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Das Pfeifen kam von der Rückseite des Gasthofs her. Und obwohl es aufhörte, noch ehe er von der Veranda herunter war, eilte Buck Daniels dorthin. Er fand eine Reihe langer niedriger Schuppen, die als Scheunen dienten. Dahinter mußten die Pferche sein. Laufend bog er um die Scheunenecke und blieb wie angewurzelt stehen, denn er sah etwas, das sein Blut zu Eis gerinnen machte. Da vor kurzem etwas Regen gefallen war, war der Boden innerhalb der Pferche mit dickem, üppigem Gras bedeckt. In seiner nächsten Nähe, in dem kleinsten der Pferche, erblickte er einen riesigen Wolf, oder wenn's kein Wolf war, so war's doch ein Hund, der genau so groß und so zottelig war wie ein Wolf, und einen Mann, die zusammen über den dicken Grasteppich rollten. Sie schienen in einem wilden und schweigsamen Kampf begriffen. Der Mensch und das Tier bewegten sich so blitzschnell, daß Buck Daniels in dem wirren Knäuel kaum Einzelheiten unterscheiden konnte. Einmal blitzten plötzlich die riesigen weißen Fänge des Wolfs in der Sonne auf, im nächsten Augenblick aber hatte sich der Mann unter ihm herausgearbeitet und über ihn geworfen. Dan und Bart spielten miteinander.
Kein Ruf von Dan, kein Knurren von dem Hund. Es war ein altes Spiel. Buck Daniels kannte es, und doch lief ihm jedesmal ein Schauer über den Rücken, wenn er mit ansah, wie der Wolf und der Wolfmensch miteinander Kurzweil trieben. Jetzt war es Dan gelungen, das Tier weit von sich wegzuschleudern. Bart plumpste auf den Rücken, und Dan warf sich über ihn und vergrub die Fäuste in seiner zottigen Kehle.
Und doch war's noch nicht alles. Denn jetzt erschien ein Pferd auf dem Schauplatz, ein wahres Wundertier an Grazie, schlank, schwarz und schimmernd, und stürzte sich mit zurückgelegten Ohren auf die beiden, die sich in wildem Kampf auf dem Boden wanden. Es fletschte die Zähne, mehr wie ein Hund denn wie ein Pferd, packte den Mann im Nacken, zerrte ihn von seinem Gegner weg und schleuderte ihn dann mit einer Kopfbewegung in die Luft.
Es war schauderhaft. Buck Daniels fuhr zusammen, und dann grinste er beschämt, als müsse er sich vor sich selbst entschuldigen: »Die Drei!« grunzte er und trat näher an den Zaun, um sie zu beobachten.
Der Wolf, der auf diese Art von seinem Gegner befreit worden war, schnellte auf die Füße und stürzte zum Angriff auf Dan. Aber Dan war mit katzenhafter Gewandtheit auf die Füße gefallen, mit einer blitzartigen Bewegung wich er dem anstürmenden Hund aus und stürzte sich auf das Pferd. Der Rappe begegnete dem Angriff durch wildes Bäumen. Seine Ohren lagen dicht am Kopf, seine Zähne blitzten, seine Augen hatten einen furchterregenden Ausdruck. Als Dan ihm dicht auf den Leib gerückt war, schlug er aus. Der Schlag ging daneben. Nicht mehr als eine Haaresbreite fehlte. Rasch wie ein Irrlicht glitt der Angreifer zur Seite und hatte sich im nächsten Augenblick dem Pferd auf den Rücken geschwungen. Kaum saß er, als der Wolf sich vom Boden hochschnellte und, den grimmigen Rachen weit geöffnet, den Reiter ansprang. Aber Dan lag plötzlich flach auf dem spiegelnden Rücken seines Pferdes ausgestreckt, und der grimmige Wolfshund schnellte über ihn hinweg ins Leere.
Wie auf ein unhörbares Kommando war mit einem Male der Kampf zu Ende. Mann und Roß, die noch eben sich wie wild getummelt hatten, hielten bewegungslos. Dan glitt zu Boden und blieb vor dem Rappen stehen. Die Ohren des Pferdes richteten sich plötzlich spitz nach vorne, seine Augen wurden sanft und schimmernd wie die Augen einer Frau, und es drängte seine schwarze Samtschnauze an die Wangen seines Herrn. Aber Dan Barry belohnte diesen Gefühlsausbruch durch keine Berührung seiner Hand. Nur seine Lippen bewegten sich, als flüstere er dem Pferd ein Geheimnis ins Ohr. Der Wolf hatte mit zunehmender Unruhe alles beobachtet, jetzt trabte er heran und blieb neben seinem Herrn stehen. Da er auch jetzt unbeachtet blieb, faßte er Barrys Hand mit seinen gewaltigen Zähnen und zog sie herunter. Der Wallach schien diese Einmischung übelzunehmen, er hob behutsam einen Vorderhuf zum Schlag. Der Hund entblößte mit bösartigem Knurren seine Zähne. Es war der erste Laut, der die Stille dieser seltsamen Szene unterbrach.
»Bart!« rief Barry. Er hob nicht die Stimme. Sie blieb sanft wie das Murmeln eines Baches. »Wenn du dich nicht benehmen kannst wie ein Gentleman, dann werde ich dir Manieren beibringen müssen! Sofort springst du auf Satans Rücken und bleibst oben, bis ich dich rufe!«
Der Hund antwortete mit einem noch haarsträubenderen Knurren, aber er gehorchte. Widerwillig drückte er sich zwei oder drei Schritt zur Seite und sprang dann mit einem einzigen Satz auf Satans Rücken. Unter andauerndem leisen Knurren kauerte er sich dort oben zusammen. Als Barry drohend den Finger hob, duckte er den Kopf und verstummte. Seine Augen folgten jeder Bewegung seines Herrn.
»Dan!« rief Buck Daniels.
Barry flog herum.
»Wirklich nette Tierchen«, bemerkte Buck Daniels. »Habe mal gehört, daß ein Mann mit einem zahmen Löwen zusammen gelebt hat, aber die beiden, die du da hast, die schlagen alles. Liebenswürdig und sanft wie eine durchgehende Kuhherde.«
Barry antwortete nichts. Er rannte auf die hohe Einzäunung zu, stemmte die Hand auf den obersten Balken und schwang sich mit einer mühelosen Bewegung darüber. Er schüttelte Buck Daniels herzlich die Hand, und sein Gesicht erhellte sich.
»Buck,« sagte er, »wie schön, daß man dich sieht! Habe mich verdammt einsam gefühlt die ganze Zeit über.«
»Mann,« sagte Buck Daniels, »wenn du von einsam redest« – er hielt inne –, »wie wär's, wenn wir hineingingen? Ich hab' etwas mit dir zu reden.«
Barry schien bereit. Aber schon nach dem ersten Schritt rief er, ohne den Kopf zu wenden:
»Bart! Hierher!«
Bart machte einen langen Sprung, der ihn vom Rücken des Wallachs bis beinah an die Einzäunung trug. Mit dem nächsten Sprung war er darüber und bei seinem Herrn. Buck Daniels machte unwillkürlich einen Schritt nach rückwärts.
»Bart,« sagte er, »kennst du mich noch?«
Er streckte die Hand nach ihm aus. Ein Zähnefletschen begrüßte ihn.
»Ein netter Hund!« sagte Buck sarkastisch. »Ein richtiges Schoßhündchen, nicht wahr?«
Barry schien die Ironie dieser Bemerkung nicht verstanden zu haben. In seiner ernsthaften, sanften Art sagte er: »Früher war er wirklich wild. Aber jetzt verträgt er sich mit Menschen. Gestern hat er sogar vom Koch ein Stück Fleisch genommen, und du erinnerst dich doch, daß er sonst nichts angerührt hat, was jemand außer mir in der Hand gehabt hat.«
»Jawohl,« knurrte Buck Daniels, »es muß geradezu widerlich sein, einen so übermäßig zahmen Hund um sich herum zu haben. Also, komm jetzt! Wir wollen ins Haus. Dein Menschenfresser kann ja mitkommen.«
Über Dan Barrys Augen flog ein Schatten.
»Können wir nicht genau so gut hier draußen miteinander reden?«
»Warum? Hast du was dagegen, dich auf 'nen ordentlichen Stuhl zu setzen?«
»Ich fühl' mich nicht wohl zwischen Wänden. Es ist immer, als ob man von allen Seiten heimlich belauert würde, das weißt du doch?«
»Nein,« sagte Buck Daniels grob, »davon weiß ich nicht das geringste. Was meinst du eigentlich?«
»Ich weiß es nicht«, sagte Dan Barry niedergeschlagen. »Aber es ist mir halt so zumute. Merkst du denn nicht, wie stickig es in so 'nem Haus ist? Man kann kaum atmen. Als wenn man ein zu enges Hemd anhätte.«
»Schön, bleiben wir draußen!«
Barry nickte. Er lächelte sogar. Er gab dem Hund ein Zeichen und ließ sich mit gekreuzten Beinen nieder, den Rücken gegen das zottige Fell des mächtigen Tieres lehnend. Daniels ließ sich ebenfalls nieder, wenn auch mit weniger Grazie. Sein Hirn arbeitete fieberhaft. Er rollte sich eine Zigarette, um die Pause zu füllen.
»Denke, du platzt vor Neugier, zu wissen, wie's daheim steht?« sagte er schließlich trocken. Sein Gefährte starrte abwesend ins Leere. Er hielt die Hände im Schoß verschränkt, und um seine Lippen war ein Ausdruck von Schlaffheit, der unbestimmte Mangel an Konzentration, der sich so oft auf Kindergesichtern beobachten läßt. Er hätte, wie er da saß, als Modell für eine Bildsäule der Gedankenlosigkeit dienen können.
»Zu Hause?« fragte er schließlich. »Was ist das?«
Buck Daniels hatte gerade ein brennendes Streichholz in der Hand, um seine Zigarette anzuzünden. Jetzt starrte er seinen Kameraden verblüfft und hilflos an. Das Streichholz brannte bis zu seinen Fingern nieder. Mit einem Fluch warf er es weg und zündete ein anderes an. Er rauchte in tiefen Zügen, und erst als er ein paarmal seine Lungen mit dem aromatischen Rauch angefüllt hatte, war er wieder fähig, zu sprechen.
»Hast du uns alle schon vergessen?« fragte er schließlich. Er kniff die Augen zusammen. Eine Andeutung von Furcht verriet sich in ihrem Ausdruck. »Auch Kate Cumberland?«
Dan Barrys Gesicht hellte sich auf.
»Kate Cumberland,« wiederholte er, »wie geht es ihr? Die ganze Zeit über habe ich so oft an sie gedacht.«
Ein Zittern befiel Buck Daniels. Seine Stimme verriet es. Vielleicht gelang es doch noch, das Unternehmen, das er sich auferlegt hatte, zu einem guten Ende zu bringen.
»Kate,« sagte er nochmals, »ach, der geht es leidlich gut. Aber mit Joe Cumberland steht's schief.«
»Was?«
»Er liegt im Sterben, Dan.«
Und Dan antwortete gelassen: »'s ist ein mächtig alter Mann, soviel ich weiß.«
»Alt?« entgegnete Buck mit heimlicher Entrüstung, »gewiß ist er alt, da ist nichts drüber zu sagen. Aber weißt du, warum er am Sterben ist? Bloß, weil du davongelaufen bist, nichts anderes. Das bringt ihn um. Daß Joe Cumberland im Sterben liegt, ist deine Schuld, Dan. Es ist genau so, als hättest du ihm eine Kugel in den Leib gejagt.«
Barry schien einen Augenblick lang unschlüssig, dann runzelte er die Stirn und machte eine Bewegung, als schiebe er das Ganze von sich weg.
»Was ist nun? Hast du keine Spur von 'ner Idee, was du für ihn tun kannst?« fragte Buck leise.
»Was könnte ich denn tun?«
»Aber Mensch! Großer Gott! Hast du denn einen Stein in der Brust?«
»Ich weiß nicht, was du willst«, entgegnete Barrys samtene Stimme.
»So? Kannst du dich vielleicht nicht auf deinen Gaul setzen und mit mir nach der Cumberlandranch zurückreiten? Kannst du vielleicht nicht bei dem Alten bleiben, bis er auf die Beine gekommen ist? Ist das so ein Kunststück? Ist deine Zeit so verdammt kostbar, daß du für ihn nicht mal ein paar Tage übrig hast?«
»Aber ich bin doch schon auf dem Weg zu ihm«, sagte Barry. Seine Stimme verriet, daß er beinah gekränkt war. »Was brauchst du mich so anzufahren? 's vergeht kaum ein Tag, wo ich nicht an Kate denke.«
»Seit wann?«
»Ich weiß nicht.« Dan rückte unruhig hin und her. Plötzlich blickte er auf zum Himmel. Buck Daniels folgte der Richtung seines Blicks. Wildgänse zogen in einer keilförmigen Linie gegen Norden. »Die ganze Zeit treibe ich langsam nach dem Norden herauf, zur Cumberlandranch und zu Kate«, fuhr Dan fort. Er seufzte. »Die ganze Zeit muß ich alleweil daran denken, wie blau ihre Augen sind und was sie für eine liebe Stimme hat. Manchmal denke ich just, sie steht hinter mir, und manchmal ist's mir, als hörte ich ihre Stimme. Nein, Buck, du kannst sagen, was du willst, ich bin die ganze Zeit schon zu euch nach dem Norden hingesteuert.«
»Mann!« rief Buck. »Mann! Was drückst du dich dann noch hier herum? Setz dich auf deinen Gaul, und in zehn Minuten können wir unterwegs sein.«
»Ich bin bereit.« Dan schien voller Eifer. »Wir werden reiten, daß die Funken stieben.«
»Na, dann komm doch!«
»Wart mal 'nen Augenblick!« Dan war plötzlich kalt und gelassen. »Da ist ein Ding, das habe ich vergessen.«
Buck Daniels drehte sich nach ihm um. Sein Gefährte war plötzlich wie umgewandelt. Er sah in ein kaltes, gelassenes Gesicht, ein harter, stählerner Glanz war in die Augen gekommen.
»Ich muß noch hierbleiben. Da ist 'ne Sache, auf die ich warten muß.«
»Nanu?«
»'s ist einer hier im Nest, der mich sehen möchte.«
»Mac Strann? Ich hab' davon gehört. Dan, willst du wirklich Joe Cumberland krepieren lassen, bloß um dich hier herumzudrücken und dich mit einem dreckigen Halsabschneider zu raufen?«
»Ich habe keine Lust, zu raufen!« protestierte Dan. »Weiß Gott nicht, 's gibt nichts, worauf ich weniger aus bin, als mich mit den Leuten herumzuhauen.«
Ungeheure Verblüffung malte sich bei diesem leidenschaftlichen Ausbruch auf Buck Daniels Gesicht. Für ihn war es dasselbe, wie wenn ein robuster und gesunder Mensch plötzlich erklärt habe, er habe kein Bedürfnis, zu essen und zu trinken. Eine Bemerkung hing ihm auf den Lippen, aber er verschluckte sie noch.
»Na dann – dann ist die ganze Sache doch mächtig einfach«, meinte er. »Du kannst das Raufen nicht ausstehen. Was Mac Strann ist, der ist versessen darauf. Dem ist es das liebe Leben, und er wartet tagaus, tagein, ob er nicht jemandem in die Haare geraten kann. Also was folgt daraus? Das ist doch klar! Du hupfst auf deinen Gaul und gondelst mit mir los. Jerry Strann mag ruhig abfahren – Mac Strann macht sich auf und sieht sich um, wo du steckst – sie erzählen ihm, daß du verduftet bist. – Was kann er machen? Er zieht ab, und über 'ne Weile hat er den ganzen Kram vergessen. Ist das nicht 'ne ganz einfache Sache?«
Das alte Unbehagen war wieder in Dan Barrys Augen zurückgekehrt, in diese Augen, die immer in die Ferne zu blicken schienen.
»Ich weiß auch nicht,« sagte er, »vielleicht ...«
Und wieder stockte er.
»Na, was hast du dagegen vorzubringen?« drängte Buck Daniels mit verzweifelter Entschlossenheit.
»Weiß ich's?« Dan Barry war verwirrt. »Aber es will mir nicht aus dem Kopf heraus, wie gräßlich es für Mac Strann sein muß, wenn sein Bruder stirbt und er sucht nach mir und findet mich nicht.«
Buck Daniels starrte ihn an, blinzelte und fing an zu lachen. Ein unerfreuliches Lachen.
Satan, in seinem Gehege, warf den Kopf hoch, trabte an die Einzäunung und wieherte leise. Barry wandte den Kopf und lächelte ihm zu.
Dann sagte er: »Scheint mir, wenn Jerry Strann stirbt, dann bin ich Mac etwas schuldig. Denke wenigstens, es ist so. 's ist in einer Art meine verdammte Pflicht und Schuldigkeit, dazubleiben und Mac Strann 'ne Chance zu lassen.«
»Jawoll,« platzte Buck Daniels los, »und ich hoffe in aller Heiligen Namen, daß er Hackfleisch aus dir macht. 's ist just das, was ich hoffe.«
Dan Barry riß erstaunt die Augen auf.
»Warum denn?« fragte er sanftmütig.
Daniels verlor von neuem die Sprache.
»Ist so etwas menschenmöglich?« grollte er. Er sprach mehr mit sich selbst als mit Dan. »Bist du ein Mensch von Fleisch und Blut und denkst mehr an deinen Gaul und an deinen verdammten Hund als an ein Menschenleben! Dan, antworte mir aufrichtig, ist das alles so, wie sich's gehört?«
Dan streckte ihm seine so zerbrechlich aussehenden Hände entgegen, die Handflächen nach oben.
»Siehst du denn nicht, Buck, 's ist nicht mein Wunsch, daß ich so bin. Ich kann just nicht dagegen an.«
»Dann helf der Himmel dem armen alten Joe Cumberland. – 's ist der Mann, Dan, der dich in der Einöde aufgelesen hat – der dich großgefüttert hat – der dich gehätschelt hat wie sein eigenes Kind – er hat dich lieber gehabt als seine eigene Tochter – und jetzt liegt er mit glühenden Augen darnieder und wartet auf dich. Mann, wenn du wüßtest, wie er wartet und wartet und wartet. Dan, wenn du ihn sehen könntest, auf die Knie würdest du dich werfen und ihn um Verzeihung bitten.«
»Kann sein«, murmelte Barry nachdenklich.
»Dan, du wirst mit mir gehen.«
»Ich weiß nicht, 's ist noch nicht die Zeit für mich gekommen.«
»Ist das alles, was du zu sagen hast?«
»Denke wohl, 's ist so, Buck.«
»Nützt denn gar nichts, auch wenn ich dich an die alten Zeiten erinnere und an alles, was wir miteinander durchgemacht haben? Macht dir das gar nichts aus?«
Die großen sanften Augen seines Gefährten waren weit – weit in die Ferne gerichtet. Sie starrten in das matte, dunstige Blau des Frühlingshimmels hinaus.
»Denke, ich habe keine Lust mehr zum Reden, Buck«, sagte er schließlich.
Buck Daniels stand auf und schlich sich gesenkten Kopfes hinweg. Hinter ihm stieß plötzlich der Rappe ein lautes und triumphierendes Wiehern aus. Es klang so herausfordernd, daß Buck sich umdrehte und mit einem dumpfen Fluch dem Tier mit der Faust drohte.