Balduin Möllhausen
Reisen in die Felsengebirge Nordamerikas – Band 1
Balduin Möllhausen

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Achtzehntes Kapitel

Bad im Colorado – Sandsturm – Charakter der Black Cañon – Die Verbindung des Colorado mit der Mormonenstraße – Ausflug ins Gebirge – Nachricht vom Train – Vergleich zwischen den Indianerstämmen am Colorado und denen östlich der Rocky Mountains – Die Sage vom Manitu-Felsen – Aufbruch zur Reise stromabwärts – Absendung eines Boten nach der Mormonenstraße – Ruhetag und Weiterreise gegen Süden – Spuren von Mormonen – Lager unter den Cottonwood-Bäumen – Der Spion im Lager – Iretébas scheinbare Untreue – Nachricht vom Train – Peacocks Ankunft – Unerfreuliche Nachrichten über den Zustand der Maultiere

In den Frühstunden des 11. März war das Wetter so angenehm und mild, daß sich viele dadurch verleiten ließen, ein Bad in den eisigkalten Fluten des Colorado zu nehmen. Als die Sonne indessen höher stieg, sprang abermals einer der peinigenden Sandstürme auf, vor dem wir uns auf der kleinen Sandscholle nicht anders zu retten wußten, als daß wir uns in die Zelte zurückzogen und den größten Teil des Tages zwischen den Decken verträumten. Ich versuchte zwar zu zeichnen und zu malen, doch dicke Lagen von feinem Sand, die sich in wenigen Minuten auf dem Papier bildeten, machten derartige Arbeiten unmöglich. Eine angenehme Unterbrechung verschaffte daher Lieutenant Ives, der gegen Abend wohlbehalten zurückkehrte und gemeinsam mit Kapitän Robinson alles mitteilte, was er in dem Cañon gesehen und beobachtet hatte.

Da uns die Möglichkeit abgeschnitten wurde, noch einmal vereinigt durch das Cañon oder am Rand desselben hinzureisen, somit niemand außer Lieutenant Ives dieses sah, so bediene ich mich hier seiner eigenen Worte: »Die Cañons, gebildet von dem Durchbruch des Stroms durch einzelne dieser Bergketten, übertreffen an Schönheit und Erhabenheit jede andere Formation. Im Black Cañon fließt der tiefe und schmale Strom zwischen mächtigen Felswänden dahin, die sich unmittelbar aus den Fluten über tausend Fuß hoch erheben und sich in der schwindelnden Höhe zu begegnen scheinen. Der gewundene Lauf des Stroms, der sich durch diese geheimnisvollen Tiefen, die selten durch einen Strahl der Sonne erhellt werden, dahindrängt, zeigt beständige Abwechslung in den majestätischen Außenlinien der überhängenden Massen, die sich zu einem Ganzen verbinden, dessen kolossale Verhältnisse und phantastische Erhabenheit weder dargestellt noch beschrieben werden können.«

Oberhalb des Cañons, in der Nähe der Mündung des Rio Virgin, beginnt die verworrenste und wüsteste Region, die ich jemals sah. Nackte Felsanhäufungen, im wildesten Chaos durcheinandergeworfen, ohne die geringste Vegetation auf ihren breiten Flächen, dehnen sich meilenweit nach allen Richtungen hin aus. Die vulkanischen Felsmassen, die dort ihre nördliche Grenze erreichen, scheinen in jener Region die mächtigsten Erschütterungen erlitten zu haben . . .

Es war also nun festgestellt, daß wir uns wirklich am Ende der Schiffbarkeit des Colorado befanden, denn auf der Strecke von 20 bis 25 Meilen, die Lieutenant Ives noch in dem Kahn zurücklegte, folgten nach seiner Angabe so viele Stromschnellen, und zwar so gefährlicher Art, daß der Black Cañon als unzugänglich für Dampfboote bezeichnet werden mußte. Die Mündung des Rio Virgin – dessen Quellen in den Wahsatch-Gebirgen nahe einem Paß, der ins Utah-Territorium führt, liegen – befindet sich nach Lieutenant Ives' Berechnung unter 36° 06' n. Br. und auf dem Flußweg 525 englische Meilen oberhalb der Mündung des Colorado. Dadurch nun, daß der Flußweg durch den Black Cañon sich als sehr gefährlich und schwierig erwies, erlitt die Grundidee, das Utah-Gebiet mit dem schiffbaren Teil des Colorado durch eine Straße am Rio Virgin entlang zu verbinden, einen Stoß. Es kam nun noch darauf an, von unserem Lager oder von einem noch südlicheren Punkt aus, in nordwestlicher Richtung einen Paß durch die Black Cañon-Berge zu entdecken und also durch Umgehung der gefährlichen Schlucht dennoch eine Verbindung zwischen dem Colorado mit dem Great Basin – oder zunächst mit dem Rio Virgin – herzustellen. Die Suche nach einem solchen Paß, oder vielmehr die Erforschung der Möglichkeit, eine Wagenstraße durch das eben genannte Gebirge zu legen, machten wir uns zur Aufgabe, als wir später, um mit dem Train zusammenzutreffen, langsam stromabwärts trieben.

Die südliche Öffnung des Black Cañon erhielt also den Namen »Head of the navigation«. Es ist wahr, wir hatten während unserer Stromfahrt unzählige Hindernisse zu bekämpfen gehabt; doch größtenteils Hindernisse, die mit dem Steigen des Flusses schwinden mußten und die bei einem richtig konstruierten Boot nicht zur Sprache kommen konnten. Gemäß Kapitän Robinsons Ansicht war die »Explorer« zur Beschiffung des Colorado zu klein und infolgedessen von zu großem Tiefgang. Um den gefährlichen Strom mit Erfolg und regelmäßig befahren zu können, würde nach der Meinung des erfahrenen Robinson ein eisernes Dampfboot von 100 Fuß Länge, 22 Fuß Breite und mit ganz flachem Boden erforderlich sein, das unbeladen nur zwölf Zoll Tiefgang hätte. Als geeignete Maschine bezeichnete er die Hochdruckmaschine mit sehr umfangreichem Dampfzylinder und als Fortbewegungsmittel das am Stern angebrachte große Schaufelrad.

Am 12. März unternahm ich mit meinem Freund Dr. Newberry und begleitet von Iretéba, Navarupe und dem Zimmermann den beabsichtigten Ausflug ins Gebirge. Schon in aller Frühe verließen wir das Lager, und in die erste Schlucht einbiegend, folgten wir dieser etwa sieben bis acht Meilen aufwärts. Nicht ohne Mühe war unsere Wanderung, denn abgesehen davon, daß unsere Füße oft tief in losen Sand und Kies einsanken und wir ebensooft an stufenförmig ausgewaschenen Felsen hinaufklettern mußten, überwanden wir auf der ganzen Strecke einen Höhenunterschied von wenigstens 1200 Fuß. In der uns umgebenden Formation entdeckten wir nichts Neues, denn wir befanden uns ständig in der vom Wasser zerrissenen Kiesebene, die vielfach von vulkanischen Felsen durchschnitten und von Geröll gleichen Ursprungs bedeckt war. An Vegetation fanden wir nur, was man auf dem dürren, unfruchtbaren Boden erwarten konnte; spärlich wuchsen in den alten Wasserrinnen die grauen Stauden des Talgholzes, seltener noch erblickten wir einen verkrüppelten Strauch der stachligen Larrea Mexicana; dagegen prangten, zwar zerstreut stehend, aber in Fülle, rotblühende und mit kleinen Knospen geschmückte Kakteen.

An lebenden Wesen erblickten wir nur Eidechsen verschiedener Art, die regungslos auf den von der Sonne erwärmten Steinen umherlagen und wollüstig die heiße Luft einatmeten, bei unserer Annäherung aber mit unglaublich schnellen Bewegungen davoneilten. Durch die Hilfe der Indianer gelang es mir, mehrere aus ihren Verstecken hervorzuholen; diese waren mir neu und zeichneten sich ebensowohl durch die Länge ihrer Gestalt als durch schönes Farbenspiel aus; auch einzelne Hornfrösche erbeutete ich dort, doch interessierten mich am meisten die schon früher erwähnten schwarzen, lichtscheuen Molche, deren Verstecke ich hier zum erstenmal kennenlernte. Mein Freund Iretéba machte mich nämlich auf einen solchen aufmerksam, indem er mich zu zwei übereinanderliegenden Felsblöcken hinrief und mit der Hand auf die einen Zoll weite Öffnung wies. Ich schaute nach der angedeuteten Richtung hin, vermochte indessen anfänglich in der dunklen Spalte nichts zu erkennen, wohl aber vernahm ich ein Geräusch, das dem Rasseln einer Klapperschlange glich, aber dadurch entstand, daß sich das mit kurzen, aber festen Schuppen gepanzerte Tier zwischen den Steinen rückwärts bewegte. Iretéba war mit seinen Stäbchen zur Hand, und diese so anbringend, daß dem Tier nur ein schmaler Weg nach außen offen blieb, trieb er es von einer anderen Seite nach dieser Richtung hin, bis er es mit der Hand zu erreichen vermochte. Er ergriff es, hauchte ihm einige Male in den geöffneten Rachen und steckte es dann in seinen Gürtel, wie man wohl Messer oder Pistolen anzubringen pflegt. Der Molch, ein Exemplar von ungewöhnlicher Größe, war einen Fuß lang, hatte eine Körperlänge von sieben Zoll, während der stumpfe, ungestalte Schwanz kaum fünf Zoll maß. Der Kopf war in seiner Form der eines Frosches, der Körper sowie die Beine unförmig plump und fleischig, und wohl konnte ich es mir erklären, daß in der an Fleisch so armen Gegend die Eingeborenen dieses Tier trotz seines widerlichen Äußeren für einen Leckerbissen hielten.

Wir erreichten endlich die Region der Opale und Kristalle, und lange beschäftigten wir uns damit, an den Abhängen der vulkanischen Hügel nach wertvollen und interessanten Exemplaren dieser Art umherzusuchen. Obgleich wir einzelne, sehr schöne Opale fanden, die mitunter trauben- und schwammähnlich aus dem Gestein hervorgequollen zu sein schienen, so hatten diese doch nur für unsere Sammlung einigen Wert. Ebenso verhielt es sich mit den Kristallen, die in ihren Formen die reizendsten Abwechslungen zeigten. Besonders schön waren die mancherlei Sterne, deren regelmäßige Strahlen, die aus lauter feinen Kristallsäulen bestanden, wie ebenso viele Diamanten funkelten und blitzten.

Doch nicht allein das tote Gestein erfreute uns dort oben, sondern auch die Aussicht, die wir von unserem hohen Standpunkt aus gewannen; diese reichte gegen Süden noch über das Cottonwood-Tal hinaus und gestattete sogar einen Blick auf das in Nebelduft gehüllte Tal der Mohaves. Wie klein und winzig erschien der Umfang des fruchtbaren Talbodens in der endlosen Wildnis, die ihn umschloß, und wie gewunden erschien der glänzende Spiegel des Stroms, dessen Lauf wir weithin zu übersehen vermochten! Die Aussicht war schön, doch überall verriet sich der beängstigende Charakter einer schrecklichen Wüste. Um uns herum, besonders aber gegen Osten, Norden und Westen, erhoben sich dichtgedrängt die wild verworrenen, felsigen Gebirgsmassen mit ihren wunderlichen Gipfeln und Kuppen. Die furchtbare vulkanische Revolution war deutlich ausgeprägt in den kleinsten Teilen dieses wunderbaren Ganzen, das den Eindruck zurückließ, als ob die allgemeine Bewegung nur für den ersten Augenblick gehemmt worden sei, um zu jeder Zeit wieder mit erneuter Gewalt beginnen zu können.

Bei den unzähligen Linien, die vor meinen Augen ineinander verschwammen und dennoch so streng geschieden waren, wagte ich es nicht, eine Darstellung mit dem Bleistift zu versuchen, denn den unveränderten Charakter einer solchen Landschaft wiederzugeben, ist nur mittels der Maschine möglich, in der auf der präparierten Fläche das sich spiegelnde Bild haften bleibt und sich also jede Linie, jede noch so kleine Hebung und Senkung genau ausprägt. Wir schlugen am Nachmittag den Rückweg ein, und obgleich ermüdet von dem Steigen und beschwert mit unseren gesammelten Exemplaren mancher Art, eilten wir doch schnell vorwärts auf dem sich stark senkenden Pfad.

Im Lager erwartete uns eine angenehme Überraschung. Wir fanden nämlich bei unserer Rückkehr, daß ein indianischer Bote von Fort Yuma eingetroffen war, der nicht nur Briefe und Zeitungen von dort, sondern auch Nachrichten von unserem Train mitgebracht hatte. Leider blieben Dr. Newberry und ich ganz ohne Nachrichten aus der Heimat; die für uns bestimmten Briefe waren nämlich nicht rechtzeitig in Fort Yuma eingetroffen, um mit dieser letzten Gelegenheit an uns befördert zu werden, und unbekannt mit diesem Umstand, erfüllte es uns mit einer gewissen Trauer, als wir unsere Gefährten mit ihren geöffneten Briefen umhersitzen sahen, wofür uns der ganze Haufen von Zeitungen nicht entschädigen konnte. Der Indianer, der den Weg sehr schnell zurückgelegt hatte, war erst vor acht Tagen an Bill Williams Fork mit Peacock und dem Train zusammengetroffen, und die Tiere hatten sich dort schon in so schlechtem Zustand befunden, daß infolgedessen nur kurze Tagesmärsche gemacht wurden.

Unter solchen Umständen noch länger im Black Cañon auf den Train zu harren, wäre die größte Torheit, zugleich aber auch von Nachteil für unsere Expedition gewesen, indem sich dort auf Quadratmeilen mitunter nicht hinreichend Gras vorfand, um ein einziges Maultier zu sättigen. Um also der Herde die beschwerliche Reise durch die letzten Gebirge zu ersparen, wurde beschlossen, wenigstens bis zum Cottonwood-Tal zurückzugehen, wo wir auf einen guten Vorrat von Gras rechnen konnten und wo wir also bei unseren Vorbereitungen zur Landreise in keiner Weise weder gedrängt noch gestört wurden.

Lieutenant Ives' Plan war noch immer, die Landreise am Black Cañon hinauf fortzusetzen; da ich indessen das umliegende Terrain genug kennengelernt hatte, um einzusehen, daß jeder Versuch, durch diese schreckliche Wildnis hindurchdringen zu wollen, den Untergang jeder selbst mit kräftigen Tieren ausgerüsteten Expedition herbeiführen mußte, so beschloß ich, im Fall dieses Vorhaben wirklich zur Ausführung kommen sollte, mich von der Landexpedition zu trennen und der stromabwärts reisenden Dampfbootexpedition anzuschließen. Dr. Newberry trat meiner Ansicht bei, denn auch er hielt es für erwiesen, daß ein Maultiertrain, ohne einen Futtervorrat mit sich zu führen, wohl in diese nackte Felsenwüste hinein-, aber nie wieder aus ihr herausgelangen würde.

Unser Aufbruch wurde also schon auf den folgenden Tag festgesetzt, und mit einer gewissen Befriedigung darüber, endlich die unwirtliche Sandbank verlassen zu können, versammelten wir uns gegen Abend um unsere reich mit Bohnen versehene Tafel. Der indianische Bote kauerte in unserer Nähe, und obgleich ihm schon Lebensmittel in hinreichender Masse verabreicht worden waren, blickte er doch lüstern auf unseren Tisch, wo Bohnen mit pulverisiertem spanischem Pfeffer – nach seiner Ansicht aber mit schöner, roter Farbe – bestreut und danach mittels der Löffel zum Mund geführt wurden. Als der Mensch unausgesetzt mit den Augen jeder unserer Bewegung folgte, richtete ich durch Zeichen die Frage an ihn, ob er von einem Teller zu speisen wünsche, und reichte ihm dann auf seine Bejahung meinen eigenen, noch halb gefüllten Teller nebst Löffel hin, ohne indessen weiter daran zu denken, daß ich die Speise für jeden, dessen Gaumen nicht an spanischen Pfeffer gewöhnt war, auf ungenießbare Weise gewürzt hatte. Mit allen Zeichen der Erkenntlichkeit nahm der Indianer das Dargebotene in Empfang, setzte sich gemächlich auf dem Sand nieder und begann sogleich zu essen. Kaum befand sich aber der erste Löffel Suppe in seinem Mund, als er wie vom Blitz getroffen emporschnellte, Teller und Löffel fallen ließ, die Brühe, die nach seiner Meinung nur flüssiges Feuer sein konnte, wieder von sich gab und mit dem Ausdruck des größten Schreckens an den Strom sprang. Dort nun warf er sich nieder und suchte durch Trinken und Ausspülen des Mundes den heftigen Brand von der Zunge zu entfernen. Die Bewegungen des armen Burschen hatten trotz der Schnelligkeit, mit der er diese ausführte, etwas so überaus Komisches, daß unsere ganze Gesellschaft zugleich in ein unauslöschliches Gelächter ausbrach, und zwar so, daß sogar der am Wasser liegende Indianer uns sein Gesicht zuwandte und die merkwürdigste Zusammenstellung von lachenden Augen und bis zum Zerplatzen voll Wasser gefüllten Wangen zeigte. Als er sich wieder erhob, luden wir ihn ein, an unserem Tisch Platz zu nehmen, und stellten ihm eine Schüssel mit ungewürzten Bohnen hin, doch das Mißtrauen des Indianers war rege geworden, und um keinen Preis hätte er an einer Mahlzeit teilgenommen, die nach seiner Überzeugung flüssiges Feuer enthielt.

Es ist wohl natürlich, daß die Sitten und Bräuche sowie auch das Benehmen der Eingeborenen am Colorado vielfach zum Gegenstand unserer Unterhaltung gemacht wurden. Uns allen waren die Indianerstämme östlich der Rocky Mountains mehr oder weniger bekannt, und es lag daher sehr nahe, daß wir häufig Vergleiche zwischen den verschiedenen Nationen anstellten, manche Meinungen bestritten und die eigenen Ansichten durch Erzählungen von Tatsachen zu bekräftigen suchten.

So glaube ich auch behaupten zu dürfen, daß die Eingeborenen am Colorado, obgleich mit mehr natürlichen Anlagen zum Guten oder – vielleicht richtiger gesagt – noch weniger durch den Umgang mit Weißen verdorben, bei weitem nicht so sehr den Eindrücken von Naturszenen unterworfen seien als die Stämme der Grasfluren und der Urwälder östlich der Felsengebirge, bei denen infolgedessen eine gewisse Hinneigung zur Poesie unverkennbar ist. Schon in der bilderreichen Redeweise, in der Vorliebe für phantastische, aber sinnig gewählte Ausschmückungen von Erzählungen sowie in der bestimmten Vorstellung von den lieblichen, wildreichen Jagdgefilden der Seligen – was alles aus der unbewußten Verehrung einer schönen, vollkommenen Natur entspringt – zeigt sich nicht nur Hinneigung, sondern auch Anlage zur Poesie.

Ohne mich nun auf die Zergliederung von Umständen einlassen zu wollen, welche allmählich im Laufe der Zeit eine solche Verschiedenheit unter Menschen von derselben Rasse bewirken konnten, hebe ich nur hervor, wie sich diese Verschiedenheit in den Sagen äußert, die schon vor Jahrhunderten dieselben gewesen sein müssen und sich unverändert bis auf den heutigen Tag erhalten haben. Hervorragende Punkte in der Naturumgebung haben auf beiden Seiten die erste Veranlassung zu dergleichen Traditionen gegeben. Doch während ich bei meinem vielfachen und langen Verkehr mit den Colorado-Stämmen nur die einzige Sage vom Berg der Toten kennenlernte, fand ich, daß im Osten überall, wo die Natur dem forschenden Reisenden Ungewöhnliches, den Kindern der Wildnis aber Unbegreifliches vor Augen legte, letztere stets bereit gewesen waren, auf ihre eigentümliche Weise, gleichsam als Erklärung, Sagen zu schaffen.

Am Missouri, etwas südlich von der Mündung des Kansas in diesen, wird auf eine kurze Strecke das linke Ufer von steil anstrebenden Felsen gebildet. Diese erscheinen als eine mächtige Felsenlage, die aus dem Boden emporgetrieben wurde; der Fluß rauscht am Fuß derselben hin, und laut antwortet das Echo, wenn die riesenhaften Missouridampfer dort geräuschvoll vorbeischnauben.

Jener Punkt ist bei Europäern und Indianern als der Manitufelsen bekannt. Wenn die Weißen dort auf ihren Dampfbooten vorüberziehen, dann freuen sie sich der schönen Szenerie; Indianer aber, die im schwankenden Kanu leise unter jenen Abhängen hingleiten, halten dort wohl mit Rudern inne, blicken zu den Felsen hinauf, denken an längst vergangene Zeiten und erzählen ihren Söhnen, was sie einst vom eigenen Vater erfuhren.


Vor vielen, vielen Wintern,Absichtlich bediene ich mich hier an Stellen, wo das Verständnis dadurch nicht beeinträchtigt wird, der indianischen Konstruktion und Redeweise. zur Zeit, als die Bleichgesichter die Rothäute noch nicht aus ihren Jagdgründen verjagt hatten, als noch keine großen, steinernen Wigwams sich auf den Gräbern weißer Krieger und Häuptlinge erhoben und die roten Kinder des Manitu noch zahlreicher waren als die Blätter an den Bäumen, da lebte in der Nähe des jetzigen Manitufelsen ein junger Krieger vom Stamm der Missouris mit seiner jungen Squaw. Er zählte noch nicht viele Winter, doch saß er mit im Rat der weisen Männer und rauchte mit ihnen das Kalumet; er war ein großer Jäger, denn die Schnelligkeit seiner Lenden übertraf die einer Antilope, und mittels seines Bogens von Elkhorn vermochte er den befiederten Pfeil mitten durch den Leib des laufenden Büffels zu senden. Er war ein großer Krieger, denn seinen Tomahawk zierte stets das Blut seiner erschlagenen Feinde; seine Stimme erschallte am lautesten im Kampf, wenn das sausende Kriegsbeil sich tief in feindliche Schädel grub oder wenn sein blitzendes Messer feindliche Herzen traf, und am lautesten ertönte sein wilder Gesang, wenn die Zahl der siegreichen Krieger den festlichen Tanz um die rauchenden Skalpe der gefallenen Feinde aufführte, deren Körper bestimmt waren, von den Wölfen gefressen zu werden.

Die Squaw des jungen Oto-Kriegers war eine Häuptlingstochter vom Stamm der Omahas; sie hatte Augen, die noch schwärzer waren als die Nacht; geschmeidig wie der Bogen eines Kindes und treu wie der Stamm des Nußbaums folgte sie ihrem Gebieter auf allen seinen Jagdzügen; sie gerbte die Häute des erlegten Wildes weicher als das feinste Blatt einer Prärieblume, und aus denselben verfertigte sie Mokassins für die Füße ihres Herrn; mit reichem Schmuck versah sie sein Jagdhemd und seine Leggins, und auf den Nähten befestigte sie künstlich schmale Streifen von Skalplocken, die ihr Gatte von den Kriegszügen heimbrachte. Dafür liebte aber auch der junge Krieger seine Squaw, und Überfluß herrschte stets in seinem Wigwam. Er gab ihr zur Bekleidung die reichsten Otter- und Biberfelle und zu ihrem Lager die Haut eines weißen Büffels. Große Haufen gedörrten Fleisches befanden sich in seinem Zelt, und Fische und Wild schaffte er mit jedem kommenden Tag heran.

Eines Abends, als der Oto-Krieger ermüdet von der Jagd vor seinem Wigwam lag, zu Ehren des Großen, Guten Geistes süßen Schumach rauchte und seine Squaw ihm die Mokassins von den Füßen löste, erblickte er einen fremden Krieger, der, von Abend kommend, gerade auf ihn zuschritt. Der Fremde war bestaubt wie von einer weiten Reise, und Hunger und Durst lagen auf seinen Zügen.

Nie ging ein Fremder ungesättigt aus dem Zelt des Otos, und auch diesem reichte er, obschon er ihn als einen wilden Pawnee-Krieger erkannt hatte, die brennende Pfeife zum Willkommen. Der Fremde ergriff das dargebotene Kalumet, ließ sich neben dem Oto auf das weiche Gras nieder, und ohne nutzlose Worte zu verlieren, sog er in langen Zügen den süßen Rauch.

»Mein Bruder ist weit gewandert«, begann der Oto, »seine Mokassins sind zerrissen, und Staub liegt in seinen Augenwinkeln.«

Der Pawnee neigte zustimmend sein Haupt, wies mit der Hand gegen Sonnenuntergang und antwortete: »Dreimal hat mein Bruder geschlafen, seit ich meinen Wigwam verließ.«

»Ich sehe kein Fleisch im Gürtel meines Bruders«, fuhr der Oto fort, »mein Bruder ist auf kein Wild gestoßen und ist hungrig, er soll essen in meinem Wigwam.« Doch als er sich nun nach seiner Squaw, seiner Prärieblume, umschaute, war diese im Inneren der Hütte verschwunden. Er rief ihr zu, und bald darauf trat sie vor ihren Gebieter hin und reichte ihm Speisen für ihn und für den Fremden, ohne die Augen aufzuschlagen.

Der Pawnee aber betrachtete sie mit finsteren Blicken; er hatte die junge Squaw schon früher gesehen und ihrem Vater, dem großen Omaha-Häuptling, vier der besten Pferde für sein Kind geboten, doch das Kind hatte sich geweigert, dem fremden Krieger zu folgen, es hatte schon den schnellfüßigen Oto gesehen. Jetzt kannte die junge Squaw den Fremden nicht wieder, doch furchtsam bebte sie unter seinen Blicken wie ein Frühlingsblatt unter den Strahlen der Sonne.

Die beiden Krieger aßen lange und viel, sie verzehrten die Hälfte eines jungen Hirsches, und von neuem rauchten sie die Pfeife des Friedens. Felle von schwarzen Bären breitete der Oto darauf für seinen Gast auf dem Boden aus, er warf ihm eine Büffelhaut hin, sich damit zu bedecken, und bald schliefen die beiden Krieger, aber die junge Squaw wachte.

Als der Tag anbrach, zog der fremde Krieger seines Weges, der Oto gab ihm das Geleit und kehrte abends mit Beute beladen zu seiner Prärieblume heim. Doch nicht wie sonst eilte ihm diese entgegen, um die Last von seinen Schultern zu nehmen, sondern er fand sie, in eine Decke gehüllt, sitzend und mit leiser Stimme den Totengesang singend.

»Warum singt meine Prärieblume den Gesang der Sterbenden?« begann der Krieger. »Vierzehn Winter sind erst über ihr Haupt dahingezogen, und viele, viele Winter wird es dauern, ehe die erste Schneeflocke in ihren schwarzen Haaren haften bleibt; ein großer Krieger ist ihr Herr und Beschützer, ein großer Krieger jagt und fischt für sie und umgibt sie mit Reichtum! Warum beugt sich die Mutter vieler großer Krieger wie geknicktes Schilf und singt Worte der Sterbenden?«

»Ich bin die Dienerin eines großen Kriegers, aber werde nie die Mutter von Häuptlingen«, klagte die junge Squaw; »andere Squaws werden die Mokassins von den Füßen meines Herrn streifen, und ich werde hingehen und ihn in den ewigen Jagdgefilden erwarten.«

Da schwirrte ein Pfeil aus dem nahen Gebüsch, und tief grub sich die steinerne Spitze durch das strahlende Auge in das Gehirn der jungen Squaw. Lautlos stürzte sie zusammen; der Oto sprang auf, er erkannte den Pfeil des fremden Kriegers, der mit ihm geraucht, in seinem Wigwam geschlafen und an seiner Seite gesessen hatte. Der Wolf war verschwunden, aber vor ihm lag die Beute des Wolfs; die schöne Prärieblume war tot, ihr Sterbegesang war verklungen, der Große, Gute Geist hatte ihr einen Traum gegeben, und durch den Traum war sie auf ihr Ende vorbereitet.

Der Oto zog den Pfeil aus der Wunde, hüllte seine verwelkte Blume in die weiße Büffelhaut und setzte sich klagend an ihre Seite; Brust, Gesicht und Haare bedeckte er sich mit genäßter Asche, und drei Tage und drei Nächte saß er ohne Speise und sang Lieder der Rache. Am vierten Tag grub er eine tiefe Höhle, und dahinein legte er seine Freude und alles, was ihr gehörte. Er gab ihr auch Speisen mit, und zwar gedörrtes und frisches Fleisch, auch vergaß er nicht die Gerätschaften, die sie brauchte, um in den friedlichen Jagdgefilden Mokassins und Leggins für ihn zu verfertigen und mit reichem Zierat zu versehen. Aber auch die Gastfreundschaft warf er zu der jungen Squaw ins Grab, und als er es mit Erde, Steinen und mit Zweigen bedeckt hatte, da war er nur noch im Besitz von indianischer Wut und von indianischer Rache. – Er entfernte die Asche von seinem Haupt und von seinem Körper, und statt dessen umgab er sich mit schönen Farben in einer Weise, daß seine Feinde vor ihm zittern mußten und zu Weibern wurden. Bewaffnet mit Bogen, Tomahawk und Messer verließ er darauf seinen Wigwam, um nicht eher zu ruhen, nicht eher zu essen und zu trinken, als bis er den Skalp des verräterischen Pawnee-Hundes an seinem Gürtel befestigt haben würde.

Er zog gegen Sonnenuntergang, er zog viele Tage und viele Nächte; seine Füße bluteten, sein Magen trocknete zusammen, doch seine Wut blieb dieselbe, und wie ein beutegieriger Luchs spähte er mit seinen Augen in die Ferne. Endlich kreuzte er die Spuren seines Feindes, doch sein Feind war nicht mehr allein, eine zweite Spur begleitete den kaum sichtbaren Abdruck seiner Mokassins. Wie der hungrige Wolf nicht von der Fährte des verwundeten Hirsches weicht, so folgte der Oto-Krieger den Spuren seines Feindes. Er wanderte Tag und Nacht, und endlich erblickte er die beiden Pawnees, die beratend am Rand eines Waldes standen.

Unhörbar wie die Schlange im feuchten Gras wand er sich durch Holz und Büsche hindurch, näher rückte er seinen Feinden; jetzt zog er die Sehne mit dem scharfen Pfeil ans Ohr, die Adlerfedern am Schaft sausten, und die Waffe fuhr dem einen Krieger durchs Herz. Doch nicht den Mörder hatte er getroffen, denn in dem Augenblick, als die Sehne den Pfeil sandte, war der Gefährte des Mörders vor diesen hingetreten und war dadurch als erstes Opfer gefallen.

Kaum merkte der wilde Pawnee, daß ihm die Rache des schrecklichen Oto-Kriegers drohte, als er mit der Schnelligkeit des Windes davoneilte. Doch der Oto folgte ihm nach im wilden Lauf durch den dichten Wald, über die grüne Prärie. Der Raum zwischen ihnen verkleinerte sich indessen nicht, denn des Otos Kräfte waren geschwunden vom langen Fasten, und Stunde auf Stunde verrann, ohne daß der Pawnee in seiner Schnelligkeit nachgelassen hätte. Die Sonne versank in der Ebene, die beiden Krieger aber stürmten weiter, immer dem Missouri zu. Die Sonne ging wieder auf, und unermüdlich verfolgte der Oto seinen Feind; ohne Unterlaß eilte dieser dem Strom zu, dessen jenseitiges Ufer er zu erreichen trachtete.

Die Sonne stand über ihren Häuptern, als der Pawnee hinab in den Missouri setzte und leicht wie ein Salm das gelbe Wasser durchschnitt. Auch der Oto sprang in den Fluß, doch seine Kräfte waren erschöpft, und immer weiter entfernte sich von ihm der schwimmende Pawnee. Da bat der Oto in größter Angst, daß ihm das Opfer entschlüpfen würde, seinen Manitu um die Zurückhaltung des Mörders, der die Gastfreundschaft auf so verräterische Weise vergolten hatte und nun wie ein Weib feige vor der Rache floh. Die Ohren des Großen, Guten Geistes waren offen, und sie vernahmen jedes Wort des Otos; denn als der Pawnee im Begriff stand, aufs Ufer zu springen, öffnete sich der Boden vor ihm mit furchtbarem Krachen, und daraus hervor drang eine Felsenmauer, die sich höher und höher hob und weithin dem Pawnee den Weg ans Ufer versperrte. Der junge Oto-Krieger aber fürchtete sich nicht vor dem Zorn des Manitu, er schwamm zu dem verräterischen Pawnee hin, mit dem Tomahawk zerschmetterte er sein Gehirn, und mit dem scharfen Messer trennte er die Kopfhaut von dem gespaltenen Schädel. Den Krieger ließ er den Fischen zur Speise, den Skalp aber nahm er mit heim, befestigte ihn an einer rot gefärbten Stange, stellte diese auf das Grab seiner verwelkten Prärieblume und sang dann Lieder der Klage und der befriedigten Rache.

Der Oto-Krieger ging in hohem Alter als ein großer Häuptling zu den ewigen Jagdgefilden ein. Er fand dort seine ungealterte Squaw auf ihn harrend. Über das Grab derselben wuchs der frische, grüne Rasen hin, die Felsen aber blieben unverrückbar stehen als ein Zeichen der Liebe des Manitu zu seinen roten Kindern.


So lautet die Sage vom Manitufelsen; doch nicht vereinzelt steht diese da. Die meisten derartigen Traditionen gerieten mit den verdrängten Nationen schon längst in Vergessenheit, und nicht immer gelingt es, Erzählungen zu erfahren, die mit einer gewissen Pietät der Vater dem Sohn als Erbteil übergibt und die von diesem in gleicher Weise bewahrt werden. –

13. März. Der Himmel war bewölkt, die Luft warm, der Wind schwieg, und wir wurden also vom Wetter begünstigt, als wir die Mündung des Black Cañon verließen und den Weg zurück und rückwärts einschlugen. Ich sage rückwärts, denn um in den Stromschnellen das Fahrzeug mehr in der Gewalt zu behalten und den durch ihre Seichtigkeit gefährlichen Stellen besser ausweichen zu können, ließ Kapitän Robinson die »Explorer« in dieser Stellung langsam mit dem Strom gleiten, und nur auf Strecken, die wir aus Erfahrung als ganz sicher wiedererkannten, vergrößerten einige Schläge der breiten Schaufeln die Geschwindigkeit, mit der wir reisten. Glücklich gelangten wir über die nächsten Stromschnellen, und kaum die Hälfte des Tages war verflossen, als wir nach Zurücklegung von ungefähr sechs Meilen die seichte Stelle erreichten, an der wir den 4. und den 5. März zugebracht hatten. Wie damals, wurde auch jetzt wieder das Fahrzeug erleichtert und danach über die Kiesbank hinübergeschafft; doch ehe wir noch zum Einladen der Fracht schritten, begannen inzwischen heraufgezogene Wolken sich in einem starken Regen zu entladen. Da auf dem Boot weder unsere Sachen noch wir selbst Schutz gegen Unwetter fanden, so schlugen wir alsbald auf dem linken Ufer die Zelte auf, brachten unsere Sammlungen, die durch Feuchtigkeit hätten leiden können, ins Trockene und erwarteten, auf kleine Räumlichkeiten zusammengedrängt, geduldig eine Änderung des Wetters, die sich auch gegen Abend einstellte.

Gewiß war es von großer Wichtigkeit für unsere Expedition, die Möglichkeit einer Verbindung zwischen der von uns erforschten Wasserstraße und dem Rio Virgin dargelegt zu sehen. Weil nun die Gebirge auf dem rechten Ufer nicht denselben Charakter des Undurchdringlichen trugen wie weiter oberhalb am Black Cañon, so ging Lieutenant Ives auf Egloffsteins Vorschlag ein, von diesem Lager aus nach einem Paß durch das Gebirge forschen zu lassen. Einer unserer Köche, ein Deutscher, der sich durch die in der Heimat genossene Erziehung, aber auch durch einen unbesiegbaren Hang zum Abenteuerlichen zu einer solchen Aufgabe besonders eignete, bot sich zu diesem Unternehmen an, und es wurde daher beschlossen, ihn in Begleitung eines unserer Indianer auf dem Landweg an den Rio Virgin und die Emigrantenstraße zu senden. Gemäß den früher von uns eingezogenen Nachrichten, die von den Eingeborenen bekräftigt wurden, sollte sich an dem Punkt, wo die von San Bernardino zum Utah-Gebiet führende Straße den Rio Virgin berührt, eine Mormonensiedlung befinden. Aus denselben Quellen war uns kund geworden, daß jener Punkt von der Stelle, wo wir lagerten, nach unseren Berechnungen nicht über vierzig Meilen entfernt sein konnte. Den Weg nach der Ansiedlung kannte Navarupe genau, es kam also nur darauf an, dem Indianer einen zuverlässigen Mann beizugeben, der imstande war, betreffs der Anlage einer Wagenstraße das Terrain richtig zu beurteilen.

Der Koch hatte seine Vorbereitungen sehr schnell getroffen, und auch Navarupe erklärte sich bereit zu dem Unternehmen, vorausgesetzt, daß man ihm etwas starkes Leder zu einem Paar Sandalen gebe. Sein Wunsch wurde natürlich erfüllt, und schon am folgenden Morgen, also in der Frühe des 14. März, ließ Kapitän Robinson die beiden mit Lebensmitteln und Waffen ausgerüsteten Abenteurer in dem Ruderboot nach dem jenseitigen Ufer übersetzen, von wo aus sie ihre einsame Wanderung durch die Gebirge antreten sollten.

Es war Sonntag, das Wetter unfreundlich und trüb, und um nicht einen zu großen Vorsprung vor den beiden zurückgesandten Boten zu gewinnen, brachten wir den Tag im Lager zu. Die meisten von uns beschäftigten sich mit Schreiben von Briefen, denn zugleich mit uns sollte auch der von Fort Yuma heraufgekommene Läufer aufbrechen und seine Rückreise zu Lande antreten.

Am 15. März setzten wir unsere Reise stromabwärts wieder fort. Diese war nach dem Ausspruch von Kapitän Robinson gefährlicher als die Fahrt aufwärts, doch gelangten wir nichtsdestoweniger bedeutend leichter als früher über die Hindernisse hinweg, und eine Strecke, auf der wir beim Hinauffahren, die Ruhetage abgerechnet, drei Tage zubrachten, legten wir jetzt in einem Tag zurück. Nicht wenig überraschte es uns, als wir, um Holz einzunehmen, auf dem rechten Ufer landeten und dort die frischen Spuren von zwei Pferden und zwei Maultieren entdeckten. Die genaue Untersuchung, die wir anstellten, ergab, daß die beiden Pferde und ein Maultier von Weißen geritten wurden, während das andere Tier ziemlich schwer bepackt, lose nebenher gelaufen war. Die Hufeisen der Pferde, die Art, in der die Tiere einander gefolgt oder hindernden Gegenständen ausgewichen waren, bewiesen hinlänglich, daß wir die Spuren von weißen Steppenreisenden, und zwar sehr erfahrenen, vor uns hatten, und keineswegs, wie einige in unserer Gesellschaft schon glaubten, die Merkmale räuberischer Indianer, die sich mit erbeuteten Pferden auf der Heimkehr befanden.

Unsere ersten Gedanken fielen natürlich auf die Mormonen, und für nur zu wahrscheinlich hielten wir es, daß, während wir uns im Black Cañon befanden, einige Emissäre dieser fanatischen Sekte an uns vorbeigezogen seien, um hinter unserem Rücken die Indianer zum Aufstand zu bewegen. Doch wer sie auch sein mochten – wir hatten sie jetzt zwischen uns und unserem Train, wir mußten also jedenfalls von ihnen hören oder sehen; und nicht weiter darüber beunruhigt, setzten wir unsere Reise gegen Süden fort.

Wir begrüßten die bekannte Insel und den Mount Davis und sahen rasch hintereinander die gefürchteten Stromschnellen; leise, ohne anzustoßen, glitten wir mit der Strömung über diese hinweg, und die Sonne war noch nicht weit über den Zenit hinaus, als wir das Cottonwood-Tal erreichten und Kapitän Robinson das Dampfboot nach der schönen Baumgruppe hinlenkte, deren junges Laub während unserer Abwesenheit an Ausdehnung gewonnen und eine dunklere, kräftigere Färbung angenommen hatte. Wir sprangen ans Ufer, und mit Freude erfüllte es uns, daß wir gerade dort unseren Train erwarten sollten; denn doppelt reizend erschienen uns die lieben alten Bäume mit ihren schattigen Kronen, nachdem wir so lange Zeit in der schrecklichen Wüste zugebracht hatten. Die Strahlen der Sonne waren noch nicht kräftig genug, um den Schatten so sehr wünschenswert zu machen, doch beeilte sich jeder, unter einer laubenähnlichen Verdichtung der herabhängenden Zweige für die nächsten Tage seine Heimat zu wählen, denn es lag ja etwas Ungewöhnliches für uns in dem Gedanken, im Schatten von Bäumen zu ruhen.

Die Dämmerung stellte sich allmählich ein, und mit dieser verstärkte sich der rauhe Westwind; die Wellen im Colorado plätscherten, das Laub der Bäume rauschte, die biegsamen Zweige schwankten, und wo sich zwei Äste oder Stämme aneinander rieben, da knarrte es, als wenn das Holz durch den Frühlingssaft doppelt belebt worden wäre.

Plötzlich erschallte vom jenseitigen Ufer eine Stimme, die in gutem Englisch die Worte rief: »Hol über!« Das Ruderboot wurde sogleich bemannt und hinübergesandt, und als es zurückkehrte, führte es uns einen einzelnen Mann zu, dessen ganzes Äußeres den Mormonen verriet. Es war eine hagere, wettergebräunte Gestalt, und obgleich der Mensch noch keine dreißig Jahre zählen konnte, so lagen doch ein eigentümlicher Ernst und eine an Fanatismus grenzende Energie in seinen Zügen. Er war bekleidet mit einem bunten, baumwollenen Hemd, das mittels eines Gürtels um seine Hüften zusammengehalten wurde; ferner trug er hirschlederne Beinkleider und Mokassins, und ein grauer, abgetragener Filzhut ruhte auf seinen schlichten, dunkelblonden Haaren, die wie sein Bart von ungewöhnlicher Länge waren. Als Waffe führte er nur ein kurzes Messer bei sich, das er auf dem Rücken im Gürtel trug.

Dieser Mensch trat mit kaltem Gruß und ebenso kalt begrüßt unter uns. »Ich wünsche zu erfahren«, redete er uns an, »ob die Mohave-Indianer den Weißen freundlich gesinnt sind; es ist nämlich meine und meiner beiden Gefährten Absicht, nach Fort Yuma und von dort nach den kalifornischen Ansiedlungen zu reisen.«

»Die Eingeborenen sind uns freundlich entgegengekommen«, hieß es zurück, »trotzdem die Mormonen versucht haben, sie zu Feindseligkeiten gegen die Amerikaner zu verführen. Was führt Euch aber hierher, und zwar auf solchem Weg? Denn wie aus den Spuren Eurer beiden Pferde und der beiden Maultiere zu entnehmen ist, kommt Ihr zu dritt mit einem bepackten Tier oben aus den Gebirgen.«

Nicht im geringsten überrascht darüber, daß wir soviel über ihn und den von ihm eingeschlagenen Weg wußten, gab er uns zur Antwort, daß er vom Großen Salzsee komme und auf dem sichersten Weg die Ansiedlungen der Amerikaner zu erreichen wünsche; er bestritt, daß er ein Mormone sei, gab aber zu, daß er mehrere Jahre unter ihnen gelebt und sich nur von dort entfernt habe, weil die Mormonen keinen, der nicht ihres Glaubens sei, dort emporkommen ließen und jetzt, nach den Verwicklungen mit den Vereinigten Staaten, nur noch Bekenner der neuen Lehre unter sich dulden wollten. Auf die Frage, warum er nicht die nähere und sichere Richtung nach San Bernardino anstatt des gefährlichen Weges am Colorado hinunter eingeschlagen habe, gab er den Bescheid, daß die Straße nach San Bernardino durch die von den Mormonen dorthin gesandten Utah-Indianer zu unsicher geworden sei.

Trotz der schönen Redensarten, die der Mensch vortrug, zweifelte niemand, daß wir einen Spion vor uns hatten, der in einer für uns verderblichen Absicht zu den Mohaves zu ziehen beabsichtigte. Soviel Schlauheit er auch zeigte und es vorsichtig vermied, sich durch ein unbedachtes Wort zu verraten, so entgingen uns doch nicht die Blicke eines tiefgewurzelten Hasses, mit denen er uns, wenn er sich unbeobachtet glaubte, betrachtete und die vollkommen im Einklang standen mit seinen großen weißen Zähnen, die er während des Sprechens fortwährend wie ein fletschender Wolf zeigte. Wir luden den Fremden ein, an unserer Mahlzeit teilzunehmen, was er nach besten Kräften tat; auch die Pfeife reichten wir ihm hin, aber auf das Verlangen, ihm Salz und Tabak zu seiner weiteren Reise mitzugeben, erfolgte eine abschlägige Antwort, und zwar aus dem einfachen Grund, weil wir selbst nichts mehr hatten.

Ziemlich spät saßen wir noch auf und ergötzten uns an dem Spion, wie er sich mit heftigen Worten über die Mormonen äußerte, während wir selbst ihnen Gutes nachsagten und nur gelegentlich eine sarkastische Bemerkung fallenließen, die er mit einem erkünstelten lauten Lachen lohnte, hinter dem aber so viel giftiger Haß hervorlugte, daß man sich unwillkürlich von dem Verräter zurückgestoßen fühlte. Die Nacht war zu finster, um den Mormonen über den Fluß zu setzen, wir behielten ihn daher bei uns im Lager und versorgten ihn mit einigen Decken, stellten aber eine Schildwache bei ihm auf, die ihn während der ganzen Nacht nicht aus den Augen lassen durfte.

Am 16. März in aller Frühe begab sich unser Gast in den Kahn, der ihn nach dem anderen Ufer hinüberbringen sollte; er nahm weder Abschied noch dankte er für die empfangene Gastfreundschaft, und wahrscheinlich fluchte er uns noch in seinem Herzen. Doch auch von unserer Seite folgten ihm gerade keine Segenswünsche, denn mehrfach vernahm ich Äußerungen, die darauf hindeuteten, daß man ihn lieber an einem Baum hängend als in unserem Kahn gesehen hätte. Ich kann nicht leugnen, daß auch nach meiner Ansicht der Mensch ein solches Los wohl verdient hätte, denn wenn die Eingeborenen uns später nicht mit Stumpf und Stiel ausrotteten und ihr feindliches Auftreten nur bis auf das Erschießen von einigen unserer Maultiere gedieh, so war das nicht Schuld der Mormonen. Angelegt waren ihre Pläne listig genug, doch verloren sie ihren künstlich erzeugten Einfluß wieder, als sie bei unserer Annäherung flüchteten und eine Verständigung zwischen uns und den Eingeborenen – freilich nur mit knapper Not – zustande gekommen war.

Die indianischen Fischer erfreuten uns an diesem Tag wieder durch ihren Besuch, und wie immer brachten sie uns einen Vorrat von Fischen. Auch Nachrichten von unserem Train erhielten wir durch sie, jedoch keine sehr erfreulichen. Nach ihrer Ansicht befand sich dieser nur noch zwei Tagereisen von uns entfernt, und die Tiere waren so ermattet und heruntergekommen, daß sie kaum noch ihre Last zu tragen vermochten. Von Iretéba erzählten sie auch; dieser hatte uns nämlich zwei Tage früher verlassen, um, vor seiner Abreise mit uns, seine Familie zu besuchen; er war aber mit den Mormonen zusammengetroffen, und diese hatten ihn durch Versprechungen dazu bewogen, sie vorläufig zu Mesikehota, einem der ersten Mohave-Häuptlinge, zu führen. Sosehr wir auch darüber staunten, daß uns der treue Iretéba scheinbar hinterging, so mußten wir es auch von der anderen Seite wieder natürlich finden, daß ein Eingeborener, der keinen Unterschied zwischen weißen Menschen verschiedener Religionen zu machen wußte und dem wahrscheinlich der eine als unser Gast bezeichnet wurde, Leuten Dienste leistete, die ihm selbst Vorteil brachten und in seinen Augen von keinem Nachteil für uns sein konnten. Am meisten aber wunderten wir uns darüber, daß drei einzelne Menschen es wagten, hier gegen unsere ganze Expedition aufzutreten, und daß diese ferner Kenntnis davon erhalten hatten, daß wir an Mesikehotas Gebiet vorbeigezogen waren, ohne zu landen, und daß sie die aus jener Zurücksetzung entsprungenen Gefühle jetzt schlau auszubeuten strebten.

Uns allen war es übrigens bekannt, welche Gabe die Mormonen besitzen, die Eingeborenen für ihre Pläne zu gewinnen; ebenso wußten wir, daß sie unter den damaligen Verhältnissen keine Mittel scheuen würden, um in den Besitz unseres Dampfbootes und unserer Papiere zu gelangen. Wir hatten also die besten Gründe, uns etwas beunruhigt zu fühlen.

Der Wind hatte sich während des Tages allmählich verstärkt, und als die Nacht sich auf die Landschaft senkte, wehte ein heftiger Sturm, der ununterbrochen die ganze Nacht hindurch anhielt. Die Zelte waren geschützt von dem niederen Strauchwerk, aber laut rauschte es in den Kronen der hohen Bäume, und dazwischen erschallte mitunter der Schrei einer wilden Katze. Bald vom Boden, bald aus den Lüften vernahmen wir die winselnden Töne, je nachdem das raubgierige Tier zwischen undurchdringlichem Gestrüpp oder zwischen hohen Ästen seiner Beute nachstellte.

Als wir nach ungestörter Nachtruhe am 17. März unsere Zelte verließen, fegte der Sturm noch immer mit derselben Gewalt über den getrübten, welligen Spiegel des Colorado; dürre Blätter und Funken von den Küchenfeuern wirbelten im Lager umher, auch Sand und Staub belästigten uns wieder, doch fanden wir gegen diese Schutz in dem dichten Weidenstreifen, der sich hinter der Baumgruppe vorbeizog. Dort säuberten wir mittels Axt und Messer eine hinreichend große Stelle von hinderndem Gestrüpp, und um ein kleines Feuer, dessen Flammen nicht vom Wind gepeitscht wurden, verstrich uns die Zeit auf verhältnismäßig behagliche Weise.

Eine sehr angenehme Unterbrechung in unserer trägen Ruhe verschaffte uns ein Indianer, der von Lieutenant Tipton abgesandt war und der uns davon in Kenntnis setzte, daß der Train endlich am folgenden Tag bestimmt eintreffen würde. Als aber kurz vor Abend unser Freund Peacock persönlich anlangte, da verwandelte sich unsere Freude in Ausgelassenheit, und unmöglich war es dem vom scharfen Ritt ermüdeten Kalifornier, all die Fragen zu beantworten, die auf ungestüme Weise an ihn gerichtet wurden. Vor allen Dingen bestätigte Peacock die schon von dem Indianer überbrachten Nachrichten, gemäß derer der Train sich nur sechs Meilen südlich von uns befand; er selbst, da er wußte, daß es uns am Allernötigsten mangelte, hatte ein Säckchen Mehl, etwas Fleisch, Salz, Branntwein und Tabak an seinem Sattel befestigt und war, geführt von einem Eingeborenen, vorausgeeilt und glücklich zu uns gestoßen.

Die Befürchtungen, die wir so lange hinsichtlich des Schicksals unseres Trains gehegt hatten, waren durch Peacocks Ankunft größtenteils behoben. Die weniger erfreulichen Umstände, von denen er sprach, erschienen uns daher, nachdem wir eine tüchtige Mahlzeit gehalten und einen kräftigen Trunk dazu genommen hatten, nicht halb so schlimm, als wenn wir dergleichen Mitteilungen wie früher mit hungrigem Magen hätten vernehmen müssen.

So klagte Peacock besonders über den Zustand der Tiere, die einen über alle Beschreibung schrecklichen Weg am Colorado hinauf zurückgelegt hatten und die auf der ganzen Strecke von Fort Yuma aus kein einziges Mal auf erträgliche Weide gestoßen waren. Größtenteils hatten sie mit dem vorlieb nehmen müssen, was ihnen junge Pappelschößlinge oder die unfruchtbare Wüste boten; oft hatte ihnen trotz der Nähe des Stroms, zu dem sie nicht hinuntergelangen konnten, das Wasser gemangelt, öfter noch waren sie gezwungen gewesen, bei der Umgehung von Gebirgen sich so weit vom Fluß zu entfernen, daß sie diesen in mehreren Tagen nicht wieder zu erreichen vermochten. Zu all diesen Übelständen hatte sich noch die Beschaffenheit des Pfades gesellt, der beim Übergang über die Gebirge an Abgründen vorbeiführte, auf dem sogar einzelne der sonst so sicheren Maultiere das Gleichgewicht verloren hatten und mit ihrer Last in die Tiefe hinabgerollt waren. Mehrere waren auf diese Weise untauglich zur weiteren Arbeit geworden, andere hatten die Yuma-Indianer geraubt, und es waren dadurch fühlbare Verluste in der Herde, auf die wir uns von nun ab gänzlich verlassen sollten, entstanden.

Auch an Lebensmitteln brachte der Train nicht soviel mit, als wir erwartet hatten, denn manches war doch von den Eingeborenen sowie auch von der Besatzungsmannschaft schon in Fort Yuma entwendet oder durch Vernachlässigung unbrauchbar geworden. Kaffee- und Mehlsäcke waren in den dichten Mesquitewaldungen beim Hindurchdringen der Packtiere zerrissen und ihres Inhalts entledigt worden, kurzum, unser Train befand sich in jeder Beziehung in einer traurigen Verfassung. Am meisten berührte es uns, daß die Zahl der Lasttiere zur Aufnahme der ganzen Equipage nicht ausreichend gewesen war und infolgedessen eine Menge Gegenstände, die zwar für die Expedition von keiner Wichtigkeit, dem Betroffenen aber fast unentbehrlich waren, hatten zurückbleiben müssen. So fehlte zum Beispiel mein Koffer ganz; das Zeug, besonders aber die Stiefel begannen schon infolge des schweren Dienstes vom Körper zu fallen, und ich besaß also nichts, wodurch ich bei fortgesetzter Reise das Fehlende hätte ersetzen können. Dr. Newberry erging es nicht besser, denn auch er war Strumpf- und stiefellos geworden; daß aber unser Tabak nicht mitgekommen war, das war der härteste Schlag.

Nur wer viele Monate lang hintereinander in unwirtlichen Wüsten zubrachte und dort allmählich kennenlernte, daß Gewohnheiten, die im Alltagsleben nur als übel und der Gesundheit nachteilig bezeichnet werden, auch unter Umständen nutzbringend sein können, und wer je bei einer brennenden Pfeife den nagenden Hunger und den peinigenden Durst vergaß sowie beim Hinblick auf die zergehenden blauen Wölkchen des glimmenden, narkotischen Krautes die Sorgen der Gegenwart, die mitunter schwer selbst auf dem leichtherzigsten Reisenden lasten, dahinschwinden ließ, nur der vermag sich eine Vorstellung von unseren Gefühlen zu schaffen, als wir uns plötzlich so ganz verarmt wußten.

Der Unmut im Feld ist gewöhnlich von kurzer Dauer; auch bei mir währte er nur so lange, bis ein Übereinkommen zwischen uns allen getroffen war, gemäß dessen die vom Glück mehr Begünstigten uns von ihren Schätzen etwas abgeben sollten. Als die Nacht weiter vorrückte, übergab jeder von uns an Peacock eine Decke, um dem sorglichen Freund zu einem warmen Lager für die Nacht zu verhelfen.


 << zurück weiter >>