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21. Kapitel.
Das letzte Lied


Es war, als habe Richard Wagners Tod vollends alle Widerstandskraft des Königs gegen sein Leiden gebrochen. Sein Zustand verschlimmerte sich in bedenklicher Weise.

Walpurga sah mit namenlosem Jammer im Herzen, wie ihr königlicher Beschützer mehr und mehr in die Nacht seiner Krankheit verfiel.

Immer seltener wurde sie in seine Nähe befohlen, und ihr einziger Trost war nur, daß Sepperl, der noch immer des Königs liebster Diener war, sie immer über des Königs Zustand auf dem Laufenden erhielt.

* * *

Richard Wagner war bereits zwei Jahre tot, als der König eines Tages Walpurga nach Schloß Neuschwanstein befahl, wo er jetzt meistens seinen Aufenthalt hatte.

Walpurga hatte an diesem Tage nicht aufzutreten und nahm die Einladung des Königs umso lieber an, als sie hoffte, bei dieser Gelegenheit ihren Eltern einen kurzen Besuch abstatten zu können. Es blieb ihr jetzt ohnedies selten Zeit für einen Aufenthalt im Forsthause.

Als Walpurga in Neuschwanstein eintraf, erwartete sie Sepperl schon, um sie sofort zum König zu führen.

Während er sie durch die langen Zimmerreihen führte, berichtete er ihr leise, daß der König einige sehr schlechte, unruhige Nächte gehabt hätte.

Walpurga war also vorbereitet, den König nicht sehr wohl zu finden.

Als sie aber dann vor ihm stand, erschrak sie doch bis ins innerste Herz über sein elendes, kränkliches Aussehen.

Aber wie in seinen besten, heitersten Tagen empfing er sie voll Güte.

»Waldvöglein, bist Du böse, daß ich Dich mitten im Winter aus Deinem behaglichen Heim auf mein einsames Schloß befohlen habe?« fragte er mit dem schönen, gütigen Lächeln, das in seinen gesunden Tagen alle Welt entzückt hatte, und reichte Walpurga die Hand.

Sie verbeugte sich tief und drückte ihre Lippen auf seine Hand.

»Eure Majestät können mich mit nichts mehr erfreuen als mit der Erlaubnis, daß ich vor Eurer Majestät Angesicht erscheinen darf!« sagte sie mit so ehrlichem Ausdruck, daß er ihr glauben mußte.

Und er wußte ja nur zu gut, wie ihm dieses Mädchens Herz in Liebe und Dankbarkeit ergeben war.

Der König nahm Platz und lud durch eine Handbewegung Walpurga zum Sitzen ein. Dann sagte er sinnend:

»Ich habe in den letzten Tagen soviel an die Zeiten zurückdenken müssen, da ich zuerst im Hause Deiner lieben, braven Eltern eine friedliche Zufluchtsstätte fand, wenn ich auf der Flucht war vor den Menschen – und vor mir selbst. Jetzt, mein liebes Kind, kann mir auch diese Zufluchtsstätte keinen Frieden mehr bringen, ich finde ihn nirgends mehr.

Heute bekam ich aber große Sehnsucht nach Dir, nach Deinen Liedern. Sie waren noch immer Balsam für mein wundes Herz. Und noch einmal möchte ich diesen Balsam auf mich einwirken lassen. Setze Dich an den Flügel, Waldvöglein. Er trägt noch den Trauerflor um meinen Freund Wagner. Nur dieses eine, letzte Mal noch soll er zu einem Liede ertönen, das Du mir singen sollst. Laß es ein schlichtes Lied sein, wie es Dir das Herz gerade eingibt. Sing mir ein Lied, Waldvöglein!«

Walpurga stiegen die Tränen auf. Trotzdem der König klar und heiter schien, hatte sein Zustand ihr noch nie so sehr das Herz zerrissen als heute.

Mit zitternden Knien erhob sie sich und ließ sich an dem Flügel nieder.

Der König lehnte sich in seinem Sessel zurück und sah ihr nach, wie sie in graziöser Anmut und Schönheit durch das Zimmer schritt. Sie war eine wahrhaft königliche Erscheinung und schien in dieses stolze Schloß zu passen, als sei sie darinnen geboren.

Ein Lächeln huschte um des Königs Mund. Er dachte an das muntere Burgerl mit dem roten Röckchen und bloßen Füßen, wie er es damals auf der Bank vor dem Forsthaus gefunden hatte.

Wahrlich, das muntere, kleine Waldvöglein hatte sich zu einem königlichen Schwan entfaltet.

Aber – ein Schatten trübte plötzlich sein lächelndes Gesicht – glücklich war Walpurga dennoch nicht geworden. Das fühlte der König in diesem Augenblick, wo er ihr liebevolles, junges Gesicht am Flügel erblickte, mit voller Gewißheit.

Nein, glücklich war sie nicht geworden. Und er wußte auch, warum, wußte ganz genau, daß ihr Herz um ihn litt.

»Ich bringe Unheil allen denen, die mich lieben!« dachte der König in selbstquälerischer Pein.

Trübe stützte er den Kopf in die Hand, und als nun Walpurga leise das Vorspiel begann, schloß er die Augen.

Die junge Sängerin hatte nicht lange gezaudert und überlegt, was sie singen sollte. Wie von selbst drängte sich ihr ein Lied auf, ein Lied, in dem soviel trostreiche Verheißung lag.

Und ihre ganze Seele legte sie in dieses Lied. In großer Innigkeit erklangen die tröstenden Worte:

»Die linden Lüfte sind erwacht,
Sie säuseln und wehen Tag und Nacht;
Sie schaffen an allen Enden.
O, frischer Duft, o, neuer Klang,
Nun armes Herze sei nicht bang,
Nun muß sich alles, alles wenden.

Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Man weiß nicht, was noch werden mag.
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal,
Nun, armes Herz, vergiß der Qual,
Nun muß sich alles, alles wenden.«

So wunderbar ergreifend wie heute hatte Walpurga noch nie gesungen. Ihr ganzes Empfinden lag in dem Liede, und der heiße Wunsch, daß die belebende Hoffnung, die in diesem Liede liegt, des Königs Herz erfüllen möchte, gab ihrem Gesange eine besondere Macht.

Der König saß, als sie geendet hatte, in sich zusammen gesunken da, und Walpurga sah erschüttert, daß zwischen seinen Lidern Tränen hervorperlten.

Dieser Anblick brachte sie um all ihre Selbstbeherrschung. Durch das Zimmer eilend, warf sie sich dem König zu Füßen, und ihre Lippen auf seine Hand pressend, schluchzte sie so haltlos und schmerzlich bewegt, daß es ihren ganzen Körper erschütterte.

Der König blickte erschrocken und mitleidig auf sie herab. So fassungslos hatte er Walpurga noch nie gesehen.

Doch mit großer Willenskraft zwang Walpurga auch heute ihre furchtbare Erregung nieder, in dem Bestreben, dem König jede Aufregung zu ersparen. Nur mit leidenschaftlichem Flehen in ihren schönen Augen sah sie zu ihm auf und sagte innig:

»Eure Majestät mögen mir doch erlauben, hier zu bleiben. Eure Majestät sind so leidend. Ich erflehe es als eine hohe Gnade, Eure Majestät pflegen und erheitern zu dürfen. Viel, zuviel sind Eure Majestät allein. Das tut nicht gut. Mein Herz ist vom Jammer zerrissen, weil ich sehe, daß mein hoher königlicher Herr leidet. Ich will ja nichts, gar nichts vom Leben, als die Möglichkeit, Eurer Majestät Leiden ein wenig lindern zu dürfen!«

Da nahm der König mit einer zarten, gütigen Bewegung ihren Kopf in seine Hände und sah ihr lange in die Augen. Dann sagte er leise:

»Waldvöglein, Sonnenscheinchen, ich hab' es ja gewußt, daß ich mich von Dir trennen muß, Deinetwegen

»Majestät!« stammelte Walpurga erschrocken.

Der König nickte ernst und fuhr fort:

»Ja, lieber, kleiner Singvogel, es muß sein. Lange habe ich mich davor gefürchtet, Dich von meinem Angesicht zu verbannen, aber jetzt ist es die höchste Zeit. Du gehörst in die Sonne, ins Leben. Der düstere Schatten, der Deinen unglücklichen König umgibt, ist kein Aufenthalt für Dich. Deine Lieder gehören der Welt, jenen Menschen, die Dein Gesang noch gesund machen kann. Mir hilft er nicht mehr.

Und ehe ich zu schwach werde, mir selbst meine letzte Lebensfreude zu rauben, will ich Dich, zu Deinem Heile, von mir weisen. Dein Frohsinn soll nicht vollends verloren gehen. Du hast mich lieb, Walpurga, ich weiß es, lieber vielleicht, als sonst noch ein Mensch auf der Welt. Ich weiß. Du würdest mir freudig jedes Opfer bringen, würdest Dich ohne Zögern selbst ins Verderben stürzen, wenn Du mir helfen könntest. Aber es stünde mir schlecht an, dies Opfer anzunehmen.

Auch wenn Du mir helfen könntest, würde ich's nicht annehmen. Du bist jung und gesund, und Dein herrliches Talent soll noch vielen Menschen Freude machen. Ich fühle, daß es die höchste Zeit ist für Dich, daß wir uns trennen!«

Walpurga streckte zitternd und flehend die Hände zu ihm empor.

»Nur das nicht, Majestät, nur das nicht! Eure Majestät dürfen mich nicht verbannen. Was liegt an mir! Kann ich mein Dasein schöner nützen, als wenn ich Eurer Majestät zuweilen, wie bisher, eine frohe Stunde schaffen darf?«

»Ja, Walpurga, höre mich! Eine bessere Aufgabe stellt das Leben an Dich, als einen kranken König zu zerstreuen. Es soll und muß geschieden sein. Ich will Dich nicht mit mir in Nacht und Grauen hinabreißen. Du bist ein Sonnenkind und sollst es bleiben. Und ich möchte in Deinem Andenken leben, so wie ich jetzt bin, und nicht, wie ich sein werde, wenn mich mein Leiden erst vollends zerstört hat. Steh' auf, mein Kind, und fasse Dich!«

Walpurga fühlte sich wie zerschmettert in diesem Augenblick.

»Majestät!« rief sie erschüttert und flehend.

Da erhob er sich mit königlicher Gebärde und sah ernst auf sie herab.

» Ich will es!« sagte er hoheitsvoll und streng.

Sie erhob sich zitternd und krampfte die Hände zusammen. Ein Blick in sein Gesicht zeigte ihr wie seine Worte, daß es sein Wille war, sie für immer zu verbannen. Bleich und verstört wandte sie sich der Tür zu. Als sie einige unsicher tastende Schritte getan hatte, war die Strenge aus seinem Gesicht gewichen. Warmes Mitleid mit diesem jungen Geschöpf erfüllte sein Herz. Es wurde ihm so schwer, sie aufzugeben.

»Sonnenscheinchen!« sagte er leise, mit gütigem Ausdruck. Rasch wandte sie sich um, in der Hoffnung, daß er anderen Sinnes geworden war.

»Eure Majestät befehlen?« fragte sie hastig.

»Willst Du so von mir gehen? Soll ich nicht ein letztes Lächeln von Dir in der Erinnerung behalten dürfen?«

Da lächelte sie. Es war ein herzzerreißendes Lächeln voller Schmerzen und verriet mehr als tausend Tränen.

Der König atmete schwer.

»Nun sing' noch einmal die letzten Worte Deines Liedes von vorhin!« bat er, sie voll und groß ansehend.

Und da sang Walpurga mit leiser, im Schmerz gebrochener Stimme:

»Nun, armes Herz, vergiß der Qual,
Nun muß sich alles, alles wenden.«

Da wandte sich der König hastig mit zuckendem Gesicht ab und winkte ihr zu, sich zu entfernen.

Sie schritt zur Tür wie eine zum Tode Verurteilte und hörte es nicht mehr, daß der König vor sich hin flüsterte:

»Da erlischt mein letzter Sonnenstrahl. Leb' wohl, Waldvöglein!« –

Draußen im Vorzimmer, in dem sich nur Sepperl befand, brach Walpurga mit einem dumpfen Laut zusammen.

Sepperl eilte bestürzt an ihre Seite und beugte sich über sie.

»Burgerl, aber Burgerl, was ist Dir denn? Komm doch zu Dir! Was ist denn geschehen, um aller Heiligen willen?« rief er erschrocken.

Walpurga kam wieder zu sich, und mit blassem, verstörten Gesicht ihn ansehend, ließ sie sich von ihm aufheben und sagte dann tonlos:

»Er will mich nie, nie mehr wiedersehen. Ach, Sepperl, Sepperl, er ist so krank und elend, und ich soll ihn nimmer wiedersehen!«

Sepperl suchte sie zu beruhigen.

»Seine Majestät meinen das nicht so streng, Burgerl, hast ihn wohl nur net recht verstanden!« sagte er tröstend.

Sie schüttelte traurig den Kopf.

»Du meinst es gut, Sepperl, aber ich weiß es besser. Nie läßt er mich mehr vor sein Angesicht!« sagte sie schmerzlich.

»War er denn gar so bös?« fragte er beklommen.

»Nein, nein, er war gütig wie immer!« antwortete sie und sagte ihm hastig, weshalb sie der König verbannte.

Sepperl kratzte sich hinter den Ohren.

»Ja freilich, da is halt nix zu machen!« meinte er seufzend.

Walpurga aber faßte ihn mit Heftigkeit am Arm.

»Sepperl, Du bist mein Freund, mein treuer Freund, nicht wahr?«

Er nickte energisch.

»Da kannst Dich fest drauf verlassen, Burgerl!« versicherte er.

Sie neigte sich an sein Ohr und flüsterte:

»Du mußt mir helfen, Sepperl, ich ertrage es nicht, ihn nie mehr zu sehen!«

Sepperl erschrak.

»Ja, aber wie denn, Burgerl?« fragte er.

Walpurga überlegte eine Weile, dann flüsterte sie hastig:

»Du mußt mir zuweilen Gelegenheit schaffen, daß ich den König sehen kann!«

»Aber wenn es Seine Majestät doch nicht will, Burgerl!« entgegnete Sepperl.

»Er darf es natürlich nicht wissen, Sepperl, versteh' mich doch. Nur heimlich, und wenn es nicht anders geht, aus der Ferne will ich ihn zuweilen sehen. Sonst bringt mich die Angst um. Nicht wahr, Du hilfst mir? Ich will ja nichts, als mich zuweilen selbst von seinem Befinden zu überzeugen.

Wenn Du mich zum Beispiel in die Wohnung einläßt, die Du mit Deinem Vater bewohnst, dann könnte ich den König sehen, wenn er in dem Garten spazieren geht. Lieber Sepperl, Du mußt mir helfen, ich kann mich ja an niemand wenden als an Dich!« bat Walpurga erregt.

Sepperl zögerte noch ein Weilchen. Dann reichte er Walpurga schnell die Hand.

»Weil Du es bist, Burgerl, will ich schon einmal ein kleines Unrecht auf mich nehmen. Weißt, sonst könnte mir einer eine Million bieten, i tat mich net einlassen, etwas gegen Seiner Majestät Willen zu tun. Aber weil I halt weiß, daß Du Dich vor lauter Sorg' in den Tod legen würdest, deshalb will i tun, was Du willst. I weiß ja, daß es nur aus lauter Lieb' und Verehrung für unseren Herrn geschieht.

Also i will schon dafür sorgen, daß Du ihn hin und wieder siehst. Und nun tu' mir die Lieb an und beruhige Dich. Vielleicht nimmt der König auch seinen Befehl zurück und läßt Dich doch wieder vor!«

Walpurga schüttelte den Kopf.

»Nein, nein, Sepperl, das war ein Abschied für immer; er will mich nie mehr sehen!« sagte sie traurig.

Sepperl seufzte.

»Gelt, arg krank schaut er aus?« fragte er bekümmert.

Walpurga nickte nur.

Darauf sagte Sepperl sinnend:

»Weißt noch, Burgerl, wie er damals so schön und stolz ausg'schaut hat, als wir ihn drüben im Schloß Hohenschwangau zuerst sahen?«

Walpurgas Augen schimmerten feucht.

»Ob ich das noch weiß! Ach, Sepperl, wie grausam ist er doch verändert seit jener Zeit. Aber nun komm, führe mich hinunter zum Wagen, ich will am Forsthaus vorbeifahren und den Eltern »Grüß' Gott« sagen!«

Sepperl begleitete sie durch das Schloß. Am Wagen reichten sie sich stumm die Hände.

Die Fahrt bis zum Forsthaus verging Walpurga sehr schnell.

In traurige Gedanken versunken, achtete sie nicht auf den Weg und schrak empor, als der Wagen hielt.

Die Freude ihrer Eltern und Tonerls über ihren unerwarteten Besuch war so groß, daß Walpurga eine Weile ihren Schmerz um den König vergaß.

Aber als sie dann ihren Lieben erzählte von dem Abschied, den der König von ihr genommen, da stürzten die Tränen wieder mit Macht hervor.

Die Försterin nahm ihr Kind liebreich in die Arme und tröstete es, wie nur eine liebevolle Mutter trösten kann.

Und an der Brust der Mutter weinte sich Walpurga einmal gründlich aus. Danach wurde ihr etwas freier ums Herz.

Gefaßter und etwas getröstet, fuhr sie am Abend nach München zurück.

Auch Frau Dr. Moritz tat alles, was sie ihrem Pflegetöchterchen an den Augen absehen konnte, um sie aufzuheitern.

Am nächsten Abend mußte Walpurga wieder in der Oper auftreten. Und noch nie hatte sie so ergreifend gespielt und gesungen wie an diesem Abend.

Der herbe Schmerz um die Trennung von dem König hatte ihrer Kunst die höchste Weihe gegeben.

Ganz still und zurückgezogen lebte sie nun dahin, einzig in ihrer Kunst Trost und Vergessen suchend.

Selbst zu Margarete Wetzlaff ging sie nur noch selten. Aber wer das Glück hatte, sie dort zu treffen, der war entzückt und begeistert von ihrer vornehm stillen Art.

Wenn sie Urlaub hatte, rissen sich andere Bühnen um ein Gastspiel von ihr. Die glänzendsten Angebote wurden ihr gemacht, und Frau Doktor, die noch immer ihre Geschäfte führte, konnte nach solch einer Gastspielreise immer ein hübsches Sümmchen für Walpurga bei der Bank in sicheren Papieren anlegen.

Einige Tage aber behielt sich Walpurga immer frei für ihre Eltern, die sie dann im Forsthaus besuchte.

Auch dafür sorgte Walpurga, daß die Eltern, sowie auch Tonerl und Sepperl sie in jeder neuen Rolle sehen konnten. Sie ließ dann ihre Lieben nach München kommen und besorgte ihnen Einlaßkarten.

Das waren immer Festtage für die schlichten Förstersleute. Und wenn sie dann mit Walpurga in ihrer ländlichen Tracht durch die Straßen gingen und die Leute sich anstießen und riefen: »Da ist unsere Malwingerl« da waren sie gar stolz, daß ihre berühmte Tochter sich gar nicht genierte, sich mit ihnen zu zeigen.

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