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Elftes Kapitel: Die Blase platzt

I

Während ich so an der Flußterrasse hin zum Hotel zurückwandere, wo der Botaniker mich erwartet, und die mir begegnenden Utopier beobachte, ahne ich nicht, daß mein Aufenthaltsrecht in Utopien mit jedem Augenblick mehr gefährdet ist. Unbestimmte Gedanken an weitere und immer weitere Unterhaltungen mit meinem Doppelgänger, an eine stetige Ausarbeitung der Einzelheiten, an interessante Forschungsreisen schweben mir durch den Sinn. Ich vergesse, daß eine Utopie ein Gebilde der Phantasie ist, das je größer desto zerbrechlicher wird, daß sie wie eine Seifenblase im Augenblick ihrer Auflösung die glänzendsten und mannigfaltigsten Farben zeigt. Dieses Utopien ist seinem Ende nahe. Alle großen Umrisse seiner gesellschaftlichen Ordnung sind jetzt gezogen, die Erörterung seiner allgemeinen Schwierigkeiten und Probleme ist beendet. Utopische Individuen gehen an mir vorüber, schöne Gebäude ragen zu beiden Seiten empor; mir kommt kein Gedanke, daß ich auch zu genau hinsehen könnte. Wenn ich jetzt sehe, wie die Leute konkret und individuell werden, so ist dies nicht, wie ich wohl glauben möchte, der letzte Triumph der Verwirklichung, sondern der Augenblick, da die Täuschung schwindet und der Nebel weicht. Einzelne Erscheinungen klar und bestimmt zu erleben, heißt auf die Erde zurückkehren.

Ich finde den Botaniker an einem Tisch im Hofe des Hotels.

»Nun?« sage ich, zu ihm tretend.

»Ich war in den Gärten auf der Terrasse des Flusses,« antwortet er. »Ich hoffte, sie vielleicht zu sehen.«

»Nichts Besseres zu tun?«

»Nichts in der Welt!«

»Ihr Doppelgänger kommt morgen aus Indien zurück. Dann werden Sie Unterhaltung haben.«

»Ich will keine,« versetzt er kurz.

Ich zucke die Achseln, und er fügt hinzu: »Wenigstens nicht mit ihm.«

Ich lasse mich neben ihm auf einen Stuhl nieder.

Eine Weile genieße ich in Ruhe sein geselliges Schweigen und denke an dies und jenes über die Samurai und ihre Regeln. Ich fühle etwas von der Befriedigung eines Mannes, der mit dem Bau einer Brücke fertig ist, daß ich nämlich Dinge zusammengefügt habe, die ich noch nie vereinigte. Mein Utopien scheint mir wirklich, sehr wirklich, und ich glaube daran. Ich fühle ja sogar, wie die metallene Stuhllehne dem Druck meiner Schultern nachgibt, ich sehe die utopischen Spatzen, die zu meinen Füßen hüpfen und lärmen. Ich erlebe einen angenehmen Augenblick unbedingter Selbstzufriedenheit, ich frohlocke ausgelassen, daß ich dort bin. So vergesse ich die Rücksicht, die der Botaniker verlangt, die bloße Lust des Gelingens – daß ich alle Fäden halte und beherrsche – erfüllt mich ganz.

»Sie wollen durchaus nicht von dem Glauben lassen,« sage ich in einem angreifenden Tone der Erklärung, »daß, wenn Sie dieser Dame begegnen, sie ein Wesen sein werde mit den Erinnerungen und Empfindungen ihrer irdischen Doppelgängerin. Sie meinen, diese Dame werde Sie verstehen und bemitleiden und vielleicht lieben. Nichts davon ist der Fall.« Ich wiederhole mit zuversichtlicher Härte: »Nichts davon ist der Fall. Alles ist hier ganz anders. Sogar jetzt schon können Sie kaum wissen, wie verschieden – –«

Ich merke, daß er mir nicht zuhört.

»Was gibt's?« frage ich kurz.

Er gibt keine Antwort, aber seine Miene erschreckt mich.

»Was gibt's?« Nun folge ich seinem Blick.

Durch das große Tor treten eine Frau und ein Mann ein, und ich errate sofort, was vor sich geht. Sie fesselt meine Aufmerksamkeit zuerst – schon lange wußte ich ja, daß sie eine Frau von lieblicher Schönheit war. Sie ist blond und hat offene blaue Augen, die ihrem Gefährten mit zärtlicher Empfänglichkeit ins Gesicht sehen. Einen Augenblick bleiben sie stehen, graue Gestalten im kühlen Schatten gegenüber dem sonnenwarmen Grün der Gärten dort.

»Es ist Mary,« flüstert der Botaniker mit weißen Lippen, aber sein Auge starrt auf die Gestalt des Mannes. Sein Gesicht wird weiß, und die Aufregung verwandelt es derart, daß es für den Augenblick nicht mehr schwach aussieht. Da sehe ich, daß seine dünne Faust geballt ist.

Und hieraus kann ich schließen, wie wenig ich seine Empfindungen verstehe.

Eine plötzliche Angst vor dem, was er tun will, faßt mich an. Weiß und gespannt sitzt er da, als die beiden in das hellere Licht des Hofes treten. Ich sehe, daß der Mann zu den Samurai gehört; es ist ein dunkler Mann von kräftigem Gesichtsausdruck, den ich nie vorher gesehen habe. Sie trägt ein Kleid, an dem man sieht, daß sie zu der Geringeren Regel gehört. Ein von den Empfindungen des Botanikers ausgehender Funke entzündet mein langsames Mitgefühl. Natürlich – ein Fremder! Meine Hand streckt sich nach seinem Arme aus, um ihn zurückzuhalten. »Ich sagte Ihnen ja, daß sie sehr wahrscheinlich, höchst wahrscheinlich einen andern getroffen habe. Ich versuchte, Sie vorzubereiten.«

»Unsinn,« flüsterte er, ohne mich anzusehen. »Es ist nicht so. Es ist – der Schurke – –«

Er fühlt sich veranlaßt, aufzustehen. »Der Schurke,« wiederholt er.

»Er ist kein Schurke,« sage ich. »Wie wollen Sie das wissen? Bleiben Sie doch ruhig. Warum stehen Sie auf?«

Wir stehen auf, ich ebenso schnell wie er. Jetzt ist mir der volle Sinn der Gruppe klar. Ich fasse ihn am Arm. »Seien Sie vernünftig,« sage ich sehr rasch, dem nahenden Paar den Rücken zugewandt. »Er ist hier kein Halunke. Diese Welt ist anders als jene. Sie hat ihn irgendwie am Stolz gefaßt und einen Mann aus ihm gemacht. Was auch dort zwischen die beiden getreten war – –«

Er wendet mir ein Gesicht zu, weiß vor Wut, voll von Anklage, und für den Augenblick voll von unerwarteter Kraft. »Das ist Ihr Werk,« sagt er. »Dies haben Sie getan, um mich zu verhöhnen. Gerade Er – von allen Menschen!« Die Sprache versagt ihm einen Augenblick, dann fährt er fort: »Sie – Sie haben dies getan, um mich zu verhöhnen.«

Ich versuche, die Lage rasch zu klären. Mein Ton ist beinahe der der Entschuldigung. »Ich habe nie daran gedacht, bis eben jetzt. Aber er ist nun – – Wie konnte ich wissen, daß er ein Mensch sei, den eine wohl geordnete Welt gebrauchen kann?«

Er gibt keine Antwort, aber er sieht mich mit unheilvollen Augen an, und ich erkenne sofort seinen stummen, aber störrischen Entschluß, daß Utopien ein Ende haben soll.

»Lassen Sie sich doch nicht alles vergiften durch diesen alten Streit,« sage ich fast flehend. »Hier ging alles anders – alles ist anders hier. Ihr Doppelgänger kommt morgen zurück. Warten Sie ihn ab. Vielleicht werden Sie dann begreifen – –«

Er schüttelt den Kopf und bricht aus: »Was soll ich mit einem Doppelgänger? Doppelgänger! Was frage ich, ob hier alles anders gewesen ist? Dieser – –«

Er stößt mich schwach zurück mit der langen, weißen Hand. »Mein Gott!« sagt er fast heftig, »was für ein Unsinn all das ist! All diese Träume! Alle Utopien! Da steht sie – –! O, ich habe doch von ihr geträumt! Und jetzt – –«

Ein Schluchzen überfällt ihn. Nun bin ich wirklich in Angst. Immer noch versuche ich, zwischen ihm und diesen Utopiern zu bleiben und seine Gesten zu verbergen.

»Es ist anders hier,« wiederholte ich. »Es ist anders hier. Ihre Aufregung ist da nicht am Platze. Sie ist eine Narbe von der Erde her – die brennende Narbe Ihrer Vergangenheit.«

»Und was sind wir alle, als Narben? Was ist das Leben, als ein Vernarben? Sie – Sie verstehen es nicht! Natürlich sind wir mit Narben bedeckt, wir leben, um Narben zu bekommen und sind ganz Narben. Wir sind die Narben der Vergangenheit. Diese Träume, diese kindischen Träume – –!«

Er braucht seinen Satz nicht zu vollenden, die Bewegung seines Armes führt die Zerstörung erbarmungslos aus.

Mein Utopien schwankt ringsum.

Einen Augenblick noch bleibt die Erscheinung des großen Hofes wirklich. Die Utopier leben in Wirklichkeit um mich, gehen hin und her, und das große Tor strahlt in dem Sonnenlicht, das aus den grünen Gärten am Ufer kommt. Der Mann, der zu den Samurai gehört und seine Dame, die der Botaniker auf Erden liebte, verschwinden hinter dem blumengeschmückten marmornen Triton, der inmitten des Raumes Kühlung ausströmt. Vorübergehend sehe ich im Schatten des Säulengangs zwei Arbeiter in grünen Gewändern auf einer Marmorbank sitzen, und eine sanfte, kleine, silberhaarige alte Dame kommt, ganz in Violett gekleidet, ein Buch in der Hand, auf uns zu und erhebt bei den Gesten des Botanikers neugierig den Blick. Und dann – –

»Narben der Vergangenheit! Narben der Vergangenheit! Diese launigen, nutzlosen Träume!«

II

Es erfolgt kein Ruck, kein Knall, keine Spur eines materiellen Stoßes. Wir sind in London und nach der Mode der Stadt gekleidet. Das dumpfe Getöse Londons füllt uns die Ohren ...

Ich stehe neben einer ärmlich konstruierten eisernen Bank auf jener grauen und ungeschickten Asphaltwüste – dem Trafalgar Square, und der Botaniker wendet sich mit verblüfftem Gesicht von mir weg auf ein armes, verschrumpftes, schmutziges altes Weib – mein Gott! wie vernachlässigt sie ist! –, das uns eine Schachtel Streichhölzer hinstreckt.

Er kauft fast mechanisch und wendet sich wieder zu mir:

»Ich sagte also: die Vergangenheit beherrscht uns gänzlich. Diese Träume – –«

Sein Satz bleibt unvollendet. Er sieht nervös und aufgeregt drein.

»Sie haben zuweilen eine gewisse Art,« sagt er statt dessen, »Ihre Gedanken so lebhaft zu machen – –«

Und nun wagt er sich heraus: »Wenn es Ihnen recht ist,« sagt er im Tone eines bewegten Ultimatums, »so wollen wir diese Seite der Frage – ich meine die Dame – nicht weiter erörtern.«

Er hält inne, und immer noch liegt eine kleine Verblüffung zwischen uns.

»Aber – –« beginne ich.

Wir bleiben einen Augenblick stehen, und mein utopischer Traum läuft von mir ab wie Wasser von einer geölten Platte. Wir aßen in unserm Klub – selbstverständlich. Wir kamen in keinem traumhaften Zug aus der Schweiz zurück, sondern mit dem gewöhnlichen Schnellzug über Basel. Wir haben von jener Luzerner Dame gesprochen, auf die er immer zurückkommt, da habe ich eine neue Anmerkung zu seiner Geschichte gemacht und gewisse Möglichkeiten berührt.

»Sie können es unmöglich verstehen,« sagt er.

»Die Tatsache bleibt,« fährt er fort, indem er den Faden seines Gedankenganges mit einer Miene wieder aufnimmt, als beherrsche er das Feld, »wir sind die Narben der Vergangenheit. Darüber kann man reden – ohne persönlich zu werden.«

»Nein,« sage ich etwas stumpfsinnig, »nein.«

»Sie reden immer, als könnten Sie die Vergangenheit in Stücke schlagen, als könnte man aus seiner Haut heraus und von neuem beginnen. Das ist Ihre Schwäche – wenn Sie es mir nicht übelnehmen wollen, daß ich offen bin – dadurch erscheinen Sie hart und dogmatisch. Das Leben ist Ihnen leicht geworden, Sie wurden nie schwer auf die Probe gestellt. Sie haben Glück gehabt und verstehen etwas anderes nicht. Sie sind – hart.«

Ich antworte nicht.

Er ringt nach Atem. Ich bin wohl in der Erörterung seines Falles zu weit gegangen, und er hat sich dagegen aufgelehnt. Offenbar habe ich etwas Verletzendes gesagt über diese seine nutzlose Liebesgeschichte.

»Sie berücksichtigen meine Lage nicht,« fährt er fort, und ich bin genötigt, Ihnen zu erwidern: ich muß die Sache von meinem eigenen Standpunkt aus betrachten ...«

Einer von uns macht eine Bewegung. Welche Menge schmutzigen, zerfetzten Papiers doch über die Welt verstreut ist! Wir gehen langsam nebeneinander auf das schmutzstarrende Brunnenbecken zu, bleiben stehen und blicken auf zwei schmierige Landstreicher, die dort auf einer Bank sitzen und miteinander reden. Der eine hält einen entsetzlichen alten Stiefel in der Hand und fuchtelt damit, während seine andere Hand den mit Lumpen umwickelten Fuß streichelt. »Was sagt Cham'-lain?« hören wir ihn fragen. »Nu, er sagt, wozu einer Geld anlegen, wenn's de Amerikaner dricken kennen, wie se wollen ...«

(Saßen dort nicht zwei Männer in Grün auf einer Marmorbank?)

III

Wir gehen weiter, ohne unsere Unterhaltung fortzusetzen, vorbei an einem unverbesserlichen plumpen Baugerüst, zu jener Stelle, wohin sich Männer, Frauen und Kinder durch eine Omnibusreihe drängen. An der Ecke breitet ein Zeitungsverkäufer ein Plakat auf dem Holzpflaster aus, beschwert die Ecken mit Steinen, und wir sehen etwas wie:

 

 

Blutbad in Odessa.
Entdeckung menschlicher Überreste in Chertsey.
Scheußliches Lynchverbrechen im Staate New York.
Deutsche Umtriebe erhalten einen Dämpfer.
Geburtstagsehrungen. – Vollständige Liste.

 

 

Du liebe alte gewohnte Welt!

Ein zorniger Familienvater, der sich mit einem teilnehmenden Freunde unterhält, prallt gegen uns. »Ich schlag' ihm sein blühendes Haupt ab, wenn er mir wieder vor die Nase kommt. Das sind die verdammten Schulen – –«

Ein Omnibus fährt vorbei, der auf einem Schild unter einem falsch gezeichneten Union Jack den echten Patrioten ermahnt: Kaufen Sie Bumpers englisch gekochte Marmeladen. ...

Eine Weile bin ich so betäubt, daß es mir unmöglich ist, zu sprechen. An eben dieser Stelle muß die hohe Terrasse hingelaufen sein mit den Gärten darunter, wo ich den Weg zum Hotel nahm, als ich von meinem Doppelgänger zurückkehrte. Ich gehe wieder den Pfad entlang, auf dem ich in meinem Traum so glücklich war, jetzt aber ist es die Wirklichkeit. Und die Leute, die ich da sah, waren dieselben, die ich jetzt betrachte – nur anders.

Neben mir geht der Botaniker, blaß und aufgeregt zitternd in allen Bewegungen, seitdem er sein Ultimatum stellte.

Wir kreuzen die Straße. Ein offener Wagen fährt vorbei, und darin sehen wir eine abgelebte, rothaarige Frau, mit Schminke beschmiert, in Pelze gehüllt und mit launisch unzufriedener Miene. Ihr Gesicht ist mir bekannt, jawohl, nur ein wenig anders.

Warum erscheint sie in meinen Gedanken grün gekleidet?

Natürlich! – sie war es, die ihre Kinder an der Hand führte.

Es erfolgt ein Krach zu unserer Linken, und die Leute laufen, um ein Droschkenpferd zu sehen, das auf dem glatten, abschüssigen Pflaster vor der St. Martinskirche gestürzt ist.

Wir gehen die Straße entlang weiter.

Eine großäugige junge Jüdin, eine schmutzbespritzte Prostituierte blickt uns – ohne rote Blume im Haar, das arme Mädchen! – einen Augenblick spekulierend an, und zwei Zeitungsjungen, die am Rand des Trottoirs stehen, versenden eine Flut gemeiner Ausdrücke.

»Wir können nicht weiterreden,« beginnt der Botaniker, und duckt sich gerade noch zeitig beiseite, um sein Auge vor dem Stock eines gedankenlos gehaltenen Schirmes zu retten. Er will unsern kleinen Zank über jene Dame als beendet ansehen und sieht nun aus, als wolle er die Unterhaltung an einem früheren Punkte wieder aufnehmen.

Er tritt in den Rinnstein, geht um die Hökerbude eines Negers herum, entgeht knapp dem Rade eines Einspänners und kehrt wieder an meine Seite zurück.

»Wir können nicht mehr von Ihrer Utopie reden,« sagte er, »bei solchem Lärm und Gedränge.«

Durch einen behäbigen Herrn, der in entgegengesetzter Richtung kommt, werden wir getrennt und stoßen wieder zusammen. »Wir können hier in London nicht mehr von Utopien reden,« wiederholt er. ... »Oben in den Bergen – und in den Ferien – da war es ja schön und gut. Da läßt man sich gehen!«

»Ich habe in Utopien gelebt,« antworte ich, indem ich seinen stillschweigenden Vorschlag, die Dame aus dem Spiele zu lassen, stillschweigend annehme.

»Mitunter,« sagt er mit wunderlichem Lachen, »haben Sie mich beinahe auch so weit gebracht.«

Er überlegt. »Es geht nicht, wissen Sie. Nein! Und ich weiß nicht, ob ich schließlich überhaupt noch – –«

Wir werden von neuem getrennt durch ein halbes Dutzend ausgehobener Fliesen, ein brennendes Kohlenbecken, und zwei Mechaniker, die irgendeine unterirdische Arbeit vorhaben – in der verkehrsreichsten Stunde des Tages.

»Weshalb sollte es nicht gehen?« frage ich.

»Es verdirbt einem die Alltagswelt, wenn man unmöglichen Vollkommenheiten nachsinnt.«

»Ich wollte« – so überschreie ich den Verkehr – »ich könnte die Alltagswelt zerschmettern.«

Mein Ton wird zänkisch. »Sie mögen ja diese Welt als die wahre hinnehmen, Sie mögen ja damit zufrieden sein, eine der Narben zu bilden auf der allumfassenden, schlecht verbundenen Wunde – aber ich nicht! Diese Welt ist auch ein Traum. Ihr Traum, und Sie führen mich in ihn zurück – aus Utopien heraus – –.«

Die Kreuzung der Bow Street gebietet mir wieder, innezuhalten.

Das Gesicht eines nach Westen zu gehenden Mädchens, einer ziemlich nachlässig gekleideten Studentin mit Büchern in einem Tragriemen, durchquert mein Gesichtsfeld. Die westliche Sonne Londons glüht auf ihrem Gesicht. Ihre Augen träumen, aber sicherlich keinen sinnlichen noch persönlichen Traum.

Schließlich sind ja die Samurai Utopiens doch schon in dieser Welt, wenn auch zerstreut, verborgen, nicht organisiert, nicht einmal entdeckt, sich selbst nicht bekannt. Die Antriebe, die dort entwickelt und geordnet sind, regen sich hier stumm und ersticken in Tausenden armer Herzen. ...

Ich hole den Botaniker wieder ein, der bei der Kreuzung durch Anschluß an einen Kehrrichtwagen voraus kam.

»Sie meinen, dies sei wirklich, weil Sie nicht daraus erwachen können. Dies alles ist ein Traum, und es gibt Menschen – ich bin nur der erste beste aus einer ganzen Schar – zwischen Schlafen und Wachen – die sich bald die Augen ausreiben werden.«

Ein mageres, schmutziges kleines Mädchen mit wundem Gesicht streckt in einem jämmerlich dünnen Fäustchen einen Bund welkender Veilchen aus und unterbricht meine Rede.

»Veilchensträuße – nur einen Penny.«

»Nein!« sage ich kurz und verschließe mein Herz.

Eine zerlumpte und schmutzige Mutter, die ihren letzten Beitrag zu unserem imperialistischen Volk auf den Armen trägt und stillt, kommt aus einer Kneipe, bleibt ein wenig unsicher stehen und wischt sich mit dem Rücken einer rissigen Hand Nase und Mund. ...

IV

Ist das keine Wirklichkeit?« sagt der Botaniker triumphierend und versetzt mich durch seinen Triumph in Bestürzung.

»Das!« antworte ich etwas verspätet. »Das ist ein Alpdrücken!«

Er schüttelt den Kopf und lächelt – es ist nicht zum Aushalten.

So merke ich plötzlich, daß der Botaniker und ich an die Grenzen unseres Verkehrs geraten sind.

»Die Welt träumt solche Dinge,« sage ich, »weil sie Leute wie Sie so schwer verdaut.«

Seine sanfte Selbstgefälligkeit flattert unbesiegt weiter wie das verblichene Banner einer unbesiegten Festung. Und er ist, wie Sie wissen, bei alldem nicht einmal glücklich!

Zehn Sekunden oder noch länger suche ich in meinem Gehirn wütend nach einem Wort, nach einer Beleidigung, nach einem umfassenden Geschoß, das diesen Menschen auf ewig zerschmettern soll. Es soll so etwas ausdrücken wie absolute Unzulänglichkeit der Phantasie und des Willens, geistige Blutarmut, stumpfsinnigen Ehrenmann, grobe Empfindsamkeit, kultivierte Herzenskleinlichkeit. ...

Das Wort will nicht kommen. Aber kein anderes Wort genügt. Das Wort existiert nicht. Es gibt nichts, das für diese moralische und intellektuelle Borniertheit die genügende Zusammenfassung des Tadels ausspräche. ...

»Err – –« beginnt er.

Nein! ich kann ihn nicht länger ertragen.

Mit einer leidenschaftlichen Schnelligkeit der Bewegung verlasse ich ihn, schieße zwischen einer Equipage und einem Möbelwagen durch, bücke mich unter dem Kopf eines Droschkenpferdes hin und springe auf einen Omnibus, der irgendwohin nach Westen geht – aber jedenfalls in entgegengesetzter Richtung wie der Botaniker. Ich klettre nach oben und gehe schwankend bis zur Bank unmittelbar hinter dem Kutscher.

»Endlich!« sage ich, als ich mich keuchend auf die Bank niederlasse.

Als ich mich umsehe, ist der Botaniker außer Sicht.

V

Aber ich bin eben wieder in der Welt, und mein Utopien ist dahin. Es hält den Utopisten in guter Zucht, daß er gelegentlich unsere Welt aufsucht. Aber wenn man an einem sonnigen Septembernachmittag, von vorn oben auf einem Omnibus herabsieht zu dem Strand, der Ecke von Charing Croß, Whitehall und der großen Menschenmenge, dem großen Umtrieb der Fuhrwerke, der in allen Richtungen dahinströmt, dann sieht diese Welt leicht allzu furchtbar aus. Ihr grelles, lärmendes und kraftentfesseltes Wesen schreit uns nieder, wenn Schreien hier der richtige Ausdruck ist. Was nützte es, durch diesen Lärm, dieses Lebensgetöse das Pflaster entlang zu schreiten und dem Botaniker über Utopien zu predigen? Was könnte es nützen, wenn man dem Ohre des Kutschers, das von allen Seiten in Anspruch genommen wird, ein Utopien empfehlen würde?

Im Leben jedes Philosophen und Träumers gibt es Augenblicke, da er sich als die nichtigste aller Ungereimtheiten vorkommt, wenn das Bestehende ihn beherrscht, ihn triumphierend beherrscht, sobald es brüllend, unwiderleglich, in schönem, solidem Ortsdialekt fragt:

»Wozu all dieser – Quatsch von Utopien?«

Man prüft deshalb alles Bestehende ein wenig mit der mißtrauischen Spekulation des Naturmenschen, der hinter einem Baum hervor nach einem wütenden Elefanten ausspäht.

(In diesem Bilde liegt eine Vorbedeutung. Wie oft muß dieser unser Vorfahre genau wie der Utopist die Empfindung einer ehrgeizigen Nichtwirklichkeit gehabt und sich dafür entschieden haben, es sei klüger wieder ruhig heimzugehen und die Riesenbestie in Ruhe zu lassen? Aber schließlich ritt der Mensch doch auf dem Kopf des Elefanten und lenkte ihn so oder so. ... Das Bestehende, das an der Ecke von Charing Croß so gewaltig brüllt, scheint ein größerer Gegner zu sein als der Elefant; dafür haben wir freilich auch bessere Waffen als Beile aus Feuerstein. ...)

Schließlich wird doch in sehr kurzer Zeit alles, was mir an diesem Septembernachmittag so gewaltigen Eindruck macht, verwandelt, oder auf immer dahin sein, alles. Diese Omnibusse, die großen und starken, wimmelnden, vielfarbigen Dinge, die so hübsch rasseln und einander stoßen, werden dahin sein mit ihren Pferden und Kutschern und allem, und wenn man hieherkommt, findet man sie nicht mehr. Etwas anderes ist dann da, ein anderes Fuhrwerk, das jetzt vielleicht noch nichts ist als der bloße Keim einer Idee im Kopfe eines Ingenieurstudenten. Auch diese Straße und das Pflaster werden dann anders sein, ebenso wie diese imposanten Gebäuderiesen; andere Gebäude werden dastehen, die jetzt noch weniger greifbar sind als das Blatt, das der Leser vor Augen hat, weit formloser und nichtiger als irgend etwas, das hier erörtert wird. Kleine Planzeichnungen auf Papier, Feder- oder Pinselstriche setzen das zuerst ins Körperliche um, was schließlich jede Einzelheit, jedes Atom der lärmenden Wirklichkeit entfernen wird, die uns jetzt überwältigt. Auch Kleidung und Benehmen der unzähligen Leute, der Ausdruck ihres Gesichts und ihrer Haltung, all das wird umgegossen werden im Sinne dessen, was jetzt erst als dunkle und ungreifbare Anfänge besteht.

Das Neue wird freilich aus dem Stoff des Bestehenden sein, aber sich genau in dem Maße davon unterscheiden wie der Wille und die Einbildungskraft, die es schaffen. Es wird stark und schön sein, wenn der Wille kräftig und planmäßig, die Phantasie umfassend und kühn ist. Es wird häßlich sein und den Stempel des Elends tragen, wenn der Wille schwankend ist, die Phantasie furchtsam und gemein.

Wahrlich, der Wille ist stärker als die Tatsache, er kann sie formen und überwinden. Aber unsere Welt muß ihren Willen erst noch entdecken. Es ist eine Welt, die träge schlummert, und all dies Brüllen und Pulsieren des Lebens ist nichts als ihr schwerer Atem.

Wie nun mein Omnibus die Cockspur Street hinrumpelt mitten durch das Rasseln der Wagen und Droschken, da tritt eine andere Phantasie vor meinen Geist. ... Könnten wir doch ein apokalyptisches Bild verwirklichen, etwa einen Engel, wie er jeder der sieben Kirchen Asiens verliehen wurde, auf eine Weile dem Dienste der Größeren Regel überlassen. Ich sehe seine ragende Gestalt, zwischen Himmel und Erde schwebend, eine Trompete in der Hand, dort über dem Haymarket und im Hintergrund die Glut der Herbstsonne. Wenn er bläst, sollen sich alle Samurai, alle, die in Utopien Samurai wären, selbst und untereinander erkennen. ...

(Töff! sagt ein Automobil, und ein Schutzmann bringt mit erhobener Hand den ganzen Verkehr zum Stehen.)

Wir alle, die wir zu den Samurai gehören, würden uns als solche und untereinander erkennen!

Einen Augenblick habe ich die Erscheinung dieser Auferstehung der Lebendigen, einer großen, herrlichen Antwort, zahlloser Myriaden, die aufhorchen, alles Schönen in der Menschheit, das aufhorcht, rings um die Erde herum.

Dann nimmt jene Philosophie der individuellen Einzigkeit die Herrschaft über meinen Geist wieder auf, und mein Traum von einem Welterwachen verblaßt.

Ich hatte vergessen ...

So gehen die Dinge nicht. Gott ist nicht einfach, Gott ist nicht theatralisch, der Ruf ergeht an jeden zu seiner Zeit, auf unendlich feine und verschiedene Art. ...

Wenn dem so ist, was soll mein Utopien?

Unsere unendliche Welt muß flach projiziert werden, wenn sie auf eine Netzhaut gebracht werden soll. Das Bild eines Körpers braucht keine Lüge zu sein, wenn es auch eine Projektion und eine Vereinfachung ist. Ganz sicher muß schließlich, schrittweise und allmählich, etwas Derartiges, eine Verständigung wie dieses Utopien zustande kommen. Erst hier, dann dort werden einzelne Menschen oder ganze Gruppen sich in eine Linie reihen – gewiß nicht nach meinen armseligen, fehlerhaften und schüchternen Andeutungen – sondern nach einem großen, umfassenden Plan, der von vielen Geistern und in vielen Sprachen entworfen ist. Gerade deshalb, weil mein Entwurf fehlerhaft ist, so vieles falsch oder gar nicht enthält, finden sie sich noch nicht ein. Sie wird nicht meinem Traum gleichen, die kommende Welt. Mein Traum ist nichts als mein armer Traum, der mir selbst genügt. Uns fehlt es an der allumfassenden Kraft, wir versagen so mannigfach oft. Wir sehen so viel, als uns zu sehen dienlich ist, weiter sehen wir nicht. Aber neue, furchtlose Geschlechter kommen, fördern unser Werk hinaus über unser äußerstes Mühen, ja über den Bereich unserer Ideen. Ihnen wird Gewißheit werden über Dinge, die uns Vermutungen und Rätsel sind. ...

Viele Utopien werden folgen. Jedes Geschlecht wird ihnen eine neue Fassung geben, die ein wenig bestimmter, vollständiger und wirklicher ist, deren Probleme denen des Bestehenden immer näher liegen werden. Bis Utopien schließlich über einen Traum hinaus gekommen und ein in der Ausführung begriffener Bau geworden ist, bis die ganze Welt den endlichen Weltstaat gestaltet, den schönen und großen, fruchttragenden Weltstaat, der nur deshalb kein Utopien sein wird, weil er diese Welt ist. So, wahrlich, muß es kommen. – –

*

Der Schutzmann senkt die Hand. »Hü,« schreit der Kutscher, und die Pferde ziehen an; rasselnd überholt die Reihe eilig fahrender Einspänner den westwärts fahrenden Omnibus. Ein gewandter Bursche auf einem Fahrrad, einen Zeitungsballen auf dem Rücken, schwenkt behend vor der Spitze der Kolonne herum und verschwindet in einer Seitenstraße.

Der Omnibus schwankt weiter. Entrückt und prophetisch, die runden Hände um den Schirmgriff geschlungen, den steifen Hut ein wenig schief auf dem Kopf, so wird unser reizbarer kleiner Mann der Stimme, dieser ungeduldige Träumer, dieser scheltende Optimist, der so grob und lehrhaft über Volkswirtschaft, Philosophie und Ausschmückung des Daseins, ja über alles unter der Sonne gestritten hat, der so hart spottete über den Botaniker und elegante Damen und sich so ablehnend gegen das Bier gezeigt hat, fortgeführt, während er Träume träumt, Träume, die mit all der unvermeidlichen Ironie der Verschiedenheit vielleicht einmal Wirklichkeit werden, wenn ihr und ich zu Träumen geworden sind.

Er fährt dahin, und eine Weile bleiben wir mehr oder weniger in Unsicherheit über seine Egoismen und das Gemisch seiner Eigentümlichkeiten.

Aber weshalb wurde er uns aufgedrängt? fragt man. Ließe sich eine moderne Utopie nicht auch ohne diese Einführung einer Person rein unpersönlich erörtern? Durch sie ist das Buch unklar geworden, sagt man, dem Gedankengang ist schwer zu folgen, und das Ganze hat etwas Unaufrichtiges bekommen. Spotten wir denn nur über Utopien, daß wir alle diese edlen, allgemeinen Hoffnungen nur als den Hintergrund benutzen, vor dem zwei zänkische Personen sich mißfarben abheben und hadern? Will ich sagen, wir sollen das gelobte Land nie wiedersehen, es sei denn durch einen von Reisegefährten gebildeten Vordergrund? Es entspricht der allgemeinen Anschauung, daß die Lektüre einer Utopie enden muß mit einem schwellenden Herzen und klaren Entschlüssen, mit Namenslisten, der Bildung eines Komitees, ja mit dem Beginn von Subskriptionen. Diese Utopie aber begann mit philosophischen Brocken und sie endet wirr in einem groben Tumult unmittelbarer Wirklichkeiten, in Staub und Zweifel, und besten Falles mit der Sehnsucht eines Einzelwesens. Utopien waren einst in gutem Glauben entworfene Pläne zur Neuschaffung der Welt, und waren von einer höchst unweltlichen Vollständigkeit. Diese sogenannte Moderne Utopie ist nur eine Geschichte persönlicher Abenteuer, untermischt mit utopischen Philosophien.

Dies kam freilich so ohne die Absicht des Verfassers. So kam eben die heraufbeschworene Erscheinung. Denn ich sehe rings um mich eine große Menge kleiner Seelen und Seelengruppen, die ebenso verdunkelt sind und ebenso zur Klarheit streben wie die meine; während die Jahre dahingehen, verstehe ich immer klarer die Art der Beweggründe, die mich und sie treiben, eben das zu tun, was wir tun. ... Aber dies ist nicht alles, was ich sehe, und meine Kleinheit grenzt mich nicht völlig ein. Immer wieder kommen, im Gegensatz zu dieser unmittelbaren Erscheinung, Ausblicke auf ein umfassendes Ganze, in dem diese Persönlichkeiten schweben, das Ganze eines verbindenden größeren Wesens, des großen Staates, der Menschheit, worin wir alle uns bewegen und funktionieren wie Blutkörperchen, wie Nervenzellen, manchmal vielleicht sogar wie Gehirnzellen im Körper eines Menschen. Aber die beiden Erscheinungen kann man nicht in natürlichem Zusammenhang sehen, wenigstens kann ich es nicht, und ich weiß auch nicht sicher, ob sie so existieren. Die Motive, die für jene weitere Entwicklung nötig sind, treten nicht in das Spiel meiner Eitelkeiten und Wünsche ein. Jenes größere Ganze liegt rings um die Männer und Frauen, die ich kenne, wie ich versucht habe, die Ausblicke, das freie Feld, die Berge, Städte, Gesetze, die Ordnung Utopiens um mein redendes Paar zu legen: zu groß, als daß sie es hätten gemeinsam erfassen können. Stellt man das Auge auf die beiden ein, so wird jene weite Landschaft undeutlich und fern, wenn man aber diese betrachtet, so werden die uns bekannten wirklichen Leute unwirklich und unbestimmt. Trotzdem kann ich diese beiden Seiten des menschlichen Lebens, die sich ergänzen, nicht trennen. In der Inkongruenz des Großen und des Individuellen liegt das Unvereinbare, das ich nicht lösen könnte und also in dieser widerstreitenden Form darstellen mußte. Bisweilen scheint mir, als trete jenes große Ganze in das Leben gewisser Menschen als Leidenschaft ein, als wirkliches, lebendiges Motiv; es gibt solche, die kennen es fast so, als sei es ein Gegenstand der Begierde. Selbst mir erscheinen gelegentlich die kleinen Reize des unmittelbaren Lebens klein und eitel, und die Seele strömt hinaus, jenem gewaltigen Sein entgegen, um es zu fassen, ihm zu dienen und es zu besitzen. Dies aber ist eine Erleuchtung, die vergeht, wie sie kam, eine seltene, flüchtige Hellsichtigkeit, die die Sehnsucht der Seele plötzlich im Stiche läßt und auf den Lippen als Anmaßung und Heuchelei erscheint. Man greift nach dem Weltall und faßt – falsches Pathos. Hunger, Eifersucht, Vorurteil und Gewohnheit packen uns wieder, und wir werden wieder zu dem Gedanken hingezwungen, so und nicht anders sei es uns bestimmt, den Mysterien zu dienen, mit solchen Scheuklappen fahre man uns zu einem Ziel, das wir nicht verstehen können. Und dann, in knapp zugemessenen Augenblicken, während nächtlichen Wachens, einsamer Gänge oder gedankenvollen Zusammenseins mit einem Freund, glühen die höheren Bestrebungen wieder auf, mit aufrichtiger Gefühlsbewegung, mit den Farben einer erreichbaren Sehnsucht.

Das ist alles, was ich über Utopien zu sagen habe, über das Verlangen und Bedürfnis nach Utopien und darüber, wie jener Planet zum unsern sich stellt, der das tägliche Leben der Menschen trägt.


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