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XIII.

Im Speisesaal des Hotels »Zum Kronprinzen Rudolf«, der im Erdgeschoß liegt und eigentlich ein zum Saal adaptierter großer Lichthof ist, saß die Juliska mit ihrer Mutter, der Klarinéni von Karlsdorf. Soeben waren sie aus dem Stadttheater nebenan gekommen und hatten sich zu ihrem reservierten Tische begeben. Juliska, eleganter und vornehmer als irgendeine Temesvarer junge Dame, lenkte alle Augen auf sich, und am Offizierstisch entstand ein großes Stühlerücken, als sie erschien. Die Mutter, bieder und provinzlerisch von Ansehen, machte mit ihrem freundlichen runden Gesicht, das immer lächelte, auch keinen üblen Eindruck. Sie wohnten im Hause, waren häufige Gäste des Hotels, und man behandelte sie mit Aufmerksamkeit. Im Theater lenkte Juliska schon durch ihre Hüte alle Gläser auf sich, namentlich die der Damen, und hier hatten bereits einige Annäherungsversuche von Herren stattgefunden, die Juliska gar nicht ungütig aufnahm.

Heute schien sie ganz von einem Gedanken benommen zu sein. »Ob er wohl kommen wird?« fragte sie sich im Geiste. Und während die Mutter beim Kellner ihre Bestellungen machte, suchten Juliskas flackernde Augen den ganzen Saal ab. Es könnte ja sein … Er war im letzten Akt nicht beschäftigt … Nein, er war noch nicht hier … Den Versuch eines Offiziers, sie zu grüßen, übersah sie hartnäckig, sie wollte heute allein bleiben.

Resolut hatte sie ihm geschrieben, daß sie schon vor zwei Jahren in Preßburg für ihn schwärmte und sich glücklich schätzen würde, ihn persönlich kennen zu lernen. Ihr Interesse für die ungarische Kunst sei ein reines und selbstloses, und er solle sich nichts Übles von ihr denken. Sie werde ihn mit ihrer Mutter nach der Vorstellung beim »Kronprinzen« erwarten und ihn an ihren Tisch bitten lassen, wenn er eintrete, denn er kenne sie ja nicht. Sie sei einer jener Backfische vom Sacré-Cœur gewesen, die immer ein bißchen mit den Herren vom Theater vis-à-vis kokettierten. Nur einmal, bei einer patriotischen Feier, hätte sie das dortige Theater betreten dürfen, und da habe er das Festgedicht gesprochen. Jetzt aber habe sie ihn schon zehnmal auf dem hiesigen Theater gesehen, und sie möchte ihm gerne danken für die Kunstgenüsse, die er ihr bereitet habe.

Ihrer Mutter hatte Juliska nur gesagt, daß Herr Pálkay Vidor kommen würde, und dieser war es recht. Sie hatte keinen Willen neben ihrer Tochter; was diese tat, schien ihr das rechte zu sein. Hatte sie doch eine so feine und so teure Erziehung genossen. Sie wird wohl wissen, was sich schickt. Und der Bácsi brauchte nicht alles zu wissen.

Pálkay Vidor hatte das Briefchen in seiner Garderobe erhalten und es schmunzelnd gelesen. Zappelt wieder eine! Na, den Gefallen kann man der Kleinen ja erweisen. Aber ohne die Mutter wäre sie ihm »ungeschaut« lieber gewesen, sagte er sich. Jetzt mußte er nur eine Ausrede suchen für seine Rozsika, die ihn daheim erwartete. Er war nicht gerade verheiratet mit der Soubrette des Theaters, aber jedenfalls für diese Saison unter ihrem Pantöffelchen.

Ach was, sie sollte warten. Wer weiß, was das für eine Vogelscheuche war, die ihn da zum »Kronprinzen« lockte, und er kam vielleicht bald wieder los. Und wenn nicht – nun, die Rozsika weiß doch, daß er der erste Held und Liebhaber der Truppe ist. Das legt Verpflichtungen auf, das bringt kleine Abenteuer mit sich. Das ist nun einmal so, und das muß sie sich gefallen lassen. Tyrannisieren wie ein bürgerlicher Hausvater lasse er sich nicht.

Juliska hatte dem Zahlkellner gesagt, er möge aufpassen, wenn Herr Vidor Pálkay komme und ihn an ihren Tisch weisen. Er suche sie, komme nur, um sie zu sprechen.

Und so geschah es. Kaum hatten die Damen gegessen, war der Ersehnte da. Als sein glattrasiertes Pfarrergesicht in der Eingangstür erschien‚ trat der Kellner auch schon auf ihn zu: »Oh, Herr von Pálkay geben uns auch wieder einmal die Ehre,« sprach der Joska Hubmayr, und als er merkte, daß der große Künstler ungeduldig war, fügte er pfiffig hinzu: »Ich weiß schon … Dort, rechts, unsere schönste Paschaschierin erwartet Sie!«

Sein rascher Blick begegnete dem Juliskas. Sapperment … Zu einer Frage an Joska war jetzt keine Zeit mehr, und er ging, während alle Augen im Saale auf ihn gerichtet waren, mit vollendetem Anstand zu dem bezeichneten Tisch, stellte sich vor und ließ bei niemandem, der die Szene beobachtete, den Gedanken aufkommen, daß dieses junge Mädchen sich ihm an den Hals geworfen habe. Höflich bat er um die Erlaubnis, den Damen ein wenig Gesellschaft leisten zu dürfen. »Passagierin«? – Das Wort klang ihm fort im Ohr. Also wahrscheinlich Adel aus der Umgebung, Schloßbesitzerin, Gutsherrin, langweilt sich, kommt in die Stadt, um etwas zu erleben … Oh, das wird gemacht. Dazu war Vidor Pálkay noch immer der Mann.

Juliska war ein wenig errötet, und ihr Herz schlug heftig, als er näherkam; aber sie faßte sich rasch und streckte ihm die Hand entgegen, als dem alten Bekannten aus Preßburg, der er für sie war, den sie sich aber eigentlich ein klein wenig jünger vorgestellt hatte …

Die Mutter benahm sich etwas linkisch und allzu höflich. Sie redete allerlei, was nicht nötig war, und wollte sich durchaus nicht niedersetzen, ehe der Gast nicht saß. Aber sie machte gerade dadurch einen guten Eindruck auf den Schauspieler. Einfache, brave Frau, echte Provinz, sagte er sich.

»Belieben mich also zu kennen,« sagte der Gast, als er Platz nahm.

»Und Sie kennen mich nicht?« fragte Juliska. »Denken Sie nur nach … Wir haben von unseren vergitterten Klosterfenstern oft mit Bonbons nach den Herren vom Theater geworfen, wenn sie sich vormittags zur Probe versammelten und dort auf und nieder gingen.«

»Ach ja! Ach ja, in Pozsony!« rief Pálkay. »Da waren Sie dabei?«

»Jawohl! Immer die Erste! Ich traf sie einmal am Kopf … Und wenn wir in langen Doppelreihen über die Promenade geführt wurden, da schauten wir immer voll Sehnsucht nach dem Pförtchen, durch das die Künstler aus und ein gingen. Aber wenn Sie dann kamen, da kommandierte die Soeur stets: ‚Die Augen nieder!'«

»Ach ja! Ach ja! Aber Sie beliebten nicht zu folgen?«

»Nein!« rief Juliska lachend, »wir beliebten nicht, wir kokettierten!«

Auch die Klarinéni lachte und Vidor Pálkay erst recht. Er war nicht mehr in der ersten Blüte seines Heldentums, neigte ein wenig zur Fülle und hatte bereits eine sehr hohe Stirn, aber wenn er so herzlich lachte und seine Zähne zeigte, konnte man ihn um zehn Jahre jünger einschätzen, als er zählen mochte. Seine braunen Augen hatten etwas Listiges, und um seine Mundwinkel lag ein Zug von Zynismus. Aber seine sichere Haltung, seine männliche Figur und die sonore, warme Stimme nahmen sogleich für ihn ein. Man war nach wenigen Sätzen, die er gesprochen, bekannt mit ihm und vertraute seinen Worten. Das war auch auf dem Theater so, wo er immer die tüchtigen, edlen Charaktere spielte.

Die Bekanntschaft mit Juliska und deren Mutter, die in stummer Bewunderung zu Pálkay aufblickte, war rasch geschlossen nach dieser burschikosen Einleitung, und er erfuhr, was er sich ohnehin schon zusammenreimte, daß man sich daheim auf dem Lande langweile und so oft als möglich in die Stadt komme, namentlich dann, wenn er spiele. Aus einem Zwischenruf der Mutter erfuhr er auch, daß seine Verehrerin Juliska heiße, mehr nicht. Er gab ihr aus freier Entschließung im stillen den Titel einer Baronesse und würde ihr am liebsten – schon um seiner selbst willen – die Komtesse zu gebilligt haben. Aber die Mutter? Die Gräfin wollte sich mit dem Habitus und dem Gebaren der Mama nicht recht in Einklang bringen lassen. Sie bot ihm ununterbrochen an zu essen, zu trinken und zu bestellen, was sein Herz begehre. Und er gab ihrem Drängen nach …

Juliska schwärmte für ungarische Stücke. Sie wollte alles wissen, was für diesen Winter noch vorbereitet werde, und sie würde zu jeder Premiere kommen, versprach sie, wenn er darin spiele. Da wurde Pálkay ernst. Ungarische Stücke? Die gab es wohl, und man spielte sie ab und zu. Aber immer mit großen Opfern, die Direktoren kämen nicht auf ihre Kosten. Die Deutschen und Franzosen beherrschen das Schauspiel, und die Wiener Operette mache sich so breit, daß für die ernste Muse überhaupt wenig Platz bleibe. Er sei ein Patriot, und es schmerze ihn, daß das ungarische Theater kein madjarisches werden könne, daß es ganz international wäre.

Juliska hörte ihm gespannt zu und fragte viel.

Pálkay Vidor war überrascht von der Bildung des jungen Mädchens und ihrem nationalen Interesse. Das fand man in dieser alten österreichischen Garnisonsstadt nicht alle Tage. Die Stadtverwaltung hatte sich zwar schon vor Jahren bestimmen lassen, ihr Theater, das einst als deutsches Schauspielhaus gebaut wurde, nur mehr an madjarische Truppen zu vergeben, aber es fehlte doch die Grundlage für das richtige Gedeihen – die madjarische Bevölkerung. Nur mit Hilfe von großen Zuschüssen, nur mit Unterstützung der Regierung konnte sich die nationale Muse hier behaupten. Genau so wie in Preßburg. Nur war man hier hartnäckiger als dort, wo man doch noch ein deutsches Sommertheater zuließ, während hier der ganzjährige Zwang des madjarischen Schauspiels aufrechterhalten wurde. »Sie müssen es hinabwürgen, diese Schwaben!« rief Pálkay. Und das war ihm eine Mission; damit erzog das Theater die gesamte deutsche Intelligenz für die ungarische Kunst; dadurch mußte die madjarische Sprache allmählich die Mode werden in dieser Stadt, wo noch immer auf allen Gassen nur Deutsch geredet wurde.

»Ja, ja!« rief Juliska. »Und das muß im ganzen Lande so werden. Die Kunst wird uns helfen. Bitte, bitte, geben Sie doch recht bald wieder ‚Zápolya Brigadéos'. Da sind Sie so herrlich. Dieses Stück ist so voll echten, altungarischen Lebens. Der Dichter muß ein großer Ungar sein; ich schwärme für seine Stücke und Romane.«

»Der Dichter? Belieben ihn nicht zu kennen?«

Ein breites, zynisches Lächeln legte sich um den Mund Pálkays und entstellte für einen Augenblick sein ganzes Gesicht. Juliska erschrak. Hatte sie etwas Dummes gesagt? Oder schrieb dieser Autor vielleicht Romane, die eine Klosterschülerin nicht gelesen haben durfte?

Pálkay Vidor machte eine wegwerfende Geste. »Nyomorúlt Svab« Ein trauriger Schwab', sagte er leise. »Ist in der Mode bei uns, gilt als Madjare. Hat aber vor einigen Jahren noch deutsch geschrieben. Ist doch von hier, aus dem Banat. Franz Häberle hat er geheißen und ein Werschetzer ist er. Ganz hübsch für einen Schwaben, was er macht.«

Juliska war bitter enttäuscht. Auch der kein Madiare? Nur um etwas zu reden, sagte sie: »Sind Sie so streng in der Rasse?«

»Ja! Entweder wir haben eine nationale Literatur oder nicht. Alles Talmi, was wir spielen müssen. Nachgemachte Ware! Wenn wir einmal vorn Kisfaludy, Katona oder Szigligeti ein gutes altes Stück aufführen, dann bitte, kommen Sie, das wird ein Labsal sein für Ihr ungarisches Herz, liebe Baronesse. Lauter Neumadjaren, die heute schreiben!«

Juliska war leicht errötet. »Woraus schließen Sie, daß ich eine Baronesse bin?«

»Nun, ich denke mir das, mein gnädiges Fräulein … Ihr Aussehen, Sacré-Cœur, Landleben und so weiter.«

»Sie irren, Herr von Pálkay, Ihre ergebenste Verehrerin ist keine Baronesse. Wahrscheinlich sind Sie gewohnt, von großen Damen angeschwärmt zu werden?«

»Nun ja, man hat seine Erfahrungen, mein Fräulein. In Preßburg – hm … Hier ist die Gesellschaft viel bürgerlicher.«

»In Preßburg? Erzählen Sie mir, bitte, das interessiert mich riesig!«

»Pardon – das geht doch nicht. Das tut kein Ehrenmann ‚« sprach Pálkay mit theatralischer Geberde, warf dabei aber einen laueruden Blick auf die Fragerin, den Blick eines Raubtieres, das Beute wittert. »Mir kann jede Dame vertrauen,« flüsterte er.

Juliska war entzückt. Endlich hatte sie einen Mann kennen gelernt, der etwas erlebt hat. Daß er so diskret war, erhöhte ihn nur in ihren Augen. Ach, mit dem mußte sie öfter eine Begegnung suchen.

Der Speisesaal hatte sich allmählich geleert, und auch Pálkay, dem plötzlich seine gestrenge Roszika einfiel, machte Miene aufzubrechen. Juliska hielt ihn noch fest. Sie wollte ganz genau wissen, wann er wieder spiele. Sie werde wieder hier sein, so wie heute, und sich riesig freuen, wenn er ihr wieder ein Plauderstündchen schenken wollte. Sie könne ihm heute noch nicht alles sagen, sie dürfe noch nicht, aber ihr Interesse für das Theater sei ein ungeheueres, und sie brauche den Rat eines Ehrenmannes. Ihre Zukunft hänge davon ab. Ob er am Dienstag nach der Vorstellung wieder kommen wolle?

Nun fing die Sache an, ihn zu interessieren. Gewiß wolle er kommen. »Belieben Sie zu befehlen. Immer zu Diensten ‚« sagte Pálkay. Und er küßte die kleine Hand, die sie ihm reichte, und sah ihr fragend in die dunklen Augen. Dann machte er eine große Geste, um dem Kellner seine Zeche zu bezahlen. Da aber sprach die Mama: »Bitte, bitte, erlauben Sie – diese Kleinigkeit – das kommt auf unsere Rechnung. Nicht böse sein!«

»O, meine Gnädigste, ganz wie Sie befehlen,« sprach er, verbeugte sich tief und ging. Daß er sich nicht noch eine Flasche Rheinwein hatte geben lassen, schmerzte ihn jetzt sehr. Er war eben nicht ganz sicher.

Auf dem Heimwege dachte er nach über das harmlose Abenteuer und fragte sich ernstlich, ob es der Mühe lohne, eine zweite Begegnung zu suchen.

Das Mädel gefiel ihm sehr. Und genäschig war sie wie ein Mäuschen. Demivierge? Wenn man nur die Mutter von ihr trennen könnte … Darüber läßt sich nachdenken, das muß zu machen sein. Und was sie denn meinte? Sie will doch nicht etwa? Die Törin glaubt an den Idealismus des Theaters? Na, ein paar fette Unterrichtsstunden könnte er wahrhaftig brauchen. Und dann das Ehrenhonorar – die pikante Schülerin selbst … Er pfiff vor sich hin … Wer weiß, vielleicht hat sie Talent … Schüler, die gut zahlen können, haben immer Talent. Wie sie heißt und wer sie ist, hätte er aber doch wahrhaftig beim Portier erfragen können, sagte er sich. Aber warum das; sie soll es ihm selbst sagen, am nächsten Dienstag. Etwas nicht zu wissen, monologisierte er, ist immer gut. Wenn die Rozsika wissen will, mit wem ich bis jetzt beisammen war, und ich sage ihr, das weiß ich nicht«, zerspringt sie. Er lachte laut.

So ging er heimwärts, und das kleine Erlebnis amüsierte ihn jetzt erst recht. Wer weiß … Vielleicht hatte die unbekannte Juliska viel Geld, und er konnte noch Direktor eines Theaters werden durch sie; vielleicht hatte sie einen Vetter im Unterrichtsministerium, und er konnte durch Protektion noch Regisseur werden am Nationaltheater in Pest. Wer weiß … Ach, wenn er doch loskäme von dieser Provinz, diesem Wander- und Schmierenleben.

Als er heimkam, war alles dunkel, und ihm schwante nichts Gutes. »Rozsikám, Rozsikám,« flötete er melodisch und tastete sich im Dunkel zu ihrem Bett hin. »Bist du böse? Hast du mich lange erwartet?«

Keine Antwort.

Er beugte sich nieder zu ihr, denn sie schläft gewiß noch nicht, dachte er, sie verstellt sich nur.

Da klatschte es, ihm flimmerte vor den Augen, und er hielt sich die Wange.

»Dort steht dein Nachtmahl!« rief die gestrenge Soubrette und drehte sich um. »Komm' mir nicht in die Nähe!«

Pálkay Vidor fluchte und tobte. Ihm das! Heute! Er machte Licht und ging zum Tisch, wo sein Abendessen stand, nahm die Schüssel und warf sie samt ihrem Inhalt fluchend an die Wand. Es krachte und splitterte, und ein großer Fettfleck blieb an der Tapete zurück. Rozsika kreischte auf und erhob sich halb im Bette.

»Das war das letzte!« rief er. »Jetzt sind wir fertig!« Und er ging in sein Zimmer, schlug die Tür heftig hinter sich zu und drehte den Schlüssel um.

Rozsika blickte ihm verdutzt nach. Warum so empört? Das hatte sie doch schon öfter gemacht … Da mußte etwas dahinter sein … Der kam nicht vom Spieltisch, nicht von einem Trinkgelage, – der kam von einer … Aber von welcher? Die mußte etwas haben, da mußte etwas zu hoffen sein, denn sonst … Wer sollte denn seine Schulden immer bezahlen? Und eine Kollegin konnte es nicht sein, denn die waren in festen Händen.

Na, mag er doch ausziehen. Die Wohnung gehörte ihr, er war nur ihr Mieter. Und zum Haushalt trug er auch nichts bei, er verbrauchte sein Einkommen selbst. Und sonst … Was war denn noch an ihm? Passé! Passé! Sie hatte es nicht nötig, einen Geliebten zu erhalten, der sie betrog.

Aber mit wem? Mit wem?


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