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Der unfaßbare Gott

Auf daß sie alle den Sohn ehren.
Johannes 5, 23

 

16. März 1754

Daß der Heiland Gott über alles ist, daß alles durch ihn und zu ihm geschaffen ist, daß er vor allem ist und alles in ihm besteht, daß alles durch ihn versöhnt ist, zu ihm selbst, es sei auf Erden oder im Himmel, das muß ein jeder wissen, der von uns ein Zeugnis ablegen soll.

Wenn man mit der Kreatur von Gott redet und sie fragt: Wer er ist? Antwort: »Er heißt Jesus Christ, der Herr Zebaoth und ist kein anderer Gott«, wenn sie den nicht haben will, so ist sie ohne Gott in der Welt, denn wer den Sohn nicht hat, der hat keinen Gott (Eph. 2, 12; 1. Joh. 2, 23; 2. Joh. v. 9).

Wer ins Wesen der Gottheit hineindenken kann ohne Schaden, der muß sehr obenhin denken. Denn es ist nicht nur ein Abgrund, sondern ein Ungrund, der nicht zu enthüllen ist, da man so tief hinunter als hinauf muß, daß man's nicht lange aushalten kann. Gott ist ein Wesen, das wir nicht begreifen können.

Die Vorstellung eines solchen unübersehbaren, unausdenklichen Wesens, die ganze Fülle der Gottheit wohnt im Heiland und die Leute, denen die Augen geöffnet sind, die ein Herz haben und selig sind, die haben mit der Spekulation nicht gerne zu tun. Er kommt zu ihnen, er läßt sich zu ihnen herab, daß sie nicht erst hinaufflattern dürfen: Er ist nicht ferne von einem jeglichen unter ihnen, denn in ihm leben, weben und sind wir. Apostelgeschichte 17, 27-28.


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