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Tafel 20

71. Schafgarbe, Achillea millefolium L. Die Pflanze wächst an Gräben, Straßen, Wiesen, überall wuchert und gedeiht sie und vereint in sich viele Heilkräfte zum Heil der leidenden Menschheit. Von berühmten Professoren und Aerzten ist sie hochgeschätzt und fast gegen alle Krankheiten für Menschen und Vieh empfohlen. Die Schafgarbe wirkt belebend auf die Nerven, wirkt kräftigend, etwas auf den Urin treibend, paßt besonders bei herabgekommenen Kräften nach Krankheiten, bedeutenden Säfteverlusten, bei Verschleimungen auf der Brust und schlechten Verdauungskräften, namentlich auch gegen die Folgen der Selbstbefleckung. Ferner bei atonischen Schleim- und Blutflüssen, gestörter Menstruation, Hämorrhoiden aus Schwäche, bei Nieren- und Blasenschleimflüssigkeit, Krämpfen im Magen- und Darmkanal. Unfruchtbarkeit wegen zu reichlicher Periode wird durch den Tee gehoben, die unterdrückte Regel wieder hergestellt und der Weißfluß, bei dem auch Waschungen der Geschlechtsteile mit dem Tee vorzunehmen sind, gehoben. Bei Lungenkrankheiten, Lungensucht und Lungenblutsturz zeigt sich die Schafgarbe heilsam, wenn alle anderen Mittel erfolglos bleiben. Gegen Erkältungen aller Art Rheumatismen ist der Schafgarbentee ein sicheres Mittel. Bei Rückenschmerzen, die von Hämorrhoiden herrühren, trinke man täglich fleißig Schafgarbentee. Von diesem Tee wird, was man zwischen 3 Finger fassen kann, in 1 Liter siedendem Wasser abgebrüht; diese Portion wird morgens und abends lauwarm täglich getrunken und längere Zeit damit fortgefahren.

72. Schlüsselblume, Primula officinalis Jacquin. Die Gartenprimel oder große Schlüsselblume findet sich in den meisten Ländern von Europa und blüht im April und Mai. Die gelben Blumen dienen als angenehmes, mild schweißtreibendes Mittel in der Form von Tee, wozu 15 bis 30 Gramm auf ein paar Tassen zu nehmen sind und wird angewandt bei Nervenschwäche, Zittern der Glieder, Schwindel, Lähmungen, bei Nieren- und Harnblasenkrankheiten. Heftige Schmerzen und Krankheiten in den Gelenken werden geheilt, wenn man längere Zeit eine Tasse von diesem Tee nimmt und äußerlich damit die Teile wäscht, auch bei Wunden Aufschläge macht.

73. Spitzwegerich, Plantago lanceolata L. Diese Pflanze wächst auf trockenen Wiesen, an Wegerändern, auf Grasplätzen in großen Mengen, es ist ein ausgezeichnetes Heilmittel; wirkt auf alle Schleimhäute kräftig lösend und blutreinigend, selbst bei beginnender Schwindsucht leistet dieses Kraut prächtige Dienste. Bei Lungenleiden wird man oft gut tun, es zu gleichen Teilen mit Lungenkraut zu mischen. Beide gedörrten Pflanzen geben einen guten Tee ab, welcher längere Zeit, abends eine Tasse, getrunken werden muß. Die Blätter heilen brandige Geschwüre und schützen vor Blutvergiftung.

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