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Erklärung von Buchstaben und Ziffern.

I. Den Vorwurf inkonsequenter Schreibung gewärtigend, berücksichtigen wir einerseits gelegentlich verschiedene Sprechweisen der verschiedenen Teile unserer Talschaft (vgl. S. IV), und halten wir anderseits mittelst Beschränkung auf die unerläßlichsten Aussprache­bezeichnungen möglichst durchgängig am gewohnten schriftdeutschen Wortbilde fest.

ă ä̆ usw. = kurze Selbstlaute. (Lautlänge wird, wo dies — namentlich oft bei angeglichenem Endungs-n am folgenden Wortanfang, z. B. «a nrreisen», «bi’ n Llị̈ị̈ten» — angezeigt erscheint, durch Doppelschreibung bezeichnet.)

á ä́ usw. = Selbstlaute, die im Wort oder Satz den Hauptton tragen.

ḁ e̥ o̥ = reduzierte Selbstlaute (Murmellaute), z. B. niemmḁn (niemand), To̥báck, e̥m ’b’r ịịn ( S. 295), J̣e̥lli, Fịịste̥rri. — Das Endungs-a der Mehrzahl (z. B. Bärga) und weiblichen Einzahl (z. B. Sunna) lautet trotz der Kürze voll und rund wie als An- und Inlaut. Das nämliche gilt, obwohl wir verdeutlichend «e̥ wch» schreiben, für eingestülptes «äch» (euch) gegenüber volltonigem «ẹẹ wch».

ẹ ị ụ J̣ Ụ = straffe (geschlossene) Selbstlaute: Engilẹnder, hị̈ị̈t (heute), J̣eger, Ụụstag (Frühling).

i̦ u̦ J̦ U̦ = shlaffe (offene) Selbstlaute: i̦ch, du̦; sï̦ chë̆men.

ë ë̆ ï̦ ï̦̆ ị̈ ị̈̆ ersetzen als wirkliche e und i beim überwiegenden Großteil der Einheimischen (vgl. S. 38, Note 31) die Laute ö ö̆ ü̦ ü̦̆ ụ̈ ụ̈̆, und z. B. bei Boïm Bëïm (Baum Bäume) auch das u mittelst i. Man unterscheide also Fị̈ị̈r (Feuer) und Fịịr (Feier), sowie g’fị̈ị̈rig (feurig) und fï̦rig (überflüssig vorrätig).

Die (als oberdeutsch) stimmlosen b d g ersetzen häufig die (ungehauchten) fortes p t gg; vgl. bu̦tzen, är heed, är bu̦tzd gleitig.

Der dem p und t nachstürzende Hauch wird eigens als solcher hervorgestellt: Peeter und P’haul; der P’hack (das Paket), T’hee.

VIII Dagegen bedeutet k die oberdeutsche Affrikata: chrank lautet chraṇggch.

Über ch als ich-Laut (besonders hinter Mühlebach) vgl. S. IV und die betreffende Stelle im «Alpenkamm als Wanderweg».

ṇ bedeutet ng: Hu̦ṇg oder Hu̦ṇ’g (Honig), Wanneṇgräben u. dgl. — Freistehende n sind Verbindungslaute: Das ist jetz f rịị n ḁ lsó n e n Gschicht!

sp und st lauten nach oberdeutscher Weise an allen Wortstellen als schb und schd: Du̦ s̆deis̆d newwḁ n s̆baat ụụf! dụ bis̆d der s̆bäätis̆d!

Mit s̆s̆ in nachgebrachter Klammer ersetzen wir schsch, von welchem wir, wo nötig, einfaches sch als s̆ unterscheiden. Ebenso ist z̆ = gezischtes tsch; «Text» aber müssen wir als «Thägscht» schreiben.

Hochgestellte kleine Buchstaben verdeutlichen mundartliche Formen durch gewohntere Schriftbilder: Där Schnägg da sch treckd sịịn Hŏre n fï̦rha r. Schreibungen wie i’ṇ (in den) Garten, ub’r de n Stein, bí̦’ n Llị̈ị̈ten u nd vó’ n Llị̈ị̈ten sind ohne weiteres verständlich; ebenso dekei ns (mhd. dech-ein).

II. Die Lettern A bis J mit den Ziffern 1-4 (z. B. A 1, D 2, J 4) deuten auf das Netz im Straßer’schen Plan des ständig bewohnten Grindelwald, W mit den Ziifern 1-8 (z. B. W 6) auf die senkrecht geteilten Felder im Waldspitz-Panorama.

III. Allgemein übliche Abkürzungen: ahd. = althochdeutsch; engl. = englisch; fz. = französisch; gr. = altgriechisch; it. = italienisch; lat. = lateinisch; mhd. = mittelalterliches Hochdeutsch; mlat. = mittelalterliches Latein; nhd. = Neuhochdeutsch, modernes Schriftdeutsch.


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