Iwan Turgenjew
Aufzeichnungen eines Jägers
Iwan Turgenjew

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Epilog: Wald und Steppe

Dann aber zieht es seinen Wandersinn
ins Dörfchen, in den dunklen Garten hin,
wo hohe Linden reichen Schatten spenden,
die Veilchen süße Düfte rings entsenden,
wo runder Geisklee sich vom Damme biegt,
hold in der Flut sein Blumenantlitz wiegt,
auf fetter Trift die üpp'ge Eiche steht,
der Zephir mild vom duft'gen Felde weht,
dahin, dahin, ins lustige Gefild,
wo sammetgleich die Erde farbig spielt,
der Roggen sanft, so weit das Auge spähet,
die schlanken, vollen Halme wehet –
der Sonnenstrahl herabfällt, schwer und heiß,
durch einen weißen, klaren Wolkenkreis –
da ist es gut . . .
            (Aus einem verbrannten Gedicht)

Der Leser ist vielleicht meiner Aufzeichnungen schon müde; ich beeile mich, ihn mit dem Versprechen zu beruhigen, daß ich mich auf die bisher gedruckten Bruchstücke beschränke; aber zum Abschied muß ich doch noch einige Worte über die Jagd sagen.

Die Jagd mit dem Gewehr und mit dem Hund ist schon ›für sich‹ gut, wie man in alten Zeiten zu sagen pflegte; aber nehmen wir an, Sie sind nicht zum Jäger geboren, aber Sie lieben die Natur und können folglich nicht umhin, unsereinen zu beneiden . . . Hören Sie zu.

Wissen Sie zum Beispiel, was für ein Genuß es ist, im Frühling vor Sonnenaufgang auszufahren? Sie treten vor das Haus . . . Am dunkelgrauen Himmel blinken hier und da die Sterne; ab und zu weht ein feuchter Wind; das verhaltene, undeutliche Flüstern der Nacht läßt sich vernehmen; die vom Schatten übergossenen Bäume rauschen leise. Man legt Ihnen einen Teppich in den Wagen, stellt eine Kiste mit dem Samowar zu Ihren Füßen hin. Die Seitenpferde krümmen sich, schnauben und heben zierlich ihre Beine; ein paar weiße Gänse, die eben erst erwacht sind, gehen langsam über den Weg. Hinter dem Zaun, im Garten, schnarcht friedlich der Wächter; jeder Laut scheint in der unbeweglichen Luft stehenzubleiben, ohne zu verhallen. Sie sind in den Wagen gestiegen; die Pferde haben sich in Bewegung gesetzt, laut poltert der Wagen . . . Sie fahren – Sie fahren an der Kirche vorbei, vom Hügel nach rechts über den Damm . . . Der Teich fängt eben zu dampfen an. Es ist Ihnen etwas kalt, Sie schlagen den Mantelkragen ins Gesicht; Sie sind schläfrig. Die Pferde klatschen mit den Hufen durch die Pfützen, der Kutscher pfeift. Da haben Sie schon an die vier Werst zurückgelegt . . . der Rand des Himmels rötet sich; in den Birken erwachen und regen sich schwerfällig die Saatkrähen; die Spatzen zwitschern um die dunklen Heuschober. Die Luft wird heller, die Straße sichtbarer, der Himmel klarer, die leichten Wolken schimmern weiß, die Felder grün. In den Bauernhäusern leuchtet mit rotem Schein der Kienspan, hinter den Toren klingen verschlafene Stimmen. Das Morgenrot glüht indessen auf; schon ziehen sich goldene Streifen über den Himmel hin, in den Schluchten ballen sich die Dämpfe; die Lerchen schmettern hell, der erste Morgenwind kommt gezogen, und langsam taucht die blutrote Sonne auf. Das Licht ergießt sich in einem Strome; Ihr Herz fährt auf wie ein Vogel. So frisch, so lustig, so schön! Weithin ist alles zu sehen. Da liegt hinter dem Wäldchen ein Dorf; etwas weiter ein anderes mit einer weißen Kirche, da ist ein Birkengehölz auf einer Anhöhe; hinter ihm der Sumpf, zu dem Sie fahren . . . Schneller, Pferde, schneller! Ihm Trabe vorwärts . . .! Es sind nur noch drei Werst geblieben, nicht mehr. Die Sonne steigt schnell, der Himmel ist klar . . . Es wird herrliches Wetter geben. Die Herde zieht aus dem Dorf Ihnen entgegen. Sie sind auf die Anhöhe hinaufgefahren . . . Diese Aussicht! Der Fluß windet sich wohl zehn Werst weit und schimmert in einem trüben Blau durch den Nebel; hinter ihm liegen wässerig-grüne Wiesen; hinter den Wiesen sanfte Hügel; in der Ferne kreisen Kiebitze schreiend über dem Sumpf; durch den feuchten Glanz, von dem die Luft erfüllt ist, hindurch wird die Ferne deutlich sichtbar . . . ganz anders als im Sommer. Wie frei atmet die Brust, wie schnell bewegen sich die Glieder, wie rüstig fühlt sich der ganze Mensch, vom frischen Hauch des Frühlings ergriffen . . .!

Und ein Sommermorgen im Juli! Wer, außer dem Jäger, hat es empfunden, wie schön es ist, beim Sonnenaufgang durch die Büsche zu streifen? Als grüner Strich liegt die Spur Ihrer Füße auf dem taubedeckten, weißglänzenden Gras. Sie biegen einen nassen Strauch auseinander, und der angesammelte warme Duft der Nacht weht Sie an; die Luft ist ganz durchtränkt von der frischen Bitterkeit des Wermuts, vom Honig des Buchweizens und des Waldklees; in der Ferne erhebt sich wie eine Mauer der Eichenwald und glänzt, von der Sonne gerötet; es ist noch frisch, aber man fühlt schon das Nahen der Hitze. Der Kopf schwindelt angenehm vor der Überfülle der Düfte. Das Gebüsch will kein Ende nehmen . . . Nur hier und da leuchtet in der Ferne gelb der reifende Roggen, in schmalen, rötlichen Streifen liegt der Buchweizen. Da knarrt ein Wagen; der Bauer fährt im Schritt und stellt das Pferd schon jetzt in den Schatten. Sie haben ihn begrüßt und sind weitergegangen, das laute Schwirren der Sense tönt hinter Ihnen. Die Sonne steigt immer höher und höher. Schnell trocknet das Gras. Schon ist es heiß geworden. Es vergeht eine Stunde, eine zweite . . . Der Himmel wird am Rande dunkler; die unbewegliche Luft atmet eine stechende Glut. – »Wo könnte ich hier trinken, Bruder?« fragen Sie den Schnitter. – »Hier in der Schlucht ist eine Quelle.« Sie steigen durch die dichten, von zähen Schlingpflanzen durchflochtenen Haselbüsche auf den Grund der Schlucht hinab. Es stimmt, dicht unter dem Abhang ist eine Quelle; ein Eichengebüsch streckt gierig seine breiten Äste über das Wasser aus; große silberne Blasen steigen schaukelnd vom Grund auf, der von einem feinen, samtweichen Moos bedeckt ist. Sie werfen sich auf die Erde, Sie haben schon getrunken, aber Sie sind zu faul, um ein Glied zu rühren. Sie liegen im Schatten, Sie atmen die duftige Feuchtigkeit, es ist Ihnen wohl; die Büsche gegenüber erglühen und scheinen in der Sonne gelb. Aber was ist das? Ein Windstoß kommt plötzlich gezogen und ist schon vorbei; die Luft ringsum erzittert; war es nicht ein Donner? Sie kommen aus der Schlucht heraus . . . was ist das für ein bleigrauer Streifen am Horizont? Macht es die Glut? Rückt eine Regenwolke heran . . .? Da zuckt aber schon ein schwacher Blitz . . . Eh, das ist ja ein Gewitter! Ringsum strahlt noch hell die Sonne, man kann noch jagen. Aber die Wolke wächst, ihr vorderer Rand streckt sich wie ein Ärmel vor und biegt sich zu einem Gewölbe. Das Gras, die Büsche, alles ist plötzlich dunkel geworden . . . Schneller! Dort scheint ein Heuschuppen zu stehen . . . schnell . . .! Sie haben ihn erreicht, Sie sind eingetreten . . . Ist das ein Regen! Sind das Blitze! Durch das Strohdach fallen hie und da Regentropfen auf das duftige Heu . . . Da strahlt aber die Sonne wieder. Das Gewitter ist vorübergezogen; Sie treten hinaus. Mein Gott, wie lustig glänzt alles ringsum, wie frisch und flüssig ist die Luft, wie duftet es nach Erdbeeren und Pilzen . . .!

Da bricht aber schon der Abend an. Das Abendrot glüht wie eine Feuersbrunst und hat den halben Himmel umfangen. Die Sonne geht unter. Die Luft ist in der Nähe ganz besonders durchsichtig, wie gläsern; in der Ferne senkt sich ein weicher Dunst, der warm erscheint; zugleich mit dem Tau fällt ein roter Schein auf die Wiesen, die erst eben von Strömen flüssigen Goldes übergossen waren; von den Bäumen, Sträuchern, den hohen Heuschobern fallen lange Schatten . . . Die Sonne ist untergegangen; ein Stern leuchtet auf und zittert im feurigen Meer des Westens . . . Da wird schon dieses Meer blaß; blau wird der Himmel; die einzelnen Schatten verschwinden; die Luft füllt sich mit Dämmerung. Es ist Zeit, nach Hause zu gehen, ins Dorf, ins Bauernhaus, in dem Sie übernachten. Das Gewehr über die Schulter geworfen, gehen Sie schnell trotz der Ermüdung . . . Indessen bricht die Nacht herein; in einer Entfernung von zwanzig Schritt ist nichts mehr zu sehen; die weißen Hunde sind im Dunkeln kaum zu unterscheiden. Da beginnt der Himmelsrand über den schwarzen Sträuchern sich aufzuhellen . . . Was ist das? Eine Feuersbrunst? Nein, es ist der aufgehende Mond. Unten rechts blinken schon die Lichter des Dorfes . . . Da ist auch endlich Ihr Quartier. Sie sehen durch das Fenster den mit einem weißen Tischtuch gedeckten Tisch, eine brennende Kerze, das Abendessen . . .

Oder man läßt sich einen Jagdwagen anspannen und fährt in den Wald auf die Haselhuhnjagd. So lustig ist es, sich auf dem schmalen Pfad zwischen den zwei Mauern des hohen Korns fortzubewegen. Die Ähren schlagen Sie leise ins Gesicht, die Kornblumen heften sich an Ihre Füße. Die Wachteln schreien ringsherum, das Pferd läuft in trägem Trab. Da ist auch schon der Wald. Schatten und Stille. Die schlanken Espen flüstern hoch über Ihnen; die langen, herabhängenden Zweige der Birken rühren sich kaum; der mächtige Eichbaum steht wie ein Kämpfer neben einer schönen Linde. Sie fahren auf einem grünen, von Schatten gesprenkelten Weg; große gelbe Fliegen hängen unbeweglich in der goldigen Luft und fliegen plötzlich davon; Mückenschwärme kreisen als eine Säule und scheinen im Schatten hell, in der Sonne aber dunkel; friedlich singen die Vögel. Die goldene Stimme der Grasmücke klingt in unschuldiger, geschwätziger Freude, sie paßt so gut zum Duft der Maiglöckchen. Immer weiter, weiter, tiefer in den Wald . . . Der Wald wird dichter . . . Eine unbeschreibliche Stille senkt sich in Ihre Seele; auch ringsum ist alles verträumt und still. Da kommt aber ein Wind, und die Wipfel rauschen wie herabfallende Wellen. Durch das vorjährige braune Laub wachsen hier und da hohe Halme empor; die Pilze stehen einzeln unter ihren Hüten. Plötzlich springt ein Hase hervor, der Hund stürzt ihm mit hellem Gebell nach . . .

Und wie schön ist dieser selbe Wald im Spätherbst, wenn die Waldschnepfen geflogen kommen! Sie halten sich nicht im Dickicht auf, man muß sie am Waldsaum suchen. Es ist kein Wind da, aber auch keine Sonne, kein Licht, kein Schatten, keine Bewegung, kein Geräusch; die milde Luft ist vom Herbstgeruch erfüllt, der an den Duft von Wein erinnert; ein feiner Nebel schwebt in der Ferne über den gelben Feldern. Durch die entblößten braunen Äste der Bäume hindurch schimmert weiß und friedlich der unbewegliche Himmel; an den Linden hängen hier und da die letzten goldenen Blätter. Die feuchte Erde scheint unter den Füßen elastisch; die hohen, trockenen Halme rühren sich nicht; lange Fäden glänzen auf dem verblichenen Gras. Ruhig atmet die Brust, aber eine seltsame Unruhe beschleicht das Herz. Man geht am Waldsaum entlang, beobachtet seinen Hund, indessen ziehen aber geliebte Bilder, geliebte Gesichter, tote und lebendige in den Sinn, die längst schlafenden Eindrücke erwachen unerwartet wieder; die Phantasie schwingt sich auf wie ein Vogel, und alles steht und bewegt sich so klar vor den Augen. Das Herz erzittert bald, es schlägt und strebt leidenschaftlich vorwärts und versinkt bald gänzlich in Erinnerungen. Das ganze Leben entrollt sich vor den Augen wie eine Schriftrolle; der Mensch hat dann seine ganze Vergangenheit, alle seine Gefühle und Kräfte, seine ganze Seele in seiner Gewalt. Und nichts stört ihn – keine Sonne, kein Wind, kein Geräusch . . .

Und ein heiterer, etwas kalter, am Morgen frostiger Herbsttag, wenn die Birke sich wie ein goldener Zauberbaum am blaßblauen Himmel abzeichnet, wenn die niedrig stehende Sonne nicht mehr wärmt, aber heller als im Sommer scheint, wenn das kleine Espengehölz ganz durchscheinend ist und strahlt, als wäre es ihm leicht und lustig, so nackt dazustehen, wenn der Reif auf dem Grund der Täler liegt und der frische Wind die von den Zweigen gefallenen, vertrockneten Blätter leise bewegt und vor sich hertreibt, wenn die blauen Wogen auf dem Flusse freudig rollen, auf denen sich einzelne Gänse und Enten wiegen; in der Ferne klappert die von den Weiden halb verdeckte Mühle, und bunte Tauben kreisen über ihr in der durchsichtigen Luft . . .

Schön sind auch die nebeligen Sommertage, obwohl die Jäger sie nicht lieben. An solchen Tagen kann man nicht schießen: Der Vogel, der Ihnen unter den Füßen auffliegt, verschwindet sofort im unbeweglichen weißlichen Nebel. Aber wie still, wie unbeschreiblich still ist alles ringsum! Alles ist erwacht, und alles schweigt. Sie kommen an einem Baum vorbei – er rührt sich nicht, er genießt seine Unbeweglichkeit. Durch den feinen Dunst, von dem die Luft gleichmäßig erfüllt ist, sehen Sie vor sich einen langen schwarzen Streifen. Sie halten ihn für einen nahen Wald; Sie kommen näher – der Wald verwandelt sich in eine Reihe hoher Wermutstauden am Rain. Über Ihnen und um Sie herum, überall ist Nebel . . . Da erhebt sich ein leichter Wind – ein Fetzen blaßblauen Himmels tritt verschwommen durch den schwebenden, gleichsam rauchenden Dunst hervor, ein goldig-gelber Strahl bricht plötzlich durch, rieselt als langer Strom, trifft die Felder, stößt gegen den Wald, und schon ist wieder alles bedeckt. Lange dauert dieser Kampf; aber wie unsagbar herrlich und klar wird der Tag, wenn das Licht endlich siegt und die letzten Wellen des erwärmten Nebels sich teils senken und wie ein Tischtuch ausbreiten, teils sich emporschwingen und in der tiefen, zartglänzenden Höhe verschwinden . . .

Sie fahren zur Jagd in die Steppe. Zehn Werst weit haben Sie sich auf Feldwegen fortbewegt, und da ist endlich die Landstraße. An endlosen Wagenzügen, Herbergen mit kochenden Samowars unter den Dachvorsprüngen, mit weit geöffneten Toren und Brunnen, aus einem Dorf ins andere, über unabsehbare Felder, an grünen Hanfpflanzungen vorbei, fahren Sie lange, lange. Die Elstern fliegen von einer Weide auf die andere, Weiber mit langen Rechen in der Hand gehen langsam ins Feld; ein Wanderer in einem abgetragenen Nankingkaftan, den Reisesack auf dem Rücken, schleppt sich mit müden Schritten daher; eine schwere Gutsbesitzerskutsche, mit sechs großen, abgehetzten Pferden bespannt, schwimmt Ihnen entgegen. Aus einem Fenster der Kutsche schaut der Zipfel eines Kissens hervor, und auf dem hinteren Tritt sitzt auf einem Sack, sich mit den Händen an der Schnur festhaltend, seitwärts ein Lakai in einem Mantel, bis an die Brauen mit Schmutz bespritzt. Da kommt ein Kreisstädtchen mit schiefen, hölzernen Häuschen, unendlichen Zäunen, unbewohnten, steinernen Warenlagern und einer alten Brücke über einer tiefen Schlucht . . . Weiter, weiter . . .! Nun beginnt die Steppe. Wenn man vom Hügel herabblickt, welch eine Aussicht! Runde, niedere, bis oben beackerte und besäte Hügel laufen in breiten Bogen auseinander; von Sträuchern überwucherte Schluchten winden sich zwischen ihnen hindurch; als längliche Inseln liegen kleine Wälder verstreut; von einem Dorf ins andere laufen schmale Wege, weiß schimmern die Kirchen; zwischen dem Weidengebüsch glänzt ein Flüßchen, an vier Stellen von Dämmen durchschnitten; weit im Feld stehen in langen Reihen Trappen; ein altes Herrenhaus schmiegt sich mit seinen Nebengebäuden, seinem Obstgarten und seiner Tenne an einen kleinen Teich. Aber Sie fahren immer weiter und weiter. Die Hügel werden immer niedriger, es sind fast keine Bäume mehr zu sehen. Da ist sie endlich die grenzenlose, unabsehbare Steppe . . .!

Und an einem Wintertag über die hohen Schneehaufen auf die Hasenjagd zu gehen, die scharfe, frostige Luft zu atmen, die Augen unwillkürlich vor dem blendenden Funkeln des weichen Schnees zu schließen, den grünen Himmel über dem rötlichen Wald zu bewundern . . .! Und die ersten Frühlingstage, wenn alles ringsum glänzt und zusammenstürzt, wenn durch den schweren Dunst des geschmolzenen Schnees der Geruch der erwärmten Erde aufsteigt, wenn auf den schneefreien Stellen unter den schrägen Sonnenstrahlen vertrauensvoll die Lerchen singen und mit freudigem Brausen und Brüllen die Frühlingsgewässer von Schlucht zu Schlucht strömen . . . Ich muß aber schließen. Es ist gut, daß ich auf den Frühling zu sprechen kam – im Frühling ist die Trennung leicht, im Frühling fühlen sich selbst die Glücklichen in die Ferne hingezogen . . .

Leben Sie wohl, Leser; ich wünsche Ihnen ständiges Wohlergehen.

 

Ende

 


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