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Der Brachvogel

Einst im Monat April wurde ich Zeuge von dem Flug der Brachvögel über Kopenhagen. Es war spät in der Nacht, ein feiner Sprühregen fiel, und es war sehr milde. Der Raum über dem Hafen und über den Dächern der Stadt lag in einem durchsichtig nassen Dunst, der durch den Lichtschein aus den Straßen und durch die schwache Dämmerung des Nachthimmels – eine Vorahnung der hellen Nächte – beleuchtet wurde; und hoch, hoch oben in der silbergrauen Regennacht erscholl es fern und nah von Vogelstimmen, – weichen, klingenden Lauten, mit schwindenden und schwellenden Nebenlauten, die von den vorüberziehenden Vögeln kamen. Sie klangen wie seltsame Warnungsrufe, und unter ihnen wurde der Luftraum so weit und der Regen so fruchtbar: es war, als ob der große Frühling noch einmal riefe, die wilde, ewig verlorne Zeit. Es rief mit lockenden Tönen über den Türmen der Stadt, wie ein Schrei aus den Tagen der Sintflut.

Das war der Zug der Brachvögel. Die reisenden Vögel kreisen bisweilen die ganze Nacht über den Lichtnebeln der Stadt, die sie sich nicht deuten können, und andrerseits sind ihre tiefen Flötentöne den Menschen in der Stadt ein Rätsel; sie bleiben stehen und blicken zu dem nächtlichen Dunst hinauf, aus dem die fliehenden Laute kommen, ohne daß sie den flinken, grauen Vogel unterscheiden können. In einer solchen nassen Nacht setzen sich oft beschwerliche Hungergefühle im Gemüte der Menschen fest, die zu allem möglichen führen können: zu Liebeskummer, Reisen, Trunkenheit und Mord; es sei denn, daß einer Jäger ist und sein Herz und seine Nieren kennt. Dann birgt diese ungreifbare Frühlingsmystik eine Zusage dessen, was einem im Herbst blühen wird.

Ich reiste nach einem Ort am Limfjord, der mir vertraut war, und erneuerte dort die Bekanntschaft mit einem Fischer, Kjeld, mit dem zusammen ich schon früher den Kriegspfad betreten hatte. Als ich nachrechnete, wie lang das zurücklag, entdeckte ich, daß bereits siebzehn Jahre seitdem ins Land gegangen seien; aber obgleich wir einander nicht gleich erkannten, hatte sich eigentlich nichts verändert. Wir erneuerten unsre Bekanntschaft auf komische Weise.

Als ich auf meinem Rad in das Fischerdorf einschwenkte, stand er mit einem andern Fischer auf dem Rasen und besserte Netze aus; meine Augen wurden gleich von seiner starken Gestalt in der isländischen Jacke angezogen. Ich redete ihn an, fragte ihn nach Jagdgelegenheiten und dergleichen, und er antwortete barsch, ohne aufzusehen oder seine Arbeit zu unterbrechen, kurz, zeigte mir das hochmütige Mißtrauen, das einem Stadtmenschen gebührt. Ihn gewinnst du nicht, dachte ich bei mir. Während wir so sprachen, ließ ich durchblicken, daß ich mich auf Fischerei verstünde, aber das nahm er als etwas Selbstverständliches hin; es fruchtete auch nichts, daß ich mich nach mehreren von meinen alten Bekannten aus dem Ort erkundigte: Namen konnte jeder nennen. Da aber fiel mir der Name einer gewissen Johanne ein, – wo sie geblieben sei …

In demselben Augenblick sah ich, daß es Kjeld war! Und er hatte auch mich erkannt! Aber er verbarg es auf das sorgsamste; denn jetzt galt es, sich so zu gebärden, als ob er mich gleich zu Anfang erkannt hätte! Wir standen uns einen Augenblick mit angehaltnem Atem gegenüber. Da sagte Kjeld mit unterdrückter Wärme:

»Wissen Sie noch, wie wir unsere Pfeifen austauschten?«

Ob ich's wußte! Das war ja gerade an jenem Abend mit Johanne gewesen. Ach ja, das lag leider siebzehn Jahre zurück. Damals waren Kjeld und ich zwei Lümmel, die ihre erste Pfeife bekommen hatten und natürlich miteinander tauschen mußten. Und dadurch hatte ich Kjelds Herz gewonnen; denn meine Pfeife war eine kurländer und seine nur eine gewöhnliche Porzellanpfeife, ich aber nahm es nicht so genau. Am Abend war Ball im Fischerdorf, und ich tanzte am meisten mit Johanne, einem Mädchen, das ich nie vorher gesehen hatte. Johannen war es mit genauer Not geglückt, ihr Konfirmationskleid über der Brust zuzuknöpfen, aber es sah aus, als ob die Knöpfe im nächsten Augenblick abspringen und weit fortfliegen würden. Sie betrachtete mich zuerst etwas von oben herab; wohl steckte mir eine Pfeife im Munde, darum aber konnte ich doch noch ein Kind sein. Aber ich erwärmte Johannen bald. Heiliger Himmel, wie lagen wir uns fest in den Armen während der langen Walzer! Einmal im Laufe der Nacht, als wir heiß und schwindlig vorm Tanzsaal standen, um uns abzukühlen, fühlte ich, wie eine sehr große, bestimmte Hand sich zwischen meine Schulterblätter legte und mich sanft in die Dunkelheit hinausschubste, und gleichzeitig konnte ich an Johannens Gestalt sehen, daß derselbe Druck auf sie ausgeübt wurde; es war Kjeld, der uns der Nacht übergab, ohne daß wir sehen durften, daß er es war. Draußen in der Dunkelheit küßte ich Johannen, und sie mich; wir wußten es nicht besser. Ja, das lag siebzehn Jahre zurück. – Das Fischerdorf war fast unverändert. Die Wirtschaft hatte ein neues Wohnhaus bekommen, aber die Leute waren dieselben. Es tat wohl, den Wirt Christen Thommesen wiederzusehen; ich hatte es kaum gehofft. Er hatte sich kein bißchen verändert; so gab es doch eine Beständigkeit. Und drinnen in der Schlafstube, die durch eine offne Tür mit der Schenkstube in Verbindung stand, saß Sörine, Christen Thommesens Frau, wie früher gichtbrüchig, und leitete den Haushalt mit durchdringender und wohlwollender Stimme vom Bett aus. Derselbe patriarchalische Geist wie früher lag über dem Wirtshaus. Die Fischer bekamen ihre Getränke, als säßen sie an ihrem eignen Tisch. Ich erkannte die meisten wieder. Landeinwärts war die Eisenbahn gekommen, und die Bauern waren mit der Zeit fortgeschritten; aber hier draußen, wo man »vom Wasser lebte«, war noch alles wie in der Kindheit der Menschheit. Hier gab es keine Zeit. Den einbeinigen Fischer, dessen ich mich noch von damals erinnerte, sah ich unverändert wieder. Dieses Wundertier besaß nur ein brauchbares Bein, das andre hatte eine steife Hüfte und war nach oben gekrümmt; doch er ging froh und armstark den Beschäftigungen eines Fischers nach, ich sah ihn mit schweren Wasserstiefeln zu seinem Boot hinauswaten, die Krücken bis zur Mitte in den salzigen Wogen.

Wahrscheinlich gibt es keinen wesentlichen Unterschied zwischen den jetzigen Bewohnern dieses Fischerdorfes und den Menschen des Steinalters, die die Küchenabfälle aufhäuften, die man noch heutigestags längst der alten Küstenlinie hinter dem Dorf finden kann. Die Austernbänke, von denen die Alten lebten, existieren noch immer, nur sind sie feierlich vom Staat beschlagnahmt worden, der die Muscheltiere den feineren Exemplaren des Pithekanthropos in der Stadt verkauft. In meiner Kindheit verdienten die Fischer sich ihren Taglohn mit Austernschrapen; es war ein vertrauter Anblick, im Herbst die lange Reihe der Boote die Breitung entlang liegen zu sehen, mit den Schrapern hinter sich auf dem Sande. Jetzt liegt ein einzelnes, großes Fischerboot draußen, das den ganzen Fang mit zwölf Tauchern besorgt. Die steigen auf den Grund des Fjords wie in eine Speisekammer hinab und nehmen die Austern, die die richtige Größe haben. Der Unternehmer zahlt dem Staat sieben Öre für das Stück, und es kostet ihm sechs Öre, sie heraufzuholen. Später auf ihrem Weg zur Hauptstadt wird die Auster teurer und teurer. Deshalb schmeckt sie drinnen in der Stadt so gut. Das Fischerdorf kümmert sich wenig darum.

Ich könnte noch lange von dem Unschuldszustand des Fischerdorfes am Limfjord erzählen, das ich nicht näher bezeichnen will. Aber ich wollte ja von den Brachvögeln berichten. Kjeld und ich hatten einige Tage gejagt und gefischt, bis wir auf den Gedanken kamen, zu den Holmen hinauszusegeln. Dort müßten Brachvögel sein, meinte Kjeld.

Wir segelten eine Stunde vor Sonnenuntergang fort und kamen bei den niedrigen, vom Lande aus fast unsichtbaren Sandholmen an, als es zu dämmern begann. Es wimmelte dort von Vögeln, Goldregenpfeifern, Kibitzen und Möwen. Enten waren auch da, aber sie räumten entgegenkommend das Feld und flogen eine halbe Meile weiter, als wir kamen, – es sind sehr höfliche Vögel. Wir schossen einige Goldregenpfeifer. Die schwirrten zu Tausenden auf und segelten davon, um an einem andern Strand Frieden zu suchen. Wenn so eine Schar in dem geraden, scharfen Flug wendet, so daß alle gleichzeitig den Bauch und die Unterseite der Flügel zeigen, ist es ein hübscher Anblick, und die Gelegenheit, einige herunterzuholen, ist auch günstig. Ein Schwarm Goldregenpfeifer stiegt wie ein glänzend eingeübter Organismus, mit Musik: einem klangvollen, zarten und doch feurigen Flöten. Der Schwarm streicht wie eine Regenwolke über die Wasserfläche, fliegt dann plötzlich in die Höhe, macht mit einem Sausen, das wie eine Luftexplosion klingt, Kehrt und streicht wieder – fly, fly, – wie der Wind dicht über die Wasserfläche hin. Hoch oben unter dem Himmel wandert die Seemöwe auf irgend einem alten Königspfad, sie trampelt gemächlich wie eine beschwingte Kuh und schnattert in ihrer traurigen Mundart von Nahrung und wieder Nahrung. Die Kiebitze erneuern ihr ewiges Gezänk mit aller Welt. Kiv! Tvi! Ob die Sage von den Kiebitzen zu bekannt ist, als daß ich sie hier erzählen könnte? Man sagt, daß Kiebitze tote Junggesellen und unverheiratete Jungfrauen sind, die einander zurufen. Wi willst du nit? klingt es verzweifelt von der einen Schar. I, i wag es nit, antwortet die andre voller Qual. Und das wiederholen sie ins Endlose. Und doch ist nichts so innig frühlingsvoll wie der unstillbare Kummer des Kiebitzes.

Als es dunkel wurde, waren Kjeld und ich auf zwei Landzungen der Holme postiert, einige Büchsenschüsse voneinander entfernt. Ich hatte lange hinter einem großen Stein gelegen und bereits alle Hoffnung auf Brachvögel aufgegeben. Es war so dunkel, daß ich nicht einmal die Steine unterscheiden konnte, auf denen ich lag. Der Himmel vor mir war nach dem Sonnenuntergang noch grünlich hell; und solange man etwas auf dieser Helligkeit unterscheiden konnte, hatte es noch Zweck, zu warten. Als die Brachvögel sich dann wirklich zeigten, wollte ich es kaum glauben.

Der erste, den ich sah, kam allein, er war da, und im selben Augenblick ertönte das tiefe Pfeifen. In der Nähe klingt es nicht so musikalisch: man hört, daß es aus der Kehle eines ganz körperlichen Vogels kommt. Und doch erkannte ich augenblicklich denselben Laut wieder, der den Regendunst über den Türmen Kopenhagens wie mit Sphärenmusik erfüllt hatte. Der große, lange Vogel kam tief am Himmelsrand in raschem Fluge von links, und hier hatte ich also jenes Frühlingsmysterium vor mir, das mich fast toll gemacht hatte; jetzt konnte ich sehen, was es war: nicht mehr und nicht weniger als ein schlanker, langschnabliger Flieger … Bum!

Nun sollte ihm zuteil werden, was ich ihm im Frühjahr zugedacht hatte! Noch einmal Bum! Der eine Schuß fiel einen Meter hinter dem schnellen Vogel ins Meer, und der andre verirrte sich ganz, da ich im selben Augenblick den Brachvogel gegen das dunkle Wasser aus dem Auge verlor. Gut, nun wußte ich also beim nächsten Mal, wohin ich zielen mußte.

Noch lange nachher war es mir, als sähe ich die Silhouette des hübsch geformten Vogels mit seinem krummen Schnabel gegen den Himmelsrand. Der Brachvogel ist ein edler Flieger, rasch im Flügelschlag trotz seiner bedeutenden Größe, kräftig und stilvoll im Fluge. Der Körper gleicht einer Spindel, er hält den Hals natürlich, der lange, abwärts gebogne Schnabel verleiht ihm einen eigentümlich vornehmen Ausdruck von Melancholie und Kraft. Es ist ein blonder, nordischer Vogel, von den grauen Nächten gezeugt, die er durchwandert. Den ersten Brachvogel, der mir begegnete, schoß ich im Mittelländischen Meer an Bord eines Schiffes, und ich vergesse nie, wie er einem Boten aus der Heimat glich. Er stand auf dem Deck und mahnte mit seiner nachtgrauen Figur und seinem langen, traurigen Schnabel, so daß mir todestraurig zumut wurde und ich eiligst meine Büchse aus der Kajüte holte. Ich zerschoß ihn auf vier Schritt Entfernung zu Fetzen, weil ich das Leben sonst nicht länger ertragen hätte. Was hatte er auch mich anzusehen, der ich auf dem Wege südwärts nach den Tropen war und den Regen und die hellen Nächte zum Teufel gewünscht hatte? Wie waren die Tage in dem Ägäischen Meer milde, mit Homers Himmel über dem Kopf und auf der blauen See, die uns wie in klaren Träumen immer südlicher, immer näher zur Sonne wiegte. Die nächste Insel mochte die Insel der Seligen sein, denn die Vögel, die sich aufs Schiff setzen, waren so zahm, als wenn sie von dort kämen. In den warmen Nächten konnte man den Arm zu dem Segeltuchbezug auf den Rettungsbooten hinaufrecken und eine ganze Hand voll Schwalben herunternehmen, die dort haufenweise dicht beieinander lagen. Vielleicht waren die kleinen Schwalben so zahm vor Ermattung; die Insel lag doch wohl noch ziemlich weit entfernt. Viele Schwalben waren so müde, daß sie auf das Schiff herabsanken und gleich in einen Schlummer verfielen, aus dem sie nie wieder erwachten. Ich fing einen Habicht an Bord; aber der hat seine eigne Geschichte …

Eine Minute, nachdem der erste Brachvogel sich gezeigt hatte, kam ein Schwarm von mindestens dreißig Stück. Sie rückten wie eine Schlachtordnung vor, gerade auf die Stelle los, wo ich verborgen lag; und die tiefen Flötentöne der Front klangen wie kleine Hornsignale. Es war etwas Aufregendes an diesem Vorrücken, bei dem die einzelnen Vögel des Schwarmes so schnell größer wurden, als wüchsen sie aus dem grünlichen Himmel hervor. Da ich mich noch nicht auf das Größenverhältnis und auf die Schnelligkeit der Vögel verstand, berechnete ich den Abstand falsch und schoß mit beiden Läufen fehl.

Der Schwarm löste sich auf und warf sich nach seitwärts, tauchte in der Dunkelheit unter und zog in pfeifendem Fluge nach rechts davon. Aber er kam wieder.

Es war jetzt ganz dunkel. Weder auf dem Wasser noch auf dem Lande war etwas zu sehen. Drüben an Kjelds Platz sah ich einen Feuerstreifen in der Dunkelheit, der Schuß fiel, und die Schrotkörner zischten über den Steinkies.

Plötzlich flötet es fast senkrecht über meinem Kopf, und in demselben Augenblick sehe ich den Schwarm. Er hat sich zu einem neuen Vorrücken gesammelt, aber jetzt ist es so dunkel, daß die Vögel erst innerhalb eines Raumes von fünfzehn Metern sichtbar werden …

Bum! … Bum! Und fort ist der Zug, er retiriert unter Gekreisch der Flügelfedern und mit zerstreuten, schnell entschwindenden Flötentönen. Zwei aber waren aus der beschwingten Schar herabgefallen. Der eine lag tot auf dem Schneckenkies, der andre trieb ein Stück weiterhin im Wasser. Als ich mich ihm näherte, gab er keine Flötentöne mehr von sich, sondern ein hohes, jämmerliches Gekrächze wie ein Hahn. Ja, und nun schrumpfte das ganze Abenteuer dazu zusammen, daß ich das Federvieh aufsammelte und ihm den Hals umdrehte. Der Brachvogel ist tot, – ein großer, schmackhafter Vogel und nichts weiter.

Es schien, als ob die Brachvögel der Ansicht wären, daß sie nicht weiterkommen könnten, bevor das Hindernis, das ihnen bereits zwei Leben gekostet hatte, im Sturm genommen wäre. Denn sie kamen noch einmal wieder. Diesmal war ihre Schnelligkeit geradezu erstaunlich. Der Vogelschwarm nahte wie ein Sturmsausen, ein vereinzelter Vogel kam mir so nah, daß der Luftdruck wie ein glühender Bolzen an meinem Ohr vorbeizischte, ich konnte mit genauer Not den Schwarm sehen und feuerte einen Schuß ab; aber der genügte, die Vögel von neuem retirieren zu lassen; sie stiegen so jäh in die Höhe, daß die Luft erzitterte.

Als sie noch einmal wiederkamen, waren sie wild und nahmen das Hindernis in blitzartigem Fluge, dicht zusammengeschlossen; sie waren vorbei wie ein Wirbelwind, aber es gelang mir dennoch, zwei aus der Schar herunterzuholen. Damit war die Schlacht vorüber. Beide Parteien hatten gewonnen.

Noch einige Minuten lang passierten vereinzelte Brachvögel, aber ich konnte sie nicht mehr sehen, ich hörte nur, wie sie vorbeipfiffen. Es klang racheerfüllt und zornig, wenn sie die Dunkelheit gerade über meinem Kopfe zerfetzten, und es erzählte gleichzeitig, wie schwer und schnell der Vogel war.

Ich hatte mich wie in einem blutigen Sturm befunden, wobei die Dämmerung von Vögeln zu leben schien, während das Töten in vollem Gange war. Ich erdrosselte die verwundeten, zitternd heißen Brachvögel mit meinen Händen, die Nase voll von dem giftigsüßen Geruch des rauchschwachen Pulvers. Hinterher wurde es schweigend still auf den Holmen. Wir segelten nach Hause, unterm Sternenhimmel und mit Meerleuchten im Kielwasser des Bootes.

Das war meine Reise nach der Insel der Brachvögel.


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