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Streifzüge

Am anderen Morgen erwachten sie frühzeitig, denn es war so kalt, daß ihnen die Zähne klapperten. Klaus war der erste, der sich aus der Decke wagte. Frostbebend und steif nach der unruhigen Nacht und der Nässe, beeilte er sich, Feuer zu machen. Hu, war das ein Sommer! Er öffnete vorsichtig die Türe – es regnete nicht mehr. Unter einem weißblauen Himmel jagten noch einzelne dunkle Wolken dahin, aber der Sturm blies noch über die Insel, daß die Föhren sich mit ihren niedrigen Kronen beugten, das Wasser rauchte und qualmte.

Dicht um den Ofen gedrängt kleideten sie sich an. Heute war keine Rede von Baden, selbst das übliche Waschen für den Hausbedarf wurde einstimmig gestrichen – es galt ein bißchen Wärme zu erhalten und ein wenig Tee und Essen in den Leib zu kriegen.

Essen! Klaus zeigte das Stück Brot, das sie noch übrig hatten. Eine dünne Scheibe für jeden, Butter, so wenig, daß man es kaum noch auf dem Brot merkte. Das war alles, was er noch zu verteilen hatte. Eine Frage Horsts, ob sie etwas gebratene Schlange wünschten, machte bei den andern keinen Eindruck. Fische? Hatte es überhaupt einen Sinn, sich heute mit Angeln zu versuchen? Energisch griff Gerd nach der Angelrute, während der Tee gekocht wurde. Er wollte sein möglichstes tun. Aber er kam bald zurück – es war vollkommen aussichtslos. Nicht einmal den Köter bekam er aufs Wasser, die Schnur wehte wie eine Fahne im Wind, und versuchte er zu werfen, so blieb der Haken an einem Busch hängen. Da konnte man ebensogut versuchen, den Fisch mit den Händen zu fangen.

So aßen sie denn jeder ein Stück Butterbrot, tranken ihren Tee und sahen einander niedergeschlagen an. War denn wirklich nichts mehr da? Sie waren genau so hungrig wie zuvor.

»Nein, Jungens, das geht nicht so weiter, wir können hier nicht sitzenbleiben und Trübsal blasen. Hinaus mit euch, wir sind doch keine Schwächlinge! Wir wollen jetzt unsere Insel genau untersuchen. Zuerst hinauf zur Flagge – sehen wir, ob sie noch steht!«, ermunterte Horst die Kameraden.

Angefeuert durch die kühne Rede des Führers (welche Klaus später ins Tagebuch eintrug), stürmten sie alle mit Gebrüll hinaus. Das heißt, sie zogen die nassen Windjacken an und traten klappernd ins Freie.

Hu – wie sie der Sturm packte! Sie kämpften sich weiter über die Insel, bis sie jenseits des Flaggenhügels kamen, wo sie vor dem Sturm etwas geschützt waren. Hier blieben sie stehen und schöpften Atem.

Horst hatte den neuen Bogen aus Wacholderholz und ein paar selbstgefertigte Pfeile mitgenommen und spähte nach Beute umher. »Hinein ins unbekannte Land!« rief er und lief ihnen voran in den Föhrenwald.

Der Wald war nicht groß, aber dicht und geschützt und traulich, der Sturm fuhr mit einem tiefen Orgelton rauschend durch die Wipfel. Darum war es ziemlich windstill zwischen den Stämmen, weiches Moos dämpfte jeden Schritt. Die drei Jungen gingen lautlos und vorsichtig ihres Weges. Horst voran, lauernd, geduckt, um sich spähend. Mit einem Male fuhr er zusammen und machte einen Sprung in die Luft. Vor ihm war ein großer, braungesprenkelter Vogel aufgeflogen mit einem pfeifenden Brausen der Flügel. Er flog nur ein ganz kurzes Stück und ließ sich bald wieder nieder. Dann lief er mit hängenden Flügeln kampfbereit wieder auf Horst zu und fuhr diesem gerade zwischen die Beine. Zugleich wurde es im Moos rundherum lebendig, es piepste unter den Zweigen, kleine, graugelb gefleckte Dinger trippelten und flatterten durcheinander und versteckten sich im Heidekraut. Als alle in Sicherheit waren, ließ der große Vogel von Horst ab und eilte seinen Jungen nach.

Horst spannte den Bogen und legte den Pfeil auf, seine Augen glänzten. Aber Gerd packte ihn fest am Arm. »Bist du toll, Horst!« rief er. »Weißt du nicht, daß die Birkhenne jetzt Schonzeit hat? Willst du den Jungen die Mutter nehmen oder die winzigen Piepmätze schießen? Du bekämst von meinem Vater Prügel, wenn er's erfahren würde.«

Horst sah Gerd verständnislos an. »Aber wenn wir doch nichts zu essen haben? Und übrigens darf mich dein Vater gar nicht prügeln.«

»Na, so schieße du die Henne!«

Die Vogelmutter war unter eine dichte Föhre geschlüpft und kam ein Stück weiter entfernt wieder hervor, lockte ihre Jungen und trieb sie vorsichtig vor sich her in den Wald hinein.

Horst hatte Bogen und Pfeil sinken lassen. »Glaubst du etwa, Menschen auf einsamen Inseln fragen nach Schonzeiten, wenn sie Hunger haben?« sagte er verächtlich.

Sie gingen weiter, die kleinere der beiden Anhöhen war ihr Ziel. Hinter ihnen auf dem Flaggenhügel wehte das Taschentuch im Winde. Sie umgingen den Hügel und kamen auf den flachen, sumpfigen Teil der Insel. Dort blieben sie verwundert stehen. Gerade vor ihnen, gleich am Fuße des Hügels, war ein kleiner Bergweiher. Schilf und Binsen wuchsen an den Ufern.

Längs des Ufers, gerade dort, wo sie vorbeikamen, schwammen zwei Wildenten mit ihren Jungen. In dem Augenblick, da die Knaben aus dem Walde traten, flatterten die Enten auf und strichen schnatternd in niederem Bogen über den Weiher, das Männchen voran, das Weibchen, die Jungen lockend, die, so rasch sie konnten, nachkamen, hinterher. Sobald sie sich auf die andere Seite gerettet hatten, trieb die Mutter die Jungen in das Schilf und folgte ihnen, während das Männchen noch eine Weile unruhig auf und ab schwamm.

Etwas weiter links hatte sich eine Haubenentenfamilie heimisch gemacht. Sie nahm die Störung mit großer Ruhe auf. Das Männchen stand ein bißchen auf dem Kopfe, tauchte einmal, kam aber sofort wieder hoch, und die Mutter scharte die Jungen um sich, schnatterte ein bißchen mit ihnen, beruhigte sie – die Knaben sind nicht gefährlich, keine Ursache zu erschrecken, haltet euch bloß zusammen –, dann stand sie ein bißchen, auf dem Kopfe, und zuletzt kam die ganze Familie wieder zur Ruhe und schwamm umher, als sei niemand da.

»Es nützt nichts, nach ihnen zu schießen«, sagte Horst. »Der Wind trägt mir den Pfeil davon – der Bogen ist zu schwach. Aber vielleicht finden wir Eier?«

Gerd lachte. »Was für eine merkwürdige Idee: jetzt Eier zu finden!« Aber sie machten sich dennoch alle drei daran, längs des Weihers herumzustreifen und nach Nestern zu suchen. Es war jedoch zu naß und zu sumpfig, um bis zum Ufer hinabzugehen, sie sanken bei jedem Schritt fast bis zum Knie ein. So versuchten sie, durch den Sumpf um den Weiher herum auf die andere Seite zu kommen und sprangen von Erdhügel zu Erdhügel. Mit einem Male schoß dicht vor Gerd ein braungesprenkelter, langbeiniger und langschnäbeliger Vogel auf, und gleich darauf noch einer. Beide kreuzten in einem wunderlich taumelnden Flug vor dem Winde; »tschäk! tschäk!« schrien sie und plumpsten auf der anderen Seite des Moores wieder zu Boden. Horst konnte sich nicht zurückhalten, er schickte ihnen einen Pfeil nach, den aber der Wind jämmerlich seitwärts in den Sumpf trieb. »Du darfst ruhig nach Schnepfen schießen, du wirst ihnen nicht gefährlich«, bemerkte Gerd trocken.

Sie liefen in langen Sätzen, von Erdhügel zu Erdhügel, über das Moor zurück. Der Boden schaukelte unter ihren Sprüngen und das braune Moorwasser spritzte um sie her. Eben waren sie wieder auf einem großen Grashügel gelandet, als Gerd ausrief: »Seht mal, was bedeutet denn das –?«

.

Irgend etwas hatte die kleine Tierwelt um sie her in die größte Unruhe versetzt. Die Enten tauchten, sammelten ihre Jungen um sich, reckten die Hälse und versteckten sich im Schilf. Ein paar Schnepfen schössen aus dem Moor auf und suchten neue Schlupfwinkel. Kleine Vögel flogen erschreckt und stumm in die Büsche.

»Dort!« rief Klaus mit ausgestrecktem Zeigefinger.

Hoch oben an dem hellen Himmel segelte ein Habicht. Er schraubte sich gegen den Wind hinauf und schwebte in langem Bogen zurück, segelte im Kreise über den Weiher, flog zurück, kam wieder und zog dann plötzlich in gleichmäßig raschem Flug, fast ohne die Flügel zu bewegen, über das Wasser und verschwand.

»Leb wohl und grüße das Land!« rief ihm Klaus nach.

Sie hatten nun von Moor und Weiher genug und gingen durch den Föhrenwald hinauf zum Flaggenhügel. Die Flaggenstange war zwar schiefgeweht, sonst stand aber das Notzeichen noch stolz und unberührt und trotzte dem Sturm.

Hui – wie es hier oben blies! Der Himmel war grau, und schwarze Wolken jagten vorüber; nur im Westen war ein Schimmer von tieferem Blau.

Sie blickten über die Insel – ihr Reich und ihr Gefängnis. Kalt und windzerzaust lag sie heute da. Nun, da sie sich auskannten, konnten sie den Weiher, den ›Entenweiher‹, am Fuße des Berges unterscheiden. Und dort, am ›Kap der Enttäuschung‹, von dem aus Horst hinüberschwimmen wollte, war eine Brandung wie am Meer! In der ›Bucht der Rettung‹ dagegen, wo sie mit dem Boot gelandet waren, war es fast warm und still. Den Vorsprung der Insel weiter draußen hatten sie »Fisch-Landzunge« genannt, und die Bucht hieß ›Klausenbucht‹.

Der kleinere der Hügel war ›Gerdhöhe‹ getauft worden, weil Gerd der einzige war, der noch nicht oben gewesen war. So standen sie längere Zeit, betrachteten sich die Umgebung und verteilten Namen, bis Horst mit gekünstelt munterer Stimme sagte: »Jetzt wäre es gut, wenn man etwas zum Mittagessen hätte.«

Gerd sah ihn an – bedeutungsvoll und ernst. Plötzlich steckte er die Hände in die Taschen, spuckte bedächtig aus und ging, ohne ein Wort zu sagen. Sie sahen ihn schlenkernd bergab springen.

Gerd mußte Fische fangen, koste es, was es wolle.

Er wollte es nicht auf sich sitzen lassen, daß er, der Meisterangler, keine Fische herbeischaffen konnte, wenn es galt.

Er suchte eine große, glänzende Köderfliege hervor und befestigte sie am Angelhaken. Dann schritt er über die Fisch-Landzunge, sprang über den Bach und watete vorsichtig in das eiskalte Wasser. Es reichte ihm bis über die Knie, die Füße versanken in dem weichen Grund, und sooft er sie hochzog, gluckste und quirlte der Schlamm und färbte das Wasser braun. Er biß die Zähne zusammen und watete weiter. Es schüttelte ihn, als er immer tiefer einsank; aber er mußte so weit hinaus, daß er die Schnur frei auswerfen konnte.

Er seufzte schwer, blickte flehentlich auf den Köder und spuckte ihn sorgfältig dreimal an. Dann begann er auszuwerfen, im Rundkreis um sich herum. An fachmännische Würfe war nicht zu denken, aber er kümmerte sich auch nicht darum, ob der Köder aufplatschte, er ließ ihn bloß zuerst ein wenig sinken und zog ihn dann mit leichtem Ruck näher, ehe er ihn aufs neue auswarf.

Den ersten Erfolg hatte er dicht am Ufer, zwischen den Schilfgräsern, wo ein Fisch anbiß und hängenblieb. Er wollte nicht erst zurück ans Land waten, faßte ihn also mit großer Vorsicht an, damit er ihm nicht aus der Hand glitt, brach ihm das Genick und steckte ihn in die Tasche. Bald darauf fing er einen zweiten von gleicher Größe – etwa ein halbes Pfund schwer –, der denselben Weg ging. Dann warf er lange vergebens aus.

»Jetzt werfe ich nur noch dreimal«, drohte er auf das Wasser hinaus und warf jedesmal etwas weiter, um in tieferes Wasser hinauszureichen. Er war fast steif vor Kälte und konnte die Stange schier nicht mehr halten. Noch einmal tat er einen weiten Wurf hinaus bis über die seichte Stelle und ließ den Köder sinken. Und in demselben Augenblick wirbelte es draußen gewaltig auf, die Schnurrolle kreischte, ein Fisch schlug auf der Wasserfläche herum, ehe er untertauchte. Gerd wollte besser Fuß fassen, er stand zum Einholen der Schnur etwas unsicher. Plötzlich rutschte er aus, verschwand in dem braunen, schlammigen Wasser, tauchte wieder auf, fuchtelte mit den Armen, keuchte und spuckte und stöhnte und watete platschend ans Ufer. Da – da spürte er, daß er die Stange noch in der Hand hielt, und – o unberechenbares, unfaßliches Glück! – der Fisch hing noch fest. Sobald er die Angel hochhob, stand sie wie ein Bogen, und da draußen an der Schnur sah er den Fisch noch immer herumschnellen.

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Hei, nun war alles vergessen! Kälte, Nässe, Angst und Schrecken. Nun dachte er bloß an den Fisch, den er beinahe wieder verloren hätte, den aber eine unverdiente Gnade und ein Glück, wie er es im Leben sicherlich nie wieder haben würde, an dem Haken festgehalten hatten. Ja, er hatte eben auch dreimal auf den Köder gespuckt, das hatte geholfen. Zitternd, aber jetzt vor Aufregung, mit zusammengebissenen Zähnen und weit aufgerissenen Augen, folgte er dem Fisch da draußen, während er ihn langsam nach dem Land zog. Vorsichtig ging er zu Werke, als hätte er einen Riesenlachs an der Angel, und endlich hatte er ihn dicht am Ufer. Oh, hätte er bloß einen Eimer bei sich, – wie stellte man es nur an, ihn sicher an Land zu bringen! Gerd beschwor eine Reihe unsichtbarer Mächte, während er ihn langsam in die Bucht bugsierte und dann mit einem kurzen Ruck auf das Gras warf. Dann stürzte er sich mit einem Freudenschrei über ihn.

Es war ein großer, fetter Fisch mit breitem, dunklem Rücken, zwischen eineinhalb und zwei Pfund schwer. Gerd wog ihn in der Hand und war gewaltig stolz.

Er reihte nun alle drei Fische auf eine Rute, nahm die Angel und lief in langen Sätzen nach der Hütte. Noch zitterte die Erregung in ihm. Und wie er fror! Er stolperte. Wie, wenn er ertrunken wäre? Da würden sie nun in der Hütte sitzen und hätten nichts zu essen, wenn er nicht wäre. Aber jetzt kam er.

Horst und Klaus saßen zusammengekauert vor dem Ofen. Der Teekessel mit Wasser war aufgestellt. Es war weit über Mittagszeit, aber sie saßen bloß da und starrten stumpfsinnig vor sich hin.

Da riß Gerd die Türe auf und mit einem mächtigen »Hurra!«, wobei ihm die Stimme überschlug, stürmte er herein, naß und dreckig, verfroren, daß alles an ihm zitterte, aber stolz wie ein Sieger – war er nicht ein Meisterangler? –, so hielt er ihnen seinen Fang unter die Nase. Er platzte rein vor Stolz! Er kannte Männer, die als berühmte Angler bekannt waren, aber bei diesem Wetter hätten sie vielleicht nicht einmal den Köder aufs Wasser gebracht, geschweige ... »Und ins Wasser gefallen bin ich auch, beinahe wäre ich ertrunken, aber den Fisch ließ ich nicht los, Jungens, unter Wasser rollte ich die Schnur auf, um ihn heranzuholen« – – ja, so sprach er, ohne mit den Wimpern zu zucken.

Mit drei Fischen kam er nun, wovon zwei allerdings ziemlich klein waren, aber wäre er mit einem »Tischlein, deck dich!« gekommen, der Jubel, mit dem er jetzt empfangen wurde, hätte nicht größer sein können. Sie tanzten wie Indianer um ihn herum, klopften ihm auf die Schultern, daß das Wasser von ihm spritzte und widersprachen mit keiner Silbe, sondern taten, als glaubten sie alles aufs Wort, was er sagte. Der große Fisch ging von Hand zu Hand, wurde gewogen und wieder und wieder bewundert.

Sie legten Gerd auf die Pritsche und zogen ihm die Stiefel aus, während sie ihn klopften, rieben und schüttelten, um ihn warm zu machen. Sie nannten ihn ihren Retter und Befreier, und zuletzt hatten sie ihn so gepufft, gewalkt und geknetet, daß sie alle drei ermattet auf die Pritsche fielen – Gerd ohne Kleider, denn die hatten sie ihm während der liebevollen Behandlung und Bearbeitung ausgezogen.

Horst heizte schnell tüchtig ein, Klaus richtete die Fische zum Braten her und nahm Gerds Angelrute auseinander, und bald zischte und prasselte es lustig in der Pfanne. Die kleinen Fische schrumpften ziemlich zusammen, aber der große gab ordentlich aus, war rot und fett im Fleisch und herrlich anzuschauen.

Dann aßen sie sich wieder einmal richtig satt, so satt, daß sie pusteten und keuchten und nichts mehr hätten essen können, und wären sie an des Königs Tafel gesessen. Und während sie noch Tee tranken, hörten sie, wie sich der Sturm langsam legte; er jagte nicht mehr in unablässigem Heulen über die Hütte hinweg, er kam nur noch in einzelnen Stößen. – »Morgen haben wir das schönste Wetter«, behauptete Gerd. Er war die maßgebende Persönlichkeit des Tages.

Klaus schrieb ein langes Gedicht zu Ehren des Anglers, und Gerd mußte es sich dreimal vorlesen lassen. Er selbst wiederholte mehrere Male im Laufe des Tages die Geschichte von dem merkwürdigen Fischfang, und Klaus behauptete später, als sie sich abends zum Schlafen auf die Pritsche legten, der Fischfang sei so vor sich gegangen, daß Gerd längere Zeit auf dem Seegrunde spazierengegangen sei und dabei die Angel ausgeworfen habe, und da sei der gewaltige Fisch gekommen und habe ihn beinahe in so tiefes Wasser hinausgezogen, daß er nie wieder an die Oberfläche des Wassers gekommen wäre.

*


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