den Statthalter und sprach: »Da steht mein Gatte, der bis auf den heutigen Tag mich nie berührt hat.« Der Statthalter unterbrach sie mit der Frage: »Gewiß hat er dich deshalb nicht berührt, weil du dich gesträubt hast?« – »Im Gegenteil«, erwiderte sie, »für ihn spreize ich meine Schenkel, für ihn lege ich mich auf den Rücken.« Da rief der Ehemann: »O Emir, sie spricht die Unwahrheit: wenn ich sie besitzen will, muß ich mit ihr ringen.« Der Emir fällte das Urteil: »Ich gewähre dir ein Jahr Frist, um die Unwahrheit ihrer Behauptung darzutun.« Diese Entscheidung traf er nur aus Rücksicht auf den hohen Rang des Mannes. El Adjadje aber ging hinweg, indem er die Verse sprach:

Dahama tritt mit ihrem Vater hier auf
Und klagt bei dir mich des Unvermögens an. Ist nicht der Hengst auch zuweilen matt und faul,
Der sonst so stark doch und voller Feuer ist?

Als er wieder in seinem Hause angelangt war, begann er sein Weib mit Liebkosungen und Küssen zu überhäufen; weiter aber tat er nichts – er blieb nach wie vor unfähig, Beweise von seiner Manneskraft abzulegen. Dahama aber sprach zu ihm: »Behalte deine Liebkosungen und Umarmungen für dich; sie können den Drang der Liebe nicht befriedigen. Was ich begehre, ist ein tüchtiger steifer Schwanz, dessen Same in meine Gebärmutter sich ergießt.« Und sie sprach folgende Verse:

Vergeblich suchst mit Küssen und Fingerspiel
Du vorzugaukeln der Liebe Seligkeit.
Für meiner Sehnsucht Feuer brauch ich ein Glied,
Das meinen Schoß mit reichlichem Naß besprengt.

Voll Verzweiflung führte El Adjadje sie wieder ihrer Sippe zu; um seine Schande zu verbergen, entsagte er seinen Rechten auf sie noch in derselben Nacht.

Diese Begebenheit hat einen Dichter zu dem Ausspruch veranlaßt:

Was sollen Küsse einem heißen Weib!
Was nützt ihr Zungen- oder Fingerspiel,
Was soll ihr reicher Kleider bunter Tand,
Juwelenglanz, Geschmeide, Silber, Gold –
Wenn des Gatten Glied zu kurz ist und zu dünn
Und sie nach einem strammen Schwanze lechzt?

Wisse, o Wesir: die meisten Weiber finden in Küssen und Umarmungen ohne Coitus keine volle Befriedigung. Diese gewährt ihnen nur das männliche Glied, und sie lieben nur den Mann, der sie tüchtig hernimmt, mag er auch sonst häßlich und mißgestaltet sein.

Man erzählt von Mussa ben Mesab, daß er sich eines Tages zu einer Frau begab, die eine Sklavin besaß, welche er ihr abzukaufen wünschte, weil sie eine ausgezeichnete Sängerin war. Die Frau war von blendender Schönheit und besaß außer ihrer bezaubernden Erscheinung auch noch ein großes Vermögen. In dem Hause sah er auch einen jungen Mann von schlechtem Wuchs und unansehnlicher Erscheinung, der überall aus und ein ging und Befehle erteilte, wie wenn er der Herr wäre.

Auf Mussas Frage, wer dieser Mann sei, antwortete sie: »Er ist mein Gatte, und ich würde für ihn mein Leben hingeben!« – »Da bist du zu einem harten Sklavenlos verdammt«, rief er, »und du tust mir leid! Wir alle gehören Gott und kehren dereinst zu ihm zurück! Aber welch ein Unglück, daß solch unvergleichliche Schönheit und so entzückende Formen einem solchen Mann gehören!«

Sie antwortete: »Lieber Bruder! Könnte er es dir von hinten besorgen, wie er es mir von vorne besorgt, du würdest darum dein neu erworbenes und dein ererbtes Vermögen hingeben. Er würde dir schön erscheinen, und seine häßlichen Züge würden sich in Schönheit wandeln.«

»Möge Gott dir deinen Gatten erhalten!« erwiderte darauf der weise Mussa.

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Man erzählt ferner vom Dichter Farazdak eine Geschichte: Eines Tages begegnete er einer Frau, der er einen liebeglühenden Blick zuschleuderte. Sie fragte ihn: »Was siehst du mich so an? Hätte ich tausend Löcher, so wäre doch für dich keine Hoffnung!« – »Und warum nicht?« fragte der Dichter. – »Weil deine Erscheinung nicht anziehend ist, und was du verborgen hältst, wird nicht besser sein.«

Er erwiderte: »Wenn du mich auf die Probe stellen wolltest, so würdest du finden, daß meine inneren Eigenschaften derartig sind, um dich meine äußere Erscheinung vergessen zu lassen.« Mit diesen Worten entblößte er sich und zeigte ihr ein Glied von der Dicke eines Mädchenarmes. Bei diesem Anblick fühlte sie sich in heißer Liebesglut entbrennen. Er bemerkte es und bat sie, seine Liebkosungen zu dulden. Da entblößte auch sie sich und zeigte ihm ihren Venusberg, der wie eine Kuppel gewölbt war. Er besorgte es ihr nun und sprach darauf die Verse:

In sie hinein stieß ich mein Glied,
Das dick ist wie ein Mädchenarm:
Ein Glied mit starkem rundem Kopf
Und stets zu frischer Tat bereit;
Ein Glied, das eine Spanne mißt
Und eine halbe obendrein –
Das Glied stieß ich in sie hinein,
Und heiße Glut fand ich in ihr,
Als wäre sie ein Kohlentopf.

Wer die Wonnen begehrt, die ein Weib geben kann, der muß ihre Liebessehnsucht befriedigen, nachdem er sie mit glühenden Liebkosungen aufgeregt hat. Dann wird er sie vor Wollust in Ohnmacht sinken sehen, ihre Scheide wird feucht werden, ihr Muttermund wird sich nach vorne drängen, ihr Same und sein Same werden ineinander fließen.


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