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1. Kapitel.
Psyche.

Ein Luftzug stieß mein Fenster auf,
Ein Rosenblatt weht auf den Tisch,
Ein dunkelroter, duft'ger Gruß
Vom Leben draußen, hold und frisch!

Doch was die Seele drinnen spann,
Das lichte Bildnis, das sie wob,
Das hat die Sommerlust verweht,
Das wunderfeine Netz zerstob.

Ein Opfer fordert wahre Kunst,
Das ist der Seele Einsamkeit!
Darin liegt ihre tiefste Kraft,
Drum schließ die Tür zu rechter Zeit!

Verschließ dein stilles Kämmerlein,
Daß keiner deinem Webstuhl naht, –
Der Psyche Bild verweht ein Hauch,
Ein fremder Laut zerstört die Tat!

Blüht aber, wenn dein Werk getan,
Dein Gärtlein unten purpurrot,
So schau dem Glück ins helle Aug'
Und nimm's ans Herz – und danke Gott!

»Dem Weibe, welches, einem künstlerischen oder wissenschaftlichen Beruf nachgehen zu können, in eigenwilliger Ablehnung der Mutterschaft das Allerheiligste der Ehe zerstört, das Leben des kommenden Geschlechtes vernichtend oder unterbindend, sprechen wir die Frauenwürde ab. Wer durch ökonomische Verhältnisse zum Beruf genötigt, die Möglichkeit, eine Ehe einzugehen, nur durch die Fortführung der Arbeit einerseits und die Zerstörung des Allerheiligsten der Ehe andererseits erzwingen zu können glaubt, der trete zurück. Das Glück ungehemmten, freien Schaffens ist reiner, als die kurze irdische Lust, die der Fluch einer dunklen, geheimen Schuld, welche vielleicht nur das eigene Gewissen kennt, nie zum wahren Glücke ausreifen lassen wird. Denn die Anklage der Geschöpfe, welche Mutterliebe zur Seligkeit zu tragen bestimmt war, verstummt nicht. Die Schuld der Frau, die in unfaßlicher Selbstsucht und Pflichtvergessenheit, ihre königliche Bestimmung mißachtend, dem künftigen Leben Einhalt gebietet, reicht bis in die Ewigkeit. Mutterschaft birgt Ewigkeitswerte. Ewigkeitspflichten hat die Frau zu erfüllen, welche das höchste Erdenglück begehrt. Wehe ihr, wenn sie sich denselben entzieht: sie verliert sich selbst.«

Maria von Salten ließ die Broschüre sinken. In dem feinen, interessanten Gesicht stand eine zweifelnde Frage.

»Kaum denkbar,« sagte sie halblaut vor sich hin, während ihr Blick auf dem Namen der Frau ruhte, die ihren Mitschwestern solch herbes, streitbares Wort zurief. »Das soll die neue Frau sein?« setzte sie ihr Selbstgespräch fort. In jahrelangem Alleinsein war es ihrem lebhaften Naturell zur Gewohnheit und einer Art wohltuender Befreiung in Momenten seelischen Alpdruckes geworden. »Das kann nicht sein!«

Wieder begann sie zu lesen. Der gegeißelten Dekadenz der weiblichen Psyche war ein anderes, nicht weniger scharf angegriffenes Moment, die freie Liebe des modernen Weibes mit ihrer Erhebung der Mutterschaft über die Gattenliebe zur Seite gestellt. Dort wurde die Mutterwürde in den0 Staub gezogen, hier hieß die Parole: › Ein Kind und Arbeit!‹ Der Mann war Nebensache. Die heiligste, irdische Gemeinschaft würdigte ein dekadenter Wille zum Mittel herab und entschleierte mit roher Hand das zarteste Geheimnis. Frau Ella Schmidt-Paulsen stellte mit einem kurzen, vom Standpunkt des praktischen Lebens aus gesprochenen Wort die äußere, wirtschaftliche Unmöglichkeit des Problems klar, um sodann mit scharfem, über die Verzerrung des Frauenbildes den Stab brechenden Urteil zur Tagesordnung überzugehen. –

›Das sind Auswüchse,‹ dachte Maria von Salten, die Seite umschlagend, aber im selben Augenblick wurde die Erinnerung an ein Gespräch ihrer verheirateten Schwester mit der Vorsitzenden eines großstädtischen Frauenvereins in ihr wach. Dorothea Händler hatte damals ausgesprochen, was ihre Schwester heute dachte.

Exzellenz Kannebergs Antwort aber lautete: »Ja, gewiß, Auswüchse, aber leider sehr verbreitete!« Sie hatte das Wort »sehr« stark betont und hinzugefügt: »Ich möchte sagen, sie gehören zum Leben, sind unserer Zeit natürlich! Kein Gewinn für uns, selbstredend! Glückverheißende Momente in ihnen zu erkennen, vermag eine alte Frau wie ich nicht mehr. Aber sie wollen ihr Recht. Es ist sehr schwer, diese Dekadenz zu verstehen, die sich gerade in unseren Tagen, wo Kunst und Wissenschaft ihre höchsten Siege feiern, geltend macht, und noch schwerer, ihren Forderungen immer gerecht zu werden. Denn sie beherrscht alle Kreise. Schade um unsere jungen Studentinnen, die, kaum ihre Bestimmung klar erkennend, eine Verbildung an Herz und Sinn erleiden! Aber es hilft nicht! sie müssen hindurch! Die Alten streift der Zeitgeist mit letztem Hauch, die Jugend macht er sich zu eigen!«

»Verzeihung, Exzellenz,« hörte Fräulein von Salten ihre Schwester einwenden, »sind die Grenzen nicht etwas weit gesteckt? Exzellenz sprachen, wenn ich recht verstand, von einer Dekadenz aller Kreise!?«

Sie war in diesem Augenblick von einer hochstehenden Frau angeredet worden und hörte nur noch mit halbem Ohr die Antwort der alten Dame: »Gewiß, von einer Dekadenz aller Kreise! Es handelt sich um eine allgemeine Unterkultur und ihre unvermeidlichen Fehlfrüchte!«

Fräulein von Salten kannte die ehrwürdige Exzellenz Kanneberg genau. Was sie sagte, hatte Hand und Fuß und beruhte auf geschauten und erlebten Tatsachen. Sie war eine Frau der großen Welt, klug, praktisch, scharfsichtig, mit einem Blick die Situation erfassend und in hohem Grade künstlerisch veranlagt. Aber in einem Punkte versagte sie. Der modernen Idealistin fehlte den gewaltigen sittlichen Fragen der Zeit gegenüber die letzte befreiende Antwort. Dieses Defizit im geistigen Haushalt der sonst so großzügigen, schaffensfreudigen Persönlichkeit wies einen tiefen Mangel in ihrer treuen mütterlichen Liebestätigkeit auf. Ihrem Werke fehlte der Ewigkeitsgedanke des Christentums und darum die höchste, sittliche Kraft der Neuschöpfung. Darum war sie auch in ihrem Urteil über die Frauenbewegung von einem gewissen Punkte an einseitig. Die menschliche Schuld leugnend, blieb ihr die Macht des Christentums ein toter Faktor, mit dem sie nichts anzufangen wußte. Sie merkte es nicht, daß die Entwicklung ihrer Arbeit gehemmt ward und die schönste Frucht ihres Ackerlandes dahinwelkte. Darum hatte auch ihre Antwort an die Geheimrätin Händler nicht anders lauten können.

Und gewiß, ein Körnchen Wahrheit lag darin; der Gefahr einer Dekadenz waren alle ausgesetzt. Aber erstens wappnete die transzendente Weltanschauung ihre Trägerin mit einer Widerstandskraft, deren Lebensfähigkeit nur auf ewige, unumstößliche Werte zurückzuführen war; zweitens widerlegte die aufbauende, dem Verirrten nachgehende Liebe des Christentums das starre, wie es schien unwandelbare Urteil des Atheismus. Nein, – es handelte sich nicht um alle. Nicht um die christliche Frau. Der Gedanke war menschenunmöglich, war widersinnig. Die Frau, die im Christenglauben lebte und webte, die seine beseligende, erlösende Macht am eigenen Herzen erfahren, konnte ihres Lebens größten Inhalt nicht derart mißachten und entwerten und sich zur perversesten Dekadenz erniedrigen. Wo blieben Frauenwürde und Sittlichkeit, Weibessehnsucht und Mutterglück, wo blieben Ehre und Vaterlandsliebe, Glaube und Pflicht? Die bloße Annahme solcher Möglichkeit war eine Beleidigung der christlichen Frau! Und andererseits: wahres Christentum war lebendig, Entwicklung verbreitend, Frucht bringend. Das ging nicht vorüber an der Seuche der Zeit, mit mitleidigem Seitenblick die »unvermeidliche Fehlfrucht« streifend. Christentum war Tat! Helfende, befreiende Tat! Und ob's die ärmste Magd war, die in geringem Gefäß des Glaubens Feuer in die finstere Heimstatt irrender Schwestern trug, – die Kammer ward hell, denn die Flamme war Gottes, und die Glut seiner Liebe durchsonnte und erleuchtete das Herz, das nie ein Ahnen solcher Herrlichkeit gekannt.

»Warum eine Persönlichkeit wie Exzellenz Kanneberg wohl das Christentum ablehnt?« dachte Maria von Salten und beugte sich aufs neue über die Broschüre. Ruhig und aufmerksam las sie. Nur die Uhr tickte und die Blätter knisterten.

Ihr Blick ward lebhafter. Jetzt endlich kam's, weshalb sie in erster Linie interessiert nach dem Aufsatz der bekannten Vertreterin der Frauenfrage gegriffen. Was so oft Gegenstand ihres Grübelns und Denkens gewesen, stand hier vor ihr, ein feines zartes Gemälde, schön wie die Rose ihres eigenen Spätsommertraumes, purpurrot das samtene Blatt, mit scharfem Dorn: die geistig schaffende Frau als Gattin und Mutter.

Sie stützte den Kopf in die Hand und sah und hörte nichts mehr von der Außenwelt. Neben ihr lag vergessen die Zeitung, darin sie vor einer Stunde einen interessanten Bericht über die erste deutsche Frauenhochschule in Leipzig und ihre bevorstehende Einweihung (29. Oktober 1911) gelesen. Die grün verschleierte Lampe warf ihr mildes Licht in den behaglichen, eleganten Raum und umspann die schlanke Gestalt mit ihrem dämmernden Glanz. – –

Maria von Salten war weder hübsch noch häßlich, aber ihr natürliches liebenswürdiges Wesen verlieh ihr einen Scharm, um den sie manche Schönheit beneiden konnte. Ihre Gestalt war von seltener Eleganz, jede Bewegung graziös, ihre ganze Erscheinung auffallend distinguiert und trotz ihrer sechsunddreißig Jahre in hohem Grade anmutig.

»Tante Maria kann anziehen, was sie will, sie sieht immer famos aus,« hatte ihre junge Nichte kürzlich einer Freundin erklärt. »Sie braucht gar nicht immer ihren »interessanten Jahrgang«, wie sie sich ausdrückt, zu verspotten, sie wird überhaupt nicht alt, geschweige eine alte Jungfer!«

In der letzten Behauptung lag eine feine Wahrheit. Unbewußt und ungewollt hatte sich Fräulein von Salten die Jugendfrische der geistig arbeitenden, einem stolzen, frohen Ziel zustrebenden Frau bewahrt. Auch an ihr bestätigte sich die alte Wahrheit, daß, wer andern mit seiner Gabe dient, selbst die schönsten Früchte pflückt.

Schon seit einer Reihe von Jahren lebte sie ganz ihrem schriftstellerischen Beruf. Ihre ältere Schwester war an den Geheimen Sanitätsrat Händler, einen viel begehrten, beliebten Arzt, verheiratet, ihr einziger Bruder war bei der Schutztruppe. Trotz des Geschwisterhauses am selben Ort war Maria viel allein. Ihr Freundeskreis war ein kleiner, auserwählter, größere Geselligkeit machte ihr Beruf unmöglich. Mit Bienenfleiß trug sie ihr Material zusammen, der Tag war reich ausgefüllt durch geistige Arbeit, Hausfrauenpflichten und den kleinen, aber anregenden Verkehr. Ihre große Liebe zu allen schönen Künsten kam hinzu und forderte Zeit und Kraft. Im Sommer war sie wochenlang unterwegs, Leib und Seele zu erfrischen und neue Eindrücke zu gewinnen.

»Maria ist vollgepfropft aus den Vogesen nach Hause gekommen,« schrieb Geheimrat Händler vor wenigen Wochen seinem Schwager nach Südwest in seiner humoristischen Art. »Sie hat schockweise Menschen kennen gelernt, die ihr natürlich alle zu Füßen gelegen haben, nicht ahnend, daß sie ihr mehr oder weniger zu Modellzwecken gedient. Selten bin ich einer Frau mit solch feinem Sammlertalent begegnet. Außer einem Haufen zartgetönter, märchenhafter kleiner Bilder, daraus sie mit wunderbarem Geschick die anmutigsten Historien webt, kehrt sie in jedem Jahr mit reicherer Menschenkenntnis und abgerundeteren Persönlichkeitsidealen aus ihrer Sommerfrische zurück. Sie ist die geborene Romanschriftstellerin.« –

Maria von Salten hatte, in ihre Lektüre vertieft, den Ton der elektrischen Hausglocke überhört. Erst als es an der Tür des Arbeitszimmers klopfte, wandte sie den Kopf.

Die zierliche, schwarzgekleidete Jungfer, ein kokettes Hamburger Häubchen im dunklen Haar, brachte ihrer Herrin einen Brief.

Erstaunt blickte diese auf die festen männlichen Schriftzüge. Dann sah sie auf. »Danke, Lilly,« sagte sie freundlich, und das Mädchen ging.

Sie war wieder allein. Hastig griff sie zum Falzbein und öffnete den Brief. Ihr erster Blick fiel auf die Unterschrift: Professor Dr. Wolfgang Schumann.

Eine heiße Blutwelle stieg ihr ins Antlitz. Sie sprang vom Stuhl. Mit zitternder Hand hielt sie das Blatt in den Schein der Lampe und zwang sich zum ruhigen Lesen.

Und dann ging ein unbeschreiblich zarter, lieblicher Ausdruck über ihr Antlitz, der Ausdruck reinsten Frauenempfindens und tiefster Weibessehnsucht.

Sie lehnte den feinen Kopf zurück und schloß die Augen, als könnte sie die auf sie einstürmenden Gedanken nur so zur Ruhe bringen.

Draußen schlug es sieben. Sie dachte nicht daran, daß sie für das Opernhaus Toilette machen mußte, daß ihre Nichte sie abholen und vorher bei ihr Tee trinken sollte, – nur eins umfaßte sie mit all ihren Gedanken und schloß es fest ins Herz: die große, große Liebe, die an ihre Tür klopfte.

Sie begann in ihrem Zimmer auf und ab zu wandern.

Das Bild des Mannes, der ihr in dieser Stunde Herz und Hand bot, stieg vor ihr auf, groß, bedeutend, schlicht, wahr, eine Persönlichkeit, die das Herz einer Frau im Sturm zu gewinnen bestimmt schien. Ein Edelmann in Wort und Tat, eine Autorität ersten Ranges, ein wahrer Christ, – das war Wolfgang Schumann!

Noch konnte sie des Glückes Fülle nicht fassen!

Und doch kam die Werbung des berühmten Augenarztes nicht ganz überraschend für sie. Ein jahrelanger Kampf, ein tägliches Zugrabetragen tiefster Sehnsucht und heißesten Empfindens ging diesem Glück vorauf: Schumann war verheiratet. Erst vor einem Jahr löste der Tod die unglückliche Ehe.

Nun waren sie frei, – beide, – denn das eiserne ›Du sollst nicht!‹, das sich die zwei bis auf den Grund gewissenhaften Menschen in jedem Augenblick mit unerbittlicher Strenge vorhielten, stählte wohl einerseits den Willen, machte aber andererseits auf die Länge die täglich entsagende Seele müde. Es gibt Kämpfe, die kein Menschenauge schaut, die, einsam gekämpft, in Einsamkeit siegreich, wohl stolz und stark und frei machen, aber jedes Glückesempfinden mit eherner Hand ausschließen. – –

Maria von Salten hatte im Kampf eine feste, handgerechte Waffe gehabt: die Arbeit. Eine elastische Natur und ein gut geschulter Wille waren ihre Bundesgenossen. Eine feine, in hohem Grade romantische Phantasie führte die Künstlerin aus dem engen Rahmen intimsten Erlebens in die freie Weite geistiger Arbeit. Eine starke, vornehme Art der Auffassung beruflicher Pflichterfüllung gab ihren Gesichtspunkten etwas Großzügiges. Die Arbeit, die schon so manchem Weibe Samariterdienste geleistet hatte, versagte auch hier nicht. Unermüdlich verband sie eine nicht vernarben wollende Wunde und trug an ihrem Teil dazu bei, eine zielbewußte, wurzelechte Persönlichkeit zu edelster Reife zu bringen. Ohne Reue durfte die mit reichen Gaben Ausgestattete auf ein schönes, wertvolles Stück Lebensarbeit blicken. Tapfer auf die Schätze, die Gott ihr versagte, Verzicht leistend, fand sie Befriedigung in treuer Pflichterfüllung. Und diese Befriedigung war ein Großes. Sie hatte eine Heimat im Hause der schaffenden Kunst. Aber an ihrer Seite war ein Platz leer. Und das Frauenauge, das ihn bisweilen streifte, ward feucht bei seinem Anblick. Das Glück blieb draußen.

Dann kam der Tod und löste mit rascher Hand die gefesselten Schwingen.

Die Sehnsucht war frei. Die Gedanken waren frei. Der ganze Mensch war frei. Als schauten sie ein Wunder, blickten vier Augen auf den Mann mit der Hippe. Noch wagte die Sehnsucht nicht, die Flügel zu breiten, und das alte, heilige Gebot der Pflicht ward an Sarg und Grab ein letztesmal redegewaltig: Du sollst nicht begehren! Da schloß die Treue der Liebe die Lippen und gebot der Leidenschaft Schweigen.

Und sie schwieg. Hüben und drüben. Vor des Todes Majestät tritt das Irdische zurück.

Herbst und Winter zogen ins Land, und der Sommer ging wieder zur Rüste. Da warb ein freier Mann um ein freies Weib.

Die Künstlerin trat an den Diplomatenschreibtisch. Ein leiser Schatten lag auf ihren glücklichen Zügen, und die Hand, die über die Blätter der Broschüre strich, bebte. Sinnend ruhte ihr Blick auf der Schrift: ›Ehe und Mutterschaft im Verein mit einem qualifizierten Beruf werden immer zu äußeren und inneren Konflikten führen, die nur auf die eine oder andere Weise erleichtert, aber nicht durch irgend welche allgemeine Maßnahmen aus der Welt geschafft werden können. Die hochbedeutsame Frage mit all ihren feinen Verzweigungen wird immer das soziale Problem bleiben, welches seiner restlosen Lösung wartet. Nur das Genie, das den Maßstab des Gewöhnlichen überragende nehmen wir aus. Denn das Außergewöhnliche ist unberechenbar.‹ – –

Hier war ein Buch angezeigt. Der Verlag hatte es Fräulein von Salten mit der bestellten Broschüre zugeschickt. ›Mutterschaft und geistige Arbeit‹ von Adele Gerhard und Helene Simon.

Die Schriftstellerin wußte, daß es sich um eine hervorragende psychologische und soziologische Studie handelte, und hatte das Werk mit der Absicht, es nach Beendigung einer größeren Arbeit in Ruhe zu lesen, auf den Bücherständer neben ihrem Schreibtisch gelegt. Aber der heutige Abend warf alles über den Haufen, Arbeit, Erholung, Gewohnheit. Die eine Frage im Vordergründe der Seele beherrschte alles, unerbittlich die Antwort fordernd.

Es war eine seltsame Art, das Hochfest des Frauenherzens zu feiern, eine höchst moderne, praktisch abwägende, und doch keine kalte, leidenschaftslose. Aber ihrer Pflicht war sich diese Art bewußt, und deshalb lauschte sie hinüber nach den Reden ihrer Schwestern, die ihre Kraft an des Lebens höchsten Aufgaben erprobt hatten. Was das Herz sagte, wußte sie, danach brauchte sie nicht zu fragen, – wo die Pflicht lag, wollte sie wissen: was sie ihrer Liebe schuldete – was sie dem von Gott verliehenen Pfunde ihrer Geisteskraft schuldete.

Maria von Salten war nicht nur zu sehr Künstlerin, sie war zu sehr Persönlichkeit, um diese Frage übersehen und umgehen zu können. Darum legte sie sich dieselbe unerbittlich vor, obgleich das Weib in ihr für sein Glück zitterte.

Und der einmal wach gewordene Zweifel ließ sich nicht bannen.

So kam's, daß die Stunde des höchsten Glücks ein Frauenherz in die tiefste Qual trieb, in jenen harten Konflikt, für dessen Lösung keine Norm besteht.

Keine Norm! Das war das Schwerste! Das Genie unterstand nicht der Norm, alles übrige aber schwankte. Ein unabänderliches, starres Gesetz wäre für eine Persönlichkeit wie Maria von Salten leichter gewesen, als die unbestimmbare Wahrscheinlichkeit, welche der einzelne Fall erst realisieren sollte. Und doch – so viel stand auch ihr fest nach allem, was sie im Leben anderer Frauen geschaut: eine glückliche Vereinigung der Ehe und besonders der Mutterschaft mit geistiger Arbeit war nur jenen über das Maß des Gewöhnlichen elastischen, kräftigen Naturen beschieden, jenen zwiefach Belasteten, zwiefach Beglückten, die kein innerer Konflikt zermürbte, die der Volksmund einer längst vergangenen kunstsinnigen Epoche die Lieblinge der Götter hieß.

Also immer wieder das Genie, die überragende Ausnahme – ein Vorbehalt. Und die anderen? Die, welchen ein kleineres Maß psychischer und physischer Kraft beschert, denen bescheidenere Gaben, geringere Werte vertraut waren?

Da war wieder das Problem – – die Schriftstellerin reckte sich nervös empor, ihre Wangen brannten. Noch nie war sie sich der ganzen Tiefe und Größe ihrer jahraus, jahrein zurückgedrängten Liebe, noch nie der heiligen Zusammengehörigkeit mit ihrer Kunst und der ganzen Tragweite der Aufgaben und Pflichten ihres Berufes bewußt geworden, wie in dieser glückverheißenden und doch so zweifelsschweren Stunde.

Sie schlug das Buch der beiden Frauen auf, die ihr Bestes eingesetzt, um ihren Schwestern die brennende Frage ihres Lebens zu beantworten und sie in Momenten der Unsicherheit nach Möglichkeit zu beraten. Schon die Inhaltsangabe verriet ein Meisterwerk, das in seiner Übersichtlichkeit und seiner ebenso praktischen wie genialen Zusammenstellung der Probleme seinesgleichen suchte.

Interessiert überflog ihr Auge die Überschriften. Den einleitenden psychophysischen Grundbedingungen, den Mutterberuf und geistiger Arbeit als solchen nach allen Seiten gerecht werdenden Abschnitten des ersten Teils folgte die Gegenüberstellung der beiden großen Fragen im zweiten Teil und die Beleuchtung ihres Verhältnisses zueinander unter spezieller Berücksichtigung der einzelnen Berufe an der Hand der Statistik, unterstützt durch eine Fülle persönlicher Beiträge. Vergangenheit und Gegenwart waren redegewaltig, leise hob sich der Schleier von Frauenglück und -leid aller Zeiten.

Und ein frischer Wind ging durch diese Blätter, ein heller Ruf wie Fanfarenton, eine starke Verwahrung gegen die Anklage: ›Dem Weibe fehlt die Disziplin!‹

Die Frauen, die dies Buch geschrieben hatten, waren Persönlichkeiten, Menschen der Pflicht. Hier fand das scharfe Wort Ella Schmidt-Paulsens keinen Raum, denn hier ward der Muttername nicht seiner Würde entkleidet, seiner Wonnen beraubt, hier gab das Schlußwort der rechten Trägerin desselben die ihr gebührende Ehrung, allerdings die Ehrung der Elite, die Auszeichnung der geistigen Persönlichkeit: ›Nur eine solche kann Mutter im idealen Sinne sein, die nicht nur dem Kinde hilft, dem sein Spielzeug entglitten, sondern die auch den herangewachsenen Menschen in den dunklen Stunden dieses wechselvollen Lebens mit dem heiligen Trost unverlierbarer Güter der Menschheit tröstet.‹ (Mutterschaft und geistige Arbeit.)

Maria von Salten las und las. Mit der wachsenden Sehnsucht nach einem treuen Rat aus erfahrenem Munde steigerte sich das Interesse an dem Werdegang ihrer Schwestern, an dem Maß der Kräfte und Fähigkeiten anderer, an der Frage nach Norm und Genie. Eine große Schar Bekannter und Unbekannter zog an ihr vorüber. Königinnen, erlauchte und edle Frauen, Künstlerinnen, Vertreterinnen der Wissenschaft, – ein langer Zug. Viele unter ihnen trugen Lorbeeren um die ernsten Stirnen. Das Antlitz über ein schlafendes Kind geneigt, führten sie ein zweites an der Hand, oft auch ein drittes. Andere schritten frei und bürdelos die Straße der Kunst, wieder andere wanderten Hand in Hand mit dem Geliebten der Alma mater zu, anmutige, sorglose Geschöpfe, die des Lebens Ernst noch nicht kannten. – –

Maria von Salten hatte sich auf ihr eigenes Ressort begeben. Aber sie war zu erregt zum ruhigen Lesen. Was sie in dieser Stunde brauchte, war eine rasche Antwort auf die Frage nach dem Recht ihrer Liebe und der Pflicht ihres Künstlertums. Diese Antwort suchte sie, die Seiten überfliegend, zwischen den Zeilen, während ihre Gedanken weitab der Sehnsucht Straße zogen. Aber sie fand keine Antwort. Ihre Nerven wurden immer erregter, das Spiel ihrer Gedanken immer sprunghafter. Heute nacht, wenn alles totenstill war, wollte sie das Kapitel in Ruhe lesen – denn morgen mußte ihr Brief fort! Hätt' sie ihn heut abend schreiben dürfen! hätt' sie zu dem Einsamen gehen und hinter seinen Schreibtisch tretend den Kopf an seine Schulter lehnen dürfen: ›Jetzt bleib ich bei dir!‹ Warum war sie sich dieses Konfliktes nicht schon früher bewußt geworden? Wieder grübelte sie. Fremd war ihr der Gedanke ja nicht gewesen. Die Lösung des Problems hatte sie stets interessiert. Und ganz leise und heimlich hatte immer wieder das Herz mitgesprochen. Sie hatte es unerbittlich zum Schweigen gebracht, täglich, stündlich. Und wenn ihre Seele müde werden wollte, wenn die Sehnsucht, die sie heute begraben wähnte, morgen von den Toten erstand, wenn sie an sich selbst und am Leben verzweifelte, so rief sie sich mit nachsichtsloser Strenge zur Ordnung: ›Es ist der Kampf, den Gott von dir fordert, willst du ihm aus der Schule laufen?‹ Und tapfer stritt sie weiter.

Dann kam das letzte Jahr mit seinen tief innerlichen, fein gesponnenen Konflikten, zart wie ein Hauch, unaussprechlich für Frauenlippen, – die Seele beunruhigend, in steter Wiederkehr tausendjährige Rechte fordernd, aber der Zeit und mit ihr des inneren und äußeren Erlebens vergessend, das die persönliche Stellungnahme des Menschen fordert und ihm doch rückhaltlos das Urteil spricht. Ein echtes Weib breitet die Hände über solch Erleben und trägt seine Last, wie sie auch heiße, vor Gott. Nur vor ihm beugt sich der scheue Stolz, der allem menschlichen Eindringen mit klarer Ruhe wehrt: Hand weg von meinem Leben!

Ach, sie wußte es wohl, das alles war immer da gewesen! Wie sie gekämpft, ob treu und wahrhaftig, darin lag der Schwerpunkt, nicht in dem Bestehen des Konfliktes an sich. Doch jetzt mußte sie durch. –

Hätte sie nur Ruhe, – die gab's nicht am Tage – aber heut nacht, wenn alles schlief. – –

Zerstreut blätterte sie weiter.

Und dann blieb ihr Auge an einem Satz haften:

›Von dem Augenblick an, wo das Weib die Pflichten der Mutterschaft auf sich nimmt, ist die Einsamkeit seiner Seele gebrochen.‹ ( Marie delle Grazie. Aus ›Mutterschaft und geistige Arbeit‹.)

Ein Seufzer klang. Die Einsamkeit der Seele! ja, die forderte die Dichtkunst, – ein Windhauch, ein Laut in Haus oder Garten und sie war dahin und mit ihr der Gedanke!

›Das gewöhnliche Leben hat sich tausend Tore zu seiner Seele geöffnet und es wird immer kleiner und schwächer daran werden. Ich leugne nicht: vielleicht auch glücklicher.‹ ( Marie delle Grazie. Aus ›Mutterschaft und geistige Arbeit‹.)

Die Künstlerin schlug das Buch zu. Mit verschränkten Armen saß sie regungslos im Schein der Lampe.

Noch nie war das Leben auf sie eingestürmt, wie in diesem Augenblick.

Liebe und Weibessehnsucht, Künstlertum, Berufspflicht, – und die Augen verbunden, nicht wissend: stehst du am Scheidewege, oder bist du bestimmt, mit doppelter Bürde und zwiefachem Glück einen leuchtenden Höhenpfad zu wandern?

Ihre Seele schrie nach Klarheit. Sie wußte, sie besaß ein starkes Talent, aber ihre physische Kraft ging nicht über das Mittelmaß hinaus. ›Gesund, aber von zarter Konstitution,‹ lautete das Urteil ihres Schwagers. Eine nach jeder Richtung außergewöhnliche Frau war sie also nicht, kein Genie.

So stand sie doch am Scheidewege? Oder nicht?

Der Zwiespalt war unerträglich. Auf der einen Seite immer wieder die heiße Weibessehnsucht mit ihrem tausendjährigen Adelsbrief, auf der anderen neben dem Pflichtbewußtsein, ein von Gott empfangenes Pfund in Treue zu verwalten, die tiefe, reine Liebe, welche jede wahre Künstlerin mit ihrem Beruf verbindet. Hier handelte es sich nicht um Dilettantentum, um den Notbehelf der unverheirateten Frau, der ein kleineres oder größeres Talent zum Trost in Vereinsamung, zur Nebenhilfe im Lebensunterhalt wird, hier galt's die freie, dem großen Ganzen freudig mit ihrer Gabe dienende Tat, hier galt's gottbegnadetes Künstlertum!

Darin lag der Schwerpunkt des Konfliktes, in der doppelten Frage: Darfst du dich um Liebe und Glück einer Aufgabe, zu der Gott dich berief, entziehen? – Erschließt er dir im eigentlichen Beruf des Weibes, in der Mutterpflicht an dem vereinsamten Kinde des Mannes, der auf deine Liebe wartet, größere Aufgaben? –

Maria von Salten strich sich das lockige Haar aus der heißen Stirn.

Ihr Blick ruhte auf dem Bilde eines kleinen, blonden Mädchens im weißen Hängerkleidchen. Sehnsüchtig schauten die großen, blauen Augen sie an, als erwarteten sie etwas von ihr. Sie wußte, viel Mutterliebe hatte die kleine Ehrengard Schumann nicht erfahren. Die immer leidende, nervöse Frau hatte selten nach ihrem einzigen Kinde gefragt und dasselbe fast ganz den Dienstboten überlassen.

Die Künstlerin nahm das Bild und stellte es dicht vor sich hin.

In den Anblick des zarten melancholischen Gesichtchens vertieft, überhörte sie ein zweites Mal den Klang der Elektrischen.

Zwei Minuten später trat Geheimrat Händler bei seiner Schwägerin ein.

Fast erschrocken blickte sie in das kluge, sympathische Gesicht. Es fiel ihr plötzlich ein, daß es schon spät und sie noch im Hauskleide war, kurz, daß sie über dem Einen die kleinen Pflichten des täglichen Lebens versäumt.

Er schien ihre Verwirrung nicht zu bemerken.

»Rose hat Migräne,« sagte er, ihre Hand in der seinen haltend. »Sie wollte trotzdem kommen, aber ich habe es ihr verboten, denn wir gehen morgen mittag auf acht Tage zu den anderen in die Heide. Willst du meine Begleitung, Maria, dann bin ich bereit. ›Fidelio‹ kann man immer wieder hören! Daß man die ganze Nacht nicht schläft, ist eine andere Sache! Aber wie gesagt, ich stehe zu deiner Verfügung!«

Sie schloß einen Moment die Augen. Ihre Hand zitterte.

Er wurde aufmerksam.

»Hast du schon Billetts?« fragte sie.

»Nein, aber du bist nicht wohl!«

Er zog sie in den Schein der Lampe, sein kluges Auge ruhte durchdringend auf ihr.

Sie suchte seinen Blick auszuhalten, doch es gelang ihr nicht.

»Man ist nicht immer disponiert, Karl Heinrich,« sagte sie ablenkend.

Aber Geheimrat Händler ließ sich nicht mit Gemeinplätzen abfinden. Auch berechtigte ihn sein wahrhaft freundschaftliches Verhältnis zu Maria, Fragen zu stellen, die sich nicht jeder Schwager erlauben durfte. Schon vor seiner Verheiratung mit Dorothea von Salten gehörte er zu den treusten Freunden ihres Elternhauses. Später ward er immer mehr der Vertraute seiner jungen Schwägerin, die alles mit ihm besprach.

Ungläubig schüttelte er den Kopf. »Das sind Ausflüchte,« sagte er.

Sie sah vor sich nieder, mit einem Entschluß kämpfend. Und dann flog ihr der Gedanke durch den Sinn: ›Wär's nicht das Allerklügste, ich fragte ihn um Rat? Kein anderer faßt das Leben so von der rechten Seite auf, keiner versteht mich wie er. Frauen urteilen immer subjektiv; ich würde mich in diesem Falle kaum nach ihrem Rat richten – aber Karl Heinrich?‹

Ja, Karl Heinrich! Geduldig stand der treue Freund und wartete, ihre kalten, zitternden Hände in den seinen.

Und dann fiel sein Blick auf das Bild der kleinen Ehrengard Schumann.

Höchst unmotiviert stand es ganz vorn am Rande des Schreibtisches. Maria hatte dort gesessen. War das Kinderbildchen an ihrem veränderten Wesen schuld? Die Gedanken flogen ihm durch den Kopf, kleine, bezeichnende Momente fielen ihm ein, Bemerkungen des jüngeren Kollegen, flüchtige, aber helle Scheinwerfer, die ihm seiner Zeit nicht aufgefallen waren.

Und dann stand, wie mit einem Schlage hervorgezaubert, ein Bild vor seinem geistigen Auge: zwei Menschen, die er seit langen Jahren wert gehalten, geliebt, – die wollten von nun an eines Weges wandern. Ein Gefühl tiefer, starker Mitfreude erfüllte das Herz des Mannes, der schon zum zweitenmal im Leben das Glück einer rechten Ehe kennen gelernt. Wieder ging sein Blick zu dem mutterlosen Kinde des Freundes hinüber.

Er konnte warten.

Da hob sie die dunklen Wimpern. Ihr Auge folgte dem seinen. Ein flammendes Rot stieg ihr ins Antlitz.

Er sah sie an.

Auf ihren Zügen lag eine Schönheit, die er nie an ihr gekannt. Aber fremd war sie ihm nicht. Ein anderes Antlitz hatte sie verklärt, als er Marias Schwester zum erstenmal in die Arme geschlossen.

Er drückte ihre Hand.

Da sah sie voll zu ihm auf.

»Irre ich?« sagte er leise und kam ihr mit seiner Frage zu Hilfe.

Sie schüttelte den Kopf. »Willst du mir raten?«

»Raten, Maria? Fragt Liebe um Rat?«

»Liebe nicht, Karl Heinrich, aber die Treue! Sie fragt nach ihrer Pflicht.«

Ihre Augen wurden feucht.

»Und die erkennst du nicht?« forschte er.

»Ich erkenne sie nicht klar,« erwiderte sie leise.

Er sah ihr fest in die Augen und jetzt hielt sie seinen Blick aus.

»Komm,« sagte er ruhig und führte sie zu dem Platz, den sie immer einnahm, wenn er bei ihr war. Dann setzte er sich ihr gegenüber.

Da überwand sie, wie immer in seiner Nähe, die letzte Scheu und sagte dem fast zwanzig Jahre älteren Freunde alles, was ihr das Herz bewegte. – –

Am Himmel blitzten die Sterne. Ein leiser Wind strich ums Haus. Ab und an trug er den Ton einer Elektrischen aus belebteren Vierteln herüber. Sonst war alles still, als schliefe das Leben.

Aber es wachte.

Drinnen klang eine Frauenstimme. Von edler Kunst redete sie, von freiem Dienst und froher Tat, von einer großen, großen Liebe.


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