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Hans im Glück

Leider verläuft nicht alles programmgemäß unter diesem wechselnden Mond.

Die drei folgenden Tage waren der Aufgabe gewidmet, meist unter strömendem Regen die beiden Maschinen aus dem Sumpf herauszuschleppen, in den sich der Ausstellungspark der Landwirtschaftsgesellschaft von Louisiana verwandelte. Dabei galt es, nicht bloß die Maschinen, sondern auch den Mut meiner farbigen Hilfstruppe aufrechtzuerhalten, die an derartige Zwischenfälle nicht gewöhnt war und in den entscheidenden Augenblicken mehrfach davonzulaufen drohte. Nur fröhliches persönliches Zugreifen konnte hier eine schwere Katastrophe verhindern. Nachdem wir mehrere Klafter Holz in dem schwarzen Untergrund des Mississippideltas begraben und den Weg von der Rennbahn zum Parktor in den Zustand des Chaos vor der Scheidung von Wasser und Feste verwandelt hatten, nachdem schließlich auch die Holzbrücke, welche über den den Park umgebenden Kanal führt, unter der Last John Bulls zermalmt zusammengebrochen war ein großartiger Augenblick für die nicht unmittelbar Beteiligten! und wir uns selbst täglich zweimal mit einer klebrigen Schicht aus den Urbestandteilen der Schöpfung überzogen hatten, standen endlich am Abend des dritten Tages die beiden berühmt gewordenen Renner erschöpft und mannigfach zerstoßen und verwundet auf dem festen Straßendamm, der nach der Stadt führt.

Während ich so drei harte Tage lang mit den Mächten der Unterwelt rang und mich damit tröstete, daß in dem einsamen, sturmgepeitschten Park wenigstens keine Seele diesen Kampf mit ansah, erschienen glänzende Beschreibungen des großen Rennens in der Presse der Stadt. Selbst die »Crescent City News« erklärten sich für überwunden. Wenn in der Alten Welt, sagten sie, der plumpe indische Elefant den Pflug einer modernen Kultur mühselig durch den entkräfteten Boden schleppe, so mache die Neue Welt in unserer Zeit, der Zeit des Fortschritts und der Intelligenz, sich die Arbeit des Dampfes nutzbar. An Stelle der rohen tierischen Kraft trete der Genius der Menschheit und schaffe sich aus Kohle und Wasser die Diener seiner Macht. Für seine Bedürfnisse, für sein Wohlergehen, für seinen Genuß, ja selbst für jene Verbindung von höchster Arbeitsleistung und höchstem Genuß, die in jedem Sport zum Ausdruck komme, dienen ihm heute wunderbare, selbstersonnene Werkzeuge. Das Wettrennen der beiden Dampfelefanten Jonathan und John Bull sei ein Beweis dieser jedes Herz mit freudigem Stolz erfüllenden Tatsachen. Dann folgte eine lange, etwas konfuse Beschreibung des großen Ereignisses, in welcher meist richtige Sportausdrücke, meist falsche maschinentechnische Erörterungen und die dem Konversationslexikon entnommene Zoologie des Elefanten wundersam gemischt waren. Einen kleinen Stoßseufzer konnte zum Schluß die Schriftleitung des Blattes nicht unterdrücken. Daß die zwei Elefanten von England importiert seien, sei zwar bedauerlich, aber, bei Licht betrachtet, nebensächlich. Hier erst, auf amerikanischem Boden, sei ihnen Gelegenheit gegeben worden, ihre Kraft im Dienste der Menschheit völlig zu entwickeln, und doppelt erfreulich sei es, daß dies mit dem Sieg des zäh ausdauernden, froh einherbrausenden Jonathan über den schwerfälligen John Bull geendet habe. Während jener spielend das Ziel erreichte, habe sich dieser unter dem Jubel einer tausendstimmigen Volksmenge mit den hinterlistig benutzten Radsporen sein eigenes Grab gegraben.

Der glänzend geschriebene Artikel ging durch alle Zeitungen von Alaska bis Texas. Noch. zwei Wochen später bekam ich ihn aus entlegenen Wald- und Präriegegenden zugesandt mit dem gedruckten Winke, mich doch auf die »Bluff Creek Times« oder den »Jacksonville Herald« zu abonnieren, die in so aufopferungsvoller Weise meine Bestrebungen unterstützten. Ich war für die Zeit meines irdischen Daseins mit allerdings brüchigem Packpapier überreichlich versorgt.

Was aber nun? Todmüde und mit Schmutz bedeckt war ich am Abend des dritten Tages nach dem Rennen nach Hause gekommen. Der ganze Apparat stand gerettet, aber wie ein großes Fragezeichen, dazu nach europäischen Begriffen völlig polizeiwidrig auf der muschelgepflasterten Chaussee drei Kilometer vor der Stadt. Parker, Stone und die schwarze Gesellschaft brauchten, so gut wie ich, zunächst ein paar Ruhetage. Soweit war die Sache gut. Aber was dann?

Doch die Welt steht nicht still, wenn wir selbst keinen Weg mehr sehen. Während ich, alle Fragen und Sorgen des Daseins vergessend, noch in tiefem Schlafe lag, war ein ereignisvoller Tag angebrochen.

Mein erster Gang galt dem Hauptzollamt und seinem Direktor. Der Herr empfing mich mit der Herzlichkeit, welche keiner der mir bekannten europäischen Zollbeamten, deren Herzlichkeit gemäßigt zu sein pflegt, auch nur entfernt erreicht hätte.

»Sehr angenehm, Herr Eyth! Entzückt, Sie zu sehen, Herr Eyth!« rief er mir entgegen, indem er gleichzeitig seinen Assistenten aus dem Zimmer jagte, der ein Gesicht schnitt wie die letzten Regennächte gegen zwei Uhr morgens. »Ich gratuliere Ihnen zum Sieg Jonathans! Das wird ihr Glück machen; ich bin fest überzeugt, das muß Ihr Glück machen. Mein Assistent hat zwar ein verteufeltes Häufchen Geld verloren; der wird Ihnen nicht gratulieren. Aber er hat mir die Wette förmlich aufgedrängt. Geschieht ihm recht, dem Querkopf! Er konnte sich doch denken, daß ich die Elefanten besser beurteilen kann als er. Ich und Sie, Herr Eyth! Haha!«

Er lachte mit einer Stimme, die dem Klang eines zersprungenen Zinntellers nicht unähnlich war.

»Sie haben wohl Nachrichten aus Washington, Herr Generaldirektor?« bemerkte ich, um etwas rascher zur Sache zu kommen.

»Von Washington, Herr Eyth?« fragte er, mich groß ansehend. »Alle Zeitungen sind voll! Natürlich, auch dort. Es soll mich nicht wundern, wenn Sie bald Anträge bekommen, mit Ihren Dampfelefanten in allen größeren Städten der Union aufzutreten. Bei Zeus, das wäre keine schlechte Spekulation. Wie ich sage: alle Zeitungen sind voll! Der Sieg des amerikanischen Dampfrenners JonathanMister Harris, bringen Sie uns doch die neuesten Zeitungen von Washington!«

»Ich meine eigentlich unsre Zollangelegenheiten,« warf ich ein.

»Ach – das!« rief der Direktor mit einem leichten Schatten auf den mehr und mehr in Leder übergebenden Zügen. »Gewiß! Ich habe für Sie telegraphiert. Soeben Antwort erhalten; interessant etwas unerklärlich.«

»Weshalb? Die Sache schien mir doch ziemlich einfach,« bemerkte ich.

»In der Hauptsache ist alles in Ordnung, gewiß!« versetzte der Zollmann mit unangenehmem Zaudern. »Sie bekommen die viertausendzweihundert Dollar zurück, die Sie für den Pflug bezahlt haben. Ich garantierte Ihnen dies schon vor dem Rennen. Kongreßbeschluß unzweifelhaft und ganz klar, Sie müssen sie zurückbekommen.«

»Sehr schön,« sagte ich freudig. »Können Sie mir gleich eine Anweisung ausstellen? Bargeld wäre mir augenblicklich nicht unangenehm. Elefantenrennen kosten runde Sümmchen.«

»Bringen auch hübsch Geld,« lachte der Direktor mit einem Wink auf die Türe, hinter der der Assistent verschwunden war. »Ja, ja, Herr Eyth, die Sache ist ganz in Ordnung. Sie sollen die viertausend Dollar zurückerhalten. Aber«

»Was aber?« drängte ich ungeduldig.

»Der Generalzolldirektor von Washington schreibt mir, daß am Tage nach dem Kongreßbeschluß einer Ihrer Freunde die ganze Summe für Sie in Washington erhoben habe.«

»Olcott!« rief ich, während mein ganzes Innere von einem elektrischen Gedankenblitz erhellt wurde.

»Oberst Olcott. Wissen Sie es schon?« bestätigte der Direktor. »Sie sehen, daß sich alles bei uns ziemlich prompt und flink abwickelt. Ein anderes Tempo als in Ihrer alten Heimat, das müssen Sie zugeben. Oberst Olcott, einer unsrer schneidigsten Kongreßleute ich gratuliere Ihnen dazu, daß Sie mit dem befreundet sind. Ich habe schon öfter von ihm gehört und wollte, er wäre mein Freund!«

»Und dagegen ist nichts zu machen?« fragte ich halb betäubt.

»Zu machen? Was wollen Sie dagegen machen?« fragte der Direktor. »Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Freund, und Sie wollen etwas dagegen machen?«

»Aber das Geld sollte nicht Olcott, sondern ich erheben! Olcott hatte nicht entfernt die Berechtigung – «

»Was, ist er nicht Ihr Freund?«

»Gewiß, aber wie bekomme ich jetzt das Geld von dem Obersten?« fragte ich aufs tiefste beunruhigt.

»Ja, das ist eine ganz andere Sache, lieber Herr Eyth,« versetzte der Direktor und preßte einen leisen, dünnen Pfiff durch seine schmalen Lippen. »Dies geht das Zollamt eigentlich nichts an. Ich würde ihm schreiben.«

»Donnerwetter!« rief ich mit überwallendem Gefühl, »das will ich auch. Einen gepfefferten Brief!«

»Freilich, es wird seine Häkchen haben. Ich würde mit dem Pfeffer vorläufig recht sorgfältig umgehen,« sagte mein Berater sehr nachdenklich. »Ein Kongreßmann, der vierundzwanzig Stunden nach der Annahme einer derartigen Verordnung viertausendzweihundert Dollar aus der Hauptzollamtskasse gabelt und für seinen Freund in die Tasche steckt, versteht das Geschäft. Aber schreiben Sie nur. Ich würde ihm sehr höflich schreiben. Und wenn er nicht antwortet, telegraphieren Sie, am sichersten mit bezahlter Antwort. Die Herren haben nicht immer bar Geld bei der Hand.«

Er lachte vergnügt mit seiner dünnen, zersprungenen Stimme und schob mich höflich zur Tür hinaus. Ich war selbst in Eile. Der Brief an Olcott brannte mir unter den Fersen. Diese Unverschämtheit!

Eine Stunde später war die Epistel im Briefkasten, leidlich gesalzen, trotz der Warnung des Direktors, und ich auf dem Wege nach dem Bureau der Landwirtschaftsgesellschaft von Louisiana. Das Ereignis des Morgens hatte mich aufgeweckt. ich wollte wenigstens zunächst die siebenhundertfünfzig Dollar sichern meinen Ehrenpreis für den besten Dampfpflug, den ich mir wettrennend redlich verdient hatte. Wer weiß, dachte ich, ob mein zweiter Freund Delano mit dem bescheidenen Betrag nicht schon auf dem Weg nach Havanna ist!

Doch nein, Delano war noch in Amt und Würden. Seine trübselige Stimmung hatte ihn allerdings wieder erfaßt; auch war er gelber als je und empfing mich mit dem hoffnungslosen Lächeln, das ihm eigen war. Ich begrüßte ihn mit künstlicher Fröhlichkeit. Es war für meine Zwecke notwendig, seinen Mut aufzurichten.

»Ich besuche Sie hauptsächlich, Verehrtester, um Ihnen zu den glänzenden Einnahmen Glück zu wünschen, die uns der Donnerstag gebracht hat,« log ich, mit derselben Absicht, munter. Es machte mir nicht die geringsten moralischen Bedenken, denn Delano durchschaute mich, trotz seines trüben Blicks, ohne alle Schwierigkeit, und ich wußte dies.

»Glänzende Einnahmen!« stöhnte er. »Wenn Sie nur wüßten! Es reichte gerade, um die dringendsten Schulden zu bezahlen, wenn wir weiter existieren wollen. Fünf Minuten vor Ihnen war ein Mann hier, der die zweite Anzahlung für die Holzbrücke haben wollte, die Sie uns zusammengefahren haben. Sieht das wie Kredit aus? Ah, dieser Krieg, dieser Krieg? Das war anders vor fünf Jahren, und ich fürchte, selbst Ihr Dampfpflug wird uns nicht herausreißen.«

»Fassen Sie Mut, Herr Delano,« sagte ich mit steigender Besorgnis. »Selbst in den alten Sklavenzeiten haben Sie sicherlich nie einen besseren Tag gehabt als den letzten Donnerstag. Sie müssen fünfzigtausend Dollar eingenommen haben, nach dem Gesicht zu urteilen, mit dem Sie abends in Ihrer Gelddroschke saßen. Seinen Ehrenpreis hat der Dampfpflug zehnmal verdient.«

»Mein Gesicht!« rief Delano mit schmerzlicher Entrüstung. »Kann ich dafür, daß ich mit einer heiteren Miene geboren wurde? Sie täuschen sich bitter. Mein Gesicht wird noch mein Tod sein. Alle Welt zieht mich mit meinem vergnügten Gesicht auf, wenn ich vor Sorgen zusammenbreche. Dieser Krieg hat uns alle ruiniert. Nichts aus der guten alten Zeit ist übriggeblieben als mein Gesicht; glauben Sie mir das. Aber daraus Schlüsse zu ziehen auf unsere Kasseneinnahmen, das ist grausam!«

Delano war offenbar kein Freund seines Rasierspiegels. Er hätte sich sonst besser kennen müssen. Ich suchte jetzt ohne Umschweife auf mein Ziel loszugehen.

»Jedenfalls wird es Ihnen Vergnügen machen, mir meinen Ehrenpreis auszuhändigen. Ich wenigstens könnte mir keinen größeren Genuß für den Generalsekretär einer Landwirtschaftsgesellschaft denken. Siebenhundertfünfzig Dollar ist wahrhaftig ein bescheidenes Sümmchen, alles in Betracht gezogen! Mir selbst liegt eigentlich mehr an der Ehre. Es ist der erste Preis, den unser Dampfpflug in Amerika erringt.«

»Das freut mich, Herr Eyth, das freut mich in der Tat,« sagte Delano mit ungewohnter Wärme. »Ich dachte mirs eigentlich sogleich, daß Ihnen die Ehre genüge. Die Sache wird in der ganzen Welt Aufsehen erregen und Ihnen tausendfältige Früchte bringen, davon bin ich fest überzeugt.«

»Ich auch. Aber doch wäre mirs lieb, wenn Sie mir, der Ordnung wegen, die siebenhundertfünfzig Dollar einhändigen wollten, Herr Delano!« drängte ich mit einer Deutlichkeit, die nichts zu wünschen übrigließ.

»Und an die Parkwege, die Sie uns zerfahren haben, denken Sie nicht, Herr Eyth,« entgegnete Delano vorwurfsvoll. »Sie hätten gestern unser Rennkomitee schimpfen hören sollen über den Zustand, in den Sie den großen Ring versetzt haben. Was glauben Sie wohl, was es uns kosten wird, die Löcher und Gruben, die Berge und Täler wieder einzuebnen, die Ihre Elefanten auf meinem Rasen angelegt haben? Von den zwei Klaftern Holz will ich gar nicht sprechen, die ich für Sie anfahren ließ und die spurlos versunken sind. Sagen Sie einmal, wie ging das denn eigentlich zu? Wie machten Sie es? Der Erdboden in Louisiana hat doch kein Loch, so daß zwei Klafter Holz spurlos unten durchfallen könnten?«

Unser Gespräch nahm eine bedenkliche Wendung. Ich fühlte, daß ich zornig wurde. je düsterer ich aber dreinsah, um so heiterer wurde Delano, während er mir die Not der letzten drei Tage mit wachsender Beredsamkeit vorhielt. Zum Glück trat in diesem Augenblick Lawrence ein, guter Dinge und voller Geschäfte wie immer. Ich weihte ihn sofort in unser Gespräch ein, während Delano wieder gelb und traurig wurde.

»Natürlich! Selbstverständlich!« rief mein Freund und Gönner, »Ihren Ehrenpreis müssen Sie haben. Die Landwirtschaftsgesellschaft von Louisiana läßt sich nicht lumpen; dafür stehe ich Ihnen, ich, Mister Lawrences Bruder! Machen Sie keine Umstände, Delano! Heraus mit der Kasse!«

Mit allen Anzeichen hoffnungsloser Gebrochenheit wandte sich Delano zögernd nach dem Kassenschrank. Auf dem Wege machte er einen letzten Versuch, sich an die zwei Klafter Holz anzuklammern, und wollte von Lawrence wissen, wie zwei ganze Kubikmeter wertvoller Hickoryscheiter spurlos verschwinden können. Lachend half ihm Lawrence den Schrank öffnen und erklärte, daß sie beide nichts von Elefanten verstünden. Dann zählten sie siebenhundertfünfzig Dollar in Papierscheinen auf den Tisch, wobei Delano mit der peinlichsten Vorsicht, Lawrence mit jugendlicher Unbesonnenheit drauflos arbeitete. Ich hatte in meinem ganzen Leben eine solche Lumpensammlung nicht gesehen. Ein halbes Dutzend völlig entwerteter konföderierter Papiere wurden von Lawrence mit ehrlicher Entrüstung auf den Boden geworfen und von Delano sorgfältig wieder aufgehoben.

»Aber das ist ja lauter Stadtgeld,« sagte ich, als die beiden Herren fertig zu sein schienen und Lawrence mich triumphierend heranwinkte, um die Kolonnen zu bewundern, die er mit militärischer Präzision aufgestellt hatte.

»Stadtgeld!« rief er, mich mit einem Anflug von Verstimmung ansehend. Delano brach in ein bitteres Lachen aus.

»Guter Gott!« rief er, »Herr Eyth wünscht ohne Zweifel Golddollars zu sehen; Golddollars in New Orleans.«

»Das nicht,« entgegnete ich etwas niedergeschlagen. »Aber Greenbacks, Unionsgeld, glaube ich beanspruchen zu dürfen. Das ist wahrhaftig schlecht genug. Bedenken Sie, meine Herren, die Dampfelefanten fressen gute englische Pfunde, und nicht wenige.«

Delano und Lawrence sahen sich an, Lawrence etwas verlegen, Delano mit dem Mephistogesicht aus der Papiergeldszene im zweiten Teil des Faust, boshaft, höhnisch und voll Profits.

»Ihr Stadtgeld nimmt kein Mensch außerhalb New Orleans,« fuhr ich fort, »und auch hier weiß niemand, was er in der Hand hat. Vorige Woche waren Ihre Kommunalwahlen. Die Zeitungen sagen, daß die Crescent City nun auch mit ihrem Tweed gesegnet sei wie das glückliche New York. Am Tag nach der Entscheidung fiel das Stadtgeld um zwanzig Prozent, gestern wieder um fünf. Siebenhundertfünfzig Dollar sind heute keine dreihundertfünfzig Dollar in Gold wert, keine fünfhundert in Greenbacks! Ich glaubte mit einer achtbaren, zahlungsfähigen Körperschaft zu tun zu haben, Herr Lawrence, als wir unser Abkommen besprachen.«

Meine Stimme zitterte vor innerer Bewegung.

»Achtbar ohne allen Zweifel,« antwortete Delano für ihn mit einiger Schärfe, »zahlungsfähig, lieber Herr Eyth, solvent, wie Sie noch entdecken werden, ist nichts in der Welt, in der Sie sich seit einiger Zeit bewegen. Glauben Sie, wir haben Golddollars am Parktor eingenommen? Glauben Sie, die achtbaren Bürger dieses blühenden Gemeinwesens haben sich verdammte Greenbacks gekauft, um Ihre Elefanten ansehen zu können? Waren übrigens, wenn ich mir die Frage erlauben darf, diese Elefanten echte Elefanten oder, unter uns, auch nur halb so echt, als unser Stadtgeld echtes Geld ist? Wir bezahlen in dem Geld, das wir empfingen. Wenn Sie klug sind, machen Sie es bei der nächsten Gelegenheit auch so. Nebenbei zahlen Sie Ihre Nigger in englischen Sovereigns?«

Der Geschäftsführer war warm geworden, und ich schwieg. Ich schweige immer, wenn die Währungsfrage in irgendwelcher Form auftaucht. Auch wäre es nicht weise gewesen, um siebenhundertfünfzig Dollar mit der Landwirtschaftsgesellschaft von Louisiana in ernstlichen Streit zu geraten, wenn man an den Ufern des Mississippi dampfpflügen will.

»Delano hat recht,« sagte Lawrence begütigend und klopfte mir tröstend auf die Schulter. »Man muß das Leben nehmen, wie man es findet. Auch die Menschen. Auch das Geld. Packen Sie die Papierpäckchen zusammen, Herr Eyth. Gehen Sie in Frieden und preisen Sie mit uns den Herrn, der das alles geschaffen hat. Bei Gott, Mann!« rief er plötzlich, als ob ihn der glücklichste Gedanke beseelt hätte, »bei der nächsten Kommunalwahl steigt der Plunder wieder um fünfzig Prozent. Das geht wie der Wassereimer in einem Ziehbrunnen, seitdem die Reisesäckler unsern Staat regieren. Packen Sie ein, Sie Glücksvogel!«

Es war sichtlich das klügste, was ich tun konnte. Delano gab mir mit großer Zuvorkommenheit ein mächtiges Kuvert, das ich mit meinem ungefähr um die Hälfte geschwundenen Sieges- und Ehrenpreis vollstopfte. Es war noch immer ein sehr ansehnliches Paket. Dann unterzeichnete ich eine Empfangsbescheinigung, die der Geschäftsführer seufzend in den Kassenschrank legte, und verabschiedete mich von den Herren mit dem unbehaglichen Gefühl, den amerikanischen Verhältnissen vielleicht doch noch nicht ganz gewachsen zu sein.

Nachdenklich ging ich die schöne Kanalstraße hinunter, ohne sie sehen. Anstatt ruhiger zu werden, fühlte ich, wie mein Zorn wuchs und sich langsam gegen mich selbst wendete. Als ich um die Ecke in die St.-Charles-Straße biegen wollte, stieß ich mit Oberst Schmettkow zusammen, der in seinem abgeschabten Schulmeistersröcklein mit gewohnter Sorglosigkeit dahergeschlendert kam. Es war mir lieb. Er war, soweit ich ihn kannte, eine ehrliche Haut und ein Landsmann. Ich brauchte jemand, um mein Herz auszuschütten, jemand, mit dem ich über Amerika schimpfen konnte, und der Oberst war hierzu wie geschaffen. Wir gingen langsam die St.-CharlesStraße entlang und taten es.

Ich erzählte ihm, was ich erlebt hatte. Er wurde mit einemmal sehr nachdenklich, tiefsinniger, als ich ihn je gesehen hatte. Er ließ mich sogar fünf Minuten lang reden, ohne mir zu widersprechen. Auch das war noch nie vorgekommen, denn trotz all der bunten Erlebnisse, die sein Gesicht gefurcht und seine Haare gebleicht hatten, war er doch immer noch ein halber Berliner. Plötzlich blieb er stehen.

»Herr Eyth!« sagte er, war dann wieder still und atmete, wie wenn es ihm schwer würde, weiterzusprechen. Ich sah ihn verwundert an; es wurde auch mir etwas unbehaglich. Einen so tiefen Eindruck hatte ich mit meinem leidvollen Bericht kaum hervorzubringen gehofft. Nach einer qualvollen Pause begann er mit gedämpfter Stimme aufs neue:

»Herr Eyth, wollen Sie mir – «

So kam es endlich! Ich hatte es schon längst erwartet.

»Herr Eyth, wollen Sie ein altes Menschenleben retten?«

»Eine meiner Liebhabereien, Oberst!« antwortete ich, in dem Bestreben, die Schärfe des Angriffs durch einen schlechten Witz zu mildern.

»Ohne Scherz,« fuhr Schmettkow rasch fort; seine Worte überstürzten sich jetzt. »Gestern abend begegnete ich dem Kapitän eines deutschen Schoners, der morgen nach Bremen absegelt. Ein braver Kerl, der aus Danzig stammt und die Schmettkows kennt. Er will mich für achtzig Dollar Greenbacks mitnehmen. Ich habe einige Schulden hier, die bezahlt sein wollen: zweihundertfünfzig Dollar bei unserm Wirt in der Tschapatulastraße, ungefähr fünfzig Dollar in dem deutschen Zigarrenladen an der Ecke dort, fünfundsiebzig bei meinem Schneider. Man sieht mir das nicht an. Die Leute sollen nicht glauben, ich habe sie um ihr Geld gebracht. Die Schulden müssen bezahlt werden, ehe ich abreise. Dann, das werden Sie einsehen, Herr Eyth, muß ich mich ein wenig ausstatten, Kleider, Koffer kaufen; ich kann nicht wie ein fechtender Handwerksbursche in Bremen ankommen. Hundert Dollar laufen Ihnen hierbei wie Wasser durch die Finger.«

Er schwieg und rechnete in der Stille mit aller Macht. Dabei stieg seine Aufregung.

»Ungefähr siebenhundert Dollar Stadtgeld, Herr Eyth, nur Stadtgeld muß ich haben. Sobald ich deutschen Boden berühre, bin ich gerettet. Ich habe reiche Verwandte, die mich nicht stecken lassen, wenn sie mich wieder sehen. Mein Onkel, wenn er noch lebt, ist Rittergutsbesitzer bei Bromberg. Alte Streiche sind längst vergessen. An alte Zeiten denkt er noch. Ist er tot, so hat mein Vetter das Gut, dem fünfhundert Dollar von jeher eine Prise Tabak waren, wie mir seinerzeit auch. Mein Bruder muß jetzt Generalleutnant sein, zum mindesten. Sie müssen nicht glauben, daß ich bettle; so weit hat es noch kein Schmettkow gebracht. Drei Tage nach meiner Ankunft in Bremen schicke ich Ihnen fünfhundert Dollar in Gold. Leihen Sie mir die siebenhundertfünfzig Lumpen, die Sie in der Tasche haben. Sie machen ein gutes Geschäft, und Sie retten einen Mann, der nicht schlechter ist als andre, aber am Zugrundegehen. Der Schoner heißt Die Hoffnung, Kapitän Petersen; wie das stimmt!«

Seine Stimme bebte. Er faßte meine Hand; die seine war heiß und naß. Daß es ihm Ernst war mit meinem Geld, war nicht zweifelhaft, er keuchte fast, indem er fortfuhr:

»Was riskieren Sie, wenn ich mein heiliges Ehrenwort gebe, daß die Summe mit der nächsten Post Ihnen zurückgeschickt wird? Fünfhundert Dollar in Gold; die kleine Differenz ist unter Freunden nicht erwähnenswert. Wollen Sie? Sie schinden sich die Haut ab für diese Engländer; tun Sie einmal ein gutes Werk für einen Deutschen. Wollen Sie?«

Wir standen vor einem der eleganten Austernsalons der Charlesstraße. Er zog mich am Arm hinein und rief dem Austernmann zu, uns Tinte und Papier zu geben. Dann, leiser und dringender, setzte er seine Auseinandersetzungen fort: wie er sich fünfzehn Jahre lang in Amerika herumgeschlagen, bald im Elend, bald in ehrenhaften Verhältnissen, gleich tausend andern, die dazu bestimmt scheinen, aus unerklärlichen Gründen im Leben auf keinen grünen Zweig zu kommen; wie er jetzt in seinem achtundvierzigsten Jahr als Oberst und Schulmeister sich ermatten fühle und wisse, daß er auf Stroh sterben werde, wenn es noch länger so weitergehe. Da sende ihm der Himmel diese Möglichkeit!

Wieder drückte er mir die Hand. Seine matten Augen glänzten; seine etwas rote Nase glühte. Was mich aber mehr als alles bewegte, war die geheime Angst, die aus seinen zitternden Gesichtszügen sprach; die Sorge, ob es ihm gelingen werde, mich bis zum Jasagen hinaufzuschrauben, denn ich hatte noch immer nicht zugestimmt. Er nahm den großen weißen Bogen, den ihm der Wirt reichte, und schrieb leise murmelnd, aber mit großer Gewandtheit eine Schuldverschreibung, indem er mich von Zeit zu Zeit ansah. Sie lautete:

»New Orleans, den 14. März 1867. Der Unterzeichnete bekennt sich zum Empfang eines Anlehens von siebenhundertundfünfzig Dollar in New-Orleans-Stadtgeld zum heutigen Kurse von fünfundvierzig Prozent und verpflichtet sich, in Bezahlung dieser Schuld drei Tage nach seiner Ankunft in Bremen fünfhundert Dollar in Gold an Herrn Ingenieur Eyth zu New Orleans, Tschapatulastraße Nr. 21, abzusenden.«

»Genügt uns das?« fragte er, aufblickend und mich mit einer Miene ansehend, wie wenn ich der Schuldner und er der Gläubiger werden sollte.

Ich hatte meinen Entschluß gefaßt.

»Sie brauchen das Geld nicht hierher zu schicken,« sagte ich. »Senden Sie nicht fünfhundert Dollar, sondern den richtigen Betrag, dreihundertsiebenunddreißig Dollar fünfzig Cent an meinen Vater in Württemberg, mit dem ich die Sache dann leicht regeln kann.«

»Sehr gut, sehr gut!« rief er, fröhlich aufatmend, bestellte zwei Dutzend Austern der besten Sorte und eine Flasche englisches Stout, öffnete das Paket, das ich ihm überreicht hatte, nahm zwei Dollar heraus und bezahlte die Zeche. Wir aßen plaudernd die prachtvollen Seetiere des Golfs. Dann unterzeichnete er die Schuldverschreibung mit fester Hand und einer Handschrift, die an energischer Entschlossenheit von keiner Keilschrift übertroffen wird. Ich steckte das wertvolle Schriftstück sorgfältig in meine Brusttasche, an Stelle des beschwerlichen Pakets. Erklärlicherweise war er jetzt etwas in Eile. Er mußte vor Abend Schulden bezahlen, Koffer und Ausstattung einkaufen, das Dameninstitut auflösen! So schied ich von Oberst von Schmettkow mit einem warmen Händedruck an der Tür des Austernsalons. Ich habe ihn nie wieder gesehen, auch nie mehr von ihm gehört; weder von ihm noch von den dreihundertsiebenunddreißig Dollar in Gold, eine Summe, die ich so gewissenhaft ausgerechnet hatte. Möglich, daß die »Hoffnung« untergegangen ist oder aus andern Gründen nie in Bremen ankam. Zur Ehre des Menschengeschlechts habe ich das schon längst als selbstverständlich angenommen.

Es war ziemlich spät am Tage geworden, als ich selbst nach Hause kam; noch nachdenklicher als zuvor. Ich legte Schmettkows Schuldverschreibung in ein geheimes Fach meines Blechkoffers neben die Kopie meines Briefs an Olcott. Noch nie und nirgends, seit dem ersten Kanonenschuß bei Fort Sumter, lagen ein föderierter und ein konföderierter Oberst so friedlich und einträchtig beisammen wie diese beiden. Und was mich anbelangt, so war das friedliche Zusammenwirken der zwei Herren von gleich erfreulichem Erfolg für sie. Eine geheimnisvolle Ahnung sagte mir dies schon in jener Dämmerstunde; ich fühlte mich deshalb so ziemlich wie Hans im Glück in modern umgearbeiteter Auflage, nur etwas weniger vergnügt. Was sollte nun aber werden? Wie sollte die Sache weitergehen? Wo konnte ich für teures Geld meinen Pflug einsetzen? Es war offenbar nicht so leicht, wie ich mir vorgestellt hatte, diesen starren Kontinent aufzureißen. Ich sammelte allerdings Erfahrungen in erstaunlichem Grad, und keine von den billigen. Aber das Ergebnis war vorläufig nicht ermutigend, es war nicht zu verhehlen.

Ich war müde schon amerikamüde! und starrte wohl eine Stunde lang über die Dächer der Nachbarhäuser hinweg in den glänzenden Abendhimmel, die ungelesenen »Crescent City News« auf den Knien, ohne Ziel und Zweck, denn ich wußte wirklich nicht, was dabei herauskommen sollte. Doch ist es manchmal auch gut, die Ruder sinken zu lassen und ruhig zu warten, bis sich das müde Segel wieder rührt.

Da klopfte es. Ich schreckte auf, denn ich war halb eingeschlafen in trübseliger Erschöpfung. »Herein!«

Es war Lawrence, munter und quecksilbern wie immer – wurde dieser Mann nie müde?, und hinter ihm ein Fremder, ein großer, stattlicher Herr, der wie gewohnheitsmäßig sich bückte, um zur Tür hereinzukommen, und, gut amerikanisch, erst den Hut abnahm, als er mitten im Zimmer stand.

»Frederic, hier ist Herr Eyth!« sagte der kleine Lawrence. »Herr Eyth, ich bringe Ihnen meinen Bruder, Herrn Frederic Lawrence von Magnoliaplantage.«

Es wäre nicht leicht gewesen, unähnlichere Brüder zu finden. Herr Lawrence der Altere war eine schöne, imponierende Gestalt mit schwarzen Haaren, gebräuntem Gesicht und hellen, durchdringenden Augen, elegant gekleidet, sehr bestimmt in seinem Auftreten und klug und klar in dem, was er sagte. Man hatte das Gefühl, jemand vor sich zu haben, der wußte, was er wollte, und es gewöhnlich auch bekam. Der Mann gefiel mir auf den ersten Blick.

»Freut mich, Sie kennenzulernen,« sagte er, mir die Hand schüttelnd. »Ich kam gestern aus dem Norden zurück und sah heute Ihren Dampfpflug vor dem Ausstellungspark. In Baltimore hatte ich schon von den Dampfelefanten gelesen und hielt sie für einen Humbug. Natürlich. Aber ich muß sagen, die Art, wie Sie die Maschinen aus dem Sumpf herausgezogen haben, in den Sie den Park verwandelt haben, hat mir imponiert. Damit läßt sich bei uns etwas machen. Ich bin jetzt überzeugt, daß Ihre Maschinen mehr können als wettrennen. Der Park sieht aus, wie wenn sich hundert Riesenschweine drin herumgewälzt hätten. Meine Glückwünsche, Herr Eyth!«

Er lachte ermunternd. Ich wußte kaum, sollte ich es für Spott oder Ernst nehmen, und sagte ausweichend: »Leider finden Sie mich augenblicklich in einiger Verlegenheit, ein weiteres Feld der Tätigkeit für meine Elefanten zu finden.«

»Deshalb komme ich zu Ihnen, Herr Eyth,« sagte Frederic. »Schon in Baltimore, wo ich von dem Wettrennen las und nachträglich von dem Pflügen hörte der Unsinn läuft immer flinker als der Sinn, war es meine Absicht, Sie aufzusuchen. Für einen bloßen Schwindel sah mir die Sache selbst von der Ferne zu groß aus. Aber fix war es von Ihnen, das Wettrennen zu veranstalten. Man muß Lärm machen in unserm großen Land, wenn man gehört werden will; ob die Trommel rot oder blau lackiert ist, die Sie benutzen, tut nichts zur Sache.«

»Den Lärm verdanke ich Ihrem Bruder, Herr Lawrence,« bemerkte ich, »ganz allein Ihrem Herrn Bruder. Und ich beginne zu glauben, daß ich ihm mehr zu danken habe, als ich ahnte.«

»Fangen Sie an zu begreifen?« lachte Henry, sich vergnügt die Hände reibend. »Es ist einfach phänomenal, Frederic, wie langsam die Deutschen sind. Er fängt an zu begreifen!«

»Kurz, ich haben Ihnen einen Vorschlag zu machen,« fuhr Lawrence der Ältere fort, ohne sich um seinen Bruder zu kümmern, was diesem ganz natürlich vorkam. »Sie packen Ihren ganzen Apparat morgen zusammen und bringen ihn nach der Magnoliaplantage, sechzig Meilen stromabwärts. Ich stelle Ihnen einen Flußdampfer zur Verfügung. Drunten finden Sie tausend Acker Ratoons, an denen Sie pflügen können, solange Sie Lust haben. Ebensolange sind Sie mein Gast. Ihre Leute finden ein bequemes Unterkommen auf dem Gut. Alle Auslagen bezahle ich. Wenn mir nach einem Monat Ihr Pflügen gefällt, so behalte ich den Pflug und bin und bleibe der erste Dampfpflüger in Louisiana. Was kostet er?«

»Magnolia liegt im besten Zuckerdistrikt des Staats,« fuhr er fort, als ob er mich überreden müßte. »Eine stolze Plantage, Sir, trotz des Kriegs. Aber nur eine von fünfzig, entlang dem Strom. Und alle wissen nicht mehr, wie sie pflügen sollen, seitdem die Schwarzen in die Stadt zu laufen anfangen. Ein Feld für Sie, ein kolossales Feld. Aber den Anfang müssen Sie bei mir machen. Ich biete Ihnen, was ich vernünftigerweise bieten kann.«

Ob ich einschlug?!

Es wurde wie Sonnenschein um mich her, trotz der Dämmerung. Hurra! sagte ich im tiefsten Innern, und war kaum imstande, es nicht laut zu rufen. Endlich kommt die ehrliche, einfache Ochsenarbeit, um die ich seit einem Monat kämpfe! Dem Himmel sei's getrommelt und gepfiffen; das Elefantenrennen hat ein Ende!


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