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Tafel 7

22. Eiche, Quercus pedunculata Ehrh. Eichenrindeabsud als Tee stärkt die inneren Organe. Die Rinde muß von jungen Stämmen oder von den jüngeren Aesten älterer Bäume gesammelt werden. Sie ist ein trefflich-tonisch-adstringierendes Mittel und bietet als äußeres Heilmittel für Chinin vollkommenen Ersatz. Der Hauptbestandteil der Eichenrinde ist die Gerbsäure, die stärkend und befestigend auf alle elastischen Gewebe wirkt. Bei Vergiftungen mit pflanzlichen Giftstoffen ist eine Abkochung (eine Hand voll Rinde in 1 Liter Milch), so lange das Gift noch nicht ins Blut übergegangen ist, die sicherste und beste Hilfe. Getrunken wird der Tee gegen Blutungen. Gut wirken Sitzbäder mit einer Eichenrinden-Abkochung bei Mastdarmvorfall, Fisteln; harte, nicht entzündete Geschwülste werden aufgelöst und heilen aus. Ein Halsumschlag, in Eichenrindenabsud getaucht, verdrängt dicken Hals und Drüsen. Ein Absud, als Gurgelwasser angewendet, beseitigt oft schlimme Halsleiden.

23. Eisenkraut, Verbena officinalis L. Ein Teeabsud dieses Krautes ist gut zu verwenden bei Leber-, Milz- und Nierenanschoppungen, ferner bei Gelbsucht, bei Stein- und Griesbeschwerden. Auch bei Menstruationsstockung morgens und abends eine Tasse von dem Tee leistet ausgezeichnete Dienste. Aeußerlich zu Bädern und Waschungen bei Flechten und Hautausschlägen ist ein Absud dieses Krautes sehr heilsam. Mit starkem Husten behaftete, sowie auch Lungenleidende mögen Eisenkraut den anderen Brustteekräutern beifügen.

24. Gelber Enzian, Gentiana lutea L. Der Enzian wächst wild auf Triften, hauptsächlich gerne in den Schweizer Alpen, blüht im Juli bis August; in Gärten, wegen seiner goldgelben Blume, als Zier- und Apothekerpflanze sehr beliebt. Die ausgezeichnete Dienste leistende Wurzel wird gegen Magenschwäche mit Durchfall, schlechte Verdauung, Muskelschwäche und Bleichsucht als ein stärkendes Mittel gebraucht. In dieser Hinsicht genießt man ihn gewöhnlich als Tee, wobei man 4 bis 8 Gramm auf mehrere Tassen, die man den Tag über zu sich nimmt, rechnet. Auch kann man die Wurzel mit Weingeist ansetzen, wovon man täglich 2 bis 3 mal 10 Tropfen auf Zucker nimmt; mit gutem Wein angesetzt, genügt es, wenn man morgens und abends einen Eßlöffel davon nimmt.

25. Erdbeere, Fragaria vesca L. Die Erdbeere findet man in Wäldern und auf Hügeln, blüht im Mai und Juni und reift im Juni und Juli. Die Beeren werden gegen Unterleibsstockungen, Gicht, Schwindsucht, Steinkrankheiten angewendet. Gegen Ruhr und Blutflüsse der Frauen ist auch eine Abkochung gut. Von einem Aufguß des Krautes täglich mehrere Tassen getrunken, sind ein heilsames Genußmittel und befördern den Appetit, indem sie kühlend und beruhigend wirken. Wer mit Vollblütigkeit, Dickleibigkeit behaftet ist, an Stauungen der Pfortader, Anschwellungen der Leber und Milz, Hämorrhoiden, Verstopfung, trüben Gemütszuständen leidet, trinke längere Zeit den Erdbeertee.

Die Blätter geben einen wohlriechenden und wohlschmeckenden Tee, durch Zusatz von Waldmeister wird der Geschmack erhöht und dem chinesischen Tee vollständig ähnlich. Mit Milch und Zucker zubereitet, ist er besonders Kindern und Nervösen sehr bekömmlich. Den Unterleibskranken leistet er gute Dienste.

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