J. F. Cooper
Wildtöter
J. F. Cooper

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XVI.
Ein Abschied für immer

Als die Sonne am folgenden Morgen aufging, lag Ruhe und Frieden über dem Glimmersee. Nur das Leben auf der Biberburg und der Arche war verändert. Eine Schildwache ging auf der Plattform auf und ab, und etwa zwanzig Mann trieben sich im Haus oder auf der Arche herum, wo auch die Gefangenen untergebracht waren.

In der Burg rang Hetty mit dem Tode. Eine verirrte Kugel hatte sie tödlich getroffen, nun hatte man die Schwerverletzte in ihrem Zimmer gebettet. Judith und Wah-ta-Wah befanden sich an ihrer Seite, als das arme Mädchen für immer sanft einschlief. Am Abend des folgenden Tages wurde ihr Leichnam mit allen Ehren in den See gesenkt, und als sie neben der Mutter, der ihr ganzes Herz gehört hatte, auf dem Grunde des Sees lag, sprach der Feldscher das Sterbegebet.

In der Frühe des nächsten Morgens schifften sich die Soldaten, auch Judith mit ihrer Habe und Hurry Harry, auf der Arche ein, während Chingachgook und Wildtöter ein Kanu zur Überfahrt benutzten. Wo sich die Wege nach der Garnison und den Siedlungen der Delawaren trennten, kam es nach so schweren gemeinsam bestandenen Erlebnissen zu einem bewegten Abschied. Schmerzliche Gefühle bestürmten Judiths Herz, als sie sich von dem heimatlichen Glimmersee und dem treuen Wildtöter losreißen mußte. Auch dem Jäger fiel der Abschied schwer. Dann folgte er den beiden Delawaren. Chingachgook und Wah-ta-Wah wurden in ihren Dörfern gefeiert und hoch geehrt, und der weiße Begleiter nicht minder.

Der Krieg, der damals begann, war schwer, der Name Chingachgooks stieg zu hohen Ehren. Von Wildtöter, oder Falkenauge, wie er damals hieß, sprach jedermann weit und breit mit Hochachtung als von einem großen Jäger.

 


 


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