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Die westlichen Stadtviertel

Von der Place de la Chapelle unsere Trambahnfahrt über den Grand Sablon, die Place Royale, die Place des Palais, die Place du Trône und die Place de l'Industrie fortsetzend, gelangen wir zum Luxembourg-Bahnhofe (Station des Quartier Léopold). Inmitten des Bahnhofsplatzes ist dem 1840 verstorbenen englischen Großindustriellen John Cockerill, dem Gründer der mächtigen Eisenwerke und Maschinenfabriken von Seraing, ein von Armand Cattier modelliertes Bronzestandbild errichtet. In nächster Nähe des Bahnhofes findet man dann das Musée Wiertz, ein umfangreiches aber wenig monumentales Gebäude, das der belgische Staat für den Maler Antoine Wiertz seinerzeit als Werk- und Wohnstätte errichten ließ, und das jetzt die Werke dieses Künstlers berherbergt. Dieser Ausnahmefall staatlichen Mäcenatentumes ist so merkwürdig, daß er wohl einige Worte zur näheren Erklärung verdient.

Antoine Joseph Wiertz, im Jahre 1806 zu Dinant an der Maas als Sohn unbemittelter Kleinbürger geboren, zeigte schon in frühester Jugend eine so vielversprechende künstlerische Begabung, daß ihm durch Vermittelung hochherziger Freunde alsbald die Protektion des Königs der Niederlande zuteil wurde. Dank einer Pensionsunterstützung aus der königlichen Privatschatulle konnte er in die damals von Herreyns geleitete Antwerpener Kunstakademie als Schüler eintreten, und nachdem schon mit seinen akademischen Erstlingsversuchen die Hoffnungen seiner Gönner sich reichlich erfüllt hatten, errang er im Jahre 1832 in einem glänzenden Konkurrenzsieg den großen Rom-Preis der Akademie.

Mit der Vaterlandsliebe, die durch die Revolution bei ihm zur Leidenschaft entfesselt worden war, vereinigte sich im Herzen dieses jungen Wallonen ein alle anderen Götter ausschließender Rubens-Kult, der während seines Antwerpener Aufenthaltes sich in ihm zur verzehrenden Flamme entfacht hatte: In der Erkenntnis der überragenden Größe dieses Meisters hatte er den ehrgeizigen Vorsatz gefaßt, das Werk seines Abgottes in seinem eigenen Künstlerschaffen fortzusetzen. Sein gesamtes Lebenswerk trägt den Stempel dieses Entschlusses deutlich genug zur Schau und zeugt von der leidenschaftlichen Konsequenz, mit der er die aus dem Studium jenes Schaffensgewaltigen gewonnenen Kunstprinzipien jederzeit weiter verfolgte, – und doch blieb all dieses Ringen und Streben am letzten Ende nur ein recht unvollkommen realisierter tollkühner Künstlertraum!

Eine Denkschrift, in der er seiner Rubens-Bewunderung literarische Gestalt gegeben hatte und die er im Jahre 1840 der Antwerpener Akademie übersandte, wurde von diesem Institute mit einem Ehrenpreise gekrönt. Um so grausamer waren die Enttäuschungen, die er vorher wie nachher auf dem Gebiete seines malerischen Schaffens erleben mußte. Eine von Rom aus nach Paris gesandte große Leinwand mit der Darstellung des Kampfes der Griechen und der Trojaner um den Leichnam des Patroklos (jetzt im Museum zu Lüttich, im Brüsseler Wiertz-Museum eine spätere Wiederholung) erzielte bei ihrer öffentlichen Ausstellung in der französischen Metropole wie auch bei der nachfolgenden Ausstellung in Brüssel nur einen Achtungserfolg, der dem jungen Künstler den bittersten Verdruß bereitete, – hatte er doch auf dieses Debüt die kühnsten Ruhmeshoffnungen gesetzt! Gleich einem Brandmale blieb sein ganzes Leben lang in seinem Gemüte ein öffentliches Kunsturteil haften, das er um so mehr nur als einen Beweis für die Unwissenheit der Kritik hinnehmen konnte, da er ja in Rom von seinem großen Bewunderer Thorwaldsen die enthusiastischsten Lobsprüche für sein Gemälde zu hören bekommen hatte und auf dieses selbe Gemälde hin trotz seiner Jugend bereits zum Mitgliede der römischen Accademia di S. Luca ernannt worden war. So blieb er denn, obwohl er auch in Belgien Parteigänger und Bewunderer zur Genüge besaß, sein ganzes Leben hindurch isoliert und in eine ossianisch-weltschmerzliche Traumwelt versunken.

Da er außerdem nicht zugeben wollte, daß ein Künstler mit seinen Werken Handel treiben dürfe, und dazu noch seine Gemälde in Größenverhältnissen ausführte, für die er nur mit größter Mühe die nötigen Werkstatt- und Ausstellungsräume auftreiben konnte, stieß er überall auf kaum überwindbare Hindernisse, und dies um so mehr, da in der Tat nicht einmal sein technisches Vermögen für seine hochfliegenden Pläne hinlänglich entwickelt und ausgereift war. Um leben zu können, mußte er Portraits malen, die bisweilen wirklichen Kunstwert aufweisen, obwohl er es im Grunde genommen als seiner unwürdig betrachtete, sich mit derartig untergeordneten Kunstleistungen zu befassen. In seiner Verbitterung appellierte er an das Urteil der Menge und veranstaltete private Ausstellungen seiner Werke in weiträumigen Lokalen, die ihm von Gönnern zur Verfügung gestellt wurden, und die er zugleich auch als Ateliers benutzen konnte. Seine persönlichen Kunsttheorien legte er in verschiedenen Druckschriften nieder, in denen er sich als ein glänzender Stilist und als ein hervorragender Denker offenbarte. Er war sozusagen ein zweiter Chenavard, dessen grandiose Künstlerphantasie sich gleichfalls in leere Traumvisionen verlor; dabei ist ihm jedoch sogar in seinen Exzentrizitäten eine gewisse vornehme Größe nicht abzusprechen. Seine unleugbar erhabene Auffassung des Künstlerberufes grenzte jedenfalls ans Paradoxe, und dieser paradoxale Charakter seiner ganzen Persönlichkeit ist auch in seinem künstlerischen Schaffen deutlich genug zum Ausdruck gelangt.

Auf Veranlassung des Ministers Rogier erhielt der unversöhnliche Feind aller normalen Lebenspraxis schließlich im Jahre 1850 auf dem Grenzareale des damals in Entstehung begriffenen Leopold-Viertels von Staatswegen ein Wohn- und Ateliergebäude errichtet, das dann beim Ableben des Künstlers mitsamt seinem Inhalte an Kunstwerken in den Besitz des Staates übergehen sollte. So entstand dieses merkwürdige Sondermuseum, in dem neben Gemälden von wahrhaft genialer Größe der künstlerischen Konzeption auch so manche Bizarrerie Platz gefunden hat, die uns nur zu deutlich erkennen läßt, daß Wiertz bis zu seinem Tode (1865) nur ein verspäteter Nachzügler der Romantik geblieben ist. Neben zahlreichen Ölgemälden sieht man hier auch einige Bilder in der vom Künstler selbst erfundenen mattfarbigen Maltechnik ausgeführt, die er als Ersatz der Freskotechnik für die leidenschaftlich von ihm verteidigte dekorative Monumentalmalerei verwendet wissen wollte, sowie fernerhin eine kleine Anzahl von Skulpturen (drei Marmorgruppen, die Entwickelung des Menschengeschlechtes darstellend), endlich noch einige persönliche Erinnerungsreliquien, darunter die Totenmaske des Künstlers, seine Palette, seine Pinsel, einige von ihm mit dem Grabstichel bearbeitete Holzstöcke usw. So sind diese Werkstatträume noch heute vom Geiste jenes merkwürdigen Mannes erfüllt, der hier die fruchtbarsten Jahre seines Lebens zubrachte und hier 1860 sein Hauptwerk »Un grand de la terre« vollendete. Auf alle Fremden übt dieses »Musée Wiertz« unter sämtlichen Brüsseler Gemäldegalerien jedenfalls noch heute die stärkste Anziehungskraft aus. Übrigens hat hier auch Henri Conscience, einer der populärsten vlaemischen Romanciers, seine Tage vollendet, nachdem er von der Regierung zum Konservator des Museums ernannt worden war und damit in Wiertz' einstigen Wohnräumen sich hatte häuslich niederlassen können.

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Abb. 96. Saal im Wiertz-Museum (Photo Neurdein)

Vom Wiertz-Museum aus führt uns nunmehr die Rue Wiertz und die von deren Nordende ostwärts abbiegende Rue Belliard zum Hauptportale des Leopold-Parkes. Inmitten dieser Parkanlagen, die ehedem als Zoologischer Garten benutzt wurden, erheben sich jetzt verschiedene architektonisch vornehme Universitätsbauten, die ihre Entstehung der Munifizenz einiger opferwilligen Freunde der Wissenschaften verdanken: Die Institute für Biologie, Anatomie und Histologie sowie diejenigen für Soziologie und für Handelswissenschaften. Alle diese prächtigen Bauten sind der grünenden Parkumrahmung geschmackvoll und harmonisch eingegliedert und haben außerdem vollendet praktische Inneneinrichtungen aufzuweisen.

Den höchsten Punkt des hügelig ansteigenden, weite Umblicke gestattenden Parkgeländes nimmt das Königliche Naturgeschichtsmuseum ein. In den Jahren 1898-1905 nach den Plänen des Architekten Janlet errichtet, ist dieses Museumsgebäude mit seinem auf dem rechten Flügel gelegenen Haupteingange ein Muster geschmackvoller und übersichtlicher Innenraumverteilung, zu deren Hauptvorzügen die bequeme Zugänglichkeit und die vorzügliche Belichtung sämtlicher Museumsräume gehören.

Das Hauptinteresse der hier aufgestellten zoologischen Sammlungen, die natürlicherweise auch zahlreiche Vertreter der Tierwelt unserer historischen Zeitrechnung beherbergen, beruht auf der Sonderabteilung prähistorischer Tierformen, wie sie in so reicher Fülle aus belgischer Erde zutage gefördert wurden, und zwar in Exemplaren, die mit den schönsten paläontologischen Funden ganz Europas zu rivalisieren vermögen, selbst das Dinotherium und das Megatherium nicht ausgenommen. Jeder Besucher dieses Museums wird überrascht sein von der außerordentlichen Bedeutung der fossilen Reste, die in den geologischen Schichten des belgischen Landes, im Alluvium der Umgegend von Antwerpen wie in den Kohlenlagern des Hennegau, aufgefunden wurden.

Da sehen wir den Mammut von Lierre, – das bei Namur ausgegrabene Rhinozeros Tichorinus, – die bei Duffel (Antwerpen) aufgefundenen Geweihe des Riesenhirsches, eines Zeitgenossen des Mammut, – einen 1897 bei Heyst gefundenen Walroßschädel, – den Miosiren von Boom und das Halitherium von Steendorp (vorweltliche Säugetiere des Meeres), – die Riesenschildkröten von Boom und von Limburg, und von Riesenkrokodilen den Champsosaurus von Erquelinnes, den Mosasaurus von Maestricht und den Hainosaurus von Baudour, – aus den Phosphatlagern von Ciply einen Taxideenstamm, an dem noch zahlreiche kleine Seemuscheln festhaften, – sowie verschiedene Waltiere aus der Umgegend von Antwerpen.

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Abb. 97. Leopold-Park (Photo Neurdein)

Den eigentlichen Stolz dieser paläontologischen Sammlung bildet jedoch die weltberühmte Gruppe von Iguanodon-Skeletten, ein ganzes Bataillon von Gerippen phantastischer Ungeheuer, wie selbst Hieronymus Bosch und Jacques Callot sie nicht greulicher hätten erfinden können (Iguanodon Mantelli und Iguanodon Bernissartensis). Entdeckte man doch im Jahre 1877 in den Kohlenlagern von Bernissart (zwischen Mons und Tournai) in einer Tiefe von 322 Metern ein ganzes Lager von Iguanodons, um dann während der nächstfolgenden drei Jahre nicht weniger als neunundzwanzig Iguanodontypen, fünf Krokodile, fünf Schildkröten, einen Salamander, ungefähr zweitausend Fische und viertausend fossile Pflanzen zutage zu fördern.

Das Iguanodon ist ein Tier mit Zähnen nach Art derjenigen des Iguan, einer Eidechsenart des tropischen Amerika. Die Individuen dieser vorweltlichen Reptilienrasse wurden bis zu 10 m lang und 5 m hoch. Ihre Vorderbeine sind viel kürzer als ihre Hinterbeine; ihre Hände sind mit fünf Fingern versehen, ihre Füße dagegen mit nur vier Zehen, von denen außerdem nur drei beim Gehen den Boden berührten. Demnach müssen also diese Monstra, die ihrem Gebisse nach offenbar Pflanzenfresser waren, auf den Hinterfüßen aufrecht gegangen sein, so wie wir ihre Skelette jetzt im Brüsseler Museum aufgestellt sehen, und in ihrem Gesamthabitus kolossalen Känguruhs geglichen haben. Dabei können sie jedoch den stark entwickelten Schwanz keineswegs nach Känguruhart als Gangstütze benutzt haben, wie die bei Hastings in England aufgefundenen Iguanodonfußspuren deutlich erkennen lassen. Aus diesen Fußspuren war das Riesentier den Naturforschern schon seit langer Zeit wohlbekannt, aber erst die Knochenfunde von Bernissart haben es uns ermöglicht, uns eine vollkommen klare Vorstellung von ihrer äußeren Gesamterscheinung und von ihrer Fortbewegungsweise zu schaffen. Die gesamte Erdbodensenkung, durch die allein die glückliche Erhaltung der Knochenreste dieser seit vielen Jahrhunderten oder vielmehr Jahrtausenden ausgestorbenen Tiergattung ermöglicht wurde, ist so, wie sie seinerzeit an der Fundstätte von Bernissart beobachtet und vermessen wurde, im Brüsseler Museum mit rekonstruiert worden. Den Feststellungen der Zoologen zufolge bildeten diese Dinosaurier eine Zwischenstufe zwischen Reptil und Vogel, eine Tatsache, die aus der Bildung des Beckens und der unteren Extremitäten mit voller Sicherheit wahrzunehmen ist. Eine interessante Spezialstudie über die Brüsseler Iguanodonten hat Ed. Dupont, der Leiter des Museums, im Jahre 1897 veröffentlicht.

In den Museumsräumen des ersten Stockwerkes findet man fernerhin noch Ichthyosaurier, Platyodonten, Plesiosaurier und krokodilartige Reptilien aus der Kreideformation sowie zahlreiche Säugetierskelette wie z. B. solche von Bären, Hyänen usw. aus den Höhlen von Hastière und Goyet ausgestellt.

Endlich sind in den Vitrinen des Erdgeschosses zahlreiche Menschenschädel aus der neolithischen Periode aufgereiht, dazu auch Werkzeuge des Höhlenmenschen und sogar Erstlingsproben seines Kunsttriebes in Gestalt von höchst beachtenswerten Steingravierungen, in denen man z. B. das Abbild des Urstieres, eines Auerochsen aus dem Rentierzeitalter, wiederzuerkennen vermag. Die neueste Richtung der Kunstgeschichtsforschung hat es in der Tat nicht verschmäht, bis auf diese frühesten Äußerungen des menschlichen Kunstsinnes zurückzugreifen und selbst in diesen primitivsten Naturnachbildungen allmähliche Entwickelungsfortschritte nachzuweisen.

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Abb. 98. Triumphbogen im Jubiläumspark

Beim Austritt aus dem Leopold-Parke dem Straßenzuge der Rue Belliard in östlicher Richtung weiterfolgend, gelangen wir schließlich zu dem an seiner Südseite von der Avenue des Nerviens begrenzten » Parc du Cinquantenaire«. Auf dem weiträumigen, jetzt so reich bepflanzten Gelände dieses prächtigen Parkes wurde im Jahre 1880 das Volksfest zur fünfzigjährigen Jubelfeier der nationalen Unabhängigkeit abgehalten, und in den an der Ostseite des Parkes aufragenden Pavillons wurde damals die berühmte Ausstellung altvlaemischer Kunst veranstaltet, in der die historischen Kimelien der nationalen Kunstproduktion zu einem so glänzenden Ensemble vereinigt waren. Den zentralen Abschluß dieses in ganz Europa unerreicht dastehenden wundervollen Architekturpanoramas bildet der auf Anregung König Leopolds II. vom Architekten Ch. Girault errichtete monumentale Portikus, eine majestätische, im Stile der Zeit Ludwigs XIV. gehaltene Triumphpfortenanlage von 58 m Länge, 20 m Tiefe und 42 m Höhe. Die drei mächtigen, gleich hohen und gleich weiten Toröffnungen dieses Schmuckbaues werden von kolossalen ionischen Säulen flankiert und von einer prächtigen Gebälkauflage nebst wuchtiger Attika überdacht. Die zentrale Bekrönung der außerdem zu beiden Seiten von mächtigen bronzenen Victorien überragten Attika bildet eine auf einen 20 m breiten Sockel aufgesetzte, von Th. Vinçotte und J. Lagae modellierte bronzene Triumphquadriga. Die riesige, das belgische Staatswappen darstellende Bronzekartusche der mittleren Attika wird von zwei 4 m hohen geflügelten Genien getragen (modelliert von Julien Dillens). Die Archivolten der Vorderfront des Triumphbogens zeigen die in blauen Stein gemeißelten allegorischen Gestalten der Architektur und der Plastik (von C. van der Stappen), der Malerei und der Musik (von Rombaux), der Graphik und der Poesie (von Ch. Samuel), – diejenigen der Rückfront die analogen Gestalten der Wissenschaft und der Industrie (von P. Braecke), der Agrikultur und der Mechanik (von I. de Rudder), des Handels und der Marine (von De Haen). Vor den Arkadensockeln des Triumphbogens stehen zu ebener Erde auf vorgeschobenen Piedestalen als Torwächter die bronzenen Kolossalstatuen der belgischen Provinzen Antwerpen und Lüttich (von C. van der Stappen), Ost- und West-Flandern (von J. Lambeaux), Namur und Luxemburg (von G. de Groot), Limburg und Hennegau (von Desentfants), während die Zentralprovinz Brabant als Lenkerin der das Ganze bekrönenden Triumphquadriga die Nationalflagge emporschwingt.

In dem überraschend kurzen Zeitraume von kaum einem Jahre war dieser Jubiläumstriumphbogen vollendet. Allerdings haben Hunderte von Werkleuten, die unter weithin schallendem Gesang einander ablösten, Tag und Nacht daran gearbeitet, wobei das gigantische Baugerüst des Triumphbogens von der Abenddämmerung bis zum Morgengrauen hell erleuchtet war, dem von der Rue de la Loi her nahenden nächtlichen Wanderer ein wundervolles Schauspiel darbietend.

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Abb. 99. Kunstgewerbemuseum, Elephantenzahnreliquiar


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