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XV.

Dunkel lag der Morgen über der Erde. Nur im Osten erschien ein scharf wie auf dem Zeichenbrett abgegrenztes Dreieck aus der dunklen Wölbung des Himmels herausgeschnitten. Seine Spitze zeigte nach der Horizontlinie, die aber in der Dunkelheit vergraben lag, und seine breitwinkligen Schenkel streckten sich in langen geraden Linien in die schwarze Himmelsdecke hinein. Ausgefüllt war dieses Dreieck von einem fahlen Lichtnebel, dessen milchstraßenähnliche Helle so gering war, daß sie kaum als eine Ankündigung der aufgehenden Sonne angesehen werden konnte. Aber das Bild änderte sich schon in wenigen Minuten. Die Helle wurde deutlicher, die Seiten des Dreiecks zerflossen in unbestimmte Linien. Das auf der Erde liegende Dunkel lichtete sich – das Licht war mit einemmal da und wurde deutlicher, ohne daß es von einer bestimmten Quelle auszugehen schien. Dann plötzlich stand der östliche Himmel in purpurnen Flammen mit unbeschreiblicher, hinreißender Farbenpracht, und der Eindruck eines lodernden Weltfeuers wurde noch erhöht durch die blaugrauen, den Qualm und Rauch eines solchen andeutenden Wolkenfetzen, welche vor der aufgehenden Sonne schwebten und zwischen denen der märchenhaft glühende Purpur hindurchleuchtete wie züngelnde Flammen. Noch ehe das Auge sich von dieser Farbenorgie losreißen mochte, hoben sich in der Mitte die grauen Wolkenstreifen wie ein Vorhang ein wenig von der Erde, und durch den rechtwinkligen freien Ausschnitt glühte ein Sonnenviereck wie geschmolzenes Purpurgold.

Es war drei Tage nach meiner Befreiung aus dem unterirdischen Gewölbe, das so nahe daran gewesen war, mein Mausoleum zu werden.

Ich saß wieder in meiner Höhle, mit Ungeduld den Anbruch des Tages erwartend. Es lag kein besonderer Grund zu dieser Ungeduld vor, nur schien die Höhle den Charakter des Anheimelnden, den sie vorher besessen, ganz verloren zu haben.

Ich war erst am vorigen Nachmittag, ziemlich spät, von Grayson hierher zurückgekehrt. Die Verhandlungen dort vor zwei Friedensrichtern, die zusammen die Amtsbefugnisse eines Magistrats besitzen, hatten mehr Zeit in Anspruch genommen, als ich erwartet hatte. Schließlich waren sie aber doch zu Ende gekommen und die beiden Gefangenen auf eine von Regina aus ergangene Weisung nach dort übergeführt worden, wo sich das Geschick, das sie über sich heraufbeschworen, erfüllen sollte.

Auf Grund meiner Zeugenaussagen, die ich zu Protokoll geben mußte, war einer der Mounted Policemen nach Esterhazy gesandt worden, um die Verhaftung des Hotelbesitzers vorzunehmen. Er kam unverrichteter Dinge wieder zurück. Der Gesuchte war »verreist«, Dauer und Ziel seiner Reise unbekannt.

Mir blieb in der Höhle sehr wenig zu tun übrig. Die wenigen Gerätschaften, die ich mit mir gebracht, hatte ich bereits zusammengepackt, bevor ich meine Wanderung nach der Siouxreservation angetreten hatte. Somit hielt mich eigentlich nur meine Verabredung mit Minnehaha hier zurück, und es war wohl das beschäftigungslose Warten, das mich so ungeduldig machte. Daß sie kommen würde, dessen war ich sicher. Ich hatte eigentlich erwartet, sie bereits hier zu finden, und ihr Ausbleiben machte mich etwas besorgt, denn ich gab mich nicht der geringsten Täuschung über die Stimmung hin, welche die letzten Ereignisse in dem Stamme gegen sie heraufbeschworen haben mußten.

Mit einem Gefühl großer Erleichterung vernahm ich deshalb einige Stunden später draußen einen Ruf, den ich sofort als von ihr ausgehend erkannte.

Ich beantwortete ihn und trat hinaus, ihr Herankommen zu erwarten.

Sie kam langsam heran. Ihren Kopf hielt sie gesenkt, der Schritt war schleppend, und der Gang, sowie die ganze Körperhaltung zeigten nichts mehr von der früheren Geschmeidigkeit und Elastizität.

Schweigend betrat sie die Höhle, und wie einem Gefühl schwerer Müdigkeit gehorchend, sank sie auf die Lagerstatt nieder.

»Du hast die Reservation verlassen?« fragte ich.

Sie nickte, ohne aufzublicken.

»Ich wußte es.«

Jetzt blickte sie doch auf, und auf ihrem Antlitz lag ein seltsam fragender Ausdruck.

»Wie konntest du das wissen?« fragte sie.

»Weil ich die Natur der Menschen etwas besser kenne als du,« war meine Antwort.

»Willst du damit sagen, daß du gewußt hast, man würde im Stamme Partei für einen Verbrecher nehmen und mich, die ich bereit war, mein Leben für die Zukunft meines Volkes zu geben, wie eine Ausgestoßene betrachten – daß man mich als eine Verräterin meines Volkes bezeichnen würde, – daß selbst meine Mutter – –«

Sie schlug die Hände vor das Gesicht und brach in ein heftiges Schluchzen aus.

»Genau das wollte ich sagen,« entgegnete ich nach einer kleinen Weile, »mit der einzigen Ausnahme vielleicht, daß ich mir das Verhalten deiner Mutter etwas anders gedacht hatte. Das mag wohl das Bitterste für dich sein. Mir zeigt es, daß wir gerade, wenn wir uns einbilden, die Menschennatur zu verstehen, in der Regel auf etwas stoßen, das uns zeigt, wie wenig wir im Grunde davon wissen. – Aber auf das Verhalten deines Stammes war ich vorbereitet. Ich war so sicher, daß es geradeso und nicht anders sein würde, daß ich bereits von Grayson aus nach Lebret telephoniert habe, ob du dort wieder Aufnahme finden kannst.«

»Das hast du getan?« fragte sie, den Kopf hebend und ihre mit Tränen gefüllten Augen auf mich richtend.

»Ja, und ich brauche nur zu telegraphieren, wenn du in Balcarres eintriffst, dann wird man eine Schwester senden, die dich dort abholt.«

Die Mitteilung kam ihr offenbar so überraschend, daß sie keine Erwiderung darauf hatte.

Sie hatte den Kopf wieder gesenkt, und das Gesicht mit den Händen bedeckend, saß sie völlig regungslos.

»Wie dein Stamm die ganze Sache beurteilen würde,« fuhr ich nach einer Pause fort, »war mir von Anfang an klar. Regen-ins-Gesicht hatte Whisky gebraut. Das ist in den Augen eines Indianers kein Verbrechen. Ganz besonders nicht, wenn er hin und wieder etwas davon abbekommt, wie das ja hier der Fall war. Er hatte einen Menschen ermordet. Aber der hatte seine geheime Destillation entdeckt, und es war daher Notwehr. Es handelte sich um den einen oder den anderen – und es traf den anderen. Nach der Logik deiner Volksgenossen ist das Kriegsglück. Einer fällt immer als Opfer im Streite – ich oder du. – Und nun kommst du und bist die Ursache davon, daß Regen-ins-Gesicht von seinem Schicksal ereilt wird. – Bedauern sie ihn etwa? – Nicht im geringsten! Er muß ja die Strafe erleiden, nicht sie. Kriegsglück! – Nur hat es sich diesmal gegen ihn gewandt. Aber sie verlieren doch dabei, denn sie werden vielleicht jetzt schärfer beaufsichtigt und – vor allem – es gibt jetzt keinen Whisky mehr für sie – –«

Sie sprang erregt auf.

»Whisky!« rief sie, und ihr Antlitz flammte. »Immer und immer Whisky! Ist er der Fluch, den Gott über die Menschheit gesandt hat – der Teufel, der sie in Versuchung führt und ins Verderben stürzt? Gibt es denn keine höheren Interessen im Leben als Whisky?«

»Es gibt welche. Aber es gehört mehr als die Kraft und Aufopferungsfähigkeit eines jungen Mädchens dazu, um sie deinem Volke zu geben. – Deinem Volke? – Und welches Beispiel geben wir Weißen ihnen denn? Du hast recht, Whisky ist der Fluch, ist der Teufel, der die Menschheit hetzt – Rothaut und Blaßgesicht – in diesem Lande des allmächtigen Dollars. Aber er hat nur Macht über sie, weil sie keine höheren Interessen kennt, als die Jagd nach dem Dollar. Falsche Propheten haben ihr gepredigt, daß der Zweck und das Ziel des Lebens der Erfolg sei, anstatt Zufriedenheit und Glück. Deshalb hetzen sie dich müde und erschöpfen ihr Gemüt in der Jagd nach dem Erfolg, den sie nach Dollars bemessen. Und dieses verarmte abgehetzte Gemüt braucht den kräftigen Anreiz, und der Anreiz zeigt ihm das Wunderland des Nirwana, des Vergessens, der Ruhepause in dem Gehetz. Deshalb trinkt man hier nicht, um zu trinken, sondern um sich zu betrinken. In meinem Lande hat das Bier und der Wein uns die schönsten Dichtungen geschaffen, hier schaffen sie nur Brutalität, Erniedrigung unter das Tier. Vielleicht kann es auch kaum anders sein in einem Lande, das noch kaum Zeit gehabt hat, sich über die ursprünglichsten Instinkte des Lebens zu erheben, das keine höheren Interessen des Lebens kennt, dessen einziger Gott in der Woche der Dollar ist und das sich nur des Sonntags auf den andern Gott besinnt, um sich winselnd vor ihm niederzuwerfen in der Furcht vor seinem gerechten Zorn.

Du hast eine Enttäuschung erlebt, Minnehaha, aber früher oder später mußte sie kommen. Sie konnte nicht ausbleiben. Du hattest eine Aufgabe auf dich genommen, für die ein Tekumseh in jedem einzelnen Stamme nicht hinreichen würde. Du hast von der Wiedergeburt deines Volkes geträumt. Es war ein Traum, dem das Erwachen folgen mußte. – Wiedergeburt! – Gott weiß es, daß wir Weißen sie so nötig haben, wie ihr Indianer, aber du und ich, wir sind zu schwach, um sie herbeizuführen. Es war eine Enttäuschung, Minnehaha. Wir alle erleben Enttäuschungen, und was ich dir wünsche, ist, daß die deinige nicht zu schwer auf dir lasten möge!« – – – – –

— — — — —

Am Nachmittage trafen wir in Balcarres ein. Von Rocanville hatte ich ein Telegramm nach Lebret gesandt und war daher nicht überrascht, auf dem Bahnsteig eine junge Nonne in der schwarzen Tracht ihres Ordens zu sehen, die unsere Ankunft erwartete.

Sie mochte kaum zwanzig Jahre zählen. Es war eine leichte und in der Tat fast ätherische Erscheinung, völlig verschieden von dem gewöhnlichen Typus der Nonnen. Der Eindruck des Ätherischen, des Visionhaften in ihrer Erscheinung wurde verstärkt durch die zarte, fast durchsichtige Haut des Gesichtes und der Hände, unter der man das Blut pulsieren zu sehen glaubte.

Sie war schön. Aber ihre Schönheit erweckte kein Begehren. Es war die Schönheit einer Askese, der Ekstase, das Resultat von im Gebet durchwachten Nächten und Abtötung des Leibes, unter denen das arme Herz sich allmählich loslöst von irdischen Wünschen. Die Berührung mit der realen sinnlichen Welt, die der einlaufende Zug und die hin und her eilenden Passagiere ihr so plastisch vor das Auge rückten, schien sie zu beunruhigen, zu erschrecken, und mein ruhiger Blick, der Blick eines Mannes, der kein geistliches Gewand trug, ihr ein Gefühl zu geben, als ob etwas Profanes in die Reinheit ihrer geheiligten Welt getreten sei.

Minnehaha küßte ihr die schmale, weiße Hand, die Schwester aber legte ihr wie eine liebende Freundin den Arm um den Hals und zog sie an sich.

»Ich hätte dich gar nicht erkannt, Mary, in der Kleidung deines Volkes. Du siehst aus wie eine richtige kleine Wilde,« sagte sie lächelnd. »Warum hast du sie wieder angelegt?«

»Sie ist indianisch – und ich bin eine Indianerin.«

»Aber du kommst doch jetzt wieder zu uns zurück?«

»Ich komme jetzt wieder zu euch zurück,« war die mit einer seltsamen Betonung gegebene Antwort.

»Nun, dann komm. Der Schlitten ist bereit, und wenn wir uns beeilen, kommen wir gerade noch zum Abendsegen nach Lebret.«

Minnehaha reichte mir die Hand.

Sie war kalt und feucht, und durch ihren Körper lief ein Frösteln.

»Leb wohl und habe Dank!« sagte sie kaum hörbar.

Die Schwester schien meine ausgestreckte Hand nicht zu bemerken. Es wäre eine physische Berührung mit der Welt da draußen gewesen, die sie scheute – mit der Welt, über welche die Heilige Schrift soviel Schlimmes sagt – mit der Welt, die so voll von Versuchungen und Anfechtungen ist – und die sich doch festklammert an das Herz mit tausend Fasern und Banden – –

Für die an die Einsamkeit ihres Konvents Gewöhnte mußte schon die kurze Fahrt nach Balcarres ein Abenteuer sein, das jahrelang in ihrer Erinnerung leben würde. Die beiden hatten im Schlitten Platz genommen; der Kutscher schnalzte mit der Zunge, und die Pferde zogen an.

Ich hatte erwartet, daß Minnehaha noch einmal den Blick auf mich richten würde, um ihr einen letzten Abschiedsgruß zuzuwinken – – es geschah nicht – – die schlanke Gestalt saß vornübergeneigt und – es war wohl ein Ruck des Schlittens, der sie veranlaßte, den Arm plötzlich, wie nach einem Halt suchend, um die Schulter ihrer jungen Freundin in der schwarzen Nonnenkleidung zu legen – –

Der Schlitten glitt hinaus in die schneebedeckte Prärie, über welche die scheidende Sonne einen Duft von rosigem Gold streute. Die unermeßliche Himmelswölbung strahlte in einer Klarheit, die den Blick in weltentrückte Fernen tauchen ließ. Im Westen flammten die Gold- und Purpurlichter der sterbenden Sonne – – –

Meine Blicke folgten den beiden Mädchengestalten in dem dahinsausenden Schlitten. Die bunte Kleidung der Indianerin und die schwarze der Nonne stachen in dem Lichthauche, mit dem der Sonnenuntergang sie umwob, seltsam voneinander ab, aber sie waren nicht mehr voneinander unterschieden als die beiden Welten, aus denen die zwei jungen Menschenkinder hier zusammentrafen.

— — — — —

»Meine Welt ist dort, – die deine da,« hatte Minnehaha gesagt, als sie sich vor ein paar Tagen aufs Pferd schwang, um meine Verfolger irrezuleiten.

Ihre Welt war nicht mehr dort in der engen indianischen Reservation. Sie war eine Verfehmte. Der Traum, ihr Volk groß und glücklich zu machen, war zu Ende geträumt, und was vor ihr lag, war leer – leer – – –

Wo würde sie eine neue Welt finden, – sie, mit den Instinkten für alles Große und Schöne, mit dem heißen indianischen Blute – – und der roten Haut? – – –

— — — — —

Nach einem Jahre wußte ich's.

— — — — —

Ich hatte einen Brief erhalten von meinem Freunde, Baron Amerhorst.

»... Wir hatten am Sonntag eine erhebende Feier,« schrieb er, »von der es Sie interessieren wird zu hören, denn sie betrifft die kleine Indianerin, mit der Sie ja da irgendwo in den Bergen zusammengetroffen waren. Sie war recht verändert, als sie zurückkehrte. Jetzt hat sie den Schleier genommen, als erste indianische Nonne in Kanada, soviel ich weiß. Am Sonntag fand ihre feierliche Einsegnung statt, zu welcher der Bischof von Regina gekommen war. – Gott gebe ihr die Kraft zu ihrem schweren Berufe, die wir alle nötig haben. Aber es will mir fast scheinen, als ob das arme kleine Ding ihrer besonders bedürfe. – – Minnehaha – Lachendes Wasser – war ihr indianischer Name. Es ist gut, daß sie ihn abgelegt hat, denn er würde recht fremdartig klingen hinter dem eisernen Gitter der Klausur.«

— — — — —

Und aus den Tiefen meiner Erinnerung herauf klang eine leise, wohllautende Stimme.

Eine Mädchenstimme. Und sie sang ein Lied.

Eine indianische Ballade. Fremdartig wie das rote Volk – klagend und doch süß einschmeichelnd die Töne – sehnsuchtsvoll – –

– – und traurig wie das Blätterfallen im Herbst – –

Von einem jungen Indianermädchen sang sie, das einst, als das Zwielicht des Sommerabends seine grauen Schleier in dem Qu'Appelle-Tale webte, einen geheimnisvollen Ruf vernahm, den es für die Stimme des Geliebten hielt. Und dem Rufe folgend, bestieg sie ihr Rindenkanu und fuhr auf den Fluß hinaus.

Und ward niemals wiedergesehen – – –

Aber wenn in mondhellen Nächten der Spiegel des Flusses silbern erglänzt, erscheint sie manchmal einem einsamen Jäger oder Trapper, der am Ufer neben dem verglimmenden Lagerfeuer liegt. Doch darf er nicht versuchen, sich ihr zu nähern, denn dann verschwindet sie sofort wieder in das geheimnisvolle Reich, aus dem sie gekommen – – –

Das hatte sie gesungen – Minnehaha – –

Und wohl nicht geahnt, daß sie sich selbst damit besang.

Arme Minnehaha! Auch du hörtest den geheimnisvollen, trügerischen Ruf und bestiegst dein Rindenkanu, um ihm zu folgen – – –

– – und wardst niemals wiedergesehen – – –

Aber in den mondhellen Nächten einsamen Denkens und Erinnerns – gleichviel, ob ich in stiller Nachtstunde daheim bei der Arbeit sitze und die elektrische Birne gelbe Lichtkreise auf das Papier malt, auf das ich schreibe, oder ob ich draußen in der Wildnis neben dem verglimmenden Kampfeuer liege, während der Wind den Duft der Prärieblumen zu mir führt, über mir die alten Zedern und Balsamtannen rauschen und irgendwo im Waldgrunde eine Drossel schlägt – da weiß ich, wird deine Gestalt wieder vor mir lebendig werden, und du wirst mich anblicken – wie einst – mit deinem lieben, treuen Gesicht, den kindlich-stolzen Zügen den träumerischen, großen, dunklen Augen – – –

So werde ich dich sehen – –

Aber nicht mehr in der fröhlich bunten Kleidung deines Volkes, sondern in dem schwarzen Nonnengewand – –

Sister Mary – –

Und es wird mir dann sein, als ob ich eine Stimme – die Stimme der Sister Mary – sprechen hörte:

»Deine Welt ist dort – die meinige da!«

Du hast recht – – –

Was haben diese beiden Welten miteinander zu schaffen?


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