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Des ersten Buches Mose

19. Kapitel

2310. Vom inneren Sinn des Wortes ist früher mehrmals gehandelt worden; ich weiß aber, daß wenige glauben können, daß ein solcher Sinn in den einzelnen Teilen des Wortes, nicht allein in den prophetischen, sondern auch in den historischen ist; daß ein solcher Sinn in den prophetischen Teilen ist, kann man leichter glauben, weil in ihnen keine solche Reihenfolge ist, und zugleich in ihnen fremdartige Ausdrücke vorkommen. Daher jeder auf die Vermutung kommen kann, daß sie ein Geheimnis in sich schließen, daß es sich aber mit den historischen Teilen ebenso verhält, zeigt sich nicht so leicht, sowohl weil es bisher niemanden in den Sinn kam, als auch, weil das Historische von der Art ist, daß es die Aufmerksamkeit an sich fesselt, und so das Gemüt nicht zu dem Gedanken kommen läßt, daß etwas Höheres darin verborgen sei. Sodann auch, weil es sich mit den historischen Dingen wirklich so verhält, wie es erzählt ist. Dennoch aber muß jeder auf den Schluß kommen, daß auch in ihnen inwendig Himmlisches und Göttliches ist, das nicht hervorleuchtet:

1. daraus, daß das Wort vom Herrn durch den Himmel zum Menschen herabgelassen worden ist, und daß es somit etwas anderes in seinem Ursprung ist, wie die Urform beschaffen, und daß diese vom buchstäblichen Sinn so verschieden und entfernt ist, daß es nicht einmal gesehen, folglich von denen, die bloß weltlich sind, nicht anerkannt wird, wird im Folgenden mit vielem gezeigt werden.

2. daraus, daß das Wort, weil es göttlich, nicht bloß geschrieben ist für den Menschen, sondern auch für die Engel beim Menschen, damit es nicht nur zum Gebrauch diene dem menschlichen Geschlecht, sondern auch zum Gebrauch dem Himmel; und daß das Wort das Mittel ist, das Himmel und Erde vereinigt. Die Vereinigung geschieht durch die Kirche, und zwar durch das Wort in der Kirche, das eben deshalb diese Beschaffenheit hat, und sich von jeder anderen Schrift unterscheidet.

Was insbesondere die historischen Teile betrifft, so könnten sie, wenn sie nicht in Abgezogenheit vom Buchstaben gleicherweise Göttliches und Himmlisches enthielten, durchaus nicht von jemand, der weiter denkt, als ein, und zwar bis auf ein jedes Jota hinaus, eingegebenes Wort anerkannt werden. Würde wohl jemand sagen, daß im göttlichen Wort etwas erwähnt werden könnte von der Greueltat der Töchter Lots, von der am Ende dieses Kapitels die Rede ist? und von Jakob, daß er Stäbe abgeschält, und bis aufs Weiße entblößt und sie in die Wassertröge gelegt habe, damit die Herde bunte, punktierte und gefleckte (Jungen) gebären sollte, außer vielen anderen Dingen in den übrigen Büchern Moses, in denen Josuas, der Richter, Samuels und der Könige, die von keinem Belang wären, und in Rücksicht derer es gleichgültig wäre, ob man sie wüßte oder nicht wüßte, wenn sie nicht tiefer (genommen) ein göttliches Geheimnis in sich schlössen. Wo nicht, so würden sie sich in nichts von anderen Geschichten unterscheiden, die zuweilen so geschrieben sind, daß sie mehr Anregendes zu haben scheinen.

Weil die - (bloß) wissenschaftlich gebildete Welt nicht weiß, daß göttliche und himmlische Dinge auch in den historischen Teilen des Wortes inwendig verborgen liegen, so würden sie, wäre nicht eine heilige Verehrung (dagegen), die ihnen von Kind auf für die Bücher des Wortes eingeprägt worden ist, auch leicht bei sich denken, daß das Wort nicht heilig sei außer allein von daher, während dasselbe es doch nicht von daher ist, sondern weil ein innerer Sinn, und zwar ein himmlischer und ein göttlicher, darin ist, der macht, daß es den Himmel mit der Erde, das heißt, die engelischen Gemüter mit den menschlichen, und so diese mit dem Herrn vereinigt.

2311. Daß das Wort diese Eigenschaft hat, und so von jeder anderen Schrift unterschieden ist, kann auch daraus erhellen, daß nicht nur, wie Nr. 1224, 1264, 1876, 1888 gezeigt worden ist, alle Namen Sachen bezeichnen, sondern auch alle Wörter einen geistigen Sinn haben, und daß sie somit etwas anderes im Himmel bedeuten, als auf Erden, und zwar ganz durchgängig sowohl in den prophetischen als in den historischen Teilen. Und wenn diese Namen und diese Wörter, ihrer im ganzen Wort feststehenden Bedeutung gemäß, in den himmlischen Sinn übertragen werden, so geht ein innerer Sinn hervor, der das engelische Wort ist.

Dieser doppelte Sinn des Wortes verhält sich wie Leib und Seele. Der buchstäbliche Sinn ist wie der Leib, und der innere Sinn ist wie die Seele, und gleichwie der Leib durch die Seele lebt, so der buchstäbliche Sinn durch den inneren; durch diesen fließt das Leben des Herrn in ihn ein, je nach der Stimmung (affectio) dessen, der es liest.

Hieraus erhellt, wie heilig das Wort ist, obwohl es vor weltlichen Gemütern nicht so erscheint.

 

19. Kapitel

1. Und es kamen die zwei Engel gen Sodom des Abends, und Lot saß im Tore von Sodom, und Lot sah (sie), und erhob sich ihnen entgegen, und bückte sich mit dem Angesicht zur Erde.

2. Und er sprach: Siehe doch, meine Herren, kehret doch ein ins Haus eures Knechtes, und übernachtet, und waschet eure Füße; und des Morgens früh möget ihr aufstehen, und eures Weges gehen: und sie sprachen: Nein, denn auf der Gasse wollen wir übernachten.

3. Und er drang sehr in sie, und sie kehrten bei ihm ein, und kamen in sein Haus, und er machte ihnen ein Mahl, und backte Ungesäuertes, und sie aßen.

4. Kaum noch hatten sie sich gelegt, da umringten die Männer der Stadt, die Männer Sodoms, das Haus, vom Knaben bis zum Greise, alles Volk von (allen) Enden.

5. Und sie schrien nach Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die zu dir gekommen sind diese Nacht? führe sie heraus zu uns, daß wir sie erkennen.

6. Und Lot ging zu ihnen hinaus zur Türe, und die Pforte schloß er hinter sich zu.

7. Und sprach: Nicht doch, meine Brüder, tut nicht so übel.

8. Siehe doch, ich habe zwei Töchter, die (noch) keinen Mann erkannt haben, laßt mich sie herausführen zu euch, und ihr möget ihnen tun, wie es gut ist in euren Augen; nur jenen Männern sollt ihr nichts tun, denn darum sind sie in den Schatten meines Balkens eingegangen.

9. Und sie sprachen: Tritt näher her! und sprachen: Ist der Eine gekommen, sich als Fremdling hier aufzuhalten, und will den Richter machen? nun wollen wir es mit dir ärger machen, als mit jenen. Und sie drangen ein auf den Mann, auf Lot sehr, und traten hinzu, die Pforte zu erbrechen.

10. Und die Männer streckten ihre Hand hinaus, und führten Lot zu sich herein ins Haus, und die Pforte verschlossen sie.

11. Und die Männer, die vor der Türe des Hauses waren, schlugen sie mit Blindheit, vom Kleinen bis zum Großen, und dieselben mühten sich ab die Türe zu finden.

12. Da sprachen die Männer zu Lot: Wen hast du noch hier? den Eidam, und deine Söhne, und deine Töchter, und jeden, den du in der Stadt hast, führe hinaus aus dem Ort.

13. Denn wir verderben diesen Ort, weil groß geworden ist ihr Geschrei vor Jehovah, und uns Jehovah gesandt hat, ihn zu verderben.

14. Und Lot ging hinaus, und redete mit seinen Eidamen, die seine Töchter nehmen wollten, und sprach: Machet euch auf, gehet aus von diesem Ort, denn Jehovah wird die Stadt verderben; und er war wie ein Spielender (Scherzender) in den Augen seiner Eidame.

15. Und wie die Morgenröte aufging, trieben die Engel Lot an zu eilen, und sprachen: Mache dich auf, nimm dein Weib und deine zwei Töchter, die gefunden werden, damit du nicht etwa hingerafft werdest in der Missetat der Stadt.

16. Und er zögerte, und die Männer ergriffen seine Hand, und die Hand seines Weibes, und die Hand seiner zwei Töchter, bei der schonenden Nachsicht Jehovahs mit ihm, und führten ihn hinaus, und stellten ihn außerhalb der Stadt.

17. Und es geschah, als sie dieselben hinausführten, da sprach Er: Rette dich ob deiner Seele, blicke nicht hinter dich, und bleibe nicht stehen in der ganzen Ebene; auf den Berg rette dich, damit du nicht hingerafft werdest.

18. Und Lot sprach zu ihnen: Nicht doch, meine Herren!

19. Siehe doch, Dein Knecht hat Gnade gefunden in Deinen Augen, und Du hast groß gemacht Deine Barmherzigkeit, die Du getan hast an mir, am Leben zu erhalten meine Seele; aber ich werde mich nicht retten können auf den Berg, daß mir nicht etwa anklebe das Böse, und ich sterbe.

20. Siehe doch, diese Stadt ist nahe dahin zu fliehen, und sie ist klein, dahin möchte ich mich retten: ist sie nicht klein? und es würde leben meine Seele.

21. Und Er sprach zu ihm: Siehe, Ich habe angenommen dein Angesicht, auch in Rücksicht dieses Wortes, daß Ich nicht umkehre die Stadt, von der du geredet hast.

22. Eile, rette dich dorthin, weil Ich nichts tun kann, bevor du dorthin gekommen bist; darum nannte er den Namen der Stadt Zoar.

23. Die Sonne ging auf über die Erde, und Lot kam gen Zoar.

24. Und Jehovah ließ regnen über Sodom und über Amora Schwefel und Feuer von Jehovah herab aus dem Himmel.

25. Und Er kehrte jene Städte um, und die ganze Ebene, und alle Bewohner der Städte und das Gewächs des Bodens.

26. Und sein Weib sah zurück hinter ihn, und ward zur Salzsäule.

27. Und Abraham machte sich früh morgens auf, an den Ort, da er gestanden hatte vor Jehovah.

28. Und blickte hin gegen die Angesichte Sodoms und Amoras, und gegen alle Angesichte des Landes der Ebene; und er sah, und siehe, es stieg auf der Rauch des Landes, wie der Rauch des Ofens.

29. Und es geschah, als Gott verdarb die Städte der Ebene, da gedachte Gott an Abraham, und ließ Lot herausgehen aus der Mitte der Umkehrung, da Er umkehrte die Städte, in denen Lot gewohnt hatte.

30. Und Lot erhob sich von Zoar, und wohnte auf dem Berge, und seine zwei Töchter mit ihm, denn er fürchtete sich zu wohnen in Zoar; und er wohnte in einer Höhle, er und seine zwei Töchter.

31. Da sprach die Erstgeborene zu der Jüngeren: Unser Vater ist alt, und kein Mann auf Erden, der zu uns käme, nach dem Weg der ganzen Erde.

32. Komm, laß uns unserem Vater Wein zu trinken geben, und bei ihm liegen, und von unserem Vater Samen lebendig machen.

33. Und sie gaben ihrem Vater Wein zu trinken in selbiger Nacht, und die Erstgeborene kam, und lag bei ihrem Vater, und er merkte es nicht als sie lag und als sie aufstand.

34. Und es geschah am folgenden Tag, da sprach die Erstgeborene zur Jüngeren: Siehe, ich bin gestern bei meinem Vater gelegen, laß uns ihm Wein zu trinken geben auch in dieser Nacht, und (dann) komm, liege bei ihm, und wir werden von unserem Vater Samen lebendig machen.

35. Und sie gaben auch in dieser Nacht ihrem Vater Wein zu trinken, und die Jüngere machte sich auf, und lag bei ihm, und er merkte es nicht als sie lag und als sie aufstand.

36. Und die beiden Töchter Lots wurden schwanger von ihrem Vater.

37. Und die Erstgeborene gebar einen Sohn, und nannte seinen Namen Moab; dies der Vater Moabs bis auf diesen Tag.

38. Und die Jüngere, auch sie gebar einen Sohn, und nannte seinen Namen Benammi, dies der Vater der Söhne Ammons bis auf diesen Tag.

 

Inhalt

2312. In diesem Kapitel wird im inneren Sinn unter Lot beschrieben der Zustand der geistigen Kirche, die im Guten der Liebtätigkeit ist, aber in äußerlichem Gottesdienst, wie dieselbe im Fortgang der Zeit abnimmt.

2313. Erster Zustand jener Kirche, daß sie im Guten der Liebtätigkeit seien, und den Herrn anerkennen; und daß sie von Ihm im Guten befestigt werden: Vers 1-3, und selig gemacht werden: Vers 12.

Zweiter Zustand, daß bei ihnen das Böse gegen das Gute zu wirken anfange, daß sie aber mächtig vom Bösen abgehalten, und im Guten gehalten werden, vom Herrn: Vers 14-16. Ihre Schwäche wird beschrieben Vers 17, daß sie gerettet werden: Vers 19.

Dritter Zustand: daß sie nicht mehr aus Neigung zum Guten, sondern aus Neigung zum Wahren denken und handeln: Vers 18-20, und daß sie gerettet werden, Vers 23.

Vierter Zustand, daß die Neigung zum Wahren verlorengehe, und dies ist das zur Salzsäule gewordene Weib Lots: Vers 26.

Fünfter Zustand, daß das unreine Gute oder das Gute des Falschen darauf folge, und dies ist Lot in der Höhle des Berges: Vers 30.

Sechster Zustand, daß auch dieses Gute immer mehr geschändet und verfälscht werde: Vers 31-33. Ebenso das Wahre: Vers 34, 35.

Daß hieraus empfangen und geboren werde eine Scheinkirche (quoddam instar Ecclesiae), deren sogenanntes Gute ist Moab, und deren ebenfalls so genanntes Wahre ist der Sohn Ammons: Vers 36-38.

2314. Ferner wird im inneren Sinn unter den Bewohnern Sodoms beschrieben der Zustand derjenigen in eben derselben Kirche, die gegen das Gute der Liebtätigkeit sind, und wie das Böse und Falsche bei ihnen im Fortgang der Zeit anwächst, bis sie nichts als Böses und Falsches haben.

2315. Erster Zustand derselben, daß sie gegen das Gute der Liebtätigkeit seien, und gegen den Herrn: Vers 4, 5.

Zweiter Zustand, daß sie, obwohl belehrt über das Gute der Liebtätigkeit, und über das Angenehme der Gefühle desselben, dessen sie zu genießen haben würden, dennoch sich verstocken, und das Gute verwerfen: Vers 6-8. Daß sie auch selbst das Gute der Liebtätigkeit zu zerstören trachten, daß aber der Herr es beschütze: Vers 9, 10.

Dritter Zustand, saß sie endlich so werden, daß sie das Wahre und Gute nicht einmal sehen können, noch weniger, daß das Wahre zum Guten führt: Vers 11. Daß sie vom Bösen und Falschen so eingenommen seien, daß sie notwendig zugrunde gehen müssen: Vers 13.

Vierter Zustand, ihr Untergang: Vers 24; und daß von ihnen alles Wahre und Gute abgetrennt werde: Vers 25.

2316. Daß die Guten von den Bösen getrennt, und daß die Guten selig gemacht werden, durch das göttlich gewordene Menschliche des Herrn: Vers 27-29.

 

Innerer Sinn

2317. Vers 1: Und es kamen die zwei Engel gen Sodom des Abends, und Lot saß im Tore von Sodom, und Lot sah (sie), und erhob sich ihnen entgegen, und bückte sich mit dem Angesicht zur Erde.

"Und es kamen die zwei Engel gen Sodom des Abends" bedeutet die Heimsuchung, die dem Gericht vorausgeht. Die "zwei Engel" bedeuten das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Heilige des Herrn, dem das Gericht zusteht. "Sodom" die Bösen, besonders die innerhalb der Kirche. Der "Abend" ist die Zeit der Heimsuchung;

"und Lot saß im Tore von Sodom" bedeutet diejenigen, die im Guten der Liebtätigkeit, aber in äußerlichem Gottesdienst stehen, welche hier sind Lot; die sich unter den Bösen befinden, aber getrennt von ihnen, und dies heißt "sitzen im Tore Sodoms",

"und Lot sah (sie)" bedeutet ihr Gewissen;

"und erhob sich ihnen entgegen" bedeutet die Anerkennung, und die Regung der Liebtätigkeit;

"und bückte sich, mit dem Angesicht zur Erde" bedeutet die Selbstdemütigung.

2318. "Es kamen die zwei Engel gen Sodom des Abends", 1. Mose 19/1, daß dies die Heimsuchung, die dem Gericht vorausgeht, bedeutet, kann erhellen aus dem, was von den drei Männern oder Jehovah im vorigen Kapitel gesagt worden ist; sodann aus demjenigen, was in diesem Kapitel folgt; so wie auch aus der Bedeutung des Abends.

Im vorigen Kapitel sprach Jehovah: "Ich will doch hinabfahren und sehen, ob nach dem Geschrei, das zu Mir gekommen, die Bewohner Sodoms und Amoras es zum Ende gebracht haben, und wenn nicht, will Ich es erkennen": 1. Mose 18/20,21; daß durch diese Worte die Heimsuchung bezeichnet wird, die dem Gerichte vorausgeht, ist dort gezeigt worden. In diesem Kapitel wird der eigentliche Akt der Heimsuchung, hernach das Gericht beschrieben, wie aus dem Folgenden erhellt.

Daß der Abend die Zeit der Heimsuchung bedeutet, wird man unten sehen. Was die Heimsuchung ist, und daß die Heimsuchung dem Gerichte vorausgeht, sehe man Nr. 2242.

Im vorigen Kapitel wurde gehandelt von dem verkehrten Zustand des Menschengeschlechts, und von dem Schmerz und dem Einstehen des Herrn für diejenigen, die im Bösen, dennoch aber in einigem Guten und Wahren sind, daher folgt nun von der Rettung derer, die in einigem Guten und Wahren sind. Diese sind es, die in diesem Kapitel durch Lot vorgebildet werden; dann zugleich vom Untergang derer, die ganz im Bösen und Falschen sind, dies sind die, welche hier durch Sodom und Amora bezeichnet werden.

2319. Daß die zwei Engel das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Heilige des Herrn, dem das Gericht zusteht, bedeuten, erhellt sowohl aus der Bedeutung der Engel im Wort, als daraus, daß hier zwei Engel genannt werden.

Daß die Engel im Wort etwas wesentliches Göttliches beim Herrn bedeuten, und welches, - daß dies aus dem Zusammenhang erhellen kann, ist Nr. 1925 gezeigt worden. Daß sie hier das Göttlich-Menschliche, und das ausgehende Heilige des Herrn bedeuten, wird daraus klar, daß unter den drei Männern, die bei Abraham waren, verstanden wurde das Göttliche Selbst, das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Heilige des Herrn, Nr. 2149, 2156, 2288. Daraus und aus dem, daß sie Jehovah heißen: 1. Mose 19/24 sodann aus der Bedeutung der Engel: Nr. 1925 ist offenbar, daß unter den zwei Engeln hier das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Heilige des Herrn verstanden wird.

2320. Warum hier nur zwei Engel waren, während bei Abraham drei Männer (waren), ist ein Geheimnis, das nicht mit wenigem ausgelegt werden kann. Es kann einigermaßen daraus erhellen, daß in diesem Kapitel gehandelt wird vom Gericht, nämlich von der Rettung der Gläubigen und der Verdammung der Ungläubigen; und aus dem Worte erhellt, daß dem Göttlich-Menschlichen und dem ausgehenden Heiligen des Herrn das Gericht zukommt. Daß dem Göttlich-Menschlichen, bei Joh.5/22: "Nicht der Vater richtet jemanden, sondern hat alles Gericht dem Sohne gegeben": unter dem Sohn wird das Göttlich-Menschliche verstanden, man sehe Nr. 2159; daß dem Heiligen, das von dem Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgeht, das Gericht zukommt, ebenfalls bei Joh.16/7,8: "Wenn Ich werde hingegangen sein, werde Ich den Beistand zu euch senden; und wenn derselbe kommen wird, so wird er die Welt überweisen von der Sünde und von der Gerechtigkeit, und vom Gericht"; und daß das Heilige vom Herrn ausgeht, Joh.16/13,15: "Er wird nicht aus sich reden, sondern von dem Meinigen wird Er es nehmen, und verkündigen": und zwar dies, wenn das Menschliche göttlich geworden, d.h., wenn der Herr verklärt ist: Joh.7/29: "Der Heilige Geist war noch nicht, weil Jesus noch nicht verklärt war".

2321. Daß das Gericht dem Göttlich-Menschlichen und dem ausgehenden Heiligen des Herrn zukommt, damit verhält es sich so, daß das Menschengeschlecht nicht mehr hätte selig werden können, wenn nicht der Herr in die Welt gekommen wäre, und das göttliche Wesen mit dem menschlichen Wesen vereinigt hätte, denn ohne das göttlich gewordene Menschliche des Herrn hätte das Heil nicht mehr zum Menschen gelangen können: Nr. 1990; 2016; 2034; 2035. Das vom Göttlich-Menschlichen des Herrn ausgehende Heilige selbst ist es, was die Bösen von den Guten scheidet, denn die Bösen haben eine solche Furcht und Grauen vor dem Heiligen des Herrn, daß sie demselben nicht nahen können, sondern weit weg davon fliehen, jeder nach Maßgabe des Unheiligen bei ihnen, in ihre Höllen.

2322. Daß "Sodom" die Bösen bedeutet, hauptsächlich diejenigen innerhalb der Kirche, erhellt aus der Bedeutung Sodoms, sofern es ist das Böse der Selbstliebe, wovon Nr. 2220, 2246 sofern es also diejenigen sind, die in diesem Bösen sind.

Die, welche das Wort bloß nach dem Buchstabensinn fassen, können meinen, daß unter Sodom eine Schändlichkeit, die gegen die Ordnung der Natur ist, verstanden werde, allein im inneren Sinn wird durch Sodom bezeichnet das Böse der Selbstliebe. Aus diesem Bösen entspringt alles Böse jeder Gattung; und was daraus entspringt, wird Ehebruch genannt, und wird durch dergleichen beschrieben. Was aus denjenigen Stellen des Wortes erhellen wird, die am Ende dieses Kapitels angeführt werden sollen.

2323. Daß der Abend die Zeit der Heimsuchung ist, erhellt aus der Bedeutung des Abends. Die Zustände der Kirche werden im Wort sowohl mit den Jahreszeiten, als auch mit den Tageszeiten verglichen. Mit den Zeiten des Jahres, nämlich dessen Sommer, Herbst, Winter und Frühling; mit den Zeiten des Tages, nämlich dessen Mittag, Abend, Nacht und Morgen; denn sie verhalten sich in gleicher Weise.

Der Zustand der Kirche, der Abend heißt, ist da, wenn keine Liebtätigkeit mehr, folglich wenn kein Glaube (mehr) da zu sein anfängt, somit wenn die Kirche zu sein aufhört. Dieser Abend ist es, auf den die Nacht folgt, man sehe Nr. 22; und ist auch da, wenn die Liebtätigkeit, folglich wenn der Glaube, somit wenn eine neue Kirche entsteht: dieser Abend ist die Dämmerung vor dem Morgen, man sehe Nr. 883. Somit bedeutet der Abend beides, denn wenn die Kirche zu sein aufhört, so wird vom Herrn vorgesehen, daß eine neue ersteht und zwar zur gleichen Zeit, denn ohne eine Kirche irgendwo auf dem Erdkreis kann das Menschengeschlecht nicht bestehen, weil es keine Verbindung mit dem Himmel hätte, wie Nr. 468, 637, 931 2054 gezeigt worden ist.

In diesem Kapitel wird von beiderlei Zuständen der Kirche gehandelt, nämlich von der Entstehung einer neuen Kirche, die durch Lot vorgebildet wird, und vom Untergang der alten, die durch Sodom und Amora bezeichnet wird, wie aus der Inhaltsangabe erhellen kann. Daher kommt, daß hier gesagt wird, die zwei Engel seien nach Sodom gekommen des Abends; und daß erwähnt wird, was geschehen ist am Abend: Vers 1-3, was in der Nacht: Vers 4-14, was am Morgen oder bei aufgehender Morgenröte: Vers 15-22, und was nach Sonnenaufgang: Vers 23-26.

Weil der Abend jene Zustände der Kirche bedeutet, so bedeutet er auch die Heimsuchung, die dem Gericht vorausgeht; denn wenn das Gericht, d.h. die Rettung der Gläubigen und die Verdammung der Ungläubigen bevorsteht, so geht vorher die Heimsuchung oder die Prüfung, wie sie beschaffen sind, d.h. ob einige Liebtätigkeit und Glaube vorhanden sei. Diese Heimsuchung geschieht am Abend, daher auch die Heimsuchung selbst der Abend genannt wird, wie bei Zeph.2/5,7: "Wehe den Bewohnern der Gegend am Meer, der Völkerschaft der Kerethiter, das Wort Jehovahs wider euch, du Kanaan, Land der Philister, denn Ich will dich verderben lassen, bis daß kein Bewohner mehr da ist; die Überreste des Hauses Jehudahs werden weiden in den Häusern Askelons, am Abend werden sie sich lagern, weil sie heimsuchen wird Jehovah, ihr Gott, und zurückführen in ihre Gefangenschaft".

2324. "Und Lot saß im Tore von Sodom", 1. Mose 19/1, daß dies diejenigen bedeutet, die im Guten der Liebtätigkeit, aber in äußerlichem Gottesdienst sind, welche hier Lot sind, und die sich unter Bösen, aber getrennt von ihnen befinden, was die Bedeutung ist von "sitzen im Tore Sodoms", kann erhellen aus der Vorbildung Lots, und aus der Bedeutung des Tores, und sodann auch Sodoms.

Aus der Vorbildung Lots: Lot bildete, solange er mit Abraham war, das Sinnliche des Herrn vor, somit sein Äußeres, wie Nr. 1428. 1434,1547 gezeigt worden ist. Jetzt aber, da er von Abraham getrennt ist, behält er die Vorbildung des Herrn nicht mehr bei, sondern die Vorbildung derer, die bei dem Herrn sind, nämlich den äußeren Menschen der Kirche, und die sind diejenigen, die im Guten der Liebtätigkeit sind, aber in äußerlichem Gottesdienst. Ja, Lot bildet in diesem Kapitel nicht bloß den äußeren Menschen der Kirche, oder was dasselbe ist, die äußere Kirche vor, wie sie beschaffen ist im Anfang, sondern auch, wie sie beschaffen ist im Fortgang, und dann auch am Ende. Das Ende dieser Kirche ist es, das durch Moab und den Sohn Ammons bezeichnet wird, wie dies aus dem Zusammenhang des Folgenden, vermöge göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, erhellen wird. Im Wort ist es etwas Gewöhnliches, daß einer mehrere aufeinanderfolgende Zustände vorbildet, die durch die aufeinanderfolgenden Handlungen seines Lebens beschrieben werden.

Aus der Bedeutung des Tores: das Tor ist es, durch das man in die Stadt hinein, und durch das man aus der Stadt heraus geht, folglich bedeutet das "Sitzen im Tor" hier zwar bei den Bösen sein, aber dennoch getrennt sein von ihnen; wie gewöhnlich die Menschen von der Kirche, die im Guten der Liebtätigkeit sind; obwohl diese bei den Bösen sind, so sind sie dennoch von ihnen getrennt, nicht in betreff des bürgerlichen Lebens, sondern in betreff des geistigen Lebens.

Daß Sodom das Böse im allgemeinen, oder, was dasselbe ist, die Bösen, hauptsächlich innerhalb der Kirche, bedeutet, ist Nr. 2322 gesagt worden.

2325. "Und Lot sah (sie)", 1. Mose 19/1, daß dies bedeutet das Gewissen, nämlich derjenigen, die im Guten der Liebtätigkeit sind, aber in äußerlichem Gottesdienst, kann aus der Bedeutung von Sehen erhellen.

Sehen bedeutet im Wort einsehen (intelligere), man sehe Nr. 897, 1584, 1806, 1807, 2150. Im inneren Sinn aber bedeutet es Glauben haben, von welcher Bedeutung desselben, vermöge göttlicher Barmherzigkeit des Herrn beim 32. Vers des 29. Kapitels der Genesis die Rede sein wird.

Daß es hier das Gewissen (bedeutet), kommt daher, daß diejenigen, die Glauben (haben), auch Gewissen haben, jener ist von diesem unzertrennlich, und zwar so unzertrennlich, daß es gleichviel ist, ob man sagt Glauben oder Gewissen: unter dem Glauben wird verstanden der Glaube, durch den Liebtätigkeit, und der aus der Liebtätigkeit (kommt), somit die Liebtätigkeit selbst, denn der Glaube ohne die Liebtätigkeit ist kein Glaube; und wie es keinen Glauben geben kann ohne Liebtätigkeit, so auch kein Gewissen.

2326. "Und er erhob sich ihnen entgegen", 1. Mose 19/1, daß dies die Anerkennung, wie auch die Regung der Liebtätigkeit bedeutet, kann daraus erhellen, daß Lot, als sie kamen, sogleich erkannte, daß es Engel wären; nicht aber die Männer Sodoms, von denen es so heißt: "Sie riefen Lot zu und sprachen: Wo sind die Männer, die zu dir gekommen sind bei Nacht, bringe sie her zu uns, daß wir sie erkennen": Vers 5. Im inneren Sinn bedeutet dies, daß die, welche im Guten der Liebtätigkeit sind innerhalb der Kirche, das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Heilige des Herrn, das unter den zwei Engeln verstanden wird, anerkennen, nicht aber diejenigen, die nicht im Guten der Liebtätigkeit stehen.

Daß ebendieselben Worte auch die Regung (affectum) der Liebtätigkeit in sich schließen, ist klar, auch daraus, daß Lot, durch den die, welche im Guten der Liebtätigkeit sind, vorgebildet werden, ja das Gute der Liebtätigkeit selbst bezeichnet wird, sie in sein Haus eingeladen hat.

2327. "Er bückte sich mit dem Angesicht zur Erde", 1. Mose 19/1, daß dies die Demut bedeutet, kann ohne Erklärung erhellen.

Daß sie ehemals, besonders in den vorbildlichen Kirchen, sich so tief bückten, daß sie das Angesicht zur Erde senkten, geschah aus dem Grund, weil das Angesicht das Inwendigere des Menschen bedeutete: Nr. 358, 1999 und daß bis zur Erde -, weil der Erdenstaub das Unheilige und Verdammte bezeichnete: Nr. 278, folglich bildeten sie so vor, daß sie aus sich unheilig und verdammt seien, darum warfen sie sich nieder, indem sie mit dem Angesicht die Erde berührten, ja sich in Staub und Asche wälzten, dann auch Staub und Asche auf das Haupt streuten, wie dies erhellen kann aus Jerem.Klagel.2/10; Hes.27/30; Micha 1/10; Jos.7/6; Joh.Offenb.18/19 und anderwärts.

Hierdurch bildeten sie den Zustand der wahren Demut vor, der durchaus nicht stattfinden kann, wofern man nicht anerkennt, daß man von sich unheilig und verdammt ist, und daß man somit aus sich nicht zum Herrn aufsehen kann, wo nichts als Göttliches und Heiliges ist.

Inwieweit daher der Mensch in der Selbsterkenntnis ist, insoweit kann er in der wahren Demut, und insoweit in der Anbetung sein, wenn er im Gottesdienst begriffen ist; denn in allem Gottesdienst muß Selbstdemütigung sein; wird diese von jenem getrennt, so ist gar keine Anbetung, somit gar kein Gottesdienst da.

Daß der Zustand der Selbstdemütigung das Wesentliche im Gottesdienst selbst ist, kommt daher, daß in dem Maß, als das Herz sich demütigt, die Selbstliebe und alles Böse aus derselben aufhört, und in dem Maß als dieses aufhört, das Gute und Wahre, d.h. die Liebtätigkeit und der Glaube, vom Herrn einfließt; denn das, was hindert, daß es nicht aufgenommen wird, ist hauptsächlich die Selbstliebe; denn in dieser ist Verachtung anderer neben sich, ist Haß und Rachgier, wenn man nicht verehrt wird, und ist Unbarmherzigkeit und Grausamkeit, somit das allerschlimmste Böse, in welches das Gute und das Wahre nicht eingepflanzt werden kann, denn sie sind Gegensätze.

2328. Vers 2: Und er sprach: Siehe doch, meine Herren, kehret doch ein ins Haus eures Knechtes, und übernachtet, und waschet eure Füße; und des Morgens früh möget ihr aufstehen, und eures Weges gehen: und sie sprachen: Nein, denn auf der Gasse wollen wir übernachten.

"Und er sprach: siehe doch, meine Herren" bedeutet die inwendigere Anerkennung und das Bekenntnis des Göttlich-Menschlichen und des ausgehenden Heiligen des Herrn;

"kehret doch ein ins Haus eures Knechtes und übernachtet" bedeutet die Einladung, bei ihm eine Wohnung zu nehmen;

"ins Haus eures Knechtes" heißt, im Guten der Liebtätigkeit;

"und waschet eure Füße" bedeutet die Anpassung an sein Natürliches;

"und des Morgens früh möget ihr aufstehen und eures Weges gehen" bedeutet die so erfolgende Bestärkung im Guten und Wahren;

"und sie sprachen: Nein" bedeutet den Zweifel, der bei der Versuchung zu sein pflegt;

"denn auf der Gasse wollen wir übernachten" bedeutet, daß er gleichsam aus dem Wahren richten wollte.

2329. "Er sprach, siehe doch, meine Herren", 1. Mose 19/2, daß dies die innerliche Anerkennung und das Bekenntnis des Göttlich-Menschlichen und des ausgehenden Heiligen des Herrn bedeutet, erhellt aus der Anerkennung und Selbstdemütigung, von der soeben (die Rede war). Hier folgt das Bekenntnis unmittelbar darauf, denn ein Bekenntnis ist es, daß er sagt: "Siehe doch, meine Herren".

Das inwendigere Bekenntnis ist Sache des Herzens, und findet statt in der Demut, und zugleich in der Neigung zum Guten (affectio boni). Das äußerliche Bekenntnis aber ist Sache des Mundes, und kann statthaben in erheuchelter Demut, und in erheuchelter Neigung zum Guten, die keine ist, wie bei denen, die sich zum Herrn bekennen um ihrer eigenen Ehre, oder vielmehr Selbstverehrung, und ihres Einkommens willen; was solche mit dem Munde bekennen, das leugnen sie im Herzen.

Daß in der Mehrzahl gesagt wird: "meine Herren", geschieht aus demselben Grunde, aus dem im vorigen Kapitel gesagt wird drei Männer, weil wie dort die drei bedeuten das Göttliche Selbst, das Göttlich-Menschliche, und das ausgehende Heilige, so hier die zwei bedeuten das Göttlich-Menschliche und das Ausgehende Heilige des Herrn, wie eben gesagt worden. Daß diese eins sind, ist jedem innerhalb der Kirche bekannt, und weil sie eins sind, so werden sie auch im Folgenden in der Einzahl genannt, wie

Vers 17: "Es geschah, da sie dieselben hinausführten, da sprach Er, rette dich ob deiner Seele";

Vers 19: "Siehe doch, Dein Knecht hat Gnade gefunden in Deinen Augen, und groß hast Du gemacht Deine Barmherzigkeit, die Du getan hast an mir";

Vers 21: "Und Er sprach zu ihm: Siehe Ich habe angenommen dein Angesicht auch in Rücksicht dieses Wortes, daß Ich nicht umkehre die Stadt";

Vers 22: "Weil Ich nichts tun kann, bevor du dorthin gekommen bist".

Daß das Göttliche Selbst, das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Heilige Jehovah ist, erhellt aus dem vorigen Kapitel, wo die drei Männer hin und wieder Jehovah heißen, nämlich ebendaselbst

Vers 13: "Jehovah sprach zu Abraham";

Vers 14: "Soll für Jehovah etwas zu schwer sein";

Vers 22: "Abraham stand noch vor Jehovah";

Vers 33: "Jehovah ging hin, als Er vollendet hatte zu Abraham zu reden";

folglich ist das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Heilige Jehovah, wie Er auch genannt wird in diesem Kapitel, Vers 24: "Und Jehovah ließ regnen über Sodom und Amora Schwefel und Feuer von Jehovah herab aus dem Himmel". Über den inneren Sinn dieser (Worte) wird man in der Folge (das Nähere) sehen.

Daß der Herr selbst der Jehovah ist, der so oft in den historischen und prophetischen Teilen des Alten Testaments genannt wird, sehe man Nr. 1736.

Die, welche in Wahrheit Menschen der Kirche sind, d.h., die in der Liebe zum Herrn und in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind, kennen und anerkennen das Dreieine, dennoch aber demütigen sie sich vor dem Herrn, und beten Ihn allein an, und dies darum, weil sie wissen, daß es keinen Zugang gibt zum Göttlichen Selbst, das der Vater genannt wird, außer durch den Sohn, und daß alles Heilige, das dem Heiligen Geist angehört, von Ihm ausgeht; und wenn sie in dieser Vorstellung sind, so beten sie keinen anderen an, als Den, durch Den und von Dem alles ist, somit den Einen, und lassen die Vorstellungen nicht in Drei auseinandergehen, wie viele andere innerhalb der Kirche zu tun pflegen; was sich bei vielen im anderen Leben zeigt, auch bei wissenschaftlich Gebildeten, die mehr als andere die Glaubensgeheimnisse bei Leibesleben besessen zu haben meinten. Solche wurden im anderen Leben geprüft, welche Vorstellung sie von einem Gott gehabt haben; ob es drei Ewige, ob es drei Allmächtige, ob es drei Herren (gebe), und es wurde deutlich wahrgenommen, daß sie die Vorstellung von Dreien gehabt hatten (denn es findet dort eine Mitteilung der Vorstellungen statt); während doch nach dem symbolischen Glauben, in dem es mit ausdrücklichen Worten gesagt wird, nicht drei Unerschaffene, nicht drei Unendliche, nicht drei Ewige, nicht drei Allmächtige, nicht drei Herren sind, sondern Einer, wie dies auch (wirklich) ist. So gestanden sie (auch), daß sie zwar mit dem Mund gesagt hätten, es sei ein Gott, dennoch aber gedacht und einige (auch) geglaubt hätten drei, welche sie in der Vorstellung trennen, (aber) nicht verbinden konnten; und hiervon liegt der Grund darin, daß alle Geheimnisse, ja selbst die allergrößten Geheimnisse, eine Vorstellung mit sich bringen, denn ohne Vorstellung kann nichts gedacht, nicht einmal etwas im Gedächtnis behalten werden. Daher wird im anderen Leben wie am hellen Tag offenbar, was für einen Gedanken, und daher Glauben ein jeder sich von einem Gott gebildet hat. Sogar die Juden im anderen Leben, wenn sie hören, der Herr sei Jehovah, und es sei nur ein Gott, können nichts (dawider) sagen; wenn sie aber wahrnehmen, daß die Vorstellungen der Christen in drei zerteilt sind, so sagen sie, sie verehren einen Gott, jene aber drei, und dies um so mehr, da keine anderen die in der Vorstellung getrennten drei verbinden können, als die, welche im Glauben der Liebtätigkeit sind, denn deren Gemüt paßt der Herr sich an (applicat Sibi).

2330. "Kehret doch ein ins Haus eures Knechtes, und übernachtet", 1. Mose 19/2, daß dies die Einladung bedeutet, bei ihm eine Wohnung zu nehmen, erhellt ohne Erklärung.

2331. "Ins Haus des Knechtes", daß dies heißt im Guten der Liebtätigkeit, erhellt aus der Bedeutung des Hauses, sofern es ist das himmlisch Gute, das allein der Liebe und Liebtätigkeit angehört, wovon Nr. 2048, 2233.

2332. "Waschet eure Füße", 1. Mose 19/2, daß dies die Anpassung an sein Natürliches bedeutet, erhellt aus demjenigen, was Nr. 2162 gesagt worden ist, wo ebendieselben Worte (stehen).

Wenn sie ehemals den Engel Jehovahs sahen, glaubten sie, daß sie sterben werden: 2. Mose 19/12,21,24; 20/16,19; Richt.6/22,23; 13/22,23 und dies darum, weil das heilige Göttliche, wenn es in das beim Menschen befindliche Unheilige einfließt, eine solche Wirkung hat, daß es wie ein fressendes und verzehrendes Feuer ist, weshalb der Herr vor dem Menschen, dem Er Sich sichtbar darstellt, ja auch vor den Engeln, das von Ihm ausgehende Heilige auf wunderbare Weise mäßigt und mildert, daß sie es aushalten können, oder was dasselbe ist, Er paßt es ihrem Natürlichen an. Dies nun ist es, was im inneren Sinn bezeichnet wird durch die Worte, die Lot zu den Engeln sprach: "Waschet eure Füße".

Hieraus erhellt, welche Beschaffenheit der innere Sinn hat, denn daß dies die Bedeutung ist, kann aus dem Sinn des Buchstabens nicht ersehen werden.

2333. "Und des Morgens früh möget ihr aufstehen, und eures Weges gehen", 1. Mose 19/2, daß dies die so erfolgende Bestärkung im Guten und Wahren bedeutet, kann erhellen aus der Bedeutung von früh aufstehen, sodann aus der Bedeutung von des Weges gehen.

Morgen (oder Frühe, mane) bedeutet im Wort das Reich des Herrn, weil alles, was zum Reich des Herrn gehört, somit vornehmlich das Gute der Liebe und Liebtätigkeit, was aus dem Wort beim 15. Vers begründet werden wird. Der Weg aber bedeutet das Wahre: man sehe Nr. 627. Hieraus folgt, daß nachdem sie in seinem Haus gewesen und daselbst übernachtet hatten, wodurch bezeichnet wurde, daß sie im Guten der Liebtätigkeit ihre Wohnung bei ihm haben sollten, Morgens frühe aufstehen und ihres Weges gehen sollten, wodurch bezeichnet wird, er sei so im Guten und Wahren bestärkt worden.

Aus diesem, wie aus dem übrigen wird klar, wie entfernt der innere Sinn vom Sinne des Buchstabens, und daher wie unsichtbar er ist, besonders in den historischen Teilen des Wortes, und daß er nicht offenbar wird, wofern nicht die einzelnen Ausdrücke nach ihrer stehenden Bedeutung im Wort erklärt werden. Wenn daher die Vorstellungen im Buchstabensinne festgehalten werden, so erscheint der innere Sinn nicht anders denn als etwas Dunkles und Finsteres. Dagegen umgekehrt, wenn die Vorstellungen im inneren Sinn festgehalten werden, so erscheint ebenso der Buchstabensinn als dunkel, ja vor den Engeln wie nichts, denn die Engel sind nicht mehr in weltlichen und leiblichen (Vorstellungen), wie sie der Mensch hat, sondern in geistigen und himmlischen, in welche die Ausdrücke des Buchstabensinnes auf wunderbare Weise verwandelt werden, wenn er vom Menschen, der das Wort liest, zu der Sphäre, in der die Engel sind, d.h. zum Himmel aufsteigt, und zwar dies vermöge der Entsprechung der geistigen mit weltlichen, und der himmlischen mit leiblichen Dingen, welche Entsprechung durchaus sich gleichbleibend (constantissima) ist, wie sie aber beschaffen ist, ist noch nicht aufgedeckt worden, bis jetzt nur in der Erklärung der Wörter, Namen und Zahlen, nach dem inneren Sinn im Wort.

Damit man wisse, wie jene Entsprechung beschaffen ist, oder was dasselbe ist, wie die weltlichen und leiblichen Vorstellungen in entsprechende geistige und himmlische Vorstellungen übergehen, wenn sie zum Himmel erhoben werden, möge zum Beispiel dienen der Morgen, und der Weg: wenn gelesen wird Morgen, wie hier: "des Morgens früh aufstehen", dann entnehmen die Engel nicht die Vorstellung des Morgens von einem Tag, sondern die Vorstellung des Morgens im geistigen Sinn, somit die gleiche wie bei 2.Sam.23/4: "Der Fels Israels, Er (ist) wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, des Morgens ohne Wolken"; und bei Dan.8/14,26: "Der Heilige sprach zu mir, bis zum Abend, wenn (es) Morgen wird, zweitausend dreihundert": somit vernehmen sie statt des Morgens den Herrn, oder Sein Reich, oder die himmlischen Dinge der Liebe und Liebtätigkeit und zwar dies mit Mannigfaltigkeit je nach der Reihenfolge der Dinge im Wort, das gelesen wird.

Ebenso wenn Weg gelesen wird, wie hier: "eures Weges gehen", können sie keine Vorstellung von einem Weg haben, sondern eine andere geistige oder himmlische, nämlich die gleiche wie bei Joh.14/6: sofern der Herr sagte: "Ich bin der Weg und die Wahrheit"; und was bei David vorkommt, Ps.25/4,5: "Deine Wege, Jehovah, tue mir kund, leite meinen Weg in der Wahrheit", und bei Jes.40/14: "Den Weg der Einsichten hat Er ihn wissen lassen": somit vernehmen sie statt Weg das Wahre, und zwar sowohl in den historischen als den prophetischen Teilen des Wortes, denn um das Historische bekümmern sich die Engel nicht mehr, weil es ihren Vorstellungen ganz und gar nicht angemessen ist, daher sie anstatt derselben solches vernehmen, was des Herrn und Seines Reiches ist, was auch in schöner Ordnung und passendem Zusammenhang im inneren Sinn sich folgt.

(Eben) deshalb, damit das Wort auch für die Engel sei, ist alles Historische darin vorbildlich, und sind die einzelnen Wörter bezeichnend für solche Dinge. Dieses Eigentümliche hat das Wort vor jeder anderen Schrift voraus.

2334. "Und sie sprachen: Nein", 1. Mose 19/2, daß dies den Zweifel bedeutet, der bei der Versuchung zu sein pflegt, kann erhellen aus der Verneinung, und daraus, daß sie dennoch in sein Haus gingen.

In jeder Versuchung ist ein Zweifeln an der Gegenwart und Barmherzigkeit des Herrn, und am Seligwerden, und dergleichen, denn sie sind in innerlicher Angst, bis zur Verzweiflung, in der sie meistens gehalten werden, zu dem Ende, daß sie endlich darin bestärkt werden, daß alles von der Barmherzigkeit des Herrn abhängt, daß sie durch Ihn allein selig werden, und daß bei ihnen nichts als Böses ist, wovon sie durch die Kämpfe, in denen sie siegen, vergewissert werden. Es bleiben nach der Versuchung von daher mehrere Zustände des Wahren und Guten, zu denen nachher vom Herrn die Gedanken gelenkt werden können, die sonst auf Unsinniges verfallen, und das Gemüt gegen das Wahre und Gute einnehmen würden.

Weil hier unter Lot gehandelt wird vom ersten Zustand der Kirche, die im Guten der Liebtätigkeit, aber in äußerlichem Gottesdienst ist, und der Mensch, ehe er in diesen Zustand kommt, gebessert werden muß, was auch durch eine Art von Versuchung geschieht; diejenigen aber, die in äußerlichem Gottesdienst sind, nur eine leichte Versuchung bestehen, darum sind jene (Worte) gesprochen worden, die etwas von Versuchung in sich schließen, sofern nämlich die Engel zuerst sagten, sie würden auf der Gasse übernachten, und Lot in sie drang, worauf sie dann sich ihm zuwandten, und in sein Haus kamen.

2335. "Denn auf der Gasse wollen wir übernachten", 1. Mose 19/2, daß dies bedeutet, er habe gleichsam aus dem Wahren richten wollen, kann erhellen aus der Bedeutung der Gasse, und aus der Bedeutung von übernachten.

Die Gasse wird im Wort hin und wieder genannt, und bedeutet im inneren Sinn etwas Ähnliches wie der Weg, nämlich das Wahre; denn Gasse ist ein Weg in der Stadt, wie aus den gleich folgenden Stellen erhellen wird.

Daß übernachten hier heißt richten, kann erhellen aus der Bedeutung der Nacht; Nr. 2323 ist gezeigt worden, daß der Abend den Zustand der Kirche vor dem Letzten bedeutet, wenn kein Glaube mehr da zu sein anfängt, dann auch die Heimsuchung, die dem Gericht vorausgeht. Daraus wird offenbar, daß die Nacht, die darauf folgt, der letzte Zustand ist, wenn kein Glaube mehr vorhanden, dann daß sie das Gericht ist. Hieraus ist klar, daß auf der Gasse übernachten im inneren Sinn heißt: richten.

Was das Gericht betrifft, so gibt es ein doppeltes, nämlich aus dem Guten, und aus dem Wahren. Die Gläubigen werden gerichtet aus dem Guten, hingegen die Ungläubigen aus dem Wahren. Daß die Gläubigen aus dem Guten, erhellt offenbar bei Matth.25/34-40; und daß die Ungläubigen aus dem Wahren: Matth.25/41-46. Aus dem Guten gerichtet werden, heißt selig gemacht werden, weil sie dasselbe aufgenommen haben, hingegen aus dem Wahren gerichtet werden, heißt verdammt werden, weil sie das Gute verworfen haben; das Gute gehört dem Herrn an. Die, welche dieses mit dem Leben und Glauben anerkennen, gehören dem Herrn an, und werden daher selig; diejenigen hingegen, die es nicht mit dem Leben, mithin nicht mit dem Glauben anerkennen, die können dem Herrn nicht angehören, also auch nicht selig werden. Sie werden deshalb nach den Handlungen und nach den Gedanken und Absichten ihres Lebens gerichtet, und wenn nach diesen, so kann es nicht anders sein, als daß sie verdammt werden; denn es ist wahr, daß der Mensch aus sich nur Böses tut, denkt und beabsichtigt, und aus sich zur Hölle fortrennt, soweit er nicht vom Herrn davon zurückgehalten wird.

Es verhält sich jedoch mit dem Gericht aus dem Wahren so: der Herr richtet niemals jemanden anders als aus dem Guten, denn Er will alle, so viel ihrer auch sind, in den Himmel erheben; ja, wenn Er könnte bis zu Sich, denn der Herr ist die Barmherzigkeit selbst und das Gute selbst. Die Barmherzigkeit selbst und das Gute selbst können nie jemanden verdammen, sondern der Mensch ist es, der, weil er das Gute verwirft, sich verdammt. So wie der Mensch bei Leibesleben das Gute geflohen hatte, so flieht er es auch im anderen Leben, mithin den Himmel und den Herrn, denn der Herr kann lediglich nur im Guten sein. Auch im Wahren ist Er, aber nicht in dem vom Guten getrennten Wahren. Daß der Herr niemand verdammt oder zur Hölle verurteilt, sagt Er selbst bei Joh.3/17,19: "Nicht hat Gott Seinen Sohn in die Welt gesandt, daß Er die Welt richte, sondern daß die Welt durch Ihn selig gemacht werde: das ist das Gericht, daß das Licht in die Welt kam, die Menschen aber die Finsternis mehr liebten als das Licht, denn ihre Werke waren Böse"; und bei Joh.12/47: "Wenn jemand Meine Worte höret, jedoch nicht glaubt, den richte Ich nicht; denn Ich bin nicht gekommen, daß Ich die Welt richte, sondern daß Ich die Welt selig mache". Außerdem sehe man das hierüber früher Gesagte: Nr. 223, 245, 592, 696, 1093, 1683, 1874, 2258.

Wo vom Gericht: Nr. 2320, 2321 gehandelt wurde, ist gezeigt worden, daß dem Göttlich-Menschlichen und dem ausgehenden Heiligen des Herrn alles Gericht zukommt, nach den Worten des Herrn bei Joh.5/22: "Nicht der Vater richtet jemand, sondern alles Gericht hat Er dem Sohne gegeben", und doch wird jetzt gesagt, daß der Herr nicht richte, so daß Er jemand verdamme. Hieraus erhellt, wie das Wort im Buchstaben beschaffen ist: wenn es nicht aus einem anderen Sinn, nämlich aus dem inneren, verstanden würde, so würde es nicht begriffen werden. Aus dem inneren Sinn allein wird klar, wie es sich mit dem Gericht verhält.

2336. Daß die Gasse das Wahre bedeutet, kann aus mehreren Stellen im Wort erhellen, wie:

Joh.Offenb.21/21: "Die zwölf Tore, zwölf Perlen, ein jedes Tor war eine Perle, und die Gasse der Stadt reines Gold, wie durchscheinend Glas". Das neue Jerusalem ist das Reich des Herrn, und weil dieses beschrieben wird in betreff des Guten und Wahren, so wird es beschrieben durch Mauern, Tore und Gassen. Unter diesen, nämlich unter den Gassen, wird verstanden alles zum Wahren Gehörige, das zum Guten führt, oder alles zum Glauben Gehörige, das zur Liebe und Liebtätigkeit führt, und weil die Wahrheiten alsdann Sache des Guten werden, somit durchleuchtet vom Guten, so heißt die Gasse Gold wie durchscheinend Glas.

Joh.Offenb.22/2: "In der Mitte ihrer Gasse und des Stromes, hier und dort ein Baum des Lebens, der zwölf(mal) Früchte bringt": wo auch vom neuen Jerusalem oder dem Reich des Herrn die Rede ist: die Mitte der Gasse ist das Wahre des Glaubens, durch welches das Gute, und das hernach vom Guten (kommt). Die zwölf Früchte sind die, welche Früchte des Glaubens genannt werden, denn zwölf bedeutet alles zum Glauben Gehörige, wie gezeigt worden ist: Nr. 577, 2089, 2129, 2130.

Dan.9/25: "Wisse und vernimm: vom Ausgang des Wortes bis zur Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems, bis zum Messias, dem Führer, (sind es) sieben Wochen, und sechzig und zwei Wochen, so wird wiederhergestellt und gebaut werden die Gasse und der Graben": wo von dem Kommen des Herrn (die Rede ist); daß wieder hergestellt werden soll die Gasse und der Graben heißt, daß dann das Wahre und das Gute (wieder hergestellt werde). Daß Jerusalem alsdann nicht wiederhergestellt und gebaut wurde, ist bekannt, und daß es nicht neu wieder hergestellt und gebaut werden soll, kann auch jeder wissen, wenn er nicht seine Vorstellungen in einem weltlichen Reich festhält, sondern in dem himmlischen Reich, das unter Jerusalem im inneren Sinn verstanden ist.

Luk.14/21: "Der Hausvater sprach zu seinem Knecht, gehe eilends auf die Gassen und Straßen der Stadt, und führe die Armen, Krüppel, Lahmen und Blinden hier herein": die, welche im Sinne des Buchstabens bleiben, entnehmen hieraus nichts anderes, als daß der Knecht überall hingehen sollte, und daß dies durch die Gassen und Straßen der Stadt bezeichnet werde; und daß er alle, welche es auch sein mögen, herbringen sollte, und daß dies durch die Armen, die Krüppel, die Lahmen und die Blinden bezeichnet werde. Allein die einzelnen Wörter schließen Geheimnisse in sich, denn es sind (Worte) des Herrn. Daß er auf die Gassen und Straßen gehen sollte, bedeutet, er sollte suchen wo immer etwas echt Wahres, oder ein Wahres ist, das aus dem Guten leuchtet, oder durch welches das Gute hindurchleuchtet. Daß er die Armen, Krüppel, Lahmen und Blinden einführen sollte, bedeutet solche, die in der Alten Kirche so genannt worden sind, und solche waren in Rücksicht des Glaubens, aber im Leben des Guten, die somit über das Reich des Herrn belehrt werden sollten, also die Heiden, die noch nicht unterrichtet waren.

Weil die Gassen die Wahrheiten bedeuteten, so war es ein vorbildlicher Gebrauch bei den Juden, auf den Gassen zu lehren, wie bei Matth.6/2,5 und bei Luk.13/26,27.

Bei den Propheten bedeuten die Gassen überall wo sie genannt werden entweder Wahrheiten, oder das den Wahrheiten Entgegengesetzte, wie bei Jes.59/14: "Zurückgedrängt war das Recht, und die Gerechtigkeit stand von ferne, denn es strauchelte auf der Gasse die Wahrheit, und Geradheit kann nicht ankommen" und Jes.51/20: "Deine Söhne verschmachteten und lagen an allen Gassenecken".

Jerem.9/20: "Heraufgestiegen ist der Tod in die Fenster, er ist gekommen in unsere Paläste, auszurotten das Kindlein aus der Gasse, die Jünglinge aus den Straßen".

Hes.26/11: "Nebukadnezar wird mit den Hufen seiner Rosse zerstampfen alle deine Gassen": wo die Rede ist von Tyrus, durch das die Erkenntnisse des Wahren bezeichnet werden: Nr. 1201. Die Hufe der Rosse sind Wissensdinge, die das Wahre verkehren.

Nahum 2/5: "In den Gassen rasen die Wagen, sie rennen hin und her in den Straßen": die Wagen für den Lehrbegriff des Wahren, von dem es heißt: "er rase in den Gassen", wenn Falsches statt des Wahren da ist.

Sach.8/4,5: "Noch werden wohnen alte Männer, und alte Weiber in den Gassen Jerusalems, und die Gassen der Stadt werden voll werden von Knaben und Mädchen, die da spielen in den Gassen": von den Neigungen zum Wahren, und den Fröhlichkeiten und Freuden von daher; außerdem anderwärts: Jes.24/11; Jerem.5/1; 7/34; 49/26; Jerem.Klagel.2/11,19; 4/8,14; Zeph.3/6.

2337. Vers 3: Und er drang sehr in sie, und sie kehrten bei ihm ein, und kamen in sein Haus, und er machte ihnen ein Mahl, und backte Ungesäuertes, und sie aßen.

"Und er drang sehr in sie" bedeutet den Zustand der Versuchung, wenn man siegt;

"und sie kehrten bei ihm ein" bedeutet eine Bleibestätte;

"und kamen in sein Haus" bedeutet die Bestärkung im Guten;

"und er machte ihnen ein Mahl" bedeutet das Zusammenwohnen;

"und backte Ungesäuertes" bedeutet die Reinigung;

"und sie aßen" bedeutet die Aneignung.

2338. "Er drang sehr in sie", 1. Mose 19/3, daß dies den Zustand der Versuchung, wenn man siegt, bedeutet, kann nur denen einleuchten, die in Versuchungen gewesen sind.

Die Versuchungen bringen einen Zweifel an der Gegenwart und Barmherzigkeit des Herrn, sodann am Seligwerden mit sich. Die bösen Geister, die dann beim Menschen sind, und die Versuchung herbeiführen, reden das "Nein" stark ein, allein die guten Geister und die Engel zerstreuen diesen Zweifel auf alle Weise, und erhalten fortwährend in Hoffnung, und befestigen endlich das "Ja". Daher der Mensch, der in der Versuchung ist, zwischen Nein und Ja schwebt. Wer unterliegt, bleibt im Zweifel, und fällt in die Verneinung. Wer hingegen siegt, ist zwar im Zweifel, wer aber durch die Hoffnung sich aufrichten läßt, beharrt dennoch in der Bejahung.

Weil in diesem Kampf der Mensch in den Herrn zu dringen scheint, besonders durch Gebete, daß Er möge gegenwärtig sein, sich erbarmen, Hilfe bringen, von der Verdammnis befreien, so wird hier, wo gehandelt wird von der Versuchung derjenigen, die Menschen der Kirche werden, derselbe dadurch beschrieben, daß die Engel zuerst sagten, nein, und daß sie auf der Gasse übernachten wollten, daß aber Lot sehr in sie drang, und sie so bei ihm einkehrten, und in sein Haus kamen.

2339. "Und sie kehrten bei ihm ein", 1. Mose 19/3, daß dies eine Bleibestätte bedeutet, erhellt aus der Bedeutung eben derselben Worte Nr. 2230, somit ohne weitere Erklärung.

2340. "Und sie kamen in sein Haus", 1. Mose 19/3, daß dies die Befestigung im Guten bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Hauses, sofern es ist das himmlisch Gute, wovon Nr. 2233, 2331; und eben hieraus, sodann aus der Sachfolge im inneren Sinn, daß es ist ein Befestigtwerden im Guten.

2341. "Und er machte ihnen ein Mahl", 1. Mose 19/3, daß dies bedeutet ein Zusammenwohnen, erhellt aus der Bedeutung des Mahles.

Im Wort werden hin und wieder Mahlzeiten erwähnt, und bedeuten in ihm im inneren Sinn ein Zusammenwohnen, wie bei Jerem.16/8: "Das Wort Jehovahs an ihn: Ins Haus des Gastmahles sollst du nicht eingehen, bei ihnen zu sitzen, zu essen und zu trinken": wo zum Propheten mehreres gesagt wird, wodurch er vorbilden sollte, daß das Gute mit dem Bösen und das Wahre mit dem Falschen keine Gemeinschaft haben dürfe, und unter anderem, daß er nicht eingehen sollte in das Haus des Gastmahles, wodurch bezeichnet wurde, daß das Gute und Wahre nicht zusammen wohnen dürfe mit dem Bösen und Falschen.

Jes.25/6: "Jehovah Zebaoth wird allen Völkern auf diesem Berge ein Mahl bereiten von Fettem, ein Mahl mit angenehmen Weinen, von markigen Fettigkeiten, von hefenlosen Weinen": hier Berg für Liebe zum Herrn: Nr. 795; 1430; die, welche in dieser sind, wohnen mit dem Herrn zusammen im Guten und Wahren, was durch das Mahl bezeichnet wird; Fettes und Markiges sind Gutes: Nr. 353, angenehme und hefenlose Weine sind Wahrheiten aus demselben.

Die Mahlzeiten von Geheiligtem, wenn sie opferten in der jüdischen Kirche, bildeten auch nichts anderes vor, als das Zusammenwohnen des Herrn mit dem Menschen, im Heiligen der Liebe, bezeichnet durch die Opfer: Nr. 2187; ebenso nachher durch das heilige Abendmahl, das in der christlichen Urkirche eine Mahlzeit hieß.

Im 1. Mose 20/8 wird erwähnt, daß Abraham ein großes Mahl bereitet habe an dem Tage, wo Jischak entwöhnt wurde, dadurch wurde vorgebildet, und daher bezeichnet das Zusammenwohnen und die erste Verbindung des Göttlichen des Herrn mit Seinem vernunftmäßigen Menschlichen. Ebendasselbe wird auch in anderen Stellen durch die Mahlzeiten im inneren Sinn bezeichnet. Was auch daraus geschlossen werden kann, daß Mahlzeiten stattfinden unter mehreren, die in Liebe und Liebtätigkeit beisammen sind, und sich ihren Gemütern nach verbinden, und die Freuden, welche die Gefühlszustände der Liebe und Liebtätigkeit sind, miteinander teilen.

2342. "Und er backte Ungesäuertes", 1. Mose 19/3, daß dies die Reinigung bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Ungesäuerten (azymi) oder Ungegorenen (infermentali).

Das Brot bedeutet im Wort im allgemeinen alle himmlischen und geistigen Dinge: Nr. 276, 680, 1798, 2165, 2177; und daß diese ohne Unreines sein sollten, wurde vorgebildet durch das ungesäuerte Brot; denn das Gärungsmittel (fermentum) bedeutet das Böse und das Falsche, durch welche die himmlischen und geistigen Dinge unrein und unheilig gemacht werden. Um dieser Vorbildung willen wurde denen, die von der vorbildlichen Kirche waren, geboten, daß sie bei den Opfern kein anderes Brot oder Mincha darbringen sollten, als ungegorenes oder ungesäuertes, wie dies erhellt 3. Mose 2/11: "Kein Speisopfer, das ihr Jehovah darbringen wollt, soll gesäuert bereitet werden"; 2. Mose 23/18; 34/25: "Du sollst nicht auf Gesäuertem opfern das Blut Meines Opfers". Und darum wurde auch geboten, daß sie in den sieben Tagen des Pascha kein anderes Brot essen sollten, als ungegorenes oder ungesäuertes, 2. Mose 12/15,18-20: "Sieben Tage sollt ihr Ungesäuertes essen, auch sollt ihr am ersten Tag wegtun den Sauerteig aus euren Häusern, weil jeder, der Gesäuertes ißt, eine solche Seele (ist, die) ausgerottet werden soll aus Israel, vom ersten Tage bis zum siebenten. Im ersten, am vierzehnten Tage des Monats am Abend sollt ihr Ungesäuertes essen, bis zum einundzwanzigsten Tage des Monats am Abend: sieben Tage soll kein Sauerteig gefunden werden in euren Häusern, weil jeder, der Gesäuertes ißt, eine solche Seele soll ausgerottet werden aus der Gemeinde Israels, sowohl der Fremdling, als der Eingeborene des Landes"; außerdem anderwärts, als 2. Mose 13/6,7; 23/15; 34/18; 5. Mose 16/3,4. Daher das Pascha hieß das Fest des Ungesäuerten: 3. Mose 23/6; 4. Mose 28/16,17; Matth.26/17; Luk.22/1,7.

Daß das Pascha die Verherrlichung des Herrn, und so die Verbindung des Göttlichen mit dem Menschengeschlecht vorbilden sollte, wird anderswo, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, gezeigt werden. Und weil die Verbindung des Herrn mit dem Menschengeschlecht durch die Liebe und Liebtätigkeit, und von daher den Glauben geschieht, so wurden diese himmlischen und geistigen Dinge vorgebildet durch ungesäuertes Brot, das sie in den Tagen des Pascha essen sollten, und damit jene nicht mit irgend etwas Unheiligem verunreinigt würden, darum war das Gesäuerte so streng untersagt, daß die, welche es aßen, ausgerottet werden sollten; denn die, welche die himmlischen und geistigen Dinge entweihen, müssen notwendig verlorengehen.

Jeder kann sehen, daß ohne dieses Geheimnis, dieser religiöse Brauch gar nicht mit Androhung einer so strengen Strafe, eingesetzt worden wäre: alles, was in jener Kirche geboten war, bildete ein Geheimnis vor, ja selbst das Backen, wie z.B. jene einzelnen Dinge, welche die Söhne Israels verrichteten, als sie aus Ägypten zogen, 2. Mose 12/8-10: "daß sie nämlich in jener Nacht essen sollten Fleisch, am Feuer gebraten, und Ungesäuertes mit Bitterem, daß sie es nicht essen sollten roh, noch mit Wasser gekocht; den Kopf über den Schenkeln; daß sie nichts davon bis zum Morgen übriglassen, das Überbleibende mit Feuer verbrennen sollten": dieses alles hatte vorbildliche Bedeutung, daß sie nämlich essen sollten in der Nacht, das Fleisch am Feuer gebraten, das Ungesäuerte mit Bitterem, den Kopf über den Schenkeln, nicht roh, nicht mit Wasser gekocht, daß sie nichts bis zum Morgen übriglassen, und daß sie das Überbleibende mit Feuer verbrennen sollten. Allein diese Geheimnisse werden keineswegs offenbar, es sei denn, daß sie aufgedeckt werden durch den inneren Sinn. Allein schon hieraus kann erhellen, daß alles göttlich ist.

Ebenso das rituelle Verfahren mit dem Nasiräer, 4. Mose 6/19: "daß der Priester den gekochten Vorderbug von einem Widder, und einen ungesäuerten Kuchen aus dem Korb, und einen ungesäuerten Fladen nehmen, und auf die Hände des Nasiräers legen sollte, nachdem er dessen Nasiräat abgeschoren": wer nicht weiß, daß der Nasiräer den himmlischen Menschen selbst vorbildete, weiß auch nicht, daß jenes alles und jedes himmlische Dinge, somit Geheimnisse in sich schließt, die nicht im Buchstaben erscheinen, nämlich der gekochte Vorderbug von einem Widder, der ungesäuerte Kuchen, der ungesäuerte Fladen, das Abscheren der Haupthaare; woraus erhellen kann, was für eine Meinung vom Wort diejenigen fassen können, die nicht glauben, daß es einen inneren Sinn gibt, denn ohne ein Inneres ist alles bedeutungslos. Ist aber das Zeremonielle oder Rituelle entfernt, so wird hier alles göttlich und heilig.

Ebenso verhält es sich auch mit dem übrigen, und so mit dem Ungesäuerten, sofern es ist das Heilige der Liebe, oder das Heilige des Heiligen, wie es auch genannt wird, 3. Mose 6/9,10,16,17: "Das übriggebliebene Ungesäuerte soll von Aharon und seinen Söhnen gegessen werden am Ort der Heiligkeit, denn es ist das Heilige des Heiligen": das ungesäuerte Brot also, ist die reine Liebe, und das Backen des Ungesäuerten, die Reinigung.

2343. "Und sie aßen", 1. Mose 19/3, daß dies die Aneignung bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Essens, sofern es ist mitgeteilt und verbunden, somit angeeignet werden, wovon Nr. 2187.

Aus dem eben Gesagten und Erklärten kann erhellen, wie dasjenige, was im vorigen und in diesem Vers enthalten ist, im inneren Sinn sich verhält und zusammenhängt, daraus, daß durch "die Engel" bezeichnet wird das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Heilige des Herrn; durch "einkehren bei ihm": eine Bleibestätte haben; durch "in sein Haus kommen": befestigt werden im Guten; durch "ein Mahl bereiten": zusammen wohnen; durch "Ungesäuertes backen": gereinigt werden; und durch "essen": angeeignet werden. Hieraus wird offenbar, wie der Sachzusammenhang im inneren Sinn beschaffen ist, obwohl gar nichts davon im historischen Sinn erscheint.

Von dieser Art ist die Ordnung und der Zusammenhang in allen und jeden Teilen des Wortes, allein der Zusammenhang selbst kann seiner Beschaffenheit nach nicht zum Vorschein kommen in der Erklärung der einzelnen Wörter, denn von da aus erscheinen diese als etwas Abgerissenes, und das stetig Zusammenhängende des Sinnes verliert sich, wohl aber wenn alles zusammen in einer Vorstellung angeschaut, oder mit einem Gedankenblick wahrgenommen wird, wie dies bei denen geschieht, die im inneren Sinn und zugleich in himmlischem Licht vom Herrn sind. Bei diesen stellt sich in jenen Worten der ganze Verlauf der Besserung und Wiedergeburt derjenigen dar, welche Menschen der hier durch Lot vorgebildeten Kirche werden. Daß sie nämlich zuerst etwas von Versuchung fühlen, daß aber wenn sie ausharren und überwinden, der Herr eine Wohnung bei ihnen hat, und sie im Guten befestigt, sie zu sich in sein Reich einführt, und mit ihnen zusammen wohnt, und hier sie reinigt und vervollkommnet, und zugleich ihnen Gutes und Seliges aneignet, und zwar dies durch sein Göttlich-Menschliches und sein ausgehendes Heilige.

Daß vom Herrn allein alle Wiedergeburt oder alles neue Leben, mithin das Heil kommt, ist zwar in der Kirche bekannt, wird aber von wenigen geglaubt. Daß es nicht geglaubt wird, hat seinen Grund darin, daß sie nicht im Guten der Liebtätigkeit sind. Denen, die nicht in diesem sind, ist es ebenso unmöglich dies zu glauben, als es einem Kamel ist durch ein Nadelöhr einzugehen, denn das Gute der Liebtätigkeit ist der eigentliche Boden für die Samen des Glaubens. Das Wahre und das Gute stimmen zusammen, das Wahre und das Böse aber nimmermehr, sie sind von entgegengesetztem Charakter, und das eine verabscheut das andere. Inwieweit daher der Mensch im Guten ist, insoweit kann er im Wahren sein, oder inwieweit in der Liebtätigkeit, insoweit im Glauben, besonders in diesem Hauptpunkt des Glaubens, daß vom Herrn alles Heil kommt.

Daß dies der Hauptpunkt des Glaubens ist, erhellt aus vielen Stellen im Wort, wie bei

Joh.3/16: "So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß Er Seinen Eingeborenen Sohn gab, auf daß jeder, der an Ihn glaubt, nicht verlorengehe, sondern das ewige Leben habe".

Joh.3/36: "Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben, wer aber dem Sohn nicht glaubt, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm".

Joh.6/29: "Das ist das Werk Gottes, daß ihr an Ihn glaubet, Den der Vater gesandt hat".

Joh.6/40: "Das ist der Wille Dessen, Der Mich gesandt hat, daß jeder, der den Sohn sieht, und an Ihn glaubt, das ewige Leben habe, und Ich ihn auferwecke am letzten Tage".

Joh.8/24: "Wenn ihr nicht glaubt, daß Ich bin, so werdet ihr sterben in euren Sünden".

Joh.11/25,26: "Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an Mich glaubt, wird, ob er auch stürbe, leben; jeder aber, der lebt, und an Mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit".

Daß niemand an den Herrn glauben kann, wenn er nicht im Guten ist, d.h., daß keiner den Glauben haben kann, wenn er nicht in der Liebtätigkeit ist, erhellt auch bei Joh.1/12,13: "Wie viele Ihn aufnahmen, denen gab Er Macht Kinder Gottes zu sein, denen, die an Seinen Namen glauben, die nicht aus Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind"; und Joh.15/5,6,9,12: "Ich bin der Weinstock, ihr die Reben, wer in Mir bleibt, und Ich in ihm, der bringt viele Frucht, denn ohne Mich könnt ihr nichts tun; wer nicht in Mir bleibt, der ist hinausgeworfen, wie eine Rebe und verdorret; gleichwie Mich der Vater geliebt hat, so habe Ich euch geliebt, bleibet in Meiner Liebe; das ist Mein Gebot, daß ihr euch einander liebet, wie Ich euch geliebt habe". Hieraus kann erhellen, daß die Liebe zum Herrn, und die Liebtätigkeit gegen den Nächsten, das Leben des Glaubens ist.

Daß aber die im Bösen sind, d.h. im Leben des Bösen, gar nicht glauben können, daß vom Herrn alles Heil kommt, konnte ich an denen sehen, die aus der Christenheit ins andere Leben kamen, auch an denen, die bei Leibesleben nach der Glaubenslehre, mit dem Munde bekannt, ja gelehrt hatten, daß ohne den Herrn kein Heil sei, während sie jedoch ein Leben des Bösen führten. Diese erfüllten, wenn der Herr auch nur genannt wurde, die Sphäre sogleich mit lauter Ärgernissen; denn (auch) was sie bloß denken im anderen Leben, wird wahrgenommen, und verbreitet von sich aus eine Sphäre, in der sich offenbart, was für einen Glauben sie haben, man sehe Nr. 1394. Wenn bei ebendenselben die Liebe oder Liebtätigkeit auch nur genannt wurde, so wurde man von ihnen wie etwas Finsteres und zugleich Knorriges (Grumosum), aus einer unsauberen Liebe heraus gewahr, was von solcher Natur war, daß es alles Gefühl von Liebe zum Herrn, und von Liebtätigkeit gegen den Nächsten, auslöschte, erstickte und verkehrte.

Von dieser Art ist heutzutage der Glaube, von dem sie sagen, er mache selig ohne Gutes der Liebtätigkeit. Ebendieselben wurden auch gefragt, welchen Glauben sie denn gehabt hätten, wenn nicht den, welchen sie bei Leibesleben bekannten, da sagten sie, (denn verhehlen, was er denkt, kann niemand im anderen Leben,) sie hätten an Gott den Schöpfer des Weltalls geglaubt, als man sie aber prüfte, ob dem so sei, erfuhr man, daß sie an gar keinen Gott geglaubt, sondern gedacht hatten, es sei alles Sache der Natur, und leeres Gerede alles das, was vom anderen Leben gesagt worden. Von dieser Art ist der Glaube aller derer innerhalb der Kirche, die nicht an den Herrn glauben, sondern sagen, sie glauben an Gott den Schöpfer des Weltalls, denn von nirgends her kann das Wahre einfließen, als vom Herrn, und das Wahre kann nirgends eingepflanzt werden, als im Guten, das vom Herrn kommt.

Daß das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Heilige des Herrn es ist, durch das und aus dem Leben und Seligkeit kommt, weiß man gewiß aus den Worten des heiligen Abendmahls: "Das ist Mein Leib, das ist Mein Blut", und dies ist das Göttlich-Menschliche des Herrn, und daß aus diesem alles Heilige stammt, ist bekannt. Ob man sagt das Göttlich-Menschliche, oder Leib, oder Fleisch, oder Brot, oder göttliche Liebe, ist gleich; denn das Göttlich-Menschliche des Herrn ist lautere Liebe, und das Heilige gehört allein der Liebe an, das Heilige des Glaubens aber stammt von daher.

2344. Vers 4: Kaum noch hatten sie sich gelegt, da umringten die Männer der Stadt, die Männer Sodoms, das Haus, vom Knaben bis zum Greise, alles Volk von (allen) Enden.

"Kaum noch hatten sie sich gelegt" bedeutet die erste Zeit der Heimsuchung;

"die Männer der Stadt" bedeuten diejenigen, die im Falschen;

"die Männer Sodoms" bedeuten diejenigen, die im Bösen sind;

"sie umringten das Haus" bedeutet, wider das Gute der Liebtätigkeit;

"vom Knaben bis zum Greise" bedeutet das neue und das befestigte Falsche und Böse;

"alles Volk von (allen) Enden" bedeutet alles und jedes bei ihnen.

2345. "Kaum noch hatten sie sich gelegt", 1. Mose 19/4, daß dies die erste Zeit der Heimsuchung bedeutet, erhellt aus demjenigen, was vom Abend und von der Nacht Nr. 2325, 2335 gesagt worden ist, daß nämlich durch sie im Worte die Heimsuchung und das Gericht bezeichnet werde.

Hier wird zwar der Abend und die Nacht nicht genannt, sondern es wird gesagt: kaum noch hatten sie sich gelegt, und es wird so bezeichnet die Zeit des zur Nacht fortschreitenden Abends, oder der beginnenden Nacht, folglich die erste Zeit der Heimsuchung über die Bösen, wie dies auch aus dem Folgenden erhellt; denn die Untersuchung über die Bösen innerhalb der Kirche, die unter Sodom verstanden sind, beginnt hier.

2346. "Die Männer der Stadt", 1. Mose 19/4, daß dies diejenigen, die im Falschen sind, bedeutet, und "die Männer Sodoms" diejenigen, die im Bösen, erhellt aus der Bedeutung der Stadt und Sodoms.

Daß die Stadt die Wahrheiten bedeutet, sodann das Falsche oder das den Wahrheiten Entgegengesetzte, ist Nr. 402, und daß Sodom Böses jeder Art (bezeichnet), ist Nr. 2220, 2246 gezeigt worden. Weil es sowohl Falsches als Böses war, worüber Untersuchung oder Heimsuchung gehalten wurde, wird gesagt, Männer der Stadt, Männer Sodoms, wenn nicht beides verstanden worden wäre, so wäre nur gesagt worden: "die Männer Sodoms".

2347. "Sie umringten das Haus", 1. Mose 19/4, daß dies bedeutet, (sie waren) gegen das Gute der Liebtätigkeit, erhellt aus der Bedeutung von Haus, sofern es ist das himmlisch Gute, das kein anderes ist als das Gute der Liebe und Liebtätigkeit, wovon Nr. 2048, 2233, sodann aus der Bedeutung von umringen, sofern es ist gegen dasselbe sein, oder mit feindseligem Sinn es angreifen und bekämpfen.

2348. "Vom Knaben bis zum Greise", 1. Mose 19/4, daß dies bedeutet das neue und das befestigte Falsche und Böse, kann erhellen aus der Bedeutung des Knaben und des Greises, wenn sie vom Falschen und vom Bösen ausgesagt werden, daß nämlich die Knaben sind, was noch nicht herangewachsen, also neu ist, Greise was zu hohem Alter gelangt ist, also befestigt.

Auch sonst im Worte kommen Knabe und Greis in gleichem Sinn vor, wie bei Sach.8/4,5: "Noch werden wohnen greise Männer, und greise Weiber in den Gassen Jerusalems, und die Gassen der Stadt werden erfüllt werden mit Knaben und Mädchen, die da spielen in den Gassen": wo Jerusalem (steht) für das Reich des Herrn und die Kirche: Nr. 402, 2117; die Gassen für die Wahrheiten darin: Nr. 2336, somit die greisen Männer für die befestigten Wahrheiten, die greisen Weiber für das befestigte Gute; die Knaben, die da spielen auf den Gassen, für die neuen Wahrheiten, und die Mädchen für das neue Gute und dessen Gefühle und die Freuden von daher. Hieraus erhellt, wie die himmlischen und geistigen Dinge sich in Historisches verwandeln, indem sie sich in die weltlichen Dinge, die (Gegenstand) des Buchstabensinnes sind, herablassen, in welchem Sinn es kaum anders scheint, als daß Greise, Knaben, Weiber, Mädchen zu verstehen seien.

Jerem.6/11: "Schütte (ihn) aus über das Kindlein auf der Gasse Jerusalems, und über den Kreis der Jünglinge gleichfalls, denn auch der Mann samt dem Weibe werden gefangen werden, der Greis samt dem Wohlbetagten": hier die Gasse Jerusalems für das Falsche, das in der Kirche herrscht: Nr. 2336, von dem das neue und das herangewachsene (Falsche) genannt wird Kindlein und Jünglinge, das alte und befestigte (Falsche) genannt wird der Greis und der Wohlbetagte.

Jerem.51/21,22: "Ich will zerstreuen in dir das Roß und seinen Reiter, und zerstreuen in dir den Wagen, und den, der darauf fährt, und zerstreuen in dir Mann und Weib, und zerstreuen in dir den Greis und den Knaben": hier gleichfalls Greis und Knabe für das befestigte und das neue Wahre.

Jerem.9/20: "Heraufgekommen ist der Tod in die Fenster, ist gekommen in unsere Paläste, auszurotten das Kindlein auf der Gasse, die Jünglinge aus den Straßen": wo das Kindlein für die Wahrheiten steht, die zuerst geboren werden, und die ausgerottet werden, wenn der Tod in die Fenster und Paläste kommt, d.h. ins Verstehen und Wollen. Daß die Fenster das Verstehen sind, sehe man Nr. 655, 658. Die Paläste oder Häuser das Wollen: Nr. 710.

2349. "Alles Volk von (allen) Enden", 1. Mose 19/4, daß dies bedeutet alles und jedes bei ihnen, erhellt aus dem, was vorhergeht, sofern durch die Knaben und Greise sowohl das neue, als das befestigte Falsche und Böse bezeichnet wird, daher nun das Volk von (allen) Enden, alles und jedes bei ihnen. Das Volk bedeutet im allgemeinen ebenfalls das Falsche, man sehe Nr. 1259, 1260.

Hier nun wird der erste Zustand derjenigen innerhalb der Kirche beschrieben, die gegen das Gute der Liebtätigkeit sind, und folglich gegen den Herrn. Denn das eine schließt das andere in sich, denn niemand kann (anders) mit dem Herrn verbunden werden, als durch die Liebe und Liebtätigkeit. Die Liebe ist die eigentliche geistige Verbindung, wie aus dem Wesen der Liebe erhellen kann, und wer mit Ihm nicht verbunden werden kann, der kann Ihn auch nicht anerkennen.

Daß die, welche nicht im Guten sind, auch nicht können den Herrn anerkennen, d.h. Glaube an Ihn haben, erhellt bei Joh.3/19-21: "Das Licht kam in die Welt, die Menschen aber liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse; wer Böses tut, hasset das Licht, und kommt nicht zum Licht, daß nicht seine Werke gerügt werden; wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, daß seine Werke offenbar werden, weil sie in Gott getan sind": woraus erhellt, daß die, welche gegen das Gute der Liebtätigkeit sind, gegen den Herrn sind, oder, was dasselbe ist, daß die, welche im Bösen sind, das Licht hassen, und nicht zum Licht kommen. Daß das Licht der Glaube an den Herrn, und der Herr selbst ist, steht klar bei Joh.1/9,10; 12/35,36,46. Ebenso anderwärts bei Joh.7/7: "Nicht kann die Welt euch hassen, Mich aber hasset sie, weil Ich von ihr zeuge, daß ihre Werke böse sind".

Noch deutlicher bei Matth.25/41-45: "Er wird sagen zu denen, die zur Linken sind, weichet von Mir, ihr Verfluchten; denn Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt Mir nicht zu essen gegeben; durstig, und ihr habt Mich nicht getränkt; ein Fremdling war Ich, und ihr habt Mich nicht aufgenommen; nackt, und ihr habt Mich nicht bekleidet; krank, und im Gefängnis, und ihr habt Mich nicht besucht; wahrlich, Ich sage euch, inwiefern ihr dies nicht getan habt, einem von diesen Geringsten, habt ihr auch Mir es nicht getan": hieraus wird klar, wie sehr gegen den Herrn sind, die gegen das Gute der Liebtätigkeit sind. Sodann daß ein jeder gerichtet wird nach dem Guten, das Sache der Liebtätigkeit ist, nicht nach dem Wahren, das Sache des Glaubens ist, wofern dieses getrennt ist vom Guten, wie auch Matth.16/27: "Kommen wird der Sohn des Menschen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann einem jeden vergelten nach seinem Tun": das Tun für das Gute, das aus der Liebtätigkeit hervorgeht. Was der Liebtätigkeit angehört, wird auch Frucht des Glaubens genannt.

2350. Vers 5: Und sie schrien nach Lot, und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die zu dir gekommen sind diese Nacht? führe sie heraus zu uns, daß wir sie erkennen.

"Und sie schrien nach Lot, und sprachen zu ihm" bedeutet das Falsche aus dem Bösen, sofern es zürnt gegen das Gute;

"wo sind die Männer, die zu dir gekommen sind" bedeutet die Leugnung des Göttlich-Menschlichen und des ausgehenden Heiligen des Herrn;

"diese Nacht" bedeutet die letzte Zeit, da diese nicht mehr anerkannt werden;

"führe sie heraus zu uns, daß wir sie erkennen" bedeutet, sie wollten zeigen, daß es ein Irrtum sei, das Dasein derselben anzuerkennen.

2351. "Sie schrien nach Lot, und sprachen zu ihm", 1. Mose 19/5, daß dies bedeutet das Falsche aus dem Bösen, sofern es zürnt gegen das Gute, kann erhellen aus der Bedeutung des Schreiens, ferner aus derjenigen Lots, und so aus der Gemütsbewegung.

Daß das Wort "schreien" vom Falschen ausgesagt wird, ist Nr. 2240 gezeigt worden; daß Lot die Menschen der Kirche, die im Guten sind, somit das Gute selbst vorbildet: Nr. 2324. Hieraus und aus dem Affekt des Zornes, der in diesen Worten liegt, erhellt, daß es ist das Falsche aus dem Bösen, sofern es zürnt gegen das Gute.

Daß es mehrere Arten des Falschen gibt, im allgemeinen aber zweierlei, nämlich das Falsche, das aus dem Bösen erzeugt wird, und dasjenige, das Böses erzeugt, sehe man Nr. 1188, 1212, 1295, 1679, 2243. Das Falsche aus dem Bösen, das innerhalb der Kirche ist, ist hauptsächlich das Falsche, das dem Bösen des Lebens günstig ist, wie z.B. dieses, daß das Gute, d.h. die Liebtätigkeit, nicht den Menschen der Kirche mache, sondern das Wahre, d.h. der Glaube; und daß der Mensch selig werde, wie sehr er auch immer während seines ganzen Lebenslaufes im Bösen gelebt habe, wenn er nur im Zustand der Einschläferung des Körperlichen, wie vor dem Tod zu geschehen pflegt, etwas von Glauben mit anscheinender Rührung ausgesprochen habe.

Dieses Falsche ist es, das hauptsächlich gegen das Gute zürnt, und dadurch bezeichnet wird, daß sie nach Lot schrien. Ursache des Zornes ist alles das, was die Lust irgendeiner Liebe zu zerstören strebt. Zorn heißt es, wenn das Böse das Gute bekämpft, Eifer aber, wenn das Gute das Böse schilt.

2352. "Wo sind die Männer, die zu dir gekommen sind", 1. Mose 19/5, daß dies die Leugnung des Göttlich-Menschlichen und des ausgehenden Heiligen des Herrn bedeutet, erhellt aus der Bedeutung der zwei Männer, wovon Nr. 2320; dann auch aus dem gleich Folgenden, wo es heißt: führe sie heraus zu uns, damit wir sie erkennen. Hieraus ist klar, daß eine Leugnung eingehüllt wird: daß die, welche gegen das Gute der Liebtätigkeit sind, gegen den Herrn sind, und Ihn im Herzen leugnen, obwohl sie, um der Selbst- und Weltliebe willen, Ihn mit dem Munde bekennen, sehe man Nr. 2343, 2349.

2353. "In der Nacht", 1. Mose 19/5, daß dies die letzte Zeit bedeutet, da dieselben nicht mehr anerkannt werden, erhellt aus der Bedeutung der Nacht, sofern sie ist die Zeit der Finsternis, wo man die Gegenstände des Lichtes nicht mehr erblickt. Die Engel kamen nicht bei Nacht, sondern des Abends, weil es aber Männer Sodoms sind, die geredet und geschrien haben, d.h. solche, die im Falschen und Bösen sind, so wird nicht gesagt des Abends, sondern in der Nacht; denn die Nacht bedeutet im Wort die Zeit und den Zustand, da kein Licht des Wahren mehr da ist, sondern lauter Böses und Falsches; somit die letzte, da das Gericht ist; in welcher Bedeutung man hin und wieder von ihr liest, wie bei

Micha 3/5,6: "Wider die Propheten; Nacht (wird) euch vom Gesicht, und finster wird es euch vom Wahrsagen, und die Sonne geht unter über den Propheten, und schwarz wird über ihnen der Tag": die Propheten hier für diejenigen, die Falsches lehren; Nacht, Verfinsterung, Untergang der Sonne, schwarzwerdender Tag, für Falsches und Böses.

Joh.11/9,10: "Wenn jemand am Tage wandelt, so stößt er nicht an, wenn aber jemand in der Nacht wandelt, so stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist": wo die Nacht für das Falsche aus dem Bösen, das Licht für das Wahre aus dem Guten steht; denn wie alles Licht des Wahren aus dem Guten ist, so ist alle Nacht des Falschen aus dem Bösen.

Joh.9/4: "Ich muß wirken die Werke Dessen, Der Mich gesandt hat, so lange es Tag ist, es kommt eine Nacht, da niemand wirken kann": der Tag für die Zeit und den Zustand, wenn das Gute und Wahre, die Nacht aber, wenn das Böse und Falsche (herrscht).

Luk.17/34: "Ich sage euch, in derselben Nacht werden zwei auf einem Bette sein, der eine wird angenommen, der andere verlassen werden": hier die Nacht für die letzte Zeit, da kein Wahres des Glaubens mehr (da ist).

Weil in Ägypten, als die Söhne Israels von da auszogen, die Verwüstung des Guten und Wahren innerhalb der Kirche vorgebildet wurde, und daß nichts als das Falsche und Böse mehr herrschte, so wurde befohlen, daß sie mitten in der Nacht ausziehen sollten: 2. Mose 11/4; und geschah, daß um Mitternacht alle Erstgeburten Ägyptens getötet wurden: 2. Mose 12/12,29,30.

Und weil diejenigen, die im Guten und Wahren sind, vorgebildet durch die Söhne Israels, unter Falschem und Bösem, wie Lot zu Sodom, bewahrt wurden, so heißt jene Nacht, in Beziehung auf sie, "die Nacht der Bewahrungen Jehovahs": 2. Mose 12/42.

2354. "Führe sie heraus zu uns, daß wir sie erkennen", 1. Mose 19/5, daß dies bedeutet, sie wollten zeigen, daß es falsch sei, das Sein derselben anzuerkennen, nämlich das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Heilige des Herrn, erhellt aus der Bedeutung der zwei Engel, wovon oben Nr. 2320; sodann auch aus dem Affekt des Zornes, in dem dies gesagt wurde, sofern was in diesem gesagt wird, verneinend ist.

Hier wird der erste Zustand der verwüsteten Kirche, d.h., wenn kein Glaube, weil keine Liebtätigkeit mehr da zu sein anfängt, beschrieben, und dieser Zustand besteht darin, daß sie, weil sie gegen das Gute der Liebtätigkeit sind, auch in keinem Glauben sind, besonders in keiner Anerkennung des Göttlich-Menschlichen und des ausgehenden Heiligen des Herrn. Dieses leugnen im Herzen alle die, welche im Leben des Bösen sind, nämlich alle die, welche andere neben sich verachten, alle hassen die sie nicht verehren, die in Rache gegen ebendieselben, ja in Grausamkeit Lust empfinden, und die aus Ehebrüchen sich nichts machen. Besser haben noch zu ihrer Zeit die Pharisäer getan, die das Göttliche des Herrn offen leugneten, als solche heutzutage, die um selbst verehrt zu werden, und um schnöden Gewinnes willen, Ihn äußerlich andächtig verehren, innerlich aber jenes Unheilige in sich verbergen. Wie diese nach und nach werden, wird im Folgenden beschrieben durch die Männer Sodoms, und durch dessen Zerstörung: 1. Mose 19/24,25.

Es verhält sich mit dem Menschen, wie schon früher einige Male gesagt worden ist, so, daß bei ihm böse Geister sind, und zugleich Engel. Durch die bösen Geister hat er Gemeinschaft mit der Hölle, und durch die Engel mit dem Himmel: Nr. 687, 697; inwieweit nun sein Leben zum Bösen sich anläßt, insoweit fließt die Hölle ein, inwieweit aber sein Leben dem Guten sich nähert, fließt der Himmel, somit der Herr ein. Woraus erhellt, daß die, welche im Leben des Bösen sind, nicht können den Herrn anerkennen, sondern sich Unzähliges gegen Ihn erdichten, weil die Phantasien der Hölle einfließen, die sie aufnehmen. Diejenigen hingegen, die im Leben des Guten sind, die anerkennen den Herrn, weil der Himmel einfließt, in dem die Liebe und Liebtätigkeit die Hauptsache ist, weil der Himmel des Herrn ist, von dem alles zur Liebe und Liebtätigkeit Gehörige kommt, man sehe Nr. 537, 540, 547, 548, 551, 553, 685, 2130.

2355. Vers 6,7: Und Lot ging zu ihnen hinaus zur Türe, und die Pforte schloß er hinter sich zu. Und sprach: Nicht doch, meine Brüder, tut nicht (so) übel.

"Und Lot ging zu ihnen hinaus zur Türe" bedeutet, daß er sich in kluger Weise anpaßte;

"und die Pforte schloß er hinter sich zu" bedeutet, damit sie das Gute der Liebtätigkeit nicht verletzten, und das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Heilige des Herrn (nicht) leugnen möchten;

"und sprach" bedeutet die Ermahnung;

"nicht doch, meine Brüder, tut nicht (so) übel", sie sollen jene nicht verletzen; "Brüder", sagt er, weil aus dem Guten, aus dem er ermahnte.

2356. "Lot ging zu ihnen hinaus zur Türe", 1. Mose 19/6, daß dies bedeutet, er habe sich klug angepaßt, erhellt aus dem inwendigeren Sinn der Türe, und des Hinausgehens zur Türe.

Die Türe bedeutet im Wort das, was einführt oder einläßt entweder zum Wahren, oder zum Guten, oder zum Herrn. Daher kommt, daß die Türe auch das Wahre selbst, dann das Gute selbst, so wie auch den Herrn selbst bedeutet; denn das Wahre führt zum Guten, und das Gute zum Herrn. Dergleichen bildeten die Türe und die Vorhänge des Zeltes, dann auch des Tempels vor, man sehe Nr. 2145, 2152, 2576.

Daß dies die Bedeutung der Türe ist, wird klar aus den Worten des Herrn bei Joh.10/1-3,7,9: "Wer nicht durch die Türe eingeht in den Schafstall, sondern anderswo hinaufsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber; wer aber durch die Türe eingeht, ist ein Hirt der Schafe, diesem öffnet der Türhüter. Ich bin die Türe der Schafe, wenn durch Mich jemand eingehet, so wird er selig werden": hier (steht) die Türe für das Wahre und Gute, somit für den Herrn, Der selbst das Wahre und das Gute ist.

Hieraus wird klar, was bezeichnet wird durch eingelassen werden durch die Türe in den Himmel, folglich was durch die Schlüssel, mit denen aufgeschlossen wird. Hier aber wird durch die Türe bezeichnet etwas Gutes, das der Sinnesart derer, die das Haus besetzt haben, angemessen ist; denn die Türe (janua, Haustüre) wird hier unterschieden von der Pforte (ostium, Öffnung im Inneren), und war vor dem Haus, was daraus sich ergibt, daß Lot hinausging, und daß er die Pforte hinter sich verschloß; und daß jenes Gute die Glückseligkeit des Lebens sein sollte, erhellt aus dem, was gleich folgt, womit er diejenigen, die im Falschen und Bösen waren, überzeugen wollte; denn solche lassen sich nicht durch das eigentlichste Gute bestimmen, denn dies verwerfen sie.

Hieraus erhellt, daß durch das "Hinausgehen zur Türe" hier bezeichnet wird, er habe sich klug anbequemt.

2357. "Und die Pforte schloß er hinter sich", 1. Mose 19/6, daß dies bedeutet, damit sie das Gute der Liebtätigkeit nicht verletzen, und das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Heilige des Herrn (nicht) leugnen möchten, erhellt aus dem, was eben gesagt worden ist. Die Pforte verschließen heißt, damit sie nicht hineingehen, hier: damit nicht in das durch das Haus bezeichnete Gute, und so zum Göttlichen und Heiligen des Herrn.

Es schließen diese (Worte) noch tiefere Geheimnisse in sich, in deren Sinn und Vorstellung die Engel kommen, wenn dies gelesen wird; daß nämlich diejenigen, die im Leben des Bösen sind, nicht weiter zugelassen werden als zur Erkenntnis des Guten und des Herrn, nicht aber bis zum eigentlichsten Anerkennen und Glauben, und dies darum, weil solange sie im Bösen sind, sie nicht zugleich im Guten sein können. Es kann niemand zwei Herren zugleich dienen.

Wer einmal anerkennt und glaubt, der entweiht, wenn er zum Leben des Bösen zurückkehrt, das Gute und Heilige, wer aber nicht anerkennt und glaubt, der kann auch nicht entweihen. Darum wird durch die Vorsehung des Herrn dafür gesorgt, daß der Mensch nicht weiter in die eigentliche Anerkennung und Glauben eingelassen wird, als soweit er nachher darin gehalten werden kann, und zwar dies wegen der Strafe der Entweihung, die in der Hölle eine sehr schwere (gravissima) ist.

Dies ist der Grund, warum so wenigen heutzutage gestattet wird, von Herzen zu glauben, daß das Gute der Liebe und Liebtätigkeit der Himmel im Menschen ist, und daß alles Göttliche im Herrn ist; denn sie sind im Leben des Bösen.

Dies nun ist es, was tiefer im Inneren dadurch bezeichnet wird, daß Lot die Pforte hinter sich schloß; denn die Pforte war die inwendigere Türe, durch die man in das eigentliche Haus, in dem die Engel (waren), einging, d.h. in das Gute, in dem der Herr ist.

2358. "Und er sprach", 1. Mose 19/7, daß dies eine Ermahnung bedeutet, erhellt aus dem, was nun folgt, somit ohne weitere Erklärung.

2359. "Nicht doch, meine Brüder, tut nicht (so) übel", 1. Mose 19/7, daß dies bedeutet, sie sollen jene nicht verletzen, nämlich das Gute der Liebtätigkeit und das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Heilige des Herrn, erhellt aus der Bedeutung von übel tun, sofern es ist verletzen.

Hieraus ergibt sich, daß von denjenigen gehandelt wird, die innerhalb der Kirche sind, und daß diese es sind, die unter den Männern Sodoms verstanden werden, denn jene (beiden) kann niemand verletzen, als wer das Wort hat. Daß diese das Heiligste sind, kann daraus erhellen, daß niemand ins Reich des Herrn, d.h. in den Himmel eingelassen werden kann, wofern er nicht das Göttliche und Heilige des Herrn anerkennt. Von Ihm allein fließt es ein, und zwar eben in das Gute, das von Ihm ist. Das Göttliche kann nur einfließen ins Göttliche, und kann sich dem Menschen nur mitteilen durch das Göttlich-Menschliche und das aus diesem (hervorgehende) Heilige des Herrn.

Hieraus kann verstanden werden, was das heißt, daß der Herr alles in allem Seines Reiches ist; sodann daß nichts Gutes, das beim Menschen ist, (Eigentum) des Menschen, sondern des Herrn ist.

2360. Daß er (sie) Brüder nennt, weil aus dem Guten, aus dem er ermahnte, erhellt aus der Bedeutung des Bruders.

Der Bruder bedeutet ebendasselbe im Wort was der Nächste, und dies darum, weil jeder den Nächsten lieben soll wie sich selbst. So wurden sie Brüder genannt aus Liebe, oder was das gleiche ist, aus dem Guten. Diese Benennung und Begrüßung des Nächsten kommt daher, daß der Herr im Himmel der Vater aller ist, und daß Er alle liebt als Kinder; und daß so die Liebe eine geistige Verbindung ist. Es stellt sich infolgedessen der ganze Himmel wie eine Zeugung (generati) aus der Liebe und Liebtätigkeit dar: Nr. 685, 917. Darum wurden alle Söhne Israels, weil sie das himmlische Reich des Herrn, d.h. das der Liebe und Liebtätigkeit vorbildeten, unter sich Brüder genannt, dann auch Genossen, letzteres aber, nämlich Genossen, nicht aus dem Guten der Liebe, sondern aus dem Wahren des Glaubens, wie bei

Jes.41/6: "Ein Mann hilft seinem Genossen, und sagt zu seinem Bruder: stärke dich".

Jerem.23/35: "So sollt ihr sprechen ein Mann zu seinem Genossen, und ein Mann zu seinem Bruder: Was hat Jehovah geantwortet, und was hat Jehovah geredet".

Ps.122/8: "Um meiner Brüder, und meiner Genossen willen will ich reden, möchte doch Friede sein in dir".

5. Mose 15/2,3: "Er soll nicht drängen seinen Genossen und seinen Bruder, weil ausgerufen worden ist ein Erlaß Jehovahs".

Jes.19/2: "Ich will Ägypten mit Ägypten zusammenstoßen, und sie werden streiten ein Mann gegen seinen Bruder, und ein Mann gegen seinen Genossen".

Jerem.9/3: "Hütet euch ein jeglicher vor seinem Genossen, und vertrauet keinem Bruder, denn jeder Bruder wird durch Unterstellen eines Beines niederwerfen, und jeder Genosse auf Verleumdung ausgehen".

Daß alle von jener Kirche mit einem Namen Brüder hießen:

Jes.66/20: "Sie werden alle eure Brüder aus allen Völkerschaften als Gabe für Jehovah darbringen, auf Rossen und auf Wagen, und auf Sänftewagen, und auf Maultieren, und auf Dromedaren, zum Berge Meiner Heiligkeit Jerusalem": die, welche nichts anderes wissen als den Buchstabensinn, wie die Juden, glauben, es werden keine anderen bezeichnet, als Jakobs Nachkommen, sodann daß dieselben auf Rossen, und auf Wagen und auf Sänftewagen, auf Maultieren zurückgebracht werden sollen von denen, die sie Heiden nennen, nach Jerusalem. Allein unter den Brüdern werden verstanden alle, die im Guten sind; und unter Rosse, Wagen, Sänftewagen, die Dinge des Wahren und Guten; und unter Jerusalem das Reich des Herrn.

5. Mose 15/7,11: "Wenn unter dir sein wird ein Dürftiger von einem deiner Brüder, in einem deiner Tore, so sollst du nicht dein Herz verhärten, und nicht deine Hand verschließen vor deinem dürftigen Bruder".

5. Mose 17/15,20: "Aus der Mitte deiner Brüder sollst du einen König über dich setzen, du kannst nicht über dich setzen einen fremden Mann, der nicht dein Bruder ist; und sein Herz soll sich nicht erheben über seine Brüder".

5. Mose 18/15,18: "Einem Propheten aus deiner Mitte, von deinen Brüdern, wie mich, wird dir erwecken Jehovah, dein Gott, Diesem sollt ihr gehorchen".

Hieraus erhellt, daß die Juden und Israeliten sich alle Brüder nannten, die Verbündeten aber Genossen. Weil sie aber für nichts Sinn hatten als für die historischen und weltlichen Dinge des Wortes, so glaubten sie, sie haben sich darum Brüder zu nennen, weil sie alle die Söhne eines Vaters, nämlich Abrahams seien. Allein im Wort sind sie nicht von daher Brüder genannt worden, sondern vom Guten, das sie vorbildeten. Abraham ist auch im inneren Sinn nichts anderes, als die Liebe selbst, d.h. der Herr: Nr. 1893, 1965, 1989, 2011, dessen Söhne und somit die Brüder diejenigen sind, die im Guten sind, ja alle, die Nächster heißen, wie der Herr lehrt bei

Matth.23/8: "Einer ist euer Meister, Christus, ihr alle seid Brüder".

Matth.5/22-24: "Jeder, der seinem Bruder ohne Grund zürnet, soll dem Gericht verfallen sein; jeder, der zu seinem Bruder sagt: Raka, soll dem hohen Rat (synedrium) verfallen sein. Wenn du eine Gabe auf dem Altar darbringst, und dabei dich erinnerst, daß dein Bruder etwas gegen dich habe, so laß daselbst die Gabe vor dem Altar, und gehe hin, und versöhne dich zuvor mit dem Bruder".

Matth.7/3,4: "Warum siehst du den Splitter, der im Auge deines Bruders ist; wie magst du zu deinem Bruder sagen, laß mich den Splitter aus deinem Auge ziehen".

Matth.18/15: "Wenn dein Bruder an dir gesündigt hat, so gehe hin und überführe ihn zwischen dir und ihm allein. Wenn er dich höret, so hast du einen Bruder gewonnen".

Matth.18/21: "Es trat Petrus zu Ihm, und sprach: Herr, wie oft darf mein Bruder an mir sündigen, und muß ich vergeben".

Matth.18/35: "So wird auch Mein himmlischer Vater euch tun, wenn ihr nicht ein jeglicher seinem Bruder von Herzen vergebet ihre Vergehungen":

Hieraus ist klar, daß alle, die in der ganzen Welt Brüder heißen, die der Nächste sind, und zwar darum, weil jeder seinen Nächsten lieben soll wie sich selbst, somit von der Liebe oder dem Guten her. Und weil der Herr das Gute selbst ist, und alle nach dem Guten ansieht, und selbst der Nächste im höchsten Sinn ist, so nennt auch Er sie Brüder, wie bei Joh.20/17: "Jesus sprach zu Maria, gehe hin zu Meinen Brüdern"; und bei Matth.25/40: "Der König wird antworten, und zu ihnen sprechen: Wahrlich, Ich sage euch, inwiefern ihr es getan habt einem von diesen Meinen geringsten Brüdern, habt ihr Mir es getan": hieraus erhellt nun, daß Bruder ein Ausdruck der Liebe ist.

2361. Vers 8: Siehe doch, ich habe zwei Töchter, die noch keinen Mann erkannt haben, laßt mich sie herausführen zu euch, und ihr möget ihnen tun, wie es gut ist in euren Augen; nur jenen Männern sollt ihr nichts tun, denn darum sind sie in den Schatten meines Balkens eingegangen.

"Siehe doch, ich habe zwei Töchter, die noch keinen Mann erkannt haben" bedeutet die Gefühle des Guten und Wahren:

"laßt mich sie herausführen zu euch" bedeutet die Seligkeit aus ihnen;

"und ihr möget ihnen tun, wie es gut ist in euren Augen" bedeutet den Genuß inwieweit sie aus dem Guten ein Gefühl haben würden;

"nur jenen Männern sollt ihr nichts tun" bedeutet, sie sollen das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Heilige des Herrn nicht verletzen;

"denn darum sind sie in den Schatten meines Balkens eingegangen" bedeutet, daß sie im Guten der Liebtätigkeit seien; der Schatten des Balkens ist in dessen dunklem Allgemeinen.

2362. "Siehe, ich habe zwei Töchter, die noch keinen Mann erkannt haben", 1. Mose 19/8, daß dies die Gefühle des Guten und Wahren bedeutet, erhellt aus der Bedeutung der Töchter, sofern sie sind Gefühle, wovon Nr. 489, 490, 491. Daß sie keinen Mann erkannt haben, bedeutet, daß Falsches sie nicht befleckt habe, denn der Mann bedeutet das vernunftmäßige Wahre, dann auch im entgegengesetzten Sinn das Falsche: Nr. 265, 749, 1007.

Es gibt zweierlei Gefühle: nämlich für das Gute und für das Wahre, man sehe Nr. 1997; jene, oder das Gefühl des Guten, bildet die himmlische Kirche, und wird im Wort genannt die Tochter Zions; diese aber oder das Gefühl des Wahren bildet die geistige Kirche, und wird im Wort genannt die Tochter Jerusalems; wie bei

Jes.37/22; 2.Kön.19/21: "Verachtet hat dich, verspottet hat dich die Jungfrau Tochter Zions, hinter dir hat den Kopf geschüttelt die Tochter Jerusalems".

Jerem.Klagel.2/13: "Was soll ich dir vergleichen, Tochter Jerusalems? was soll ich dir gleichstellen, und womit dich trösten, Jungfrau Tochter Zions?".

Micha 4/8: "Du o Turm der Herde, Hügel der Tochter Zions, bis zu dir wird es kommen, und wird kommen die frühere Herrschaft, das Reich der Tochter Jerusalems".

Zeph.3/14: "Juble, Tochter Zions, jauchzet, Israel, freue dich und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalems".

Sach.9/9: "Frohlocke sehr, Tochter Zions, jauchze, Tochter Jerusalems, siehe dein König wird dir kommen"; Matth.21/5; Joh.12/15.

Daß die himmlische Kirche oder das himmlische Reich des Herrn von dem Gefühl des Guten, d.h. von der Liebe zum Herrn selbst, Tochter Zions heißt, sehe man noch Jes.10/32; 16/1; 52/2; 62/11; Jerem.4/31; 6/2,23; Jerem.Klagel.1/6; 2/1,4,8,10; Micha 4/10,13; Sach.2/14; Ps.9/15;

und daß die geistige Kirche, oder das geistige Reich des Herrn, von dem Gefühl des Wahren, und so von der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, die Tochter Jerusalems heißt: Jerem.Klagel.2/15.

Die himmlische Kirche wird davon, daß sie aus Liebe zum Herrn in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist, besonders einer unverehelichten Tochter, oder einer Jungfrau verglichen, ja auch Jungfrau genannt, wie bei Joh.Offenb. 14/4,5: "Diese sind es, die mit Weibern nicht befleckt worden sind, denn sie sind Jungfrauen; diese sind es, die dem Lamme folgen, wohin es geht; denn sie sind unbefleckt vor dem Throne Gottes": damit dies auch vorgebildet würde in der jüdischen Kirche, wurde den Priestern auferlegt, daß sie nicht Witwen, sondern Jungfrauen zu Gattinnen nehmen sollten: 3. Mose 21/13-15; Hes.44/22.

Aus dem, was in diesem Vers steht, kann erhellen, wie rein das Wort im inneren Sinn ist, obwohl es im Buchstaben anders erscheint; denn wenn man diese (Worte) liest: "Siehe doch, ich habe zwei Töchter, die (noch) keinen Mann erkannt haben, lasset mich sie hinausführen zu euch, und ihr möget ihnen tun, wie es gut ist in euren Augen, nur jenen Männer sollt ihr nichts tun", - so schleicht sich nichts anderes als etwas Unreines in die Vorstellungen ein, besonders bei jenen, die im Leben des Bösen sind; wie keusch aber dennoch diese (Worte) im inneren Sinne sind, stellt sich in der Erklärung heraus, sofern sie nämlich bedeuten die Gefühle des Guten und Wahren, und die Seligkeit, die aus deren Genuß diejenigen empfinden würden, die das Göttliche und Heilige des Herrn nicht verletzen.

2363. "Laßt mich sie herausführen zu euch", 1. Mose 19/8, daß dies die Seligkeit aus denselben, nämlich aus den Gefühlen des Guten und Wahren, bedeute, erhellt aus dem Sinn derselben Worte, wenn sie bezogen werden auf die Gefühle, die hier unter den Töchtern verstanden werden.

Was die Sache selbst betrifft, daß Seligkeit und Glück bloß in dem Gefühl des Guten und Wahren sei, darüber sind in tiefer Unwissenheit die, welche im Bösen und in dessen Lust sind. Die Seligkeit in dem Gefühl des Guten und Wahren erscheint ihnen entweder als ein Nichts, oder als etwas Trauriges, einigen als etwas Schmerzhaftes, ja als tödlich. Die höllischen Genien und Geister sind von dieser Art, sie meinen und glauben, wenn ihnen die Lust der Selbst- und Weltliebe, folglich des Bösen aus derselben, genommen würde, so könnte ihnen gar kein Leben mehr übrigbleiben; wird ihnen aber gezeigt, daß dann erst das rechte Leben mit Seligkeit und Wonne anfange, so empfinden sie eine Art von Traurigkeit über den Verlust ihrer Lust, und wenn sie unter diejenigen geführt werden, die in einem solchen Leben sind, so ergreift sie Schmerz und Qual. Außerdem fangen sie dann auch an etwas Aashaftes und grauenhaft Höllisches in sich zu fühlen, daher sie den Himmel, in dem solche Seligkeit und Wonne ist, ihre Hölle nennen, und so weit wegfliehen, als sie sich von dem Angesicht des Herrn entfernen und verbergen können.

Daß aber dennoch alle Seligkeit und Wonne in dem Gefühl des Guten, welches das der Liebe und Liebtätigkeit ist, und in dem des Wahren besteht, welches das des Glaubens ist, sofern dieses zu jenem führt, kann daraus erhellen, daß der Himmel, d.h. das engelische Leben, darin besteht; sodann daß es vom Innersten heraus anregt, weil es durch das Innerste vom Herrn her einfließt, man sehe Nr. 540, 541, 545. Alsdann dringt auch Weisheit und Einsicht ein, und erfüllt die geheimsten Wohnstätten des Gemütes selbst, und entzündet das Gute mit himmlischer Flamme, und das Wahre mit himmlischem Licht, und zwar dies mit einem Gefühl von Seligkeit und Wonne, von dem man nur das Unaussprechliche aussagen kann. Die, welche in diesem Zustand sind, werden inne, wie nichtig, und wie traurig, und wie jämmerlich das Leben derjenigen ist, die im Bösen der Selbst- und der Weltliebe sind.

Damit aber der Mensch wisse, welcherlei in Vergleichung (mit jenem) dieses Leben ist, nämlich das Leben der Selbst- und der Weltliebe, oder, was dasselbe ist, das Leben des Hochmutes, des Geizes, der Habsucht, des Hasses, der Rachgier, der Unbarmherzigkeit, des Ehebrechens, so möge der, welcher einige Gaben des Geistes besitzt, sich ein Bild von der einen oder anderen jener (Verkehrtheiten) machen, oder sie, wenn er kann, nach den Vorstellungen, die er aus Erfahrung, Wissenschaft und Vernunft davon fassen kann, sich ausmalen, dann wird er in demselben Maß, als er sich die Beschreibung und Ausmalung derselben angelegen sein läßt, sehen, wie schauerlich sie sind, und daß es teuflische Ausgestaltungen sind, in denen nichts Menschliches ist. Dergleichen Gestalten werden nach dem Tod alle die, welche eine Lebenslust darin empfinden, und um so schauderhaftere, je größer die Lust ist.

Umgekehrt aber, wenn er sich ein Bild macht von der Liebe und Liebtätigkeit, oder auch durch eine Gestalt sich dieselbe vergegenwärtigt, so wird er in demselben Maß, als er sich die Beschreibung oder Zeichnung angelegen sein läßt, auch sehen, daß sie eine engelische Gestalt ist, die voll von Seligem und Schönen, und in der Himmlisches und Göttliches ist. Könnte wohl jemand glauben, daß jene beiderlei Gestalten beisammen sein können; und daß jene teuflische Gestalt ausgezogen, und in eine Gestalt der Liebtätigkeit umgewandelt zu werden vermöge, und zwar durch einen Glauben, dem das Leben entgegen ist? Denn nach dem Tod erwartet jeden das Leben, oder, was dasselbe ist, die Neigung, dieser gemäß ist dann alles Denken, folglich der Glaube, der sich so offenbart, wie er im Herzen beschaffen gewesen war.

2364. "Und ihr möget ihnen tun, wie es gut ist in euren Augen", 1. Mose 19/8, daß dies bedeutet den Genuß, inwieweit er aus dem Guten (kommt), kann ebenfalls erhellen aus dem Sinn der Worte, dann aus dem Zusammenhang, wenn jene ausgesagt werden von den Gefühlen, die durch die Töchter bezeichnet werden.

Daß er klug sich angepaßt habe, ist dadurch bezeichnet worden, daß Lot zu ihnen hinausging zur Türe: Nr. 2356; die Klugheit selbst erhellt aus diesen und den übrigen Worten in diesem Vers, daß sie nämlich der Seligkeit der Gefühle des Guten und Wahren genießen sollten, soviel sie aus dem Guten es (vermöchten), was dadurch bezeichnet wird, daß sie ihnen tun mögen, wie es gut in ihren Augen ist. Genießen soviel (sie) aus dem Guten (es vermöchten), d.h., so weit sie wüßten, daß es gut sei, zu weiterem ist niemand verbunden; denn alle werden vom Herrn zum Guten des Lebens gelenkt durch das Gute ihres Glaubens, also anders die Heiden als die Christen, anders die Einfältigen als die Gebildeten, anders die Kinder als die Erwachsenen. Die mit Bösem ihr Leben befleckt haben, werden dadurch gelenkt, daß sie sich des Bösen enthalten, und das Gute beabsichtigen, und zwar dies tun nach Maßgabe ihrer Fassungskraft; die Absicht oder der Endzweck wird bei ihnen angesehen, und obwohl die Handlungen an sich nicht gut sind, so haben sie doch vom Endzweck her etwas Gutes und von daher (etwas) Leben, was ihr Seliges macht.

2365. "Nur jenen Männern sollt ihr nichts tun", 1. Mose 19/8, daß dies bedeutet, sie sollen das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Heilige des Herrn nicht verletzen, erhellt aus der Bedeutung der Männer und Engel, wovon oben.

2366. "Denn darum sind sie in den Schatten meines Balkens eingegangen", 1. Mose 19/8, daß dies bedeutet, sie seien im Guten der Liebtätigkeit, erhellt aus der Bedeutung des Hauses, sofern es ist das Gute: Nr. 710, 2233, 2234, welches Haus hier genannt wird "der Schatten des Balkens", aus dem gleich anzugebenden Grund.

HG 2367

2367. Daß der Schatten des Balkens das dunkle Allgemeine ist, damit verhält es sich so: Das Innewerden des Guten und Wahren ist nur im Dunkeln beim Menschen, auch dem Wiedergeborenen, (und dies) mehr bei dem, der im äußerlichen Gottesdienst ist, der hier durch Lot vorgebildet wird. Die Gefühle, wie die Wahrnehmungen sind, solange der Mensch im Leiblichen ist, d.h., wenn er noch im Leibe lebt, sehr allgemein, mithin sehr dunkel, wie sehr auch der Mensch des Glaubens sein mag, es sei nicht so. Myriaden von Myriaden sind in jeder kleinen Regung seines Gefühls, auch in jeder Vorstellung seiner Wahrnehmung, die ihm als eine erscheint, was vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn gezeigt werden soll, wo von den Gefühlen und Vorstellungen gehandelt werden wird. Der Mensch kann weniges von dem darin Enthaltenen, durch Reflexion, zuweilen erforschen und beschreiben, allein Unzähliges, ja grenzenlos vieles liegt darin verborgen, was gar nie zu seiner Kenntnis kommt, noch kommen kann, solange er im Leibe lebt; es tritt jedoch zutage, wenn das Leibliche und Weltliche verschwunden ist; was genugsam daraus erhellen kann, daß ein Mensch, der im Guten der Liebe und Liebtätigkeit war, wenn er ins andere Leben übergeht, aus einem dunklen Leben in ein helleres, wie von einer Art von Nacht in den Tag kommt, und inwieweit in den Himmel, insoweit in ein helleres, bis zu dem Licht, in dem die Engel sind, deren Licht der Einsicht und Weisheit unaussprechlich ist, und dem gegenüber der Lichtschein selbst, in dem der Mensch vergleichsweise sich befindet, wie etwas Finsteres ist.

Darum wird hier gesagt, sie seien in den Schatten seines Balkens gekommen, wodurch bezeichnet wird, sie seien in seinem dunklen Allgemeinen, d.h., daß er wenig vom Göttlichen und Heiligen des Herrn wisse, daß er aber dennoch anerkenne, und den Glauben habe, daß es sei, und daß es im Guten der Liebtätigkeit sei, d.h. bei denen, die in diesem Guten sind.

2368. Vers 9: Und sie sprachen: Tritt näher her! und sprachen: Ist der Eine gekommen, sich als Fremdling (hier) aufzuhalten, und will den Richter machen? nun wollen wir es mit dir ärger machen, als mit jenen. Und sie drangen ein auf den Mann, auf Lot sehr, und traten hinzu, die Pforte zu erbrechen.

"Und sie sprachen: Tritt näher her" bedeutet, Drohungen ihres Zorns;

"und sprachen: ist der Eine gekommen sich als Fremdling (hier) aufzuhalten" bedeutet die von einer anderen Lehre und von einem anderen Leben sind;

"und will den Richter machen" bedeutet, wollen die uns lehren?

"nun wollen wir es mit dir ärger machen, als mit jenen" bedeutet, daß sie das Gute der Liebtätigkeit noch mehr verwarfen, denn das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Heilige des Herrn;

"Und sie drangen ein auf den Mann" bedeutet, daß sie dem Wahren Gewalt antun wollten;

"auf Lot sehr" bedeutet, am meisten dem Guten der Liebtätigkeit;

"und traten hinzu, die Pforte zu erbrechen" bedeutet, sie schritten bis zum Versuch, beides zu zerstören.

2369. "Und sie sprachen", 1. Mose 19/9, daß dies eine Antwort aus Zorn bedeutet, kann aus demjenigen erhellen, was vorausgeht, und was folgt, somit ohne Erklärung.

2370. "Tritt näher her", 1. Mose 19/9, daß dies Drohungen des Zornes bedeutet, nämlich gegen das Gute der Liebtätigkeit, erhellt aus der Bedeutung Lots, sofern er ist das Gute der Liebtätigkeit, zu dem und von dem dieses gesagt wurde; und daß es Drohungen des Zornes sind, ergibt sich aus den Worten selbst; und aus den folgenden, sofern sie in sich schließen, daß sie jenes gänzlich verwerfen würden, wenn er noch mehr davon reden, und dazu raten würde, was die Bedeutung ist von: tritt näher her.

2371. "Und sie sprachen: Ist der Eine gekommen sich als Fremdling (hier) aufzuhalten", 1. Mose 19/9, daß dies bedeutet die von einer anderen Lehre und von einem anderen Leben sind, erhellt aus der Bedeutung von als Fremdling sich aufhalten, was soviel ist als unterrichtet werden und leben, somit die Lehre und das Leben, wovon Nr. 1463, 2025.

Hier wird der Zustand der Kirche beschrieben, wie er ist um die letzten Zeiten, wann kein Glaube mehr da ist, weil keine Liebtätigkeit, daß nämlich das Gute der Liebtätigkeit, weil es ganz aus dem Leben verschwunden ist, auch aus der Lehre ausgestoßen werde.

Hier wird nicht von jenen gehandelt, die das Gute der Liebtätigkeit verfälschen, dadurch daß sie es zu ihren Gunsten ausdeuten, sowohl um ihretwillen, damit sie die Größten sein möchten, als auch um der Güter der Welt willen, damit sie alles besitzen möchten, und sich das Recht der Gnadenspenden anmaßen, und so das Gute der Liebtätigkeit durch verschiedene Kunstgriffe und in trügerischer Weise verunreinigen. Sondern von denjenigen, die nichts vom Guten der Liebtätigkeit oder von guten Werken, sondern allein vom Glauben, der von diesen getrennt ist, hören wollen, und als Grund dafür anführen, daß ja gar nichts als Böses im Menschen sei, daß das Gute, das von ihm kommt, auch an sich böse sei, und somit in diesem gar kein Heil sei; und daß niemand den Himmel durch irgend etwas Gutes verdienen, somit nicht dadurch selig werden könne, sondern allein durch den Glauben, in dem sie das Verdienst des Herrn anerkennen.

Diese Lehre ist es, die in der letzten Zeit, wenn die Kirche auszuhauchen anfängt, im Schwange geht, und mit Feuer gelehrt, und mit Beifall ergriffen wird. Allein der darauf ruhende Schluß, daß man ein böses Leben und einen guten Glauben haben könne, ist falsch, und ebenso auch, daß es, weil nur Böses im Menschen ist, nichts Gutes vom Herrn her geben könne, (während doch), weil in diesem der Herr ist, auch der Himmel (darin) ist, und weil der Himmel, auch Seligkeit und Wonne: endlich daß es, weil niemand durch irgend etwas Gutes verdienen könne, auch kein himmlisch Gutes vom Herrn gebe, in dem das (Vertrauen auf) Verdienst als etwas sehr Arges (quoddam enorme) angesehen wird, während doch in einem solchen Guten alle Engel sind, in einem solchen alle Wiedergeborenen, und in einem solchen die, welche Lust, ja Seligkeit im Guten selbst, oder in der Neigung dazu, empfinden.

Von diesem Guten, oder von dieser Liebtätigkeit spricht der Herr bei Matth.5/43-48: "Ihr habt gehört, daß gesagt wurde: Du sollst deinen Nächsten lieben, und deinen Feind hassen: Ich (aber) sage euch: tut wohl denen, die euch hassen, und betet für die, so euch beleidigen und verfolgen, auf daß ihr Söhne seiet eures Vaters, der in den Himmeln (ist): denn wenn ihr liebet, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? und wenn ihr nur eure Brüder grüßet, was tut ihr Vorzügliches, tun nicht auch die Zöllner (die Heiden) also?"; ebenso bei Luk.6/27-36 mit dem Beisatz: "Tut wohl und leihet, ohne etwas dafür zu hoffen, dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein": wo beschrieben wird das Gute, das vom Herrn ist, und daß es ohne alles Absehen auf Wiedervergeltung sei, daher die, welche in demselben sind, genannt werden Söhne des Vaters, der in den Himmeln ist, und Söhne des Höchsten. Und weil in demselben der Herr ist, so ist auch der Lohn (darin).

Luk.14/12-14: "Wenn du ein Mittagsmahl oder Abendmahl gibst, so lade nicht ein deine Freunde, noch deine Brüder, noch deine Verwandten, noch reiche Nachbarn, daß sie nicht etwa wieder dich einladen, und dir Vergeltung werde; sondern wenn du ein Gastmahl gibst, so lade Arme, Krüppel, (Lahme), Blinde, dann wirst du selig sein, weil sie nicht haben, zu vergelten, es wird dir vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten": Mittagsmahl, Abendmahl, Gastmahl (prandium, coena, convivium) ist das Gute der Liebtätigkeit, in dem ein Zusammenwohnen des Herrn mit dem Menschen ist: Nr. 2341, daher dadurch dargestellt wird, und deutlich erhellt, daß die Vergeltung im Guten selbst ist, weil in ihm der Herr ist, denn es heißt, es wird vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten.

Die, welche, weil der Herr so geboten hat, das Gute aus sich zu tun sich bestreben, die sind es, die endlich dieses Gute empfangen, und die hernach belehrt, gläubig anerkennen, daß alles Gute vom Herrn ist: Nr. 1712, 1937, 1947 und alsdann das Vertrauen auf das eigene Verdienst so verabscheuen, daß sie, wenn sie nur an ein Verdienst denken, traurig werden, und fühlen, daß das Selige und Wonnige bei ihnen um soviel sich vermindert.

Anders die, welche es nicht so machen, sondern ein Leben des Bösen führen und dabei lehren und bekennen, daß im getrennten Glauben Heil sei. Solche wissen auch nicht, daß ein solches Gute möglich ist; und es ist merkwürdig, daß ebendieselben im anderen Leben, wie (mir) durch viele Erfahrung zu wissen gegeben worden, durch alles und jedes Gute, dessen sie sich erinnern, den Himmel verdienen wollen, weil sie dann erst wissen, daß in dem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben kein Heil ist. Allein sie sind dann diejenigen, von denen der Herr bei Matthäus 7/22,23 sagt: "Sie werden zu Mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt, und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben, und in deinem Namen viele Krafttaten getan, allein dann werde Ich ihnen bekennen, Ich kenne euch nicht, geht weg von Mir, ihr Übeltäter".

Bei Matthäus stellt sich auch heraus, daß sie ganz und gar nicht geachtet hatten auf alles das, was der Herr selbst vom Guten der Liebe und Liebtätigkeit so oft gelehrt hat, sondern daß dergleichen Dinge wie Wolken, die vorüberfliegen, oder wie Nachtgesichte waren, z.B. was steht bei:

Matth.3/8,9; 5/7-48; 6/1-20; 7/16-20,24-27; 9/13; 12/33; 13/8,23; 18/21-30; 19/19; 22/34-39; 24/12,13; 25/34-46;

Mark.4/18-20; 11/13,14,20; 12/28-35;

Luk.3/8,9; 6/27-39,43-49; 7/47; 8/8,14,15; 10/25-28; 12/58,59; 13/6-10;

Joh.3/19,21; 5/42; 13/34,35; 14/14,15,20-23; 15/1-19; 21/15-17.

Dies nun und Ähnliches ist es, was dadurch bezeichnet wurde, daß die Männer Sodoms, d.h. die, welche im Bösen (waren): Nr. 2220, 2246, 2322 zu Lot sagten: "Ist der Eine gekommen als Fremdling sich (hier) aufzuhalten, und will den Richter machen", d.h. werden die, welche von einer anderen Lehre und einem anderen Leben sind, uns lehren?.

2372. "Und will den Richter machen", 1. Mose 19/9, daß dies bedeutet: "werden diese uns lehren", erhellt aus der Bedeutung des Richtens, sofern es soviel ist als lehren.

Daß die Gerechtigkeit ausgesagt wird von der Ausübung des Guten, das Gericht aber vom Unterricht im Wahren, ist Nr. 2235 gezeigt worden, daher es kommt, daß das Richten im inneren Sinn heißt: unterrichten oder lehren. Das Wahre lehren ist soviel als lehren was gut ist, weil alles Wahre auf das Gute abzielt.

2373. "Nun wollen wir es mit dir ärger machen, als mit jenen", 1. Mose 19/9, daß dies bedeutet, sie würden das Gute der Liebtätigkeit noch mehr verwerfen, als das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Heilige des Herrn, kann erhellen aus der Bedeutung Lots, sofern er ist das Gute der Liebtätigkeit, denn Lot bildet diejenigen vor, die im Guten der Liebtätigkeit sind: Nr. 2324, 2351, 2371, und aus der Bedeutung der Männer oder Engel, sofern sie ist der Herr in Rücksicht des Göttlich-Menschlichen und des ausgehenden Heiligen, wovon oben. Hieraus erhellt, daß "es ärger mit dir machen, als mit jenen" diesen Sinn hat.

Daß diejenigen, die im Bösen innerhalb der Kirche sind, noch mehr die Liebtätigkeit verwerfen als den Herrn leugnen, geschieht darum, weil sie so unter dem Schein von Religiosität ihren Begierden nachleben und einen äußeren Gottesdienst ohne allen inneren haben können, d.h. einen Gottesdienst des Mundes, nicht des Herzens, und je mehr sie diesen Dienst zu einem Göttlichen und Heiligen machen, desto mehr in Ansehen und Einkommen stehen. Abgesehen von mehreren anderen Ursachen, die verborgen, dennoch aber offenbar sind; während jedoch die Sache sich so verhält, daß wer das eine verwirft, nämlich in Lehre und zugleich im Leben, auch das andere verwirft, und wenn er es nicht mit dem Munde wagt, es doch mit dem Herzen tut. Dies wird auch im Buchstabensinn ausgedrückt durch das, daß sie hinzutraten, die Pforte zu erbrechen, wodurch bezeichnet wird, daß sie bis zum Versuch gingen, beides zu zerstören. Was aber dem Versuch Einhalt tut, daß er nicht in die Tat ausbricht, ist auch nicht verborgen.

2374. "Und sie drangen ein auf den Mann", 1. Mose 19/9, daß dies bedeutet, sie wollten dem Wahren Gewalt antun, erhellt aus der Bedeutung des Mannes, sofern er ist das Verständige und Vernünftige beim Menschen, und weil dies -, so ist es das Wahre, wovon Nr. 158, 1007. Dem Wahren Gewalt antun, heißt die zum Glauben gehörigen Dinge verkehren, und diese werden verkehrt, wenn man sie von der Liebtätigkeit trennt, und wenn man leugnet, daß sie zum Guten des Lebens führen.

2375. "Auf Lot sehr", 1. Mose 19/9, daß dies bedeutet, hauptsächlich dem Guten der Liebtätigkeit, erhellt aus der Bedeutung Lots, sofern er ist das Gute der Liebtätigkeit, wovon Nr. 2324, 2351, 2371, 2373; aus diesen Worten selbst: daß sie auf den Mann, auf Lot sehr eingedrungen seien, kann erhellen, daß etwas anderes durch "den Mann" bezeichnet wird, und etwas anderes durch "Lot sehr", sonst wäre es an einem genug gewesen.

2376. " Und sie traten hinzu, die Pforte zu erbrechen", 1. Mose 19/9, bedeutet, sie seien bis zu dem Versuch gekommen, beides zu zerstören, erhellt aus der Bedeutung von hinzutreten, sofern es ist, den Versuch machen; und aus der Bedeutung der Pforte, sofern sie dasjenige ist, was zum Guten und zum Herrn einführt, sodann auch, sofern sie das Gutes selbst, und der Herr selbst ist, wovon Nr. 2356, 2357; wie es sich damit verhält, sehe man Nr. 2373.

2377. Vers 10: Und die Männer streckten ihre Hand hinaus, und führten Lot zu sich herein ins Haus, und die Pforte verschlossen sie.

"Und die Männer streckten ihre Hand hinaus" bedeutet des Herrn mächtige Hilfe;

"und führten Lot zu sich herein ins Haus" bedeutet, daß der Herr diejenigen beschütze, die im Guten der Liebtätigkeit sind;

"und die Pforte verschlossen sie" bedeutet, daß Er auch jeden Zugang zu ihnen verschließe.

2378. "Und die Männer streckten ihre Hand hinaus", 1. Mose 19/10, daß dies des Herrn mächtige Hilfe bedeutet, erhellt aus der Bedeutung der Männer, sofern sie ist der Herr, wovon oben; und aus der Bedeutung der Hand, sofern sie ist die Macht, wovon Nr. 878.

2379. "Und sie führten Lot zu sich herein ins Haus", 1. Mose 19/10, daß dies bedeutet, daß der Herr diejenigen beschütze, die im Guten der Liebtätigkeit sind, erhellt aus der Vorbildung Lots, sofern es diejenigen sind, die im Guten der Liebtätigkeit stehen, wovon oben, und aus der Bedeutung von zu sich einführen ins Haus, sofern es ist beschützen.

Ins Haus eingeführt werden heißt, ins Gute, und die ins Gute eingeführt werden), werden in den Himmel eingeführt; und die, welche in den Himmel (eingeführt werden), werden auch zum Herrn (geführt), daher sie sicher sind vor aller Anfechtung in Rücksicht ihrer Seelen.

Daß ein Mensch, der im Guten steht, der Seele nach in Gesellschaft mit den Engeln ist, und so während er im Leibe lebt, dennoch im Himmel ist, obwohl er alsdann es nicht weiß, und auch die engelische Freude nicht empfinden kann, weil er im Leiblichen und in der Vorbereitung ist, sehe man Nr. 1277.

2380. "Und die Pforte verschlossen sie", 1. Mose 19/10, daß dies bedeutet, Er verschließe auch allen Zugang zu ihnen, erhellt aus der Bedeutung der Pforte, sofern sie ist das, was einführt: Nr. 2356, 2357, 2376 somit der Zugang; und daher kommt, daß die Pforte schließen heißt, den Zugang verschließen.

Im anderen Leben wird der Zugang dadurch verschlossen, daß die Guten von den Bösen getrennt werden, damit sie von den Sphären der Beredungen des Falschen und der Begierden des Bösen nicht angefochten werden können; denn die Ausdünstung der Hölle kann nicht bis zum Himmel durchdringen. Bei Leibesleben wird der Zugang verschlossen, sofern die Grundsätze und Beredungen des Falschen nichts ausrichten können bei denen, die im Guten sind. Die Engel, die bei ihnen sind, wenden, sobald etwas Falsches des Bösen oder etwas Böses des Falschen eingegossen wird, sei es nun in der Rede von einem bösen Menschen, oder im Denken von einem bösen Geist oder Genius, es sogleich ab, und lenken es zu etwas Wahrem und Gutem, in dem sie befestigt sind. Und zwar dies, wenn sie auch noch so sehr angefochten werden dem Leibe nach, weil sie diesen im Vergleich mit der Seele für nichts achten.

Der Mensch ist, solange er noch im Leiblichen ist, in einer so dunklen allgemeinen Vorstellung und Empfindung: Nr. 2367, daß er kaum weiß, ob er im Guten der Liebtätigkeit ist, oder nicht, und dies auch aus dem Grund, weil er nicht weiß, was Liebtätigkeit und was der Nächste ist.

Man muß jedoch wissen, welche es sind: alle diejenigen sind im Guten der Liebtätigkeit, die ein Gewissen haben, d.h., die vom Gerechten und Billigen, vom Guten und Wahren, nicht weichen wollen, um des Gerechten und Billigen, des Guten und Wahren selbst willen. Denn dies heißt aus Gewissen. Und die, welche infolgedessen gut vom Nächsten denken, wollen ihm auch wohl, selbst wenn er ein Feind wäre, und zwar dies ohne alle (Absicht auf) Vergeltung. Dies sind die, welche im Guten der Liebtätigkeit sind, mögen sie außerhalb der Kirche oder innerhalb der Kirche sein.

Diejenigen von ihnen, die innerhalb der Kirche sind, beten auch den Herrn an, und hören und tun gerne was Er gelehrt hat, umgekehrt aber haben die, welche im Bösen sind, kein Gewissen. Um das Gerechte und Billige bekümmern sie sich nicht, außer insoweit sie dadurch einen guten Namen erwerben können, daß sie als solche erscheinen. Was gut und wahr ist, daß es das geistige Leben anregt, wissen sie nicht, auch verwerfen sie es als ein Nichts, überdies denken sie übel vom Nächsten und wollen ihm übel, tun auch übel, selbst dem Freunde, falls er ihnen nicht geneigt ist, und empfinden eine Lust darin. Wenn (sie) etwas Gutes (tun), so geschieht es im Absehen auf Vergeltung. Solche innerhalb der Kirche leugnen den Herrn insgeheim, und soweit die Ehre, das Einkommen, der gute Name oder das Leben nicht dabei in Gefahr kommen, offen.

Dennoch aber muß man wissen, daß einige meinen, sie seien nicht im Guten, während sie es sind, und einige, sie seien im Guten, während sie es nicht sind. Daß einige meinen, sie seien nicht im Guten, während sie es sind, kommt daher, daß solange sie darüber bei sich nachdenken, sogleich dann von den Engeln, in deren Gesellschaft sie sind, eingegeben wird, daß sie nicht im Guten seien, damit sie nicht das Gute sich zuschreiben, und der Gedanke auf eigenes Verdienst, und auf ihre Vorzüglichkeit vor anderen gelenkt werden. Wäre es anders, so würden sie in Versuchungen fallen. Daß aber einige meinen, sie seien im Guten, während sie es nicht sind, kommt daher, daß wenn sie darüber nachdenken, sogleich von bösen Genien und Geistern, in deren Genossenschaft sie sind, eingegossen wird, sie seien im Guten, denn das Angenehme des Bösen halten sie für gut; ja es wird ihnen eingeblasen, daß alles Gute, das sie anderen getan haben, aus Gründen der Selbst- und Weltliebe, Gutes sei das vergolten werden müsse, auch im anderen Leben, daß sie somit mehr Verdienst haben, als andere, die sie neben sich verachten, ja für nichts achten. Und es ist merkwürdig, daß solche, wenn sie anderes dächten, in Versuchungen fallen und darin unterliegen würden.

2381. Vers 11: Und die Männer, die vor der Türe des Hauses waren, schlugen sie mit Blindheit, vom Kleinen bis zum Großen, und dieselben mühten sich ab die Türe zu finden.

"Und die Männer, die vor der Türe des Hauses waren" bedeutet die Vernünfteleien (rationalia) und die Lehrbestimmungen aus ihnen, durch die dem Guten der Liebtätigkeit Gewalt angetan wird;

"schlugen sie mit Blindheit" bedeutet, daß sie mit Falschem erfüllt wurden;

"vom Kleinen bis zum Großen" bedeutet im besonderen und im allgemeinen;

"und dieselben mühten sich ab die Türe zu finden" bedeutet, bis dahin, daß sie nichts Wahres, das zum Guten führen würde, mehr sehen konnten.

2382. "Und die Männer, die vor der Türe des Hauses waren", 1. Mose 19/11, daß dies die Vernünfteleien und die aus ihnen hervorgehenden Lehren bedeutet, durch die dem Guten der Liebtätigkeit Gewalt angetan wird, erhellt aus der Bedeutung der Männer, sofern sie die Dinge des Vernunftgebietes (rationalia) sind, wovon Nr. 158, 1007; aus der Bedeutung der Türe, sofern sie ist die Einführung oder der Zugang, der entweder zum Wahren oder zum Guten führt, somit eine Lehrbestimmung (doctrinale), wovon Nr. 2356; und aus der Bedeutung des Hauses, sofern es ist das Gute der Liebtätigkeit, wovon oben hie und da.

Weil hier von denjenigen gehandelt wird, die herzutraten, um die Pforte zu erbrechen, d.h., die sowohl das Gute der Liebtätigkeit, als das Göttliche und Heilige des Herrn zu zerstören suchten, Nr. 2376, so wurden böse Vernünfteleien (rationalia mala) und die aus ihnen hervorgehenden falschen Lehrbestimmungen verstanden, durch die dem Guten der Liebtätigkeit Gewalt angetan wird.

2383. "Schlugen sie mit Blindheit", 1. Mose 19/11, daß dies bedeutet, sie wurden mit Falschem erfüllt, erhellt aus der Bedeutung der Blindheit.

Die Blindheit wird im Wort von denen ausgesagt, die im Falschen, dann auch von denen, die in Unkenntnis des Wahren sind. Beide werden blind genannt, welche aber verstanden werden, kann aus dem Sachzusammenhang, besonders im inneren Sinn erhellen.

Daß Blinde genannt werden, die im Falschen sind, erhellt aus folgenden Stellen:

Jes.56/10: "Seine Wächter sind blind, sie alle wissen nichts, sie alle sind stumme Hunde, können nicht bellen": die blinden Wächter (speculatores) für die, welche durch Vernünftelei im Falschen sind; Jes.59/9,10;

Jes.59/9,10: "Wir harren auf Licht, und siehe Finsternis; auf Helle, und im Dunkeln wandeln wir; wir tappen wie Blinde an der Wand".

Jerem.Klagel.4/14: "Sie irrten blind in den Gassen, befleckten sich mit Blut, das, was sie nicht können, rühren sie an mit den Kleidern": soviel als, es seien alle Wahrheiten verunreinigt, die Gasse für die Wahrheiten, in Beziehung auf welche sie irrten: Nr. 2336;

Sach.12/4: "An jenem Tage will Ich jedes Roß mit Stumpfsinn schlagen, und seinen Reiter mit Raserei, jedes Roß der Völker werde Ich mit Blindheit schlagen": das Roß hier und anderwärts im Wort für das Verständige, daher gesagt wird, das Roß solle mit Stumpfsinn geschlagen, und das Roß der Völker mit Blindheit geschlagen, d.h. mit Falschheiten erfüllt werden.

Joh.9/39-41: "Zum Gericht bin Ich in die Welt gekommen, damit die Nicht-Sehenden sehen, die Sehenden aber blind werden: es hörten dies (einige) von den Pharisäern, und sprachen: Sind auch wir blind? da sprach zu ihnen Jesus: Wäret ihr blind, so hättet ihr keine Sünde; nun ihr aber saget, wir sehen, so bleibt eure Sünde": hier stehen die Blinden in beiderlei Sinn, die nämlich im Falschen, und die in Unkenntnis des Wahren sind. Bei denen, die innerhalb der Kirche sind und wissen was wahr ist, ist die Blindheit Falschheit; hingegen (bei denen), die nicht wissen was wahr ist, wie bei denen die außerhalb der Kirche sind, ist die Blindheit Unkenntnis des Wahren und sie sind ohne Schuld;

Joh.12/40; Jes.6/9-11: "Er hat verblendet ihre Augen, und verstockt ihr Herz, daß sie nicht sehen mit ihren Augen, und mit dem Herzen verstehen, und Ich sie heile": soviel als, es wäre besser, sie wären im Falschen, als in den Wahrheiten, weil sie im Leben des Bösen sind, und wenn sie in den Wahrheiten unterrichtet würden, sie dieselben nicht nur noch mehr verfälschen, sondern auch mit Bösem verunreinigen würden; aus demselben Grund, aus dem die Männer Sodoms mit Blindheit geschlagen, d.h. die Lehren mit Falschem erfüllt wurden. Warum dies geschehe ist gezeigt worden Nr. 301-303, 593, 1008, 1010, 1059, 1327, 1328, 2426.

Weil das Blinde das Falsche bezeichnete, darum war in der vorbildlichen jüdischen Kirche verboten, irgend etwas Blindes zu opfern: 3. Mose 22/22; 5. Mose 15/21; Mal.1/8: sodann auch untersagt, daß ein Blinder aus den Priestern herzutrete, zu opfern auf dem Altar: 3. Mose 21/18,21.

Daß die Blindheit von der Unkenntnis des Wahren ausgesagt wird, wie die Heiden in einer solchen sind, erhellt bei Jes. 29/18: "Es werden an jenem Tage die Tauben die Worte des Buches hören, und aus dem Dunkel und der Finsternis der blinden Augen sehen": die Blinden für die, welche in Unkenntnis des Wahren, besonders die außerhalb der Kirche sind;

Jes.43/8: "Führe hinaus das blinde Volk, das Augen hat: und die Tauben, die Ohren haben": wo von der Kirche der Heiden die Rede ist.

Jes.42/16: "Ich will die Blinden auf einem Wege führen, den sie nicht kennen, will die Finsternis vor ihnen zum Lichte machen"; und Jes.42/6,7: "Ich werde Dich zum Licht des Volkes geben, zu öffnen blinde Augen, aus dem Verschlusse den Gebundenen zu führen, aus dem Gefängnishause die in Finsternis Sitzenden": wo die Rede ist vom Kommen des Herrn, daß alsdann diejenigen unterrichtet werden sollen, die in Unkenntnis des Wahren sind; denn die im Falschen sind, lassen sich nicht so unterrichten, weil sie das Wahre kennen, und sich gegen dasselbe bestärkt, und es in eine Finsternis verkehrt haben, die nicht zerstreut wird.

Luk.14/21: "Der Hausvater sprach zu seinem Knecht: Gehe eilends in die Gassen und Straßen der Stadt, und führe die Armen und Krüppel, und Lahmen, und Blinden hier herein": wo vom Reich des Herrn (die Rede ist); daß nicht Arme, Krüppel, Lahme, Blinde bezeichnet werden, ist klar, sondern solche, die im geistigen Sinn so beschaffen sind;

Luk.7/22: "Jesus sagte, sie sollten dem Johannes verkündigen, daß die Blinden sehen, die Lahmen gehen, die Aussätzigen gereinigt werden, die Tauben hören, die Toten auferstehen, und den Armen das Evangelium gepredigt werde": nach dem Buchstabensinn werden unter den Blinden, Lahmen, Aussätzigen, Tauben, Toten, Armen keine anderen verstanden, als die so sind, weil es wirklich so geschehen ist, daß nämlich die Blinden das Gesicht wieder erhielten, die Tauben das Gehör, die Aussätzigen Heilung, die Toten das Leben; dennoch aber werden im inneren Sinn ebendieselben verstanden, die (zu verstehen sind) bei Jes.35/5,6: "Dann werden geöffnet werden die Augen der Blinden, und die Ohren der Tauben sich auftun, und es wird hüpfen wie ein Hirsch der Lahme, und singen die Zunge des Stummen": wo (die Rede ist) vom Kommen des Herrn, und von einer neuen Kirche alsdann, die genannt wird die der Heiden, von denen ausgesagt wird, daß sie wären blind, taub, lahm, stumm, so genannt in Rücksicht der Lehre und des Lebens. Denn man muß wissen, daß alle Wunder, die vom Herrn gewirkt wurden, immer solches in sich schlossen, und daher bezeichneten, was unter den Blinden, Lahmen, Aussätzigen, Tauben, Toten im inneren Sinn verstanden wird, infolgedessen die Wunder des Herrn göttlich waren, wie auch diejenigen, die geschahen in Ägypten, in der Wüste und die übrigen, von denen im Wort (die Rede ist); was ein Geheimnis ist.

2384. "Vom Kleinen bis zum Großen", 1. Mose 19/11, daß dies bedeutet im besonderen und im allgemeinen, erhellt aus deren Bedeutung im inneren Sinn, wenn sie ausgesagt werden von den Vernünfteleien und daraus hervorgehenden Lehren, die durch die Männer, die (vor) der Türe des Hauses (waren), bezeichnet werden; denn das Besondere und das Allgemeine verhält sich gleich; denn das Besondere ist wie das Kleine, und das allgemeine des Besonderen wie das Große; was das Besondere gegenüber dem Allgemeinen sei, und wie es sich damit verhalte, sehe man Nr. 920, 1040, 1316.

2385. "Und dieselben mühten sich ab die Türe zu finden", 1. Mose 19/11, daß dies bedeutet, bis dahin, daß sie nichts Wahres mehr, das zum Guten führen würde, sehen konnten, erhellt aus der Bedeutung der Türe, sofern sie ist die Einführung und der Zugang, und sofern sie ist das Wahre selbst, weil dieses zum Guten einführt, wovon Nr. 2356.

Hier aber werden durch die Türe bezeichnet die Erkenntnisse, die zum Wahren einführen sollen, denn die Türe war, wie Nr. 2356 gesagt worden, vor dem Hause; denn es heißt, "Lot sei zur Türe hinausgegangen, und habe die Pforte hinter sich verschlossen": 1. Mose 19/6 daher denn "sich abmühen die Türe zu finden" heißt: nicht sehen was Wahres, das zum Guten führen würde.

Solcherlei werden, besonders in den letzten Zeiten diejenigen, die aus der Vernünftelei Lehrbestimmung ausbrüten, und nichts glauben, wenn sie es nicht ganz begreifen. Das Leben des Bösen fließt dann fortwährend ein in ihre Vernunfttätigkeit (rationale) und gießt ein trügerisches Licht aus dem Feuer der Neigungen zum Bösen ein, und macht, daß sie Falsches als wahr sehen, wie gewöhnlich die, welche im nächtlichen Licht Scheingestalten sehen; ebendasselbe wird hernach mit vielem begründet, und werden dann Lehrbestimmungen daraus, wie sie diejenigen haben, die sagen, daß es auf das Leben, das Sache der Neigung ist, nicht ankomme, sondern allein auf den Glauben, der Sache des Denkens ist.

Daß jedes Prinzip, von welcher Art es immer sein möge, und wenn es das Falsche selbst wäre, einmal angenommen, durch Unzähliges begründet und in äußerer Form so dargestellt werden kann, als ob es das Wahre selbst wäre, kann jedem bekannt sein, daher die Irrlehren (haereses) von denen, wenn sie einmal begründet sind, durchaus nicht mehr abgegangen wird. Aber aus einem falschen Prinzip fließt lediglich nur Falsches hervor, und wenn Wahrheiten unter dasselbe eingestreut werden, so werden sie dennoch, wenn das falsche Prinzip durch sie begründet wird, zu verfälschten Wahrheiten, weil befleckt vom Wesen des Prinzips.

Ganz anders, wenn das Wahre selbst als Prinzip angenommen, und dieses begründet würde, wie z.B., daß die Liebe zum Herrn, und die Liebtätigkeit gegen den Nächsten es seien, wovon das Gesetz abhängt, und wovon alle Propheten reden, und daß sie somit das Wesentliche aller Lehre und Gottesverehrung seien, dann würde das Gemüt erleuchtet durch unzählig vieles im Wort, was sonst im Dunkel des falschen Prinzips verborgen liegen bleibt. Ja alsdann würden die Irrlehren zerstreut, und aus den vielen würde eine Kirche werden, wie sehr auch die daraus fließenden oder dahin führenden Lehrbestimmungen, und dann auch die Gebräuche, verschieden wären. Von dieser Art war die Alte Kirche, die durch mehrere Reiche sich erstreckte, nämlich durch Assyrien, Mesopotamien, Syrien, Äthiopien, Arabien, Libyen, Ägypten, Philistäa bis zu Tyrus und Zidon, durch das Land Kanaan diesseits und jenseits des Jordans. Bei ihnen waren die Lehrbestimmung und Gebräuche verschieden, dennoch aber war es eine Kirche, weil die Liebtätigkeit ihnen wesentlich war. Und damals war das Reich des Herrn auf Erden wie in den Himmeln; denn der Himmel ist von dieser Art, man sehe Nr. 684, 690.

Wenn es so (wäre), so würden alle wie ein Mensch vom Herrn regiert, denn sie wären wie die Glieder und Organe eines Leibes, die, obwohl sie nicht die gleiche Form und nicht die gleiche Verrichtung haben, dennoch sich auf ein Herz beziehen, von dem alle und jede in ihrer Form, die allenthalben verschieden ist, abhängen. Dann würde ein jeder, in was immer für einer Lehre, und in was immer für einem äußeren Gottesdienst er auch sein möge, sagen: der ist mein Bruder, ich sehe, daß er den Herrn verehrt, und daß er gut ist.

2386. Vers 12: Da sprachen die Männer zu Lot: Wen hast du noch hier? den Eidam, und deine Söhne, und deine Töchter, und jeden, den du in der Stadt hast, führe hinaus aus dem Ort.

"Da sprachen die Männer zu Lot" bedeutet, daß der Herr sich denen zuwendet, die im Guten der Liebtätigkeit sind;

"wen hast du noch hier? den Eidam, und deine Söhne, und deine Töchter, und jeden, den du in der Stadt hast, führe hinaus aus dem Ort" bedeutet daß alle, die im Guten der Liebtätigkeit sind, und alles, was ihr angehört, gerettet werden würden, auch die, welche im Wahren des Glaubens sind, wenn sie vom Bösen abtreten; die Eidame sind die den Neigungen zum Guten beigesellten, hier die beizugesellenden Wahrheiten; die Söhne sind die Wahrheiten, die Töchter die Neigungen zum Guten und Wahren; jeder, der in der Stadt ist, ist alles, was etwas vom Wahren an sich hat; der Ort ist der Zustand des Bösen.

2387. "Da sprachen die Männer zu Lot", 1. Mose 19/12, daß dies bedeutet, der Herr wende sich an die, welche im Guten der Liebtätigkeit sind, erhellt aus der Bedeutung der Männer, sofern es der Herr ist, wovon Nr. 2378; aus der Bedeutung von sprechen, sofern es ist sich zuwenden; und was aus der Vorbildung Lots, sofern es diejenigen sind, die im Guten der Liebtätigkeit stehen, wovon Nr. 2324, 2351, 2371; daher daß die Männer zu Lot sprachen, bedeutet, daß der Herr sich denjenigen zuwendet, die im Guten der Liebtätigkeit sind.

2388. "Wen hast du noch hier? den Eidam, und deine Söhne, und deine Töchter, und jeden, den du in der Stadt hast, führe hinaus aus dem Ort", 1. Mose 19/12, daß dies bedeutet, alle die im Guten der Liebtätigkeit sind, und alles, was dieser angehört, würden gerettet werden, auch die, welche im Wahren des Glaubens sind, wenn sie vom Bösen abtreten, erhellt aus der Bedeutung der Eidame, Söhne, Töchter, der Stadt, und des Ortes, wovon nachher.

Daß diejenigen, die im Wahren des Glaubens sind, wenn sie vom Bösen abtreten, selig werden, damit verhält es sich so: die Glaubenswahrheiten sind die eigentlichen Aufnahmegefäße des Guten: Nr. 1900, 2063, 2261, 2269 und nehmen das Gute auf, insoweit der Mensch vom Bösen abläßt; denn das Gute fließt fortwährend ein vom Herrn, das Böse des Lebens aber ist es, was verhindert, daß es aufgenommen wird in den Wahrheiten, die beim Menschen in seinem Gedächtnis oder Wissen sind. Inwieweit daher der Mensch vom Bösen abläßt, insoweit dringt das Gute ein, und fügt sich seinen Wahrheiten ein. Dann wird das Wahre des Glaubens bei ihm zum Guten des Glaubens.

Der Mensch kann zwar das Wahre wissen, auch wenn irgendein weltlicher Beweggrund dazu antreibt, es bekennen, ja sogar überzeugt werden, daß es wahr ist, dennoch aber lebt dieses Wahre nicht, so lang er im Leben des Bösen ist; denn ein solcher Mensch ist wie ein Baum, an dem Blätter sind, aber keine Frucht. Und es ist jenes Wahre wie ein Licht in dem keine Wärme ist, wie es zur Winterszeit ist, wo nichts wächst; ist aber die Wärme darin, dann wird das Licht wie es zur Frühlingszeit ist, wo alles wächst. Das Wahre wird im Wort dem Lichte verglichen, und wird Licht genannt, die Wärme aber wird verglichen der Liebe, und diese wird auch geistige Wärme genannt. Im anderen Leben offenbart sich auch das Wahre durch das Licht, das Gute aber durch die Wärme. Hingegen das Wahre ohne Gutes durch ein kaltes Licht, mit dem Guten aber durch ein dem Frühlingslicht ähnliches. Hieraus wird klar, was das Wahre des Glaubens ohne das Gute der Liebtätigkeit ist. Daher kommt, daß die Eidame und die Söhne, durch die solche Wahrheiten bezeichnet worden sind, nicht gerettet wurden, sondern allein Lot mit seinen Töchtern.

Weil hier gesagt wird, daß auch die, welche im Wahren des Glaubens sind, wenn sie vom Bösen abtreten, selig werden, so muß man wissen, daß es diejenigen sind, die sich zum Glauben bekennen, und gar nicht an die Liebtätigkeit denken, und zwar darum, weil sie so unterrichtet worden sind, und weil sie nicht wissen, was die Liebtätigkeit ist, indem sie meinen, sie bestehe bloß darin, daß man anderen das Seine gibt, und sich eines jeden erbarmt, dann auch weil sie nicht wissen, was der Nächste ist, gegen den Liebtätigkeit (zu üben ist), indem sie meinen, es seien überhaupt alle, beinahe ohne Unterschied, wobei jedoch ebendieselben im Leben der Liebtätigkeit gegen den Nächsten leben, weil im Leben des Guten; solchen schadet es nicht, daß sie sich zum Glauben mit den übrigen bekennen, denn ihrem Glauben wohnt Liebtätigkeit inne, denn diese bedeutet alles Gute des Lebens im allgemeinen und im besondern.

Was also Liebtätigkeit, und was der Nächste ist, wird im Folgenden, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, gesagt werden.

2389. Daß die Eidame die den Neigungen zum Guten und Wahren beigesellten, hier die beizugesellenden Wahrheiten sind, erhellt aus der Bedeutung der Eidame.

Der Mann (vir) bedeutet im Wort das Wahre, und die Ehefrau (uxor) das Gute: Nr. 265, 749, 1007 aus dem Grund, weil eine Art von Ehe (instar conjugii) besteht zwischen dem Wahren und Guten: Nr. 1432, 1904, 2173 daher die Eidame bedeuten die Erkenntnisse des Wahren, denen die Neigungen zum Guten, welche die Töchter sind, beigesellt sind, hier beigesellt werden sollten, denn es heißt im folgenden 14. Vers, Lot sei hinausgegangen, und habe geredet zu den Eidamen, die seine Töchter nahmen, das heißt nehmen wollten.

2390. Daß die Söhne die Wahrheiten sind, oder was dasselbe ist, diejenigen, die in Wahrheiten sind, erhellt aus der Bedeutung der Söhne, sofern sie die Wahrheiten sind, wovon Nr. 489, 491, 533, 1147.

2391. Daß die Töchter die Neigungen zum Guten und Wahren, oder was dasselbe ist, diejenigen sind, die in diesen Neigungen sind, erhellt aus der Bedeutung der Töchter, sofern sie jene Neigungen sind, wovon Nr. 2362.

2392. Daß jeder, "den er hat in der Stadt", alles ist, was etwas vom Wahren an sich hat, erhellt aus der Bedeutung der Stadt, sofern sie ist die Lehre (doctrinale), somit das Wahre in seinem Inbegriff, wovon Nr. 402, 2268.

2393. Daß "der Ort" der Zustand des Bösen ist, erhellt aus der Bedeutung des Ortes, sofern er ist der Zustand, wovon Nr. 1273, 1274, 1275, 1377; hier der Zustand des Bösen, weil es Sodom war, durch welches das Böse im allgemeinen bezeichnet wird: Nr. 2220, 2246, 2322.

2394. Vers 13: Denn wir verderben diesen Ort, weil groß geworden ist ihr Geschrei vor Jehovah, und uns Jehovah gesandt hat, ihn zu verderben.

"Denn wir verderben diesen Ort" bedeutet, daß der Zustand des Bösen, in dem sie waren, sie verdammte;

"weil groß geworden ist ihr Geschrei vor Jehovah" bedeutet, weil das Falsche aus dem Bösen so groß ist;

"und uns Jehovah gesandt hat ihn zu verderben" bedeutet, daß sie notwendig zugrunde gehen müssen.

2395. "Denn wir verderben diesen Ort", 1. Mose 19/13, daß dies bedeutet, daß der Zustand des Bösen, in dem sie waren, sie verdammte, erhellt aus dem Sinn von verderben, wenn es vom Herrn ausgesagt wird, sofern es in der inneren Bedeutung heißt, durch das Böse zugrunde gehen, d.h. verdammt werden; sodann aus der Bedeutung des Ortes, sofern er ist der Zustand des Bösen: Nr. 2393.

Oftmals kommt im Worte vor, daß Jehovah verderbe, im inneren Sinn aber wird verstanden, daß der Mensch sich selbst verderbe, denn Jehovah oder der Herr verdirbt keinen, weil es aber scheint, als ob es von Jehovah oder vom Herrn komme, weil Er alles und jedes sieht und alles und jedes regiert, ist hin und wieder im Worte so gesprochen worden, zu dem Ende, daß die Menschen dadurch in der allgemeinsten Vorstellung gehalten werden sollen, daß alles unter den Augen des Herrn ist, und alles unter Seiner Leitung, und wenn sie zuerst in dieser Vorstellung gehalten werden, so können sie hernach leicht belehrt werden, denn die Erklärungen des Wortes nach seinem inneren Sinn, sind weiter nichts als das einzelne, das die allgemeine Vorstellung aufhellt. Der Grund ist auch, daß die, welche in keiner Liebe sind, in Furcht gehalten werden, und so den Herrn scheuen, und zu Ihm um der Befreiung willen fliehen möchten. Hieraus erhellt, daß es nichts schadet, wenn man dem Buchstabensinn glaubt, obschon der innere Sinn etwas anderes lehrt, nur soll es aus einfältigem Herzen geschehen. Doch hiervon ausführlicher im Folgenden beim 24. Vers, Nr. 2447 wo gesagt wird, Jehovah habe regnen lassen über Sodom und über Amora Schwefel und Feuer.

Die Engel sind, weil sie im inneren Sinne sind, so weit entfernt zu denken, daß Jehovah oder der Herr jemand verderbe, daß sie vielmehr nicht einmal die Vorstellung davon ertragen können. Wird daher dieses und ähnliches im Worte vom Menschen gelesen, so wird der Buchstabensinn gleichsam hinter den Rücken geworfen, und geht zuletzt in den über, daß das Böse selbst es ist, was den Menschen verdirbt, und daß der Herr niemanden verdirbt, wie dies erhellen kann an einem Beispiel, wovon Nr. 1875.

2396. "Weil groß geworden ist ihr Geschrei vor Jehovah", 1. Mose 19/13, daß dies bedeutet, weil das Falsche aus dem Bösen so groß ist, kann erhellen aus der Bedeutung des Geschreis, wovon Nr. 2240 sofern es ausgesagt wird vom Falschen, und hier vom Falschen aus dem Bösen, Nr. 2351.

2397. "Und uns Jehovah gesandt hat, ihn zu verderben", 1. Mose 19/13, daß dies bedeutet, sie müssen notwendig zugrunde gehen, damit verhält es sich ebenso wie mit dem, was Nr. 2395 gesagt worden ist.

Daß "Wir", nämlich die Männer oder Engel, das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Heilige des Herrn sind, ist oben gezeigt worden. Durch dasselbe sind die Guten gerettet worden, und die Bösen zugrunde gegangen, diese jedoch nach jenem Gesetz, daß das Böse selbst sie verdarb, und weil sie dadurch zugrunde gegangen sind, und zwar durch das Kommen des Herrn in die Welt, so wird dem Scheine gemäß gesagt, sie seien gesandt, dieselben zu verderben.

Es heißt mehrmals im Worte vom Herrn, Er sei gesandt worden vom Vater, wie es auch hier heißt: "Gesandt hat uns Jehovah", überall aber wird durch Gesandtwerden im inneren Sinn bezeichnet Ausgehen, wie bei Joh.17/8: "Sie haben angenommen und wahrhaftig erkannt, daß Ich von Dir ausgegangen bin, und haben geglaubt, daß Du Mich gesandt hast"; ebenso anderwärts, wie

Joh.3/17: "Nicht hat Gott Seinen Sohn in die Welt gesandt, daß Er die Welt richte, sondern daß die Welt durch Ihn gerettet werde".

Joh.5/23: "Wer den Sohn nicht ehret, ehret nicht den Vater, Der Ihn gesandt hat; außerdem oftmals anderwärts, wie bei Matth.10/40; 15/24; Joh.3/34; 4/34; 5/30,36-38; 6/29,39,44,57; 7/16,18,28,29; 8/16,18,29,42; 9/4; 10/36; 11/41,42; 17/18; 20/21; Luk.4/43; 9/48; 10/16; Mark.9/37; Jes.61/1.

Ebenso heißt es vom Heiligen des Geistes, es sei gesandt worden, d.h., es gehe aus vom Göttlichen des Herrn wie bei Joh.15/26: "Jesus sagte: Wenn gekommen sein wird der Beistand, den Ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, so wird er von Mir zeugen".

Joh.16/5,7: "Wenn Ich hingegangen sein werde, will Ich den Beistand zu euch senden".

Daher hießen die Propheten Gesandte, weil die Worte, die sie sprachen, vom Heiligen des Geistes des Herrn ausgingen. Und weil aus dem göttlich Guten alles göttlich Wahre ausgeht, so wird der Ausdruck "gesandt werden" eigentlich vom göttlich Wahren ausgesagt.

Was aber Ausgehen sei, ist auch klar, daß nämlich der, welcher ausgeht, oder das, was ausgeht, dem angehört, von dem er oder es ausgeht.

2398. Vers 14: Und Lot ging hinaus, und redete mit seinen Eidamen, die seine Töchter nehmen wollten, und sprach: Machet euch auf, gehet aus von diesem Ort, denn Jehovah wird die Stadt verderben; und er war wie ein Spielender (Scherzender) in den Augen seiner Eidame.

"Und Lot ging hinaus" bedeutet diejenigen, die im Guten der Liebtätigkeit sind, sodann auch das Gute der Liebtätigkeit selbst;

"und redete mit seinen Eidamen, die seine Töchter nehmen wollten" bedeutet mit denen, die in den Wahrheiten sind, denen die Gefühle des Guten (affectiones boni) hätten beigegeben werden können,

"und er sprach, machet euch auf, gehet aus von diesem Ort" bedeutet, daß sie nicht im Zustand des Bösen bleiben sollten;

"denn Jehovah wird die Stadt verderben" bedeutet, sonst müßten sie notwendig zugrunde gehen;

"und er war wie ein Spielender (Scherzender) in den Augen seiner Eidame" bedeutet die Verhöhnung.

2399. "Und Lot ging hinaus", 1. Mose 19/14, daß dies diejenigen bedeutet, die im Guten der Liebtätigkeit sind, sodann auch das Gute der Liebtätigkeit selbst, ist schon früher einige Male gezeigt worden; denn wer diejenigen, die im Guten sind, vorbildet, bezeichnet auch dieses Gute selbst, in dem sie sind.

2400. "Und redete mit seinen Eidamen, die seine Töchter nehmen wollten", 1. Mose 19/14, daß dies bedeutet mit denen, die in den Wahrheiten sind, denen die Gefühle des Guten hätten verbunden werden können, erhellt aus der Bedeutung der Eidame, sofern sie sind die Erkenntnisse des Wahren folglich die Wahrheiten, wovon Nr. 2389, und aus der Bedeutung der Töchter, sofern sie sind die Gefühle des Guten (affectiones veri), wovon Nr. 2362; und weil es heißt, er habe geredet mit seinen Eidamen, die seine Töchter nehmen wollten, so wird bezeichnet, mit denen, die in den Wahrheiten sind, mit denen die Gefühle des Guten hätten verbunden werden können. Weil sie hätten verbunden werden können, so wird gesagt, seine Eidame, weil sie aber nicht verbunden wurden, so heißt es, welche die Töchter nehmen wollten.

Hier wird von der dritten Gattung von Menschen innerhalb der Kirche gehandelt, nämlich von denen, welche die Wahrheiten wissen, aber dennoch im Bösen leben; denn es gibt dreierlei Gattungen von Menschen innerhalb der Kirche:

erstens solche, die im Guten der Liebtätigkeit leben, diese werden vorgebildet durch Lot;

zweitens solche, die ganz im Falschen und Bösen sind, und sowohl das Wahre, als das Gute von sich stoßen; dies sind die, welche durch die Männer Sodoms vorgebildet werden;

drittens solche, die zwar die Wahrheiten wissen, dennoch aber im Bösen sind, diese werden bezeichnet durch die Eidame. Sie sind besonders diejenigen, die lehren, (bei denen) aber das Wahre, das sie lehren, nicht tiefer Wurzel geschlagen hat, als gewöhnlich das bloße Gedächtniswissen, denn es wird erlernt, und feilgeboten bloß um der Ehre und des Einkommens willen; und weil bei solchen der Boden, in dem das Wahre ist, die Selbstliebe, und die Weltliebe ist, so haben sie keinen Glauben des Wahren, sondern nur eine von daher stammende Art von Beredungsglauben (nisi quaedam persuasiva inde); und wie dieser beschaffen sei, wird vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, anderswo gesagt werden; sie werden hier dargestellt durch die Eidame, sofern diese nicht an die Zerstörung Sodoms glaubten, sondern darüber spotteten. Der Glaube ihres Herzens ist auch von solcher Art.

2401. "Und sprach: Machet euch auf, gehet aus von diesem Ort", 1. Mose 19/14, daß dies bedeutet, sie sollten nicht im Zustand des Bösen bleiben, erhellt aus der Bedeutung des Sichaufmachens und Ausgehens, und dann auch des Ortes.

Sich aufmachen liest man oft im Worte, denkt aber dabei wenig an das, was es weiter bezeichnet, weil es unter die Ausdrücke der vertraulichen Redeweise gehört, allein im inneren Sinn schließt es eine Erhebung in sich, wie hier vom Bösen zum Guten; denn das Gemüt wird erhoben, wenn es vom Bösen absteht: Nr. 2388. Ausgehen heißt, zurücktreten oder nicht bleiben; der Ort aber ist der Zustand des Bösen: Nr. 2393. Hieraus erhellt, daß jenes bezeichnet wird.

Wie diejenigen beschaffen sind, die in den Erkenntnissen des Wahren, aber zugleich im Leben des Bösen sind, ist schon früher einige Male gesagt worden, daß sie nämlich, solange sie im Leben des Bösen sind, nichts glauben, denn das Böse wollen und dabei das Wahre gläubig anerkennen, ist gar nicht möglich. Es wird hieraus auch klar, daß der Mensch nicht selig werden kann durch das Denken und Reden des Wahren, ja des Guten, wenn er nichts anderes will, und aus seinem Wollen nichts anderes tut, als das Böse. Eben das Wollen des Menschen ist es, was nach dem Tode lebt, nicht so sein Denken, außer demjenigen, das aus seinem Wollen fließt. Wenn er nun so beschaffen ist, wie sein Wollen, so kann erhellen, was er wohl denken könne von den Glaubenswahrheiten, die er aufgefaßt, ja die er gelehrt hat, da sie ihn ja verdammen würden; er ist alsdann so weit entfernt, aus ihnen zu denken, daß er sie vielmehr verabscheut, ja so weit es zugelassen wird, sie verlästert, gleich des Teufels Rotte.

Die, welche vom Leben nach dem Tode nicht unterrichtet sind, können meinen, daß sie alsdann den Glauben leicht annehmen können, wenn sie sehen, daß der Herr den ganzen Himmel regiert, und wenn sie hören, daß der Himmel darin besteht, Ihn und den Nächsten zu lieben, allein daß die Bösen können den Glauben annehmen, d.h. aus dem Wollen dasselbe glauben, ist so weit (von der Wirklichkeit) entfernt, als die Hölle vom Himmel entfernt ist, denn sie sind ganz und gar im Bösen, und von daher im Falschen. Schon an ihrer bloßen Herkunft oder Gegenwart, erkennt und fühlt man, daß sie gegen den Herrn und gegen den Nächsten sind, somit gegen das Gute und daher gegen das Wahre; es ist eine ruchlose Sphäre, die aus dem Leben ihres Wollens und von daher ihres Denkens ausströmt: Nr. 1048, 1053, 1316, 1504.

Wenn es möglich wäre, daß sie im anderen Leben gläubig und gut würden, durch den bloßen Unterricht, so wäre nicht einer in der Hölle, denn der Herr will (alle), so viele ihrer immer sind, zu Sich in den Himmel erheben; denn Seine Barmherzigkeit ist eine unendliche, weil sie die göttliche selbst ist, und zwar gegen das ganze Menschengeschlecht, mithin sowohl gegen Böse als Gute.

2402. "Denn Jehovah wird die Stadt verderben", 1. Mose 19/14, daß dies bedeutet, sonst müßten sie notwendig zugrunde gehen, erhellt aus der Erklärung beinahe ebenderselben Worte Nr. 2395, 2397.

2403. "Und er war wie ein Spielender (Scherzender) in den Augen seiner Eidame", 1. Mose 19/14, daß dies die Verhöhnung bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von spielen (ludere), sofern es soviel ist als: es sei gleichsam ein Scherz, ein Märchen, ein albernes Gerede, somit solches, worüber sie zu spotten hätten. "In ihren Augen" bedeutet, vor ihrer Vernunft, wie aus der Bedeutung der Augen erhellt: Nr. 212. Hieraus ergibt sich, wie diejenigen geartet sind, die im Wahren des Glaubens, und nicht zugleich im Guten des Lebens sind.

2404. Vers 15: Und wie die Morgenröte aufging, trieben die Engel Lot an zu eilen, und sprachen: Mache dich auf, nimm dein Weib und deine zwei Töchter, die gefunden werden, damit du nicht etwa hingerafft werdest in der Missetat der Stadt.

"Und wie die Morgenröte aufging" bedeutet, wenn das Reich des Herrn herannaht:

"trieben die Engel Lot an zu eilen" bedeutet, daß der Herr sie vom Bösen abhielt, und im Guten erhielt;

"und sprachen: Mach dich auf, nimm dein Weib und deine zwei Töchter", bedeutet das Wahre des Glaubens, und die Gefühle des Wahren und Guten;

"die gefunden werden", heißt, daß sie vom Bösen abgetrennt worden seien;

"damit du nicht etwa hingerafft werdest in der Missetat der Stadt" bedeutet, damit sie nicht durch das Böse des Falschen zugrunde gehen möchten.

2405. "Und wie die Morgenröte aufging", 1. Mose 19/15, daß dies bedeutet, wenn das Reich des Herrn herannaht, erhellt aus der Bedeutung der Morgenröte oder des Morgens im Worte: weil in diesem Kapitel von den nacheinander folgenden Zuständen der Kirche gehandelt wird, so war zuerst die Rede von dem, was geschah am Abend, hernach, was in der Nacht, nun folgt, was in der Morgendämmerung, und gleich darauf, was (geschah) nachdem die Sonne aufgegangen war.

Die Morgendämmerung wird hier ausgedrückt durch (die Worte:) "wie die Morgenröte aufging" und hat dann statt, wenn die Guten (probi) von den Bösen geschieden werden, von welcher Scheidung gehandelt wird in diesem Vers bis zum 22. Vers, dadurch, daß Lot mit Weib und Töchtern ausgeführt und gerettet wurde.

Daß die Scheidung dem Gericht vorausgeht, erhellt aus den Worten des Herrn bei Matth.25/32: "Es werden vor Ihm versammelt werden alle Völkerschaften, und Er wird sie scheiden voneinander, wie der Hirt die Schafe scheidet von den Böcken". Diese Zeit oder dieser Zustand heißt im Worte die Morgenröte, weil alsdann der Herr kommt oder, was dasselbe ist, alsdann Sein Reich herannaht, denn es verhält sich ebenso bei den Guten, denn es leuchtet alsdann bei ihnen eine Art von Morgendämmerung oder Morgenröte auf, daher im Wort das Kommen des Herrn mit dem Morgen verglichen wird, und auch genannt wird der Morgen.

Daß es damit verglichen wird, (erhellt) bei Hos.6/2,3: "Jehovah wird uns lebendig machen nach zwei Tagen, am dritten Tage wird Er uns aufrichten, und wir werden leben vor Ihm, und erkennen, und eifrig trachten Jehovah zu erkennen; wie die Morgenröte ist Sein Ausgang": die zwei Tage für die Zeit und den Zustand, der vorausgeht; der dritte Tag für das Gericht oder das Kommen des Herrn, somit für das Herannahen Seines Reiches: Nr. 720, 901.

Dieses Kommen, oder dieses Herannahen wird der Morgenröte verglichen: bei 2.Sam.23/4: "Der Gott Israels wie das Licht des Morgens, es geht auf die Sonne, ein Morgen ohne Wolke, vom Glanz, vom Regen sproßt es aus der Erde": der Gott Israels für den Herrn, denn kein anderer Gott Israels ward in jener Kirche verstanden; denn Er war vorgebildet in allem und jedem derselben, bei

Joel 2/1,2: "Es kommt der Tag Jehovahs, denn nahe ist er, ein Tag der Finsternis und Dunkelheit, ein Tag der Wolke, und des Dunkels, wie die Morgenröte ausgebreitet über die Berge": auch hier vom Kommen des Herrn und Seinem Reiche; ein Tag der Finsternis und Dunkelheit, weil alsdann die Guten von den Bösen geschieden werden, wie hier Lot von den Männern Sodoms; und nachdem die Guten getrennt sind, die Bösen untergehen.

Daß das Kommen des Herrn oder das Herannahen Seines Reiches nicht mit dem Morgen verglichen, sondern Morgen genannt wird, bei

Dan.8/13,14,26:"Es sprach ein Heiliger: wie lange das Gesicht, das Beständige und die verwüstende Übertretung? Er sprach zu mir: bis zum Abend Morgen, zweitausend dreihundert, und es wird gerechtfertigt werden der Heilige. Das Gesicht des Abends und des Morgens, das genannt worden, ist Wahrheit": der Morgen hier offenbar für das Kommen des Herrn.

Ps.110/3: "Dein Volk von Freiwilligen, am Tage deiner Tapferkeit, in den Ehren der Heiligkeit, vom Schoß der Morgenröte (fällt) dir der Tau deiner Geburt": wo im ganzen Psalm (gehandelt wird) vom Herrn, und von Seinen Siegen in den Versuchungen, welche sind die Tage der Tapferkeit, und die Ehren seiner Heiligkeit. "Vom Schoße der Morgenröte" ist Er, somit die göttliche Liebe, aus der Er kämpfte.

Zeph.3/5: "Jehovah (ist) gerecht inmitten Seiner, nicht wird Er eine Verkehrtheit tun, am Morgen, am Morgen wird Er das Gericht ans Licht bringen": der Morgen für die Zeit und den Zustand des Gerichts, das (eins und) dasselbe ist mit dem Kommen des Herrn, und dieses eins mit dem Herannahen Seines Reiches.

Weil der Morgen diese Bedeutung hatte, so ist, damit ebendasselbe vorgebildet würde, befohlen worden, daß Aharon und seine Söhne aufsetzen sollten die Leuchte und zurichten vom Abend bis zum Morgen vor Jehovah", 2. Mose 27/21: der Abend ist hier die Dämmerung vor dem Morgen: Nr. 2323. Ebenso daß das Feuer auf dem Altar angezündet werden sollte jeden Morgen (singulis auroris), 3. Mose 6/5,12, dann auch daß vom Passahlamm und vom Geheiligten der Opfer, nichts übriggelassen werden sollte bis zum Morgen: 2. Mose 12/10; 23/18/ 34/25; 3. Mose 22/29,30; 4. Mose 9/12, wodurch bezeichnet wurde, daß wenn der Herr kommen würde, die Opfer aufhören sollten.

Im allgemeinen Sinn heißt es Morgen, sowohl wenn die Morgenröte erscheint, als wenn die Sonne aufgeht, und dann wird der Morgen genommen für das Gericht sowohl betreffend die Guten, als über die Bösen, wie in diesem Kapitel.

"Die Sonne ging auf über die Erde, und Lot kam gen Zoar: und Jehovah ließ regnen über Sodom und Amora Schwefel und Feuer": 1. Mose 19/23,24;

ebenso für das Gericht über die Bösen, Ps.101/8: "Jeden Morgen werde ich verderben alle Gottlosen des Landes, auszurotten aus der Stadt Jehovahs alle Missetäter".

Jerem.20/16: "Jener Mann (sei) wie die Städte, die Jehovah umkehrte, ohne daß Ihn gereuete, er höre Geschrei am Morgen".

Weil der Morgen im eigentlichen Sinn den Herrn, Sein Kommen, somit das Herannahen Seines Reiches bedeutet, so kann erhellen, was der Morgen noch weiter bedeutet, nämlich den Aufgang einer neuen Kirche, denn diese ist das Reich des Herrn auf Erden, und zwar sowohl im allgemeinen, als im besonderen, ja auch im einzelnen. Im allgemeinen: wenn von neuem eine Kirche auf dem Erdkreis erweckt wird; im besonderen, wenn der Mensch wiedergeboren und ein neuer wird, denn alsdann ersteht in ihm das Reich des Herrn, und er wird eine Kirche; im einzelnen, so oft bei ihm das Gute der Liebe und des Glaubens wirkt, denn in diesem ist das Kommen des Herrn; daher die Auferstehung des Herrn am dritten Tage Morgens: Mark.16/2,9; Luk.24/1; Joh.20/1.

Dies alles schließt in sich, auch im besondern und einzelnen, daß Er in den Gemütern der Wiedergeborenen täglich, ja jeden Augenblick, aufersteht.

2406. "Trieben die Engel Lot an zu eilen", 1. Mose 19/15, daß dies bedeutet, daß der Herr sie vom Bösen abhielt, und im Guten erhielt, erhellt aus der Bedeutung von eilen und antreiben, sofern es ist drängen, und daß dadurch bezeichnet wird abgehalten werden vom Bösen, erhellt sowohl aus dem inneren Sinn dieser Worte, als aus dem Folgenden.

Der innere Sinn ist, daß wenn die Kirche vom Guten der Liebtätigkeit abzufallen anfängt, sie alsdann vom Herrn kräftiger abgehalten werden vom Bösen, als wenn sie im Guten der Liebtätigkeit ist. Aus dem Folgenden ergibt sich ebendasselbe, daß nämlich, obwohl die Engel Lot zum Ausgehen aus der Stadt antrieben, er dennoch verzog, und daß sie seine Hand, und die seines Weibes und der Töchter ergriffen, und sie hinausführten, und außerhalb der Stadt stellten, wodurch bezeichnet und beschrieben wird, wie der Mensch in jenem Zustand beschaffen ist; denn es wird hier vom zweiten Zustand dieser Kirche gehandelt.

Der erste Zustand ist beschrieben in den Versen 1-3 dieses Kapitels, und besteht darin, daß sie im Guten der Liebtätigkeit seien, und den Herrn anerkennen, und von Ihm (ipso) im Guten befestigt werden; der zweite Zustand wird hier beschrieben, und besteht darin, daß bei den Menschen der Kirche selbst das Böse anfängt dem Guten entgegen zu wirken, und daß sie alsdann vom Herrn mächtig vom Bösen abgehalten und im Guten erhalten werden, und von diesem Zustand wird gehandelt in diesem Vers, und in den folgenden 15-17.

Was die Sache selbst betrifft, so wissen wenige, wenn je einige, daß alle Menschen, so viel ihrer sind, vom Bösen abgehalten werden vom Herrn, und zwar mit einer stärkeren Kraft, als der Mensch irgend glauben kann; denn das Streben eines jeden Menschen geht beständig aufs Böse, und zwar sowohl infolge des anererbten, in das er geboren ist, als infolge des wirklichen, das er sich selbst erworben hat, bis dahin, daß er, würde er nicht durch den Herrn abgehalten, jeden Augenblick jählings zur untersten Hölle fortrennen würde; allein die Barmherzigkeit des Herrn ist so groß, daß er in jedem, auch dem kleinsten Augenblick erhoben, und abgehalten wird, sich in dasselbe zu stürzen. Dies ist auch bei den Guten der Fall, aber mit Unterschied gemäß dem Leben ihrer Liebtätigkeit und ihres Glaubens. So kämpft der Herr fortwährend mit dem Menschen, und für den Menschen mit der Hölle, obwohl es dem Menschen nicht so scheint. Daß dem so ist, wurde (mir) durch viele Erfahrung zu wissen gegeben, wovon, vermöge göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, anderwärts, man sehe auch Nr. 929, 1581.

2407. "Und sprachen: Mache dich auf, nimm dein Weib, und deine zwei Töchter, die gefunden werden", 1. Mose 19/15, daß dies bedeutet das Wahre des Glaubens und die Neigungen zum Wahren und Guten, und daß diese als abgetrennt erfunden wurden, erhellt aus der Bedeutung von sich aufmachen, sofern es ist erhoben werden vom Bösen: Nr. 2401; sodann aus der Bedeutung des Weibes hier, sofern es ist das Wahre des Glaubens, wovon 1. Mose 19/26, wo die Rede ist vom Weibe Lots, daß sie in eine Salzsäule verwandelt worden sei; wie auch aus der Bedeutung der zwei Töchter, sofern sie sind die Neigungen zum Wahren und Guten, wovon Nr. 2362. Daß "die Gefundenen" sind die vom Bösen Geschiedenen, kann ebenfalls erhellen, weil sie gerettet wurden.

Mit diesem wenigen wird jener zweite Zustand der Kirche beschrieben, daß sie nämlich sich nicht aus dem Guten zum Wahren führen lassen, wie früher, sondern durch das Wahre zum Guten, daß sie aber dennoch in einem dunklen Gefühl für das Gute seien; denn in dem Maß, als das Wahre zum Führer wird, verdunkelt sich das Gute; und in dem Maß, als das Gute zum Führer wird, tritt das Wahre in seinem Licht hervor.

2408. "Damit du nicht etwa hingerafft werdest in der Missetat der Stadt", 1. Mose 19/15, daß dies bedeutet: damit sie nicht durch das Böse des Falschen zugrunde gehen möchten, erhellt aus der Bedeutung von Missetat, sofern sie ist das Böse; und aus der Bedeutung der Stadt, sofern sie ist die Lehre, auch die falsche, wovon Nr. 402.

Was das Böse des Falschen sei, kann aus demjenigen erhellen, was Nr. 1212, 1679 gesagt worden ist.

2409. Vers 16: Und er zögerte, und die Männer ergriffen seine Hand, und die Hand seines Weibes, und die Hand seiner zwei Töchter, bei der schonenden Nachsicht Jehovahs mit ihm, und führten ihn hinaus, und stellten ihn außerhalb der Stadt.

"Und er zögerte" bedeutet ein Widerstreben von der Natur des Bösen her;

"und die Männer ergriffen seine Hand, und die Hand seines Weibes, und die Hand seiner zwei Töchter" bedeutet daß der Herr mächtig vom Bösen abgehalten und so gestärkt habe das durch Lot, sein Weib und seine Töchter bezeichnete Gute und Wahre;

"bei der schonenden Nachsicht Jehovahs mit ihm" bedeutet aus Gnade und Barmherzigkeit;

"und sie führten ihn hinaus, und stellten ihn außerhalb der Stadt" bedeutet seinen Zustand alsdann.

2410. "Und er zögerte", 1. Mose 19/16, daß dies das Widerstreben aus der Natur des Bösen bedeutet, erhellt aus dem, was Nr. 2406 gesagt worden ist; denn das Böse, das im Menschen ist, wirkt fortwährend dem Guten, das vom Herrn ist, entgegen.

Das Böse aus dem Anererbten und das aus dem eigenen Tun klebt dem Menschen an in seinen einzelnen Gedanken, ja in den kleinsten Teilchen der Gedanken, dies zieht ihn abwärts, der Herr aber hält ihn ab und erhebt ihn durch das Gute, das Er einflößt. So wird der Mensch zwischen dem Guten und Bösen in der Schwebe erhalten. Würde er daher auch nur einen kleinen Augenblick nicht durch den Herrn vom Bösen abgehalten, so würde er von selbst hinabstürzen; und dies in diesem Zustand, in dem der Mensch der Kirche ist, den Lot jetzt vorbildet, noch mehr als im früheren Zustand. Jener Zustand besteht darin, daß er anfängt, nicht sowohl aus dem Guten als aus dem Wahren zu denken und zu handeln, somit aus einer gewissen Entfernung vom Guten.

2411. "Und die Männer ergriffen seine Hand, und die Hand seines Weibes, und die Hand seiner zwei Töchter", 1. Mose 19/16, daß dies bedeutet, der Herr habe das durch Lot, sein Weib und seine Töchter bezeichnete Gute und Wahre mächtig vom Bösen abgehalten und so gestärkt, erhellt aus der Bedeutung der Männer, sofern es ist der Herr, wovon oben; aus der Bedeutung der Hand, sofern sie ist die Macht, wovon Nr. 878; sodann aus der Bedeutung Lots, sofern er ist das Gute der Liebtätigkeit, wovon Nr. 2324, 2351, 2371, 2399; aus der Bedeutung des Weibes, sofern es ist das Wahre des Glaubens, wovon im folgenden 26. Vers; und aus der Bedeutung der Töchter, sofern sie sind die Neigungen zum Wahren und Guten, wovon Nr. 489, 490, 491, 2362; sodann endlich aus demjenigen, was Nr. 2388 gesagt worden ist, daß nämlich das Gute und Wahre vom Herrn in dem Maß einfließe, als der Mensch vom Bösen abgehalten wird, folglich daß insoweit das durch Lot, sein Weib, und seine zwei Töchter bezeichnete Gute und Wahre gestärkt wird.

Dies kann auch jeder, aus eigener Erfahrung, wenn er nachdenkt, wissen, denn inwieweit er vom Leiblichen und Weltlichen entfernt wird, insoweit ist er in einer geistigen Vorstellung, d.h., wird er himmelwärts erhoben, wie dies geschieht, wenn er in heiliger Andacht ist, wenn in einer Versuchung, sodann wenn in unglücklichen Umständen oder in Krankheiten. Daß alsdann die leiblichen und weltlichen Dinge, d.h. die Liebe zu denselben, entfernt ist, ist bekannt. Der Grund ist der, daß das Himmlische und Geistige vom Herrn fortwährend einfließt, allein das Böse und das Falsche aus diesem, so wie das Falsche und das Böse aus ihm, das vom Leiblichen und Weltlichen her einfließt, ist es, was verhindert, daß es aufgenommen wird.

2412. "Bei der schonenden Nachsicht Jehovahs mit ihm", 1. Mose 19/16, daß dies bedeutet aus Gnade und Barmherzigkeit, erhellt aus der Bedeutung der schonenden Nachsicht (clementia) Jehovahs, die nichts anderes sein kann, als Gnade und Barmherzigkeit.

Daß der Mensch vom Bösen abgehalten, und im Guten erhalten wird vom Herrn, aus lauter Barmherzigkeit, sehe man Nr. 1049. Daß sowohl die Gnade als die Barmherzigkeit genannt wird, geschieht aus dem Nr. 598, 981 angegebenen Grund, weil nämlich die, welche im Wahren und von daher im Guten sind, nur die Gnade, hingegen die, welche im Guten und von daher im Wahren sind, die Barmherzigkeit des Herrn anflehen; was von dem ungleichen Zustand der Demut und der von daher stammenden Anbetung herkommt, der nicht ist bei dem einen wie bei dem anderen.

2413. "Und führten ihn hinaus, und stellten ihn außerhalb der Stadt", 1. Mose 19/16, daß dies seinen Zustand alsdann bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von hinausführen, sofern es ist abhalten, und aus der Bedeutung von außerhalb der Stadt stellen, sofern es ist vom Falschen weg. Der Zustand war also alsdann, daß durch die Abhaltung vom Bösen, das Gute und Wahre vom Herrn gestärkt wurde.

2414. Vers 17: Und es geschah, als sie dieselben hinausführten, da sprach Er: Rette dich ob deiner Seele, blicke nicht hinter dich, und bleibe nicht stehen in der ganzen Ebene; auf den Berg rette dich, damit du nicht hingerafft werdest.

"Und es geschah, als sie dieselben hinausführten" bedeutet den Zustand, da sie vom Falschen und Bösen abgehalten wurden;

"da sprach Er: Rette dich ob deiner Seele" bedeutet, er solle sorgen für sein ewiges Leben;

"blicke nicht hinter dich" bedeutet, er solle nicht auf die Lehrbestimmungen hinsehen;

"und bleibe nicht stehen in der ganzen Ebene" bedeutet, er soll in keiner derselben verweilen;

"auf den Berg rette dich" bedeutet zum Guten der Liebe und der Liebtätigkeit;

"damit du nicht hingerafft werdest" bedeutet, widrigenfalls würde er verlorengehen.

2415. "Und es geschah, als sie dieselben hinausführten", 1. Mose 19/17, daß dies den Zustand bedeutet, da sie vom Falschen und Bösen abgehalten wurden, erhellt aus demjenigen, was soeben Nr. 2413, sodann aus dem was Nr. 2388, 2411 gesagt worden ist.

2416. "Da sprach Er: Rette dich ob deiner Seele", 1. Mose 19/17, daß dies bedeutet, er solle sorgen für sein ewiges Leben, erhellt ohne Erklärung; wie er aber sorgen soll für sein Leben, folgt jetzt.

2417. "Blicke nicht hinter dich", 1. Mose 19/17, daß dies bedeutet, er solle nicht hinsehen auf die Lehrbestimmungen, erhellt aus der Bedeutung von "hinter sich blicken", da die Stadt hinter ihm lag, und der Berg vor ihm war; denn durch die Stadt wird bezeichnet der Lehrbegriff: Nr. 402, 2268, 2392, durch den Berg aber die Liebe und Liebtätigkeit: Nr. 795, 1430. Daß dies die Bedeutung ist, wird sich in der Erklärung zum 26. Vers herausstellen, wo gesagt wird, daß das Weib hinter ihn blickte, und zur Salzsäule wurde.

Jeder kann erkennen, daß hierin, nämlich in dem Hinter-sich-Blicken, ein göttliches Geheimnis liegt, und daß dieses tiefer verborgen liegt, als daß man es sehen könnte; denn in dem Hinter-sich-Blicken erscheint nichts Arges, dennoch aber ist es von so großer Wichtigkeit, daß gesagt wird, er soll sich retten ob seiner Seele, d.h., er soll sorgen für sein ewiges Leben, dadurch daß er nicht hinter sich blicke. Was aber das Hinsehen auf die Lehrbestimmungen sei, wird man im Folgenden sehen: hier soll nur gesagt werden, was Lehrbestimmung (Doctrinale) ist:

Es gibt zweierlei Lehren, die eine ist die der Liebe und der Liebtätigkeit, die andere ist die des Glaubens. Jede Kirche des Herrn hat in ihrem Anfang, wenn sie noch jugendlich und Jungfrau ist, keine andere Lehre und liebt keine andere, als die der Liebtätigkeit, denn diese ist die des Lebens, allmählich aber wendet sich die Kirche von dieser Lehre ab, bis dahin, daß sie anfängt sie gering zu schätzen, und endlich zu verwerfen, und dann erkennt sie gar keine andere Lehre an, als die, welche genannt wird die des Glaubens, und wenn sie diesen von der Liebtätigkeit trennt, so steht die Lehre im Bund mit dem Leben des Bösen. Von jener Art war die (christliche) Urkirche oder die aus den Heiden, nach dem Kommen das Herrn; diese hatte in ihrem Anfang keine andere Lehre, als die Liebe und Liebtätigkeit, denn diese (Lehre) hatte der Herr selbst gepredigt, man sehe Nr. 2371 E. Allein nach Seiner Zeit begann, so wie die Liebe und Liebtätigkeit zu erkalten anfing, allmählich die Lehre des Glaubens, und mit ihr Meinungsverschiedenheiten und Spaltungen (haereses), die sich mehrten wie sie an dieser festhielten.

Ebenso die Alte Kirche, die nach der Sündflut bestand, und über so viele Reiche verbreitet war: Nr. 2385 auch sie kannte in ihrem Anfang keine andere Lehre, als die Lehre der Liebtätigkeit, weil diese ihr Absehen auf das Leben hatte und dasselbe einflößte (imbuebat), und so sorgten sie für ihr ewiges Wohl; dennoch aber fingen nach einiger Zeit einige an auch die Lehre des Glaubens auszubilden, den sie zuletzt von der Liebtätigkeit trennten, allein diese nannte man Cham, weil sie im Leben des Bösen waren, man sehe Nr. 1062, 1063, 1076.

Die Älteste Kirche, die vor der Sündflut bestand, und vor den übrigen der Mensch (Adam) hieß, war im eigentlichen Innewerden (perceptio) der Liebe zum Herrn und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, somit hatte sie die Lehre der Liebe und Liebtätigkeit als eine ihr eingeschriebene; allein auch damals gab es solche, die den Glauben ausbildeten, und als sie diesen zuletzt von der Liebtätigkeit trennten, wurden sie Kain genannt, denn durch Kain wird ein solcher Glaube bezeichnet, und durch Habel, den er tötete, die Liebtätigkeit, man sehe die Auslegung zum 4. Kapitel des 1. Buches Mose.

Hieraus kann erhellen, daß es zweierlei Lehrbegriffe gibt, wovon der eine der der Liebtätigkeit, der andere der des Glaubens ist, obwohl beide an sich eins sind, denn die Lehre der Liebtätigkeit schließt alles zum Glauben Gehörige in sich. Wenn aber die Lehre bloß aus solchen Stücken, die Gegenstand des Glaubens sind, gebildet wird, dann heißt sie zweierlei (duplex), weil der Glaube von der Liebtätigkeit getrennt wird.

Daß sie heutzutage getrennt sind, kann daraus erhellen, daß man ganz und gar nicht weiß, was die Liebtätigkeit, und was der Nächste ist. Die, welche bloß in der Lehre des Glaubens sind, halten fest, daß die Liebtätigkeit gegen den Nächsten nichts anderes sei, als anderen von dem Seinigen geben, und sich eines jeden erbarmen, denn jeden, ohne Unterschied, nennen sie den Nächsten, während doch die Liebtätigkeit (caritas) alles und jedes Gute beim Menschen ist, in seiner Neigung, und in seinem Eifer, und von daher in seinem Leben. Und der Nächste ist alles Gute bei anderen, von dem er angeregt wird, folglich diejenigen, die im Guten sind, und zwar dies mit aller Unterscheidung. So ist zum Beispiel derjenige in der Liebtätigkeit und Barmherzigkeit, der Gerechtigkeit und Recht ausübt, durch Bestrafung des Bösen und Belohnung der Guten. In der Bestrafung der Bösen ist Liebtätigkeit, denn so wird er vom Eifer getrieben, einen solchen zu bessern, und zugleich andere zu beschützen, daß ihnen von jenen her nicht Böses geschehe; denn so sorgt er wohlwollend auch für den, der im Bösen ist, oder für den Feind, und so sorgt er wohlwollend für andere, und für den Staat selbst, und zwar aus Liebtätigkeit gegen den Nächsten. Ebenso verhält es sich mit dem übrigen Guten des Lebens, denn Gutes des Lebens ist gar nicht möglich, wenn es nicht aus der Liebtätigkeit gegen den Nächsten stammt, denn auf diese zielt es ab, und diese schließt es in sich.

Weil so große Dunkelheit darüber herrscht, was die Liebtätigkeit und was der Nächste ist, so ist hieraus auch klar, daß nachdem die Lehre des Glaubens die erste Stelle eingenommen hat, die Lehre der Liebtätigkeit unter die verlorenen Dinge gehört, während doch sie allein es war, was in der Alten Kirche ausgebildet wurde, so daß man alles Gute, das Sache der Liebtätigkeit gegen den Nächsten war, d.h. alle, die im Guten waren, in Klassen brachte, und zwar mit vielen Unterscheidungen, und ihnen auch (besondere) Namen gab, und sie nannte: Arme, Elende, Unterdrückte, Kranke, Nackte, Hungrige, Durstige, Gefangene oder im Kerker Befindliche, Fremdlinge, Waisen, Witwen. Einige auch Lahme, Blinde, Taube, Stumme, Krüppel, außer mehreren anderen. Dieser Lehre gemäß sprach der Herr im Alten Testament, daher in diesem so oft dergleichen vorkommen; und nach ebenderselben sprach auch der Herr selbst, wie bei Matth.25/35,36,38-45; Luk.14/13,21 und mehrmals anderwärts. Daher kommt es, daß jene Namen etwas anderes im inneren Sinn bedeuten.

Damit nun die Lehre der Liebtätigkeit wieder hergestellt werde, so soll, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, in der Folge gesagt werden, wer jene sind, und im allgemeinen und besonderen, was die Liebtätigkeit und was der Nächste ist.

2418. "Bleib nicht stehen in der ganzen Ebene", 1. Mose 19/17, daß dies bedeutet, er solle bei keiner derselben (Lehrbestimmung) verweilen, erhellt aus der Bedeutung der Ebene, sofern sie ist das Ganze der Lehre, wovon sogleich. Wie es sich damit verhält, daß er bei keiner derselben verweilen solle, wird beim 26. Vers gesagt werden, wo es von dem Weibe Lots heißt, daß sie hinter ihn gesehen habe.

Daß die Ebene im Wort alles zur Lehre Gehörige bedeutet, erhellt bei Jerem.48/8: "Kommen wird der Verwüster zu jeder Stadt, und keine Stadt wird entrinnen, und zugrunde gehen wird das Tal, und verdorben werden die Ebene": die Stadt für die falsche Lehre, die Ebene für alles, was zu dieser Lehre gehört;

Joh.Offenb.20/7-9: "Wann vollendet sein werden die tausend Jahre, so wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden, und wird ausgehen zu verführen die Völkerschaften, den Gog und den Magog, sie zu versammeln zum Krieg, deren Zahl ist wie der Sand des Meeres; sie erhoben sich nun über die ganze Ebene der Erde, und umgaben das Lager der Heiligen, aber es fiel Feuer von Gott aus dem Himmel herab, und verzehrte sie": wo Gog und Magog für diejenigen stehen, die in einem äußeren Gottesdienst ohne inneren sind, der somit abgöttisch geworden ist: Nr. 1151. Die Ebene der Erde für die Lehrbestimmungen der Kirche, die von jenen verwüstet werden, das Lager der Heiligen für das Gute der Liebe und Liebtätigkeit; mit dem durchs Feuer von Gott aus dem Himmel Verzehrten verhält es sich ebenso wie mit den Männern Sodoms und Amoras, 1. Mose 19/24; außerdem werden die Lehren der Liebtätigkeit Städte des Berges genannt, und die Lehren des Glaubens Städte der Ebene: Jerem.33/13.

2419. "Auf den Berg rette dich", 1. Mose 19/17, daß dies bedeutet zum Guten der Liebe und der Liebtätigkeit, erhellt aus der Bedeutung des Berges, sofern er ist die Liebe und Liebtätigkeit, wovon Nr. 795, 1430.

2420. "Damit du nicht hingerafft werdest", 1. Mose 19/17, daß dies bedeutet widrigenfalls würde er zugrunde gehen, erhellt ohne Erklärung.

2421. Vers 18,19: Und Lot sprach zu ihnen: Nicht doch, meine Herren! Siehe doch, Dein Knecht hat Gnade gefunden in Deinen Augen, und Du hast groß gemacht Deine Barmherzigkeit, die Du getan hast an mir, am Leben zu erhalten meine Seele; aber ich werde mich nicht retten können auf den Berg, daß mir nicht etwa anklebe das Böse, und ich sterbe.

"Und Lot sprach zu ihnen: Nicht doch, meine Herren" bedeutet die Schwachheit, daß er nicht könnte;

"siehe doch, Dein Knecht hat Gnade gefunden in Deinen Augen" bedeutet die Selbstdemütigung aus der Neigung zum Wahren;

"und Du hast groß gemacht Deine Barmherzigkeit" bedeutet einen Schatten (instar) von Demut aus der Neigung zum Guten;

"die Du getan hast an mir, am Leben zu erhalten meine Seele" bedeutet darum, weil Er ihn retten wollte;

"aber ich werde mich nicht retten können auf den Berg" bedeutet den Zweifel, ob er das Gute der Liebtätigkeit würde haben können;

"daß mir nicht etwa anklebe das Böse, und ich sterbe" bedeutet, es würde dann nicht anders geschehen können als zugleich aus dem Bösen, und er würde so verdammt werden.

2422. "Und Lot sprach zu ihnen: Nicht doch, meine Herren", 1. Mose 19/18, daß dies die Schwachheit bedeutet, daß er nicht könnte, erhellt aus der Gefühlsregung in den Worten selbst, sodann aus dem Folgenden.

Hier wird nun vom dritten Zustand der Kirche gehandelt, der durch Lot in diesem Kapitel vorgebildet wird; und dieser ist, daß sie nicht mehr denken und handeln aus Neigung zum Guten, sondern aus Neigung zum Wahren, und ein solcher Zustand tritt ein, wenn die Neigung zum Guten sich zu vermindern, und gleichsam zurückzutreten anfängt. Das Gute ist zwar da, allein es hat sich mehr gegen das Inwendige zurückgezogen, daher es im Dunkeln ist, sich aber äußert in einer gewissen Neigung, welche die Neigung zum Wahren (affectio veri) heißt. Was die Neigung zum Guten, und was die Neigung zum Wahren sei, sehe man Nr. 1997 und in dem gleich folgenden Absatz 2425.

Das Dasein dieser Zustände kommt dem Menschen nicht zum Vorschein, noch weniger ihre Beschaffenheit, allein sie erscheinen den Engeln wie im hellen Licht, denn die Engel sind in jeder guten Neigung des Menschen. Sie erscheinen auch dem Menschen selbst, sobald er ins andere Leben kommt. Gemäß diesen Neigungen, und gemäß deren Beschaffenheit, sind die Guten in Gesellschaften abgeteilt: Nr. 685.

2423. "Siehe doch, Dein Knecht hat Gnade gefunden in Deinen Augen", daß dies die Selbstdemütigung aus der Neigung zum Wahren bedeutet, "und Du hast groß gemacht Deine Barmherzigkeit", 1. Mose 19/19, daß dies einen Schatten von Selbstdemütigung aus der Neigung zum Guten bedeutet, kann aus demjenigen erhellen, was von der Gnade und Barmherzigkeit schon Nr. 598, 981 gesagt worden ist; denn die, welche in der Neigung zum Wahren sind, können sich nicht so tief demütigen, daß sie von Herzen anerkennen, daß alles Sache der Barmherzigkeit ist, daher sie statt derselben die Gnade nennen. Ja, je weniger Neigung zum Wahren bei ihnen ist, desto weniger Demut ist auch im Aussprechen der Gnade. Umgekehrt aber, je mehr Neigung zum Guten bei jemandem ist, desto mehr Demut hat er beim Aussprechen der Barmherzigkeit.

Hieraus wird offenbar, wie groß der Unterschied ist zwischen der Anbetung und somit der Gottesverehrung bei denen, die in der Neigung zum Wahren, und bei denen, die in der Neigung zum Guten sind, denn damit Gottesverehrung da sei, muß Anbetung da sein, und damit Anbetung da sei, muß Demut da sein und zwar in allem und jedem der Gottesverehrung.

Daraus erhellt, warum hier sowohl die Gnade, als die Barmherzigkeit genannt wird.

2424. "Die Du getan hast an mir, am Leben zu erhalten meine Seele", 1. Mose 19/19, daß dies bedeutet darum, weil Er ihn retten wollte, erhellt ohne Erklärung.

2425. "Aber ich werde mich nicht retten können auf den Berg", 1. Mose 19/19, daß dies den Zweifel bedeutet, ob er das Gute der Liebtätigkeit würde haben, d.h. denken und handeln können aus jenem Guten, erhellt aus der Bedeutung des Berges, sofern er ist Liebe und Liebtätigkeit, wovon Nr. 795, 1430.

Was den Zweifel anbelangt, so verhält es sich damit so: die in der Neigung zum Wahren sind, bei denen ist in ihrer Neigung zum Wahren die Neigung zum Guten, aber so dunkel, daß sie dessen nicht bewußt werden, somit auch nicht wissen, was die Neigung zum Guten, und was echte Liebtätigkeit ist, sie meinen es zwar zu wissen, allein aus dem Wahren, somit aus der Wissenschaft, nicht aber aus dem Guten selbst, dennoch aber tun sie Gutes der Liebtätigkeit, nicht um damit etwas zu verdienen, sondern aus Gehorsam, und zwar dies insoweit als sie fassen, daß es wahr ist; denn sie lassen sich vom Herrn aus dem Dunkel des Guten durch das Wahre, das ihnen als wahr erscheint, leiten.

Wie zum Beispiel, weil sie nicht wissen, was der Nächste ist, so tun sie einem jeden Gutes, von dem sie glauben, er sei der Nächste, besonders den Armen, weil diese als von weltlichen (Gütern) entblößt, sich arm nennen. Den Waisen und Witwen, weil sie so genannt werden; den Fremdlingen, weil sie solche sind, und so im übrigen; und zwar dies solange sie nicht wissen, was durch die Armen, die Waisen, Witwen, Fremdlinge, usw. bezeichnet wird; weil jedoch in ihrer Neigung zum scheinbar Wahren dunkel verborgen liegt die Neigung zum Guten, durch das der Herr sie leitet so zu tun, so sind sie zugleich dem Inwendigen nach in dem Guten, in dem bei ihnen die Engel sind, und hier sich ergötzen an ihren Scheinbarkeiten des Wahren, von denen sie angeregt werden.

Hingegen die, welche im Guten der Liebtätigkeit und aus diesem in der Neigung zum Wahren sind, tun alles mit Unterscheidung, denn sie sind im Licht, denn das Licht des Wahren kommt nirgend anders her, als aus dem Guten, weil durch das Gute der Herr einfließt. Diese tun den Armen, Waisen, Witwen, Fremdlingen nicht deswegen bloß Gutes, weil sie so genannt werden, denn sie wissen, daß die, welche gut sind, seien sie arm oder reich, die Nächsten sind mehr als andere, denn von den Guten geschieht anderen Gutes, und so viel sie daher diesen Gutes tun, so viel (tun sie es) durch dieselben anderen. Sie wissen auch zu unterscheiden zwischen dem Guten, und somit zwischen den Guten. Das allgemeine Beste (commune bonum) selbst heißen sie noch mehr ihren Nächsten, denn in diesem wird das Gute noch mehrerer bezweckt. Das Reich des Herrn auf Erden, welches ist die Kirche, erkennen sie noch mehr für ihren Nächsten an, gegen den Liebtätigkeit (zu üben) ist. Das eigentliche Reich des Herrn in den Himmeln noch mehr. Die aber den Herrn diesen allen vorziehen, Ihn allein anbeten, und Ihn über alles lieben, solche leiten von Ihm die Abstufungen (derivationes) des Nächsten ab; denn im höchsten Sinn ist der Herr selbst der Nächste; somit alles Gute, insoweit es von Ihm ist.

Diejenigen aber, die im Gegensatz sind, leiten die Abstufungen des Nächsten von ihnen selbst ab, und erkennen als Nächsten nur diejenigen an, die ihnen günstig sind und dienen, und heißen auch keine andere Brüder und Freunde, und zwar mit Unterschied, je nachdem sie mit ihnen eins ausmachen.

Hieraus kann erhellen, was der Nächste ist, nämlich einem jeden gemäß der Liebe, in der er ist; und daß in Wahrheit der Nächste ist, wer in der Liebe zum Herrn und in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten ist, und zwar mit aller Unterscheidung, somit ist es das Gute selbst bei einem jeden, was bestimmend ist.

2426. "Daß mir nicht etwa anklebe das Böse, und ich sterbe", 1. Mose 19/19, daß dies bedeutet, es würde dann nicht anders geschehen können, als daß er zugleich im Bösen wäre, und so verdammt werden würde, erhellt ohne Erklärung.

Was dieses in sich schließt, kann man wissen aus dem, was schon Nr. 301, 302, 303, 571, 582, 1001, 1327, 1328 gesagt und gezeigt worden ist, nämlich, daß der Herr stets vorsieht, daß das Böse nicht mit dem Guten vermischt werde, sondern der Mensch in dem Maß, als er im Bösen ist, auch vom Guten entfernt wird, denn es ist besser, daß er ganz im Bösen sei, als im Bösen und zugleich im Guten; denn wenn im Bösen und zugleich im Guten, so kann es nicht anders sein als daß er verdammt ist auf ewig: es sind die Betrüger und Heuchler innerhalb der Kirche, die in dieser Gefahr vor anderen sind.

Dies nun heißt im inneren Sinn, daß mir nicht anklebe das Böse, und ich sterbe.

2427. Vers 20: Siehe doch, diese Stadt ist nahe, dahin zu fliehen, und sie ist klein, dahin möchte ich mich retten: ist sie nicht klein? und es würde leben meine Seele.

"Siehe doch, diese Stadt ist nahe, dahin zu fliehen" bedeutet, möchte es doch erlaubt sein, aus dem Wahren des Glaubens;

"und sie ist klein" bedeutet, aus dem wenigen, das er habe;

"dahin möchte ich mich retten" bedeutet, möchte doch erlaubt sein, von ihm aus auf das Gute hinzusehen;

"ist sie nicht klein" bedeutet, ob er nicht ein klein wenig haben dürfte;

"und es würde leben meine Seele" bedeutet, daß er so vielleicht gerettet würde.

2428. "Siehe doch, diese Stadt ist nahe, dahin zu fliehen", 1. Mose 19/20, daß dies bedeutet, möchte es erlaubt sein aus dem Wahren des Glaubens, erhellt aus der Bedeutung der Stadt, sofern sie ist die Lehre, somit das Wahre des Glaubens, wovon Nr. 402, 2268; nahe heißt sie, weil das Wahre verwandt ist mit dem Guten; dahin fliehen bedeutet daher, möchte es doch erlaubt sein aus diesem, weil er es nicht vermöchte aus dem Guten: Nr. 2422.

2429. "Und sie ist klein", 1. Mose 19/20, daß dies bedeutet, aus dem wenigen, das er habe, kann erhellen aus der Bedeutung der Stadt, sofern sie ist das Wahre, wovon soeben; daß sie klein ist, bedeutet, er habe wenig Wahres, hier aus dem wenigen, das er habe, wie aus dem Vorhergehenden und Folgenden erhellt.

Was die Sache selbst betrifft, nämlich daß diejenigen, die in der Neigung zum Wahren sind, wenig Wahres haben, im Vergleich mit denen, die in der Neigung zum Guten sind, kann daraus erhellen, daß sie aus dem ganz wenigen und dunklen Guten, das sie haben, aufs Wahre hinsehen. Das Wahre beim Menschen verhält sich ganz gemäß dem Guten bei ihm, wo wenig Gutes ist, da ist auch wenig Wahres, sie stehen in gleichem Verhältnis, und auf gleicher Stufe, oder halten, wie man sagt, gleichen Schritt; was zwar als widersinnig erscheinen kann, dennoch aber verhält es sich so.

Das Gute ist das eigentliche Wesen des Wahren, das Wahre ohne sein Wesen ist nicht wahr, obwohl es scheint, als ob es dies wäre. Es ist bloß etwas Tönendes, und wie ein leeres Gefäß: Will jemand das Wahre bei sich haben, so muß er es nicht nur wissen, sondern auch anerkennen und ihm Glauben schenken, geschieht dies, dann erst hat er das Wahre, weil es dann ihn anregt, und bleibt. Anders, wenn er das Wahre nur weiß, und nicht anerkennt, und ihm Glauben schenkt, dann hat er das Wahre nicht in sich, wie bei vielen der Fall ist, die im Bösen sind. Solche können das Wahre wissen, und zuweilen besser als andere, haben es aber dennoch nicht, ja sie haben es um so weniger, weil sie es in ihrem Herzen leugnen.

Es wird vom Herrn vorgesehen, daß niemand mehr Wahres habe, d.h. anerkenne und glaube, als soviel er Gutes annimmt. Daher kommt, daß es hier von der Stadt, durch die das Wahre bezeichnet wird, heißt, sie sei klein, und wieder in diesem Vers: "Ist sie nicht klein?" Dann im 22. Vers: "er nannte den Namen der Stadt Zoar", wodurch in der Grundsprache bezeichnet wird wenig, aus dem Grund, weil hier von denjenigen gehandelt wird, die in der Neigung zum Wahren sind, und nicht so in der Neigung zum Guten.

2430. "Dahin möchte ich mich retten", 1. Mose 19/20, daß dies bedeutet, möchte doch erlaubt sein, von ihm aus auf das Gute hin zu sehen, kann erhellen aus dem, was vorhergeht, und aus dem, was folgt. Es wurde gesagt, er sollte sich retten auf den Berg, durch den das Gute der Liebe und Liebtätigkeit bezeichnet wird: Nr. 2419; darauf aber ward geantwortet, er könne dies nicht, wohl aber zur Stadt, durch die das Wahre des Glaubens bezeichnet wird: Nr. 2428, somit er könne von dem Wahren sein Absehen auf das Gute, oder, was das gleiche ist, vom Glauben aus auf die Liebtätigkeit haben; es war auch jene Stadt unten am Berg gelegen, und von ihr aus stieg er hinauf und wohnte auf dem Berg, allein in einer Höhle daselbst: 1. Mose 19/30.

2431. "Ist sie nicht klein", 1. Mose 19/20, daß dies bedeutet, ob er nicht ein klein wenig haben dürfe, erhellt aus demjenigen, was Nr. 2429 gesagt worden ist, somit ohne weitere Erklärung.

Diese Frage steht deswegen da, weil der Herr allein weiß, wie viel Gutes im Wahren ist, somit wie viel Wahres beim Menschen ist.

2432. "Und es würde leben meine Seele", 1. Mose 19/20, daß dies bedeutet, er würde so vielleicht gerettet werden, erhellt ebenfalls ohne Erklärung; daß er auch wirklich gerettet wurde, weil in seinem Wahren Gutes war, erhellt aus dem, was folgt, nämlich aus der Antwort: "Siehe, ich habe angenommen dein Angesicht auch in Rücksicht dieses Wortes, daß Ich nicht umkehre die Stadt, von der du geredet hast": 1. Mose 19/21; und nachher: "Die Sonne ging auf über die Erde, und Lot kam gen Zoar": 1. Mose 19/23 worunter verstanden wird, daß diejenigen selig werden, die in der Neigung zum Wahren, d.h., die im Glauben sind, wenn es nur ein Glaube des Guten ist.

2433. Vers 21: Und Er sprach zu ihm: Siehe, Ich habe angenommen dein Angesicht, auch in Rücksicht dieses Wortes, daß Ich nicht umkehre die Stadt, von der du geredet hast.

"Und Er sprach zu ihm: Siehe, Ich habe angenommen dein Angesicht auch in Rücksicht dieses Wortes" bedeutet die Einwilligung (annuentia), wofern das Inwendige im Wahren etwas vom Guten an sich habe;

"daß Ich nicht umkehre die Stadt, von der du geredet hast" bedeutet, er würde so nicht zugrunde gehen.

2434. "Und Er sprach zu ihm: Siehe, Ich habe angenommen dein Angesicht, auch in Rücksicht dieses Wortes", 1. Mose 19/21, daß dies bedeutet die Einwilligung, wofern das Inwendige im Wahren etwas vom Guten an sich habe, erhellt aus der Bedeutung des Angesichts.

Das Angesicht kommt im Wort oft vor und bezeichnet in ihm das Inwendige, wie Nr. 358, 1999 gezeigt worden ist. Auch wenn das Angesicht dem Jehovah oder Herrn zugeschrieben wird, bedeutet es die Barmherzigkeit, den Frieden, das Gute: Nr. 222, 223. Hier nun das Gute, das inwendig im Wahren ist, daher das Angesicht annehmen heißt, einwilligen, wofern das Inwendige im Wahren etwas vom Guten an sich hat.

"In Rücksicht dieses Wortes", heißt in Rücksicht dieser Sache.

Daß das Wahre nicht da ist, wofern nicht inwendig in ihm Gutes ist, sehe man Nr. 1496, 1832, 1900, 1904, 1928, 2063, 2173, 2269, 2401, 2403, 2429; und daß Seligkeit und Wonne der Mensch nach dem Tod nicht hat vom Wahren, sondern vom Guten, das im Wahren ist: Nr. 2261. Daher ihm desto größere Seligkeit und Wonne (wird), je mehr Gutes im Wahren ist.

Daß das Gute inwendig im Wahren ist, und macht, daß es wahr ist, kann auch an dem Guten und Wahren selbst in weltlichen Dingen erhellen; wenn der Mensch in diesen etwas als gut ergreift und anerkennt, so nennt er dann alles wahr, was diesem Guten günstig ist. Alles aber, was (demselben) nicht günstig ist, das verwirft er, und nennt es falsch: er kann zwar auch sagen, daß etwas wahr sei, was jenem Guten nicht günstig ist, alsdann aber heuchelt er, und denkt anders. So auch in geistigen Dingen.

2435. "Daß Ich nicht umkehre die Stadt, von der du geredet hast", 1. Mose 19/21, daß dies bedeutet, er würde so nicht zugrunde gehen, nämlich ein Mensch, bei dem Wahres ist, in dem inwendig Gutes ist, erhellt aus der Bedeutung der Stadt, sofern sie ist das Wahre, wovon Nr. 402, 2268, 2428.

Von den ältesten Zeiten her hat man darüber gestritten, was das Erstgeborene der Kirche sei, ob die Liebtätigkeit oder ob der Glaube, und zwar (letzteres) darum, weil durch die Wahrheiten des Glaubens der Mensch wiedergeboren, und zur Kirche wird.

Allein diejenigen, die den Glauben vorzogen, und ihn zum Erstgeborenen machten, fielen alle in Irrlehren und Falschheiten, und löschten zuletzt die Liebtätigkeit ganz aus, wie man von Kain, durch den ein solcher Glaube bezeichnet wird, liest, daß er zuletzt seinen Bruder Habel, durch den die Liebtätigkeit bezeichnet wird, getötet habe. Ebenso nachher von Ruben, dem erstgeborenen Sohne Jakobs, durch den ebenfalls der Glaube bezeichnet wird, allein dieser befleckte seines Vaters Lager: 1. Mose 35/22; 49/4 weshalb er (dessen) unwürdig, und die Erstgeburt dem Joseph gegeben wurde: 1. Mose 48/5; 1.Chron.5/1. Daher denn alle Streitigkeiten und dann die Gesetze, wegen der Erstgeburt im Wort.

Die Ursache, warum man darüber stritt, war, weil man nicht wußte, wie man auch heutzutage nicht weiß, daß ein Mensch so viel Glauben hat, als er Liebtätigkeit hat, und daß, wenn der Mensch wiedergeboren wird, die Liebtätigkeit dem Glauben entgegenkommt, oder was dasselbe ist, das Gute dem Wahren entgegenkommt, und sich in dessen einzelnes einschmiegt und einfügt, und den Glauben zum Glauben macht. Und daß so die Liebtätigkeit das eigentlich Erstgeborene der Kirche ist, obwohl es vor dem Menschen anders erscheint. Man sehe auch Nr. 352, 367.

Weil aber von diesen Dingen im Folgenden viel gehandelt wird, so soll, vermöge göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, dort mehr (darüber gesagt werden).

2436. Vers 22: Eile, rette dich dorthin, weil Ich nichts tun kann, bevor du dorthin gekommen bist; darum nannte er den Namen der Stadt Zoar.

"Eile, rette dich dorthin" bedeutet, er soll darin bleiben, weil er nicht weiter kann;

"weil Ich nichts tun kann bevor du dorthin gekommen bist" bedeutet, bevor das Gericht über die Bösen (gehalten wird), sollen errettet werden die in der Neigung zum Wahren sind;

"darum nannte er den Namen der Stadt Zoar" bedeutet die Neigung zum Wahren.

2437. "Eile, rette dich dorthin", 1. Mose 19/22, daß dies bedeutet, er solle darin bleiben, weil er nicht weiter kann, nämlich im Wahren des Glaubens und in der Neigung dazu, weil er im Guten der Liebtätigkeit selbst und in der Neigung dazu nicht könnte, erhellt aus dem, was vorhergeht.

2438. "Weil Ich nichts tun kann, bevor du dorthin gekommen bist", 1. Mose 19/22, daß dies bedeutet, bevor das Gericht über die Bösen (gehalten wird), sollen errettet werden die in der Neigung zum Wahren sind, kann daraus erhellen, daß Ich kann nicht etwas tun, das Gericht über die Bösen bedeutet, das gleich nachher durch die Zerstörung Sodoms und Amoras beschrieben wird, und daß du bis dorthin gekommen bist, bedeutet, es müssen vorher errettet werden die in der Neigung zum Wahren sind, die hier durch Lot vorgebildet werden, was auch unter dem verstanden wird, daß Lot nach Zoar kam: 1. Mose 19/23.

Daß die Guten und Gerechten vorher errettet werden, ehe die Bösen und Ungerechten zugrunde gehen, erhellt auch anderwärts im Wort, z.B. wo vom Letzten Gericht gehandelt wird bei Matth.25/32,34,41: Daß geschieden wurden die Schafe von den Böcken, und vorher gesagt wurde zu den Schafen, sie sollen in das Reich des Herrn eingehen, ehe gesagt wurde zu den Böcken, sie sollen entweichen in das ewige Feuer. Das gleiche ist auch vorgebildet worden durch die Israeliten als sie aus Ägypten zogen, sofern sie errettet wurden, bevor die Ägypter ins Meer Suph versanken. Ebendasselbe wird auch bezeichnet durch das, wovon hin und wieder die Propheten (sprachen), daß nachdem die Gläubigen aus der Gefangenschaft zurückgeführt waren, ihre Feinde hernach ihre Strafe erlitten und umkamen.

Dies geschieht auch stets im anderen Leben, daß nämlich zuerst die Gläubigen errettet, und hernach die Ungläubigen bestraft werden, oder, was dasselbe ist, jene vom Herrn in den Himmel erhoben werden, diese aber hernach sich in die Hölle stürzen. Daß es nicht zugleich geschieht, hat seinen Grund darin, daß die Guten, wenn sie nicht von den Bösen weggerissen würden (surriperentur), durch die Begierden des Bösen und die Beredungen des Falschen, welche die Bösen wie Gift fortwährend um sich her ausstreuen, leicht zugrunde gehen würden. Im allgemeinen aber, damit, ehe dies geschieht, bei den Guten das Böse ausgeschieden, und bei den Bösen das Gute abgetrennt werde, damit jene durch das Gute vom Herrn in den Himmel erhoben werden, und diese durch das Böse sich in die Hölle hinabstürzen, über welchen Gegenstand, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden Nr. 2449, 2451, gesprochen werden wird.

2439. "Darum nannte er den Namen der Stadt Zoar", 1. Mose 19/22, daß dies die Neigung zum Wahren bedeutet, erhellt aus der Bedeutung derselben, sofern sie ist die Neigung zu einem Guten, nämlich (demjenigen) des Wissens, d.h. die Neigung des Wahren, wovon Nr. 1589; und aus der Bedeutung von "den Namen nennen", sofern es ist die Beschaffenheit kennen, wovon Nr. 144, 145, 1754, 2009 nämlich hier, daß es wenig Wahres sei, denn durch Zoar wird in der Grundsprache wenig oder ein kleines bezeichnet; denn die in der Neigung zum Wahren sind, haben wenig Wahres, weil wenig Gutes im Verhältnis zu denen, die in der Neigung zum Guten sind, man sehe Nr. 2429.

Daß auch die Wahrheiten, die an sich wahr sind, bei dem einen mehr wahr, bei dem anderen weniger wahr, bei einigen gar nicht wahr, ja sogar falsch sind, kann man beinahe an allen ersehen, die an sich wahr sind, denn sie gestalten sich beim Menschen, bei dem sie sind, verschieden, je nach seinen Neigungen. Wie z.B. in Beziehung auf das Tun eines guten Werkes oder des Guten der Liebtätigkeit ist an sich wahr, daß man es tun soll, es ist aber bei dem einen ein Gutes der Liebtätigkeit, weil es aus der Liebtätigkeit hervorgeht, bei dem anderen ist es ein Werk des Gehorsams, weil es aus dem Gehorsam hervorgeht, bei einigen ist es etwas auf Verdienst Berechnetes, weil sie dadurch verdienen und selig werden wollen, bei einigen aber ist es etwas Heuchlerisches, darauf berechnet, so zu scheinen, und so fort. So in allen übrigen, die Wahrheiten des Glaubens genannt werden.

Hieraus kann auch erhellen, daß viel Wahres bei denen ist, die in der Neigung zum Guten sind, und weniger Wahres bei denen, die in der Neigung zum Wahren sind, denn diese sehen auf das Gute als etwas von ihnen Entfernteres hin, jene aber auf das Gute als etwas ihnen Gegenwärtiges.

2440. Vers 23: Die Sonne ging auf über die Erde, und Lot kam gen Zoar.

"Die Sonne ging auf über die Erde" bedeutet die letzte Zeit, die das Jüngste Gericht genannt wird,

"und Lot kam gen Zoar" bedeutet diejenigen, die in der Neigung zum Wahren sind, daß sie errettet wurden.

2441. "Die Sonne ging auf über die Erde", 1. Mose 19/23, daß dies die letzte Zeit bedeutet, die das Jüngste Gericht genannt wird, erhellt aus der Bedeutung des Sonnenaufganges, wenn von den Zeiten und Zuständen der Kirche gehandelt wird.

Daß die Tages-, wie auch die Jahreszeiten im inneren Sinn die aufeinanderfolgenden Zustände der Kirche bedeuten, ist Nr. 2323 gezeigt worden; und daß die Morgenröte oder der Morgen das Kommen des Herrn, oder das Herannahen seines Reiches: Nr. 2405: so nun der Aufgang (Exortus) der Sonne, oder ihr Aufgehen (Egressus) über die Erde, die Gegenwart (desselben) selbst; und dies aus dem Grund, weil sowohl die Sonne als der Aufgang (oriens) den Herrn bedeutet. Daß die Sonne (diese Bedeutung hat), sehe man Nr. 31, 32, 1053, 1521, 1529, 1530, 1531, 2120; und daß der Aufgang (oriens) Nr. 101.

Daß die Gegenwart des Herrn, das gleiche ist mit der letzten Zeit, die das Gericht genannt wird, kommt daher, daß Seine Gegenwart die Guten von den Bösen ausscheidet, und es mit sich bringt, daß die Guten in den Himmel erhoben werden, und die Bösen sich in die Hölle stürzen. Denn im anderen Leben verhält es sich so. Der Herr ist die Sonne für den ganzen Himmel, man sehe Nr. 1053, 1521, 1529, 1530, 1531; denn es ist das himmlisch Göttliche Seiner Liebe, was so vor ihren Augen erscheint, und wirklich das eigentliche Licht des Himmels macht. Inwieweit sie nun in der himmlischen Liebe sind, insoweit werden sie in dieses himmlische Licht, das vom Herrn ist, erhoben. Insoweit sie hingegen von der himmlischen Liebe entfernt sind, insoweit stürzen sie sich von dem Licht weg in höllische Finsternis. Daher kommt nun, daß der Aufgang der Sonne, durch den die Gegenwart des Herrn bezeichnet wird, sowohl die Seligmachung der Guten, als die Verdammnis der Bösen in sich schließt, und nun zuerst gesagt wird, daß Lot gen Zoar kam, d.h., daß diejenigen gerettet wurden, die durch Lot hier vorgebildet werden, und gleich nachher, daß Jehovah über Sodom und Amora Schwefel und Feuer regnen ließ, d.h., daß die Bösen verdammt wurden.

Die im Bösen der Selbst- und der Weltliebe sind, d.h., die in Haß gegen alles sind, was der Liebe zum Herrn, und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten angehört, denen erscheint das Licht des Himmels wirklich als dichtes Dunkel, daher im Wort gesagt wird, die Sonne sei für sie schwarz geworden, wodurch bezeichnet wird, sie haben alles zur Liebe und Liebtätigkeit Gehörige verworfen; und alles, was ihr entgegengesetzt ist, angenommen, wie bei

Hes.32/7,8: "Bedecken werde Ich, wenn Ich dich ausgelöscht, die Himmel, und verdunkeln ihre Sterne, die Sonne werde Ich mit einer Wolke bedecken, und der Mond wird nicht leuchten lassen sein Licht, alle Leuchten des Lichtes in den Himmeln werde Ich verdunkeln über dir, will Finsternis verbreiten über deinem Land": jeder kann sehen, daß durch bedecken die Himmel, verdunkeln die Sterne, bedecken die Sonne, verdunkeln die Leuchten des Lichtes, etwas anderes bezeichnet wird.

Jes.13/9,10: "Verfinstert ist die Sonne in ihrem Ausgang, und der Mond wird nicht scheinen lassen sein Licht".

Joel 2/2,10: "Sonne und Mond werden verdunkelt, und die Sterne ziehen ihren Glanz zurück".

Es kann nun also klar sein, was durch folgende Worte des Herrn bezeichnet wird, wo (die Rede ist) von der letzten Zeit der Kirche, die das Gericht genannt wird, bei Matth.24/29: "Alsbald nach der Drangsal jener Tage, wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond nicht geben sein Licht, und die Sterne werden vom Himmel fallen": daß nämlich nicht die Sonne durch die Sonne, nicht der Mond durch den Mond, auch nicht die Sterne durch die Sterne, sondern daß durch die Sonne die Liebe und Liebtätigkeit, durch den Mond der Glaube aus derselben, und durch die Sterne die Erkenntnisse des Guten und Wahren bezeichnet werden, von denen alsdann gesagt wird, daß sie verfinstert seien, das Licht verlieren, und vom Himmel fallen, wann keine Anerkennung des Herrn, und keine Liebe zu Ihm, und keine Liebtätigkeit gegen den Nächsten mehr da ist, nach deren Vernichtung die Selbstliebe mit dem Falschen aus ihr den Menschen einnimmt, denn das eine ist die Folge des anderen.

Daher heißt es auch so bei Joh.Offenb.16/8,9: "Der vierte Engel goß seine Schale aus in die Sonne, und es ward ihm gegeben die Menschen mit Hitze zu schlagen durch Feuer, und es entbrannten die Menschen in großer Hitze, und lästerten den Namen Gottes": wo ebenfalls von den letzten Zeiten der Kirche gehandelt wird, da alle Liebe und Liebtätigkeit erloschen ist, oder nach der gewöhnlichen Weise zu reden: wenn kein Glaube mehr da ist. Das Erlöschen der Liebe und Liebtätigkeit wird verstanden unter dem, daß eine Schale ausgegossen wurde in die Sonne, und infolgedessen alsdann die Selbstsucht und deren Begierden unter dem, daß die Menschen entzündet wurden durchs Feuer, und daß sie entbrannten in großer Hitze. Die Lästerung des Namens Gottes ist hiervon die Folge.

Die Alte Kirche verstand nichts anderes unter der Sonne, als den Herrn, und das himmlisch Göttliche seiner Liebe, daher sie den Brauch hatten, gegen Aufgang der Sonne hin zu beten, wobei sie dann nicht einmal an die Sonne dachten. Nachdem aber ihre Nachkommen mit den übrigen Vorbildungen und Bezeichnungen auch diese verloren hatten, fingen sie dann an die Sonne selbst und den Mond zu verehren, und dieser (Götzen-)dienst verbreitete sich unter mehrere Völkerschaften so sehr, daß sie ihnen Tempel widmeten, und Säulen setzten, und weil alsdann Sonne und Mond den entgegengesetzten Sinn bekamen, bedeuten sie die Selbst- und die Weltliebe, die der himmlischen und der geistigen Liebe ganz entgegengesetzt sind. Daher wird im Wort unter der Verehrung der Sonne und des Mondes die Selbst- und Weltverehrung verstanden, wie bei 5. Mose 4/19: "Auf daß du nicht etwa deine Augen erhebest zum Himmel, und schauest die Sonne und den Mond, und die Sterne, alles Heer der Himmel, und lassest dich verleiten, und bückest dich vor ihnen; und dienest ihnen".

5. Mose 17/3,5: "Wofern (ein Mann oder ein Weib) hingeht, und dienet anderen Göttern, und der Sonne oder dem Mond, oder allem Heer der Himmel, was Ich nicht geboten habe, dann sollst du sie steinigen mit Steinen, und sie sollen sterben": in eine solche Abgötterei ist der alte Gottesdienst verwandelt worden, als sie nicht mehr glaubten, daß etwas Inneres sinnbildlich bezeichnet werde in den Bräuchen der Kirche, sondern nur Äußeres:

Jerem.8/1,2: "Zu jener Zeit werden sie die Gebeine der Könige Jehudahs, der Fürsten, der Priester, der Propheten, und der Bewohner Jerusalems ausreiten vor der Sonne und dem Mond, und allem Heer der Himmel, die sie geliebt, und denen sie gedient hatten": die Sonne für die Selbstsucht und deren Begierden; daß sie die Gebeine ausbreiten würden, bedeutet das Höllische, das bei solchen (war).

Jerem.43/13: "Zerbrechen wird er die Säulen des Hauses der Sonne, das im Land Ägyptens ist, und die Häuser der Götter Ägyptens wird er verbrennen mit Feuer": die Säulen des Hauses für die Selbstverehrung.

2442. "Und Lot kam gen Zoar", 1. Mose 19/23, daß dies diejenigen bedeutet, die in der Neigung zum Wahren sind, daß sie errettet wurden, erhellt aus der Bedeutung Zoar, sofern sie ist die Neigung zum Wahren, wovon Nr. 2439.

Hieraus kann auch erhellen, daß auch die, welche im Glauben sind, errettet werden, wofern nur in ihrem Glauben Gutes ist, d.h., (wofern sie) vom Wahren des Glaubens angeregt werden um des Guten willen, was (soviel ist, als) aus dem Guten; alles Leben des Glaubens stammt nicht anderswoher.

Daß die Liebtätigkeit das Wesentliche des Glaubens sei, so daß sie sogar der Glaube selbst ist, weil sie das Eigentliche des Glaubens (ipsum fidei) ist, sehe man Nr. 379, 389, 654, 724, 809, 916, 1162, 1176, 1798, 1799, 1834, 1844, 2049, 2116, 2189, 2190, 2228, 2261, 2340,2349, 2419.

2443. Vers 24: Und Jehovah ließ regnen über Sodom und über Amora Schwefel und Feuer von Jehovah herab aus dem Himmel.

"Und Jehovah ließ regnen über Sodom und über Amora Schwefel und Feuer" bedeutet die Hölle für die, welche im Bösen der Selbstliebe und im Falschen von daher sind; "regnen" heißt verdammt werden; "der Schwefel" ist die Hölle der Selbstliebe; "das Feuer" ist die Hölle des Falschen von daher;

"von Jehovah herab aus dem Himmel" bedeutet nach den Gesetzen der Ordnung in Ansehung des Wahren, weil sie sich vom Guten trennen.

2444. "Und Jehovah ließ regnen über Sodom und über Amora Schwefel und Feuer", 1. Mose 19/24, daß dies bedeutet die Hölle für die, welche im Bösen der Selbstliebe und im Falschen von daher sind, erhellt aus der Bedeutung des Regnens, sofern es ist verdammt werden, des Schwefels, sofern er ist die Hölle des Bösen der Selbstliebe, und (aus derjenigen) des Feuers, sofern es ist die Hölle des Falschen von daher, wovon im gleich Folgenden; sodann aus der Bedeutung von Sodom, sofern es ist das Böse der Selbstliebe, und Amoras, sofern es ist das Falsche, das von daher stammt, wovon Nr. 2220, 2246, 2322.

Hier wird auch Amoras gedacht, dessen vorher in diesem Kapitel keine Erwähnung geschah, aus dem Grund, weil Amora das Falsche bedeutet, das aus dem Bösen der Selbstliebe stammt; denn innerhalb der Kirche, von deren letzter Zeit oder Gericht hier gehandelt wird, ist es dieses Böse, das vornehmlich dem Guten entgegenwirkt, und das Falsche aus demselben, das dem Wahren entgegenwirkt; welche zwei so verbunden sind, daß wer in dem einen ist, auch im anderen ist, und zwar in gleichem Verhältnis, und in gleichem Grad. Es erscheint zwar anders, dennoch aber stellt sich heraus, daß dem so ist, wenn nicht in der Welt, so doch im anderen Leben.

Von der Selbstliebe wie sie beschaffen sei, und wie großes Böse aus derselben und daß von daher die Höllen stammen, sehe man Nr. 693, 694, 760, 1307, 1308, 1321, 1594, 1691, 2041, 2045, 2051, 2057, 2219.

2445. Daß "regnen" ist verdammt werden, erhellt aus der Bedeutung des Regens. Der Regen bedeutet im Wort im echten Sinne den Segen, daher auch die Seligmachung, im entgegengesetzten Sinn aber den Fluch, daher auch die Verdammnis.

Daß er den Segen, und daher auch die Seligmachung (bedeutet), erhellt aus vielen Stellen im Wort; daß er aber im entgegengesetzten Sinne der Fluch und daher die Verdammnis bedeutet, wird aus Folgendem klar:

Jes.4/6: "Eine Hütte wird sein zum Schatten bei Tag vor der Hitze, und zur Zuflucht und zum Geborgensein vor der Überflutung, und vor dem Regen".

Hes.13/11,13: "Sprich zu denen, die das Untaugliche übertünchen, daß es fallen wird, es wird kommen ein überflutender Regen, und ihr Hagelsteine werdet fallen; ein überflutender Regen wird in meinem Zorne kommen, und Hagelsteine im Grimm zur Vollendung".

Ps.105/32,33: "Er gab ihre Regen als Hagel, Flammenfeuer in ihrem Land, und zerschlug ihren Weinstock, und ihren Feigenbaum": wo von Ägypten (die Rede ist), von dem es 2. Mose 9/23,24 heißt: "Jehovah gab Donner und Hagel, und es zuckte das Feuer auf der Erde, und Jehovah ließ Hagel regnen auf das Land Ägypten".

2446. Daß der "Schwefel" die Hölle des Bösen der Selbstsucht (amoris sui) ist, und das "Feuer" die Hölle des Falschen aus demselben, erhellt aus der Bedeutung des Schwefels, und daher des Feuers im Wort, sofern es ist die Selbstsucht mit deren Begierden und den Falschheiten von daher, sofern er also ist die Hölle, denn diese besteht aus dergleichen.

Daß der Schwefel und das Feuer dies bedeuten, erhellt bei

Ps.11/6: "Jehovah wird regnen lassen über die Gottlosen, Schlingen, Feuer und Schwefel": daß es hier nicht Feuer und Schwefel ist, sondern etwas anderes, das durch Feuer und Schwefel bezeichnet wird, kann auch daraus erhellen, daß es heißt: "Jehovah wird regnen lassen Schlingen".

Hes.38/22: "Streiten will Ich mit ihm mit Pest und Blut, und überflutenden Regen, und Hagelsteine, Feuer und Schwefel regnen lassen über ihn, und über seine Flügel, und über die vielen Völker, die mit ihm sind": wo (die Rede ist) von Gog, der das Land Israels, d.h. die Kirche verwüstet; was Gog sei, sehe man Nr. 1151; Feuer für Falsches, Schwefel für Böses aus demselben, und zugleich für die Höllen derjenigen, die verwüsten.

Joh.Offenb.19/20: "Die das Tier anbeteten, wurden geworfen in den Pfuhl, der mit Schwefel brennt": für die Hölle.

Joh.Offenb.20/10: "Der Teufel ward geworfen in den Feuer- und Schwefelpfuhl, wo das Tier und der falsche Prophet sind, und sie werden gequält werden Tag und Nacht in die Zeitläufe der Zeitläufe": offenbar für die Hölle.

Joh.Offenb.21/8: "Den Greuelhaften und Mördern, und den Ehebrechern, und Zauberern, und Götzendienern, und allen Lügnern, (soll sein) ihr Teil im Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennet": auch (hier) Feuer und Schwefel offenbar für die Hölle.

Daß (sie stehen) für das Böse der Selbstsucht und das Falsche aus diesem, aus dem die Hölle besteht, bei Jes.34/8,9: "Ein Tag der Rache für Jehovah, das Jahr der Vergeltung für den Streit Zions, und es werden seine Ströme in Pech verwandelt werden, und sein Staub in Schwefel, und sein Land wird werden zu brennendem Pech": wo das brennende Pech für das dichte und heillose Falsche steht statt des Feuers, der Schwefel für das Böse, das aus der Selbstsucht stammt.

Jes.30/33: "Sein Scheiterhaufen (ist) Feuer und viel Holz, der Hauch Jehovahs wie ein Strom brennenden Schwefels darin": wo von Thopheth (die Rede ist), der Strom brennenden Schwefels für das Falsche aus dem Bösen der Selbstliebe.

Luk.17/29,30: "An dem Tage, da Lot ausging aus Sodom, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel, und verdarb alle; ähnliches wird geschehen am Tage, da der Sohn des Menschen wird geoffenbart werden": daß es alsdann nicht Feuer und Schwefel regnen wird, kann jeder sehen, sondern daß herrschen werden Irrtümer (falsitates) und Begierden der Selbstsucht, die durch das Feuer und den Schwefel bezeichnet werden und die Höllen machen.

Daß das Feuer im Worte Begierden bezeichnet, und zugleich Höllen (allein dann bedeutet der Rauch, der aus dem Feuer [aufsteigt], das Falsche, das aus denselben [hervorgeht] und das in jenen Höllen ist), sehe man Nr. 1861, und

Joh.Offenb.9/17,18: "Ich sah die Rosse im Gesicht, und die auf ihnen saßen, sie hatten feurige und schwefelichte Panzer; und die Köpfe der Rosse, wie der Löwen Köpfe, und aus ihrem Maul ging Feuer, Rauch und Schwefel: von diesen dreien ward getötet der dritte Teil der Menschen, vom Feuer, und vom Rauch, und vom Schwefel": Feuer, Rauch und Schwefel für Böses und Falsches aller Art, aus denen die Höllen (bestehen).

2447. "Von Jehovah herab aus dem Himmel", 1. Mose 19/24, bedeutet nach den Gesetzen der Ordnung in Ansehung des Wahren, weil sie sich vom Guten trennen, kann nur erhellen aus dem inneren Sinn, durch den aufgedeckt wird, wie es sich mit den Bestrafungen und Verdammungen verhält, daß sie nämlich gar nicht von Jehovah, d.h. vom Herrn kommen, sondern vom Menschen, bösen Geist und Teufel selbst, und zwar infolge der Gesetze der Ordnung in Ansehung des Wahren, weil sie sich vom Guten trennen:

Alle Ordnung kommt von Jehovah, d.h. vom Herrn, und nach ihr wird von Ihm alles und jedes regiert, aber mit vielfachem Unterschied, nämlich nach (Seinem) Willen, nach (Seinem) Wohlgefallen, infolge (Seiner) Erlaubnis, und infolge (Seiner) Zulassung. Was nach (Seinem) Willen und Wohlgefallen (ex Voluntate et Beneplacito) geschieht, das geschieht nach den Gesetzen der Ordnung in Rücksicht des Guten, auch mehreres was infolge (Seiner) Erlaubnis, einiges auch, was infolge von Zulassung. Wenn aber der Mensch sich vom Guten trennt, so unterwirft er sich den Gesetzen der Ordnung, die sich auf das vom Guten getrennte Wahre beziehen, die von der Art sind, daß sie verdammen, denn alles Wahre verdammt den Menschen und wirft in die Hölle, aber der Herr bringt nach dem Guten, d.h. aus Barmherzigkeit Rettung (salvat), und erhebt in den Himmel.

Hieraus erhellt, daß der Mensch selbst es ist, der sich verdammt. Was aus Zulassung geschieht, ist meistens von solcher Art, wie zum Beispiel, daß ein Teufel den anderen straft und quält, außer unzählig viel anderem, dies ist gemäß den Gesetzen der Ordnung in Ansehung des vom Guten getrennten Wahren, denn sonst könnten sie nicht in Banden gehalten, und auch nicht abgehalten werden, auf alle Rechtschaffenen und Guten loszugehen, und sie auf ewig zu verderben. Daß dies nicht geschehe, ist das Gute, das vom Herrn bezweckt wird. Es verhält sich damit geradeso wie auf Erden, wo wenn ein gnädiger und milder König, der nichts als Gutes beabsichtigt und tut, nicht dulden würde, daß seine Gesetze die Bösen und die Frevler bestrafen (obwohl er niemanden straft, sondern vielmehr bedauert, daß sie so geartet sind, daß das Böse sie strafen muß), so würde er sein Reich selbst solchen zur Beute überlassen, was (eine Handlung) der höchsten Ungnade, und der höchsten Unbarmherzigkeit wäre. Hieraus wird klar, daß keineswegs Jehovah Schwefel und Feuer regnen ließ, d.h. zur Hölle verdammte, sondern daß vielmehr sie selbst, die im Bösen und aus diesem im Falschen waren, dies taten, und zwar dadurch, daß sie sich vom Guten trennten, und so sich den Gesetzen der Ordnung nach dem bloßen Wahren unterwarfen.

Hieraus folgt nun, daß jener der innere Sinn dieser Worte ist, daß (nämlich) im Worte dem Jehovah oder Herrn, Böses, das Bestrafen, Verfluchen, und Verdammen und mehreres (dergleichen) zugeschrieben wird, wie hier, daß Er Schwefel und Feuer regnen ließ:

Hes.38/22: "Streiten will Ich mit ihm mit Pest und Blut, Feuer und Schwefel will Ich regnen lassen über ihn".

Jes.30/33: "Das Hauchen Jehovahs wie ein Strom brennenden Schwefels".

Ps.11/6: "Jehovah wird regnen lassen über die Gottlosen, Schlingen, Feuer und Schwefel".

Ps.18/9,10: "Es stieg Rauch auf aus Seiner Nase, und Feuer aus Seinem Munde, Kohlen brannten aus Ihm".

Jerem.21/12: "Auf daß nicht ausbreche wie Feuer Mein Grimm, und brenne, da niemand löscht".

5. Mose 32/22: "Ein Feuer ist angezündet in Meinem Zorn, und wird brennen bis zur untersten Hölle"; außer ähnlichem in vielen anderen Stellen.

Warum dergleichen im Worte, wie gesagt, dem Jehovah oder Herrn zugeschrieben wird, ist erklärt Nr. 223, 245, 592, 589, 696, 735, 1093, 1638, 1683, 1874; denn so weit entfernt ist es vom Herrn, daß dergleichen von Ihm komme, als das Gute entfernt ist vom Bösen, oder der Himmel von der Hölle, oder das Göttliche vom Teuflischen; das Böse der Hölle und der Teufel tun dies, keineswegs der Herr, Welcher ist die Barmherzigkeit selbst, und das Gute selbst, weil es aber so erscheint, darum wird es aus Gründen, wovon in den angeführten Stellen, (Ihm) zugeschrieben.

Daß in diesem Verse gesagt wird, Jehovah habe regnen lassen von Jehovah aus dem Himmel herab, läßt im Buchstabensinn scheinen, als ob es zwei wären, einer auf Erden, und einer im Himmel; allein der innere Sinn lehrt, wie auch dies zu verstehen ist, daß nämlich unter dem zuerst genannten Jehovah verstanden wird das Göttlich-Menschliche und das ausgehende Heilige des Herrn, in diesem Kapitel verstanden unter den zwei Männern; und daß unter dem zum zweiten Mal genannten Jehovah verstanden wird das Göttliche Selbst, das der Vater heißt, von dem im vorigen Kapitel (die Rede war), sodann auch, daß dieses Dreieine im Herrn ist, wie Er selbst sagt bei Joh.14/9-11: "Wer Mich gesehen, hat den Vater gesehen; glaubet Mir, daß Ich im Vater bin, und der Vater in Mir ist"; und vom ausgehenden Heiligen Joh.16/13-15: "Der Paraklet wird nicht aus sich selbst reden, von dem Meinen wird Er es nehmen und euch verkündigen": so (ist) ein Jehovah, obwohl hier zwei genannt werden; daß zwei (genannt werden), hat seinen Grund darin, daß alle Gesetze der Ordnung (entstanden) sind aus dem Göttlichen Selbst, dem Göttlich-Menschlichen, und dem ausgehenden Heiligen des Herrn.

2448. Vers 25: Und Er kehrte jene Städte um, und die ganze Ebene, und alle Bewohner der Städte und das Gewächs des Bodens.

"Und Er kehrte jene Städte um" bedeutet, daß von ihnen alle Wahrheiten abgetrennt wurden, so daß sie nur Falsches hatten;

"und die ganze Ebene" bedeutet alles, was zu den Wahrheiten gehörte;

"und alle Bewohner der Städte" bedeutet, daß von ihnen alles Gute abgetrennt wurde, so daß sie nichts als Böses hatten;

"und das Gewächs des Bodens" bedeutet alles, was zur Kirche gehört.

2449. "Und er kehrte jene Städte um", 1. Mose 19/25, daß dies bedeutet, es seien von ihnen alle Wahrheiten abgetrennt worden, so daß sie nur Falsches hatten, erhellt aus der Bedeutung der Städte, sofern sie sind die Lehrbestimmungen, somit die Wahrheiten, denn diese sind (Gegenstand) der Lehrbestimmungen, wovon Nr. 402, 2268, 2428 und von diesen heißt es, sie werden umgekehrt, wenn Falsches für Wahres da ist. Hier wenn von ihnen abgetrennt sind alle Wahrheiten, dann auch alles Gute, von dem ebenfalls in diesem Vers (die Rede ist), weil gehandelt wird vom letzten Zustand derjenigen, die innerhalb der Kirche in Bösem und Falschem sind; ihr Zustand wird auch wirklich so.

Damit man wisse, wie er beschaffen ist, soll es mit wenigem gesagt werden: die, welche ins andere Leben kommen, werden alle in das gleiche Leben, das sie im Leibe hatten, zurückgeführt und hierauf wird bei den Guten das Böse und Falsche ausgeschieden, damit sie durch das Gute und Wahre vom Herrn in den Himmel erhoben werden. Bei den Bösen hingegen wird das Gute und Wahre ausgeschieden, damit sie durch das Böse und Falsche in die Hölle geführt werden, man sehe Nr. 2119; ganz gemäß den Worten des Herrn bei

Matth.13/12: "Wer da hat, dem wird gegeben werden, daß er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch was er hat, genommen werden"; und anderwärts bei Matth.25/29: "Jedem, der hat, wird gegeben werden, daß er die Fülle habe; von dem aber, der nicht hat, wird (auch das, was er hat), genommen werden", Luk.8/18; 19/24-26; Mark.4/24,25; was auch bezeichnet wird durch Folgendes bei

Matth.13/30,39,40: "Lasset beides miteinander wachsen bis zur Ernte, und es wird geschehen, zur Zeit der Ernte werde Ich den Schnittern sagen: leset zuerst das Unkraut zusammen, und bindet es in Bündel, es zu verbrennen; den Weizen aber sammelt in meine Scheune; die Ernte ist die Vollendung des Weltalters, gleichwie das Unkraut zusammengelesen, und mit Feuer verbrannt wird, so wird es sein in der Vollendung des Weltalters".

Ferner was gesagt ist von dem Netz, das ins Meer geworfen ward, und Fische von verschiedener Gattung zusammenfaßte, daß hernach das Gute in Gefäße zusammengelesen, und das Böse hinausgeworfen wurde, und daß so geschehen werde in der Vollendung eines Weltalters: Matth.13/47-50. Was die Vollendung sei, und daß sie das gleiche in sich schließe in betreff der Kirche, sehe man Nr. 1857, 2243.

Die Ursache der Ausscheidung des Bösen und Falschen bei den Guten ist, daß sie nicht hängen möchten zwischen Bösem und Gutem, sondern durch das Gute in den Himmel erhoben werden; und die Ursache der Ausscheidung des Guten und Wahren bei den Bösen ist, daß sie nicht durch irgendwelches Gute, das bei ihnen ist, die Guten verführen, und daß sie durch das Böse entweichen möchten unter die Bösen, die in der Hölle sind; denn solcherlei ist die Gemeinschaft aller Denkvorstellungen und Neigungen im anderen Leben, daß das Gute Gemeinschaft hat mit dem Guten, das Böse mit dem Bösen: Nr. 1388, 1389, 1390; weshalb wenn sie nicht abgetrennt würden, unzählige Übelstände daraus entständen, abgesehen davon, daß sonst keine Zusammengesellung zustande käme; während doch alles aufs genaueste zusammengesellt ist, in den Himmeln gemäß allen Unterschieden der Liebe zum Herrn und der gegenseitigen Liebe, und von daher des Glaubens: Nr. 685, 1394; und in den Höllen gemäß allen Unterschieden der Begierden, und von daher der Phantasien: Nr. 695, 1322.

Allein man muß wissen, daß Ausscheidung keine völlige Wegnahme ist, denn keinem wird ganz genommen, was er hatte.

2450. "Und die ganze Ebene", 1. Mose 19/25, daß dies bedeutet alles, was zu jenen Wahrheiten gehörte, erhellt aus der Bedeutung der Ebene, sofern sie ist alles, was Gegenstand der Lehre ist, somit alles, was zu den Wahrheiten gehört, wovon Nr. 2418.

2451. "Und alle Bewohner der Städte", 1. Mose 19/25, daß dies bedeutet, es sei von ihnen alles Gute abgetrennt worden, so daß sie nichts als Böses hatten, erhellt aus der Bedeutung der Bewohner, wenn sie auf die Stadt bezogen werden, sofern sie sind das Gute, wie durch viele Stellen im Wort bestätigt werden kann; auch erhellt es daraus, daß, wenn die Stadt das Wahre bedeutet, der Bewohner das Gute ist, denn das Wahre ist es, in dem das Gute wohnt; und Wahres, in dem nicht Gutes wohnt, ist wie eine leere Stadt, oder eine Stadt ohne Bewohner. Daß von den Bösen auch alles Gute abgetrennt wird, so daß sie nichts als Böses haben, sehe man außerdem auch Nr. 2449.

2452. "Und das Gewächs des Bodens", 1. Mose 19/25, daß dies bedeutet alles, was zur Kirche gehört, erhellt aus der Bedeutung des Gewächses. Unter dem Gewächs (germen) wird sowohl die Saat (seges), als alles Grüne verstanden, und daß unter diesen Gutes und Wahres verstanden wird, ist überall aus dem Wort ersichtlich, und aus der Bedeutung des Bodens (humus), sofern er ist die Kirche, wovon Nr. 566, 1068. Daß das Gute und Wahre alles zur Kirche Gehörige ist, ist bekannt.

2453. Vers 26: Und sein Weib sah zurück hinter ihn, und ward zur Salzsäule.

"Und sein Weib sah zurück hinter ihn" bedeutet, daß das Wahre sich vom Guten abgewandt und auf die Lehrbestimmungen hingesehen habe;

"und ward zur Salzsäule" bedeutet, daß alles Gute des Wahren verwüstet worden sei.

2454. "Und sein Weib sah zurück hinter ihn", 1. Mose 19/26, daß dies bedeutet, das Wahre habe sich vom Guten abgewandt, und auf die Lehrbestimmungen hingesehen, erhellt aus der Bedeutung von zurückblicken (respicere) hinter ihn, und aus der Bedeutung des Weibes.

Zurückblicken hinter ihn, daß dies heißt auf die Lehrbestimmungen, die dem Wahren angehören, nicht aber auf ein den Lehren gemäßes Leben, das Sache des Guten ist, (hinsehen), ist Nr. 2417 gesagt worden; denn dasjenige heißt hinter ihm, was das Spätere (posterius), und dasjenige vor ihm, was das Frühere (prius) ist.

Daß das Wahre das Spätere ist und das Gute das Frühere, ist öfter gezeigt worden, denn das Wahre ist Sache des Guten, weil das Wesen und Leben des Wahren das Gute ist, weshalb zurücksehen hinter ihn, soviel ist als auf das Wahre, das Gegenstand der Lehre ist, nicht aber auf das Gute, das Sache des Lebens gemäß der Lehre ist. Daß dies bezeichnet wird, erhellt offenbar aus den Worten des Herrn, wo Er auch von der letzten Zeit der Kirche, oder der Vollendung eines Weltalters spricht bei Luk.17/31,32: "An jenem Tage soll, wer auf dem Hause ist, und seine Gefäße im Hause hat, nicht hinabsteigen sie zu holen; und wer auf dem Felde ist, soll gleicherweise nicht zurückkehren zu (dem) hinter ihm: gedenket des Weibes Lots".

Diese Worte des Herrn sind gar nicht verständlich ohne einen inneren Sinn, somit wenn man nicht weiß, was bedeutet "auf dem Hause sein", was "die Gefäße im Haus", was das "Hinabsteigen sie zu holen", und was das "Feld", und zuletzt was das "Zurückkehren zu (dem, was) hinter ihm (ist)". Nach dem inneren Sinn heißt auf dem Hause sein, im Guten sein: daß das Haus das Gute ist, sehe man Nr. 710, 2233, 2234; die Gefäße im Hause sind die Wahrheiten, die zum Guten gehören; daß die Wahrheiten Gefäße des Guten sind, sehe man Nr. 1496, 1832, 1900, 2063. 2269. Hinabsteigen sie zu holen heißt, sich wegwenden vom Guten zum Wahren, was offenbar ist, denn das Gute wie es das Frühere ist, so ist es auch das Obere, und das Wahre wie es ist das Spätere, ist es auch das Untere. Daß das Feld die Kirche ist, so genannt vom Samen, den sie aufnimmt, daß mithin die Felder diejenigen sind, die im Guten der Lehre sind, erhellt aus vielen Stellen im Wort.

Hieraus wird klar, was das Zurückkehren zu (dem, was) hinter ihm (ist), bedeutet, nämlich sich abwenden vom Guten, und hinsehen auf die Lehrbestimmungen; daher denn weil diese bezeichnet werden durch das Weib Lots, hinzugesetzt wird: gedenket des Weibes Lots; es wird nicht gesagt, sie sah zurück hinter sich, sondern hinter ihn, weil Lot das Gute bedeutet, man sehe Nr. 2324, 2351, 2371, 2399. Daher kommt, daß, als Lot angeredet wurde, 1. Mose 19/17, gesagt wurde: Siehe nicht zurück hinter dich; daß es bei Lukas heißt, er soll nicht zurückkehren zu (dem) hinter ihm (ad post eum), nicht zu den Dingen, die hinter ihm sind (ad illa quae post eum), kommt daher, daß die Himmlischen etwas, was zur Lehrbestimmung gehört, nicht einmal nennen wollen, man sehe Nr. 202, 337 und dies ist der Grund, warum es auch (hier) nicht genannt wurde, sondern gesagt zu (dem) hinter ihm (ad post eum).

Eben dieses wird so beschrieben bei Matth.24/15-17: "Wenn ihr sehen werdet den Greuel der Verwüstung, der vorhergesagt ist von Daniel dem Propheten, dann sollen die in Judäa sind, fliehen auf die Berge. Wer auf dem Hause ist, steige nicht hinab, etwas aus seinem Hause zu holen; und wer auf dem Feld ist, kehre nicht zurück, seine Kleider zu holen": wo der Greuel der Verwüstung ist der Zustand der Kirche, wenn keine Liebe und keine Liebtätigkeit mehr da ist, nach deren Verwüstung verabscheuungswerte Greuel herrschen; daß Judäa die Kirche ist, und zwar die Himmlische, ist aus dem Worte des Alten Testaments, sowohl dem historischen als dem prophetischen, allenthalben ersichtlich, daß die Berge, auf die sie fliehen sollten, die Liebe zum Herrn und aus ihr die Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind, sehe man 794, 1430, 1691; daß wer auf dem Hause ist, das Gute der Liebe bedeutet, wurde gleich oben gesagt; hinabsteigen etwas aus seinem Hause zu holen, daß dies soviel ist als sich abwenden vom Guten zum Wahren, wurde ebenfalls oben gesagt; daß wer auf dem Felde ist diejenigen bedeutet, die in der geistigen Kirche sind, erhellt aus der Bedeutung des Feldes im Wort; er soll nicht zurückkehren die Kleider zu holen, daß dies heißt, er solle sich nicht abwenden vom Guten zum Wahren, sofern dieses (Gegenstand) der Lehre ist; und daß die Kleider die Wahrheiten bedeuten, weil die Wahrheiten das Gute bekleiden wie Kleider, sehe man Nr. 1073.

Jeder kann sehen, daß alles das, was der Herr von der Vollendung des Weltalters dort gesagt hat, etwas ganz anderes bedeutet, und Geheimnisse in sich schließt, wie z.B. daß die in Judäa auf die Berge fliehen sollen, daß, wer auf dem Hause ist, nicht hinabsteigen soll, etwas aus dem Hause zu holen, und daß, wer auf dem Felde ist, nicht zurückkehren soll, seine Kleider zu holen; ebenso daß Lot nicht zurücksehen soll hinter sich 1. Mose 19/17 und hier daß sein Weib zurückgesehen habe hinter ihn.

Ferner erhellt dies aus der Bedeutung des Weibes (uxoris), sofern sie ist das Wahre, wovon Nr. 915, 1468, und aus der Bedeutung Lots, sofern er ist das Gute, wovon Nr. 2324, 2351, 2371, 2399; daher gesagt wird hinter ihn.

Vom Wahren wird gesagt, es wende sich vom Guten ab, und sehe auf die Lehrbestimmungen hin, wenn nicht mehr am Herzen liegt, was für ein Leben der Mensch der Kirche hat, sondern was für eine Lehre, während doch das Leben nach der Lehre den Menschen der Kirche macht, nicht aber die vom Leben getrennte Lehre; denn wenn die Lehre vom Leben getrennt wird, dann wird, weil das Gute, das Sache des Lebens ist, verwüstet ist, auch das Wahre, das Gegenstand der Lehre ist, verwüstet, d.h., es wird zur Salzsäule; was jeder, der allein auf die Lehre, nicht aufs Leben sieht, wissen kann, (er frage sich nur), ob er, obwohl es die Lehre lehrt, wirklich an eine Auferstehung, an einen Himmel, an eine Hölle, ja an den Herrn, und an das übrige glaubt, was zur Lehre gehört.

2455. "Und ward zur Salzsäule", 1. Mose 19/26, daß dies bedeutet alles Gute des Wahren sei verwüstet worden, kann erhellen aus der Bedeutung der Säule, und aus der Bedeutung des Salzes:

Die Säule wurde in der Grundsprache ausgedrückt durch ein Wort, mit dem ein Stehenbleiben (statio) bezeichnet wird, nicht als eine Säule, die entweder zum Gottesdienst oder zum Zeichen, oder zum Zeugen errichtet wurde, so daß durch die Salzsäule hier (vielmehr) bezeichnet wird, daß es verwüstet stehen geblieben sei (constiterit), nämlich das Wahre, das durch das Weib Lots bezeichnet wird: Nr. 2454. Das Wahre heißt alsdann verwüstet, wenn nichts Gutes mehr in demselben ist. Die Verwüstung selbst wird durch das Salz bezeichnet.

Wie das meiste im Wort zweierlei Sinn hat, nämlich einen echten und einen ihm entgegengesetzten, so auch das Salz, dieses bedeutet im echten Sinn die Neigung zum Wahren, im entgegengesetzten Sinn die Verwüstung der Neigung zum Wahren, d.h. des Guten im Wahren. Daß es die Neigung zum Wahren bedeutet, sehe man 2. Mose 30/35; 3. Mose 2/13; Matth.5/13; Mark.9/49,50; Luk.14/34,35.

Daß es die Verwüstung der Neigung zum Wahren oder des Guten im Wahren (bedeutet), erhellt aus folgenden Stellen:

5. Mose 29/22: "Schwefel wird sein, und Salz, ein Brand das ganze Land, nicht wird es besät werden, nicht aufsprossen, noch aufgehen in ihm irgendein Kraut, gleich der Umkehrung von Sodom und Amora, Adma und Zeboim": wo der Schwefel ist die Verwüstung des Guten, und das Salz die Verwüstung des Wahren. Daß es eine Verwüstung ist, geht aus dem einzelnen hervor.

Zeph.2/9: "Moab wird wie Sodom sein, und die Söhne Ammons wie Amora, ein Ort preisgegeben der Nessel, und eine Salzgrube, und eine Verödung auf ewig": wo der Ort preisgegeben der Nessel für das verwüstete Gute (steht), und die Salzgrube für das verwüstete Wahre; denn der Ort der Nessel bezieht sich auf Sodom, durch welches das Böse oder das verwüstete Gute, und die Salzgrube auf Amora, durch das, wie gezeigt worden ist, das Falsche oder das verwüstete Wahre bezeichnet wird. Daß es die Verwüstung ist, ist offenbar, denn es wird gesagt eine Verödung auf ewig.

Jerem.17/6: "Wer Fleisch zu seinem Arme macht, wird sein wie ein entblößtes Strauchwerk in der Öde, und wird nicht sehen wenn das Gute kommt, und wird wohnen an ausgebrannten Orten in der Wüste, ein salziges Land, das nicht bewohnt wird": hier die ausgebrannten Orte für das verwüstete Gute, das salzige Land für das verwüstete Wahre;

Ps.107/33,34: "Jehovah wandelt Ströme in eine Wüste, und Wasserquellen in Trockenheit, das fruchtbare Land in salziges, ob der Bosheit derer, die darin wohnen": das fruchtbare Land in salziges für die Verwüstung des Guten im Wahren.

Hes.47/11: "Seine schlammigen Pfützen und seine Sümpfe, die werden nicht gesund, in Salz werden sie gewandelt werden": in Salz wandeln für völlig verwüstet werden in Ansehung des Wahren.

Weil das Salz die Verwüstung bedeutete, und die Städte die Lehrbestimmungen des Wahren, wie Nr. 402, 2268, 2428, 2451 gezeigt worden, so bestreute man ehedem die zerstörten Städte, daß sie nicht wieder aufgebaut werden sollen mit Salz: Richt.9/45.

Dies ist nun der vierte Zustand der Kirche, die durch Lot vorgebildet wird, und findet statt, wenn alles Wahre in betreff des Guten verwüstet ist.

2456. Vers 27-29: Und Abraham machte sich früh morgens auf, an den Ort, da er gestanden hatte vor Jehovah. Und blickte hin gegen die Angesichte Sodoms und Amoras, und gegen alle Angesichte des Landes der Ebene; und er sah, und siehe, es stieg auf der Rauch des Landes, wie der Rauch des Ofens. Und es geschah, als Gott verdarb die Städte der Ebene, da gedachte Gott an Abraham, und ließ Lot herausgehen aus der Mitte der Umkehrung, da Er umkehrte die Städte, in denen Lot gewohnt hatte.

"Und Abraham machte sich frühmorgens auf" bedeutet das Denken des Herrn über die letzte Zeit; Abraham ist, hier wie früher, der Herr in diesem Zustand;

"an den Ort, da er gestanden hatte vor Jehovah" bedeutet den Zustand des Innewerdens und Denkens, in dem Er früher war; der Ort ist der Zustand;

"und blickte hin gegen die Angesichte Sodoms und Amoras" bedeutet das Denken über ihren inwendigen Zustand in betreff des Bösen und Falschen;

"und gegen alle Angesichte des Landes der Ebene" bedeutet alle inwendigeren Zustände, die daraus hervorgehen;

"und er sah, und siehe, es stieg auf der Rauch des Landes, wie der Rauch des Ofens" bedeutet den Zustand des Falschen, welcher ist der Rauch, aus dem Zustand des Bösen, welcher ist der Ofen, innerhalb der Kirche, welche ist das Land;

"und es geschah, als Gott verdarb die Städte der Ebene" bedeutet als sie zugrunde gingen durch Falsches des Bösen, welches ist die Städte der Ebene,

"da gedachte Gott an Abraham" bedeutet die Seligmachung durch die Vereinigung des göttlichen Wesens des Herrn mit seinem Menschlichen;

"und ließ Lot herausgehen aus der Mitte der Umkehrung" bedeutet die Seligmachung derer, die im Guten, und auch derer, die im Wahren sind, in dem das Gute ist, die alle hier Lot sind;

"da Er umkehrte die Städte" bedeutet als zugrunde gingen die, welche in Falschem aus dem Bösen waren;

"in denen Lot gewohnt hatte" bedeutet obwohl in solchem auch welche waren, die gerettet wurden.

2457. Dies im einzelnen zu erklären ist nicht nötig, weil es größtenteils im vorigen Kapitel, und schon früher erklärt worden ist. Dieses ist beigesetzt und zwischen eingefügt worden zu dem Ende, daß sich herausstelle, daß die Guten von den Bösen geschieden und jene selig gemacht, diese aber verdammt wurden, einzig und allein kraft der Vereinigung des göttlichen Wesens des Herrn mit seinem Menschlichen; sonst wären alle diejenigen, die durch Lot hier vorgebildet werden, auch miteinander verloren gewesen; was verstanden wird unter folgenden Worten:

"Es geschah, als Gott die Städte der Ebene verdarb, da gedachte Gott an Abraham, und ließ Lot herausgehen aus der Mitte der Umkehrung, da Er umkehrte die Städte, in denen Lot gewohnt hatte"; was im inneren Sinn heißt, es seien kraft der Vereinigung des göttlichen Wesens des Herrn mit seinem Menschlichen errettet worden alle, die im Guten, wie auch die, welche im Wahren waren, in dem Gutes ist, und die hier vorgebildet sind durch Lot; während jene, die in Falschem aus Bösem waren, zugrunde gingen, obwohl die, welche errettet wurden, auch in Falschem und Bösem waren.

So ist nun das, was in diesem Kapitel steht, mit dem, was im vorigen steht, verbunden, sofern nämlich Abraham, d.h. der Herr, in jenem Zustand, einstand für diejenigen in Sodom und Amora, die durch fünfzig, durch vierzig fünf, durch vierzig, durch dreißig, durch zwanzig, und durch zehn bezeichnet werden; und daß dies sind alle diejenigen in ihrer Ordnung, die im Guten sind, sodann die, welche im Wahren sind, in dem etwas Gutes ist, ist dort erklärt worden.

2458. Vers 30: Und Lot erhob sich von Zoar, und wohnte auf dem Berge, und seine zwei Töchter mit ihm, denn er fürchtete sich zu wohnen in Zoar; und er wohnte in einer Höhle, er und seine zwei Töchter.

"Und Lot erhob sich von Zoar" bedeutet als sie nicht mehr in der Neigung zum Wahren sich befanden;

"und wohnte auf dem Berge" bedeutet, daß sie dann einigem Guten sich zuwandten;

"und seine zwei Töchter mit ihm" bedeutet, daß auch ebenso die Neigungen aus diesem;

"denn er fürchtete sich zu wohnen in Zoar" bedeutet weil sie aus der Neigung zum Wahren nicht mehr das Gute erzielen konnten;

"und er wohnte in einer Höhle" bedeutet das Gute des Falschen;

"er und seine zwei Töchter" bedeutet, die Neigungen von daher, welche die eines solchen Guten und eines solchen Falschen sind.

2459. "Und Lot erhob sich von Zoar", 1. Mose 19/30, daß dies bedeutet, als sie nicht mehr in der Neigung zum Wahren sich befanden, erhellt aus der Bedeutung Zoars, sofern es ist die Neigung zum Wahren, wovon Nr. 2439, und weil darauf folgt, daß er auf dem Berge wohnte, da er sich fürchtete in Zoar zu wohnen, so wird bezeichnet, als sie nicht mehr in der Neigung zum Wahren sich befanden, und zwar dies, weil alles Gute des Wahren verwüstet worden war, wie aus 1. Mose 19/26 erhellt.

Hier wird nun der fünfte Zustand der Kirche, die durch Lot vorgebildet wird, beschrieben, der darin besteht, daß wenn keine Neigung zum Wahren mehr vorhanden ist, sich ein unreines Gutes, oder das Gute des Falschen, eindrängt.

2460. "Und wohnte auf dem Berge", 1. Mose 19/30, daß dies bedeutet, sie haben sich alsdann einigem Guten (ad quoddam bonum) zugewandt, erhellt aus der Bedeutung des Berges, sofern er ist die Liebe in jedem Sinn, nämlich die himmlische und die geistige Liebe: Nr. 795, 1430, wie auch die Selbst- und die Weltliebe: Nr. 1691 und zwar dies, weil sehr vieles im Wort auch einen entgegengesetzten Sinn hat. Und weil alles Gute irgendeiner Liebe angehört, so wird durch den Berg hier das Gute bezeichnet, aber was für ein Gutes, wird im Folgenden beschrieben, daß es nämlich ein dunkles war, und unrein geworden, denn gleich darauf wird gesagt, er habe in einer Höhle gewohnt, und nachher, es seien unheilige Dinge dort geschehen.

2461. "Und seine zwei Töchter mit ihm", 1. Mose 19/30, daß dies bedeutet, seine Neigungen ebenso, erhellt aus der Bedeutung der Töchter, sofern sie sind die Neigungen, wovon Nr. 489, 490, 491.

Allein wie das Gute, so sind die Neigungen beschaffen, auch das unechte und unreine Gute hat seine Neigungen, denn alle werden angeregt von dem, was sie für gut halten, möge es nun beschaffen sein, wie es wolle, denn es ist (Gegenstand) ihrer Liebe.

2462. "Denn er fürchtete sich zu wohnen in Zoar", 1. Mose 19/30, daß dies bedeutet, weil er aus der Neigung zum Wahren nicht mehr sein Absehen auf das Gute haben konnte, erhellt aus der Bedeutung Zoars, sofern es ist die Neigung zum Wahren: Nr. 2439; nach deren Verwüstung man nicht mehr aus ihr sein Absehen auf das Gute haben kann; auch hat man alsdann Furcht vor allem Wahren, denn dieses ist dem Guten der unreinen Liebe entgegen.

2463. "Und er wohnte in einer Höhle", 1. Mose 19/30, daß dies das Gute des Falschen bedeutet, erhellt aus der Bedeutung der Höhle. Die Höhle ist eine Wohnung auf dem Berge, aber eine dunkle; und weil die Wohnungen jeglicher Art, wie das Haus, Gutes bedeuten, Nr. 2233, 2234 allein eine Art des Guten, je nach ihrer Beschaffenheit, so bedeutet hier die Höhle, weil eine dunkle Wohnung, auch ein solches Gute.

Die Höhlen der Berge werden auch hin und wieder im Worte genannt, und bedeuten im inneren Sinn gleichfalls dergleichen, wie Jes.2/19; 32/14 auch in den historischen Teilen, z.B. 1.Kön.19/9,13 daß Elias als er vor Isabel floh, "zu einer Höhle auf dem Berge Choreb kam, wo er übernachtete, und hier das Wort Jehovahs zu ihm geschah, daß er herausgehen und stehen sollte auf dem Berge vor Jehovah; und daß er dann das Angesicht mit einem Mantel verhüllte und herausging und stand an der Pforte der Höhle": hier wird durch die Höhle im inneren Sinn das dunkle Gute bezeichnet, allein so wie es in den Versuchungen beschaffen ist, und weil dieses das Göttliche nicht aushalten würde, verhüllte er das Angesicht mit dem Mantel; ebenso anderwärts in den historischen Teilen, daß die Söhne Israels wegen Midians sich Höhlen in den Bergen machten: Richt.6/2, ferner wegen der Philister: 1.Sam.13/6.

Mit dem Historischen verhält es sich dort ebenso wie mit diesem Historischen bei Mose, daß es etwas anderes im inneren Sinn bedeutet.

2464. "Er und seine zwei Töchter", 1. Mose 19/30, daß sie bedeuten die Neigungen von daher, welche die eines solchen Guten und eines solchen Falschen sind, erhellt aus der Bedeutung der Töchter, sofern sie die Neigungen sind: Nr. 2461.

Das Gute, aus dem die Neigungen, oder der Vater, von dem die Töchter stammen, ist Lot; hingegen das Wahre, aus dem dieselben kommen, oder die Mutter, war das Weib Lots, wenn diese aber eine Salzsäule geworden, d.h., wenn das Gute des Wahren verwüstet ist, dann entsteht ein solches Gute, das durch Lot in der Höhle, und solche Neigungen aus ihm, die durch die Töchter bezeichnet werden.

2465. Vers 31-36: Da sprach die Erstgeborene zu der Jüngeren: Unser Vater ist alt, und kein Mann auf Erden, der zu uns käme, nach dem Weg der ganzen Erde. Komm, laß uns unserem Vater Wein zu trinken geben, und bei ihm liegen, und von unserem Vater Samen lebendig machen. Und sie gaben ihrem Vater Wein zu trinken in selbiger Nacht, und die Erstgeborene kam, und lag bei ihrem Vater, und er merkte es nicht als sie lag und als sie aufstand. Und es geschah am folgenden Tag, da sprach die Erstgeborene zur Jüngeren: Siehe, ich bin gestern bei meinem Vater gelegen, laß uns ihm Wein zu trinken geben auch in dieser Nacht, und (dann) komm, liege bei ihm, und wir werden von unserem Vater Samen lebendig machen. Und sie gaben auch in dieser Nacht ihrem Vater Wein zu trinken, und die Jüngere machte sich auf, und lag bei ihm, und er merkte es nicht als sie lag und als sie aufstand. Und die beiden Töchter Lots wurden schwanger von ihrem Vater.

"Da sprach die Erstgeborene zu der Jüngeren" bedeutet, hier wie früher, die Neigungen, die Erstgeborene die Neigung zu einem solchen Guten, die jüngere die Neigung zu einem solchen Falschen.

"Unser Vater ist alt, und kein Mann auf Erden" bedeutet, daß man nicht mehr wisse, was gut, und was wahr ist;

"der zu uns käme" bedeutet, womit sie verbunden werden könnten;

"nach dem Weg der ganzen Erde" bedeutet, nach den Lehrbestimmungen, die Erde ist die Kirche;

"komm, laß uns unserem Vater Wein zu trinken geben" bedeutet, daß sie ein solches Gute erfüllen sollten mit Falschem, welches ist der Wein;

"und bei ihm liegen" bedeutet, daß sie so einander (angepaßt) wurden;

"und von unserem Vater Samen lebendig machen" bedeutet, daß so das Neue einer Art von Kirche entstehen würde;

"und sie gaben ihrem Vater Wein zu trinken" bedeutet, sie haben solches Gute mit Falschem erfüllt;

"in selbiger Nacht" bedeutet, wenn alles in so großem Dunkel sein würde;

"und die Erstgeborene kam" bedeutet die Neigung eines solchen Guten;

"und lag bei ihrem Vater" bedeutet, daß sie so einander angepaßt wurden;

"und er merkte es nicht als sie lag und als sie aufstand" bedeutet, daß ein solches allgemeines Gute nicht anders gewußt habe, als daß es so sein sollte;

"und es geschah am folgenden Tag" bedeutet nachher;

"da sprach die Erstgeborene zur Jüngeren" bedeutet, daß die Neigung eines solchen Guten das Falsche überredete,

"siehe, ich bin gestern bei meinem Vater gelegen" bedeutet, daß sie so verbunden worden seien;

"laß uns ihm Wein zu trinken geben auch in dieser Nacht" bedeutet, hier wie früher, daß sie ein solches Gute mit Falschem erfüllen sollten, wenn das einzelne in so großer Dunkelheit sein würde;

"und (dann) komm, liege bei ihm" bedeutet, daß auch dieses verbunden werden würde;

"und wir werden von unserem Vater Samen lebendig machen" bedeutet hier wie früher, daß so das Neue einer Art von Kirche (entstehen würde);

"und sie gaben auch in dieser Nacht ihrem Vater Wein zu trinken" bedeutet, daß sie in jenem dunklen Zustand ein solches Gute mit Falschem anfüllten;

"und die Jüngere machte sich auf, und lag bei ihm" bedeutet die Neigung zum Falschen habe es ebenso gemacht, damit das Falsche wie Wahres erscheinen möchte, und sie würden so verbunden werden;

"und er merkte es nicht, als sie lag und als sie aufstand" bedeutet, daß ein solches allgemeines Gute nicht anders gewußt habe, als daß es so sei,

"und die beiden Töchter Lots wurden schwanger von ihrem Vater" bedeutet, dies sei der Ursprung einer solchen Religion, die durch Moab und den Sohn Ammons bezeichnet wird.

2466. Daß im inneren Sinn (wirklich) das, was als Auslegung angegeben worden, bezeichnet wird, kann begründet werden, und zwar bis auf die einzelnen Worte hinaus, allein außer dem, daß das meiste schon früher begründet worden ist, ist es auch solches, was die Vorstellungen, und die keuschen Ohren beleidigt.

Aus der summarischen Erklärung kann das erhellen, daß dadurch beschrieben wird der Ursprung einer solchen Religion, die durch Moab und den Sohn Ammons im Worte bezeichnet wird, daß es das geschändete Gute und das verfälschte Wahre ist, ist offenbar.

Die Schändungen (Adulterationes) des Guten, und die Verfälschungen des Wahren werden im Wort gemeiniglich beschrieben durch Ehebrüche und unzüchtige Handlungen (scortationes), und werden auch so genannt; und dies kommt daher, daß das Gute und das Wahre unter sich eine Ehe bilden: Nr. 1904, 2173; ja, was kaum jemand glauben kann, von daher als aus seinem echten Urgrund stammt die Heiligkeit der Ehen auf Erden, und stammen auch die Ehegesetze, von denen im Wort (gehandelt wird); denn es verhält sich damit so, daß die himmlischen mit den geistigen (Einflüssen), wenn sie vom Himmel herabkommen in die untere Sphäre, sich in dieser ganz und gar in etwas der Ehe Ähnliches verwandeln, und zwar infolge der Entsprechung, die zwischen den geistigen und den natürlichen Dingen besteht, von welcher Entsprechung, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, anderswo (die Rede sein wird). Wenn aber dieselben in der unteren Sphäre verkehrt werden, wie da geschieht, wo böse Genien und böse Geister sind, dann verwandeln sich ebendieselben in solches, was ins Gebiet der Ehebrüche und Hurereien gehört.

Daher kommt, daß die Befleckungen des Guten und die Verkehrungen des Wahren im Wort durch Ehebrüche und Hurereien beschrieben und daß sie auch so genannt werden. Wie dies deutlich erhellen kann aus folgenden Stellen:

Hes.16/15-17,20,26,28,29: "Du triebest Hurerei um deines Namens willen; und gossest deine Hurereien aus auf jeden, der vorüberzog; du nahmst von deinen Kleidern, und machtest dir bunte Höhen, und hurtest auf denselben, du nahmst die Geräte deines Schmuckes aus Meinem Golde und aus Meinem Silber, das Ich dir gegeben hatte, und machtest dir Mannesbilder, und hurtest mit ihnen: du nahmst deine Söhne, und deine Töchter, die du Mir geboren, und opfertest sie ihnen; war es zu wenig noch an deinen Hurereien? du hurtest mit den Söhnen Ägyptens, deinen Nachbarn, groß von Fleisch; und mehrtest deine Hurerei, um Mich zu reizen; du hurtest mit den Söhnen Aschurs, und hurtest mit ihnen, und wardst nicht satt, und dehntest aus dein Huren, bis zum Land der Handelsschaft Chaldäa, und wurdest doch auch damit nicht gesättigt": wo die Rede ist von Jerusalem, durch das hier die in betreff der Wahrheiten verkehrte Kirche bezeichnet wird. Daß alle jene Dinge etwas ganz anderes bedeuten, kann jeder sehen. Daß das Verkehrte der Kirche Hurerei heißt, ist klar. Die Kleider sind hier die Wahrheiten, die verkehrt werden; daher die Falschheiten, die verehrt werden, sind die bunten Höhen, mit denen Hurerei getrieben wird. Daß die Kleider die Wahrheiten sind, sehe man Nr. 1073, und daß die Höhen der Gottesdienst sind: Nr. 796. Die Geräte des Schmuckes aus Gold und Silber, das Ich gegeben hatte, sind die Erkenntnisse des Guten und Wahren aus dem Wort, durch die sie Falschheiten begründen, die, wenn sie als Wahrheiten erscheinen, genannt werden Mannesbilder, mit denen Hurerei getrieben wird. Daß die Geräte des Schmuckes aus Gold und Silber Erkenntnisse des Guten und Wahren sind, ergibt sich aus der Bedeutung des Goldes, sofern es ist das Gute: Nr. 113, 1551, 1552 und des Silbers, sofern es ist das Wahre: Nr. 1551, 2048. Mannesbilder, sofern sie als Wahrheiten erscheinen: Nr. 2046. Daß die Söhne und Töchter, die sie geboren, und denen sie geopfert haben, Wahres und Gutes sind, das sie verkehrt haben, ergibt sich aus der Bedeutung der Söhne und der Töchter: Nr. 489, 490, 491, 533, 2362. Daß huren mit den Söhnen Ägyptens heißt, dasselbe verkehren durch Wißtümliches, erhellt aus der Bedeutung Ägyptens, sofern es ist das Wißtümliche (scientificum): Nr. 1164, 1165, 1186, 1462. Huren mit den Söhnen Aschurs, daß dies heißt verkehren durch Vernünfteleien, ergibt sich aus der Bedeutung Aschurs, sofern es ist das Vernünfteln (ratiocinatio): Nr. 119, 1186. Die Hurerei ausdehnen bis zum Land Chaldäa, daß dies heißt bis zur Entweihung des Wahren, welche ist Chaldäa: Nr. 1368.

Hieraus wird klar, wie der innere Sinn des Wortes beschaffen ist im eigentlichen Sinne des Buchstabens.

Hes.23/2-5,7,8,11,12,14,16: "Zwei Weiber, die Töchter einer Mutter, hurten in Ägypten, in ihrer frühen Jugend hurten sie; Ohola Samaria, Oholiba Jerusalem; es hurete Ohola unter Mir, und hatte ihre Buhlen lieb, die nahen Assyrier, sie gab ihre Hurereien über sie, die Auswahl aller Söhne Aschurs; ihre Hurereien von Ägypten her verließ sie nicht, denn bei ihm hatte sie gelegen in ihrer frühen Jugend. Oholiba verdarb ihre Liebe mehr als jene, und ihre Hurereien (gingen) über die Hurereien ihrer Schwester, sie entbrannte gegen die Söhne Aschurs: sie fügte ihren Hurereien noch hinzu, daß sie Bilder der Chaldäer sah, und beim Anblick ihrer Augen gegen sie entbrannte; zu ihr kamen Babels Söhne zum Beilager der Liebe":

Samaria ist die Kirche, die in der Neigung zum Wahren, Jerusalem die, welche in der Neigung zum Guten ist, deren Hurereien mit den Ägyptern, und den Söhnen Aschurs, sind die Verkehrungen des Guten und Wahren durch Dinge aus dem Gebiet des Wissens und der Vernunft (scientifica et ratiocinia), durch die Falsches begründet wird, wie sich dies ergibt aus der Bedeutung Ägyptens: Nr. 1164, 1165, 1186, 1462 und Aschurs: Nr. 119, 1186; und daß es (gekommen sei) bis zum unheiligen Gottesdienst, der in betreff des Wahren Chaldäa ist: Nr. 1368 und in betreff es Guten sind es die Söhne Babels: Nr. 1182, 1326.

Jes.23/17: "Und es wird geschehen vom Ende der siebzig Jahre an wird Jehovah heimsuchen Tyrus, und sie wird zurückkehren zu ihrem Hurengewerbe, und wird huren mit allen Königreichen der Erde": es ist das Feilbieten des Falschen, was durch das Hurengewerbe und die Hurerei von Tyrus bezeichnet wird. Daß Tyrus Erkenntnisse des Wahren sind, sehe man Nr. 1201; daß die Königreiche die Wahrheiten sind, mit denen Hurerei getrieben wird: Nr. 1672.

Jerem.3/1,2: "Du hast gehurt mit vielen Genossen; und solltest wieder zu Mir kehren? hebe deine Augen auf zu den Hügeln, und siehe, wo du nicht geschändet wurdest, an den Wegen saßest du für sie wie der Araber in der Wüste, und entweihtest das Land durch deine Hurereien, und deine Bosheit": huren und durch Hurereien das Land entweihen heißt, die Wahrheiten der Kirche verkehren und verfälschen; daß das Land die Kirche ist, sehe man Nr. 662, 1066, 1067.

Jerem.3/9: "Mit der Stimme ihrer Hurerei entweihte sie das Land, trieb Ehebruch mit Stein und Holz": Ehebruch treiben mit Stein und Holz heißt, die Wahrheiten und das Gute des äußeren Gottesdienstes verkehren; daß der Stein ein solches Wahre ist, sehe man Nr. 643, 1298, daß das Holz ein solches Gute ist: Nr. 643.

Jerem.29/23: "Darum daß sie eine Torheit begangen in Israel, und Ehebruch getrieben mit den Weibern ihrer Genossen, und ein Wort geredet haben in Meinem Namen, ein falsches, das Ich nicht geboten hatte": Ehebruch treiben mit den Weibern der Genossen, heißt das Falsche lehren wie von ihnen.

Jerem.23/14: "Bei den Propheten Jerusalems sah Ich Schändliches, wie sie Ehebruch treiben und im Falschen gehen": wo das Ehebrechen sich auf das Gute bezieht, das befleckt wird, und das Gehen im Falschen sich bezieht auf das Wahre, das verkehrt wird.

Jerem.13/27: "Deine Ehebrüche, und dein Wiehern, die Scheußlichkeit deiner Hurerei auf den Hügeln, im Felde, deine Greuel sah Ich; wehe dir, Jerusalem, du wirst nicht mehr gereinigt werden nach diesem: wie lange noch?".

Hos.4/11-14: "Hurerei, und Wein, und Most nahm ein das Herz; mein Volk befragt das Holz, und sein Stab soll ihm offenbaren, denn der Geist des Hurens hat verführt; und sie hurten unter ihrem Gott; auf den Gipfeln der Berge opfern sie, und auf den Hügeln räuchern sie, unter der Eiche, Pappel und Terebinthe; darum huren eure Töchter, und eure Schwiegertöchter treiben Ehebruch; soll Ich es denn ahnden an euren Töchtern, daß sie huren, und an euren Schwiegertöchtern, daß sie Ehebruch treiben, da sie selbst mit Huren teilen, und mit den feilen Dirnen opfern": was dieses einzelne im inneren Sinn bedeutet, kann erhellen aus der Bedeutung des Weines, sofern er ist das Falsche, des Mostes, sofern er ist das Böse aus demselben; des Holzes, das gefragt wird, sofern es ist das Gute des Angenehmen irgendeiner Begierde; des Stabes, der offenbaren soll, sofern er ist die eingebildete Macht des eigenen Verstandes, sodann der Berge und der Hügel, sofern sie sind die Triebe der Selbst- und der Weltliebe; der Eiche (quercus), der Pappel, der Terebinthe (roboris), sofern sie sind ebenso viele grobe Wahrnehmungen aus derselben, denen sie vertrauen; der Töchter und der Schwiegertöchter, sofern sie sind dergleichen Neigungen; woraus sich ergibt, was durch die Hurereien, Ehebrüche, und die öffentlichen Dirnen hier bezeichnet wird.

Hos.9/1: "Israel, du hast gehuret über deinem Gott, hast Buhlerlohn geliebt auf allen Getreidetennen": der Buhlerlohn (quaestus meretricius) für das Feilbieten des Falschen.

2. Mose 34/15,16: "Du sollst keinen Bund schließen mit dem Einwohner des Landes, daß er, wenn sie ihren Göttern nachhuren, und ihren Göttern opfern, dich rufe, und du essest von seinen Opfern, und nehmest von seinen Töchtern für deine Söhne, und seine Töchter nachhuren ihren Göttern, und machen, daß seine Söhne ihren Göttern nachhuren".

3. Mose 20/5,6: "Ich werde alle, die ihm nachhuren, indem sie nachhuren dem Molech, ausrotten aus der Mitte ihrer Völker; und wenn eine Seele sich wendet zu den Totenbeschwörern und zu den Wahrsagern, ihnen nachzuhuren, so will Ich Mein Angesicht richten wider diese Seele, und ihn ausrotten aus der Mitte seines Volkes".

4. Mose 14/33: "Eure Söhne sollen weiden in der Wüste vierzig Jahre, und sollen eure Hurereien tragen; bis daß eure Leiber verzehrt sind in der Wüste".

4. Mose 15/39: "Ihr sollt gedenken aller Gebote Jehovahs, und sie tun, und nicht spähen nach eurem Herzen, und nach euren Augen, daß ihr ihnen nachhuret".

Noch deutlicher bei Joh.Offenb.17/1,2: "Ein Engel sprach: Komm, ich will dir zeigen das Gericht der großen Hure, die auf vielen Wassern sitzt, mit der gehurt haben die Könige der Erde, und sind berauscht worden vom Wein ihrer Hurerei die Bewohner der Erde": die große Hure für diejenigen, die in einem unheiligen Gottesdienst sind, die vielen Wasser, auf denen sie sitzt, sind die Erkenntnisse: Nr. 28, 739. Die Könige der Erde, die mit ihr gehurt haben, sind die Wahrheiten der Kirche: Nr. 1672, 2015, 2069. Der Wein, von dem sie berauscht wurden, ist das Falsche: Nr. 1071, 1072. Weil der Wein und die Berauschung diese Bedeutung haben, so wird von den Töchtern Lots gesagt, sie haben ihrem Vater Wein zu trinken gegeben: 1. Mose 19/32,33,35.

Joh.Offenb.18/3: "Babylon hat mit dem Wein der Wut ihrer Hurerei getränket alle Völkerschaften, und die Könige der Erde haben mit ihr gehurt": Babylon oder Babel, für den Gottesdienst, dessen Äußeres heilig erscheint, dessen Inneres aber unheilig ist: Nr. 1182, 1295, 1326. Die Völkerschaften die sie getränkt hat, sind das Gute, das entweiht wird: Nr. 1259, 1260, 1416, 1849. Die Könige, die mit ihr gehurt haben, sind die Wahrheiten: Nr. 1672, 2015, 2069.

Joh.Offenb.19/2: "Wahr und gerecht sind die Gerichte Gottes des Herrn, weil Er gerichtet hat die große Hure, welche die Erde verdarb mit ihrer Hurerei": die Erde für die Kirche: Nr. 566, 662, 1066, 1067, 2117, 2118.

Weil die Hurereien dergleichen bedeuteten, und die Töchter die Neigungen, darum war es so streng verboten, daß die Tochter eines Priesters hure, wovon es bei 3. Mose 21/9 also heißt: "Die Tochter eines Priesters, wenn sie anfängt zu huren, soll, weil sie den Vater entheiligt, mit Feuer verbrannt werden". Ferner daß man keinen Hurenerwerb bringen soll ins Haus Jehovahs, weil es ein Greuel ist: 5. Mose 23/19. Und darum auch ein solches Untersuchungsverfahren mit einem Weibe, gegen das der Mann den Verdacht des Ehebruchs hegte: 4. Mose 5/12-31 wobei alles und jedes sich auf die Schändungen des Guten bezieht.

Außerdem sind es der Ehebrüche und Hurereien mehrere Gattungen, und noch mehrere Arten, von denen im Wort die Rede ist. Diese Gattung, die unter dem Beiliegen der Töchter Lots mit ihrem Vater beschrieben wird, ist die, welche Moab und Sohn Ammons genannt wird, wovon gleich nachher.

2467. Vers 37,38: Und die Erstgeborene gebar einen Sohn, und nannte seinen Namen Moab; dies der Vater Moabs bis auf diesen Tag. Und die Jüngere, auch sie gebar einen Sohn, und nannte seinen Namen Benammi, dies der Vater der Söhne Ammons bis auf diesen Tag.

"Und die Erstgeborene gebar einen Sohn, bedeutet die Religion dieser Kirche in betreff des Guten;

"und nannte seinen Namen Moab" bedeutet ihre Beschaffenheit;

"dies der Vater Moabs bis auf diesen Tag" bedeutet, daß sie von daher ihre Beschaffenheit haben;

"und die Jüngere, auch sie gebar einen Sohn" bedeutet das verfälschte Wahre dieser Kirche;

"und nannte seinen Namen Benammi" bedeutet ihre Beschaffenheit;

"dies der Vater der Söhne Ammons bis auf diesen Tag" bedeutet, daß sie von daher ihre Beschaffenheit haben.

2468. Auch dies bedarf keiner Begründung, denn aus der Erklärung selbst und aus dem, was vorhergeht und was nachfolgt, ergibt sich, daß dergleichen bezeichnet wird. Was aber und wie beschaffen die Religion ist, die durch Moab und die Söhne Ammons bezeichnet wird, kann aus ihrer Entstehung, die beschrieben ist, erhellen, und dann auch aus vielen Stellen sowohl im historischen als prophetischen Wort, in denen sie genannt werden.

Sie sind im allgemeinen diejenigen, die in einem äußerlichen Gottesdienst sind, der einigermaßen als heilig erscheint, aber nicht im Inneren, und die, welche die Dinge des äußeren Gottesdienstes als das Gute und Wahre ergreifen, dagegen aber das zum inwendigen Gottesdienst Gehörige verwerfen und verachten. Ein solcher Gottesdienst, und eine solche Religion schleicht sich ein in diejenigen, die in natürlich Gutem sind, aber andere neben sich verachten. Sie sind nicht unähnlich den Früchten, die in der äußeren Gestalt nicht unschön, inwendig aber schimmelig oder faulig sind. Auch nicht unähnlich marmornen Gefäßen, die Unreines, zuweilen Garstiges enthalten. Oder auch nicht unähnlich Frauenspersonen, die an Gesicht, Leib und Manieren nicht mißfällig, inwendig aber siech, und mit Ekelhaftem erfüllt sind; denn das allgemeine Gute, das bei ihnen ist, ist es, was nicht unschön erscheint, aber das Besondere, das hineinkommt, ist unrein. Anfangs zwar nicht so, aber nach und nach, denn sie lassen sich leicht von allem Möglichen einnehmen, was gut genannt wird, und von daher von allem möglichen Falschen, das sie, weil sie es begründen, für wahr halten, und zwar dies weil sie das Innere des Gottesdienstes verachten, dieses aber, weil sie in der Selbstliebe sind.

Solche haben ihren Ursprung und stammen ab von denen, die bloß in äußerem Gottesdienst sind, und in diesem Kapitel durch Lot vorgebildet werden, und zwar wenn das Gute des Wahren verödet ist. Beschrieben werden sie im Wort, sowohl wie sie geartet sind im Anfang, da ihr Gutes noch nicht so verunreinigt ist, als nachher wann es verunreinigt wird, wie auch zuletzt, wenn es ganz verunreinigt ist; und daß sie das Inwendigere des Gottesdienstes und der Lehre verwerfen.

Wie geartet sie sind im Anfang, da ihr Gutes noch nicht so verunreinigt ist, bei Dan.11/40,41: "Zur Zeit des Endes wird mit ihm zusammenstoßen der König des Mittags, darum wird wie ein Sturmwind auf ihn losstürzen der König der Mitternacht, mit Wagen und mit Reitern, und vielen Schiffen, und wird kommen in die Länder, und überfluten, und hindurchziehen, und kommen in das Land der Zierde, und viele solche werden zusammenstürzen: diese werden entrissen werden aus seiner Hand, Edom, und Moab, und die Erstlinge der Söhne Ammons": der König des Mittags für diejenigen, die im Guten und Wahren sind, der König der Mitternacht für diejenigen, die in Bösem und Falschem, der König der Mitternacht mit Wagen, Reitern, Schiffen, kommend in die Länder, überflutend und hindurchdringend, soviel als daß das durch die Wagen, Reiter, Schiffe bezeichnete Böse und Falsche die Oberhand bekommen werde; entrissen sollen werden aus seiner Hand Edom, Moab und die Erstlinge der Söhne Ammons, für diejenigen, die in einem solchen Guten sind, das noch nicht so durch Falsches verunreinigt ist, daher sie genannt werden Erstlinge der Söhne Ammons.

5. Mose 2/8,9: "Wir zogen hindurch auf dem Wege der Wüste, und Jehovah sprach zu Mose: Du sollst Moab nicht in die Enge treiben, noch dich mit ihnen in einen Krieg einlassen, weil Ich dir nichts von ihrem Land zum Erbteil geben werde, denn den Söhnen Lots habe Ich Ar zum Erbteil gegeben"; und von den Söhnen Ammons: 5. Mose 2/17-19: "Jehovah sprach zu Mose: Du ziehest heute durch die Grenze Moabs, Ar, und wirst nahe kommen gegen die Söhne Ammons, die sollst du nicht beängstigen, noch dich mit ihnen einlassen, denn Ich werde dir nichts vom Land der Söhne Ammons zum Erbteil geben, weil Ich es den Söhnen Lots zum Erbe gegeben habe": Ar für ein solches Gute, Moab und die Söhne Ammons für die, welche in einem solchen Guten sind, aber im Anfang, daher befohlen wird, daß sie nicht beängstigt werden sollen. Daher kommt, daß Moab die Emim austrieb, und die Rephaim, welche wie die Enakim, und daß die Söhne Ammons auch austrieben die Rephaim, die sie Samsummim nannten: 5. Mose 2/9-11,18-21: durch die Emim, Rephaim, Enakim, Samsummim werden die von Beredungen des Falschen und Bösen Eingenommenen bezeichnet, man sehe Nr. 581, 1673. Durch Moab und die Söhne Ammons hier diejenigen, die noch nicht davon eingenommen sind; als aber auch diese davon eingenommen waren, d.h. ihr Gutes mit Falschem verunreinigt war, wurden sie ebenfalls vertrieben: 4. Mose 21/21-31; Hes.25/8-11.

Sie werden beschrieben wie sie geartet sind, wenn ihr Gutes verunreinigt wird, bei Jerem.48/1,9,28,30-32,36,46,47: "Zu Moab sprach also Jehovah: Wehe über Nebo, denn es ist verwüstet, zuschanden geworden, eingenommen ist Kiriathaim, zuschanden geworden und bestürzt ist Misgab; nicht mehr ist Moabs Lob; gebt Moab Flügel, denn er möchte weit wegfliegen, und seine Städte werden zur Öde werden, da niemand in ihnen wohnen wird. Verlasset die Städte, und wohnet auf den Felsen, ihr Bewohner Moabs, und seid wie eine Taube, die nistet in den Übergängen der Öffnung der Grube. Ich kenne, spricht Jehovah, seinen Zorn, und (er ist) nicht fest, sein Falsches, nicht das Rechte taten sie. Darum will Ich heulen über Moab, und zu ganz Moab schreien. Mehr als geweint worden über Iaeser will Ich weinen über dich, Weinstock Sibma; deine Schoße gingen übers Meer, bis ans Meer Iaesers reichten sie, über deine Sommerfrüchte, und über deine Weinlese ist der Verwüster hergefallen. Darum rührt sich Mein Herz über Moab, wie eine Flöte. Wehe dir, Moab, zugrunde gegangen ist das Volk des Kemosch, denn weggeführt sind deine Söhne in die Gefangenschaft, und deine Töchter in Gefängnis. Doch Ich will zurückführen die Gefangenschaft Moabs in der Folge der Tage": hier (wird) im ganzen Kapitel von Moab (gehandelt), unter ihm aber von denjenigen, die in einem solchen Guten sind, wie sie sich vom Falschen einnehmen lassen; daher gesagt wird, man soll dem Moab Flügel geben, daß er wegfliege, und seine Städte werden zur Öde werden, sie sollen aber die Städte verlassen, und auf einem Felsen wohnen und wie eine Taube nisten in den Übergängen der Öffnung der Grube, und dergleichen, womit der Rat gegeben wird, sie sollen in ihrem allgemeinen Guten und Wahren bleiben; und wenn sie dann vom Falschen der Unwissenheit verführt werden würden, so werden sie in der Folge der Tage aus der Gefangenschaft zurückgeführt werden. Von denjenigen aber, bei denen dies nicht geschieht, wird gesagt: Über Moab will Ich heulen, und zu ganz Moab will Ich schreien, und Mein Herz rührt sich über Moab; das Falsche, von dem sie eingenommen werden, wird bezeichnet durch Nebo, Kiriathaim, Misgab, Sibma, Iaeser, Kemosch, und mehrere Namen, die in diesem Kapitel vorkommen.

Jes.16/1-4,6,7,11-14: "Ein verscheuchtes Nest werden sein die Töchter Moabs; schaffet Rat, haltet Gericht; setze (gleich der Nacht) deinen Schatten in die Mitte des Mittags; verbirg die Vertriebenen, den Flüchtigen entdecke nicht, laß weilen in dir meine Vertriebenen, Moab, sei ihnen ein Bergungsort vor dem Verwüster. Wir hörten von dem Hochmut Moabs, hochmütig ist er sehr, sein Stolz und sein Hochmut und sein Zorn, nicht so seine Lügen; darum wird heulen Moab, ob Moabs, alle werden heulen. Darum werden meine Eingeweide, ob Moabs wie eine Zither gerührt, und mein Inneres ob der Stadt Cherez. Es wird geschehen, wenn man sieht, daß ermüdet ist Moab auf der Höhe, so wird er kommen zu seinem Heiligtum zu beten, und wird nicht können. In drei Jahren, gleich den Taglöhnersjahren, wird gering werden das Lob Moabs, bei all der großen Menge, und der Rest wenig (und) klein sein, ohne Kraft": auch in diesem ganzen Kapitel wird von Moab gehandelt, und unter ihm von denjenigen, die in einem solchen Guten sind, und hier hin und wieder mit den gleichen Worten beschrieben werden, wie bei Jerem. im 48. Kapitel, und es wird ihnen der Rat gegeben, sie sollen in ihrem allgemeinen Guten und Wahren bleiben, und sich nicht vom Falschen einnehmen lassen. Das allgemeine Gute und Wahre wird bezeichnet durch das, daß sie Rat schaffen, Gericht halten, die Vertriebenen verbergen, den Flüchtigen nicht offenbaren, und ein Bergungsort für die Vertriebenen vor dem Verwüster sein sollen, was alles das Äußere des Gottesdienstes bedeutet. Weil sie sich aber von Falschem einnehmen lassen, wird gesagt, in drei Jahren, gleich Taglöhnersjahren, wird gering werden das Lob Moabs bei all der großen Menge, und der Rest wenig und klein, ohne Kraft.

Weil sie leicht verführt werden, wird Moab genannt die Aussendung der Hand der Philister, und die Söhne Ammons ihr Gehorsam, bei Jes.11/10,13,14: "Die Wurzel des Jischai, die als Panier der Völker steht, es werden die Völkerschaften sie suchen, und es wird Seine Ruhe Herrlichkeit sein, weichen wird die Eifersucht Ephraims, und die Feinde Jehudahs werden ausgerottet werden, Ephraim wird nicht eifern mit Jehudah, und Jehudah nicht bedrängen Ephraim; und sie werden auf die Schulter der Philister fliegen, dem Meere zu, zusammen werden sie berauben die Söhne des Aufgangs, Edom, Moab, die Aussendung ihrer Hand, und die Söhne Ammons, ihren Gehorsam": die Wurzel Jischais für den Herrn; Jehudah für diejenigen, die im himmlischen Guten, Ephraim für diejenigen, die im geistigen Wahren, die Philister für die, welche in der Wissenschaft der Erkenntnisse des Wahren, und nicht in der Liebtätigkeit, die Söhne des Aufgangs für die, welche in der Wissenschaft der Erkenntnisse des Guten und ebenfalls nicht in der Liebtätigkeit sind, deren Handsendung heißt Moab, und der Gehorsam die Söhne Ammons, weil sie mit Falschem von ihnen erfüllt werden.

Wie aber die, welche Moab und Söhne Ammons heißen, geartet werden, wenn ihr Gutes ganz mit Falschem verunreinigt ist, wird beschrieben bei Ps.60/8-10; Ps.108/8-10: "Gott sprach in Seiner Heiligkeit: Mein ist Gilead, und Mein Menasche, und Ephraim die Stärke Meines Hauptes, Jehudah Mein Gesetzgeber, Moab Mein Waschbecken": das Waschbecken für das mit Falschem verunreinigte Gute.

Jerem.48/2,11,38: "Nicht mehr ist Moabs Ruhm, in Chesbon sannen sie Böses über ihn, kommt laßt uns ihn ausrotten aus der Völkerschaft: befriedigt war Moab von seinen jungen Jahren her; und er ruhend auf seinen Hefen, und nicht geschüttet aus Gefäß in Gefäß, und ging nicht in Verbannung; darum ist sein Geschmack in ihm geblieben, und sein Geruch ist nicht verändert. Auf allen Dächern Moabs, lauter Trauern, weil Ich zerbrochen Moab wie ein Gefäß, an dem kein Wohlgefallen ist": das Falsche, mit dem das Gute, das Moab ist, verunreinigt wird, heißt hier Hefen, in denen der Geschmack und Geruch bleibt, wenn er nicht gebessert wird, und dies heißt hier ausgeschüttet werden aus Gefäß in Gefäß; das Gute selbst heißt ein Gefäß, an dem kein Wohlgefallen ist, wie bei David, ein Becken, in dem gewaschen wird.

Jes.25/10: "Es ruht Jehovahs Hand auf diesem Berge, und es wird zerdroschen werden Moab unter ihm, wie zertreten wird das Stroh im Mist".

Daß die, welche in einem solchen Guten sind, bloß ums Äußere sich bekümmern, und das Innere des Gottesdienstes und der Lehre verachten, verwerfen, ja von sich stoßen, daher das Falsche ihnen für das Wahre (gilt), bei

Hes.25/2-11: "Sohn des Menschen, richte dein Angesicht gegen die Söhne Ammons, und weissage über sie, und sprich zu den Söhnen Ammons: Höret das Wort des Herrn Jehovih, so sprach der Herr Jehovih, darum daß du sagst, wohlan äuge zu Meinem Heiligtum, das entweihet ist, und zum Land Israels, weil es verödet ist, und zum Haus Jehudah, weil sie in die Gefangenschaft abgegangen sind, will Ich Rabbah zur Wohnung der Kamele machen, und die Söhne Ammons zum Lagerplatz der Herde. Es sprach der Herr Jehovih, weil du in die Hand geklatscht, und mit dem Fuß gestampft hast, und hast dich gefreut in all deiner Verachtung in der Seele, über den Boden Israels, deswegen werde Ich ausstrecken meine Hand über dich, und dich zur Beute geben den Völkerschaften, und dich ausrotten von den Völkern, und dich vertilgen aus den Ländern": wohlan zum Heiligtum, das entweihet, zum Boden Israels, weil er verödet ist, zum Haus Jehudahs, weil sie in die Gefangenschaft abgegangen sind, du hast in die Hand geklatscht, mit dem Fuß gestampft, und dich gefreut, in aller Verachtung in der Seele, über den Boden Israels, sind Worte der Verachtung, der Verhöhnung und der Verwerfung des Inwendigeren des Gottesdienstes und der Lehre, nach dessen Verwerfung das Äußere keinen Wert hat, sondern zur Beute gegeben wird den Völkerschaften, d.h. eingenommen vom Bösen, und ausgerottet wird aus den Völkern, d.h. durch Falsches, und vertilgt wird aus den Ländern, d.h. zur Unkirchlichkeit (nullis Ecclesiae) wird.

Zeph.2/8-10: "Ich hörte die Schmähung Moabs, und die Lästerungen der Söhne Ammons, die Mein Volk geschmäht, (sich) breit gemacht haben über ihre Grenze: darum, bei Meinem Leben, Moab soll wie Sodom werden, und die Söhne Ammons wie Amora, ein Ort überlassen der Nessel, und eine Salzgrube, und Öde werden sie sein auf ewig: dies ihnen, wegen ihres Hochmuts, daß sie geschmäht, und sich breit gemacht haben über das Volk Jehovahs Zebaoth": das Volk schmähen, und (sich) breit machen über ihre Grenze, und über das Volk Jehovahs Zebaoth heißt, geringschätzen und verwerfen die inwendigeren Wahrheiten, welche sind das Volk Jehovahs Zebaoth, daher das Gute zum Bösen des Falschen, welches ist Sodom, und der Ort überlassen der Nessel, und die Wahrheiten zum Falschen werden, welches ist Amora und die Salzgrube; denn vom Inneren her hat es das Äußere, daß es gut und wahr ist.

Ps.83/3-9: "Die Feinde sinnen über dein Volk hinterlistig auf Heimliches, sie ratschlagen über deine Verborgenen, kommt, laßt uns sie ausrotten aus der Völkerschaft, und nicht mehr soll gedacht werden des Namens Israel, denn sie ratschlagen im Herzen miteinander, gegen dich schließen einen Bund die Zelte Edoms, und die Jischmaeliten, Moab, und die Hagriter; Gebal und Ammon, und Amalek, Philistäa mit den Bewohnern von Tyrus, auch Aschur gesellt sich ihnen bei, sie sind ein Arm den Söhnen Lots": ratschlagen über die Verborgenen, sie ausrotten aus der Völkerschaft, daß nicht mehr genannt werde der Name Israels, heißt das Inwendigere ganz verschmähen; die Zelte Edoms, die Jischmaeliten, Moab, die Hagriter, Gebal und Ammon, sind diejenigen, die im Äußeren des Gottesdienstes und der Lehre sind, Philistäa mit Tyrus sind die, welche von den inneren Dingen reden, aber nicht in denselben sind; Aschur, welcher der Arm ist für die Söhne Lots, ist die Vernünftelei, durch die sie für die äußeren Dinge streiten, und die inneren bekämpfen.

5. Mose 23/1-8: "Es soll kein Mann das Weib seines Vaters nehmen, und nicht aufdecken die Decke seines Vaters, nicht soll ein Zerstoßener oder dem die Hoden zerquetscht sind, kommen in die Versammlung Jehovahs; nicht soll kommen ein Moabiter und Ammoniter in die Versammlung Jehovahs, auch das zehnte Geschlecht soll ihm nicht kommen in die Versammlung Jehovahs in Ewigkeit": hieraus wird klar, was Moab und Ammon sind am Ende der Tage, oder wenn sie ganz vom Falschen eingenommen sind, nämlich diejenigen, bei denen das Gute geschändet und das Wahre verfälscht wird, dadurch, daß sie alles Inwendigere verachten, verwerfen, und zuletzt von sich stoßen, daher sie auch hier genannt werden nach schändlichen Ehebrüchen, welche sind das Weib des Vaters nehmen, die Decke des Vaters aufdecken, beinahe wie von den Töchtern Lots, von denen Moab und Ammon herstammen, erwähnt wird; sodann nach den Zerstoßenen, und denen, welchen die Hoden zerquetscht sind, durch welche die bezeichnet werden, welche alles, was zur Liebe und Liebtätigkeit gehört, von sich stoßen; die Versammlung Jehovahs ist der Himmel, in den sie nicht kommen können, weil sie keine Überreste haben, die allein vom inwendigeren Guten und inwendigeren Wahren herkommen, und die durch das zehnte Geschlecht bezeichnet werden: Nr. 576, 1738, 2280.

Dieselben waren auch unter den Heiden, welche die Söhne und Töchter dem Molech opferten, wodurch im inneren Sinn bezeichnet wird, daß sie das Wahre und Gute auslöschten, denn der Gott Moabs war Kemosch, und der Gott der Söhne Ammons Molech und Milchom: 1.Kön.11/7,33; 2.Kön.23/13; denen sie opferten: 2.Kön.3/27; daß durch die Söhne und Töchter die Wahrheiten und das Gute bezeichnet werden, sehe man Nr. 489, 490, 491, 533, 1147.

Dies ist nun Moab und Ammon, aber der Gattungen ihres Falschen, durch die sie das Gute schänden, und die Wahrheiten auslöschen, gibt es viele, die bei Jerem.48/21-26 aufgezählt werden, allein durch lauter Namen, nämlich diese: "Das Gericht ist gekommen über das Land der Ebene, über Cholon, und über Jahza, und über Mephaat. Und über Dibon, und über Nebo, und über Bethdiblathaim. Und über Kiriathaim, und über Bethgamul, und über Bethmeon. Und über Kirioth, und über Bozra, und über alle Städte des Landes Moab, die fernen und die nahen. Abgehauen ist das Horn Moabs, und sein Arm zerbrochen. Berauschet ihn, weil er über Jehovah sich erhoben hat; und Moab soll sich ergießen in seinem Gespei": diese Gattungen des Falschen sind es, die zusammentreffen bei denjenigen, die Moab und Ammon genannt werden, die es aber sind, und wie beschaffen, kann erhellen aus der Bedeutung der einzelnen Namen im inneren Sinn; daß die Namen im Wort nichts anderes bedeuten als Sachen, ist mehrmals gezeigt worden.

Nr. 2469 - 2494 abgedruckt in Band [?]

 


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