Anselm Feuerbach
Ein Vermächtnis von Anselm Feuerbach
Anselm Feuerbach

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Ausstellung der Amazonenschlacht im Künstlerhause

»Man sagte mir, daß vom Professor bis zum Hausknecht herab sich alle über mein schlechtes Bild lustig machten. Es wurde mir dies mit vieldeutigem Lächeln verkündet.

Das ist so in Wien.

Der österreichische Kunstverein, bei dem ich wegen Mangel an Raum nicht ausstellte, das Künstlerhaus, in welchem ich des Oberlichtes wegen ausstellte, die Anhänger Makarts, denen ich unsympathisch, die Nachfolger Rahls, welchen ich unbequem bin, die Altösterreicher, welche die Fremden hassen usw., diese ganze Gegnerschaft ist, nach einem sonnigen Tag, im Dunkel der Nacht aus dem Boden gewachsen. Ich für meine Person bin an dergleichen Dinge hinreichend gewöhnt, um leidlich ruhig darüber hinwegzusehen. Nur für meine Schüler tut es mir leid. Wie kann ich es verantworten, sie auf meinem Wege weiter zu führen?«

Juli 1874

»Inzwischen hat die Schule sich wacker gehalten und nach allen Seiten gesiegt. Wir haben eine höchst erfreuliche Ausstellung. Die ehrliche Anhänglichkeit der jungen Leute entschädigt für alles.

Das lästigste in Wien ist für mich jetzt nur der unaufhörliche Sturmwind und Straßenstaub, der mir Beschwerden verursacht. Früher soll es noch gefährlicher gewesen sein wegen der vielen Gründer und Kassierer, die sich tagtäglich aus den Fenstern herabstürzten. Dies hat nun nachgelassen.

Deckenpläne habe ich bereits vier verschiedene gezeichnet. Hansens Entwurf liegt neben mir; sehr zierlich. Er könnte auch einem Wartesaal erster Klasse angehören. Achtzehn kleine und ein großes Rondell, in das nur der Helios ohne Hören hineingeht. Was mich betrifft, so halte ich an den Titanen fest. Der Sturz ist voll malerischer Motive und schön in der Linie; ich habe es immer gewußt.«


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