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6.

Eines Tages ward Sylvester auf die Kanzlei seiner Compagnie gerufen, wo man ihm mitteilte, daß er dem Regiment zugeteilt werde, welches in den Krieg gegen China nach Formosa gehen sollte.

Er hatte das schon seit einiger Zeit gefürchtet, denn die Kameraden, welche Zeitungen lasen, sprachen oft vom Krieg, der gar kein Ende nehmen wollte. Zugleich erhielt er den Bescheid, daß wegen der Dringlichkeit der Entsendung der übliche Urlaub zum Abschiednehmen in der Heimat diesmal nicht erteilt werden könne.

Der arme Sylvester geriet in einen großen innern Zwiespalt: die weite Reise in ein unbekanntes Land, in den Krieg zu ziehen, übte einen starken Reiz auf ihn aus, zugleich überfiel ihn eine große Angst, daß er seine Lieben verlassen und vielleicht nie wiedersehen sollte. Tausend widersprechende Gedanken wirbelten ihm durch den Kopf. In den Sälen der Kaserne ging es laut her, denn eine Menge anderer hatten die gleiche Order erhalten. Unter dem Getöse der aufgeregten jungen Leute saß Sylvester in einer Ecke auf dem Fußboden und schrieb mit Bleistift, etwas unzusammenhängend, die schlimme Neuigkeit an seine Großmutter.


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