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Wahrheit über Gott

Der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut und wird ihm noch größere Werke zeigen, daß ihr euch verwundern werdet.
Johannes 5, 20

 

26. Februar 1754

Die Welt gebraucht das, was der Heiland von seinem Vater gesagt, sehr übel. Denn weil die Leute keinen Sinn zum Heiland haben, weil ihnen seine Menschwerdung, Leiden und Sterben ärgerlich, und ihr Herz ferne von ihm ist, so wollen sie, wenn ja ein Gott angebetet sein muß, lieber einen anbeten, der weit von ihnen ist, mit dem sie natürlicher Weise keine Verbindung haben, sondern sich nur seiner Vorsehung überlassen dürfen.

Die wahre Erkenntnis vom Vater ist, die der Heiland gegeben hat, die man von der Stunde an haben muß, wenn man ein Kind Gottes ist und Vergebung der Sünden hat. Wer erst seinen Gott und Schöpfer kennt und um seine Versöhnung weiß, dessen Herz ist froh, wenn man ihn nur nennt, vornehmlich wenn eins seine Marter bekennt, dann ist die Erkenntnis vom Vater das grade Gegenteil von dem, was sie der Welt ist. Man weiß, er ist mein lieber Vater in Christo und man dankt ihm von Herzen, daß er seinen Sohn für uns gegeben. Dabei muß man aber auch nicht verzagen, was der Heiland in unserem heutigen Text geredet hat: Der Vater wird euch erst Sachen sehen lassen, daß ihr euch wundern werdet.

Des Heilands Verbindung mit uns ist, daß er uns geliebet und gewaschen hat von den Sünden mit seinem Blute, und es lange noch nicht erschienen ist, was wir sein werden. Aber den Vater muß man sich vorstellen in der unendlichen Herrlichkeit, Majestät und Glanz, davor die Sonne erblaßt, als den Schutzherrn der Kirche, der ihr Ruhe, Glück und alles schafft, was sie braucht, welches endlich alles dahinaus laufen wird, »daß sich vor dem Sohne aller Erden Ende beug' seinem Tod zum Lohne.«


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