Christoph Martin Wieland
Briefe von Verstorbenen
Christoph Martin Wieland

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Vierter Brief.

Theagenes an Alcindor.

Inhalt. Gemälde himmlischer Welten und Grundriß eines poetischen Systems über die Natur, den Weltbau und die Geisterwelt.

              Freund, der Vorhang ist weg, die Nacht ist vom Tage verschlungen,
Dein Theagenes sieht! Die Wahrheit unter den Menschen
Kaum im Bilde bekannt, die himmlische Göttin der Schönheit,
Gibt sich mir willig zu sehn; ich schaue die ew'gen Ideen,
Sie, die in euere Gruft durch die engen Ritzen der Sinne
Gleitende Schatten nur werfen, die ihr für Wesen umfasset.
Mein erweiterter Geist entfaltet höhere Kräfte,
Die, auf Erden unbrauchbar, im Grunde der Seele verborgen,
Schlummerten; innere Sinnen, auch weite Behälter der Wahrheit,
Augen für hellere Gegenstände, erhabne Begierden,
Denen die Erde zu leicht, der Cirkel des Menschen zu eng ist.Da der Dichter hier der Platonischen Ideenlehre folgt, von welcher er späterhin so sehr abwich, so wird es nicht unnütz seyn, hier gleich ein Wort über dieselbe zu sagen.

Das Wort Idee bedeutet ursprünglich nach seiner Ableitung von ἴδειν sehen, 1) Ansehen, Anblick, 2) äußere Gestalt, Bild, 3) Vorstellung. In der Platonischen Philosophie erhielt das Wort eine veränderte Bedeutung. Platon nimmt es an einigen Stellen für Allgemeinbegriff, an andern als eine solche Vorstellung, welcher gar kein Gegenstand in der Erfahrung entspricht, und die also auch nicht aus der Erfahrung genommen seyn kann. Sie gehören lediglich der Gedankenwelt an, welche, nach Platon, allein die Welt der Wahrheit ist. Diese Welt ist bei Gott. Insofern die Ideen bei Gott sind, sind sie Urbilder. Die Ideen sind unter dem Namen der Platonischen am berühmtesten geworden, und man erklärt sie als Urbilder der Dinge im göttlichen Verstande.

Will man die Lehre Platons von den Ideen, durch welche seine Philosophie zum Idealismus wird, gehörig würdigen, so darf man nicht übersehen, daß er zwei Arten derselben nicht genau unterschied, und deren Ursprung ihm zum Theil verborgen blieb. Zu den Ideen im engeren Sinne gehören nämlich bei ihm 1) Gattungsbegriffe oder Allgemeinbegriffe, welche die allgemeinen Merkmale von allen Gegenständen einer ganzen Gattung von Wesen und ihrer Arten enthalten. Diesen Begriffen werden im Denken alle Individuen untergeordnet, und mithin die Urtheile über sie dadurch begründet. 2) Sogenannte reine Vernunftbegriffe (z. B. die Idee des Unbedingten, in sich selbst Gegründeten, Unendlichen), welche blos denkbar, aber in der Anwendung fruchtbar sind.

Beiderlei Arten haben mit einander gemein, daß sie nicht sinnliche Vorstellungen sind; unterscheiden sich aber dadurch von einander, daß die ersten durch Abstraction von Erfahrungs-Vorstellungen gebildet sind, die andern aber nicht so gebildet seyn können. Diesen Unterschied übersah Platon. Indem er nun die Gattungsbegriffe, die eine bloß logische Geltung haben, bloß zur leichteren Erkennbarkeit dienen, mit den metaphysischen Ideen zusammenschmolz, gab er ihnen auch metaphysische Bedeutung (als Grund der Wirklichkeit), und hielt sie für das wahre Wesen der Dinge. Wie er nun dazu kommen konnte, diese höchsten Abstracte für Urbilder im göttlichen Verstande auszugeben, läßt sich hieraus schon ahnen; es wird aber ganz begreiflich, wenn man noch überdieß bemerkt, daß sich ihm statt der logischen Gattungsbegriffe dunkel die ästhetischen Ideale unterschoben. So entwarf seine bildende Phantasie für jede Wesengattung ein Musterbild, und es kam jetzt darauf an, wohin er es stellte. Er setzte es in ein Urwesen, und dadurch wurde das Musterbild zum Urbild. Solcher Urbilder bediente sich das höchste Wesen als Weltbaumeister zu Musterbildern, gegen welche in der Vergleichung alle übrigen, zu derselben Gattung gehörigen, Wesen nur als mangelhafte Copien, Nachbildungen, erscheinen.

Man versteht indeß den Platon wenig, wenn man glaubt, daß er bloß durch Speculation zu Gott gekommen sey; vielmehr nahm er nur die Resultate seiner Speculation darum als wahr, weil alle wahren Bedürfnisse der Menschheit ihn ebenfalls auf diesen Punkt hindrängten. Um Platon völlig zu würdigen, darf man bei ihm folgende drei Punkte nie aus den Augen verlieren: 1) daß er überall die unendliche Sehnsucht in unsrer Natur hervorhebt, die durch nichts Irdisches zu stillen ist, und nur in dem Ewigen Befriedigung findet. Merkwürdig ist es, daß er das Daseyn der Ideen in unsrer Vernunft und diese Sehnsucht in unserm Gefühl, beide von einer dunkeln Erinnerung des ehemaligen Zustandes der Seele ableitet, wo sie Gott näher und in ihrem eigentlich natürlichen Zustande war. Mit jener Sehnsucht hängt zusammen, 2) die Begeisterung und die Schönheit, so wie 3) Platons Theorie von der Liebe, die eben so berühmt worden ist als seine Ideen. Durch alles dieses führen wieder Einbildungskraft und Empfindung auf denselben Punkt, wohin die Vernunft in ihrer tiefsten Betrachtung und das Gefühl in seiner tiefsten Ahnung geführt hatten. Die Gottheit diente Platon daher nicht blos zur Befriedigung eines intellectuellen, sondern auch der moralischen und ästhetischen Bedürfnisse unsrer Natur. Indem er nun, getrieben von seinem Gefühl, und erhoben von seiner Einbildungskraft, auf den Schwingen der Begeisterung den höchsten idealen Standpunkt erflogen hatte, dessen die menschliche Natur fähig ist, wurde ihm das übersinnliche Daseyn erst zu dem reinen und wahren Daseyn, und die Gottheit der Vereinigungspunkt des Wahren, Guten und Schönen. Dahin eben trägt nach ihm die unendliche Sehnsucht in der Weihe der Begeisterung, dort hinüber, wo der ringende Geist und das sehnende Herz allein Befriedigung finden. Ein Ideal von Seligkeit schwebte ihm vor, wie es nur ein religiöses Gemüth schaffen kann. Ein solches hatte Platon, und seine Religiosität war eine Frucht seines ästhetischen und moralischen Gefühls, welchen beiden dasselbe Bedürfniß nach einem idealen Zustande zum Grunde liegt. Bis dieser Zustand nicht erreicht ist, fühlt gerade der edelste Mensch sich in seinem Innersten am meisten entzweit; und eine hohe Unruhe des Gemüths, welche Platon in mehr als einer Stelle mit den lebhaftesten Farben schildert, treibt ihn, eine Harmonie zu bewirken, welche wahrhaft zur Beseligung führt.

Mit ähnlichen Ansichten und in einem ähnlichen Zustande muß man sich Wielanden in dieser Periode denken, wenn man ihn verstehen und dereinst würdigen will. Wie und warum sich seine Ansichten veränderten, soll an seinem Orte gezeigt werden. Was die Philosophen seit Platon und Aristoteles in zwei Parteien theilte, und noch in unsern Tagen Jacobi und Kant, Schelling und Fries einander gegenüberstellte, raubte ihm seine Platonischen Freunde und gewann ihm die Aristotelischen, und das wird so lange dauern, bis wir die Natur verstehen, die nirgend so einseitig ist wie unsre Theorien, und die, gewiß zum Heil der Welt, jene und diese wollte.


Oft, du erfährst es, o Freund, wenn die einwärts gesammelte Seele 43
In Betrachtungen irrt, entzündet sich aus dem Gewölke
Dunkler Ideen ein plötzlicher Strahl, der, dem nächtlichen Blitz gleich,
Eine Welt von Erscheinungen dir im Innern der Seele
Sichtbar macht; doch eben so schnell, als er aufgebraus't, schwindet,
Eh' du erkennen kannst was du gesehn, der blitzende Lichtstrahl
Wieder dahin, und läßt dich erstaunt und traurig im Dunkeln.
Diese Räume sind jetzt in meiner Seele bestrahlet,
Jeder flüchtige Blitz ist schnell zur Sonne gewachsen,
Die das Unendliche rund um mich her mit Mittag begießet.

O wie scheinen mir jetzt die stolzen Entwürfe so thöricht,
Die wir ehmals vom Weltgebäu träumten! Wie wenig erreichte
Unsre kühnste Vermuthung die unerschöpfliche Allmacht
Des erschaffenden Arms! Wie klein war unsere Größe!
Was wir für Ewigkeit hielten, ist kaum das Leben der Sonne;
Was wir, vom Flug ermüdet, Unendlichkeit nannten, ist etwa
Ein Gefilde von tausend Gestirnen. Die stärkste Bestrebung
Unsrer Erfindungskraft klebte noch stets in der Gränze der Schöpfung,
In dem Sunde der Zeit. – Und doch gefällt es der Gottheit,
Wenn ihr Geschöpf es wagt, sie zu sehn; wo Engel zu schwach sind,
Ist der Wille genug, wenn gleich die Kräfte versagen.
Kann die Seele was Würdiger's thun, als des Ewigen Werke
Auszuspähen? Die Schöpfung, die sichtbare Gottheit, den Inhalt
Aller Schönheit, und selbst die Lust des göttlichen Auges?

Dich zu dem edeln Geschäfte mit neuem Muth zu beseelen,
Will ich dir einen Entwurf der Natur der geschaffenen Dinge 44
Mit den äußersten Strichen versuchen. Zwar ist es nicht möglich
Dir, Alcindor, mit andern als irdischen Bildern und Zeichen,
Was die Sprache des Himmels mit eigenen Namen benennet,
Vorzumalen; das Göttliche wird in den Menschenbegriffen
Sich entgöttern, das Helle der Wahrheit in Schatten erblassen,
Doch der flüchtigste Plan der Schöpfung, ihr mattester Abglanz,
Ist schon geschickt in Bewundrung zu setzen; und wahrlich, Bewundrung,
Diese belohnende Wollust für forschende Geister, ist alles
Was selbst Engel erhalten, die in die Werke der Weisheit
Und der allmächtigen Liebe sich senken. Sie durchzuschauen,
Ihre unsichtbarsten Ketten, die ersten Federn der Regung,
Welche mit sparsamer Kraft die ganze unendliche Sphäre
Treiben, und durch unzählbare Zwecke den Urzweck befördern,
Den erhabnen, der Gottheit würdigen, einfachen Urzweck,
Dieß erspähen zu wollen, ist eine so thörichte Kühnheit,
Daß nur der Mensch sie zu hegen vermag. – Vernimm denn, Alcindor,
Was von den Dingen des Himmels die Sprache der Irdischen fasset;
Was dein Freund für nöthig befindet, die irrenden Schwingen
Deiner Gedanken im Flug durch's Unermess'ne zu leiten.
Denn wie verirrt man so leicht, wo englische Flügel ermüden?

Dieser ganze bewegliche Bau des leblosen Stoffes,
Aus unzählbaren Himmeln mit ihren Welten gefüget,
Ist allein für Geister und Seelen gebildet, und lebet
Einzig durch sie. Die feurigsten Sonnen erlöschten zum Unding,
Jede blühende Welt zerflöss' in glimmende Asche,
Wenn die Seelen vergingen, die alles mit Leben durchhauchen.
Freude zu fühlen und ewig zu seyn, belebte die Gottheit 45
Eine unendliche Schaar von Geistern, nur dem nicht unendlich,
Der sie erschuf; ein Engel könnte äonenlang zählen,
Ohne dem Ende sich näher zu sehn. So vielfach die Gottheit
Sich in endlichen Wesen, in denen sie selber sich nachahmt,
Zu verändern vermag; so weit der Zwischenraum reichet
Von dem ersten der Engel, dem göttlichsten aus den Erschaffnen
Bis zu dem, der am Rande des Nichts sein Daseyn verträumet;
(Ein weit größerer Abstand, als der die äußerste Sonne
Von den Meeren von Glanz, die den Thron umhüllen, entfernet),
So unzählbar, so mancherlei sind die empfindenden Wesen;
Jedes mit Samen der Zukunft, der bessern Zukunft, befruchtet,
Jedes unsterblich, weil Gott sich in ihm nachahmend entwickelt,
Jedes voll Triebe zur Lust. Sind aber außer der Gottheit
Quellen der Lust? – Sie müßten dem ewigen Unding entfließen!
Doch im Urquell des Guten die allerlauterste Wollust
Selber zu schöpfen, ist nur ein kleiner Haufe von Geistern
Göttlich genug, die übrigen würde die Nähe der Gottheit
Plötzlich verzehren. Sie nach dem Verhältniß der steigenden Kräfte
Zu vergnügen, schuf Gott den ganzen Umfang des Stoffes,
Dem er nachahmende Züge der Geister, durch die er beseelt wird,
Ordnung und Schönheit gab, in zahllosen Stufen und Arten,
Die mit den Arten der geistigen Wesen harmonisch gestimmt sind.
So entstanden die Welten. Durch unermeßliche Räume
Drehn sie sich unter der Gottheit bis an die Ufer des Leeren. 46
Nächst an dem Ewigen tönen die schönsten der Sphären, voll Lichtes,
Unvergänglich, harmonisch, die seligen Thronen der Engel.
Mit der Entfernung von ihm, wird auch die Schönheit der Welten
Bleicher, mit Schatten bewölkt; der Stoff vergänglich und träge,
Wenig geschickt den Geist zu vergnügen; nur thierische Freuden
Sprossen aus seinem zu üppigen Boden, wie denen gebühret,
Die die Natur ihm vertraut, den nähern Verwandten des Staubes.

Da nur Liebe den Schöpfer die Wesen zu hauchen vermochte,
Neigung sich ihnen zu schenken, und durch die Stufen der Welten
Sie zu ihm selber zu ziehn; wie hätt' er sie ewig zu schaffen,
Säumen können, wofern ein Geschöpf die Ewigkeit faßte?
Aber der Fürst der Engel ist endlich, so sehr als die Sonne,
Die erst, nachdem er Aeonen im Anschau'n Gottes schon lebte,
Eine der jüngsten, der ewigen Nacht vom Schöpfer entwinkt ward.
Nicht in allen ist gleiches Bestreben zum Werden; nicht alle
Sind so lange zu dauern geschickt, wie die Geister des Thrones,
Oder der jüngere Kreis der Ideen. Die Ewigkeit sah erst
Diese entstehn, die ersten Zeugen der Herrlichkeit Gottes.
Unterdeß schliefen die Embryonen von Geistern und Welten,
Noch nicht zeitig zum Seyn, im schwarzen Schooße des Abgrunds.
Nach und nach, wie ihr Vorzug zum Leben sie fordert, entschwungen
Sich die Himmel dem Nichts. Die neu entstandenen Sonnen
Huben ihr glühendes Antlitz empor, und sahen verwundernd 47
Halb gebildete Welten, nach ihrer Bestrahlung begierig,
Ihnen entgegen taumeln; der goldene Frühling entsproßte
Jugendlich, blumig, geschmückt zum Empfang der seligen Wesen,
Die jetzt wurden, und halb gekleidet zu fühlen begannen.
Selbst noch jetzt erscheinen zuweilen den Erdebewohnern
Neue Gestirn' in den Tiefen des Aethers, die, kürzlich gereifet,
Zur Erstaunung benachbarter Himmel das Leben begrüßten.

So entsprang die Schöpfung, so wuchs und wächs't sie noch immer
Zur Vollkommenheit an. Die Allmacht der ewigen Liebe
Kann nur in abgemessenen Zeiten den Widerstand hemmen,
Der die Geschöpfe dem Leben mißgönnt. – Wie seyd ihr erhaben,
Selige Wesen, die ihr zuerst gewürdiget wurdet
Gott zu empfinden, den Ew'gen von Antlitz zu Antlitz zu schauen!
Ueber den obersten Himmeln, noch über der Sphäre, von welcher
Alle Welten Nachahmungen sind, erhebt sich zum Schöpfer
Ein diamantener Kreis, unermeßlich, unsterblich, geraumer
Als die ätherische Tiefe, worin die Sterne sich wälzen,
Und der Natur nicht unterworfen. Ein göttliches Licht füllt
Die geheiligte Sphär', ein Licht, wogegen die Sonnen
Kaum dem Schattenbild gleichen, das auf still fließende Bäche
Euer entnebelter Mond in Frühlingsnächten herabwirft.
Diese schuf Jehovah zuerst. Dann schuf er die Geister
Die sie belebten, die hellesten Spiegel der göttlichen Schönheit,
Cherubim, Gott zu sehn mit göttlichen Kräften begabet.
Plötzlich rauschte der Urquell des Lichts von werdenden Geistern;
Zitternd vor süßer Entzückung, von unaussprechlicher Freude
Ganz durchglühet, erhuben sie nun ihr Antlitz und wagten, 48
Gott, dich zu sehn! – Denn hier ist's, wo in sichtbarer Schönheit
Sich der Unendliche zeigt. Hier, Ewiger, sehn sie dich heller,
Siebenmal heller als irgend ein Engel der obersten Kreise,
Wenn er sein sonnengleich Antlitz durch alle Tiefen der Schöpfung
Ueber das stolze Gewimmel unzählbarer Sterne verbreitet,
Wenn er in jedem dich sieht, doch immer reiner, je näher
Er zum Himmel der Himmel, dem Thron der Herrlichkeit strebet,
Und von dem seligen Anblick entzückt, mit gefalteten Händen
Auf sein Angesicht sinkt und in Gebete zerfließet.
Unverwandt sehen sie Gott; die ganze Fülle der Dinge,
Engel, Geister, Olympe voll Pracht, vor ihnen verbreitet,
Könnten nicht Einen Blick von den Sehern Gottes gewinnen.
Unter dem heil'gen Geschäfte verfließen Alter der Sonnen
Ihnen wie Augenblicke. – Auch ist von des Ewigen Anschau'n
Ihrer Stirn' unaussprechliche Schöne so göttlich verkläret,
Daß sie den hellesten Blick der schönsten der Seraphim blendet.

In der Entfernung von tausend Längen des Sonnenhimmels
Windet sich um die Sphäre der Sphären ein schimmernder Gürtel,
Aus durchscheinendem Stoffe geschaffen, der oberste Weltkreis,
Aller Gestirne Beweger, das ewige Reich der Ideen
Und das Urbild der Himmel und Welten. Hier ewig zu bleiben,
Ist der erhabenste Wunsch der Geister, die es nicht wagen
Näher die Gottheit zu sehn. Die schönsten ätherischen Sonnen,
Selbst die himmlische Straße, die Sammlung der prächtigsten Welten,
Die aus ihrer Entfernung ein silberner Gürtel euch scheinet,
Sind wie rohe Entwürfe, verlöschende Schattengemälde,
Dieses Urbilds der Schöpfung. Das Eigne von jedem Gestirne,
Ihre Geschöpfe, die Blüthe der Schönheit, unzählige Formen,
Reizende Gegenstände für tausend Sinne, die Wollust 49
Und die Entzückung, die jede der Welten vor andern bezeichnet,
Alles dieses ist hier harmonisch zusammen geordnet.
Hier sind die Muster der Ding', einförmig, glänzend, unsterblich,
Keinem Olympier zählbar, man zählte leichter die Strahlen
Die den Brunnen des Aethers entfließen. Ein Phidias fände,
Unter Myriaden von immer höherer Ordnung,
Hier das vollkommene Bild, wovon der Abglanz vor seinem
Geiste schwebte, da er die Göttin der Weisheit in Marmor
Nachzubilden versuchte; ein kühnes eitles Bestreben!Als Phidias, der große Künstler, die Statue der Minerva oder des Jupiter verfertigte, schränkte er sich nicht blos auf die Betrachtung eines Modells ein, um es nachzuahmen wie es ist, sondern in seinem Inneren wohnte ein andres Urbild höherer Natur, dessen Schönheit seine Blicke fesselte, und seine Erfindung wie seine Ausführung leitete. — Cicero.
Alle Himmel und Sonnen mit ihren begleitenden Erden
Werden zu dieser Sphäre gezogen; je mehr sie ihr nähern,
Desto stärker erhitzt sich der Trieb der glühenden Welten,
Sich in ihrem Strahl zu verhimmeln. Doch quillet ihr Licht nicht
Aus ihr selber. Im dichten diamantnen Gewölbe,
Welches das geistige Licht, wo der Ewige wohnet, verschließet,
Sind gecirkelte Scheiben eröffnet; der Umkreis der Sonne
Siebenmal, ist von jeder das Maß; unermeßliche Ströme
Fließen mit himmlischem Licht auf die ringsum nahenden Sphären
Aus den Oeffnungen aus, und beseelen unendliche Räume
Mit entzückender Klarheit. Die Oeffnungen scheinen den Menschen
Unter den andern Gestirnen wie blasse silberne Punkte.
Nach und nach erbleichen, indem sie von Himmel zu Himmel
Schimmern, die himmlischen Ströme, bis in den Gränzen des Weltbaus
Sie sich ins ewige Leere mit sterbenden Strahlen verlieren.

Freund, ein süßes Erstaunen entzückt, indem du dieß liesest,
Deinen tiefsinnigen Geist – Wie, wenn die Sprache der Engel 50
Statt des menschlichen Stammelns die überirdischen Scenen
Mit Begriffen voll Klarheit, des Gegenstands würdig, dir säuge?
Zwar auch Engel stammeln, wenn sie, vom helleren Anblick
Der durch den dünnen Vorhang der Schöpfung scheinenden Gottheit
In Entzückung gerissen, ihr Lob den Himmeln erzählen.
Aber so matt der Blick ist, den ich aus tiefer Entfernung
Dir in die Heiligthümer des Himmels, Alcindor, erlaube,
Schwächt doch vielleicht die göttliche Klarheit der obersten Sphären
Dein noch blödes Gemüth. – So steige dann näher zur Erde;
Allenthalben eröffnen sich dir mit ändernder Schöne
Wunder der Weisheit, und Wunder der Lieb', und Siege der Allmacht.
Zahllos sind die Enthalte der Geister, die glänzenden Welten,
Zahllos die Arten der Wesen und Kräfte, der Formen des Stoffes
Und der Sinne, wodurch sich neue Gestalten der Dinge
Mit der Seele vermählen. Wie würdest du staunen, Alcindor,
Wenn ich dir eine der Welten, die nichts mit der Erde gemein hat,
Wie von einer andern Natur gebauet, entwürfe!
Aber wie könnt' ich in deinem Gemüthe ganz neuen Gestalten
Zugang machen? – Vernimm dann minder befremdende Scenen.

Eine der Erden des Siebengestirns, die sich um die Sonne,
Wo ich jetzt wohne, bewegt, ist von der erschaffenden Weisheit
Nur für den Sinn des Geruchs, den einzigen Sinn der Bewohner,
Wundernswürdig gebaut. Die Rosenthäler in Eden, 51
Oder der blumige Hybla entehrten durch die Vergleichung
Diese balsamische Welt. Hier ist die lächelnde Rose,
Nicht wie im Frühling der Erde, die Königin unter den Blumen;
Jede mit süßer Kraft beseelte Blume des Erdreichs
Düftet hier einen noch süßern Athem; Viol' und Narcissen,
Hyacinthen und Nelken sind unter den edleren Pflanzen
Bloßes Gras, wiewohl sie all' in dem Einen sich gleichen,
Daß sie des zarten Gewandes bemalender Strahlen ermangeln.
Denn hier ist die Lilie nicht weiß, noch ähnlich den Lippen
Blühender Schönen die Nelke! Auch sind sie aus feinerem Stoffe
Geistig gewebt; anstatt zu verwelken, zerfließen sie langsam
In die ambrosische Luft. Doch jeder erneuerte Frühling –
Und er erneuert sich stets nach drei verblüheten Jahren –
Haucht mit zephyrischen Lippen die Schwester jeder Verschwundnen
Aus der webenden Erde hervor. Für menschliche Sinnen
Ist die harmonische Mischung so vieler verschiednen Gerüche
Unbegreiflich. So künstlich auch immer die weise Natur sich
In den Sphären gezeigt, wo sie zur Speise der Augen
Ihre Geschöpfe mit Licht und harmonischen Farben geschmücket;
Dennoch weichet die liebliche Stimmung der blumigen Düfte
Nicht dem Wohllaut der Farben. Dieß machet diese Geschöpfe
Reich an der feinesten Lust, und ohne den Beistand der Augen
Und der übrigen Sinne beglückt. Ihr geistiger Leib ist
Aus zartfühlenden Nerven gewebt. Statt Töne zu reden,
Hauchen sie ihre Gedanken mit deutlich veränderten Düften
Ihren Gespielen entgegen. Wie ihre begränztere Seele
Alle Begriff' aus dem Sinn, der mit der Welt sie verbindet,
Ziehet, so nehmen sie auch die Zeichen ihrer Ideen 52
Nur von Blumen und riechenden Dingen. – Kaum heget die Schöpfung
Seelen, die zärtlicher fühlen. Die liebenswürdigste Einfalt
Würzet ihr Thun mit gleicher Anmuth, wie ihre Gedanken.
Ungestört lieben sich alle; vom Stolz, dem Zunder des Neides,
Hat dieß glückliche Volk, so wie von giftigen Blumen,
Keine Namen. Von thörichten Wünschen und stolzen Entwürfen
Eines betrüglichen Glücks, wie der Unsinn der Menschen es träumet,
Weit entfernt, ergeben sie sich mit offenen Herzen
Dem Vergnügen, wozu die Natur sie empfindlich erschaffen.
Nicht der mindeste Reiz verlieret sich ungenossen
Unter der unbeschreiblichen Menge von Quellen der Freude,
Die für sie fließen. Ein einziger Sinn gibt ihnen die Wollust,
Die ihr von etlichen nehmet. Sie fühlen die holden Accorde,
Welche für sie die symphonischen Wirbel der Düfte beseelen,
Mit nicht minderer Lust, als euch die Zusammenstimmung
Reizender Lieder und silberner Töne der Laute gewähret;
Und so erquickend als euch am Rande murmelnder Bäche
Mit ätherischem Fittig ein West an die Wangen hinschmeichelt,
Eben so kühlend und fühlbar umfließt die Blüthe des Aethers
Ihre zärtlichen Glieder; sie schwimmen in sanfter Entzückung.
Aber sie fühlen nicht nur; aus ihrer geistigen Wollust
Blühen Gedanken hervor, die sich zum Schöpfer erheben.
Oftmals wenn sie gesellig, wie Bienen in Schwärme gesammelt,
Um balsamische Stauden auf Wolken zerflossener Blumen
Schwebend den Frühling trinken, erheben sie sich in Entzückung,
Aus der Entzückung zum Lobe des ewigen Vaters der Freude.

Lass' dir gefallen, so athmen sie ihre Gedanken gen Himmel,
Lass' dir, o Schöpfer, gefallen, daß unsre Freude dich preise! 53
Bestes der Wesen, aus dem wir Leben und Seligkeit ziehen.
Aber wie sollen wir dich, o Quell der Ewigkeit, preisen?
Flössen aus uns Gedanken, wie Kräfte der Engel vermischte
Sich mit unseren Hymnen aus allen Kreisen der Schöpfung
Allgemeines ambrosisches Lob, was wär' es, o Schöpfer,
Dich zu loben? Ein Lilienduft, die Blüthe des Zimmtstrauchs!
Aller Geschöpfe Geist in Einen Athem ergossen
Lobte dich schwach, du, der mit seinem unsterblichen Hauche
Alle begeisteten Welten bewegt, und über den Himmel,
Wo sich an deinem reinesten Ausfluß die Engel erquicken,
Einen göttlichen Frühling herabgießt. – Sey ewig, o Hymne,
Der den unsterblichen lobt! Dich müsse kein Zephyr verwehen!
Immer müssest du uns mit deinen Wirbeln umgeben!
Helft uns ihn loben, ihr alle, die Gottes Athem belebet.
Aber lobt ihn noch mehr, die ihr Gedanken zu duften
Von ihm begabt seyd, erhabner und reiner als sterbliche Rosen.
Lobet ihn mit dem süßen Geruch der blühenden Unschuld!

Also loben sie Gott, und ihre Inbrunst gefällt ihm,
Weil das Herz sie gebiert, sowohl als seraphische Lieder.
Um und um athmen alsdann die mitbegeisterten Pflanzen
Süßeren Balsam, die fernsten Gefild' empfinden die Hymnen.
Denn in jedem Gewächse, vom edelsten Wesen des Sternes
Bis zum niedrigsten Kraut, haucht eine fühlende Seele.
Alle machen, indem sie durch sanftabsteigende Grade
Sich von einander entfernen, die schönste Leiter von Wesen.

Eben die Sonne, die diese bewundernswürdige Sphäre
Mit sanft leuchtendem Glanze befeuchtet, die strahlt auch von ferne
Einem Planeten entgegen, der zum Gehör nur gemacht ist.
Ewige Dämmrung, aus dunkeln und matten Strahlen gewebet, 54
Gleich dem Schatten des Tags, den von silbernen dünnen Gewölken
Auf die Frühlingsauen der Erde der Vollmond herabthaut,
Ruhet mit ausgebreiteten Flügeln auf seinen Gefilden.
Hier ist der wahre Tempel der Musen. Die weise Natur ist
Selbst die Künstlerin hier, die alles in Wohlklang gestimmt hat.
Sie hat die Lust mit unendlich verschiednen ätherischen Saiten
Allenthalben bespannt, die nach dem genauesten Verhältniß
Sich von einander entfernen. Von sanften Winden gerühret
Schallen dann himmlische Harmonien mit mächtigem Schwunge
Bis an die Ufer benachbarter Welten. Das Säuseln des Zephyrs
Wieget die Luft in liebliche Fugen und lydische Töne,
Gleich harmonischen Seufzern; dann schmelzen die Hörer in Liebe.
Rauscht er hingegen, so tönen die mächtig begeisterten Saiten
Von erhabnen Accorden, vollstimmig, entzückend; die Hörer
Sinken in ernstes Staunen und schweben auf hohen Gedanken.
Hier ist der ewige Mai so arm an Geruch als an Farben,
Aber er haucht statt Balsamgewölken symphonische Töne,
Die sich den singenden Winden gesellen. Die denkenden Bürger
Dieser seltsamen Welt (wie sie Erdebewohnern erscheinet)
Sind mit dem künstlichsten Leib nach ihrer Bestimmung versehen.
Alles an ihnen ist Ohr; doch höret jegliches Gliedmaß
Auf ihm eigene Weise; die mancherlei Weisen und Töne
Fließen im Sitz der Seel' in die angenehmsten Accorde.
Ihr Gespräch ist Gesang, und die Töne die sie gebrauchen,
Stehen mit den Gedanken und jeder Bewegung des Herzens
Im genausten Verhältniß. – Der eine seufzt zärtliche Liebe,
Dieser ist Mitleid, der lispelt Ruhe, der locket die Freude. 55
Ihre mit lauter Wohlklang genährte Seele wird selber
Ganz harmonisch, und fähig das göttliche Ohr zu ergötzen.
Diese Geschöpfe, verwundre dich, Freund, hat die Erde geboren.
Dorten waren sie Vögel, und Sänger des flüchtigen Frühlings,
Nachtigallen, die horchenden Schönen oft Thränen entlockten,
Oder hellwirbelnde Lerchen. Aus Indiens einsamen Inseln,
Oder Arabischen Thälern und Zimmethainen von PalmaPalma, eine der Canarischen oder glücklichen Inseln an der Westküste von Afrika.,
Führt sie ein sanfter Tod in diese bessere Wohnung.
Ihre Seel', auf die unterste Stufe der Geister erhöhet,
Herrscht nun in einem edleren Leib, und übt schon Gedanken,
Welche dem Schöpfer zu nähern sich wagen. Zwar sind sie nicht fähig,
In den Plan und die allgemeine Verknüpfung der Dinge
Helle Blicke zu thun; doch sind sie in ihrem Bezirke
Glücklicher als die Menschen. – Und ist der verächtlichste Wurm nicht
Glücklicher, da er das ist, wozu die Natur ihn bestimmte,
Als der entartete Mensch? – Die feineste Wollust ist ihnen,
Die der Natur der Seele vor allen andern gemäß scheint.
Denn sie steht mit den Tönen in noch genaueren Banden,
Als mit Strahlen und Farben. Vergeblich wärst du bemühet,
Aus den erlesensten Bildern ein Ganzes zusammenzusetzen,
Das die durchdringenden Freuden, in denen sie ruhen, erreichte.
Das gelindeste Säuseln des lauen Zephyrs, das Flüstern,
Das wie Gesang aus blühenden Hainen herlispelt, das Klatschen
Fallender Frühlingsbäche, das Murmeln silberner Quellen,
Und das zärtliche Lied, das Echo der Nachtigall nachsingt,
Mit den reizendsten Tönen von menschlichen Kehlen vereinbart, 56
Und was sonst noch dem stumpfen Gehör der Irdischen schmeichelt;
Alles das ist ein rauhes Getön, ein widriger Mißklang,
Gegen das feine Gefühl, das diese Wesen durchdringet,
Wenn sie an musikalischen Bächen, auf singenden Blumen,
Ihre Entzückung den Melodien der Lüfte vermischen.
Oft verlassen wir selbst die hellen Zonen der Sonne,
Und die geistigern Freuden, die unser Stand uns erlaubet.
Ueber dieser svmphonischen Welt auf sapphirnen Gewölken
Unbemerkt zu schweben, und ihre Freuden zu kosten,
Die uns dann den Geschmack zu göttlichern Freuden erhöhen.

Freund, du erstaunst, ich seh' auf deiner Stirne die Züge
Einer tiefsinnigen Lust, die nur den Weisen gegönnt ist.
Tausend fremde Begriff' und neue Reihen der Dinge
Seh' ich in deiner arbeitenden Seel' entstehen und schwinden;
Sehe dein wallendes Herz von heißem Verlangen sich dehnen,
Dich zu entschwingen der Nacht, die deinen umnebelten Sinnen
Solche Scenen verbirgt. O Freund, erst über der Erde,
Wenn dich der Engel des Todes vom gröbern Stoffe befreit hat,
Wird die unendliche Fülle der Offenbarungen Gottes
Dir sich in einem Tag entdecken, der jetzt zwar schon leuchtet,
Aber vom düstern Schimmer des irdischen Tages umwölket,
Noch unsichtbar dir ist. Wie ein Wandrer die prächtigste Gegend,
Die er in nächtlichen Stunden, von keinem Sterne geführet,
Noch vom gefälligen Mond, mit müden Füßen erreichte,
Ungeschmückt findet und öde, weil mitternächtliche Wolken
Auf den Gefilden liegen; er sieht von den Wundern der Schönheit 57
Und der glühenden Anmuth der frischen vielfarbigen Blumen
Kaum die dunkelste Spur und vom entschlummerten Frühling,
Liegen sie gleich unverändert vor seinen Augen verbreitet:
Aber sobald Aurora dem Tag die Pforten eröffnet,
Sieht er den prächtigsten Auftritt um seine fröhlichen Blicke
Aus den Schatten sich heben; dort Rosenspitzen der Berge,
Hier im goldenen Pompe die sanftaufblühenden Auen,
Spiegelnde Bäche durch thauige funkelnde Wiesen gewunden,
Blau umduftete Hügel mit jungen Büschen gekrönet,
Und die Fluren zur Seite von schwarzen Tannen beschützet;
Wundernd ruhet sein Blick auf der reizenden Aussicht, er zweifelt
Ob die nächtliche Wüste und diese bezauberte Gegend
Eben dieselbe sey. – So treffen dich jetzt von der Schönheit
Des olympischen Tages, den dir das irdische Leben
Noch mit Nächten bewölkt, nur seltne verirrete Strahlen.
Aber wie wirst du dereinst von süßem Erstaunen erzittern,
Wenn dir das ganze Gebiet der Natur, die Himmel und Welten
Und das Geisterreich aufgethan wird; und der blühende Aether
Dir die Schärfe des Augs zu den hohen Erscheinungen stärket?
Dann wirst du über die unbekannten Kräfte dich wundern,
Die jetzt in deinem Geist unbrauchbar und eingehüllt schlummern,
Aber alsdann, vom Anhauch des neuen Morgens erwecket,
Schnell sich den Gegenständen, die für sie gemacht sind, eröffnen.

Wahrlich, die Seel' ist groß! Laß dieß vor deinem Gemüthe 58
Stets wie ein marmornes Denkbild stehn; du fühltest es oftmals!
Wenn ihr von ihrer verborgenen Hoheit, in ernsten Stunden,
Innerlich ahnt; dann fühlt sie es schon, die Tochter des Himmels,
Daß sie nichts Kleiner's als Gott und Ewigkeiten befriedigt. 59

 


 


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