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Saat auf Hoffnung

Auf daß sich miteinander freuen, der da säet und der da schneidet.
Johannes 4, 36

Sie dienen einem Herrn,
der Acker ist des Heilands Feld.

 

15. August 1754

Der Säemann kann sich nicht dreinfinden, daß ein anderer ernten soll und denkt immer, er erntet für sich, da er doch weiß, daß er nicht für sich gesäet hat. Wenn man aber sich besinnt, daß weder der Säemann in sein eigen Land säet noch der Schnitter sein Eigenland erntet, sondern der Acker ist des Heilands Feld, dann ist der Streit gehoben.

Ich will ein Gleichnis geben, daraus die lieben Säeleute sehen können, daß sie sich irren. Wo ist der Mann, der, wenn er einen Wald pflanzt, sagen kann, daß er ihn auch genießen werde? Wenn man nichts machen wollte, als was man selbst genießen kann, so bliebe alles wüste und ein Chaos. Denn davon schweigen, daß niemand weiß, wenn er in eine andere Heimat berufen wird, so sind gewisse Dinge in der Natur, die kein Mensch erwarten kann, sondern man tut es für die Nachkommen. Manche Werke des Heilands sind von der Art, daß sie lange Zeit brauchen.


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