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Tafel 11

35. Heidelbeere, Vaccinium myrrtillus L. Die eßbaren, blauen, erbsengroßen, kugeligen Beeren finden sich in Wäldern und auf Heiden. Die gedörrten, etwas herben Beeren dienen gegen Durchfall, Ruhren, schleimiges, saures Erbrechen und Magenkrämpfe. Die gestoßenen Wurzeln werden bei faulenden Wunden und Geschwüren, die Blätter bei Schwäche der Harnblase, Husten, Katarrh mit Erfolg angewendet. In keinem Hause sollte man es versäumen, eine gute Portion gedörrter Heidelbeeren für das ganze Jahr aufzubewahren. Aus der roten Heidelbeere oder Preißelbeere, Steinbeere genannt, bereitet man den Syrup, den man bei entzündlichen Krankheiten verordnet, während die Blätter gegen chronischen Husten angewendet werden. Beide Pflanzen haben eine gelind zusammenziehende Eigenschaft.

36. Hagebutten, Rosa canina L. Heckenrose, Hundsrosenstrauch. Wer an Nieren und Blasenstein, Gries und dergleichen Krankheiten leidet, gebrauche dieses ausgezeichnete Heilmittel; es wird ihm für das schreckliche und schmerzhafte Uebel Linderung bringen.

Die Hagebutten werden ausgekernt, die Hülsen getrocknet und daraus ein Tee bereitet. Die Hagebuttenkerne sind von ähnlicher, jedoch etwas schwächerer Wirkung als die Fruchthülsen.

37. Hirtentäschel, Capsella bursa pastoris Mocuch. Blüht von April bis Oktober auf bebautem und wüstem Boden. Fast in allen Weltteilen als Unkraut verachtet, und dennoch eine wirksame, blutreinigende, harntreibende Heilpflanze. Gegen Lungenblutungen, Blutfluß, bei Nasenbluten und bei Wechselfieber ist es ausgezeichnet. Als Aufguß ist das Kraut und die Wurzel grün und getrocknet anzuwenden; äußerlich gegen Blutungen aus der Nase und Wunden, innerlich gegen Lungenblutungen, Ruhr und übermäßig starke Menstruation.

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