Emerenz Meier
Aus dem Elend
Emerenz Meier

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9. Kapitel

Sonst, wenn die Bewohner von Kaltwasser an dem Reutbauernhof vorbeigegangen waren, hatten sie respektvolle und mitunter auch neidische Blicke auf die stattlichen Gebäulichkeiten, auf die ausgedehnten Gärten geworfen. Heute war es der unverkennbare Ausdruck der Scheu und der Neugierde, der auf den Gesichtern all der hin- und herwandelnden Großen und Kleinen lag.

Vor den Nachbarshäusern gab es unverabredete Zusammenkünfte zwischen klatschsüchtigen Weibern, auf den Feldern trugen sich Bauern und Knechte von allen Seiten die Tabakgläser zu, um bei einer Prise von den vergangenen und bevorstehenden Ereignissen zu plaudern. Die Dienstboten des Reutbauern selbst waren noch nie von jedermann so freundlich gegrüßt worden, wie in den letzten Tagen. Sie ahnten wohl, weshalb und hüteten sich, mehr zu sagen, als was sie gefragt wurden und als sie wußten. Letzteres war die Geschichte vom Tag nach der Sonnenwende in folgender Form:

Gottfried hatte einen alten Handwerksburschen aus unbekannten Gründen zu Burgl geführt. Diese kam mit beiden und später auch mit Itta aus ebenfalls unbekannten Gründen in Streit, worauf der Fremde davonlief, um außerhalb des Dorfes von dem jungen Reutbauern wieder eingefangen und nach dem Hof zurücktransportiert zu werden, wo er nun krank darniederlag. Durch die Aufregung hatte sich Burgls Zustand 121 so sehr verschlimmert, daß man alle Stunden ihre Auflösung befürchtete. Der Doktor kam kaum mehr aus dem Hause und der Pfarrer hatte ihr schon die letzte Ölung gespendet.

Wie gesagt, war das nur die nackte Geschichte. Für Zusätze und Aufbauschungen sorgten schon die Leute, deren Phantasie in solchen Fällen bekanntlich einen gar üppigen Schwung zu nehmen pflegt. Man brannte vor Begierde, zu erfahren, was es mit dem Fremden eigentlich für eine Bewandtnis habe und was Itta nach Burgls Tod wohl beginnen würde. Das bezweifelte niemand, daß Burgl ihrer Pflegetochter von ihrem wahrscheinlich sehr ansehnlichen Vermögen einen kleinen Teil gesichert hatte, aber sie war dessen ungeachtet darauf angewiesen, sich in Zukunft selbst den Weg durch das Leben zu suchen. Wenn anders sie ein Gefühl für Schick und Anstand besaß, mußte sie wissen, daß dann auf dem Reutbauernhof ihres Bleibens nicht länger war.

Ja, Itta wußte es. Sie wußte es auch, daß das Glück, in dem sie kurze Zeit geschwelgt, nur ein schöner Traum gewesen, daß es unwiederbringlich dahin war. Sie las es in Gottfrieds scheuer, verstörter Miene, und Burgls bleiches, eingefallenes Gesicht sagte ihr kurze Dauer der gegenwärtigen, völlig unerträglichen Verhältnisse voraus.

Sie weinte, noch klagte sie nicht. Eine ihr selbst unbegreifliche Starrheit und Gefühllosigkeit war über sie gekommen. Mit sicherer Ruhe hantierte sie an den beiden Krankenlagern und nahm endlich des Doktors Mitteilung, daß Burgls letzte Stunde geschlagen habe, entgegen, ohne eine Miene zu verziehen.

Nachdem sie die Kerzen angezündet und ein Sterbegebet gesprochen hatte, setzte sie sich an das Bett der Scheidenden.

Diese hatte keinen schweren Kampf zu bestehen. Ruhig und still, wie sie gelebt, starb sie und ihr letzter Blick glitt mit versöhntem Ausdruck von dem Mädchen nach der Tür.

Itta verstand, was sie sagen wollte.

Der Doktor verabschiedete sich. An der Tür aber kehrte er noch einmal um, faßte des Mädchens beide Hände und sagte mit bebender Stimme:

»Ich weiß, daß ich Sie nicht zu trösten vermag. Doch glauben Sie mir, Ihr Schmerz ist der meine und ich gehe mit blutendem Herzen. Das möchte ich Ihnen aber noch sagen, daß 122 Sie sich nie verlassen fühlen dürfen, indem Sie an mir stets einen treuen Freund haben. Wenn Sie etwas bedrückt, und ich kann trösten, helfen, dann gedenken Sie meiner und wenn Sie es einstens über sich vermögen, einen Mann, der es gut und redlich meint, glücklich zu machen, dann kommen Sie.«

Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er und Itta nahm schweigend ihren Platz am Bett der Toten wieder ein.

*

Die Beerdigungsfeierlichkeiten waren gegen Mittag zu Ende.

Itta, die bei der Einsegnung der Leiche am Grabe ohnmächtig zusammengebrochen war, hatte nach dem Einkehrwirtshaus geschafft werden müssen, wo sie sich unter der Pflege der Wirtin langsam erholte.

Die Leute erschienen nun zur Totensuppe und füllten die Stuben mit ihrem bei solcher Gelegenheit abstoßend wirkenden lustigen Gelärm. Einige drängten sich zur Bezeugung des Beileids an den Verwandtentisch, wurden aber von Gottfried schroff zurückgewiesen. Er war zornig auf Burgl, die zu so ungelegener Zeit sterben mußte, auf den Alten, der mit lächerlicher Würde von Tisch zu Tisch ging und seiner Geschwätzigkeit freien Lauf ließ und auf Itta, die ihm mit ihrer schwarzen Kleidung, dem todblassen Gesicht und dem starren Wesen ein lebendiger Vorwurf schien. Er war zornig auf sich selbst und auf die ganze Welt. Hätte es die Sitte erlaubt, so wäre er sofort nach Hause gestürmt, um nichts mehr zu hören und zu sehen. Auch Itta war von dem gleichen brennenden Wunsche beseelt und mit flehendem Blick wandte sie sich an den finsteren Burschen:

»Laß mi hoamgehn, i kann's nimmer aushaltn.«

»Na, du bleibst da. Wenn 's Testament verlesn is, kannst meinetwegn tuan, was d' willst.«

»Aber i verlang mir ja ohnehin nix, i nimm net des Gringste an«, erwiderte sie gepreßt. »Laß mi gehn, Gottfried, jetzt kann i am bestn und ohne Aufsehn mei Sach z'sammpacken und mit dem Vater abroasn.«

123 Er fuhr auf, wie von einer Wespe gestochen. Als er sah, daß er von allen Seiten beobachtet wurde, bezwang er sich gewaltsam und sagte mit gedämpfter Stimme:

»Wennst mi net narrisch machn willst, Itta, aft red mir nimmer von dem! Es is so stockdumm, daß du positiv vom Reutbauernhof furtmöchst. Erstns is dei Vater krank und kann net auf; zweitens wär's an ewige Schand für uns, wenn 's hoaßn tat, wir – i hab dich vertriebn; drittns ist's, wia i von der Burgl woaß, grichtlich bstimmt, daß du im Hinterhaus bleibst. Und dann – glaubst etwa, i leidets, daß du net nahmst, was dir vermacht is? – Na – liaber – liaber bring i di um.«

Itta konnte sich trotz ihrer Seelenqual eines leisen Lächelns nicht erwehren. Sie sah, wie sich unter dem Tisch seine Fäuste ballten, wie sich sein ganzer Körper bog unter der inneren Wut – und sie wagte es nicht mehr, ihm zu widersprechen.

Am Nachmittag erschien der Notar mit den Zeugen. Die nächsten Verwandten der Verstorbenen, mit den beiden Reutbauern und Itta sechs an der Zahl, mußten sich in ein besonderes Zimmer verfügen, in dem das Testament eröffnet wurde.

Burgl hatte sie sämtlich bedacht, freilich in wenig zufriedenstellender Weise, denn der Hauptteil ihres Vermögens, dessen Umfang alle Erwartungen weit übertraf, fiel auf ihre Pflegetochter Itta.

Diese Bestimmung rief einen Sturm der Entrüstung hervor. Laut und leise wurde über die Böhmin losgezogen, die, wenn nicht gerade allen, so doch den Nächstberechtigten, wie Gottfried und einer Tante Burgls, der alten Herrnbäuerin, das Erbe vor der Nase weggestohlen. Diese, eine trotz ihrer siebzig Jahre noch ziemlich rüstige Witwe, saß in unerschütterter Ruhe neben den Schmähern und machte ein seelenvergnügtes Gesicht, als man ihr, – sie litt an Schwerhörigkeit, – ins Ohr schrie, daß sie mit lumpigen tausend Gulden abgefertigt worden wäre.

»Des is mir gnuag«, sagte sie lächelnd. »I vergönn enk's von Herzn, was 's mehr habts.«

»Wir mehr?« lautete die giftige Erwiderung eines jungen Weibes. »Nix habn wir im Vergleich zu der Böhmin! Alle, der Reutbauer und der Gottfried können durch d' Fingern schaun auf sie!«

»So, so, die Itta? Na, sie kann's auch braucha, die arm Dingin. I will ihr aber glei Glück wünschn!«

124 Um dem Worte die Tat folgen zu lassen, erhob sie sich, konnte aber das Mädchen nirgends mehr entdecken.

Es saß im dunkelsten Winkel einer Nebenstube, fassungslos schluchzend vor Beschämung und Schmerz. Gottfried stand dabei und bot alles auf, die arme Erbin zu beruhigen, ihr klar zu machen, wie es ein großes Glück für ihn sei, daß es so gekommen. Er sagte, daß ihn nur die Furcht, sie möchte schlecht bedacht worden sein, heute so rabiat gemacht habe und daß er jetzt vollauf zufrieden wäre. Doch das setzte er nicht hinzu, was sie mit Qual ersehnte: die Versicherung von der Fortdauer seiner Liebe. Er mochte die Tochter eines Mörders nicht zum Weibe haben. Aber sie wollte darum auch nicht die Erbin Burgls sein, aus deren Herzen sie Gottfried einst verdrängt; sie wollte fliehen mit ihrem Vater, wollte hingehen, von wo sie hergekommen: Aus dem Elend ins Elend. Und niemand sollte sie mehr finden.

Diesem Entschluß, der sie aufrichtete und kräftigte, stellte sich indessen noch am nämlichen Tage ein unübersteigliches Hindernis entgegen. Der alte Lichtenberger war kränker geworden und vermochte es nicht einmal mehr, sich im Bett aufzurichten.

»Sie haben die letzten zwei Wochen von neuem durchzumachen, Itta«, bemerkte der Arzt bedeutungsvoll.

»So wird er sterbn?«

»Ja. Schwere Arbeit, Sorgen und eine ungesunde Lebensweise haben ihn zugrunde gerichtet. Armes Mädchen, wann werden Sie endlich aus den schweren Prüfungen herauskommen?«

»Es is des ja koa neus Unglück für mich«, sagte Itta ruhig. »Aber i will ihm die Liab, die i net habn kann für ihn, nach Kräftn ersetzn, will ihm alls tuan bis zu sein'm letztn Augnblick.«

Sie hielt treulich Wort.

Stundenlang saß sie am Bett des Kranken, ließ sich von seinem Leben und Leiden erzählen und tat alles, was ihn erheitern, was seine seelischen und körperlichen Schmerzen lindern konnte.

Und niemand außer dem Doktor wußte und erfuhr je, wer er war, dem sie sich mit solcher Geduld und Hingebung widmete und von dem zu sprechen Gottfried so ängstlich vermied.

125 Andreas Lichtenberger starb drei Wochen nach Burgls Beerdigung.

Es war, als hätte sich der nimmerruhende Sensenmann vorgenommen, erst den Reutbauernhof gründlich zu räumen, ehe er sich anderswo nach Opfern umsehen wollte, denn im Herbst legte er auch Gottfrieds Vater auf die Totenbank.

Nun gab Itta jeden Gedanken an eine Flucht auf. Sie sah Gottfried vereinsamt und leidend und wußte wohl, daß er alles eher als Gutes beginnen würde, wenn sie ihn verließ. Seine Neigung zum Lotterleben trat in letzter Zeit ohnehin schon bedenklich zu Tage. Er war öfter im Wirtshaus als daheim zu finden und kam er endlich, dann zeigte er sich so unwirsch, verdrossen und erregbar, wie nie vorher.

Itta erfüllte unbeirrt ihre Pflicht als Hausfrau. Trotz aller Umsicht konnte sie aber nicht verhindern, daß die Wirtschaft mehr und mehr den Krebsgang ging, daß sich schließlich alle Ordnung im Hause auflöste. Die Dienstboten taten, was ihnen beliebte, stritten auch wohl um das Vorrecht, zu befehlen und lehnten sich gegen Itta auf, die, wie sie meinten, keine Befugnis hatte, hier Herrin zu spielen. Die jüngste Magd warf ihr sogar eines Tages in frechen Ausdrücken vor, daß sie es darauf abgesehen habe, Reutbäuerin zu werden. Sie müsse sich schämen vor den Leuten, die sie alle längst durchschaut.

Itta war wie vernichtet.

Was hatte sie verbrochen, daß man all ihrem Tun jederzeit nur Eigennutz unterschob? Wodurch hatte sie verdient, daß sie nie und nirgends Liebe und Frieden finden konnte? Oder war es wirklich unstatthaft, daß sie blieb?

Sie beschloß, jemanden um Rat zu fragen. Aber wen?

»Die Nachbarn würden mich verhöhnen«, dachte sie, »würden überhaupt kein Verständnis haben dafür, daß ich eine Schuld auf mich laden kann, wenn ich Gottfried verlasse.«

Sie saß lange grübelnd am Fenster und endlich fuhr sie erleichtert aufatmend empor.

»Ja, so geht's, so muß es werdn«, sagte sie zu sich selbst. »Wenn nur der Gottfried käm, daß i ihm's sagn kunnt!« –

Gottfried kam erst am späten Abend in Begleitung eines ältlichen, hageren Mannes, in welchem Itta den böhmischen Federnträger Wenzl Starabin von Kuschwarda erkannte. Er 126 war schon öfters in Burgls Wohnung gewesen und hatte buntbemaltes Glasgeschirr gebracht, mit dem er nebst den Gänsefedern einen flottgehenden Handel trieb. Sein Ruf war indessen nicht der beste. Man sagte ihm nach, daß er ziemlich lange Finger besitze und daß er sich auf das Schmugglerhandwerk mehr verstehe, als auf das Leutebeschwätzen, bei dem er wahrhaftig kein Stümper war.

»Was wird er wohl mit dem Menschen zu schaffen haben?« dachte Itta voll banger Ahnungen, als sie für beide den Tisch deckte.

Gottfried befand sich heute in einer ganz ungewöhnlichen Aufregung. Er nahm Gabel und Messer zur Hand, warf sie aber wieder fort und schritt unruhig in der Stube auf und ab. Itta beachtete er kaum und sprach nur mit dem Böhmen, der sich das Essen trefflich schmecken ließ. Als er sich endlich wieder zum Gehen rüstete, gab ihm der Bursche das Geleit vor die Türe, um sich dort noch etwa eine Viertelstunde lang flüsternd mit ihm zu unterhalten.

»Was hast du denn mit dem Federntrager, Gottfried?« fragte später das Mädchen.

»Nix, was dich angeht«, war seine barsche Antwort.

»Na, soviel i kenn, geht mich hier überhaupt nix mehr an. Am Nachmittag hat mir des die kloa Dirn schon gsagt, und jetzt tuast du's auch. – I hätt ohnehin heut mehr mit dir z'redn, wennst mi anhörn wolltst.«

»I hör schon, red nur zu.«

»Lebt dei Basi, die alt Herrnbäuerin in der Finsterau noch?«

»Ja.«

»Und sie is verwitwet, hat auch koane Kinder?«

»Du woaßt es ja.«

»So schau, daß du s' dir als Haushalterin herbringst, aber bald, – morgn schon.«

Gottfried erschrak und blickte das Mädchen ängstlich an.

»Gehst mir denn davon?« fragte er.

»Na, – aber es schickt sich net, daß i dir d' Hausfrau mach. Die Leut redn allerhand, – kurz, – i mag nimmer. Die kloa Dirn schaff i aus, wenn's dir recht is und i tritt an ihre Stell.«

Er lachte belustigt auf.

»I dank dir recht schön für den Vorschlag«, sagte er, »aber 127 harb dich net, wenn i net eingeh drauf. Des wär a schöne Gschicht! Die alt ghörlos Schachtel mei Haushalterin, du die kloa Dirn, – ha ha ha!«

»Es is mei Ernst«, versetzte Itta. »Wennst dir a Fremde einstelln willst, so hab i ja auch nix dagegn, aber i steh heut 's letzt Mal am Herd.«

»Des tuast net.«

»Ganz gwiß!«

»Du hast wohl an Zorn über mich?«

»An Zorn? – Na. Weh tuat's mir freilich, daß d' nimmer so bist wie früher –.« Hier hielt sie inne, blickte Gottfried an und wurde plötzlich feuerrot. Hastig sprudelte sie dann hervor:

»Aber na, net, wia du moanst, o net so! Des is vorbei, Gottfried, vorbei und vergeßn, nachdem wir ja gsehn habn, daß wir nimmer z'sammenpaßn. Aber es tuat mir weh, daß du Haus und Hof verkemma laßt, – daß du a Lump wirst.«

Er errötete und erblaßte rasch nacheinander. Sein Blick irrte in der Stube umher, als suche er einen Gegenstand, an welchem er den in ihm auflodernden Zorn auslassen konnte. Dann fuhr er sich heftig über die Stirn und sagte:

»Du bist die oanzige, die mi ungstraft an Lumpn hoaßt. Vielleicht kriagst sogar noch amal recht. – Aber wahr ist's, wir paßn net z'samm, drum geh, wenn – wenn Du's übers Herz bringa kannst. – Die kloa Dirn willst machen? Na, des schickt sich net für so a reichs, a saubers Dirndl wia du. Sag mir's, und i fahr morgn zum Bezirksamtmann, der ja noch ledig is. Er wird sich's für an Ehr schätzn, wenn er dich kriagt.«

»Verachtn und verspottn tät er mich wenigstns net so wia du«, entgegnete Itta, mit Mühe die aufquellenden Tränen unterdrückend.

»Wia i? – I spott und veracht dich ja net.«

»Was denn sunst? I hab dir aber noch nia was Unrechts tan.«

Sie weinte nun doch und er fühlte plötzlich etwas wie einen Abscheu vor sich selbst.

»Itta, i moan's net so. Sei net harb, Itta«, sagte er leise.

128 »Na. Gute Nacht, Gottfried! Und gelt, du fahrst morgn gwiß in d' Finsterau?«

»Ja.«

Sie ging und er stand lange noch am gleichen Fleck. Endlich atmete er tief auf, schüttelte den Kopf und murmelte:

»Es geht nicht, es geht nicht.«

 


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