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XV. Der unterirdische Opfersaal

Vorski hatte niemals Furcht gehabt in seinem Leben. Wenn er diesmal die Flucht ergriff, so war es vielleicht ebenfalls keine Furcht; im Grunde wußte er nicht mehr, was er tat. In seinem wirren Hirn wirbelten die widersprechendsten Gedanken, worin die Vorstellung von einer nicht wieder gutzumachenden Niederlage vorherrschte, die er durch übersinnliche Mächte erlitten hatte.

Er, der an Hexereien und Wunder glaubte und sich für den Erwählten des Schicksals gehalten hatte, meinte jetzt seiner Sendung verlustig und durch einen Neuerwählten des Schicksals ersetzt zu sein. Die Auferstehung Veronikas, die Erscheinung des alten Druiden, seine witzigen Bemerkungen, seine verrückten Handlungen, die Unverwundbarkeit dieses Mannes, alles das schien ihm ins Reich der Magie und der Fabel zu gehören. Kurzum, in diesen Höhlen aus barbarischen Zeiten wehte eine Luft, die ihn zu ersticken drohte.

Darum hatte er es sehr eilig, wieder an die Oberfläche der Erde zurückzukehren. Er wollte wieder Atem schöpfen und das Tageslicht sehen. Was er vor allem sehen wollte, war der Baum, an den er Veronika angebunden hatte und an dem sie ihre Seele ausgehaucht hatte.

»Selbstverständlich ist sie tot,« sagte er sich, als er jetzt durch den hohlen, schmalen Raum kroch, der zur dritten und größten der Grüfte führte. »Sie ist tot ... Ich weiß, was der Tod ist ... ich habe ihn zu oft in meinen Händen gehabt, den Tod, und täusche mich nicht darüber. Wie also hat dieser Dämon sie wieder zum Leben erwecken können?«

Jäh machte er bei dem kleinen Steinhaufen halt, wo er das Szepter gefunden hatte.

»Es sei denn ...« sagte er.

Konrad, der ihm folgte, rief:

»Beeilen Sie sich lieber, als daß Sie fortwährend schwatzen!«

Vorski ließ sich fortziehen, hörte aber nicht auf zu reden: »Soll ich dir sagen, was ich davon denke, Konrad? Die schlafende Frau, die man uns gezeigt hat, lebte überhaupt nicht. Ha, der alte Hexenmeister ist zu allem fähig. Er hat irgendeine Figur gemodelt ... eine Wachspuppe, der er dann das Aussehen Veronikas gegeben hat.«

»Sie sind ja verrückt! Gehen Sie nur weiter!«

»Ich bin nicht verrückt! Diese Frau lebte nicht. Die andere, die am Baum starb, ist und bleibt tot, und du wirst sie oben auch wiederfinden, dafür bürge ich dir. An Wunder glaube ich schon ... aber an solche Wunder ... nein!«

Da sie ihre Laterne nicht mehr hatten, stießen die drei sich an Mauern und Steinen. Ihre Schritte hallten von Gewölbe zu Gewölbe wieder. Konrad hörte nicht auf zu murren:

»Ich hatte es Ihnen ja gesagt ... man hätte ihm den Schädel einhauen sollen.«

Otto, der vom Laufen erschöpft war, schwieg.

So gelangten sie tastend zu dem Vorraum, der vor der Eingangsgruft lag. Sie waren sehr erstaunt, daß dieser erste Saal dunkel war, obwohl der Zugang, den sie oben unter den Wurzeln der toten Eiche gegraben hatten, genügend Helligkeit hätte verbreiten müssen.

»Das ist doch seltsam«, sagte Konrad.

»Pah«, versetzte Otto. »Es handelt sich nur darum, die Treppe an der Mauer wiederzufinden. Halt, da ist schon eine Stufe ... und hier die zweite ...«

Er stieg die Stufen hinauf, blieb aber fast sofort wieder stehen.

»Man kommt nicht vorwärts ... es ist, als ob ein Erdrutsch stattgefunden hätte.«

»Unmöglich«, warf Vorski ein. »Wart übrigens ... Ich vergaß, ich habe ja mein Feuerzeug bei mir.«

Er zündete das Feuerzeug an. Da stießen alle drei fast gleichzeitig einen Schrei aus: Die ganze obere Treppe und die Hälfte des Saales lagen unter einem Haufen von Steinen und Sand, in den der Stamm der toten Eiche hineingerutscht war. Sie hatten keine Hoffnung, da hinauszukommen.

Vorski stürzte in einem Moment der Schwäche auf die Stufen hin: »Wir sind verloren ... das ist das Werk dieses verdammten Greises ... er ist nicht allein ...«

So redete und jammerte er und fand nicht die Kraft, einen so ungleichen Kampf fortzusetzen. Doch Konrad ärgerte sich:

»Ich erkenne Sie wirklich nicht wieder, Vorski.«

»Man kann gegen diesen Menschen nichts ausrichten!«

»Ich habe Ihnen ja hundertmal gesagt, man hätte ihm den Kragen umdrehen sollen! Ha, wenn man mich doch nicht davon abgehalten hätte!«

»Du hättest ihn nicht einmal berührt. Haben ihm denn die Kugeln etwas anhaben können?«

»Unsere Kugeln ... unsere Kugeln,« brummte Konrad, »das alles war ja Schwindel. Geben Sie mir 'mal das Feuerzeug. Ich habe noch einen Revolver, der aus der Abtei stammt, und den ich selbst gestern morgen geladen habe. Ich will doch einmal sehen ...«

Er besah sich die Waffe genauer und mußte zu seiner Überraschung bald bemerken, daß die sieben Patronen durch sieben Platzpatronen ersetzt worden waren, mit denen man natürlich nichts ausrichten konnte.

»Da habt ihr die Erklärung«, sagte er. »Dieser alte Druide hat nichts von einem Zauberer an sich. Wären unsere Revolver richtig geladen gewesen, so hätte man ihn wie einen tollen Hund erschossen.«

Doch über diese Bemerkung wurde die Erregung Vorskis nur noch größer:

»Wie soll er sie denn entladen haben? In welchem Augenblick konnte er die Waffen aus unserer Tasche nehmen, sie unschädlich machen und dann wieder hineinstecken? Ich habe mich nicht einen Augenblick von meinem Revolver getrennt.«

»Ich auch nicht«, gestand Konrad.

»Und ich möchte sehen, wer meinen Revolver anrühren kann, ohne daß ich es merke ... Beweist das also nicht, daß dieser Dämon über eine besondere Kraft verfügt. Man muß doch den Dingen ins Gesicht sehen. Dieser Mensch verfügt über Mittel ... über Mittel ...«

Konrad zuckte mit den Schultern.

»Vorski, diese Geschichte hat Sie außer Rand und Band gebracht. Sie waren schon so nahe am Ziel, und jetzt lassen Sie beim ersten Hindernis den Mut sinken! Sie sind ja der reine Waschlappen geworden. Ich, ich lasse nicht den Kopf hängen. Warum sollen wir verloren sein? Wenn er uns verfolgt, so sind wir doch unserer drei.«

»Er wird nicht kommen. Er wird uns hier lassen und in diesen Dachsbau einschließen.«

»Na, wenn er nicht kommt, so werde ich zu ihm gehen, ich habe mein Messer, das genügt.«

»Du hast unrecht, Konrad.«

»Wieso habe ich unrecht? Ich bin doch wohl noch soviel wert wie jeder andere Mann, und besonders wie dieser Alte, der ja nur eine schlafende Frau zur Gehilfin hat.«

»Konrad, das ist kein Mann. Und sie ist keine Frau! Sei auf deiner Hut.«

»Ich bin auf meiner Hut, aber ich geh' gegen ihn los.«

»Du gehst ... Du gehst; aber was ist deine Absicht?«

»Ich habe keine andere Absicht, als den Kerl zu erledigen.«

»Sieh dich nur vor, greife ihn nicht von vorn an, sondern versuche ihn von ...«

»Donnerwetter«, sagte Konrad, indem er sich aufmachte. »Ich bin doch natürlich nicht so dumm, mich ohne weiteres Gefahren auszusetzen. Seien Sie ganz ruhig. Ich fasse ihn schon, den Halunken.«

Die Kühnheit Konrads machte auch Vorski wieder Mut.

»Ja,« sagte er, als Konrad fort war, »der alte Druide muß wohl andere Pläne im Kopf haben, daß er uns nicht verfolgte. Er ist offenbar nicht darauf gefaßt, daß wir wieder zum Angriff übergehen, und Konrad wird ihn leicht überrumpeln. Was sagst du dazu, Otto?«

»Man muß abwarten«, meinte Otto.

Eine Viertelstunde verging. Vorski bekam allmählich seine Zuversicht wieder. Das Verlangen nach Kampf gewann von neuem in ihm die Oberhand, und er wollte seinem Gegner den Garaus machen.

»Wer weiß,« sagte er, »ob ihn Konrad nicht schon bereits kampfunfähig gemacht hat.«

Er war jetzt wieder voller Vertrauen. »Gehen wir, Otto, es ist das Ende unserer Reise. Ein alter Mann ist noch zu erledigen und dann fertig. Hast du deinen Dolch? Brauchst ihn übrigens nicht. Meine beiden Hände genügen.«

»Und wenn er Helfer hat, der Druide?«

»Laß nur, wir werden schon sehen.«

Er nahm den Weg durch die Grüfte zurück, ging aber sehr vorsichtig zu Werke und war besonders bei den Gängen auf seiner Hut, die die Grüfte miteinander verbanden. Kein Geräusch drang zu ihnen. Ein Lichtstrahl aus der dritten Gruft diente ihnen als Führer.

»Konrad scheint Glück gehabt zu haben,« bemerkte Vorski, »sonst wäre er schon wieder bei uns.«

»Ja«, meinte Otto. »Es ist ein gutes Zeichen, daß er noch nicht da ist, der alte Druide wird eine böse Viertelstunde verbracht haben. Dieser Konrad ist doch ein verdammter Kerl!«

Sie kamen in die dritte Krypta. Alle Gegenstände befanden sich noch an demselben Platz. Das Szepter lag auf dem Steinhaufen, und in einiger Entfernung davon der Griff, den Vorski abgeschraubt hatte. Doch als er die Augen nach der schattigen Ecke richtete, wo der alte Druide bei ihrer Ankunft schlafend gelegen hatte, war er erstaunt, den Mann nicht mehr an derselben Stelle wiederzufinden, sondern zwischen der schattigen Ecke und den Ausgängen.

»Teufel noch eins! Was macht er?« stammelte Vorski. »Man sollte meinen, er schläft wieder!«

Tatsächlich schien der alte Druide zu schlafen. Aber zum Teufel, schlief man denn in solcher Stellung, platt auf dem Bauch liegend, die Arme seitwärts gebreitet und die Nase auf dem Erdboden?

Setzt sich ein Mann, der auf einen Angriff gefaßt ist, so den Schlägen eines Feindes aus? Und warum war sein weißer Kittel mit Flecken bespritzt, die rot zu sein schienen? Kein Zweifel konnte länger bestehen. Deshalb sagte Otto leise:

»Der liegt aber drollig da.«

»Ja, wie eine Leiche!«

Doch Vorski wich einen Schritt zurück:

»Ist es zu glauben«, rief er.

»Wie?« fragte der andere.

»Zwischen seinen beiden Schultern ... sieh doch.«

»Was denn?«

»Das Messer ...«

»Was für ein Messer?«

»Etwa Konrads Messer?«

»Konrads Messer«, bestätigte Vorski. »Es ist der Dolch Konrads, ich erkenne ihn wieder, mitten zwischen den Schultern steckt er ihm.«

Und schaudernd fügte er hinzu: »Davon kommen auch die roten Flecken her; es ist Blut, das fließt aus einer Wunde ...«

»Er ist wohl tot?« meinte Otto. »Er ist tot, ja der alte Druide ist tot! Konrad wird ihn überrumpelt und getötet haben. Hurra, der alte Druide ist tot!«

Vorski stand eine Weile unentschlossen, ob er auf den regungslos daliegenden Körper losstürzen und ihm noch einige Stiche versetzen sollte. Aber ob tot oder lebend: er wagte ihn nicht mehr zu berühren. Dennoch zog er die Waffe aus der Wunde.

»Bandit!« schrie er. »Da hast du, was du verdienst! Konrad, das werde ich dir nie vergessen ... Konrad! ... Wo kann Konrad nur sein?«

»Wahrscheinlich im Saale des Gottessteins.«

»Ach, Otto, ich muß gleich die Frau wieder finden, die der alte Druide dort aufgestellt hat, um auch mit ihr meine Rechnung zu begleichen.«

»So glauben Sie also doch, daß es ein lebendes Weib ist«, spottete Otto.

Zum dritten Male durchschritten sie den engen Verbindungsgang. Erhobenen Hauptes und siegreichen Blickes drang Vorski in den großen Saal ein. Es gab kein Hindernis mehr, keinen Feind. Ob das wohl der Gottesstein war, was man da zwischen den Platten des Gewölbes hängen sah oder ob der Gottesstein sich wo anders befand? Denn finden würde man ihn schon. Die Hauptsache war jetzt das geheimnisvolle Weib, das wie Veronika aussah, das aber Veronika nicht sein konnte und dem er bald die Maske vom Gesicht reißen würde. Er stieg einige Stufen in die Höhe. Die Frau war noch da. Sie lag auf der unteren Platte des Dolmens wie vorher, von Schleiern eingehüllt. Der Arm hing nicht mehr auf den Erdboden herab. Nur die Hand kam unter den Schleiern noch hervor. An ihrem Finger befand sich der Türkisenring. Otto sagte:

»Sie hat sich nicht gerührt, sie schläft immer noch.«

»Vielleicht schläft sie wirklich,« sagte Vorski, »laß mich nur machen, ich werde schon sehen.«

Er näherte sich. Er hatte Konrads Messer nicht aus der Hand gelassen. Auch war ihm vielleicht die Idee gekommen, sie zu töten, denn sein Blick war auf die Waffe gerichtet. Er war kaum mehr als drei Schritte von der Frau entfernt, als er bemerkte, daß das eine Handgelenk, das aufgedeckt war, ganz zerschunden und wie mit schwarzen Flecken bedeckt war, die offenbar von den Stricken herrührten. Nun hatte aber doch der alte Druide eine Stunde zuvor ihn darauf aufmerksam gemacht, daß die Handgelenke keine Spur eines Striemens zeigten.

Seine zitternde Hand umklammerte den Dolch. Er hob den Arm, er suchte sich die Stelle aus. Sein Gesicht bekam einen wilden Ausdruck und leuchtete vor Verbrecherfreude. Er stieß zu, stieß zu wie ein Wahnsinniger, aufs Geratewohl, zehnmal, zwanzigmal, mit frenetischer Wut.

Erschöpft hielt er inne, und während seine starren Augen das schreckliche Schauspiel des zerstümmelten Leibes erblickten, hatte er das seltsame Gefühl, als ob sich ein Schatten zwischen ihn und das Licht der Sonne stellte, das durch die obere Öffnung fiel.

»Weißt du, woran du mich erinnerst?« ließ sich eine Stimme vernehmen.

Er war sprachlos. Das war nicht Ottos Stimme. Während er gesenkten Hauptes dastand und seinen Dolch stumpfsinnig im Körper der Toten hielt, fuhr diese Stimme fort:

»Weißt du, woran du mich erinnerst, Vorski? Du erinnerst mich an die Stiere meines Landes (du mußt nämlich wissen, ich bin Spanier und großer Liebhaber von Stierkämpfen). Wenn diese Stiere irgendeinen alten ausrangierten Klepper aufgespießt haben, dann kehren sie noch ein paarmal zu dem Kadaver zurück, drehen ihn um und um, spießen ihn von neuem auf und töten ihn immer wieder. Du bist genau wie diese Stiere, Vorski. Dir wird es rot vor den Augen. Um dich gegen den lebenden Feind zu verteidigen, stürzest du dich auf den Feind, der nicht mehr lebt, und so tötest du nur den Tod. Was bist du doch für ein Dummkopf.«

Ein Mann stand vor ihm, gegen einen der Pfeiler des Dolmens gelehnt. Dieser Mann war von mittlerem Wuchs, ziemlich schlank, wohl gebaut und schien trotz seiner an den Schläfen schon grauen Haare noch jung zu sein. Er trug eine blaue Bluse mit goldenen Knöpfen und eine Seemannsmütze mit schwarzem Schirm.

»Nicht nötig, in deinem Gedächtnis zu suchen; du kennst mich doch nicht. Don Luis Perenna, spanischer Grande, Herr über viele Länder und Fürst von Sarek. Dazu, wundere dich nur nicht: Fürst von Sarek ist ein Titel, den ich mir soeben beigelegt und auf den ich ein Recht habe.«

Vorski sah ihn verständnislos an. Der Mann fuhr fort: »Du scheinst nicht sehr vertraut mit dem spanischen Adel ... Erinnere dich doch nur ... ich bin der Herr, der der Familie Hergemont zu Hilfe kommen sollte ... der, den dein Sohn Franz so ungeduldig erwartete. Na, bist du jetzt im Bilde? ... Wart', dein Genosse, der getreue Otto, scheint sich zu erinnern ... Doch vielleicht sagt dir mein anderer Name etwas, er ist vorteilhaft bekannt ... Lupin? ... Arsène Lupin?«

Vorski betrachtete den neuen Gegner mit einer Angst, die bei jedem seiner Worte und bei jeder seiner Bewegungen zunahm ... Ja, war es denn möglich?

»Alles ist möglich, selbst das, woran du eben denkst«, meinte Don Luis. »Aber was bist du doch für ein Vieh! Du posierst den großen Banditen, den überlegenen Abenteuerer und findest dich nicht mal in deinen eigenen Verbrechen zurecht. Solange du aufs Geratewohl getötet hast, ging noch alles ganz gut. Aber bei jedem Stein, der dir in den Weg kommt, verlierst du den Kopf. Wen hat nun Vorski getötet? Lebt Veronika von Hergemont, oder ist sie tot? Hast du sie an die Eiche gekreuzigt oder liegt sie da oben im Saal? Bevor du zustießest, kamst du nicht mal auf die Idee, nachzusehen, auf wen du losgestoßen hast. Für dich war die Hauptsache, dich am Anblick und am Geruch des Blutes zu berauschen und aus lebendigem Fleische einen schauerlichen Brei zu machen. So schau doch, du Idiot! Wenn man schon tötet, so soll man keine Furcht haben und das Gesicht seines Opfers nicht verhüllen.«

Er beugte sich über die Leiche und zog den Schleier von ihrem Gesicht fort.

Vorski hatte immer noch die Augen geschlossen. Unbeweglich, mit gesenkten Lidern, den Oberkörper über ihre Beine gebeugt, kniete er bei der Toten.

»Dämmert dir was?« spottete Don Luis. »Wenn du mich nicht anzusehen wagst, so kommt das wohl daher, daß du etwas ahnst, Elender. Es gab auf der Insel Sarek zwei Frauen, und zwar nur zwei Frauen: Veronika und die andere ... die andere nannte sich Elfriede? Ich täusche mich doch nicht? ... Elfriede und Veronika ... Deine beiden Gemahlinnen ... die eine die Mutter Reinholds, die andere die Mutter von Franz. Wenn es nun nicht die Mutter des Franz ist, die du ans Kreuz geschlagen und die du soeben noch einmal erdolcht hast, so muß es Reinholds Mutter sein ... Wenn nicht Veronika die Frau ist, die dort liegt und deren Handgelenke von deiner Marter zerschunden sind, so ist es eben Elfriede. Kein Irrtum möglich ... Elfriede, deine Gattin und Helferin.«

Vorski hielt sich den Arm vor die Augen. Er weinte nicht, Vorski konnte nicht weinen. Aber seine Schultern zuckten, und in seiner ganzen Haltung lag der Ausdruck wildester Verzweiflung.

Das dauerte so eine ganze Weile. Dann hörte das Zucken der Schultern auf.

»Tust mir wirklich leid, du Armer«, fuhr Don Luis fort. Du hieltest wohl viel von deiner Elfriede? So eine Gewohnheit, was? Aber wie kann man nur so dumm sein. Man muß doch wissen, was man tut Man erkundigt sich vorher! Man überlegt, zum Teufel! Du aber, du schwimmst im Verbrechen wie ein neugeborenes Kind, das man ins Wasser wirft. Da ist es weiter nicht zu verwundern, wenn du untergehst und ersäufst. Also, ist der alte Druide tot oder lebt er noch? Konrad hat ihm ja seinen Dolch in den Rücken gestoßen. Oder spiele ich jetzt vielleicht die Rolle dieses diabolischen Individuums? Kurz und gut, es ist ein alter Druide und ein spanischer Grande da. Oder sind etwa beide Personen nur ein und derselbe? Das alles sind für dich böhmische Dörfer, aber man muß doch nach einer Erklärung suchen. Soll ich dir helfen?«

Wenn Vorski bis jetzt ohne zu denken gehandelt hatte, so konnte man nunmehr sehen, daß er inzwischen wohl nachgedacht hatte. Ja, er war bereit, sich die Sache zu erklären, wie ihn Don Luis aufgefordert hatte, aber mit dem Dolche in der Hand und mit dem festen Willen, davon Gebrauch zu machen.

»Sieh dich vor,« sagte Don Luis, »mit deinem Messer ist ebensowenig los wie mit deinem Revolver, dein Dolch ist mit Silberpapier beklebte Pappe.«

Vorski ging um die heilige Opferplatte herum und stand nun Don Luis gegenüber.

»Du also durchkreuzest seit einigen Tagen alle meine Pläne?«

»Erst seit vierundzwanzig Stunden, nicht länger. Vor vierundzwanzig Stunden erst bin ich nach Sarek gekommen.«

»Und du bist entschlossen, bis ans Ende zu gehen?«

»Womöglich noch weiter.«

»Wozu? In welcher Absicht?«

»Als Amateur und weil du mich anwiderst.«

»Könnte man sich vielleicht verständigen?«

»Nein!«

»Du würdest also nicht mit mir zusammengehen wollen?«

»Was redest du da?«

»Vielleicht halbpart machen?«

»Ich gehe lieber aufs Ganze. Du willst also den Gottesstein?«

»Der Gottesstein gehört mir.«

Alle weiteren Worte waren vergeblich. Ein Gegner von diesem Kaliber mußte beseitigt werden oder man erlag ihm selber. Zwischen dieser Alternative galt es zu wählen, einen dritten Ausweg gab es nicht.

Don Luis stand immer noch unbeweglich an den Pfeiler gelehnt. Vorski, weil er höher stand, überragte ihn und er überlegte, daß er in jeder Beziehung an Kraft wie an Muskulatur und an Körpergewicht ihm mindestens gewachsen wäre. Was sollte er unter diesen Umständen noch zögern? Don Luis könnte höchstens versuchen, sich zu verteidigen oder dem Schlage auszuweichen. Vorski stieß also darauf los. Aber drei oder vier Minuten später lag Vorski entwaffnet, besiegt am Boden, beide Beine von einem Stockschlage wie zerbrochen. Der rechte Arm hing schmerzend und schlapp herab, so daß er hätte aufschreien mögen.

Don Luis nahm sich nicht einmal die Mühe, ihn zu fesseln. Er setzte ihm einen Fuß auf die Brust und sagte über ihn gebeugt:

»Momentan halte ich dir keine Rede. Die sollst du später zu hören bekommen, und sie wird dir beweisen, daß ich das Abenteuer von A bis Z kenne, nämlich viel besser als du selbst. Nur eins bleibt mir unklar, und darüber wirst du mich gleich aufklären. Wo ist dein Sohn Franz von Hergemont?«

Da er keine Antwort bekam, wiederholte er:

»Wo ist Franz von Hergemont?«

Vorski hoffte vielleicht noch, daß ihm der Zufall unversehens einen Trumpf in die Hände spielen würde und daß seine Partie noch nicht verloren wäre, denn er beobachtete hartnäckiges Stillschweigen.

»Du weigerst dich zu antworten?« fragte Don Luis. »Eins ... zwei ... drei ... du weigerst dich? Gut!«

Er stieß einen Pfiff aus.

Vier Mann tauchten aus einem Winkel des Saales auf, vier Menschen mit dunkler Gesichtsfarbe und von arabischem Typ. Wie Don Luis, trugen auch sie Matrosenblusen und Mützen mit Schirm.

Bald kam auch noch eine fünfte Person hinzu, ein kriegsverstümmelter Offizier, dessen rechtes Bein in einem Stelzfuß endete.

»Ah, Sie sind es, Patrice«, sagte Don Luis.

Er stellte mit aller Förmlichkeit vor: »Kapitän Patrice Belval, mein bester Freund ..., Herr Vorski.«

Dann fuhr er fort:

»Nichts Neues, Kapitän? Haben Sie Franz nicht gefunden?«

»Nein!«

»In einer Stunde werden wir ihn gefunden haben und abreisen. Sind unsere Leute alle im Schiff?«

»Ja!«

»Und alles in bester Ordnung?«

»In bester Ordnung.«

Er befahl den vier Leuten:

»Nehmt den Mann und bringt ihn bis zum Dolmen hinauf; braucht ihn nicht zu fesseln, er kann sich sowieso nicht bewegen. Ah, einen Augenblick ...«

Er bückte sich zu Vorskis Ohr.

»Bevor wir aufbrechen, sieh dir genau den Gottesstein zwischen den Deckentafeln an. Der alte Druide hat dich nicht belogen. Es ist der Wunderstein, den man seit Jahrhunderten sucht ... und den ich von weitem ... durch Studien entdeckt habe. Nimm Abschied von ihm, Vorski. Du wirst ihn nie wieder sehen, wenn du in diesem Leben überhaupt noch etwas wiedersehen wirst.«

Er gab ein Zeichen.

Die vier Araber ergriffen Vorski und trugen ihn in die Mitte des Saales.

Don Luis wandte sich zu Otto, der unbeweglich der Szene beigewohnt hatte.

»Ich sehe, du bist ein vernünftiger Bursche, Otto, und du überschaust die Lage. Wirst du dich nicht einmischen?«

»Nein!«

»Dann wird man dich in Frieden lassen, du kannst uns ohne Furcht folgen.«

Er steckte seinen Arm unter den Arm des Kapitäns, und sie gingen plaudernd fort.

Man verließ den Saal des Gottessteins auf dem Wege durch drei andere Grüfte, deren jede höher lag als die vorhergehende und deren letzte zu einem Ausgang führte.

Dort stand eine Leiter an eine Wand gelehnt, in der man neuerdings eine Öffnung angebracht hatte, man hatte das schwache Mauerwerk aus Sand und Kalk durchstoßen.

Dort hindurch gelangten sie über eine steile Stiege, die in die Treppe eingehauen war und an die sich eine Wendeltreppe anschloß, ins Freie. So kamen sie zu dem Abhang, wohin Franz tags zuvor Veronika geführt hatte. Es war dies der Aufstieg zum großen Tor. Von dort aus bemerkte man die an zwei eisernen Stangen hängende Barke, auf der Veronika und ihr Sohn hatten entfliehen wollen.

Don Luis und Patrice Belval wandten dem Meer den Rücken und gingen zu den Eichen. Nahe den Feendolmen machten sie halt. Dort erwarteten sie bereits die Araber. Sie hatten Vorski an dem Fuße des Baumes niedergelegt, wo sein letztes Opfer gestorben war. An diesem Baume stand zur Erinnerung an die scheußliche Mordtat die Inschrift V. v. H. eingegraben.

»Nicht zu müde, Vorski?« fragte Don Luis. »Wie geht's mit den Beinen?«

Vorski zuckte verächtlich mit den Schultern.

»Ich weiß ja,« sagte Don Luis, »du hoffst noch auf eine letzte Karte, die du ausspielen willst. Aber du solltest wissen, daß ich auch noch einige Trümpfe in der Hand habe und daß ich meisterhaft zu spielen weiß. Der Baum da hinter dir sollte dir das zur Genüge beweisen. Willst du noch ein anderes Beispiel? Während dir der Kopf ganz wirr ist von deinen Verbrechen und du die Zahl deiner Toten nicht mehr kennst, erwecke ich sie wieder zum Leben. Sieh mal, wer da von der Abtei herkommt. Er trägt wie ich die Matrosenjacke mit goldenen Knöpfen. Ist das nicht eins deiner Opfer? Du hattest ihn in einer deiner Marterzellen eingeschlossen und dein Cherub Reinhold hatte ihn vor Veronikas Augen ins Meer hinabgeworfen. Erinnerst du dich? Stephan Maroux! Er ist doch tot, nicht wahr? Na, so ganz nicht, wie es scheint. Ich berühre ihn mit meiner Zauberrute, und er lebt wieder. Hier ist er. Ich reiche ihm die Hand. Ich spreche mit ihm ...«

Er hatte sich zu dem eben Angekommenen gewandt, seine Hand ergriffen und sagte nun zu ihm: »Sie sehen, Stephan, ich hatte Ihnen gesagt, daß Punkt zwölf Uhr alles erledigt sein und daß man sich am Dolmen treffen würde. Es ist Glockenschlag zwölf!«

Stephan schien bei ausgezeichneter Gesundheit. Vorski betrachtete ihn erschreckt und stammelte:

»Der Lehrer ... Stephan Maroux.«

»Er selbst«, meinte Don Luis. »Was willst du? Auch hier hast du wie ein Kretin gehandelt. Dein Früchtchen Reinhold und du, ihr werft einen Menschen ins Meer und kommt nicht auf die Idee, euch über die Klippe zu beugen und nachzusehen, was aus ihm geworden ist. Ich fischte ihn auf ... Na, was ist dir denn? Was regst du dich auf? ... Das war der Anfang. Ich habe noch eine ganze Anzahl solcher Kunststücke in meinem Zaubersack. Mußt bedenken, ich bin der Schüler des alten Druiden! ...«

»Na, Stephan, wie weit sind Sie mit Ihren Nachforschungen?«

»Vergebens!«

»Franz?«

»Unmöglich, ihn zu finden.«

»Sie haben doch aber Allesgut die Spur des Herrn aufnehmen lassen.«

»Ja, aber er hat mich nur durchs große Tor bis zur Barke von Franz gebracht.«

»Gibt es auf dieser Seite kein Versteck?«

»Keines!«

Don Luis schwieg und ging eine Weile vor dem Dolmen auf und ab. Er schien noch eine Weile zu zaudern, ehe er weitere Entschlüsse faßte. Dann wandte er sich an Vorski und sagte: »Ich habe keine Zeit zu verlieren. In zwei Stunden muß ich die Insel verlassen haben. Wie teuer verkaufst du mir Franzens Freiheit?«

Vorski erwiderte:

»Franz hat sich mit Reinhold duelliert und ist unterlegen.«

»Du lügst, Franz hat gesiegt.«

»Was weißt du? Hast du sie vielleicht kämpfen sehen?«

»Nein, dann wäre ich ja zu Hilfe gekommen, aber ich weiß, wer der Sieger war.«

»Niemand außer mir weiß es, sie waren maskiert.«

»Wenn Franz tot ist, dann bist du verloren.«

Vorski dachte einen Augenblick nach, dann sagte er:

»Was bietest du mir?«

»Die Freiheit!«

»Und außerdem?«

»Nichts!«

»Den Gottesstein?«

»Niemals!«

Dieses »Niemals« aus Don Luis Munde klang heftig und war von einer entschiedenen Geste begleitet. »Niemals«, wiederholte er. »Im günstigsten Falle die Freiheit, denn du bist ja ohne alle Hilfsquellen und wirst deinem Geschick sowieso nicht entgehen, aber der Gottesstein würde die Rettung, den Reichtum, die Macht bedeuten.«

»Gerade weil du mir seinen hohen Wert bestätigst, stelle ich wegen Franz so hohe Forderungen.«

»Ich werde Franz schon finden. Das ist nur eine Frage der Geduld, und sollte ich auch noch zwei oder drei Tage hierbleiben müssen.«

»Du wirst ihn nicht finden, und wenn du ihn findest, so wird es zu spät sein.«

»Wieso?«

»Franz hat seit gestern nichts gegessen.«

Nach einigem Schweigen meinte Don Luis: »So sprich, wenn du nicht willst, daß er stirbt.«

»Was ist mir daran gelegen? Mag er lieber sterben, als daß ich auf halbem Wege stehenbleibe. Ich gehe aufs Ganze. Um so schlimmer für die, die sich zwischen mich und mein Ziel stellen.«

»Du lügst, du wirst das Kind, das auch das deine ist, nicht sterben lassen.«

»Ich habe ja auch das andere sterben lassen.«

Patrice und Stephan machten eine Bewegung des Abscheus, während Don Luis laut auflachte. »Das läßt man sich gefallen, bei dir gibt es keine Heuchelei, und deine Erklärungen sind kurz und bündig. Zum letzten Male: Willst du mir sagen, wo Franz ist?«

»Nein!«

»Es ist gut!«

In aller Seelenruhe wandte er sich an die vier Araber: »Los, Kinder!«

Es war das Werk eines Augenblicks. Mit einer Schnelligkeit, mit einer Präzision, wie wenn sie es vorher geübt hätten, nahmen sie Vorski, banden ihn an den Strick, der vom Baume herabhing, zogen ihn, ohne sich um sein Geschrei, seine Drohungen und sein Geheul zu kümmern, in die Höhe und banden den Strick dann fest, genau so, wie es Vorski vorher mit seinem Opfer gemacht hatte.

»Heul', mein Junge. Heul', so lange du willst«, sagte Don Luis gemütlich. »Heul', wenn dir das Spaß macht. Mein Gott, wie häßlich du bist, was für Grimassen du schneidest!«

Er trat einige Schritte zurück, um das Schauspiel besser übersehen zu können.

»Nun, Vorski, leih mir ein geneigtes Ohr, ich will die versprochene Rede halten.«

Vorski wand sich an dem Baum und versuchte seine Fesseln zu sprengen. Da aber jede Bemühung sein Leiden nur vergrößerte, verhielt er sich endlich ruhig. Wie um seiner Wut Luft zu machen, fing er an zu fluchen und zu lästern und Don Luis mit Schimpfworten zu überhäufen.

»Räuber! Mörder! Du bist der Mörder! Du bist es, der Franz zum Leiden verdammt. Franz wurde von seinem Bruder verwundet; seine Verwundung ist bösartig, und jeden Augenblick kann eine Vergiftung eintreten.«

Stephan und Patrice versuchten bei Don Luis zu intervenieren. Stephan hatte Furcht.

»Kann man denn alles wissen?« sagte er. »Bei einem solchen Ungeheuer ist alles möglich. Wenn nun der Junge wirklich krank ist?«

»Erpressung«, sagte Don Luis. »Dem Kinde geht es gut.«

»Sind Sie dessen sicher?«

»Jedenfalls so sicher, daß ich noch eine Stunde warten kann. In einer Stunde wird er gesprochen haben. Länger kann er es nicht aushalten, das Hängen löst die Zunge.«

»Und wenn er inzwischen zugrunde geht, was dann? Vielleicht ein Herzschlag, oder wenn ein Blutgefäß springt? Sein Tod würde uns der einzigen Hoffnung berauben, zu erfahren, wo Franz ist.«

Aber Don Luis war unerbittlich.

»Er wird nicht sterben«, rief er. »Ein Kerl wie Vorski stirbt nicht an einem bißchen Blutverlust. Nein, nein; er wird schon reden. In einer Stunde wird er reden. Inzwischen halte ich meine Rede.«

Patrice Belval mußte unwillkürlich lachen.

»Wie? Sie wollen eine Rede halten?«

»Und was für eine Rede!« rief Don Luis. »Das ganze Abenteuer des Gottessteins will ich behandeln! Eine geschichtliche Abhandlung, eine Gesamtübersicht, von den prähistorischen Zeiten an bis zu den heutigen dreißig Verbrechen dieses Mannes. Teufel noch eins! Man hat ja nicht alle Tage Gelegenheit, eine solche Rede zu halten. Also auf die Kanzel und los! Nehmt Platz, Freunde, denn es wird ein wenig lang werden, aber um wirklich gut zu sprechen, brauche ich Zuhörer, Zuhörer, die zugleich Richter sein sollen.«

»Wir sind ja nur zwei«, sagte Patrice.

»Ihr seid drei.« --

»Wo ist der dritte?«

»Hier ist er!«

Es war Allesgut. Er kam angetrottet, ohne sich mehr als sonst zu beeilen, er freute sich offensichtlich mit Stephan, und wedelte vor Don Luis mit dem Schwanze, als wollte er sagen: »Ich kenne dich, wir sind Freunde.« Dann setzte er sich auf sein Hinterteil, wie jemand, der niemanden stören will.

»Ausgezeichnet, Allesgut«, rief Don Luis. »Du willst dich auch über das Abenteuer unterrichten lassen? Diese Wißbegierde ehrt dich, und du sollst zufrieden mit mir sein.«

Don Luis schien entzückt. Er hatte ein Auditorium, ein Tribunal. Vorski wand und krümmte sich am Baum. Die Stunde war für Don Luis kostbar. Er machte einige Tanzbewegungen, wie um Vorski an die Sprünge des alten Druiden zu erinnern, richtete sich dann in die Höhe, grüßte leicht, machte die Handbewegung eines Conférenciers, der ein Glas Wasser an die Lippen führt, dann stützte er sich mit beiden Händen auf einen nicht vorhandenen Tisch und begann mit posierender Stimme: »Meine Damen! Meine Herren! Am 25. Juli 732 vor Christi Geburt ...«


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