Hans Dominik
Das stählerne Geheimnis
Hans Dominik

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Viel früher als die Flottenstation in Babeldaob wußte Präsident Price, daß die japanische Marine um ein U-Boot ärmer war. Von seiner Luftjacht kam der für die »Gerana« so verhängnisvolle Funkspruch, und er selbst sah es aus sechstausend Metern Höhe mit an, wie A 17 den Rammstoß führte und der U-Kreuzer weidwund nach unten ging. Nur ganz allmählich verschwammen die Umrisse des Bootes, während es tief und immer tiefer sank in dem kristallblauen Wasser.

»Wie lange haben wir ihn sehen können?« fragte er Curtis, der mit gefurchter Stirn neben ihm stand.

»Schwer zu sagen, Mr. Price. Es können fünfzig, können hundert und vielleicht noch mehr Meter gewesen sein. Aus unserer Höhe kann man die Dinge noch in großer Seetiefe erkennen. Ich will hoffen«, fuhr er nach kurzem Zögern fort, »daß dieser Rammstoß nicht wie der bekannte Funke im Pulverfaß wirkt. Es hat sich Zündstoff genug zwischen Tokio und Washington angehäuft. Vielleicht hätten wir besser getan, den Funkspruch nicht loszulassen.«

Price hatte die letzten Worte von Curtis nur noch mit halbem Ohr gehört. Sein Blick hing an den Vorgängen auf der Plattform, und sein ganzes Interesse galt dem mächtigen Rohrstrang, dessen Umrisse sich von der Jacht aus auch bis zu einer beträchtlichen Tiefe unter Wasser erkennen ließen.

»Unsinn, Curtis, was Sie da eben sagten«, brummte er halblaut vor sich hin. »Wenn's endlich zum Krach kommt, blüht unser Weizen. Die Corporation kann Munitionsaufträge gebrauchen. Sollte mich freuen, wenn ich sie ihr durch meinen Funkspruch verschaffe.«

Die Jacht hatte inzwischen den Liegeplatz der Werkflotte erreicht und schraubte sich in weiten Spiralen aus ihrer Höhe hinab. Noch tausend, jetzt nur noch fünfhundert Meter kreisten sie über der Plattform, und Price nahm ein Glas zu Hilfe, um die Dinge besser betrachten zu können.

»Alle Wetter, Curtis«, entfuhr es ihm dabei, »ein ganzer Kerl ist James Roddington doch . . . wenn er auch unheilbar verrückt ist. Das Stück soll ihm mal erst einer nachmachen. Können Sie es sehen? . . . sonst nehmen Sie mein Glas. Der Rohrstrang steht bei Gott frei auf dem Seegrund. Man kann es deutlich sehen. Die Trossen hängen schlaff an den Winden . . . ich habe es nicht für möglich gehalten, Curtis. Darum flog ich mit Ihnen hierher, mit meinen eigenen Augen wollte ich es sehen.«

Curtis gab ihm das Glas zurück.

»Gesehen habe ich es auch, Mr. Price. Verstehen kann ich es auch jetzt noch nicht. Nach unsern zuverlässigen Nachrichten hat Roddington mehr als hundertfünfzig Rohre nach Davao bringen lassen. Einen Strang von mehr als fünfzehn Kilometer müßte das geben. An keiner Stelle des Weltmeeres findet man solche Tiefe.«

Price hatte das Glas wieder an die Augen gesetzt.

»Verrückt ist Roddington! Rettungslos verrückt«, knurrte er, während er die Vorgänge auf der Plattform beobachtete, »aber seine Verrücktheit hat Format. Das muß man ihm lassen . . . Ah! . . . Sehen Sie mal, Curtis! Was ist denn jetzt da unten los? Die Kolonnen auf der Plattform wimmeln ja plötzlich wie die Ameisen durcheinander. Donnerwetter, sehen Sie doch bloß, Curtis, jetzt schwärmen die da unten in acht Strahlen auseinander. Gut gedrillt hat Roddington seine Leute. Die Girls in einer Revue können es auch nicht besser machen, wenn sie auf der Bühne einen Stern bilden.«

Price preßte das Glas fester an die Augen, während er weitersprach.

»Dabei arbeiten die Jungens da unten wie die Teufel, ich kann es ganz deutlich sehen . . . nehmen Sie mal das Glas, Curtis.«

»In der Tat, Mr. Price, Sie haben recht«, bestätigte ihm Direktor Curtis seine letzten Worte. »Jeder von den Kerls . . . auf einige zweihundert schätze ich ihre Zahl . . . hat einen Schraubenschlüssel . . . sie liegen auf den Knien und hantieren wie die Wilden . . . Das sieht ja fast so aus, als ob sie die Plattform wieder in die acht Segmente zerlegen wollten, aus denen sie zusammengefügt wurde.«

»Ausgeschlossen! Das halte ich für vollkommen ausgeschlossen. Wie ich die Sache taxiere, wird Roddington hier noch lange Zeit zu tun haben und die Plattform dabei nötig brauchen. Gerade jetzt sind hier die windstillen Monate. Es wäre töricht, wenn er seine Arbeiten unterbrechen wollte.«

»Ihre Meinung in Ehren, Mr. Price. Aber da . . . da sehen Sie, daß ich doch recht hatte.«

Price drückte das Gesicht gegen die große Spiegelscheibe der Jacht und starrte wie fasziniert auf das Schauspiel, das sich fünfhundert Meter tiefer seinen Blicken bot. Eins der acht großen Flugzeugmutterschiffe setzte sich langsam in Bewegung. Zwei Spalten klafften an den Stellen, an denen eben noch zwei Kolonnen der Werkleute arbeiteten. Die Spalten wurden breit und immer breiter, und mit einem Segment der großen Plattform fuhr das Schiff aus dem Kreis heraus.

Was hier geschah, wiederholte sich in den nächsten Minuten bei den andern Mutterschiffen. Eins nach dem andern löste sich aus dem starren Gefüge, das sie, durch die Plattform miteinander verbunden, so manchen Tag gebildet hatten. Wie ein gelber Riesenpfahl ragte nur noch das Ende des Rohrstranges an der Stelle aus der See, wo eben noch Roddingtons Arbeitsbühne stand.

Einige hundert Meter davon entfernt formierten sich die acht Mutterschiffe in Kiellinie und dampften mit forcierter Fahrt in Richtung auf Davao davon. Einen fremdartigen, fast grotesken Anblick gewährte das abziehende Geschwader den beiden Beobachtern in der Luftjacht. Um die volle Schiffsbreite und mehr noch ragte auf jedem von ihnen das Plattformsegment zu beiden Seiten über Bord hinaus und erinnerte in der Form ein wenig an die Schwingen eines Flugzeuges. Man konnte fast denken, daß die Schiffe sich bei etwas schnellerer Fahrt auch mit diesen kurzen Flügeln in die Lüfte erheben würden. Aber der Eindruck lastender Schwere und der Verbundenheit mit dem Wasser kam wieder durch die riesenhaften Kräne, Winden und Kabeltrossen, die jedes der acht Schiffe auf seinem Rücken trug.

Price gab durch das Telephon einen Befehl in den Führerstand, und in weiten Kreisen folgte die Jacht dem Geschwader, dem sich jetzt auch die Flottille der Zerstörer anschloß. Durch sein Glas konnte der Präsident beobachten, wie auf den Mutterschiffen intensiv weitergearbeitet wurde. Schon lag ein Teil der hohen Kräne waagerecht auf den Verdecken. Schon wurden die Seitenteile der Plattformsegmente dort, wo sie über die Bordwand hinausragten, plötzlich wie im Scharnier beweglich, klappten, von Winden angeholt, senkrecht in die Höhe und legten sich weiter über dem Schiffsdeck zusammen.

»Haben Sie eine Ahnung, Curtis, was das alles bedeuten soll?« fragte Price. Der überlegte eine geraume Weile, bevor er sich zur Antwort entschloß.

»Wenn Sie Wert auf mein Urteil legen, Mr. Price, so möchte ich sagen, es sieht fast wie eine Flotte aus, die sich auf einen kommenden Sturm vorbereitet, die alle Segel refft und alles fest macht, um das kommende Unwetter zu bestehen . . . und die außerdem vielleicht noch versucht, dem Wetter durch schnelle Flucht aus dem Wege zu gehen. Ich will nicht sagen, daß es so sein muß, Mr. Price, doch der Gedanke kam mir in dem Augenblick, als Sie mich fragten.«

Kopfschüttelnd griff der Präsident wieder zum Telephon.

»Wie ist die Wetterlage? Liegen Sturmwarnungen vor?« hörte Curtis ihn in den Apparat sprechen. Price legte den Hörer wieder auf.

»Was ist es?« fragte Curtis gespannt.

»Keine Sturmwarnungen, aber das Barometer im Führerstand ist seit einer halben Stunde rapide gefallen und fällt noch immer weiter. Der Pilot fragt, ob wir den Hafen von Caraga anfliegen sollen.«

Curtis schüttelte den Kopf. »Ich glaube, Mr. Price, Ihre gute Jacht braucht keinem Sturm aus dem Wege zu gehen. Mag kommen, was da will, wir sind in der Luft vollkommen in Sicherheit. Vielleicht sogar weniger gefährdet als auf der Reede von Caraga. Es hat an der Ostseite der Philippinen bisweilen plötzliche Flutwellen gegeben, denen kein schwimmendes Fahrzeug widerstehen konnte.«

Price nickte.

»Sie haben recht, Curtis, wir wollen zunächst einmal der Flotte Roddingtons folgen und sehen, was sich da weiter ereignet. Seinen abenteuerlichen Rohrstrang werden wir immer noch wiederfinden können . . . wenn er dem Ansturm der Elemente gewachsen ist. Es sollte mir um Roddington leid tun, wenn es anders wäre.« –

Der plötzliche Aufbruch der Werkflotte stand durchaus nicht im Programm Roddingtons und hatte sehr triftige Gründe. Kaum hatte Dr. Wegener jenen Schwächeanfall, der ihn in dem Augenblick überkam, da er das Riesenrohr fest im Seegrund stehen sah, überwunden, als er sich auch sofort wieder seiner schweren Verantwortung bewußt wurde. Sein erster Blick, sobald er wieder fest auf den Füßen stand, galt seinen meteorologischen Instrumenten, und mit Schrecken sah er, daß der Zeiger des Barometers während der kurzen Zeit seiner Ohnmacht sturzartig nach unten gegangen war und immer noch weiter fiel.

Eine kurze hastige Aussprache unter vier Augen gab es danach zwischen dem Doktor und Roddington, und dann kam der Befehl, der zweihundert Werkleuten die Werkzeuge in die Fäuste drückte und sie strahlenförmig über die Verbindungsstellen der Plattform ausschwärmen ließ.

Weiter geschah danach alles das, was Price und Curtis auf ihrer Luftjacht beobachten konnten. In schnellster Fahrt suchte die ganze Flotte der Werk- und Kriegsschiffe die schützende Bucht von Davao zu erreichen.

Roddington und Dr. Wegener hatten sich wieder an Bord der »Blue Star« begeben, die den Schluß der langen Schiffslinie bildete. Schweigend saßen sie im Kartenhaus auf der Brücke der Jacht, aufmerksam verfolgte der Doktor den Gang des Dosenbarometers, das vor ihm auf dem Tisch stand.

»Was befürchten Sie, Doktor?« brach Roddington die lastende Stille. »Einen Sturm, einen Orkan, einen Taifun?«

»Ich weiß es nicht, Mr. Roddington. Vielleicht das eine . . . vielleicht das andere . . . hoffentlich kein neues Seebeben. Es könnte alle unsere Hoffnungen zunichte machen.«

»Ein Seebeben, Doktor? Neue Veränderungen in der Tiefe? Nach so kurzer Zeit? Halten Sie das für möglich?«

Der Doktor zuckte die Achseln.

»Möglich ist alles, Mr. Roddington. Es läßt sich nichts mit Sicherheit voraussagen. Der Seeboden in der großen Tiefe ist vielleicht noch nicht im Gleichgewicht. Es könnte sein, daß neue Verschiebungen auftreten, daß er sich wieder hebt. Wir müssen abwarten, was die nächsten Stunden bringen . . . und müssen hoffen, Roddington, daß unsere Stahlrohre auch solchen Beanspruchungen gewachsen sind.« –

In sattem Blau glänzten Meer und Himmel, als die Werkflotte ihren Arbeitsplatz verließ. Einem bleiernen Grau war inzwischen die Azurfarbe gewichen. Nicht eigentliche Wolken waren es, die den Farbenwechsel hervorbrachten, sondern ein nebliger Dunst, stark genug, die Kraft der Tropensonne zu brechen. Nur noch wie eine bleiche Scheibe stand sie am Firmament, eintönig grau war auch das Meer. Obwohl sich kein Lüftchen regte, kam doch ein hohler Seegang auf. Einzelne lange Roller liefen von Osten her auf die Küste zu und brachten die »Blue Star« zum Schlingern.

Immer sorgenvoller wurde das Gesicht Roddingtons, während die Jacht bald nach Backbord, bald nach Steuerbord schwer überholte.

»Ich fürchte, Doktor Wegener«, begann er stockend, »das ist mehr als der Ausläufer eines fernen Sturmes. Das erinnert bedenklich . . .«

Ein schwerer Brecher, der die »Blue Star« von links her traf und seinen Gischt über die Brücke ergoß, ließ ihn verstummen. Schwer legte sich die »Blue Star« unter dem Anprall nach Steuerbord über. So stark war die Neigung, daß der Doktor seine Instrumente festhalten mußte, um sie am Fallen zu hindern.

Roddington wollte weitersprechen, eine Frage lag ihm auf den Lippen. »Ist es doch ein Seebeben?« wollte er sagen, als ihm die veränderte Miene des Doktors auffiel.

»Das Schlimmste ist vorüber, Roddington! Das Barometer steigt wieder!« fast triumphierend kamen die Worte aus seinem Munde.

»War es ein Seebeben?« brachte Roddington seine Frage an.

»Vielleicht, Mr. Roddington . . . wahrscheinlich sogar, aber jedenfalls kein schweres . . . nicht zu vergleichen mit jenem Beben, das wir hier vor Monaten miterlebten. Sehen Sie . . .«, er deutete auf die Skala des vor ihm liegenden Instrumentes, »man kann es direkt verfolgen, wie der Zeiger von Millimeter zu Millimeter läuft.«

Er stand auf, ging auf die Brücke hinaus und blickte prüfend in die Weite.

»Es klärt sich schon wieder auf, Mr. Roddington«, sagte er, als er in das Kartenhaus zurückkam. »Ich glaube, daß es nicht mehr nötig ist, mit der Flotte in den Hafen zu gehen. Sobald sich die See beruhigt hat, können wir zu unserm Arbeitsplatz zurückkehren.« –

Verwundert sahen Price und Curtis von ihrer Jacht aus, wie die Werkflotte ihre Fahrt verlangsamte, schließlich beidrehte und liegenblieb.

»Verstehen Sie, Curtis, was jetzt wieder los ist?« fragte der Präsident.

»Ich sehe nur, Mr. Price, daß Roddington sich mal wieder sehr plötzlich eines andern besonnen hat. Warum? Das mag der Teufel wissen. Seine Schiffchen rollen in der groben Dünung nicht schlecht durcheinander. Ich würde in seiner Lage schleunigst einen sicheren Hafen aufsuchen. Aber . . . Sie haben es ja öfter als einmal gesagt, der Mann ist unheilbar verrückt . . . sehen Sie, jetzt dreht die ›Blue Star‹ um und fährt denselben Weg zurück, den sie gekommen ist.«

Direktor Curtis brauchte nicht weiterzusprechen, Price sah mit eigenen Augen das Manöver, das sich unter ihm vollzog. Die ganze Werkflotte, mehr als zwanzig Schiffe, wendete und fuhr denselben Kurs zurück, den sie gekommen war.

*

Ein Funkspruch wies Hatama, Kyushu und Oburu an, das schnellste im Hafen von Babeldaob liegende Marineflugzeug zu nehmen und unverzüglich zur mündlichen Berichterstattung nach Tokio zu kommen. Mehrfache viele Stunden währende Vernehmungen über den Unfall der »Karawa«, bei denen jedes einzelne Wort der drei vielleicht über Krieg und Frieden entscheiden konnte, entwickelten sich aus dieser Berichterstattung. –

Admiral Yoritama hatte das Protokoll des letzten Verhörs vor sich liegen, als er eine neue Vernehmung begann.

»Sie haben ausgesagt, Herr Kapitänleutnant Hatama, daß das Periskop der ›Karawa‹ durch Tang getarnt war, so daß die Amerikaner Ihr Boot nicht bemerken konnten. Ferner haben Sie angegeben, daß der Unfall der ›Karawa‹ durch einen planmäßigen Angriff des Zerstörers A 17 verursacht wurde. Wie lassen sich diese beiden Behauptungen miteinander vereinigen?«

Hatama überlegte eine Weile, bevor er antwortete.

»Es ist richtig, Exzellenz, daß das Periskop in der angegebenen Weise getarnt war. Es ist aber möglich, nach meiner persönlichen Überzeugung muß es so gewesen sein, daß die Tarnung . . . vielleicht durch das Schraubenwasser der in der Nähe passierenden Frachtschiffe zerstört wurde. Jedenfalls setzte A 17 plötzlich Kurs auf die ›Karawa‹ und rannte mit Volldampf auf sie zu. Das U-Boot wäre zweifellos vernichtet worden, wenn es mir nicht im letzten Augenblick gelungen wäre, wegzutauchen.«

Mit hastender Feder notierte ein Sekretär die Aussage Hatamas, kopfschüttelnd verglich sie der Admiral mit einem anderen Schriftstück.

»Sie vermuten, Kapitänleutnant, daß die Tarnung durch irgendwelche Einwirkungen zerstört wurde. Auf der Werft in Babeldaob hat man an dem gebrochenen Rohr aber noch eine größere Menge Seetang vorgefunden. Wie verträgt sich das mit Ihrer Auffassung?«

Wieder eine längere Pause, bevor der Kommandant antwortete.

»Dieser Befund schließt die Möglichkeit nicht aus, Exzellenz, daß das Tangbündel sich doch etwas verschoben hat und dadurch ein blinkender Teil des Periskopes sichtbar wurde. Ich muß bei meiner früheren Aussage bleiben, daß ein zielbewußter, heimtückischer Überfall auf die ›Karawa‹ stattgefunden hat.«

Admiral Yoritama ließ den Kommandanten das neue Protokoll unterschreiben und ersuchte ihn, sich weiter zur Verfügung des Admiralstabes zu halten.

Hatama verließ danach den Raum, Kyushu und Oburu wurden hereingerufen. Ihre Vernehmung war nur kurz und deckte sich mit ihren früheren Aussagen.

»Wir haben den Vorfall nicht beobachten können, wir standen im Augenblick des Zusammenstoßes nicht am Periskop«, gaben beide übereinstimmend zu Protokoll. –

Eine ernste Beratung zwischen den Admiralen Yoritama, Togukawa und Harunobu folgte der Vernehmung.

»Einwandfrei beweisen können wir den amerikanischen Angriff nicht«, eröffnete Yoritama die Besprechung, »wenn er auch höchstwahrscheinlich stattgefunden hat . . . Die Voraussetzungen für einen diplomatischen Schritt in Washington sind wenig günstig.«

»Die ganze Angelegenheit ist wenig erfreulich«, stimmte ihm Exzellenz Harunobu bei. »Die ›Karawa‹ befand sich innerhalb der amerikanischen Hoheitsgrenze, wo sie nach internationaler Gepflogenheit nichts zu suchen hatte . . . Zu allem Überfluß lag sie auch noch untergetaucht dort und beobachtete Arbeiten, an deren Geheimhaltung der amerikanischen Marine offenbar gelegen ist. Bei diesem Tatbestand muß ich von einem Schritt in Washington abraten. Unser Botschafter würde dabei in einer schwierigen Lage sein. Er müßte den Aufenthalt der ›Karawa‹ in amerikanischen Gewässern offiziell bekanntgeben. Die Regierung der Union würde diese Mitteilung sicherlich in einer für unsere Marine wenig angenehmen Art glossieren, im übrigen alles auf einen unglücklichen Zufall schieben und jeden Angriff ableugnen.«

»Und die ›Gerana‹?« warf Yoritama ein.

»Wir haben nicht die Spur eines Beweises, daß sie durch amerikanische Schiffe versenkt wurde, sosehr auch hier der Verdacht besteht.«

Togukawa, der Chef des japanischen Admiralstabes, hatte bisher schweigend zugehört; jetzt begann er zu sprechen.

»Ich würde es für ein Unglück halten, wenn wir Beweise hätten und gezwungen wären, in Washington Beschwerde zu erheben.«

Yoritama und Harunobu sahen ihn erstaunt an, während er fortfuhr.

»Sie werden meine Auffassung sofort begreifen, meine Herren. Eine wohlbegründete Beschwerde in dieser Angelegenheit wäre gleichbedeutend mit sofortigem Kriegsausbruch, der uns im Augenblick noch nicht paßt.«

Ein Nicken der beiden anderen bewies, daß sie ihn verstanden. Ohne es auszusprechen, dachten alle drei in diesem Augenblick gleichzeitig an denselben Angriffsplan, der bis in alle Einzelheiten ausgearbeitet in den Geheimakten des Admiralstabes lag. Ein Flottenbauprogramm war danach erst zu Ende zu führen, das die japanischen Seestreitkräfte instand setzen sollte, sich ebenso plötzlich und schlagartig, wie es vor vielen Jahrzehnten mit der russischen Festung Port Arthur geschah, der amerikanischen Besitzungen im Pazifik zu bemächtigen.

Deshalb hatte man Formosa und die Palauinseln zu uneinnehmbaren Flottenstützpunkten ausgebaut, um von dort aus im geeigneten Augenblick den Vorstoß gegen die amerikanische Herrschaft auf den Philippinen zu unternehmen.

Als ob er jeden Gedanken der beiden andern mitgedacht hätte, sagte Togukawa:

»Der erste Schlag muß sofort Erfolg haben. In spätestens zwei Jahren sind wir so weit. Vorher dürfen unsere diplomatischen Beziehungen mit der amerikanischen Union keine Störung erleiden.«

»Zwei Jahre sind eine lange Zeit, Exzellenz«, warf Yoritama ein, »in zwei Jahren können die Amerikaner in Manila Treibstoffdepots haben, durch die sie von der Zufuhr aus ihrem Land unabhängig werden. Dann sind die Philippinen für uns uneinnehmbar.«

Togukawa machte eine abweisende Bewegung. »Der Plan, an den Sie denken, war ein Bluff.«

»Der morgen oder übermorgen Wirklichkeit werden könnte, Exzellenz. Die Treibstoffversorgung der Flottenstützpunkte auf Luzon und Hawai bildet den schwachen Punkt in der amerikanischen Rüstung. Das haben die Yankees wohl erkannt, und ich fürchte, sie werden die Zeit, die wir ihnen lassen müssen, gut ausnutzen.«

»Wir schweifen ab, meine Herren«, unterbrach ihn Togukawa. »Über die Frage, um derenthalben wir zusammenkamen, sind wir wohl alle der gleichen Meinung. Keine diplomatischen Schritte in Washington wegen der ›Karawa‹. Weitere Beobachtung der Arbeiten des Mr. Roddington. Unsere U-Boote werden für diese Angelegenheit nicht mehr gefährdet. Irgendwelche harmlosen Kopradampfer können uns die gleichen Dienste leisten. Unter allen Umständen müssen wir dahinterkommen, was Roddington und die amerikanische Kriegsmarine mit ihren Arbeiten bezwecken. Geld darf dabei keine Rolle spielen. Der Admiralstab stellt für diese Angelegenheit aus dem Dispositionsfonds zunächst einen Betrag von einer Million Jen zur Verfügung. Das wäre im Augenblick wohl alles.«

»Ist über das Gesuch des Kommandanten Hatama schon ein Entschluß gefaßt?« fragte Yoritama.

»Der Abschied wird ihm nicht bewilligt«, erwiderte Togukawa, »die allerhöchste Stelle hat dahin entschieden, daß ihm kein Vorwurf zu machen ist. Die Führung der ›Karawa‹ gibt er ab. Ich habe ihn mir auf ein Jahr zur besonderen Verwendung im Admiralstab erbeten.«

Die Beratung der Admirale war beendigt. Hätte Präsident Price um sie gewußt, er wäre sicherlich wenig befriedigt von ihr gewesen. Noch einmal ging die drohende Kriegsgefahr an den Völkern zu beiden Seiten des Pazifik vorüber.

*

Eine Admiralskonferenz fand nicht nur in Tokio, sondern auch in Washington statt. Mr. Harding, der Staatssekretär des amerikanischen Marineamtes, hatte die Admirale Jefferson und Burrage zu sich gebeten, um mit ihnen über eine Denkschrift des Kapitäns Craven zu beraten, und es kamen dabei auch Dinge zur Sprache, mit denen sich fast zur gleichen Zeit die japanischen Marine-Exzellenzen befaßten.

»Ich habe die technischen Zahlenangaben der Arbeit von Kapitän Craven nachgeprüft«, begann Admiral Jefferson seinen Bericht, »sie stimmen durchweg. Unsere See- und Luftstreitkräfte im Pazifik haben in runder Summe zwei Millionen Pferdestärken. Ihr Treibstoffbedarf während eines Kriegsjahres wird von Kapitän Craven mit drei Millionen Kubikmeter eher zu niedrig als zu hoch veranschlagt. Tankanlagen auf Luzon, die diese Menge fassen, sind in der Tat erforderlich, wenn wir die Schlagfertigkeit unserer Streitkräfte für ein erstes Kriegsjahr sicherstellen wollen. Unsere jetzigen Anlagen würden allenfalls für einen Monat ausreichen. Meine Meinung geht dahin, mit den von Craven vorgeschlagenen Neubauten in der Nähe von Manila sofort zu beginnen und sie schnellstens auszuführen.«

»Wollen Sie sich bitte zu der Angelegenheit äußern?« wandte der Staatssekretär sich an Admiral Burrage.

»Ich unterschreibe jedes Wort, Exzellenz, das in der Denkschrift steht. Es sind im Amt Stimmen laut geworden, daß Craven die Dinge zu sehr schwarz in schwarz dargestellt hat. Nach meiner Ansicht sind sie in Wirklichkeit noch schwärzer, als er sie schildert.

Ich beginne mit der ersten Feststellung der Denkschrift. Durch jahrelange Untersuchungen und Bohrungen haben unsere besten Geologen, die Professoren Tate und Caine, konstatiert, daß auf den Philippinen keine Erdölvorkommen vorhanden sind. Dies Ergebnis ist grundlegend und formgebend für alles weitere. Jede Tonne Treiböl für unsere Wehrmacht muß demnach von auswärts nach den Philippinen gebracht werden, und im Kriege ist sie Bannware. Mögen wir holländisches Öl aus den nahen Sundainseln oder amerikanisches aus den Staaten dorthin bringen, in jedem Fall wird der Gegner mit allen Kräften bemüht sein, die Transporte zu unterbinden. Die Gefahr, daß es ihm gelingt, ist groß und wird von Jahr zu Jahr größer. Die Folgen einer Unterbindung hat Admiral Jefferson Euer Exzellenz bereits angedeutet . . .«

Admiral Burrage machte eine kurze Pause. Jefferson benutzte sie zu einer Zwischenbemerkung.

»Ich kann mich mit dem negativen Ergebnis der Professoren Tate und Caine noch nicht zufrieden geben. Auf den benachbarten Sundainseln sind reichlich Petroleumquellen vorhanden, ebenso auf Formosa und in Hinterindien. Es will mir nicht in den Kopf, daß es auf den Philippinen gar kein Erdöl geben sollte. Ich würde es mit Freude begrüßen, wenn das Marineamt die Schürfungsarbeiten fortsetzen ließe . . . vielleicht durch andere Geologen . . . die eine glücklichere Hand haben. Wichtig genug ist die Sache dazu.«

Die beiden Admirale waren so in die Diskussion vertieft, daß keiner von ihnen auf das Gesicht des Staatssekretärs achtete. So entging ihnen ein leichtes rätselhaftes Lächeln auf den Zügen, als er jetzt antwortete.

»Ihre Anregung kommt zu spät, Herr Admiral, ich habe die Fortsetzung der Schürfungsarbeiten bereits veranlaßt. Sie sind seit Monaten im Gange.«

»Hoffentlich mit besserem Erfolg als die früheren«, sagte Jefferson. Burrage fuhr in seinem Referat fort.

»Jedenfalls müssen so oder so bombensichere Tankanlagen bei Manila geschaffen werden, deren Fassungsvermögen wenigstens drei Millionen Kubikmeter betragen sollte. Nur dann haben wir Sicherheit, daß der Gegner unserer Verteidigung nicht schon im ersten Kriegsjahr den Lebensnerv durchschneidet. Jeden entbehrlichen Dollar müssen wir in diese Anlage stecken. Doppelt, ja dreimal so groß, als Kapitän Craven sie verlangt, möchte ich sie bauen, wenn es irgendwie möglich ist.«

»Das würde nicht mehr nötig sein«, warf Admiral Jefferson dazwischen, »wenn unsere Geologen endlich Erdöl auf den Philippinen finden.«

»Dann erst recht!« verteidigte Burrage seinen Standpunkt. »Man müßte auf den Inseln dann Raffinerien errichten, um das Rohöl an Ort und Stelle zu reinigen. Solche Anlagen sind durch einen Fliegerangriff leicht in Brand zu setzen, und der Gegner würde mit allen Mitteln bestrebt sein, sie zu zerstören.«

»Für jeden Fall, Gentlemen«, nahm der Staatssekretär das Wort, »steht fest, daß wir Tankanlagen von der Größe, wie sie Kapitän Craven fordert, brauchen.«

»Unbedingt, Exzellenz!« fast gleichzeitig kamen die Worte von den Lippen der beiden Admirale.

»Kapitän Craven«, fuhr Harding fort, »wünscht die neuen Tankräume in den Hängen des Porphyrgebirges östlich von Manila anzulegen. Er schlägt vor, sie so tief in den gewachsenen Fels einzusprengen, daß auch die schwersten Fliegerbomben und Lufttorpedos ihnen nichts anhaben können. Die Füllung der Tanks und die Entnahme des Brennstoffes soll nach seinem Plan durch unterirdisch verlegte Druckrohre erfolgen.«

»Eine merkwürdige Duplizität der Ereignisse, die mir beim Durchlesen der Denkschrift sofort auffiel«, platzte Jefferson heraus.

»Wieso das?« fragte der Staatssekretär.

»Weil ich vor zwei Monaten einen ganz ähnlichen Plan entwarf und den japanischen Agenten in die Hände spielen ließ. Damals handelte es sich darum, den Gelben eine plausible Verwendung von Roddingtons Rohren zu suggerieren und sie über den wirklichen Zweck zu täuschen. Dabei kam ich auf die Idee von bombensicheren Rohrleitungen und weit in das Gebirge hineingeschobenen Tanks.«

»Ist nicht gerade vorteilhaft, daß die Herrschaften in Tokio auf diese Weise von dem Plan wissen«, warf Burrage ein.

»Mögen sie es wissen oder nicht«, sprach Harding weiter. »Die Anlagen müssen so absolut unangreifbar gebaut werden, daß sie vor jeder Beschädigung durch feindliche Gewalt gesichert sind, Übrigens ist die Frage noch offen, wo wir sie hinstellen werden. Es wird davon abhängen, ob und wo wir auf den Inseln Erdöl finden.«

Admiral Burrage zog ein bedenkliches Gesicht.

»Ich befürchte, Exzellenz, daß die Japaner uns keine Zeit lassen werden, das Ergebnis neuer Bohrungen abzuwarten. Wir müssen damit rechnen, daß es im Pazifik in sehr absehbarer Zeit zu einer Konflagration kommt. Der Ausbau der japanischen Flotte geht in einem Tempo vor sich, daß alle maßgebenden Politiker – sowohl die britischen wie die unsrigen – mit einem kriegerischen Zusammenstoß in spätestens zwei Jahren rechnen. Wenn Ihre neuen Sachverständigen ebensoviel Zeit brauchen wie die Herren Tate und Caine, wird es zu spät sein.«

»Davon ist keine Rede, Herr Admiral Burrage«, fiel ihm der Staatssekretär ins Wort, »ich verlange nur noch drei Monate. Innerhalb dieser Frist werden wir wissen, ob es auf den Philippinischen Inseln Erdöl gibt oder nicht.«

»Wir sollten trotz alledem sofort mit dem Bau der Tanks bei Manila beginnen«, schlug Burrage vor, »dort müssen sie ja auf jeden Fall angelegt werden. Jeder Aufschub kann verhängnisvoll werden.«

»Ich kann Ihrer Auffassung nicht ohne weiteres beipflichten«, erwiderte Harding. »Setzen Sie einmal den Fall, es würden mächtige Brennstoffquellen im südlichen Teil von Mindanao erbohrt, dann wäre es meiner Meinung nach verfehlt, die Tankanlagen tausend Kilometer nördlich davon auf Luzon zu errichten.«

»Und Manila, Exzellenz?! Unser Kriegshafen, unsere stärkste Seefestung auf den Inseln? Soll es ohne Brennstoffversorgung bleiben?«

Erst nach längerem Schweigen entschloß sich der Staatssekretär zu einer Antwort.

»Es wäre vielleicht möglich, meine Herren, daß die amerikanische Union dann einen neuen Flottenstützpunkt mit noch viel stärkeren Befestigungen auf den Inseln anlegt, um den für unsere Wehrmacht unentbehrlichen Brennstoff in nächster Nähe und unter sicherem Schutz zu haben. Das alles wird sich im Laufe der nächsten zwölf Wochen erweisen.« –

In mehr als nachdenklicher Stimmung verließen die beiden Admirale das Marineamt.

»Haben Sie begriffen, was Harding eigentlich meinte?« fragte Burrage Jefferson. »Mir waren seine letzten Worte so dunkel wie ein delphisches Orakel.«

Jefferson ließ sich Zeit mit der Antwort. Erst nach einer nochmaligen Aufforderung entschloß er sich dazu.

»Entweder, Burrage, erlebt die Welt im Laufe der nächsten zwölf Wochen eine ungeheure Überraschung, oder ein amerikanischer Bürger erfährt die größte Enttäuschung seines Lebens. Das war es wohl, was der Staatssekretär im Sinne hatte.«

»Wollen Sie mich zum besten haben, Jefferson?« rief Burrage ärgerlich. »Ihre Worte sind ja noch zehnmal dunkler als die von Harding.«

Jefferson zuckte die Achseln. »Ich möchte Ihnen nicht etwas sagen, Burrage, was vielleicht nicht zutrifft. Es ist nur eine Vermutung von mir . . . die mir freilich immer wahrscheinlicher wird, je länger ich sie überdenke. In zwölf Wochen werden wir Gewißheit haben.«

Sie hatten inzwischen den Garfield-Platz erreicht. Mit einem Ruck blieb Admiral Burrage stehen und sagte verdrießlich:

»Mein Weg geht hier links ab. Grüßen Sie das Orakel von Delphi von mir, wenn Sie ihm zufällig begegnen sollten.«

»Auf Wiedersehen, Burrage«, lachte Jefferson ihm nach, »warten Sie nur die zwölf Wochen ab.«

*

»Der Strang steht noch, Doktor Wegener!«

Roddington stieß die Worte hervor und ließ das Glas sinken, durch das er bisher von der Brücke der »Blue Star« aus die See abgesucht hatte. Wie ein gelbes Pünktchen leuchtete es weit voraus auf der blauen Fläche, wuchs langsam, während die Jacht darauf zuhielt, und stand schließlich wie ein mächtiger Pflock im Ozean, als das Schiff mit rückwärts gehenden Schrauben dicht daneben die Fahrt abstoppte.

»Der Strang steht, Roddington! Steht hoffentlich unversehrt.«

Noch während der Doktor es sagte, gingen seine Finger zum Schaltknopf des Echolotes. Ein Druck, ein Knall, der Zeiger des Tiefenmessers lief über die Skala, blieb zitternd auf der »Dreizehn« stehen. Der Doktor kniff die Lider zusammen, als wolle er schärfer sehen, fragte dann.

»Täuschen mich meine Augen, Mr. Roddington? Ich lese dreizehn ab, nicht fünfzehn Kilometer.«

Roddington beugte sich dichter über die Skala. »Sie haben richtig gesehen, Doktor Wegener. Es sind dreizehn Kilometer.«

Zum zweiten, zum dritten und auch zum vierten Male ließ der Doktor den Apparat arbeiten. Drei neue Lotungen; jede von ihnen ergab den gleichen Wert wie die erste. Dreizehn Kilometer war die See an der Stelle tief, wo das Rohr stand.

»Verstehen Sie, wie das möglich ist, Doktor?« fragte Roddington.

Der Doktor hatte sich in den Stuhl vor dem Instrumententisch fallen lassen und wühlte mit beiden Händen in seinem Schopf. Erst nach minutenlangem Grübeln gab er Antwort.

»Es ist wunderbar, Roddington. Über alle Maßen wunderbar und unbegreiflich. Das obere Ende des Stranges hat sich um kein Meter verschoben, aber der Seeboden, in dem das Rohr steckt, ist zwei Kilometer flacher geworden . . . Er muß es geworden sein, denn das Lot ist zuverlässig. Nur eine Erklärung vermag ich zu finden. Von allen Seiten her muß sich der Boden zu der tiefsten Stelle hin, an die wir den Strang stellten, herangeschoben haben, ohne das Rohr mit in die Höhe zu nehmen. Unfaßlich bleibt mir, wie das geschehen konnte.«

James Roddington war tief erblaßt. Seine Knie zitterten, kraftlos ließ auch er sich in einen Sessel sinken. Noch niemals, seitdem die beiden zusammen arbeiteten, hatte Dr. Wegener ihn so verzweifelt und niedergebrochen gesehen.

»Ich fürchte, Doktor Wegener, alles ist verloren«, kam es tonlos von seinen Lippen. »Der fürchterliche Druck . . . der entsetzliche, unberechenbare Druck, den die heranschiebenden Magmamassen des Seebodens ausgeübt haben . . . unmöglich, daß das Rohr ihm widerstehen konnte . . . Ich hab's gewagt, das Spiel ist verloren. Es war vergeblich, was ich versuchte.«

Der Doktor legte dem Zusammengesunkenen die Hand auf die Schulter. »Kopf hoch, Roddington! So schnell gebe ich das Spiel nicht verloren. Sie sagten selbst, der Gesteinsdruck ist unberechenbar. Mit dreifacher Sicherheit habe ich das Rohr gegen den Wasserdruck berechnet. Vielleicht bleibt die Beanspruchung in dieser Grenze.«

»Ich glaube es nicht, Doktor. Ich kann es nicht glauben«, stöhnte Roddington, ». . . ein Felsengebirge . . . zweitausend Meter hoch . . . keine Stahlwand könnte solchem Druck widerstehen.«

»Kopf hoch, Roddington!« Dr. Wegener gab ihm einen kräftigen Schlag auf die Schulter. »Erst sehen und nicht verzweifeln!«

Roddington sah ihn mit abwesenden Blicken an. »Ich sollte jetzt nach Washington, Doktor. Sollte Harding mündlich berichten, wie weit wir gekommen sind. Was soll ich ihm nun sagen?«

»Sagen Sie gar nichts, Mr. Roddington. Bleiben Sie hier! Funken Sie ihm nur, daß der Strang steht und daß die Arbeiten weitergehen.«

»Und danach, Doktor? Wenn wir an die Stelle kommen, wo das Rohr zusammengequetscht, ungangbar ist? Was soll ich dann sagen?«

Dr. Wegener war aufgestanden.

»Nicht unnütz grübeln, Roddington! Wir wollen arbeiten, Tag und Nacht arbeiten, daß wir schnell in die Tiefe kommen, alles weitere müssen wir heute noch der Zukunft überlassen. Vielleicht, Mr. Roddington . . . ich sage es nicht als einen leeren Trost für Sie . . . vielleicht war dies zweite Seebeben Ihren Plänen sogar förderlich. In wenigen Tagen werden wir es wissen.« –

Und dann lag Roddingtons Werkflotte wieder an ihrer alten Stelle um den Rohrstrang herum, und andere Maschinen und andere Werkleute waren an der Arbeit, um die Förderanlagen in das Riesenrohr einzubauen. Fördermaschinen und Förderschalen, mit denen Menschen zum erstenmal in bisher noch niemals erreichte Tiefen hinabsteigen wollten.

Fünfzehn Kilometer tief war der gigantische Schacht, den Roddington in den Ozean und den Seeboden abgesenkt hatte, fünfmal tiefer als die tiefsten bisher auf der Erde existierenden Schächte. Unmöglich war es natürlich, diese gewaltige Strecke in durchgehendem Betrieb mit einem Förderseil zu durchfahren. Keine Trosse, und wäre sie auch aus Roddingtons bestem Stahl geflochten, hätte solcher Beanspruchung standgehalten. Deshalb war der riesige Schacht unterteilt. Wie dicke Knoten in einem Bambusrohr saßen fünf stählerne Hohlkugeln in dem Strang. In Abständen von je zweitausendfünfhundert Meter hatte man sie zwischen die Rohrlängen während der Absenkung eingefügt.

Meisterstücke der Gießkunst waren diese Kugeln. In genialer Planung hatten Dr. Wegener und Roddington die ersten Zeichnungen dazu entworfen. Monate hindurch hatten die besten Konstrukteure des Trentonwerkes nach diesen Entwürfen auf dem Reißbrett weitergearbeitet, bis schließlich in den Gießgruben aus edelstem Stahl jene wunderbaren Gebilde entstanden, die jetzt, tief in den Ozean versenkt, zu Teilen des gewaltigen Rohrstranges geworden waren. Äußerlich glatte Kugeln, doch im Innern mit all dem vielen Neuen ausgerüstet, das abweichend von allem Bisherigen zur Beherrschung der riesigen Tiefe notwendig wurde.

Umsteigestationen sollten diese Kugeln unter anderem werden zwischen je zwei übereinanderliegenden Fördereinrichtungen. In der oberen Kugelhälfte landete der Förderkorb der oberen Anlage, der aus zweitausendfünfhundert Meter Höhe herunterkam, aus ihrer unteren Hälfte ging die Förderschale der nächsten Anlage ab, um Menschen und Material zu der nächsten zweitausendfünfhundert Meter tiefer gelegenen Kugel zu bringen.

Bis auf die letzte Schraube und den letzten Feilstrich fertig, kamen sechs Förderanlagen von Trenton her über die See, und kaum lagen ihre Teile auf der Arbeitsbühne der Werkflotte, als auch schon mit dem Einbau begonnen wurde.

Seine fähigsten Ingenieure aus Trenton und die erfahrensten Spezialisten, die er in der Union auftreiben konnte, hatte Roddington zu diesem Zweck versammelt. Verwegene Gesichter waren darunter, die in den Kupfergruben von Colorado, den tiefsten Schächten der Welt, gearbeitet hatten. Verwitterte, ausgedörrte Gestalten, die alle Schrecken der Tiefe kannten. Leute, die mit dem Tode auf du und du standen.

Ein Tagelohn von zweihundert Dollar hatte sie dem Rufe Roddingtons willig folgen lassen, erwartungsvoll und tatendurstig waren sie über den Pazifik hierhergekommen, aber sie erschraken doch, als sie hörten, worum es hier ging. –

»Was Sie sagen, Mr. Roddington, ist ein Ding der Unmöglichkeit«, erklärte Bergingenieur Larking, der die Förderanlage der Anaconda-Mine gebaut hatte. »Auf dem halben Wege . . . nein, auf dem dritten Teil des Weges werden sie schon verbrennen, die Rechnung ist sehr einfach. Auf je hundert Meter Tiefe steigt die Temperatur um drei Grad Celsius. Vierhundertfünfzig Grad Wärme, gute Rotglut, werden Sie in fünfzehntausend Meter Tiefe haben.«

»Ihre Rechnung ist blödsinnig, mein Lieber«, mischte sich Dr. Wegener in die Debatte. »Noch blödsinniger als blödsinnig.«

Der lange hagere Larking sah ihn giftig an und hob die Linke, als ob er im nächsten Augenblick zuschlagen wolle. Aber da umspannte die Rechte des Doktors schon sein Handgelenk, und eine unwiderstehliche Gewalt zwang Mr. Larking, sich auf einen Stuhl zu setzen, während Dr. Wegener wie in einem wissenschaftlichen Vortrag fortfuhr.

»Seewasser ist kein Gestein, mein Teuerster. Es ist kalt da unten, schandbar kalt sogar. In fünfzehn Kilometer Tiefe dürfte der Ozean eine Temperatur von drei Grad unter Null haben. Mit Ihrer Rotglut ist es Essig.«

Larking rieb sich sein Handgelenk und schaute verdutzt auf den komischen deutschen Doktor, der ihm mit ein paar Worten alle seine Theorien über den Haufen warf.

»Well, Sie meinen, Mister Doktor . . .«, war alles, was er in seiner Überraschung hervorbringen konnte.

»Ich meine in der Tat, dear Sir. Das ist ja gerade der Witz bei der Sache, daß wir hier im Ozean eine Tiefe von fünfzehn Kilometer erreichen konnten, ohne durch die Erdwärme behindert zu werden. In festem Boden wäre es natürlich unmöglich gewesen. Da wären wir, wie Sie richtig bemerkten, schon auf halbem Wege in unerträgliche Glut geraten.«

Mr. Larking bewegte den Mund, als ob er an einem zähen Bissen kaute. Es bedurfte einiger Zeit, bis er die Mitteilung des Doktors verdaut hatte. Bruchstückweise wiederholte er einige von dessen Worten.

»Keine Erdwärme, Mister Doktor? . . . Runter bis auf fünfzehn Kilometer Tiefe . . . großartige Sache! . . . Freue mich, daß ich dabeisein kann . . . aber wie wird's nachher, wenn Sie etwa noch weiter ins Gestein rein wollen?«

Dr. Wegener unterbrach ihn mit einer Handbewegung.

»Das kommt später, Mr. Larking. Vorläufig handelt sich's um den Rohrstrang, und da wird's vielleicht auch noch Überraschungen geben. Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, was für ein Luftdruck auf dem Boden eines fünfzehn Kilometer tiefen Schachtes herrscht?«

Mr. Larking wurde der Antwort durch das Dazwischentreten eines Ingenieurs enthoben, der Dr. Wegener meldete, daß die erste Förderanlage eingebaut und betriebsfertig sei. Der Doktor ließ Mr. Larking stehen und eilte mit Roddington zu dem Schacht.

Es wurde bereits früher gesagt, daß das oberste Rohr mit einem besonders starken Holzmantel umgeben war. Er bildete mit seinem oberen Ende eine runde Plattform von etwa vierzig Meter im Durchmesser. Auf einer Laufbrücke gingen Roddington und Dr. Wegener von der Werkbühne, die auf den acht großen Mutterschiffen lag, zu ihr hinüber und sahen wieder mit Vergnügen, wie sich das Bild hier durch vierundzwanzigstündige Arbeit verändert hatte. Wo früher in der Mitte der hölzernen Kreisfläche nur ein dunkles Loch gähnte – der Schachtmund, in den hineinzustürzen grauenvollen Tod bedeutete –, erhob sich jetzt, aus eisernem Fachwerk gefügt, ein Fördergestell. Eine Miniaturausgabe jener gewaltigen Fördergerüste, die über den Gruben der Kohlenreviere stehen, war es nur, und entsprechend klein war auch die Förderschale. Nicht eins jener mächtigen mehretagigen Gebilde, die in den Kohlengruben gleichzeitig ein Dutzend Kohlenwagen befördern, sondern nur eine kleine Schale von weniger als ein Meter Durchmesser, die eben in die lichte Weite des stählernen Schachtes hineinpaßte.

Vier Leute standen bei der Schale, sprachen lebhaft aufeinander ein, schienen fast in einen Streit verwickelt zu sein. Als Roddington und Dr. Wegener näher kamen, fingen sie einzelne Worte davon auf. Frank Dickinson, Griffith, Cranford und Scott stritten sich darüber, wem von ihnen die Ehre der ersten Einfahrt in Roddingtons Schacht zufallen sollte. Roddington machte ihrem Wortwechsel kurz ein Ende.

»Keinen unnötigen Streit, Gentlemen. Als die ersten werden Doktor Wegener und ich in den Schacht einfahren.«

Vergeblich versuchte Dickinson mit dem Hinweis auf allerlei Gefahren zu protestieren.

»Du kennst mich schlecht, mein lieber Frank, wenn du glaubst, daß ich einem anderen die Ehre und auch meinetwegen die Gefahr der ersten Einfahrt überlasse.«

Mehr noch vor seinem Blick als vor seinen Worten verstummte Dickinson. Gefolgt von Dr. Wegener stieg Roddington in den Förderkorb. Nur bis zur Hüfthöhe reichte die eiserne Korbwand. Schon für zwei Personen war es ziemlich eng in dem Korb.

»Glück auf, Frank!«

»Glück auf, James!« erwiderte Dickinson den alten Bergmannsgruß und ließ den Fördermotor an. Langsam glitt der Korb nach unten, schwarz und leer gähnte der Schachtmund.

Dunkelheit umgab die beiden Männer, während der Förderkorb mit ihnen gleichmäßig nach unten sank. Klein und immer kleiner, zuletzt nur noch wie ein winziger Stern schimmerte die Schachtöffnung hoch über ihnen, Dr. Wegener griff nach der Batterielampe, die sie außer mancherlei Werkzeug mit in den Korb genommen hatten, und ließ sie aufleuchten. Schwarz schimmernd schien die Innenwand des Stahlstranges um sie herum in die Höhe zu steigen, während sie doch selbst in die Tiefe glitten. An einer Seite hatte der im übrigen kreisrunde Korb eine Abflachung. Sie war vorgesehen, um an dieser Stelle später elektrische und andere Leitungen in den Schacht einbauen zu können. Außerdem pfiff durch diese Aussparung die Luft nach oben, die der sinkende Korb unter sich verdrängte. Dr. Wegener sog sie in tiefen Zügen ein und sagte dabei:

»Atmen Sie auch recht kräftig, Roddington! Wir durchfahren in zehn Minuten einen Höhenunterschied von 2500 Meter. Man muß den Körper rechtzeitig dem höheren Druck angleichen. Verschlucken Sie Luft, sowie Ihre Trommelfelle knacken.« – Gleichmäßig sank der Korb weiter, der Doktor verfolgte den Zeiger seiner Uhr.

»Noch eine Minute, Mr. Roddington . . . noch dreißig Sekunden . . . jetzt . . .«, er schob die Uhr in die Tasche zurück. Der Korb verlangsamte seinen Lauf und hielt. Der Doktor zog eine Schußwaffe aus der Tasche und feuerte einen Schuß senkrecht nach oben. Das war das verabredete Zeichen für die glückliche Ankunft.

Nicht ohne Grund hatte Frank Dickinson von den Fährnissen der ersten Förderfahrt gesprochen. Noch fehlten ja alle jene Schutz- und Sicherheitseinrichtungen, die zu einer vorschriftsmäßigen Förderanlage gehören; die dazu erforderlichen Kabel waren noch nicht im Schacht verlegt. Nur durch das primitive Mittel eines Pistolenschusses konnte man über die lange Strecke von zweitausendfünfhundert Meter signalisieren.

Aber das Mittel war gut. Roddington glaubte, die Trommelfelle sollten ihm springen, als der Schuß losging. Wie ein riesenhaftes Schallrohr wirkte der Schacht und ließ den Knall des Schusses in ungeschwächter Stärke hoch oben aus der Mündung herausfahren.

»Nicht ganz so schnell wie Elektrizität, aber ebenso wirksam«, sagte der Doktor, als der Donner in der Höhe vergrollte, »sieben Sekunden braucht der Schall von hier nach oben.«

Noch während er es sagte, kletterte er über den Korbrand und stand auf dem schweren Stahlboden, der die Kugel wie eine waagerechte Wand in der Mitte teilte.

»So, da sind wir, Mr. Roddington«, fuhr er fort, »die erste der sechs Etappen wäre erreicht. Ich bin neugierig, wie es in der zweiten aussehen wird. Stellen wir erst einmal den Druckausgleich her.«

Der Schein seiner Lampe fiel auf ein in dem Stahlboden befindliches Ventil. Er kniete davor nieder und begann es aufzudrehen. Ein Gurgeln und Zischen erfüllte den Raum, fast ohrenbetäubend, da die Stahlwand wie ein Resonanzboden wirkte. Luft fiel von oben her in den Schacht ein, pfiff durch das offene Ventil und stürzte weiter in den nächsten Schachtabschnitt nach unten.

»Unsere Rechnung stimmt, Roddington«, sagte der Doktor, sobald er sich wieder verständlich machen konnte. »Der nächste Abschnitt schluckt verdammt viel Atmosphäre. Bei Kilometer fünf werden wir die vorgesehene Luftschleuse einbauen müssen und bei Kilometer zehn noch einmal.«

Das Geräusch war inzwischen verstummt. Der Luftdruck zwischen den beiden Schachtabschnitten hatte sich ausgeglichen. Roddington stand im Halbdunkel, und so konnte Dr. Wegener nicht sehen, wie es in seinen Zügen arbeitete, wie er bald rot, bald blaß wurde. Wie im Fieber wirbelten seine Gedanken durcheinander . . .

Die erste Etappe war geschafft, fünf lagen noch vor ihm . . . noch fünfmal vierundzwanzig Stunden Tag- und Nachtarbeit . . . in fünf Tagen würde er vielleicht in einer noch niemals von eines Menschen Fuß erreichten Tiefe auf dem Seegrund stehen . . . würde wissen, ob wenigstens der erste Teil seines gigantischen Planes gelungen sei . . . unwillkürlich faltete er die Hände wie zum Gebet . . .

»An die Arbeit, Roddington!« riß ihn die Stimme Wegeners aus seinen Gedanken. Der Doktor warf ein paar schwere Schraubenschlüssel auf den Boden; klirrend polterte Stahl auf Stahl.

Roddington griff zu, und neben ihm arbeitete Dr. Wegener. Eine schwere Schraube nach der andern lösten sie mit ihren Schlüsseln, bis die letzte entfernt war. Dann ließ sich die eingeschraubte Luke herausnehmen. Dunkel klaffte darunter die untere Hälfte der Kugel und die Mündung des nächsten Abschnittes, Dr. Wegener zog Roddington vom Rand fort.

»Vorsicht, mein Lieber! vergessen Sie nicht, daß wir als die ersten Pioniere hier sind. Hier fehlt noch alle und jede Sicherheitsvorrichtung. Ein Sturz in diese Tiefe . . . ich will Ihnen bei einer anderen Gelegenheit ausrechnen, mit welcher Geschwindigkeit ihr Leib zweieinhalbtausend Meter tiefer auf den Stahl schmettern würde. Im Augenblick haben wir hier genug getan. Jetzt sind die andern dran, um die nächste Förderanlage einzuhängen. Kommen Sie, Roddington, ich sehne mich nach Licht und Sonne.«

Dann standen sie wieder in der Förderschale, und ein Schuß dröhnte durch das Riesenrohr. Der Doktor zählte langsam die Sekunden. Die Schale setzte sich nach oben in Bewegung. Einige Sekunden mochten sie gefahren sein, als ihnen von unten her ein zweiter Schuß nachdröhnte.

»Was war das, Doktor?« fragte Roddington.

Der Doktor rieb sich verdrießlich die Stirn. »Dumme Sache, Mr. Roddington, daran habe ich nicht gedacht. Es war der Widerhall unseres ersten Schusses, der aus dem zweiten Schachtabschnitt wieder zurückkam. Hoffentlich werden unsere Leute oben das auch begreifen und keine falschen Manöver machen. Die Sache könnte sonst unangenehm für uns werden. Es ist höchste Zeit, daß wir mit dem Einbau der elektrischen Signalanlagen beginnen.« –

*


 << zurück weiter >>