Karl Gutzkow
Der Zauberer von Rom. III. Buch
Karl Gutzkow

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25 9.

Düster brannte in einem kleinen, engen, aber behaglich ein gerichteten Zimmer die Lampe.

Die weißen Vorhänge zweier Fenster waren niedergelassen. Tiefe Ruhe herrschte. Zuweilen wurde das Schnobern von Rossen in dem Hofe hörbar, auf den die Fenster hinausgingen.

Es war schon elf Uhr. Im Nachtgewande sitzt Lucinde noch auf einem weiß überzogenen kleinen Kanapee. Vor ihr steht ein blinkender Mahagonitisch, mit Zeitungen und Büchern bedeckt. In einem Winkel des Zimmers, hinter einem Schirm, steht ihr Bett. Im kleinen weißen Porzellanofen prasselt eine behagliche Flamme.

Endlich war sie von ihrem Tagewerk der Verstellung frei. Sie hatte sich entkleidet und konnte noch nicht zur Ruhe gehen. Sie wollte noch wachen.

Die dunkeln Haare, halb schon aufgelöst, hängen über Nacken und Stirn herab – über diese Stirn, die seit einigen Jahren erst sich so mächtig über die Augen vorausgedrängt hat. Lucinde stützt ihr Haupt mit der durch das Emporhalten wie blutlos gewordenen schneeweißen Hand.

Weiß ist auch das bauschige Kleid, das sie umhüllt. Wie mußte dagegen die Schwärze ihrer Locken, das Feuer ihrer Augen abstechen! Die Unruhe ihres Geistes zeigte sich in den Lippen. An ihnen wurden zuweilen die weißen Zähne sichtbar; sie drückte und schnitt mit ihnen fast in die Lippen ein.

26 Schon oft hatte sie begonnen, die Haare zur Nachtruhe zu flechten und zusammenzulegen. Immer wieder war sie von ihrer Arbeit abgekommen, hatte dann die Hände sinken lassen und den Kopf in so schräger Lage gehalten, als wenn sie immer noch flocht und noch ordnete. Wurde er ihr dann zu schwer, so stützte sie ihn. Darüber hatte sich der kleine Messinglampendocht verzehrt, lange aber währte es, bis sie die dadurch im Zimmer entstandene Düsterheit bemerkte; dann griff sie schnell hinzu und schraubte den Docht höher. Das weiße Licht verbreitete sich jetzt hell auf die weißen Vorhänge, auf die Gestalt im weißen Nachtgewande.

Sie gedachte des Gestern und Heute. Der leuchtendste Punkt war die Begegnung am Morgen. Porzia Biancchi war die Erste, die sie auf Bonaventura's Herankommen in der Kathedrale aufmerksam machte. Sie hatte in dem herankommenden Geistlichen eine Aehnlichkeit entdeckt, die sie dem Vater und den Brüdern mittheilte. Diese theilten Porzia's Bemerkung wieder dem Onkel Marco mit, der ein Maler war und die Kunst übte, alte Bilder zu restauriren und der eben dafür berufen war in diese an alten Bildern so reiche Stadt.

An Lucindens Ohr schlug das Wort, der daherkommende Geistliche sähe dem Eremiten Federigo von Castellungo wie aus den Augen geschnitten ähnlich. Trotzdem, daß ihr nun das Peinliche geschah, Klingsohr mit dem Gegenstand ihrer Anbetung vereinigt zu sehen, grüßte sie doch den Geistlichen ehrerbietigst, nannte des Begrüßten Namen, den freilich nur Porzia's Vater kannte von dem Dechanten, seiner buona pratica her. Sie hörte dann nur noch das verhallende Knistern auf dem steinernen Estrich von Bonaventura's Schritten, staunte dem leisen Gange des mit Sandalen und nackten Füßen dahinschreitenden Mönches, hörte dessen Lieder und dithyrambische Sprüche, die ihr aus dem einzigen starren Schreck seines sie erkennenden Blicks wie tausend 27 Raketen aufschossen. Sie sah dann noch, wie sie beide niederknieten und zu beten schienen. Aus dem Dome schritt sie, heute die Segnung mit dem Weihwasser vergessend.

Als sie wieder im Kattendyk'schen Hause war, fand sie einige Abschiedszeilen der Serlo-Leonhardi. Diese Frau beging schon jetzt einen Wortbruch, indem sie Klingsohr's nächtlichen Besuch erzählte – glücklicherweise war sie mit ihren Kindern wirklich abgereist – Dann mußte sie den Tag über die Anstrengungen des Zusammenlebens überwinden mit einer sanguinisch erregten, das Wichtigste leicht, das Leichteste wichtig nehmenden Familie. Erst Abends spät, in diesem ihrem Zimmer, das in den Hof ging, konnte sie sich sammeln.

Serlo's Kinder – Tänzerinnen! Klingsohr's Verrath an seinem Gelübde – Doch wol nur um deinetwillen, sagte sie sich. Er hat von dir erfahren wollen. O, mäßige dich nur! sprach sie zu sich selbst. Sei nur still! Nur still! Lächle nicht, weder vor Freude, noch vor Schmerz! Laß alles über dich ergehen! Laß den Wolkenwagen des Geschicks dahinrollen wie im Gewitter! Zuck' nicht mit der Wimper selbst im Weltbrand! Ertrage, was auch komme, selbst das Seligste, mit Gleichmuth! Gib Gehör jedem Befehl, den die Menschen hier, lieblos genug und ewig von Liebe sprechend und eigentlich liebevoll nur gegen zwei Bologneserhunde, dir ertheilen! Sprich selbst nur nichts! In deinem Ton schon liegt etwas, was der Ohrnerv der Eitelkeit nicht ertragen kann! Du willst ganz so sein, wie sie's wollen! Todt! Du willst beten wie sie, denken wie sie, ihre Reden bewundern, ihre Einfälle überraschend finden! Tuschelt dir die Frömmigkeit der Commerzienräthin eines Tages ins Ohr: Liebste, ich habe einen Sack gekauft, kommen Sie, wir bestreuen das Haupt mit Asche und beten in aller Stille in den Sack hinein! Auch das thu' ich! Will Johanna, daß ich an dem kleinen Professor 28 extraordinarius die kleinen Nägel seiner Finger bewundere, ich thu' es! Ich will leben wie die Wanderer in den Schneealpen, die sich zu unterreden aufhören, wenn sie hoch oben hinaufkommen und fürchten müssen, durch ein einziges zu laut gesprochenes Wort die tödtliche Lavine zu wecken!

Dann blickte sie auf ihre fernern Tageserlebnisse zurück. Auf die zweite Toilette der Commerzienräthin. Auf die Eitelkeit ihrer unverheiratheten Tochter Johanna. Auf den nur Putz und Vergnügen erörternden Besuch der Frau Procurator Nück, der zweiten Tochter des Hauses. Auf das Geflüster über die immer enger und enger sich schließende gefahrvolle Einheit des Ehepaars im zweiten Stock. Auf das den Tag über unaufhörlich gerühmte Behagen an der Ruhe im Hause, seit Piter nicht anwesend. Auf die Mittheilungen über die Hauptmännin von Buschbeck, ihren Tod, ihre Frömmigkeit, ihr Testament an den Bruder Hubertus im Kloster Himmelpfort und die fehlenden Werthpapiere, diese Kapitalien, die sie als Kind so angestaunt hatte, weil sie ihr »rings auf den Feldern zu liegen« schienen. Zu allem, was sie in dieser Art erlebte und erfuhr, schwieg sie, ergänzte nichts, berichtigte nichts; sie wollte alles in sich verschließen und nur ihre Zeit abwarten.

Gegen Abend war auch Trendchen auf einen Sprung gekommen und erzählte vom Kloster, wohin sie ihren Geschwistern zu Lieb wirklich gegangen war. Wie hatte man sie da gefeiert! Selbst mit ihren Geschwistern hatte man sie überrascht. Man hatte diese zum Zusammensein mit ihr aus dem Waisenhause abgeholt! Alle hatten Geschenke bekommen. Von Cajetan Rother, von dem ehrwürdigen Beichtvater der Schwestern, für den das Sprachgitter nicht vorhanden war, hatte sie selbst ein zierliches Büchlein mit goldenem Schnitt empfangen, das Leben einiger besonders vorzüglichen Heiligen und Heiliginnen darstellend – Sie ahnte 29 nicht, daß das ein Priester war, der in der Monstranz hatte die Würmer hausen lassen. Die Kinder trugen eine Last so köstlichen Confects mit sich heim, wie dergleichen auch nur in Klöstern gebacken wird. Trendchen zeigte ein von Schwester Beate erhaltenes Nadelkissen, in Form eines Ostereies, ganz von Seide, vergoldet, in jenem Geschmack, der eben so eigenthümlich nur der frommen Kunstfertigkeit hinter Klostermauern angehört. Schwester Therese hatte dann vorgelesen, Marienlieder, deren einige man im Chore gesungen im Refectorium, vor und nach – dem Kaffee –! Dieser Kaffee wäre so gewesen, wie nur je einer in der Dechanei zu Kocher am Fall, wenn etwa der Geburtstag des die Freundinnen bereisenden Fräuleins von Minnerich oder der Frau Majorin Schulzendorf gefeiert wurde oder eine jener Kindergesellschaften, zu denen der gute alte Dechant (früher, ehe der Geist der Kirche gar so streng wurde) alle kleinen Kinder in Kocher am Fall durch Visitenkärtchen einzuladen pflegte – »Der Dechant Franz von Asselyn gibt sich die Ehre, Trendchen Ley heute zu Thee und Ball in der Dechanei einzuladen. Punkt 6 Uhr« – All diese frohen Mittheilungen und Erinnerungen kamen freilich auch hier, auf Veranlassung der Dechanei, wieder bei dem Morde der Frau Hauptmännin an, wo dann Trendchen eilends zu Madame Delring, ihrer nachsichtigen Herrin, mußte.

An dem Tage schon zum zweiten mal, am Abend, war die zweite, wie es schien quecksilberne Tochter der Commerzienräthin, Frau Procurator Nück, wieder erschienen. Es war eine kinderlose, nur dem Putz und ihrer Eitelkeit und fast ganz von ihrem Gatten unbehelligt lebende Frau. Lucinde hatte sich sogleich ihr Herz gewonnen durch einige Bemerkungen über ein neues Kleid, das sie trug. Sie war gestern im Theater gewesen und häufte das Allernachtheiligste auf die Darstellerin der Frau von Waldhüll und die kleinen »Fratzen«, die Lucinde so gern wiedergesehen 30 hätte, wenn sie nicht das System gehabt, auch bei Genüssen des Gemüths, diese sich versagend, zu sprechen: »Wozu?« . . . »Wozu?« das war das kalte Wort, das ihr eigen geworden. Ein Wort mehr eines herben Behagens am Entbehren und der Selbstqual als der Herzlosigkeit. Dieser Frau Procurator hätte sie sagen mögen: »Liebste Frau, wäre das Haus voll gewesen, so hätte Ihnen alles gefallen! Da es aber leer war, übertrug sich Ihre Verstimmung über die geringe Bewunderung Ihrer Toilette auf die Leistungen der Mutter, der Töchter, auf alles –!« Das behielt sie aber, wie dergleichen jedes wohlweislich für sich; sie horchte nur dem Gespräch, bei dem auch zu ihrem höchsten Interesse Benno genannt wurde, »meines Mannes bester Arbeiter«, der »von ihm nach dem Hüneneck geschickt worden ist« – Nach einem jener Felsen, die der Insel Lindenwerth gegenüberliegen – Sie lächelte nicht einmal, um ihre frauenzimmerliche Eifersucht zu verbergen, sie sprach sich nur immer ihren Leibspruch: Trahimur! Trahimur! Wir werden gezogen und haben keinen freien Willen! ein Wort des heiligen Augustinus.

Um sich vollends zu beruhigen, nicht ewig der Frage nachzudenken: Bleibt nun wol Bonaventura hier? Hat Klingsohr erzählt, was ich ihm einst gewesen? Wird er wahr sein und gestehen, daß ich ihn zuletzt nur noch hassen und verachten konnte –? hatte sie wieder einmal in Serlo's Papieren zu lesen angefangen. »Ist es denn möglich«, schrieb Serlo einst vor Jahren, »was ich gestern erleben mußte! In dem Hause, wo ich wohne, war eine junge Frau gestorben und sollte heute in aller Frühe beerdigt werden. Eine alte Schauspielerin unserer Truppe klopfte, als ich schon im Bette liege, an meine Thür, nennt ihren Namen und wünscht mich zu sprechen. Ich staune und fürchte – eine Anleihe. Nachdem ich mich angekleidet, öffne ich die Thür und in ihrem besten, elegantesten Anzug erscheint die Darstellerin 31 der Zigeunermütter und Hexen mit einer augenblinzelnden und beklommenen Artigkeit. Nie hatt' ich mit ihr viel Worte gewechselt. Jetzt mußte ich erstaunen über die Wahl ihrer Ausdrücke, die Artigkeit ihres Benehmens, die Feinheit ihres, mit ihrem Rollenfache im vollkommenen Widerspruch stehenden Wesens. ›Verzeihen Sie!‹ sagte sie nach einer Weile, wo ich das Heraustreten mit dem gefürchteten Anliegen erwartete, ›verzeihen Sie, in diesem Hause ist eine Leiche?‹ Ja, sagte ich, eine junge Frau, die an einem Herzfehler starb! ›Sind die Leute wohlhabend?‹ Sehr arm, war meine Antwort. ›Würde der Mann gestatten, wenn ich ihm zwei Thaler schenkte –‹ Sie stockte . . . Gestatten? Was? fragt' ich erstaunt. Mutter Viarda lächelte seltsam. ›Sie werden mich für eine Närrin erklären‹, begann sie aufs neue, ›aber ich muß Ihnen gestehen, daß ich eine – Liebhaberei habe, die keine andere ist als – Todte zu schmücken!‹ Wie? sagte ich und – zog mich erschrocken zurück; ich glaubte mit einer Verrückten zu reden. ›Sie sind erstaunt‹, fuhr mein Besuch fort, ›Sie zweifeln an meinem Verstande, und doch bitt' ich Sie wirklich, führen Sie mich zu dem Manne und erlauben Sie mir, seine Frau so zu schmücken, wie ich ein ganz unwiderstehliches Verlangen trage, wenn ich irgendwo eine Leiche sehe  –‹ So traurig die Veranlassung dieser Bitte war, ich mußte über sie lächeln. Da Sie zu Ihrem Liebeswerk noch zwei Thaler hinzugeben wollen, sagte ich, so will ich recht gern mit dem Manne reden. Im Dunkeln ging ich die Stiege hinunter und fand den armen Handwerker mit seinen Kindern um die schon im Sarge befindliche, nur mit einem einfachen weißen Hemde bekleidete Leiche seiner Frau, die Mutter seiner trauernden Kinder. Mein Anerbieten konnte als ein Werk der Barmherzigkeit gelten und die Annahme fand keinen Anstand. Ich kehrte zu meiner Auftraggeberin zurück und begleitete sie hinunter. Mit 32 allen Zeichen der Theilnahme trat sie an den Sarg, fuhr mit der Hand über die kalte Stirn und sagte: ›Hier, lieber Mann, da sind zwei Thaler, aber lassen Sie mich auch mit der Leiche allein!‹ Arglos, wenn auch überrascht, ging der Mann mit den Kindern auf den Vorplatz. Ich wollte bleiben . . . ›Auch Sie, Herr Neumeister!‹ sagte sie (ich führte damals noch meinen alten Namen). Als ich zögerte und eine Besorgniß vor etwas, was nicht in der Ordnung war, merken ließ, sagte sie: ›Herr Neumeister, wenn Sie schweigen und mich nicht stören wollen, können Sie auch bleiben.‹ Ich blieb und sah voll Grauen, was die Darstellerin der Zauberinnen, Hexen und Zigeunermütter begann. Sie stellte einen Beutel, den sie unter ihrem Mantel verborgen hatte, zur Erde, zog eine Anzahl frischer Blumen hervor, legte sie der Leiche auf die Brust, in die Hände, ums Haupt. Dann ergriff sie ein Döschen, das ich sofort als Schminktopf erkannte, tupfte mit etwas Baumwolle hinein und schminkte die Wangen der Leiche, sodaß sie wie volles blühendes Leben aussahen. Nun, meines Grauens und meiner Ausrufungen nicht achtend, ergriff sie die kleine zinnerne Lampe und beleuchtete ihr Werk – es war ein Anblick, der das Haar sträuben machte. Sie redete, meiner nicht mehr achtend, mit der Leiche, redete mit ihr wie mit einem ihr bekannten Wesen voll Theilnahme, voll Herzlichkeit, beklagte ihre irdischen Leiden, von denen sie nun erlöst wäre, tröstete sie und eröffnete ihr ein Reich der seligsten Hoffnungen. Zuletzt ging sie, wie wenn ihr ganzes Sein sich in Andacht, Poesie und längstentbehrter Liebe aufgelöst hätte. Ich sah sie dahinschreiten wie ein Gespenst.«Vgl. Unterhaltungen am häusl. Herd. Erste Folge, Bd. II, S. 756.

Lucinde hielt inne. Sie kannte die Stelle, sie hatte sie schon oft gelesen – aber gerade jetzt fühlte sie sich von ihr wie 33 magisch gefesselt. Die Phantasieen, die ihr die Serlo-Leonhardi und Klingsohr zurückgerufen hatte, bewegten sich in dem nämlichen Nachtgebiet der Natur des menschlichen Geistes. »Als ich allein war«, hieß es in den Papieren weiter, »bekämpfte ich mein Grauen, tauchte den Finger in das Oel der Lampe und entfernte von den todten Wangen die trügerische Lüge des Lebens. Gatte und Kinder kamen zurück – sie fanden nur noch den Schmuck der Blumen und stockend erzählte ich, der Alten wäre es ein Bedürfniß, in dieser Art stille Liebesopfer zu bringen – Nie konnte ich diese Frau, mit der ich täglich verkehren mußte, wieder ansehen, schwieg auch zu jedermann vom Vorgefallenen, bis ich von andern in Erfahrung brachte, daß allgemein diese Manie an ihr bekannt war. Um sie zu befriedigen und vor den Folgen ihres dadurch erlangten Rufes, der sie die »Leichenschminkerin« nannte, sicher zu sein, führte sie schon seit Jahren ein traurig irrendes Wanderleben.«

Oft hatte Lucinde diese Stelle gelesen – mit Lachen sogar – heute erschien sie ihr in einem seltsam andern Lichte. Sie überschlug jedoch einige Betrachtungen über das, was man ein Leichenschminken in der Geschichte nennen könnte, und fuhr zu lesen fort: »Wie mich dann diese Erfahrung auch wieder zurückversetzt hat in meine erste Erziehung zum Priester, in die klösterliche Einsamkeit meines Jugendlebens im Convict! Ja, wer nennt euch alle, ihr Verirrungen, die unausbleiblich sind, wenn man die Grundnatur des Menschen eine verdorbene nennt und das Leben daran gesetzt wissen will, diese Natur zu bekämpfen, auszurotten und mit einer geläuterten, einem Kleide von Glanz und Durchsichtigkeit zu vertauschen! ›Wenn dich dein Auge ärgert, reiß es aus!‹ war Jahrtausenden und ist noch jetzt Millionen nicht im Bilde gesprochen. Wirklich reißen sie sich – und andern den edelsten Theil des schönen menschlichen Baues aus! In 34 dem protestantischen Wesen findet die Lehre von der Erbsünde wenigstens nur noch im allgemeinen eine Pflege; aber bei uns, den Treugebliebenen, uns, den in duldender Ergebung das große geschichtliche Vermächtniß Fortschleppenden, bei uns ist darauf die ganze Heilslehre begründet und der Teufel eine Macht, deren Wirkungen man schon vom Kinde, wenn es getauft wird, wegbläst und wegkreuzigt. Jeden ruhig prüfenden Seelenarzt frag' ich, wie er es nennt, wenn sich das Mistrauen und der Haß vor der eigenen Person so steigert, daß man sein Ich einer fortwährenden Züchtigung unterwirft? Die Manie hört darum nicht auf eine Manie zu sein, wenn sie auch geheiligt erscheint durch Millionen, die von ihr befallen sind. Oft kann uns schaudern vor einem Wahn, der die Majestät der Gewohnheit und der Gesetze für sich hat. Dennoch ist dem so und wir bekennen es mit Wehmuth.«

»Ich bekenne von mir«, las Lucinde weiter, »daß ich in meiner Erziehung zum Priester unter dem Druck einer steten Beängstigung vor dem Uebersinnlichen und Gespenstischen lebte. Die Fasten und die methodisch geregelten Lebensweisen machten uns Knaben bei allem sonstigen Leichtsinn den Kopf so wirbeln, wie eine immerfort angeschlagene eintönige Trommel zuletzt zur Verzweiflung bringen kann. Wir überboten uns, und nicht aus Eitelkeit und Liebedienerei, in der Schaustellung des Kampfes gegen Anfechtungen; wir wollten Visionen haben, wie Antonius in der Wüste und Franz von Assisi. Einen meiner Mitschüler fand man eines Tages mit verletzten Gliedern ohnmächtig in seinem Zimmer auf dem Fußboden liegen. Er hatte die Gewohnheit gehabt, wenn er allein war, an einem Querholz, das er nach langen geheimen Mühen so über einen in der Mauer hervorstehenden Balken befestigen konnte, daß es sich auch ebenso heimlich wieder abnehmen ließ, sich anzuklammern und wie Christus am Kreuze zu schweben. 35 In dieser Selbstmarter, die niemand sah und ahnte, würde er immer weiter gegangen sein, wenn man ihn nicht eines Tages besinnungslos auf der Erde liegend gefunden hätte.

»Empfindung hab' ich für alles Poetische, das einem solchen Wahn und einem darauf begründeten Glauben und Leben zum Grunde liegen kann; aber ein Schauer überläuft mich, wenn ich mir eine solche, damals nicht etwa bestrafte, sondern eher noch bewunderte und belobte Gesinnung in ihrer spätern Entwickelung, im weißen Gewande des Dominicaners, als Großinquisitor, als Beichtvater eines Fürsten denke und an solcher Stelle dann die Loose gemischt und gezogen sehe, die über das geistige Wohl der Jahrhunderte entscheiden wollen. O du edler Gekreuzigter, den ich so innig liebe, was geht nicht alles auf deinen Namen! Einst fragte ich einen Arzt nach meiner Leichenschminkerin. Solche Dinge entstehen aus den Störungen des geschlechtlichen Lebens! erwiderte er. Nun wohl, dann will ich einen Schleier fallen lassen, so groß wie der sternenlose, schneeverhüllende Nachthimmel des Novembers, über euch Kirchen und Kapellen und Klöster und Schulen, in denen die Priester im Geiste Hildebrand's erzogen werden und wirken!«

Lucinde faßte den Katholicismus als eine Waffe gegen die Institutionen der Welt auf. Sie war schon längst von Serlo's Standpunkt abgekommen, um so mehr, als Bonaventura diesen Standpunkt nicht theilte. Sie las nur, um sich zu zerstreuen.

»Ich sah auch vielerlei Wahn«, fuhr sie fort, »der nicht aus den Störungen des geschlechtlichen Lebens kam. Die beleidigten Geister der Freiheit und Natur rächen sich. Sie jagen wie mit Furienfackeln die Feinde der Menschheit, die Verbrecher gegen den Heiligen Geist rund um sich selbst, sodaß sie keinen Ausweg mehr wissen vor ihrem eigenen Schatten und sie mitten in ihren Siegen, mitten in ihren Triumphen von einer Verzweiflung ergriffen werden, 36 die ihnen zuletzt nicht nur den geistigen Tod als die höchste Lebenswonne vorspiegelt, sondern sogar den physischen –«

Lucinde entsann sich dieser Stelle, die ihr vor Jahren besonders grauenhaft gewesen.

»Wir hatten unter unsern Lehrern einige ehemalige Benedictiner, in ihrer Art höchst gelehrte und an sich vortreffliche Männer. Sie gehörten Klöstern an, die man aufgehoben und wo sie mit großer Bequemlichkeit gelebt hatten. Einer davon verschmerzte die Versetzung in den Stand des Weltgeistlichen sehr leicht, ein Mann jovialer Natur, plauderhaft und nicht reinen Geistes. Ihm hätte des alten Römers Wort: Vor Kindern habe Scheu! vorzugsweise gerufen werden sollen. Seine behäbige und immer lächelnde Art war die der unerlaubten Vertraulichkeit im Reden. Er war wie ein leckes Faß, das aus allen Ritzen quillt. Geschichten aus seinem Kloster zu erzählen, alles durcheinander, Heiliges, Weltliches, Verbürgtes, Unverbürgtes – das war seine Lust. Später hab' ich solche Greise mehr gefunden, auch wol bei Juden alte Rabbiner, die ein Gefallen daran fanden, vor jungen Leuten geistig entblößt zu gehen. Was hat uns nicht dieser alte Professor, Pater Sylvester, von seinem und von allen Klöstern und Pfarreien der Welt erzählt! Nichts etwa, was gegen die Institution der Klöster überhaupt zeugen sollte, nein, das Frommste, das Andächtigste, aber gemischt mit dem Unmöglichsten, das sich eben deshalb dem Spott von selbst preisgab. Geschichten von einer Pfarrersköchin, die mit dem Teufel zu thun gehabt hätte, erzählte er ebenso für bestimmt, wie er die Versicherung geben konnte, daß im Fegfeuer die Männer und Frauen getrennt sind. Er bewies dies aus der schlechtern Natur der Weiber, die durch Aussprüche der Concilien erhärtet wurde. Die Entziehung des Kelches schrieb er dem Ueberhandnehmen der Bartmode zu; der geheiligte Wein wäre auf diese Art 37 möglicherweise in Berührung mit Ungeziefer gekommen. Kein Bienenschwarm, sagte er wie mit Schwuresbetheuerung, der in eine Kirche käme, rühre die Hostie an. Zwei Leichen hätten in einem Grabe gelegen, als man sie aber ausgrub, hätte man die eine über der andern gefunden; als man sich näher nach diesen Todten erkundigt, war die untere ohne Beichte gestorben. Dem Pfarrer gebühre eigentlich von allem und jedem der Zehnte, so behauptete er fest und ernst auch von der Ehe; diesen Zehnten könnte er aber Neuvermählten schenken, da er jede Ehe schon vollständig allein genösse, nämlich am Altare im Sakrament (man denke sich, wie uns heranreifende Knaben diese Worte aufregten!). Die Kirchenglocken wären die Zungen der Lüfte, folglich müßten sie auch wie jede Zunge fasten; das geschähe am Grünen Donnerstage, wo nicht geläutet wird. Im Beichtstuhl müßte man vorzugsweise nach den Träumen fragen; eben in diesen läge der wahre Schlüssel zur beichtenden Seele, die oft selbst nicht wisse, was ihre wahre Sünde sei. Wenn beim Lesen einer Todtenmesse dem Priester in der Hostie das Kind Jesu erschiene, so erkenne man daran, daß die Seele nicht mehr im Fegfeuer wäre. So gingen diese Belehrungen des Paters Sylvester fort bis zu Exaltationen über den Werth eines Priesters, der dann geradezu der Bedeutung Gottes selbst gleichkam. Zwischendurch liefen in aller Harmlosigkeit Berichte über ein Nonnenkloster, wo die Schwestern im Klostergarten bei Mondschein wandelnd unter den Blumen das Kind Jesu suchten, und oft schon hätten sie's gefunden, sagte er, und hätten's in die Kirche an den Hochaltar getragen, geputzt und lieblich angesungen und allerlei Spaß mit ihm getrieben. Auch von einem Mönche erzählte er, der in einem Büchschen den Staub ansammelte, der sich am Hochaltar auf den Marienbildern anlegte; er hätte damit jedes Zahnweh vertrieben und Aehnliches.

38 »Was uns aber auch Pater Sylvester in Mußestunden und beim Spazierengehen mit ernster Miene an solcher Narretheidung zuflüsterte – man schickte ihn endlich in ein Versorgungshaus – nichts kam dann dem gleich, was wir in unserm düstern Gebäude mit seinen langen Gängen, finstern Zellen, durchräucherten Winkeln und gefängnißartigen, vergitterten Fenstern selbst erlebten.

»Ein anderer Benedictiner, Pater Fulgentius, war ein Mann von großen Kenntnissen und strenger Disciplin. Cholerischen, oft auch wieder tiefmelancholischen Temperaments und wie von Schwermuth über Gott und die Erdenschöpfung ergriffen, flammte er bald in Ausbrüchen der Leidenschaft auf, bald versank er in ein fast menschenscheues Umherirren und Suchen nach einer Ruhe, die er nicht finden konnte. Er war es, der es endlich dahin brachte, daß Pater Sylvester entfernt wurde. Von zelotischer Strenge, ließ er züchtigen und verbreitete Furcht und Schrecken. Man hatte ihn dieser Gesinnung halber zum Rector ernannt. Diese Würde abzulehnen – schloß er sich erst zwei Tage lang ein. Als er endlich, von Hunger und Durst getrieben, dem Willen der Obern nachgeben mußte, seine Zelle öffnete und das Rectorat annahm, war er eine Zeit lang die Milde selbst; bald aber kam die alte, wie aus Feindschaft gegen Gott und die Welt hervorgehende Strenge, die indessen den Ruf der Gottseligkeit der Anstalt mehrte. Endlich verbreitete sich das Gerücht, mit dem Pater Fulgentius wäre es nicht geheuer. Nachts hörten wir Kleinern zuweilen ein plötzliches Laufen auf den Corridoren, ein Schellen wie nach Hülfe – am folgenden Morgen erfuhr man, der Rector wäre krank gewesen. Nach einigen Tagen erschien er dann erst wieder, düster und verfallen, mit dem Ausdruck des tiefsten Seelenschmerzes und so, als läge das Leid der Welt auf seinen Schultern. Diese nächtlichen Begebenheiten 39 wiederholten sich, ja sie kamen schon am Tage vor und allmählich verlautete die grauenhafte Kunde, der Rector, gefoltert von Seelenleiden, unzufrieden mit allem und mit sich selbst am meisten, könne eben noch die gleichgültigsten Dinge reden, gehe aber dann in seine Zelle und mache Versuche sich zu entleiben. Nachts, wo ein solcher Versuch zum ersten male stattgefunden, hatten ihn einige Schüler der ersten Klasse gerettet, die um Mitternacht, um zu singen, gerade in den Chor mußten; um den Rector, der sich auch zuweilen die Unterbrechung seines Schlafes als religiöses Exercitium auferlegte, abzurufen, klopften sie. Da niemand sein Zimmer verschließen darf, selbst ein Lehrer nicht, traten sie ein und hatten den Anblick eines Erhängten. Die rasche Entschlossenheit des Stärksten der Alumnen schnitt ihn los; allmählich kam der Unglückliche wieder zu sich. Der Vorfall wurde verschwiegen – man mußte ihn verschweigen; aber er wiederholte sich. Man suchte die Ehre der Anstalt zu wahren – die Verbindung mit der Außenwelt war lose, die Intervalle der Selbstzerstörungsanfälle wurden zuweilen länger; man bewachte den Unglücklichen, nahm aus seiner Nähe alles hinweg, was ihm die Ausführung seines Gelüstes erleichtern konnte – so wurden diese Dinge vertuscht. Als jedoch immer und immer die Scenen wiederkehrten, beriefen die Professoren, die größtentheils durch Pater Fulgentius berufen und angestellt waren, einen Mann, den wir, als wir davon erfuhren, für nichts anderes als einen Exorcisten halten konnten. Denn es stand uns fest, daß eigentlich an dem Pater Fulgentius sich eine besondere Absicht der Vorsehung offenbarte. Wir sahen ihn um seines gottseligen Lebens und seiner Lehre willen unter den Anfechtungen des Teufels. Ihn dem Himmel zu erhalten schien uns der Zweck eines Besuches zu sein von einem durch seine Ascese berühmten Mönche, einem 40 Laienbruder der Franciscaner, der aus ferner Gegend angemeldet wurde. Ein Bruder Hubertus erschien –«

Der Name des Mönches Hubertus durchschauerte Lucinden heute mehr denn je. Sie hatte gehört, daß dieser Mönch der Erbe der ermordeten Frau Hauptmännin hatte werden sollen. Sie hatte ihn nie gesehen – aber in ihrer Jugend oft von ihm reden hören. Was knüpfte sich nicht alles an ihn an! Er war die alte Liebe der, wie einst ihre Tauben, gestern so am Küchenherd Erwürgten! Die Nächte im Pavillon des Parks vom Schloß Neuhof, wenn die Ulmen rauschten und der Mond mit seinem so klugen, aller Dinge der Erde so kundigen Antlitz in ihre Kammer blickte, nachdem sie das Licht ausgelöscht und sich auf ihr Lager geworfen, kamen ihr heute mehr denn je in Erinnerung. Sie las: »Ein Bruder Hubertus erschien. Eine hagere, fast skeletartige Gestalt. mit einem Kopfe, der bereits dem Beinhause anzugehören schien. Angekommen, verneigte er sich freundlich nach rechts und links und begrüßte den Rector scheinbar nur im Auftrage seiner Obern mit dem Ausrichten einer ihm anvertraut gewesenen Commission in Sachen eines Processes; denn auch ein Advocat begleitete ihn. Pater Fulgentius wußte nichts von dem Vorhaben seiner Freunde, die eine Heilung durch den Bruder Hubertus nach dessen Ruf für möglich hielten. Auch ich erfuhr erst später den Zusammenhang aller dieser Vorgänge. Auf meinen künstlerischen Irrpfaden begegnete ich einem meiner frühern Mitschüler, einem inzwischen angestellten Pfarrer, der damals den obern Klassen angehörte, die den Rector bewachten. Man denke sich Vorlesungen über den Glauben und die Liebe, die unter solchen Umständen gehalten wurden! Jener berühmte Rechtslehrer, der in Berlin auf die vernünftigste Art seine Pandekten las und sich doch einbildete, Kaiser Justinian zu sein, hat mich oft an diese Collegien in 41 unserm Convict erinnert. Von diesem alten Mitschüler erfuhr ich erst, daß Bruder Hubertus, der gleichsam zum Ausruhen von seiner Fußwanderung einige Tage länger unter uns verblieb, eines Tages den Befehl gab, die Werkzeuge der Selbstzerstörung in des Paters Nähe – nicht wegzunehmen – Es geschah dies auch –«

Lucinde hörte jetzt die zwölfte Stunde schlagen . . .

Sie legte nun die Blätter zusammen. Sie kannte ihren ganzen Inhalt. Sie hatte alles das schon so oft gelesen und nahm es nur dann wieder vor, wenn sie sich für den Zwiespalt mit den Auffassungen Serlo's, der schon lange eine Beruhigung suchte, eine Brücke der Vermittelung schaffen wollte.

Hätte Serlo noch gelebt und neben ihr gestanden – mit seiner elegischen Ironie, mit der lässigen Ergebenheit, der sichern Zuversicht, dies ganze Dasein lohne nicht die Mühe des Lebens – sie würde vielleicht über Religion und Kirche gedacht haben wie er. Aber Bonaventura glaubte alles anders. Das zog sie denn, sich nicht mehr den Anschauungen Serlo's gefangen zu geben. Wie sie schon Beda Hunnius anders beurtheilte als Serlo, so hätte sie auch getrost den ganzen Bau, der sich um sie her durch ihr neues Bekenntniß wölbte, vollkommen anerkannt und an seiner Vollendung mitgearbeitet, hätte nur Bonaventura irgendwie ermuthigend und beifalllächelnd zu ihr herniedergesehen. Das stand überdies in ihr fest: Wahn ist ja alles! Für den Glauben, es wäre kein Wahn (und der ist nothwendig, wenn nicht alles zusammenfallen soll), könne es dann mancherlei Formen geben, von denen allerdings die eine vielleicht eine Kleinigkeit besser sein dürfte als die andere –

Sie ging zur Ruhe – sie löschte die Lampe aus und verschwand hinter ihrem Schirm wie ein Schatten. Sie hatte die Ahnung, daß sie noch durch viel Untergang und Zerstörung gehen 42 würde – Dann war es ihr immer, als stünde alles um sie her in Flammen. Und auch heute war ihr erster Traum eine Feuersbrunst. Allmählich wurden aber die Bilder ruhiger. Noch zeigten sie wol die alte Frau Hauptmännin auf der Todtenbahre. Hubertus trat ein zu ihr wie zu Pater Fulgentius –

Doch was sind Träume! Der »Advocat«, der hinter jenem stand, war erst Lucifer selbst – dann milderten sich die Schrecken – die Gestalten wurden bleicher und bleicher – zuletzt blieben nur die beiden Bologneserhündchen übrig und Herr Maria mit seiner saubergefälteten Wäsche und mit dem feinsten Dialekte der deutschen Zunge. Selbst im Traum war ihr Bonaventura versagt – das Bild ihrer Sehnsucht, ihrer einzigen Hoffnung noch auf dieser Erde. Grausam genug, daß sie erwachen mußte bei ihrem letzten Traumgebilde, wie Benno von Asselyn in ihrer Gegenwart und jedenfalls ihr zum Trotz am Hüneneck die kleine süße Armgart küßte und umarmte.


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