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Tafel 1

1. Angelika (Engelwurz), Archangelica officinalis H. auch Brustwurzel genannt. Die Wurzel wird im Frühling des zweiten Jahres gesammelt und in Gläsern, aber nicht in zu großen Mengen aufbewahrt. Die Angelikawurzel wird bei atonischer und torpider Magen- und Darmschwäche, daher rührenden Koliken und Blähungsbeschwerden, Verschleimungen, gegen das Ende oder zur Nachkur von Ruhren, Durchfällen und anderen damit in Verbindung stehenden Krankheiten, so bei chronischen Hautausschlägen, bei Hysterie und Hypochondrie angewendet. Außerdem benutzt man sie bei Schleimflüssen der weiblichen Geschlechtsorgane und bei unterdrückter Menstruation, die von allgemeiner Schwäche und unterdrückter Hauttätigkeit herrühren, bei Lungenblennorrhöen, chronischem Rheumatismus, auch Gicht, in nervösen Zuständen des Typhus, gegen Wechselfieber, bei kalten Geschwulsten, Verrenkungen, Kopfverletzungen.

2. Andorn, Marubium vulgare L., weißer oder gemeiner. Er ist auf Schutthaufen, Sandfeldern, Anhöhen, an Wegen und Zäunen anzutreffen. Die Blätter als Tee sind ein prächtiges Heilkraut gegen Brustverschleimung, Lungenkatarrh, Schwindsucht, Leberverhärtung, Menstruationsstockung und Gelbsucht. Mit feinem Oel vermischt und ins Ohr geträufelt gegen Ohrenschmerzen, und als Waschmittel bei Hautausschlägen gebraucht.

3. Aloe, Aloë vulgaris Lam. Der Tee von Agaveblättern reinigt Magen und Gedärme, auch als Augenwasser zu gebrauchen. Agave-Pulver, täglich eine Messerspitze voll, wirkt auf kranke Leber und Gelbsucht. Wermuth mit Aloe gesotten, treibt die wässerigen schlechten Stoffe aus, aus denen Wassersucht entstehen kann.

Man nehme Holunderblüten für 2 Tassen Tee, ein paar Messerspitzen Foenum graecum, einen Kaffeelöffel Fenchel und eine Messerspitze Aloe. Die 2 Tassen Tee sind innerhalb 2 Tagen zu nehmen, es tritt in 12 bis 24 Stunden reichlicher Stuhlgang ein, ohne daß die Abführung eine heftige Wirkung hat. Wer kranke, triefende, trübe, rot unterlaufene Augen hat, in welchen sich Eiter bildet, bereite sich nur aus Aloe ein Augenwasser. Man nehme eine starke Messerspitze Aloe, schütte es in eine große Tasse oder Töpfchen, übergieße es mit ¼ Liter kochendem Wasser und das Augenwasser ist fertig. Man wasche die Augen innerlich und äußerlich dreimal täglich damit aus. – Alte Wunden, faulendes Fleisch mit viel Eiter, werden durch dieses Wasser gereinigt und geheilt.

4. Anis, Pimpinella anisum L. Abkochungen von Anissamen helfen gegen verstopfte Winde; Anis mit Fenchel vermischt wirkt gegen Kolik und die damit verbundenen krampfartigen Zustände. Ein Eßlöffel voll mit einer Tasse Milch 5 Minuten gekocht und recht warm getrunken, stillt sehr schnell Leibkrämpfe. In Wasser ½ Eßlöffel voll Fenchelpulver abgekocht, gibt ein reinigendes und stärkendes Augen- und Gurgelwasser; auch ist es ein haarwuchsstärkendes Mittel.

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