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Des ersten Buches Mose

10. Kapitel

1. Und dies die Geburten der Söhne Noachs, Schem, Cham und Japheth; und es wurden ihnen Söhne geboren nach der Sündflut.

2. Die Söhne Japheths (sind): Gomer, und Magog, und Madai, und Javan, und Thubal, und Meschech, und Thiras.

3. Und die Söhne Gomers: Aschkenas, und Riphath, und Thogarmah.

4. Und die Söhne Javans: Elischah, und Tharschisch, Kitthim, und Dodanim.

5. Von diesen breiteten sich aus die Inseln der Völkerschaften, in ihren Ländern, jede nach ihrer Zunge, nach ihren Familien, in Rücksicht ihrer Geschlechter.

6. Und die Söhne Chams: Kusch, und Mizraim, und Puth, und Kanaan.

7. Und die Söhne Kuschs: Seba, und Chavillah, und Sabtha, und Raamah, und Sabtheka. Und die Söhne Raamahs: Scheba, und Dedan.

8. Und Kusch zeugte Nimrod; der fing an mächtig zu sein auf der Erde.

9. Der war ein gewaltiger Jäger vor Jehovah; darum sagte man, wie Nimrod ein gewaltiger Jäger vor Jehovah.

10. Und der Anfang seines Reiches war Babel, und Erech, und Akkad, und Kalneh, im Lande Schinear.

11. Von diesem Lande ging (er aus nach) Aschur und baute Ninive, und die Stadt Rechoboth, und Kalach.

12. Und Resen zwischen Ninive und zwischen Kalach; dies ist die große Stadt.

13. Und Mizraim zeugte (die) Ludim, und Anamim, und Lehabim, und die Naphthuchim.

14. Und Pathrusim, und Kasluchim, von denen ausgingen die Pelisthim, und Kaphthorim.

15. Und Kanaan zeugte Zidon, seinen Erstgeborenen, und (den) Cheth.

16. Und den Jebusi und den Emori und den Girgaschi.

17. Und den Chivi und den Arki und den Sini.

18. Und den Arvadi und den Zemari und den Chamathi: und nachher breiteten sich aus die Familien der Kanaaniten.

19. Und die Grenze der Kanaaniten war, wenn man von Zidon kommt gen Gerar, bis Assa, wenn man kommt gen Sodom, und Amora, und Adma, und Zeboim, bis Lascha.

20. Dies die Söhne Chams, nach ihren Familien, nach ihren Zungen, in ihren Ländern, in ihren Völkerschaften.

21. Und dem Schem wurde auch geboren: er ist der Vater aller Söhne Ebers; der ältere Bruder Japheths.

22. Die Söhne Schems sind: Elam, und Aschur, und Arphachschad, und Lud, und Aram.

23. Und die Söhne Arams: Uz, und Chul, und Gether, und Masch.

24. Und Arphachschad zeugte Schelach; und Schelach zeugte Eber.

25. Und dem Eber wurden zwei Söhne geboren; der Name des einen Peleg, weil in seinen Tagen das Land geteilt wurde; und der Name seines Bruders: Joktan.

26. Und Joktan zeugte Almodad, und Scheleph, und Chazarmaveht, und Jerach.

27. Und Hadoram, und Usal, und Diklah.

28. Und Obal, und Abimael, und Scheba.

29. Und Ophir, und Chavillah, und Jobab; diese alle sind Söhne Joktans.

30. Und ihre Wohnung war von Mescha, wenn man kommt gen Sephar, dem Berg des Aufgangs.

31. Dies die Söhne Schems, nach ihren Familien, nach ihren Zungen, in ihren Ländern, nach ihren Völkerschaften.

32. Dies die Familien der Söhne Noachs, nach ihren Geburten, in ihren Völkerschaften; und von ihnen breiteten sich aus die Völkerschaften auf der Erde nach der Flut.

 

Inhalt

1130. In diesem ganzen Kapitel wird gehandelt von der Alten Kirche, und ihrer Fortpflanzung: Vers 1.

1131. Die, welche einen dem inneren entsprechenden äußeren Gottesdienst hatten, sind die Söhne Japheths: Vers 2;

und die einen vom inneren entfernteren hatten, sind die Söhne Gomers und Javans: Vers 3, 4,

welche einen noch entfernteren hatten, sind die Inseln der Völkerschaften: Vers 5.

1132. Die, welche die Erkenntnisse, die Wissenschaften und die Religionsgebräuche hochhielten und vom Inneren trennten, sind die Söhne Chams: Vers 6.

Welche die Erkenntnisse geistiger Dinge (hochschätzten), sind Söhne Kuschs;

und welche die Erkenntnisse himmlischer Dinge, sind Söhne Raamahs: Vers 7.

1133. Weiter wird gehandelt von denen, die einen äußeren Gottesdienst haben, in dem innerliches Böses und Falsches ist, Nimrod ist ein solcher Dienst: Vers 8, 9;

das Böse in einem solchen Dienst: Vers 10;

das Falsche in einem solchen Dienst: Vers 11, 12.

1134. Von denen, die aus Wißtümlichem durch Vernünfteleien sich neue Gottesdienste ausdenken: Vers 13, 14;

welche aus den Glaubenserkenntnissen ein bloßes Wissen machen: Vers 14.

1135. Vom äußeren Dienst ohne den inneren, welcher ist Kanaan, und von den Abstammungen dieses Dienstes: Vers 15-18;

von seiner Ausdehnung: Vers 19, 20.

1136. Vom inneren Dienst, welcher ist Schem, und von seiner Ausdehnung selbst bis zur Anderen Alten Kirche: Vers 21;

vom inneren Dienst und seinen Abstammungen, die, weil aus der Liebtätigkeit stammend, der Weisheit, Einsicht, Wissenschaft und den Erkenntnissen angehören, die durch die Völkerschaften bezeichnet werden: Vers 22-24.

1137. Von einer Kirche, die in Syrien bestand, gestiftet von Eber, welche die Andere Alte Kirche zu nennen ist; deren innerer Dienst ist Peleg, der äußere Joktan: Vers 25;

ihre Gebräuche sind die Völkerschaften, die genannt werden: Vers 26-29;

dieser Kirche Ausdehnung: Vers 30.

1138. Daß die Gottesdienste der Alten Kirche verschieden gewesen seien, und gemäß der Sinnesart einer jeden Völkerschaft: Vers 31, 32.

 

Innerer Sinn

1139. Es ist schon früher gesagt worden, daß vier verschiedene Stile im Wort sind. Der erste, den die Älteste Kirche hatte, war von der Art, wie vom ersten Kapitel der Genesis bis hierher. Der zweite ist der geschichtliche, wie im Folgenden bei Mose, und in den übrigen geschichtlichen Büchern. Der dritte ist der prophetische. Der vierte hält die Mitte zwischen dem prophetischen, und der Redeweise des gemeinen Lebens; worüber man sehe Nr. 66.

1140. In diesem Kapitel und im Folgenden, bis zu Heber (Eber), wird der älteste Stil fortgesetzt, hält jedoch die Mitte zwischen dem Stil der gemachten Geschichte, und dem Stil der wahren Geschichte; denn unter Noach und seinen Söhnen Schem, Cham, Japheth und Kanaan ist nichts anderes verstanden worden, und wird nichts anderes verstanden, als abstrakt die Alte Kirche in Ansehung ihres Gottesdienstes; nämlich unter Schem der innere Dienst, unter Japheth der entsprechende äußere Dienst, unter Cham der verdorbene innere Dienst, unter Kanaan der vom inneren getrennte äußere Dienst; solche Personen hat es nie gegeben; sondern es sind so genannt worden die Gottesdienste, weil auf sie, als auf die grundwesentlichen, sich zurückführen ließen alle verschiedenen anderen, oder alle Unterschiede im besonderen. Daher unter Noach nichts anderes verstanden worden ist, als die Alte Kirche im allgemeinen, sofern sie gleich einem Stammvater alle in sich begreift. Dagegen aber werden unter den Namen in diesem Kapitel, mit Ausnahme Hebers und seiner Nachkommenschaft, ebenso viele Völkerschaften verstanden, und es waren ebenso viele Völkerschaften, welche die Alte Kirche zusammen ausmachten, und diese Kirche war um das Land Kanaan her weithin verbreitet.

1141. Die, welche hier Söhne Japheths genannt werden, waren alle von der Art, daß sie einen dem inneren entsprechenden äußeren Gottesdienst hatten, d.h. Leute, die in Einfalt, in Freundschaft, und in gegenseitiger Liebtätigkeit lebten, aber keine andere Lehrgegenstände wußten, als die äußeren Gebräuche.

Die, welche Söhne Chams heißen, waren Leute, die einen verdorbenen inneren Gottesdienst hatten.

Welche Söhne Kanaans genannt werden, waren solche, die einen vom inneren getrennten äußeren Gottesdienst hatten.

Welche Söhne Schems genannt werden, waren inwendige Menschen und verehrten den Herrn, und liebten den Nächsten; ihre Kirche war beinahe wie unsere wahre christliche Kirche.

1142. Wie sie im besonderen beschaffen waren, wird in diesem Kapitel nicht erwähnt, denn sie werden nur den Namen nach aufgezählt, aber es erhellt aus den Schriften der Propheten, in denen hin und wieder dieser Völkerschaften Namen vorkommen, und überall nichts anderes bezeichnen; und zwar bald im guten Sinn, bald im entgegengesetzten Sinn.

1143. Obwohl dies die Namen derjenigen Völkerschaften waren, die zusammen die Alte Kirche ausmachten, so werden dennoch im inneren Sinn Sachen verstanden, nämlich die Gottesdienste selbst. Von Namen, von Ländern, von Völkerschaften und dergleichen, wissen die im Himmel nichts; von dergleichen hat man dort keine Vorstellung, sondern von den durch sie bezeichneten Dingen.

Vom inneren Sinn her hat das Wort des Herrn sein Leben, er ist wie die Seele, und der äußere Sinn ist gleichsam deren Leib; und es verhält sich damit wie beim Menschen, wenn sein Leib stirbt, dann lebt die Seele, und wenn die Seele lebt, dann weiß er nicht mehr, was des Leibes ist, somit wenn er unter die Engel kommt, auch nicht was das Wort im Buchstabensinne, sondern was es in seiner Seele ist.

Der Mensch der Ältesten Kirche war so geartet, daß er, wenn er heutzutage leben und das Wort lesen würde, gar nicht am Sinne des Buchstabens kleben würde, sondern es wäre, als ob er ihn nicht sähe, sondern nur den inneren Sinn abgezogen vom Buchstaben, und zwar als ob der Buchstabe nicht wäre, so wäre er im Leben oder in der Seele des Wortes. Gleiches ist der Fall überall im Wort, auch in den Geschichten, die ganz so sich verhalten, wie sie erzählt sind, dennoch aber ist in ihnen nicht einmal ein Wörtchen, das nicht im inneren Sinn Geheimnisse in sich schließt, welche denen durchaus nie erscheinen, die nur auf den geschichtlichen Zusammenhang merken.

So also werden 1. Mose 10. Kapitel durch die Namen hier bezeichnet, im buchstäblichen oder geschichtlichen Sinn, die Völker, die zusammen die Alte Kirche ausmachten, im inneren Sinn aber ihre Religionslehren.

1144. Vers 1: Und dies die Geburten der Söhne Noachs, Schem, Cham und Japheth; und es wurden ihnen Söhne geboren nach der Sündflut.

"Und dies die Geburten der Söhne Noachs" bedeutet die Abstammungen der Lehren und Gottesdienste der Alten Kirche, welche im allgemeinen ist Noach;

"Schem, Cham und Japheth" bedeuten wie früher: Schem den wahren inneren Dienst, Cham den verdorbenen inneren Dienst, Japheth den dem inneren entsprechenden äußeren Dienst;

"und geboren wurden ihnen Söhne" bedeutet die von ihnen herstammenden Lehren;

"nach der Sündflut" bedeutet von der Zeit an, da diese neue Kirche entstand.

HG 1145

1145. "Dies die Geburten der Söhne Noachs" 1. Mose 10/1, daß sie die Abstammungen der Lehren und Gottesdienste der Alten Kirche bedeuten, welche im allgemeinen ist Noach, erhellt aus der Bedeutung der Geburten, wovon früher die Rede war. Geburten sind im äußeren oder buchstäblichen Sinne die Zeugungen des einen vom anderen, wie bekannt ist; im inneren Sinne aber bezieht sich alles auf Himmlisches und Geistiges, oder auf Dinge der Liebtätigkeit und des Glaubens, somit beziehen sich die Geburten hier auf kirchliche, folglich Lehrgegenstände, wie aus dem Folgenden besser erhellen wird.

1146. Daß "Schem, Cham und Japheth", 1. Mose 10/1, hier wie früher bedeuten: Schem den wahren inneren Dienst, Cham den verdorbenen inneren Dienst, Japheth den dem inneren entsprechenden äußeren Dienst, erhellt aus dem, was früher über sie gesagt wurde, wo nicht bloß gezeigt worden ist, daß Schem, Cham und Japheth jene Gottesdienste bezeichnen, sondern auch, was unter dem wahren inneren Dienst oder Schem, sodann was unter dem verdorbenen inneren Dienst oder Cham, wie auch was unter dem, dem inneren entsprechenden äußeren Dienst oder Japheth verstanden wird. Daher hierbei nicht weiter zu verweilen ist.

1147. "Und geboren wurden ihnen Söhne", 1. Mose 10/1, daß sie die von ihnen herstammenden Lehren bedeuten, erhellt aus der Bedeutung der Söhne im inneren Sinn, daß sie sind Wahrheiten des Glaubens, sodann auch Falsches, folglich Lehren, durch die sowohl Wahres als Falsches bezeichnet wird, denn die Lehren der Kirche sind von solcher Art.

Daß die Söhne dergleichen bedeuten, sehe man Nr. 264, 489, 491, 533.

1148. "Nach der Sündflut", 1. Mose 10/1, daß dies bedeutet von der Zeit an, da diese neue Kirche entstand, erhellt ebenfalls aus dem, was in den vorhergehenden Kapiteln gesagt worden ist; denn das Ende der Ältesten Kirche wird beschrieben durch die Sündflut, dann auch der Anfang der Alten Kirche.

Zu merken ist, daß die Kirche vor der Sündflut genannt wird die Älteste Kirche, die Kirche nach der Sündflut aber die Alte Kirche.

1149. Vers 2: Die Söhne Japheths (sind): Gomer und Magog und Madai und Javan und Thubal und Meschech und Thiras.

"Die Söhne Japheths" bedeuten diejenigen, die einen dem inneren entsprechenden äußeren Dienst hatten;

"Gomer, Magog, Madai, Javan, Thubal, Meschech und Thiras", waren ebenso viele Völkerschaften, bei denen ein solcher Gottesdienst war; und durch sie werden im inneren Sinn ebenso viele verschiedene Lehren bezeichnet, die eben das waren, was die Religionsgebräuche, die sie heilig hielten.

1150. Daß "die Söhne Japheths", 1. Mose 10/2, diejenigen bedeuten, die einen dem inneren entsprechenden äußeren Dienst hatten, ist schon früher gesagt worden (Nr. 1062, 1098-1100). Der äußere Dienst heißt dem inneren entsprechend, wenn er das Wesentliche in sich hat. Das Wesentliche ist die Anbetung des Herrn von Herzen, die gar nicht möglich ist, wenn nicht Liebtätigkeit oder Liebe zum Nächsten da ist; in der Liebtätigkeit oder in der Liebe zum Nächsten ist der Herr gegenwärtig, dann kann Er von Herzen angebetet werden; so kommt vom Herrn die Anbetung, denn der Herr gibt alles Können und alles Sein in der Anbetung. Hieraus folgt, daß wie die Liebtätigkeit beim Menschen beschaffen ist, so die Anbetung, oder der Gottesdienst; aller Gottesdienst ist Anbetung, weil in ihm sein muß die Anbetung des Herrn, auf daß er ein Gottesdienst sei. Die Söhne Japheths, oder die Völkerschaften und Völker, die Söhne Japheths hießen, lebten unter sich in gegenseitiger Liebtätigkeit, in Freundschaft, in Leutseligkeit (civilitate), und in Einfalt, daher auch in ihrem Gottesdienst der Herr zugegen war, denn wenn der Herr zugegen ist im äußeren Dienst, dann ist der innere Dienst im äußeren, oder es ist ein dem inneren entsprechender äußerer Dienst. Weitaus die meisten Völkerschaften waren ehedem von der Art, und es gibt auch noch heutzutage solche, die in Äußeres den Gottesdienst setzen und nicht wissen, was das Innere ist, und wenn sie es wissen, nicht darüber nachdenken. Wenn diese den Herrn anerkennen und den Nächsten lieben, so ist der Herr in ihrem Gottesdienst, und sie sind Söhne Japheths; wenn sie aber den Herrn leugnen und bloß sich lieben und sich um den Nächsten nicht bekümmern, noch mehr wenn sie ihn hassen, so ist ihr Gottesdienst ein vom inneren getrennter äußerlicher, und sie sind Söhne Kanaans oder Kanaaniten.

1151. "Gomer, Magog, Madai, Javan, Thubal, Meschech und Thiras", 1. Mose 10/2, daß diese ebenso viele Völkerschaften waren, bei denen ein solcher Gottesdienst war, und daß durch sie im inneren Sinn ebenso viele Lehren bezeichnet werden, die eben das waren, was die Religionsgebräuche, die sie heilig hielten, erhellt offenbar aus dem Wort, in dem diese Völkerschaften hin und wieder genannt werden; denn durch sie wird überall bezeichnet der äußere Gottesdienst, bald der dem inneren entsprechende äußere Dienst, bald der entgegengesetzte; daß der entgegensetzte, kommt daher, daß alle Kirchen, wo immer sie auch waren, mit der Zeit sich veränderten, und zwar ins Entgegengesetzte.

Daß die hier genannten Völkerschaften nichts anderes bedeuten, als den äußeren Dienst, folglich ihre Lehrgegenstände, die Gebräuche waren, kann, wie gesagt, aus anderen Stellen des Wortes, besonders bei den Propheten erhellen; von Magog, Meschech, Tubal und Gomer heißt es bei

Hes.38/2-6,8: "Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Gog, das Land Magogs, den Fürsten, das Haupt Meschechs und Thubals, und weissage über ihn, und sprich: So sprach der Herr Jehovih: Siehe Ich (bin) wider dich, Gog, du Fürst, Haupt Meschechs und Thubals, und will dich zurückführen, und will Haken legen in deine Kinnbacken, und will dich herausführen, und all dein Heer, Rosse und Reiter, alle vollkommen gekleidet, eine große Versammlung, mit Tartsche und Schild, Schwerter führend, sie alle, mit ihnen Persien, Kusch und Puth, mit diesen Gomer und alle seine Flügel, Beththogarmah, die Seiten der Mitternacht, und alle seine Flügel; in der Folge der Jahre wirst du kommen über das Land, das zurückgekehrt vom Schwert, gesammelt ist aus vielen Völkern, auf die Berge Israels, die zur Wüste geworden waren": in diesem ganzen Kapitel wird gehandelt von der Kirche, die eine verkehrte geworden war, und zuletzt allen Dienst in Äußeres oder in Gebräuche setzte, nach Verlöschung der Liebtätigkeit, die bezeichnet wird durch die Berge Israels; Gog und das Land Magogs, der Fürst und das Haupt Meschechs und Thubals, ist hier der Dienst im Äußeren. Jeder kann sehen, daß nicht von Gog und Magog die Rede ist; das Wort des Herrn handelt nicht von weltlichen Dingen, sondern schließt Göttliches in sich.

Hes.39/1,2,4: "Weissage über Gog, und sprich: So sprach der Herr Jehovih: Siehe Ich bin wider dich Gog, du Fürst, Haupt Meschechs und Thubals, und will dich zurückführen, und dich sechsteilen (sextabo), Ich will dich heraufkommen lassen aus den Seiten der Mitternacht, und dich bringen an die Berge Israels, auf den Bergen Israels wirst du fallen, du und alle deine Flügel, und die Völker, die mit dir sind": in diesem ganzen Kapitel wird gleichfalls gehandelt von dem äußeren Dienst, der getrennt ist vom inneren, und götzendienerisch geworden ist, und hier durch Gog, Meschech und Thubal bezeichnet wird, unter denen auch verstanden werden die Lehren, die sie annehmen, und hernach aus dem buchstäblichen Sinne des Wortes begründen, und so das Wahre verfälschen, und den inneren Dienst zerstören; denn wie gesagt, durch ebendieselben Völkerschaften wird das Entgegengesetzte bezeichnet.

Joh.Offenb.20/7-9: "Wenn vollendet sind die tausend Jahre, so wird der Satan losgelassen werden aus seinem Gefängnisse, und wird ausgehen zu verführen die Völkerschaften, die in den vier Ecken der Erde sind, den Gog und Magog, sie zu versammeln zum Krieg, sie erhoben sich über die Breite der Erde, und umgaben das Lager der Heiligen, die geliebte Stadt": hier wird durch Gog und Magog ähnliches bezeichnet: der äußere Dienst der getrennt ist vom inneren, d.h. getrennt von der Liebe zum Herrn und von der Liebe zum Nächsten, ist ganz nur ein götzendienerischer, welcher umgibt das Lager der Heiligen und die geliebte Stadt.

Von Meschech und Thubal bei Hes.32/26: "Daselbst (liegt) Meschech und Thubal, und all seine Schar, um ihn her seine Gräber, alle unbeschnitten, vom Schwert durchbohrt, weil sie Schrecken vor sich verbreiteten im Lande der Lebenden": wo die Rede ist von Ägypten oder dem Wißtümlichen, mittelst dessen sie das Geistige ausgrübeln (explorare) wollen; Meschech und Thubal für die Lehren (doctrinalia), die sich auf Religionsgebräuche beziehen, und die unbeschnitten genannt werden, wenn kein Liebe (da ist); daher sie mit dem Schwert durchbohrt (confossa) und ein Schrecken im Lande der Lebenden (heißen).

Von Javan bei Joel 4/6 (oder 3/6): "Die Söhne Jehudahs und die Söhne Jerusalems habt ihr verkauft an die Söhne der Javanim, um sie weit zu entfernen von ihrer Grenze": die Söhne Jehudahs für das Himmlische des Glaubens, die Söhne Jerusalems für das Geistige des Glaubens, somit für Inneres; die Söhne der Javanim für den vom inneren getrennten Dienst im Äußern, von welchem Dienst, weil er so weit vom Innern entfernt ist, gesagt wird, daß sie dieselben weit von ihrer Grenze entfernt haben.

Javan und Thubal für den wahren äußeren Dienst selbst bei Jes.66/18,19: "Kommend zu versammeln alle Völkerschaften und Zungen, und sie werden kommen und sehen Meine Herrlichkeit, und Ich will an sie ein Zeichen setzen, und will senden aus ihnen Entkommene zu den Völkerschaften Tharschisch, Pul und Lud, die den Bogen ziehen, Thubal und Javan, den fernen Inseln, welche nichts gehört von Meinem Ruhm, und nicht gesehen haben Meine Herrlichkeit, und sie werden Meine Herrlichkeit verkünden in den Völkerschaften": wo vom Reich des Herrn und seiner Zukunft die Rede ist; Thubal und Javan für die, welche in einem dem inneren entsprechenden äußeren Gottesdienst sind und über das Innere belehrt werden sollen.

1152. Vers 3,4: Und die Söhne Gomers: Aschkenas, und Riphath, und Thogarmah. Und die Söhne Javans: Elischah, und Tharschisch, Kitthim, und Dodanim".

Durch "die Söhne Gomers" werden ebenfalls diejenigen bezeichnet, die einen äußeren Gottesdienst hatten, der aber von demjenigen abstammte, welcher bei der Völkerschaft Gomer war;

"Aschkenas, und Riphath, und Thogarmah" waren ebenso viele Völkerschaften, bei denen ein solcher Gottesdienst war, und durch sie werden auch bezeichnet ebenso viele Lehren, die Religionsgebräuche betrafen, herstammend von dem äußeren Dienst bei Gomer;

durch "die Söhne Javans" werden bezeichnet noch andere, die einen äußeren Dienst hatten, herstammend von dem Dienst, der bei der Völkerschaft Javan war;

"Elischah, und Tharschisch, Kitthim, und Dodanim" waren ebenso viele Völkerschaften, die einen solchen Gottesdienst hatten, und durch die auch bezeichnet werden ebenso viele Lehren, welche Religionsgebräuche betrafen, und herstammten von dem äußeren Dienst bei Javan.

1153. Daß durch die "Söhne Gomers", 1. Mose 10/3, ebenfalls diejenigen bezeichnet werden, die einen äußeren Gottesdienst hatten, der aber von demjenigen abstammte, welcher bei der Völkerschaft Gomer war, folgt aus dem, was früher einige Male gesagt und gezeigt worden ist über die Bedeutung der Söhne; dann auch daraus, daß Gomer eine Völkerschaft unter denen ist, die einen dem inneren entsprechenden äußeren Gottesdienst hatten. Sieben Völkerschaften werden im vorigen Vers genannt, die in einem solchen Dienst waren, hier wiederum sieben Völkerschaften, die Söhne Gomers und Javans heißen. Was für ein besonderer Unterschied aber war zwischen der einen und der anderen, läßt sich nicht sagen, weil sie hier bloß genannt werden; bei den Propheten aber, wo im besondern von diesem und jenem Gottesdienst der Kirche gehandelt wird, können die Unterschiede ersehen werden.

Im allgemeinen verhalten sich alle Verschiedenheiten des äußeren Dienstes, wie auch die des inneren, gemäß der Anbetung des Herrn im Gottesdienst, und die Anbetung verhält sich gemäß der Liebe zum Herrn, und der Liebe zum Nächsten, denn in der Liebe ist der Herr gegenwärtig, so im Gottesdienst, mit dessen Verschiedenheiten bei den hier genannten Völkern es sich darum so verhielt. Um es noch deutlicher zu sagen, wie die Verschiedenheiten des Dienstes sich verhalten, und wie sie sich in der Alten Kirche bei den verschiedenen Völkerschaften verhielten, so ist zu wissen, daß aller wahre Dienst besteht in der Anbetung des Herrn, die Anbetung des Herrn in der Demut, die Demut in der Anerkennung, daß man selbst gar nichts Lebendiges und gar nichts Gutes habe, sondern daß alles, was man hat, tot ist, ja leichenhaft; und in der Anerkennung, daß vom Herrn alles Lebendige und alles Gute (ist). Je mehr der Mensch dies anerkennt, nicht mit dem Munde, sondern mit dem Herzen, desto mehr ist er in der Demut, folglich desto mehr in der Anbetung, d.h. im wahren Gottesdienst, und desto mehr ist er in der Liebe und Liebtätigkeit, und desto mehr ist er in der Seligkeit, im einen ist das andere enthalten, (sie sind) so verbunden, daß sie unzertrennlich sind; hieraus kann erhellen, welche und welcherlei die Unterschiede des Gottesdienstes sind. Die, welche hier erwähnt sind und genannt werden Söhne Gomers und Javans, sind diejenigen, die ebenfalls einen dem inneren entsprechenden äußeren Dienst hatten, aber einen etwas entfernteren, als diejenigen, die im vorhergehenden Vers erwähnt sind, weshalb sie auch Söhne genannt werden; die abwärts aufeinanderfolgenden Generationen oder die Abstammungen gehen hier fort vom Innerlichen zum Äußerlichen; je sinnlicher der Mensch ist, desto äußerlicher, folglich entfernter wird er vom wahren Dienst des Herrn, denn er hat an sich mehr von der Welt, vom Leib und von der Erde, und weniger vom Geist, daher er entfernter ist. Diese, weil sie Söhne Gomers und Javans heißen, setzen, da sie mehr sinnlich sind, den Gottesdienst noch mehr in Äußeres, als die sogenannten Eltern und Vetter, daher sie hier eine zweite Klasse bilden.

1154. "Aschkenas, Riphath und Thogarmah", 1. Mose 10/3, daß sie ebenso viele Völkerschaften waren, bei denen ein solcher Dienst sich fand, und daß durch sie bezeichnet werden ebenso viele Lehren, die sich auf Religionsgebräuche bezogen, und herstammten vom äußeren Dienst bei Gomer, erhellt bei den Propheten, wo auch ebendieselben Völkerschaften erwähnt, und durch sie überall bezeichnet werden Lehren oder Religionsgebräuche, wie gewöhnlich, in beiderlei Sinn, bald im echten, bald im entgegengesetzten:

Aschkenas bei Jerem.51/27: "Richtet ein Panier auf im Lande, stoßet in die Posaune unter den Völkerschaften, weihet gegen sie die Völkerschaften, lasset hören gegen sie die Königreiche Ararath, Minni, und Aschkenas": hier von der Zerstörung Babels, wo Aschkenas für ihren abgöttischen Dienst, oder für den vom inneren getrennten äußeren steht, der Babel zerstört; im besonderen für falsche Lehren; somit in entgegengesetzten Sinn.

Thogarmah bei Hes.27/13,14: "Javan, Thubal und Meschech, diese deine Händler, in der Seele des Menschen, und Gefäße von Erz haben sie gegeben in deinen Handel. Von Beththogarmah haben sie Rosse und Reiter, und Maultiere gegeben deinen Handelsplätzen (subsidiis)": wo von Tyrus die Rede ist, durch das vorgebildet sind die, welche Erkenntnisse himmlischer und geistiger Dinge besaßen; Javan, Thubal und Meschech sind, wie früher, verschiedene vorbildliche oder entsprechende Gebräuche; Beththogarmah ebenfalls; die äußeren Gebräuche von jenen beziehen sich auf Himmlisches, von diesem aber, d.h. von Beththogarmah auf Geistiges, wie erhellt aus der Bedeutung der Dinge, mit denen sie gehandelt haben: hier im guten Sinn.

Hes.38/6: "Gomer und alle seine Flügel, Beththogarmah die Seiten der Mitternacht, und mit allen seinen Flügeln": für verkehrte Lehren, die auch die Seiten der Mitternacht sind: hier im entgegengesetzten Sinn.

1155. Daß durch die "Söhne Javans", 1. Mose 10/4, bezeichnet werden noch andere, die einen äußeren Dienst hatten, der von dem Gottesdienst der Völkerschaft Javan herstammte, kann gleichfalls erhellen bei den Propheten, wo sie in einem Zusammenhang mit den Sachen selbst vorkommen, indem sie nichts anderes bedeuten als Sachen. Daß bloß erwähnt werden die Söhne Gomers und die Söhne Javans, nicht aber die der übrigen: 1. Mose 10/2, wo sieben sind, hat seinen Grund darin, daß die Söhne des einen sich beziehen auf die Klasse des Geistigen, und die Söhne des anderen auf die Klasse des Himmlischen; daß die Söhne Gomers sich auf die Klasse des Geistigen beziehen, erhellt aus den kurz oben angeführten Stellen bei den Propheten. Daß aber die Söhne Javans zur Klasse des Himmlischen gehören, wird aus dem Folgenden klar werden; die Klasse des Geistigen unterscheidet sich von der Klasse des Himmlischen dadurch, daß jenes sich bezieht auf Wahrheiten des Glaubens, und dieses auf Gutes des Glaubens, das der Liebtätigkeit angehört. Diese Unterscheidungen sind, obwohl sie in der Welt ganz unbekannt sind, gleichwohl im Himmel sehr bekannt, ja nicht bloß in Rücksicht der Unterschiede im allgemeinen, sondern auch in Rücksicht der besonderen Unterschiede, und es gibt daselbst nicht das Kleinste eines Unterschiedes, das nicht in der gehörigsten Ordnung gesondert wäre. In der Welt weiß man nichts weiter, als daß es Gottesdienste gibt, und daß sie verschieden sind, und zwar bloß im Äußeren. Im Himmel aber treten die Unterschiede selbst, die unzählig sind, auf lebendige Weise vor die Augen, und zwar gemäß ihrer Beschaffenheit im Innern.

1156. "Elischah, Tharschisch, Kitthim und Dodanim", 1. Mose 10/4, daß sie ebenso viele Völkerschaften waren, bei denen ein solcher Gottesdienst statt hatte, und daß durch sie bezeichnet werden ebenso viele Lehren, die Rituale waren, und herstammten vom äußeren Dienst bei Javan, kann erhellen aus folgenden Stellen bei den Propheten:

Von Elischah bei Hes.27/7: "Byssus mit Stickerei aus Ägypten war deine Ausbreitung, daß es dir zum Panier diente: Hyazinth und Purpur aus den Inseln Elischah war dein Decke": wo von Tyrus die Rede ist, durch das bezeichnet werden die, welche himmlische und geistige Reichtümer, d.h. Erkenntnisse besitzen; Stickerei aus Ägypten für Wißtümliches, und so für die Geistiges vorbildenden Gebräuche, Hyazinthe und Purpur aus den Inseln Elischah für die dem inneren Dienst entsprechenden, somit für die das Himmlische vorbildenden Gebräuche; hier im echten Sinn.

Von Tharschisch bei Jes.66/19: "Ich will senden aus ihnen Entronnene zu den Völkerschaften Tharschisch, Pul und Lud, die den Bogen spannen; Thubal und Javan den fernen Inseln".

Jes.23/1,14: "Heulet ihr Schiffe Tharschischs, weil verwüstet ist Tyrus, daß kein Haus mehr ist, in das man eingehe, aus dem Lande Kitthim (ward es) ihnen kund", und weiter von Tharschisch Jes.60/9; Jerem.10/9; Hes.27/12; Ps.48/8: wo es für Religionsgebräuche oder Lehren steht.

Von Kitthim bei Jerem.2/10: "Geht hinüber in die Inseln Kitthim, und sehet; und nach Arabien, und merket wohl auf, ob etwas geschehen ist wie dies", und bei Jes.23/12: "Er sprach: Nicht weiter sollst du frohlocken, geschändete Jungfrau Tochter Zidons, auf zu Kitthim, ziehe hinüber, auch dort ist keine Ruhe dir": wo Kitthim für die Religionsgebräuche steht.

Hes.27/6: "Aus Eichen von Baschan machten sie deine Ruder, dein Brett machten sie aus Elfenbein, die Tochter der Schritte, aus den Inseln Kitthim": wo von Tyrus die Rede ist; das Schiffbrett aus den Inseln Kitthim für das Äußere des Gottesdienstes, somit für Religionsgebräuche, die sich auf die Klasse des Himmlischen beziehen.

4. Mose 24/24: "Schiffe vom Ufer Kitthim, und sie werden bedrängen Aschur, und werden bedrängen Eber": wo es ebenfalls für den äußeren Dienst, oder für Religionsgebräuche steht.

Hieraus kann erhellen, daß durch alle diese Namen im inneren Sinn Sachen bezeichnet werden, und diese Sachen in ihrem Zusammenhange vorkommen.

1157. Vers 5: Von diesen breiteten sich aus die Inseln der Völkerschaften in ihren Ländern, jede nach ihrer Zunge, nach ihren Familien, in Rücksicht ihrer Geschlechter.

"Von diesen breiteten sich aus die Inseln der Völkerschaften in ihren Ländern" bedeutet, daß die Gottesdienste mehrerer Völkerschaften von ihnen herkamen. Die Inseln sind besondere Gebiete, somit besondere Gottesdienste, die noch entfernter waren. Die Länder sind ihr Allgemeines;

"nach ihrer Zunge, nach ihren Familien, in Rücksicht ihrer Geschlechter" bedeutet dasselbe nach der Sinnesart einer jeden. Nach ihrer Zunge, heißt nach der Meinung einer jeden; nach ihren Familien, heißt nach der Gutartigkeit; in Rücksicht ihrer Geschlechter, heißt nach beiderlei Rücksichten im allgemeinen.

1158. Daß "von diesen breiteten sich aus die Inseln der Völkerschaften in ihren Ländern", 1. Mose 10/5, bedeutet, daß die Gottesdienste mehrerer Völkerschaften von ihnen herkamen; und daß die Inseln sind besondere Gebiete (tractus), somit besondere Gottesdienste, die noch entfernter waren, und daß die Länder sind ihr Allgemeines, erhellt aus der Bedeutung der Inseln im Wort. Bisher ist gehandelt worden von denen (1. Mose 10/1-4), die einen dem inneren entsprechenden äußeren Gottesdienst hatten; durch die sieben Söhne Japheths sind diejenigen bezeichnet worden, die dem wahren inneren Dienst näher kamen; durch die sieben Söhne Gomers und zugleich Javans, diejenigen, die vom wahren inneren Dienst entfernter waren. Durch die Inseln der Völkerschaften werden bezeichnet diejenigen, die noch entfernter, und eigentlich diejenigen, die untereinander in Liebtätigkeit, aber doch in Unkunde lebten, indem sie nichts wußten vom Herrn, von den Glaubenslehren der Kirche, und vom inneren Gottesdienst, dennoch aber einen äußeren Dienst hatten, den sie gewissenhaft beobachteten; solche werden im Worte Inseln genannt, daher wird durch die Inseln im inneren Sinn bezeichnet der Gottesdienst, der entfernter ist.

Die, welche im inneren Sinn des Wortes sind, wie die Engel, wissen nichts von Inseln, denn sie haben keine Vorstellung mehr von solchen Dingen, sondern statt derselben vernehmen sie den entfernteren Gottesdienst, wie ihn die Völkerschaften außerhalb der Kirche haben. Ebenso vernehmen sie auch bei den Inseln dasjenige innerhalb der Kirche selbst, was etwas entfernter ist von der Liebtätigkeit, wie es die Freundschaftlichkeiten und Artigkeiten sind; Freundschaft ist nicht Liebtätigkeit, noch weniger Artigkeit (civilitas), sondern es sind Stufen unterhalb der Liebtätigkeit, je mehr sie aber von der Liebtätigkeit an sich haben, desto mehr sind sie aufrichtig. Daß durch die Inseln solcherlei bezeichnet wird, kann aus folgenden Stellen im Wort erhellen:

Jes.41/1,5: "Verstummet Mir, ihr Inseln und die Völker sollen erneuern ihr Kräfte, sollen herzutreten. Es sahen es die Inseln und fürchteten sich, die Enden der Erde zitterten, naheten sich und kamen": hier die Inseln für die gutartigen Völkerschaften außerhalb der Kirche, die ihren äußeren Dienst gewissenhaft beobachteten; die äußersten Grenzen, wo (noch) eine Kirche ist, werden genannt die Enden der Erde.

Jes.42/4,10,12: "Er wird nicht verdunkeln und nicht zerbrechen, bis Er auf Erden das Gericht aufrichtet, und auf Sein Gesetz die Inseln harren. Singet dem Jehovah ein neues Lied, Sein Lob vom Ende der Erde her, die ihr hinabsteiget ins Meer, und was es füllt, die Inseln und ihre Bewohner; sie sollen darbringen dem Jehovah Herrlichkeit, und Sein Lob auf den Inseln verkündigen": die Inseln auch hier für die Völkerschaften außerhalb der Kirche, die in Unkunde, Einfalt und Rechtschaffenheit lebten.

Jes.49/1: "Merket, ihr Inseln, auf Mich, und höret ihr Völker von der Ferne": ebenso für jene Völkerschaften, die entfernter sind vom Dienste des Herrn, und von den Erkenntnissen des Glaubens, weshalb es heißt, von der Ferne.

Jes.51/5: "Auf Mich werden die Inseln hoffen, und auf Meinen Arm warten": für dieselben; weil sie die sind, die in Rechtschaffenheit leben, wird gesagt, sie werden auf Mich hoffen, und auf Meinen Arm warten.

Jerem.31/10: "Höret das Wort Jehovahs, ihr Völkerschaften, und verkündet es auf den Inseln von der Ferne": für ebendieselben.

Zeph.2/11: "Furchtbar ist Jehovah über ihnen, weil Er hinschwinden lassen wird alle Götter der Erde, und sich Ihm beugen werden jeder von seinem Orte her, alle Inseln der Völkerschaften": die Inseln der Völkerschaften für die von den Glaubenserkenntnissen entfernteren Völkerschaften.

Ps.97/1,2: "Jehovah ist König, es frohlocke die Erde, es seien fröhlich viele Inseln; Wolke und Dunkel um Ihn her": für ebendieselben; ihre Unwissenheit wird hier vorbildlich ausgedrückt durch Wolke und Dunkel; weil sie aber in Einfalt und Rechtschaffenheit sind, wird gesagt, um Ihn her.

Weil durch die Inseln bezeichnet wird das, was entfernter ist, so sind auch Tharschisch, Pul, Lud, Thubal und Javan, durch die bezeichnet wurden die äußeren Gottesdienste, Inseln genannt worden: Jes.66/19; sodann auch die Kitthim: Jerem.2/10; Hes.27/6.

Werden die Inseln dem Lande oder den Bergen entgegengesetzt, so bedeuten sie auch die Glaubenswahrheiten, darum weil sie im Meere sind; somit Lehren, die sich auf gottesdienstlichen Gebräuche beziehen.

1159. Daß "jede nach ihrer Zunge, nach ihren Familien, nach ihren Geschlechtern", 1. Mose 10/5, bedeutet dasselbe nach der Sinnesart eines jeden, und daß "nach der Zunge" heiße, nach der Meinung eines jeden, und daß "nach den Familien" heiße, nach der Rechtschaffenheit, und daß "nach ihren Geschlechtern" (gentes) heiße, nach beiderlei Rücksichten im allgemeinen, kann erhellen aus der Bedeutung der Zunge, und der Familien, und der Geschlechter im Wort, wovon, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden.

Daß die Zunge im inneren Sinn bezeichnet die Meinung, somit die Grundsätze und Überzeugungen, hat seinen Grund darin, daß eine solche Entsprechung zwischen der Zunge und dem verständigen Teile des Menschen, oder seinem Denken stattfindet; welcherlei die Wirkung mit ihrer Ursache ist, solcherlei ist auch der Einfluß nicht nur der Gedanken des Menschen in die Bewegungen der redenden Zunge, sondern solcherlei ist auch der Einfluß des Himmels, wovon einiges aus Erfahrung, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, anderwärts. Daß die Familien im inneren Sinn bedeutet die Rechtschaffenheit, sodann Liebtätigkeit und die Liebe, kommt daher, daß alles, was zur gegenseitigen Liebe gehört, sich in den Himmeln verhält wie Blutsfreundschaften und Schwägerschaften, somit wie Familien, worüber man sehe Nr. 685; daher im Worte das, was zur Liebe oder Liebtätigkeit gehört, ausgedrückt wird durch Häuser, wie auch durch Familien (bei dessen Begründung hier nicht zu verweilen ist). Daß das Haus dergleichen bezeichnet, sehe man Nr. 710.

Daß die Geschlechter (gentes) beides im allgemeinen bezeichnen, erhellt aus der Bedeutung des Geschlechtes oder der Geschlechter im Wort. Geschlechter bedeuten im guten Sinn neues Williges und Verständiges, folglich Gutes der Liebe und Wahrheiten des Glaubens, im entgegengesetzten Sinn aber bedeuten sie Böses und Falsches, ebenso auch, Häuser, Familien, Zungen, was durch sehr vieles aus dem Wort begründet werden kann. Der Grund ist, weil die Älteste Kirche geschieden war in Häuser, in Familien und in Geschlechter. Ein Haus bildeten die Ehegatten mit den Kindern und mit den Knechten und Mägden; eine Familie bildeten mehrere Häuser, die nicht weit voneinander entfernt waren; Geschlechter aber bildeten mehrere Familien; daher bezeichneten die Geschlechter in einem Inbegriff alle Familien zusammen. Ebenso verhält es sich im Himmel, aber alles hat dort seine Beziehung auf die Liebe und den Glauben an den Herrn: Nr. 685.

Daher nun die Bedeutung der Geschlechter im inneren Sinn, sofern sie ist das Allgemeine, das in sich begreift sowohl das Willige als das Verständige, oder was dasselbe ist, sowohl das was der Liebe, als das was des Glaubens ist, in Beziehung auf die Familien und Häuser, aus denen sie sich bilden, worüber man sehe was früher Nr. 470, 471, 783, (gesagt worden ist).

Aus diesem erhellt, daß die Geschlechter (oder Völkerschaften) beides im allgemeinen bedeuten; und daß eine jede nach ihrer Zunge, nach ihren Familien und in betreff ihrer Geschlechter bedeutet die Sinnesart (genium) eines jeden Menschen, jeder Familie, jedes Geschlechts (oder jeder Völkerschaft), auf die der Gottesdienst von der Alten Kirche sich fortpflanzte.

1160. Vers 6: Und die Söhne Chams: Kusch, und Mizraim, und Puth, und Kanaan.

Durch "Cham" wird hier wie früher, bezeichnet der von der Liebtätigkeit getrennte Glaube;

durch "die Söhne Chams", was dem getrennten Glauben angehört;

"Kusch, und Mizraim, und Puth, und Kanaan", waren ebenso viele Völkerschaften (gentes), durch die im inneren Sinn bezeichnet werden Erkenntnisse, Wissenschaften und Gottesdienste, die dem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben angehören.

1161. Daß durch Cham bezeichnet wird der von der Liebtätigkeit getrennte Glaube, erhellt aus dem, was im vorhergehenden Kapitel über Cham gesagt und gezeigt worden ist.

1162. Daß durch "die Söhne Chams", 1. Mose 10/6, bezeichnet wird was dem getrennten Glauben angehört, folgt eben hieraus. Um wissen zu können, was Cham, und somit auch was die Söhne Chams sind, muß man wissen, was der von der Liebtätigkeit getrennte Glaube ist. Der von der Liebtätigkeit getrennte Glaube ist kein Glaube; wo kein Glaube ist, da ist kein Gottesdienst, weder ein innerer, noch ein äußerer; wenn je ein Dienst ist, so ist es ein verdorbener Dienst, daher durch Cham in gleicher Weise auch bezeichnet wird der verdorbene innere Dienst. Eine falsche Meinung haben die, welche den Glauben für ein bloßes von der Liebtätigkeit getrenntes Wissen himmlischer und geistiger Dinge halten; denn ein Wissen können zuweilen vor anderen die Allerschlimmsten haben, wie die, welche in beständigem Haß und Rache und in Ehebrüchen leben, folglich höllisch sind, und nach dem Leben des Leibes Teufel werden; hieraus kann erhellen, daß das Wissen kein Glaube ist, sondern der Glaube ist die Anerkennung dessen, was des Glaubens ist, und die Anerkennung ist keineswegs äußerlich, sondern innerlich, und wird vom Herrn allein gewirkt durch die Liebtätigkeit beim Menschen, und die Anerkennung ist keineswegs Sache des Mundes, sondern Sache des Lebens. Aus dem Leben eines jeden kann man wissen, wie die Anerkennung beschaffen ist. Söhne Chams heißen alle, die ein Wissen von den Erkenntnissen des Glauben haben, und keine Liebtätigkeit; sei es nun ein Wissen der tieferen Erkenntnisse des Wortes (cognitionum interiorum verbi), und seiner eigentlichen Geheimnisse; oder ein Wissen alles dessen, was im buchstäblichen Sinne des Wortes ist; oder ein Wissen anderer Wahrheiten, durch die man diese sehen kann, welchen Namen sie auch haben mögen; oder eine Erkenntnis aller Rituale des äußeren Gottesdienstes; wenn sie keine Liebtätigkeit haben, sind sie Söhne Chams. Daß die, welche Söhne Chams genannt werden, so beschaffen sind, zeigt sich an den Völkerschaften, von denen jetzt die Rede ist.

1163. Daß "Kusch, Mizraim, Puth und Kanaan", 1. Mose 10/6, ebenso viele Völkerschaften waren, durch die im inneren Sinn bezeichnet werden Erkenntnisse, Wissenschaften und Religionsgebräuche, die dem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben angehören, kann erhellen aus dem Wort wo diese Völkerschaften hin und wieder genannt werden, denn dort wird durch sie solches bezeichnet; nämlich durch Kusch oder Äthiopien die tieferen Erkenntnisse (cognitiones interiores) des Wortes, durch die man falsche Prinzipien begründet; durch Mizraim oder Ägypten, Wissenschaften oder verschiedenes Wißtümliches, durch das man die Geheimnisse des Glaubens ausforschen will und die Prinzipien des Falschen dadurch begründet; durch Puth oder Libyen, die Erkenntnisse aus dem buchstäblichen Sinne des Wortes, durch die man gleichfalls falsche Prinzipien begründet; durch Kanaan oder die Kanaaniten werden bezeichnet die Religionsgebräuche oder vom inneren getrennte äußere Gottesdienste; diese alle, wenn sie von der Liebtätigkeit getrennt sind, werden genannt Söhne Chams. Durch ebendieselben Völkerschaften werden auch bezeichnet die Erkenntnisse und Wissenschaften schlechthin: durch Kusch die tieferen Erkenntnisse des Wortes, durch Ägypten die Wissenschaften, durch Puth die Erkenntnisse aus dem buchstäblichen Sinne des Wortes; dies ist der Grund, warum sie in beiderlei Sinn genommen werden, sowohl im bösen als im guten, wie aus folgenden Stellen erhellen kann.

1164. Daß durch "Kusch oder Äthiopien" bezeichnet werden die tiefer gehenden Erkenntnisse des Wortes, durch die man falsche Prinzipien begründet, erhellt bei Jerem.46/8,9: "Ägypten zieht hinan wie ein Strom, und wie Ströme werden bewegt die Wasser, und es sprach: Ich will hinanziehen, das Land bedecken, die Stadt zerstören, und die darin wohnen; ziehet hinauf ihr Rosse, und raset ihr Wagen, und es sollen ausziehen die Starken von Kusch und Puth, die den Schild ergreifen": hier Ägypten für diejenigen, die nichts glauben, wenn sie es nicht durch Wißtümliches begreifen, daher denn lauter Zweifel, Verneinungen und Irrtümer, welches ist hinaufziehen, das Land bedecken und die Stadt zerstören; Kusch hier, für die allgemeineren und tiefer gehenden Erkenntnisse des Wortes, mit denen man die vorgefaßten Grundsätze des Falschen begründet; Puth für die Erkenntnisse aus dem buchstäblichen Sinne des Wortes, die den Scheinbarkeiten der Sinne gemäß sind.

Hes.30/4-6: "Es wird das Schwert nach Ägypten kommen, und Schmerz sein in Kusch, wenn fallen wird der Durchbohrte in Ägypten, und man nehmen wird seine Schar, und es werden zerstört werden seine Grundfesten, Kusch und Puth, und Lud und ganz Ereb und Kub, und die Söhne des Bundeslandes werden mit ihnen durchs Schwert fallen": was dies sein solle, konnte gar niemand wissen, außer aus dem inneren Sinn; und wenn nicht die Namen Sachen bezeichneten, so würde beinahe kein Sinn sein; hier aber werden durch Ägypten bezeichnet die Wissenschaften, mittels der man in die Geheimnisse des Glaubens eindringen will; Kusch und Puth werden seine Grundfesten genannt, weil sie Erkenntnisse aus dem Wort sind.

Hes.30/9: "An jenem Tage werden Boten von Mir ausgehen auf Schiffen, um zu schrecken den sichern Kusch, und es wird Schmerz bei ihnen sein wie am Tage Ägyptens": Kusch für die Erkenntnisse aus dem Wort, die die falschen Schlüsse aus dem Wißtümlichen begründen.

Hes.29/10: "Ich will das Land Ägypten zur Wüste machen, zur Wüste der Verödung vom Turm Sevene, und bis zur Grenze Kusch": hier Ägypten für das Wißtümliche, Kusch für die Erkenntnisse des Inwendigen des Wortes, welche die Grenzen sind, bis wohin die Wissenschaften gehen.

Jes.20/4,5: "Wegführen wird der König Aschurs die Gefangenschaft Ägyptens, und die Gefangenschaft Kuschs, Knaben und Greise, nackt und barfuß, und mit entblößtem Gesäß, die Nachtheit Ägyptens, und bestürzt werden sie sein, und sich schämen wegen Kuschs, ihrer Hoffnung und wegen Ägyptens, ihrer Zierde": hier Kusch für die Erkenntnisse aus dem Wort, mit denen die durch Wißtümliches eingesogenen falschen Meinungen begründet werden; Aschur ist die Vernünftelei, die gefangen führt.

Nahum 3/9: "Kusch, ihre Stärke, und Ägypten, und kein Ende, Puth und Lubim waren deine Hilfe": von der verwüsteten Kirche, wo gleichfalls Ägypten für das Wißtümliche und Kusch für die Erkenntnisse steht. Kusch und Ägypten einfach für die Erkenntnisse und Wissenschaften, die Wahrheiten sind, nutzbringend für die, welche im Glauben der Liebtätigkeit sind; mithin im guten Sinn.

Jes.45/14: "Es sprach Jehovah: die Arbeit Ägyptens, und der Lohn Kuschs, und der Sabäer, die Männer des Maßes, werden zur dir übergehen, und dein sein, dir nach werden sie wandeln in Fesseln, sie werden übergehen, und sich beugen zu dir, zu dir werden sie beten: nur in dir ist Gott, und sonst kein anderer Gott": die Arbeit Ägyptens für die Wissenschaft, der Lohn Kuschs und der Sabäer für die Erkenntnisse der geistigen Dinge, die denjenigen dienlich sind, die den Herrn anerkennen, denn für sie ist alles Wissenschaft und Erkenntnis.

Dan.11/43: "Der König der Mitternacht wird herrschen über die verborgenen Schätze Goldes und Silbers, und über alle Kostbarkeiten Ägyptens, und die Lubim (Puth) und Kuschim (werden) in deinen Gängen (sein)": Puth und Kusch hier für die Erkenntnisse aus dem Wort, Ägypten für das Wißtümliche.

Zeph.3/10: "Von jenseits der Ströme Kuschs her Meine Anbeter": für diejenigen, die außer dem Bereich der Erkenntnisse sind, somit für die Heiden.

Ps.68/32: "Es werden die Großen aus Ägypten kommen, Kusch wird seine Hände nach Gott ausstrecken": hier Ägypten für die Wissenschaften und Kusch für die Erkenntnisse.

Ps.87/4: "Gedenken will Ich Rahabs und Babels unter denen, die Mich erkennen, siehe, Philistäa, und Tyrus, samt Kusch, dieser ist dort geboren (in der Stadt Gottes)": Kusch für die Erkenntnisse aus dem Wort, weshalb er heißt, geboren in der Stadt Gottes.

Weil Kusch die tiefer gehenden Erkenntnisse des Wortes und die Einsicht aus denselben bezeichnet, darum wird gesagt, daß der zweite vom Garten Eden ausgehende Strom das ganze Land Kusch umgeben habe, worüber man sehe Nr. 117.

1165. Daß durch "Mizraim oder Ägypten", 1. Mose 10/6, im Worte bezeichnet werden Wissenschaften, oder allerlei Wißtümliches, womit man die Glaubensgeheimnisse ausforschen will, und (wodurch man) die von daher gefaßten falschen Ansichten begründet, sodann auch einfach die Wissenschaften, somit (auch) die nützlichen, erhellt nicht bloß aus den bereits angeführten Stellen, sondern auch aus sehr vielen anderen, die alle, wenn sie angeführt würden, (viele) Seiten füllen würden; man sehe Jes.19/1-15; 30/1-3; 31/1-3; Jerem.2/18,36; 42/14-22; 46/1-28; Hes.16/26; 23/3,8; 29/1-13; 30/1-26; Hos.7/11; 9/3,6; 11/1,5,11; Micha 7/12; Sach.10/10,11; Ps.80/9-15.

1166. Daß durch "Puth oder Libyen", 1. Mose 10/6, im Worte bezeichnet werden Erkenntnisse aus dem buchstäblichen Sinne, durch die in gleicher Weise falsche Ansichten begründet werden, sodann auch überhaupt dergleichen Erkenntnisse, erhellt aus den schon früher angeführten Stellen (Nr. 1164), wo von Kusch die Rede ist; weil nämlich durch diesen gleichfalls Erkenntnisse, jedoch tiefere, bezeichnet werden, so werden im Worte Puth und Kusch zusammen genannt. Man sehe die dort angeführten Stellen aus Jerem.46/8,9; Hes.30/4-6; Nahum 3/9; Dan.11/43.

1167. Daß durch "Kanaan oder den Kanaaniten", 1. Mose 10/6, im Worte bezeichnet werden Rituale, oder äußere Gottesdienste, die getrennt sind vom inneren, erhellt aus sehr vielen Stellen, hauptsächlich in den geschichtlichen Büchern, und weil dieselben von dieser Art waren, zur Zeit, da die Söhne Jakobs ins Land eingeführt wurden, ward zugelassen, daß sie ausgerottet wurden, aber im inneren Sinn des Wortes werden alle die unter den Kanaaniten verstanden, die einen vom inneren getrennten äußeren Gottesdienst haben; und weil die Juden und Israeliten mehr als die übrigen von dieser Art waren, werden im prophetischen Wort sie insonderheit damit bezeichnet, wie schon aus folgenden zwei Stellen erhellen kann:

Ps.106/38,39: "Sie vergossen unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne und Töchter, die sie opferten den Götzen Kanaans, und entweiht wurde das Land durch Blut, und sie verunreinigten sich mit ihren Werken, und hurten mit ihren Taten": das Blut der Söhne und Töchter vergießen heißt hier im inneren Sinn, sie haben alle Glaubenswahrheiten und alles Gute der Liebtätigkeit ausgetilgt; die Söhne und Töchter den Götzen Kanaans opfern bedeutet, die Dinge des Glaubens und der Liebtätigkeit entweihen durch einen vom inneren getrennten äußeren Dienst, der durchaus nur abgöttisch ist, so verunreinigten sie sich mit ihren Werken und hurten mit ihren Taten.

Hes.16/3: "So sprach der Herr Jehovih zu Jerusalem, deine Handelsgeschäfte, und deine Herkunft sind aus dem Lande Kanaan, dein Vater ein Amoriter, deine Mutter eine Hethiterin": wo deutlich gesagt wird, sie seien vom kanaanäischen Lande. Daß Kanaan den vom inneren getrennten äußerlichen Dienst bezeichnet, darüber sehe man Nr. 1078, 1094.

1168. Vers 7: Und die Söhne Kuschs: Seba und Chavillah, und Sabtha, und Raamah, und Sabtheka. Und die Söhne Raamahs: Scheba und Dedan.

Durch "die Söhne Kuschs" werden diejenigen bezeichnet, die keinen inneren Dienst hatten, sondern Glaubenserkenntnisse, in deren Besitz sie die Religion setzten;

"Seba, Chavillah, Sabtha, Raamah und Sabtheka", sind ebenso viele Völkerschaften, bei denen sich diese fanden. Im inneren Sinn werden durch ebendieselben die Erkenntnisse selbst bezeichnet; durch die Söhne Raamahs werden gleichfalls solche bezeichnet, die keinen inneren Dienst hatten, sondern Glaubenserkenntnisse, in deren Besitz sie die Religion setzten;

"Scheba und Dedan" waren die Völkerschaften, bei denen sie sich fanden; mit dem Unterschiede jedoch, daß durch die Söhne Kuschs bezeichnet werden Erkenntnisse von geistigen, durch die Söhne Ramaahs Erkenntnisse von himmlischen Dingen.

1169. Daß durch die "Söhne Kuschs", 1. Mose 10/7, solche bezeichnet werden, die keinen inneren Dienst hatten, sondern Glaubenserkenntnisse, in deren Besitz sie die Religion setzten, zeigt sich an Kusch, dessen Söhne sie sind, und durch den bezeichnet werden innerliche Erkenntnisse geistiger Dinge, wie oben gezeigt worden; wie auch aus den Stellen des Wortes erhellt, in denen jene Völkerschaften genannt werden.

1170. Daß "Seba, Chavillah, Sabtha, Raamah, Sabtheka", 1. Mose 10/7, ebenso viele Völkerschaften sind, bei denen sie waren, und daß im inneren Sinne durch ebendieselben die Erkenntnisse selbst bezeichnet werden, kann erhellen aus den Stellen im Wort, die unten angeführt werden sollen.

1171. Daß durch die "Söhne Raamahs", 1. Mose 10/7, gleichfalls solche bezeichnet werden, die keinen inneren Dienst hatten, sondern Glaubenserkenntnisse, in deren Besitz sie die Religion setzten; und daß Scheba und Dedan Völkerschaften sind, bei denen sie waren, und daß im inneren Sinn durch ebendieselben die Erkenntnisse selbst bezeichnet werden, ist zu ersehen aus folgenden Stellen bei den Propheten; und zwar, was die von Seba, Scheba und Raamah handelnden betrifft:

Ps.72/10,11: "Die Könige Tharschischs und der Inseln werden Gaben bringen, und die Könige Schebas und Sebas Ehrengeschenke zuführen, und es werden vor Ihm sich beugen alle Könige": wo vom Herrn, Seinem Reich und der himmlischen Kirche die Rede ist; daß hier durch Gabe und Ehrengeschenk bezeichnet werden Gottesdienste, kann jeder sehen, aber welcher Gottesdienst, und von welcher Art, kann man nicht wissen, wenn man nicht weiß, was unter Tharschisch und den Inseln, und unter Scheba und Seba verstanden wird; daß unter Tharschisch und den Inseln verstanden werden äußere Gottesdienste, die dem inneren entsprechen, ist früher gezeigt worden, und daß unter Scheba und Seba innere Gottesdienste, folgt eben daraus, nämlich unter Scheba Himmlisches des Gottesdienstes, und unter Seba Geistiges des Gottesdienstes.

Jes.43/3: "Ich gab als Lösegeld für dich Ägypten, Kusch und Seba statt deiner": wo Kusch und Seba für die geistigen Dinge des Glaubens stehen.

Jes.45/14: "Die Arbeit Ägyptens, und der Lohn Kuschs und der Sebäer, die Männer des Maßes werden zu dir übergehen": die Arbeit Ägyptens für die Wissenschaft, der Lohn Kuschs und der Sebäer für die Erkenntnisse der geistigen Dinge, welche denjenigen dienen, die an den Herrn glauben.

Jes.60/6,7: "Die Menge der Kamele wird dich decken, die Dromedare Midians und Ephas, alle werden aus Scheba kommen, Gold und Weihrauch bringen, und Jehovahs Lob verkündigen, alle Herden Arabiens werden sich zu dir sammeln": wo unter Scheba verstanden werden die himmlischen Dinge und die aus denselben hervorgehenden geistigen, welche sind Gold und Weihrauch, und erklärt werden als Lob Jehovahs, d.h. als innerer Dienst.

Hes.27/22,23: "Die Kaufleute Schebas und Raamahs, sie sind deine Händler in dem Erstling alles Gewürzes, und in allem kostbaren Stein, und Gold haben sie gegeben zu deiner Befriedigung (subsidiis tuis)": von Tyrus, wo, was durch Scheba und Raamah bezeichnet wird, erhellt aus der Handelsware, als welche genannt wird Gewürz, kostbarer Stein und Gold; das Gewürz ist im inneren Sinn Liebtätigkeit, der kostbare Stein ist der Glaube aus derselben, das Gold ist die Liebe zum Herrn, was alles das Himmlische ist, das durch Scheba bezeichnet wird; die Erkenntnisse von solchen Dingen sind eigentlich Scheba, daher sie hier Handelswaren (negotiationes) genannt werden; und mit denselben werden ausgestattet die, welche Menschen der Kirche werden, denn ohne Erkenntnisse kann niemand ein Mensch der Kirche werden; ähnliches wurde vorgebildet durch die Königin von Scheba, die zu Salomo kam, und ihm Gewürze, Gold und Edelgestein brachte: 1.Kön.10/1-3, dann auch durch die Weisen aus dem Morgenland, die zu Jesus kamen, da Er geboren war, und niederfielen und Ihn anbeteten, und ihre Schätze auftaten, und Ihm Geschenke darbrachten, Gold, Weihrauch und Myrrhen: Matth.2/1,11, durch die bezeichnet wurde das himmlische, geistige und natürlich Gute.

Jerem.6/20: "Was soll Mir Weihrauch aus Scheba kommen, und der beste Kalmus aus fernem Lande; eure Brandopfer sind nicht wohlgefällig": auch hier ist klar, daß durch Scheba bezeichnet werden Erkenntnisse und Anbetungen, welche sind Weihrauch und Kalmus, aber hier solche, die ohne Liebtätigkeit, und somit nicht angenehm sind.

1172. Daß durch "Dedan", 1. Mose 10/7, bezeichnet werden Erkenntnisse von himmlischen Dingen niederer Art, die in den Religionsgebräuchen sind, erhellt aus folgenden Stellen im Wort:

Hes.27/15: "Die Söhne Dedans waren deine Händler, viele Inseln als Käufer dir zur Hand, Hörner von Elfenbein und Ebenholz brachten sie dir zur Bezahlung": Hörner von Elfenbein und Ebenholz sind im inneren Sinn äußerliches Gutes, das dem Gottesdienst oder den Religionsgebräuchen angehört;

Hes.27/20,21: "Dedan war deine Händlerin in den Kleidern der Freiheit für den Wagen; Arabien und alle Fürsten Kedars": wo die Kleider der Freiheit für den Wagen gleichfalls äußerliches oder die Gebräuche betreffendes Gutes sind.

Jerem.49/7,8: "Stinkend geworden ist ihre Weisheit, fliehet, sie haben sich abgewandt, in die Tiefe sich hinabgelassen (daselbst) zu wohnen, die Bewohner Dedans": hier Dedan im eigentlichen Sinne für Gebräuche, in denen kein innerer Dienst oder Anbetung des Herrn von Herzen ist, von denen dann ausgesagt wird, daß sie sich abwenden, und in die Tiefe sich hinablassen (daselbst) zu wohnen.

Hieraus nun erhellt, daß durch die Söhne Kuschs bezeichnet werden Erkenntnisse geistiger Dinge, und durch die Söhne Raamahs Erkenntnisse himmlischer Dinge.

1173. Vers 8,9: Und Kusch zeugte Nimrod: dieser fing an mächtig zu sein auf der Erde. Der war ein gewaltiger Jäger vor Jehovah; darum sagte man: wie Nimrod ein gewaltiger Jäger vor Jehovah.

Durch "Kusch" werden hier, wie früher, die inwendigeren Erkenntnisse geistiger und himmlischer Dinge bezeichnet;

durch "Nimrod" werden diejenigen bezeichnet, die den inneren Gottesdienst zu einem äußerlichen machten; somit wird durch Nimrod ein solcher äußerlicher Dienst bezeichnet;

daß "Kusch zeugte den Nimrod" heißt, die, welche Erkenntnisse von inwendigeren Dingen besaßen, haben einen solchen Gottesdienst eingeführt;

"dieser fing an mächtig zu sein auf der Erde" bedeutet, daß eine solche Religion in der Kirche emporkam; die Erde ist die Kirche, wie früher;

"der war ein gewaltiger Jäger vor Jehovah" bedeutet, er habe viele beredet;

"darum sprach man: wie Nimrod ein gewaltiger Jäger vor Jehovah" bedeutet, weil so viele beredet wurden, so sei solche Redensart sprichwörtlich geworden, und weiter bedeutet es, daß eine solche Religion die Gemüter der Menschen leicht für sich einnehme.

1174. Daß durch Kusch die inwendigeren Erkenntnisse geistiger und himmlischer Dinge bezeichnet werden, erhellt aus demjenigen, was früher über Kusch gesagt und gezeigt worden ist.

1175. Daß durch "Nimrod", 1. Mose 10/8, diejenigen bezeichnet werden, die den innerlichen Gottesdienst zu einem äußerlichen machten, und daß somit durch Nimrod ein solcher äußerlicher Dienst bezeichnet wird, kann erhellen aus dem, was folgt; vorläufig ist hier zu sagen, was es heißt, den innerlichen Dienst zu einem äußerlichen machen. Früher ist gesagt und gezeigt worden, daß der innerliche Gottesdienst, welcher der aus der Liebe und Liebtätigkeit hervorgehende ist, der eigentliche Gottesdienst ist, und daß der äußere Gottesdienst ohne diesen inneren kein Gottesdienst ist. Dagegen den innerlichen Dienst zu einem äußerlichen machen heißt, den äußeren Dienst zu einem wesentlichen machen vor dem inneren, was das Umgekehrte des vorigen ist, wie wenn man sagte, daß es keinen inneren Gottesdienst gebe, ohne einen äußeren, während es doch so sich verhält, daß es keinen äußeren Gottesdienst gibt ohne einen inneren.

Die Religion derer, die den Glauben trennen von der Liebtätigkeit, ist von dieser Art, daß sie nämlich die Dinge des Glaubens vorziehen den Dingen der Liebtätigkeit, oder was Sache der Glaubenserkenntnisse ist, dem, was Sache des Lebens ist, somit das Formale dem Wesentlichen; jeder äußere Gottesdienst ist das Formale des inneren Gottesdienstes; denn der innere ist das eigentlich Wesentliche; aus dem Formalen ohne sein Wesentliches einen Gottesdienst machen heißt, den inneren zu einem äußerlichen machen; wie z.B. daß wer lebte, wo es keine Kirche, keine Predigt, keine Sakramente, kein Priestertum gibt, nicht selig werden, oder einen Gottesdienst haben könne, da doch ein solcher aus dem Innern den Herrn verehren kann. Allein hieraus folgt nicht, daß der äußere wegbleiben soll. Zur größeren Verdeutlichung diene noch als Beispiel: Wenn man das eigentlich Wesentliche des Gottesdienstes darein setzt, daß dies genüge, wenn man nur vom Glauben spricht, so ist dies alles nur Formales des Gottesdienstes; die aber, welche den Gottesdienst aus der Liebe und Liebtätigkeit zu einem wesentlichen machen, die tun das gleiche, sie besuchen nämlich die Kirche, sie begehen die Sakramente, sie hören die Predigten an, sie beten, sie beobachten die Festtage und dergleichen, und zwar sehr fleißig und sorgfältig, allein sie setzen in dergleichen nicht das Wesentliche des Gottesdienstes. In dem äußeren Gottesdienst, den diese haben, ist, weil in ihm der innere ist, Heiliges und Lebendiges; in dem hingegen, den die haben, von denen oben die Rede war, ist nichts Heiliges und Lebendiges; denn das eigentlich Wesentliche ist es, was das Formale oder Zeremonielle heiligt und lebendig macht. Hingegen der von der Liebtätigkeit getrennte Glaube kann den Gottesdienst nicht heiligen und lebendig machen, weil das Wesen und Leben fehlt. Ein solcher Gottesdienst wird genannt Nimrod, und entsteht aus den Erkenntnissen, welche sind Kusch, und diese aus dem von der Liebtätigkeit getrennten Glauben kann durch die Erkenntnisse, die dem getrennten Glauben angehören, durchaus kein anderer Dienst ausgeboren werden. Dies ist es, was bezeichnet wird durch Nimrod.

1176. Daß "Kusch zeugte den Nimrod", 1. Mose 10/8, heiße, die, welche Erkenntnisse des Inwendigen (interiorum) besaßen, haben einen solchen Gottesdienst eingeführt, erhellt aus dem, was bereits gesagt worden ist. Die Erkenntnisse des Inwendigen sind das, was man Lehren (doctrinalia) nennt, und die man auch von den Religionsgebräuchen unterscheidet, wie denn zum Beispiel ihre Hauptlehre ist, daß der Glaube allein selig mache. Sie wissen aber nicht, daß die Liebe zum Herrn und die Liebe zum Nächsten der eigentliche Glaube ist, und daß die Erkenntnisse, die sie den Glauben nennen, ganz nur zum Zweck haben, daß man durch sie vom Herrn Liebe zu Ihm und Liebe zum Nächsten empfange, und daß dieser Glaube es ist, der selig macht. Diejenigen, welche die bloßen Erkenntnisse Glauben nennen, sind es, die einen solchen Dienst erzeugen und einführen, von dem oben die Rede war.

1177. Daß "der war gewaltig auf der Erde", 1. Mose 10/8, bedeutet, daß eine solche Religion in der Kirche emporgekommen sei, kann erhellen aus dem, was sogleich folgt. Daß die Erde die Kirche ist, wurde Nr. 620, 636, 662 und anderwärts gezeigt.

HG 1178

1178. Daß "der war ein gewaltiger Jäger vor Jehovah", 1. Mose 10/9, bedeutet, er habe viele beredet, erhellt daraus, daß der von der Liebtätigkeit getrennte Glaube so beschaffen ist; sodann aus der Bedeutung von Jagen im Wort.

Der von der Liebtätigkeit getrennte Glaube ist von der Art, daß man sich leicht von ihm bereden läßt. Der größte Teil der Menschen weiß nichts vom Innern, sondern nur vom Äußern; und die meisten leben in der Sinnlichkeit, in Lüsten und Begierden, und haben sich selbst und die Welt im Auge, darum werden sie von einer solchen Religion leicht gefangen.

Aus der Bedeutung von Jagen: Im Wort bedeutet jagen im allgemeinen bereden, im besonderen die Seelen fangen dadurch, daß man ihrer Sinnlichkeit, ihren Lüsten und Begierden schmeichelt, durch Anwendung von Lehren, die man der eigenen oder des anderen Sinnesart gemäß willkürlich auslegt, aus selbstsüchtigem Beweggrund, um zu großem Ansehen und Vermögen zu gelangen, somit durch Beredung; wie dies erhellt bei

Hes.13/18-21: "Wehe denen, die Polster zusammenflicken auf alle Achseln Meiner Hände, und Decken machen auf das Haupt jedes Wuchses, um Seelen zu erjagen, die Seelen erjaget ihr Meinem Volk, und die Seelen machet ihr für euch lebendig: und Mich habt ihr entheiligt bei Meinem Volk um einige Hände voll Gerste, und um Brocken Brotes, Seelen zu morden, die nicht sterben sollen, und Seelen lebendig zu machen, die nicht leben sollen, indem ihr vorlügt Meinem Volk, denen, die auf Lügen hören. Sieh, Ich will an eure Polster, auf denen ihr die Seelen erjaget, daß sie davonflattern, und will sie wegreißen von euren Armen, und will loslassen die Seelen, die ihr erjaget, die Seelen zum Davonflattern, und will zerreißen eure Decken, und erretten Mein Volk aus eurer Hand, und sie sollen nicht mehr sein in eurer Hand zur Jagd": hier wird erklärt, was das Jagen ist, daß es ist ein Täuschen durch Beredungen und durch Erkenntnisse, die man verkehrt, und die man zu eigenen Gunsten und gemäß der Sinnesart des anderen auslegt.

Micha 7/2,3: "Weg ist der Barmherzige von der Erde, und kein Rechtschaffener ist unter den Menschen, sie alle lauern auf Blut, sie erjagen den Mann, seinen Bruder, mit dem Netz, wenn sie Böses tun mit den Händen statt Gutes zu tun, so fragt der Fürst und der Richter nach Vergeltung, und der Große redet die Verkehrtheit seiner Seele, und so drehen sie dieselbe": hier wird ebenfalls erklärt, was das Jagen sei, nämlich lauern in selbstischer Absicht, oder das Falsche als Wahrheit aussagen und Verkehrtheit reden und drehen und so bereden.

Ps.140/12: "Der Mann der Zunge wird nicht fest stehen auf Erden, der Mann der Gewalttat, das Böse jagt ihn in Umstürzungen": hier ist die Rede von Gottlosen, die durch Falsches bereden, boshaft denken, schmeichelhaft sprechen, um zu täuschen; die Zunge hier für die Lüge.

1179. "Darum sagte man: wie Nimrod ein gewaltiger Jäger vor Jehovah", 1. Mose 10/9, daß dies bedeute, weil so viele beredet wurden, sei solche Redensart sprichwörtlich geworden, und daß es weiter bedeute, eine solche Religion nehme die Gemüter des Menschen leicht für sich ein, kann aus dem bereits Gesagten erhellen, dann auch aus dem Buchstabensinn selbst. Und da man überdies vor Alters den Sachen Namen gab, so hat man diesen Namen jenem Gottesdienst gegeben, nämlich, daß Nimrod, d.h. jener Gottesdienst, gewaltig in der Jagd, d.h. die Gemüter für sich einnehmend sei.

Es heißt "vor Jehovah", weil die, welche in einem solchen Gottesdienst waren, den getrennten Glauben Jehovah nannten, oder den Mann Jehovah, wie aus dem erhellt, was schon Nr. 340 über Kain gesagt worden ist, durch den gleichfalls der von der Liebtätigkeit getrennte Glaube bezeichnet wird. Jedoch ist zwischen Kain und Cham der Unterschied, daß jenes stattfand in der himmlischen Kirche, die ein Innewerden hatte, dieses aber in der geistigen Kirche, die kein Innewerden hatte, daher jenes ärger war als dieses. Solche sind vor Alters genannt worden Gewaltige, wie

Jes.21/17: "Es wird hinschwinden alle Herrlichkeit Kedars, und der Überrest der Zahl, der Bogen der Gewaltigen der Söhne Kedars, sie werden vermindert werden".

Hos.10/13: "Gepflügt habt ihr Gottlosigkeit, Ungerechtigkeit geerntet, gegessen die Frucht der Lüge, weil du vertraut hast deinem Weg, der Menge deiner Gewaltigen"; und anderwärts.

Männer und Gewaltige nannten sie sich vom Glauben, denn in der Grundsprache ist es ein Wort durch das der Gewaltige und zugleich der Mann ausgedrückt wird, und dieses Wort wird in der Schrift ausgesagt vom Glauben, und zwar in beiderlei Sinn.

1180. Vers 10: Und der Anfang seines Reiches war Babel, und Erech, und Akkad, und Kalneh, im Lande Schinear.

"Der Anfang seines Reiches war" bedeutet, so habe begonnen solcher Gottesdienst;

"Babel, und Erech, und Akkad, und Kalneh, im Lande Schinear" bedeuten, daß in selbigen Gegenden solche Gottesdienste gewesen seien; und zugleich werden durch ebendieselben bezeichnet die Gottesdienste selbst, deren Äußeres heilig erscheint, das Inwendige aber unheilig ist.

1181. Daß "der Anfang seines Reiches", 1. Mose 10/10, bedeutet, so habe begonnen solcher Gottesdienst, erhellt aus der Bedeutung von Babel im Lande Schinear, wovon im Folgenden.

1182. Daß "Babel, Erech, Akkad, Kalneh im Lande Schinear", 1. Mose 10/10, bedeuten, in selbigen Orten seien solche Gottesdienste gewesen, und daß durch ebendieselben zugleich bezeichnet werden die Gottesdienste selbst, deren Äußeres heilig erscheint, deren Inwendiges aber unheilig ist, erhellt aus der Bedeutung Babels und des Landes Schinear; im Wort ist oft die Rede von Babel, und durch dieses wird überall bezeichnet ein solcher Gottesdienst, wobei nämlich das Äußere heilig erscheint, das Inwendige aber unheilig ist; weil aber von Babel gehandelt wird im folgenden Kapitel, soll dort gezeigt werden, daß durch Babel solches bezeichnet wird; sodann daß solcher Gottesdienst anfänglich nicht so unheilig gewesen, hernach aber so geworden ist; denn der äußere Gottesdienst verhält sich ganz wie das Inwendige, je unschuldiger das Inwendige ist, desto unschuldiger ist der äußere Gottesdienst; dagegen je unreiner das Inwendige, desto unreiner ist der äußere Gottesdienst; und je unheiliger das Inwendige ist, desto unheiliger ist der äußere Gottesdienst; um es kurz zu sagen, je mehr Selbst- und Weltliebe ein Mensch hat, der in jenem äußeren Gottesdienst ist, desto weniger Lebendiges und Heiliges ist in seinem Gottesdienst; je mehr Haß gegen den Nächsten in der Welt- und Selbstliebe ist, desto mehr Unheiliges ist in seinem Gottesdienst; je mehr Bosheit im Haß ist, desto Unheiligeres ist weiter im Gottesdienst; und je mehr List in der Bosheit, desto Unheiligeres ist weiter im Gottesdienst; jenes und dieses ist das Inwendige des äußeren Dienstes, der durch Babel bezeichnet wird, worüber im folgenden Kapitel.

1183. Was durch Erech, Akkad, Kalne, im Lande Schinear, insbesondere bezeichnet werde, kann nicht so erhellen, weil sie im Wort anderwärts nicht erwähnt werden, ausgenommen Kalne, bei Amos 6/2; sie sind aber verschiedene Arten eines solchen Gottesdienstes. Was aber das Land Schinear betrifft, in dem diese Gottesdienste waren, so erhellt es aus der Bedeutung desselben im 1. Mose 11/2, dann auch bei Sach.5/11, besonders aber bei Dan.1/2, wo es heißt: "Der Herr gab in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, Jehojakim den König Jehudahs und einen Teil der Gefäße des Hauses Gottes, und er brachte sie ins Land Schinear, in das Haus seines Gottes, und die Gefäße brachte er in das Schatzhaus seines Gottes": wodurch bezeichnet wird, das Heilige sei entweiht worden; die Gefäße des Hauses Gottes sind das Heilige; das Haus des Gottes des Königs von Babel im Lande Schinear ist das Unheilige, in welches das Heilige gebracht worden ist; obwohl dies geschichtlich ist, enthielt es doch jene Geheimnisse, wie alles Geschichtliche des Wortes; und weiter erhellt es aus der Entweihung ebenderselben Gefäße bei Dan.5/3-5; wenn durch dieselbe nicht Heiliges vorgebildet worden wäre, so hätte sich solches gar nicht begeben.

1184. Vers 11,12: Von diesem Lande ging Aschur aus und baute Ninive, und die Stadt Rechoboth, und Kalach. Und Resen zwischen Ninive und zwischen Kalach, dies ist die große Stadt.

"Von diesem Lande ging Aschur aus" bedeutet die, welche in einem solchen äußeren Gottesdienst waren, haben angefangen über das Innere des Gottesdienstes zu vernünfteln; Aschur ist die Vernünftelei;

"und baute Ninive, und die Stadt Rechoboth, und Kalach" bedeutet, sie haben sich so Glaubenslehren gebildet; durch Ninive wird bezeichnet Falsches der Lehren; durch Rechoboth und Kalach ebenfalls solches aus anderem Ursprung;

"Und Resen zwischen Ninive und zwischen Kalach" bedeutet, sie haben sich auch Lebenslehren gebildet; durch Resen wird bezeichnet das daraus hervorgehende Falsche der Lehren; Ninive ist das Falsche aus Vernünfteleien; Kalach ist das Falsche aus den Begierden; zwischen Ninive und Kalach ist das Falsche aus beiden;

"dies ist die große Stadt" bedeutet, diese Lehren haben große Aufnahme gefunden.

1185. Daß "von diesem Lande ging Aschur aus", 1. Mose 10/11, bedeute, die, welche in einem solchen äußeren Gottesdienst waren, haben angefangen, über das Innere des Gottesdienstes zu vernünfteln, kann erhellen aus der Bedeutung Aschurs im Wort, welche ist Vernunft und Vernünftelei, worüber im gleich Folgenden.

Hier erscheint ein doppelter Sinn, nämlich daß Aschur von selbigem Lande ausgegangen, und dann auch daß Nimrod von selbigem Lande ausgegangen sei nach Aschur oder Assyrien. Es ist so ausgedrückt, weil beides bezeichnet wird, nämlich sowohl daß die Vernünftelei über geistige und himmlische Dinge aus einem solchen Gottesdienst entspringe, das ist, Aschur ausgegangen sei aus dem Lande Schinear, als auch daß ein solcher Gottesdienst vernünftle über geistige und himmlische Dinge, das ist, daß Nimrod ausgegangen sei aus dem Lande nach Aschur oder Assyrien.1186. Daß Aschur die Vernünftelei ist, erhellt aus der Bedeutung Aschurs oder Assyriens im Wort, wo es immer genommen wird für solches, was Sache der Vernunft ist, in beiderlei Sinn, nämlich für Vernünftiges und für Vernünfteleien (durch Vernunft und Vernünftiges wird eigentlich verstanden das, was wahr ist, durch vernünfteln und Vernünfteleien aber das, was falsch ist); weil Aschur Vernunft und Vernünftelei bezeichnet, wird es meistens bei Ägypten genannt, das Wißtümliches bedeutet, denn die Vernunft und die Vernünftelei bildet sich aus Wißtümlichem. Daß Aschur die Vernünftelei bedeutet, erhellt Jes.10/5,7,13: "Wehe Aschur, Rute Meines Zorns, er denkt nicht das Rechte, und sein Herz sinnt nicht auf das Rechte, er sprach: In der Kraft meiner Hand habe ich es getan, und in meiner Weisheit, weil ich verständig bin": wo Aschur für die Vernünftelei steht, weswegen von ihm ausgesagt wird, daß er nicht das Rechte denke und ersinne, und gesagt wird: durch seine Weisheit, weil er verständig sei. Hes.23/2,3,5,6,17: "Zwei Weiber, Töchter einer Mutter, hurten in Ägypten, in ihrer Jugend hurten sie, die eine hurte und liebte ihre Buhlen, Aschur (die Assyrer), die nahen, gekleidet in Hyazinth, Fürsten und Hauptleute, Jünglinge des Verlangens sie alle, Reiter, reitend auf Rossen, es kamen zu ihr die Söhne Babels, und verunreinigten sie durch ihre Hurerei": wo Ägypten für Wißtümliches steht, Aschur für Vernünftelei, die Söhne Babels für Falsches aus Begierden. Hes.16/26,28,29: "Jerusalem, du hurtest mit den Söhnen Ägyptens, du hurtest mit den Söhnen Aschurs; du machtest deines Hurens viel bis ins Land Kanaan nach Chaldäa": Ägypten gleichfalls für Wißtümliches; Aschur für die Vernünftelei. Das Vernünfteln aus Wißtümlichem über geistige und himmlische Dinge wird Hurerei genannt, sowohl hier als anderwärts im Wort; daß nicht gemeint ist Hurerei mit den Ägyptern und mit den Assyriern, kann jeder sehen.Jerem.2/18,36: "Israel, was hast du mit dem Weg Ägyptens, zu trinken die Wasser des Schichor, und was hast du mit dem Weg Aschurs, zu trinken die Wasser des Stromes (Euphrat)": gleichfalls Ägypten für Wißtümliches, und Aschur für Vernünftelei.

Jerem.50/17,18: "Ein versprengtes Schaf ist Israel, Löwen haben ihn verscheucht; zuerst hat ihn gefressen der König Aschurs, und nun zuletzt brach ihm die Beine der König Babels": Aschur für Vernünftelei über geistige Dinge.

Micha 5/4,5: "Es wird sein dieser Friede, wenn Aschur gekommen ist in unser Land, und wenn er betreten hat unsere Paläste, so wollen wir über ihn bestellen sieben Hirten, und acht Fürsten der Menschen, die sollen abweiden das Land Aschurs mit dem Schwert, und das Land Nimrods in seinen Toren, und er wird frei machen von Aschur, wenn er kommen wird in unser Land, und wenn er betreten wird unsere Grenze": hier (ist die Rede) von Israel oder der geistigen Kirche, von der gesagt wird, daß Aschur nicht in sie eingehen werde, d.h. keine Vernünftelei; das Land Nimrods steht für einen solchen Gottesdienst, der durch Nimrod bezeichnet ist, in dem inwendiges Böses und Falsches ist. Daß Aschur im Wort auch ist die Vernunft, die beim Menschen der Kirche ist, und mit der er das Wahre und Gute durchschaut, erhellt

Hos.11/11: "Sie werden sich scheuen wie ein Vogel aus Ägypten, und wie eine Taube aus dem Lande Aschurs": wo Ägypten für die Wissenschaft des Menschen der Kirche und Aschur für die Vernunft ebendesselben steht; daß der Vogel sei das wißtümlich Verständige (scientificum intellectuale), und die Taube das vernünftige Gute (rationale bonum), ist schon früher gezeigt worden.

Jes.19/23-25: "An jenem Tage wird ein Pfad sein von Ägypten nach Aschur, und Aschur wird kommen nach Ägypten, und Ägypten nach Aschur, und die Ägypter werden dem Aschur dienen. An jenem Tage wird Israel der dritte sein für Ägypten und für Aschur, ein Segen inmitten des Landes, das segnen wird Jehovah Zebaoth, sprechend: Gesegnet Mein Volk Ägypten, und das Werk Meiner Hände Aschur, und Mein Erbe Israel": wo von der geistigen Kirche die Rede ist, welche ist Israel, deren Vernunft Aschur, und die Wissenschaft Ägypten; diese drei machen zusammen aus des Menschen der geistigen Kirche Verständiges, das so aufeinanderfolgt. Auch anderwärts, wo Aschur genannt wird, bezeichnet es das wahre oder falsche Vernünftige, wie bei Jes.20/1-6; 23/13; 27/13; 30/31; 31/8; 36/1-22; 37/1-37; 52/4; Hes.27/23,24; 31/3-18; 32/22; Micha 7/12; Zeph.2/13; Sach.10/11; Ps.83/9. Aschur für das Vernünfteln bei Hos.5/13; 7/11; 10/6; 11/5; 12/2; 14/4; und bei Sach.10/10, wo es mit Beziehung auf Ephraim genannt wird, durch den bezeichnet wird das Verständige, dort jedoch das verkehrte.

1187. Daß "er baute Ninive und die Stadt Rechoboth und Kalach", 1. Mose 10/11, bedeutet, er habe so sich Glaubenslehren gebildet, erhellt aus der Bedeutung von Ninive, und Rechoboth, und Kalach, wovon im gleich Folgenden, sodann aus der Bedeutung der Stadt im Wort, daß sie nämlich ist eine wahre oder eine ketzerische Lehre, was Nr. 402 gezeigt worden ist.

1188. Daß durch Ninive bezeichnet wird Falsches der Lehre, durch Rechoboth und Kalach ebenfalls solches, aber aus anderem Ursprung, erhellt aus der Bedeutung von Ninive im Wort, wovon sogleich. Falsches dieser Art gibt es von dreierlei Ursprung:

Der erste ist aus Täuschungen der Sinne, aus Finsternis des Verstandes, weil er nicht erleuchtet ist, und aus Unwissenheit, daher dann die Falschheit, welche ist Ninive. Der andere Ursprung ist aus derselben Ursache, aber mit vorherrschender Sucht, als entweder nach Neuerung oder nach Auszeichnung, das Falsche von daher ist Rechoboth. Der dritte Ursprung ist aus dem Willen, somit den Begierden, daß man nichts anderes als wahr anerkennen will, als was den Begierden günstig ist, daher denn Falsches, das genannt wird Kalach. All dieses Falsche entsteht durch Aschur oder Vernünfteleien über Wahrheiten und Gutes des Glaubens.

Daß Ninive bedeutet Falsches aus Täuschungen der Sinne, aus Finsternis des Verstandes, weil er nicht erleuchtet ist, und aus Unwissenheit, erhellt bei Jonas, der nach Ninive gesandt worden, welcher Stadt vergeben wurde, weil sie von solcher Art war; und aus einzelnem bei Jonas über Ninive; wovon vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn anderwärts. Dort ist Geschichtliches, das aber dennoch prophetisch ist, und in sich schließt und vorbildet solche Geheimnisse, wie alles übrige Geschichtliche des Wortes.

Ebenso bei Jes.37/37,38, wo es vom Könige Aschurs heißt, er sei zu Ninive geblieben, und als er anbetete im Hause seine Gottes Nisroch, von seinen Söhnen mit dem Schwert erschlagen worden; obwohl dies Geschichte ist, so ist es doch prophetisch, und schließt in sich und bildet vor ähnliche Geheimnisse, und zwar wird hier durch Ninive bezeichnet der äußere Gottesdienst, in dem Falsches ist, der, weil abgöttisch, von den Söhnen mit dem Schwert erschlagen wurde; die Söhne sind Falsches, wie früher gezeigt worden, das Schwert ist des Falschen Strafe, wie überall im Wort; auch bei

Zeph.2/13,14: "Jehovah wird Seine Hand ausstrecken über den Norden, und wird verderben den Aschur, und Ninive zur Öde machen, zur Dürre wie die Wüste, und es werden in ihrer Mitte Herden lagern, all ihr Wild der Völkerschaft, auch der Löffelreiher und der Entenadler werden in ihren Granatäpfeln übernachten, eine Stimme wird singen im Fenster, Verwüstung auf der Schwelle, weil er ihr Zedernholz entblößt hat": hier wird Ninive beschrieben, aber im prophetischen Stil, und die Falschheit selbst, die bezeichnet wird durch Ninive; diese Falschheit, weil sie verehrt wird, wird genannt Mitternacht, Wild der Völkerschaft, Löffelreiher und Entenadler in den Granatäpfeln (Knäufen oder Säulenköpfen), und wird geschildert durch das Singen der Stimme im Fenster, und das Entblößtwerden (oder Abgerissenwerden) der Zeder, welche ist das verständige Wahre (intellectuale verum); alle diese Ausdrücke sind bezeichnend für solche Falschheit.

1189. Daß durch Kalach bezeichnet wird Falsches, das aus Begierden entspringt, kann zwar nicht aus prophetischen, wohl aber aus historischen Stellen des Wortes begründet werden, daß nämlich "der König Aschurs die Söhne Israels versetzte nach Aschur oder Assyrien, und sie wohnen ließ in Kalach, und in Chabor, am Flusse Gosan, und in den Städten Mediens": 2.Kön.17/6; 18/11 wo das Geschichtliche nichts anderes in sich schließt; denn alles Geschichtliche des Wortes ist bezeichnend und vorbildlich; so ist Israel hier für die verkehrte geistige Kirche, Aschur die Vernünftelei, Kalach solche Falschheit.

1190. Daß "Resen zwischen Ninive und Kalach", 1. Mose 10/12, bedeutet, sie haben sich auch Lebenslehren gebildet, und daß durch Resen bezeichnet werden die falschen Lehren solchen Ursprungs, kann erhellen aus dem, was kurz zuvor in betreff Ninives und Kalachs gezeigt worden ist; sodann aus der Sachfolge, sofern im vorigen Vers gehandelt worden ist vom Falschen der Lehre, hier nun vom Falschen des Lebens; denn der Stil des Wortes, besonders der prophetische, ist von der Art, daß, wenn von Verständigem, auch von Willigem gehandelt wird, im vorigen Vers von Verständigem oder Falschem der Lehre, hier aber von Falschem des Lebens, was durch Resen bezeichnet wird. Weil desselben nicht weiter im Worte Erwähnung geschieht, kann es nicht so begründet werden, bloß dadurch, daß Resen gebaut worden ist zwischen Ninive und Kalach, das ist, zwischen dem Falschen aus Vernünfteleien, und dem Falschen von Begierden, was hervorbringt das Falsche des Lebens; sodann dadurch, daß sie genannt wird die große Stadt, weil (hervorgehend) aus Falschem sowohl des Verstandes als des Willens.

1191. "Dies ist die große Stadt", 1. Mose 10/12, daß dies bedeutet, daß solche Lehren große Aufnahme gefunden, erhellt aus der Bedeutung der Stadt, welche ist die wahre Lehre, oder die falsche Lehre, wie gezeigt worden ist Nr. 402. Und die große Stadt heißt sie, weil alle Falschheit der Lehre und des Gottesdienstes sich fortsetzt in Falsches des Lebens.

1192. Gleich oben im 10. Vers ist gehandelt worden vom Bösen im Gottesdienst, das bezeichnet wurde durch Babel, Erech, Akkad und Kalneh im Lande Schinear, in den beiden letzten Versen ist gehandelt worden vom Falschen im Gottesdienst, das bezeichnet wurde durch Ninive, Rechoboth, Kalach und Resen. Das Falsche ist Sache der Grundsätze aus Vernünfteleien, das Böse ist Sache der Begierden aus der Welt- und Selbstliebe.

1193. Vers 13,14: Und Mizraim zeugte die Ludim, und die Anamim, und die Lehabim, und die Naphthuchim. Und die Pathrusim, und die Kasluchim, von denen ausgingen die Pelisthim und die Kaphthorim.

"Mizraim zeugte die Ludim, und die Anamim, und die Lehabim, und die Naphthuchim, und Kaphthorim" bedeutet ebenso viele Völkerschaften, durch die bezeichnet werden ebenso viele Gattungen von Religionsgebräuchen; Mizraim ist die Wissenschaft, Ludim, Anamim, Lehabim, und Naphthuchim, sind ebenso viele Religionsgebräuche, die bloß wißtümlicher Art sind;

"Pathrusim, und die Kasluchim", sind Völkerschaften, die so genannt wurden, und durch die bezeichnet werden Lehren von Religionsgebräuchen aus gleichem Ursprung, bloß wißtümlicher Art;

"von denen ausgingen die Pelisthim" bedeutet eine daher stammende Völkerschaft, durch die bezeichnet wird die Wissenschaft der Erkenntnisse des Glaubens und der Liebtätigkeit. Daß sie ausgegangen sind bedeutet, daß die Erkenntnisse bei diesen wißtümlicher Art sind.

1194. Daß (die Worte) "Mizraim zeugte die Ludim, Anamim, Lehabim, und die Naphthuchim, Kaphthorim", 1. Mose 10/13,14, ebenso viele Völkerschaften bedeuten, durch die bezeichnet werden ebenso viele Religionsgebräuche, kann erhellen aus dem, was in betreff Mizraims oder Ägyptens oben 1. Mose 10/6 (Nr. 1163-1165) gezeigt worden ist, daß nämlich Ägypten bedeutet die Wissenschaft oder die Dinge des Wissens (sientifica); die als von ihm gezeugt genannt werden, können keine andere sein, oder nichts anderes als Religionsgebräuche, und zwar Gebräuche des äußeren Gottesdienstes; denn das Wort des Herrn handelt in seinem Schoß und Grund, das ist in seinem inneren Sinn, von gar keinen anderen Dingen als von solchen Seines Reiches, somit von Dingen der Kirche, daher hier das, was durch Vernünfteleien über Wißtümliches geboren werden, nichts anderes ist als Religionsgebräuche.

1195. Daß Mizraim oder Ägypten ist die Wissenschaft, ist oben 1. Mose 10/6 (Nr. 1163-1165) gezeigt worden; daß die Ludim, Anamim, Lehabim, und Naphthuchim, ebenso viele Religionsgebräuche, und zwar bloß wißtümlicher Art sind, erhellt aus dem soeben Gesagten:

Religionsgebräuche bloß wißtümlicher Art werden ausgesagt von denen, die durch Vernünfteleien die geistigen und himmlischen Dinge ausgrübeln, und so sich einen Gottesdienst ersinnen. Die Gebräuche eines solchen Gottesdienstes werden, weil aus Vernünfteleien und Wißtümlichem gebildet, Religionsgebräuche wißtümlicher Art genannt, in denen nichts Geistiges und Himmlisches ist, weil sie aus dem eigenen Selbst stammen; daher die ägyptischen Götzen, und daher die Zaubereien; und weil ihre Religionsgebräuche diesen Ursprung hatten, haben sie die Gebräuche der Alten Kirche gänzlich verworfen, ja verabscheut und gehaßt, wie dies erhellt aus 1. Mose 43/32; 46/34; 2. Mose 8/22. Weil dies bezeichnet wird, heißen sie gezeugt von Mizraim oder von Ägypten, d.h. von Wißtümlichem; und weil ihr Wißtümliches verschieden war, so sind hierdurch auch ihre Religionsgebräuche verschieden geworden; die Verschiedenheiten im allgemeinen sind durch ebenso viele Völkerschaften bezeichnet worden. Daß solches unter Ludim oder den Ludiern verstanden wird, erhellt

Jerem.46/8,9: "Ägypten erhebt sich wie ein Strom, und wie Ströme wogen die Wasser, und es sprach: Ich will hinansteigen, bedecken das Land, verderben die Stadt, und ihre Bewohner; steiget hinan ihr Rosse, und raset ihr Wagen, und es sollen ausziehen die Starken von Kusch und Puth, die den Schild führen, und die Ludier, die den Bogen führen und spannen": wo die Ströme Ägyptens sind falsches Wißtümliches verschiedener Art, hinansteigen, und das Land bedecken heißt, durch Wißtümliches eindringen in Dinge der Kirche oder des Glaubens, die Stadt verderben heißt, die Wahrheiten zerstören; Kusch und Puth sind die Erkenntnisse; die Ludier sind die Religionsgebräuche wißtümlicher Art, wovon die Rede ist; den Bogen führen und spannen heißt, vernünfteln.

1196. Daß die Pathrusim und Kasluchim Völkerschaften dieses Namens sind, und daß durch sie bezeichnet werden Lehren von Religionsgebräuchen gleichen Ursprungs, nämlich bloß wißtümlicher Art, erhellt aus dem bereits Gesagten, und aus der Reihenfolge, in der sie hier vorkommen.

Über die Pathrusim sehe man bei Jes.11/11,12; Hes.29/13-15; 30/13,14; Jerem.44/1,15.

1197. "Von welchem ausgingen die Pelisthim", 1. Mose 10/14, daß diese eine daher stammende Völkerschaft bedeuten, und daß durch diese bezeichnet wird die Wissenschaft der Erkenntnisse des Glaubens und Liebtätigkeit, erhellt aus dem Worte, wo sie mehrmals genannt werden.

Philister wurden in der Alten Kirche genannt alle diejenigen, die viel vom Glauben sprachen, und daß im Glauben das Heil sei, und doch kein Glaubensleben hatten, daher sie auch vor anderen Unbeschnittene, das ist Lieblose genannt wurden; daß sie Unbeschnittene genannt wurden, sehe man 1.Sam.14/6; 17/26,36; 31/4; 2.Sam.1/20 und anderwärts. Ebendieselben konnten, weil sie so beschaffen waren, nicht anders als die Erkenntnisse des Glaubens zu Dingen des Gedächtnisses machen. Denn die Erkenntnisse geistiger und himmlischer Dinge, und selbst die Geheimnisse des Glaubens, werden nichts anderes als Gedächtnisdinge, wenn der Mensch, der sie inne hat, ohne Liebtätigkeit ist. Die Dinge des Gedächtnisses sind tote Dinge, wofern nicht der Mensch so beschaffen ist, daß er aus Gewissen danach lebt; geschieht dies, dann sind sie, wie sie Dinge des Gedächtnisses sind, zugleich auch Dinge des Lebens, und dann erst sind sie bei ihm, und gereichen ihm nach dem Leben des Leibes zum Nutzen und Heil. Die Wissenschaften und Erkenntnisse sind nichts beim Menschen im anderen Leben, wenn er auch alle Geheimnisse gewußt hat, die je geoffenbart worden, es sei denn, daß sie ins Leben übergegangen sind.

Durch die Philister werden in den prophetischen Teilen des Wortes überall solche bezeichnet, auch in den geschichtlichen Teilen des Wortes, wie z.B. daß Abraham im Lande der Philister als Fremdling sich aufhielt, und mit Abimelech, dem König der Philister, einen Bund schloß: 1. Mose 20/1-18; 21/22-34; 26/1-34. Weil hier durch die Philister bezeichnet wurden die Erkenntnisse des Glaubens, so hat sich Abraham, da er das Himmlische des Glaubens vorbildete, als Fremdling dort aufgehalten und ein Bündnis eingegangen, ebenso Jischak, durch den das Geistige vorgebildet wurde; nicht aber Jakob, weil durch ihn das Äußere der Kirche vorgebildet wurde. Daß die Philister im allgemeinen bedeuten die Wissenschaft der Erkenntnisse des Glaubens und im besondern diejenigen, die den Glauben und das Heil in bloße Erkenntnisse setzen, die sie zu Dingen des Gedächtnisses machen, kann auch erhellen bei

Jes.14/29: "Freue dich nicht, du ganzes Philistäa, daß zerbrochen ist die Rute, die dich schlug, denn von der Wurzel der Schlange wird ein Basilisk ausgehen, und seine Frucht ein fliegender Drache sein": wo Wurzel der Schlange für Wißtümliches, Basilisk für das Böse aus dem Falschen daher steht; die Frucht ein fliegender Drache sind ihre Werke, die, weil sie aus Begierden kommen, genannt werden ein fliegender Drache (prester volans).

Joel 4/4-6 (oder 3/4-6): "Was wollt ihr Mir, Tyrus und Zidon, und alle Grenzen Philistäas, bezahlet ihr Vergeltung über Mich? Sehr schnell will Ich Vergeltung bringen über euer Haupt, darum weil ihr Mein Silber und Mein Gold genommen und Meine Kleinode, die guten, in eure Tempel gebracht habt, und die Söhne Jehudahs, und die Söhne Jerusalems verkauft habt an die Söhne Javanim, auf daß ihr sie ferne wegführet von euren Grenzen": was hier unter den Philistern und unter ganz Philistäa oder unter all ihren Grenzen verstanden wird ist klar; Silber und Gold sind hier die geistigen und himmlischen Dinge des Glaubens, gute Kleinode sind deren Erkenntnisse, daß sie dieselben in ihre Tempel gebracht haben heißt, sie haben selbige gehabt und gepredigt; daß sie aber die Söhne Jehudahs und die Söhne Jerusalems verkauft haben heißt, sie haben keine Liebe und keinen Glauben gehabt; Jehudah ist im Wort das Himmlische des Glaubens, Jerusalem ist das Geistige des Glaubens daher, was weit von ihren Grenzen entfernt ist; außerdem anderwärts bei den Propheten, wie Jerem.25/20; 47/1-7; Hes.16/27,57; 25/15,16; Amos 1/8; Obadja 19; Zeph.2/5; von den Kaphthoräern 5. Mose 2/23; Jerem.47/4; Amos 9/7.

1198. Daß "sie gingen aus", 1. Mose 10/14, bedeutet, die Erkenntnisse bei diesen seien wißtümlicher Art, erhellt aus dem bereits Gesagten.

Sie heißen nicht gezeugt von denen, die von Ägypten waren, sondern ausgegangen, weil sie nicht von der Art sind, daß sie aus natürlichen Wissenschaften vernünfteln über Geistiges und Himmlisches, und sich so Lehren ausdenken, wie die, von denen früher die Rede war, sondern daß sie die Erkenntnisse des Glaubens anderwärtsher erlernen, und sie zu keinem anderen Zweck wissen wollen und im Gedächtnis behalten, als wie andere Dinge, um die sie sich außer dem, daß sie selbige wissen, weiter nicht bekümmern, außer um durch sie zu Ehren erhoben zu werden, und dergleichen; somit ist die Wissenschaft der Erkenntnisse des Glaubens so unterschieden von der Wissenschaft der natürlichen Dinge, daß sie kaum etwas gemein haben, und darum heißen sie nicht von jenen erzeugt, sondern ausgegangen.

Weil die Philister so geartet sind, können sie nicht anders als eben auch die Glaubenserkenntnisse, durch Vernünfteleien aus ihnen, verkehren, und sich daraus falsche Lehren bilden, daher sie auch unter denen sind, die nur schwer können wiedergeboren werden und Liebtätigkeit empfangen, sowohl weil sie unbeschnittenen Herzens sind, als weil die Grundsätze des Falschen, und daher ihr Verstandesleben (sie) zurückhalten und (ihnen) im Wege stehen.

1199. Vers 15: Und Kanaan zeugte Zidon, seinen Erstgeborenen, und den Cheth.

"Kanaan" bedeutet hier wie früher, den äußeren Gottesdienst, in dem nichts Inneres ist;

"Zidon" bedeutet die äußerlichen Erkenntnisse geistiger Dinge, und weil diese das erste eines solchen äußeren Dienstes sind, heißt Zidon Kanaans Erstgeborener;

"Cheth" bedeutet die äußerlichen Erkenntnisse himmlischer Dinge.

1200. Daß Kanaan bedeutet den äußeren Gottesdienst, in dem nichts Inneres ist, ist schon früher, wo von Kanaan die Rede war, gezeigt worden (Nr. 1094, 1097). Der äußere Dienst, der Kanaan genannt wird, ist so beschaffen, wie er vor dem Kommen des Herrn, und dann auch nach Seinem Kommen, bei den Juden war, die einen äußeren Gottesdienst hatten, den sie auch streng beobachteten, dabei aber doch nichts wußten vom Innern, so wenig, daß sie meinten, sie leben bloß in dem Leibe. Was die Seele, was der Glaube, was der Herr, was das geistige und himmlische Leben, was das Leben nach dem Tode ist, wußten sie gar nicht; daher auch zur Zeit des Herrn die meisten eine Auferstehung leugneten, wie dies erhellt: Matth.22/23-33; Mark.12/18-28; Luk.20/27-41.

Wenn der Mensch von der Art ist, daß er nicht glaubt, daß er nach dem Tode leben werde, so glaubt er auch nicht, daß es etwas geistig und himmlisch Inneres gibt; solche sind es auch, die in lauter Begierden leben, hauptsächlich die in schmutzigen Geiz versunken sind; diese haben nichtsdestoweniger einen Gottesdienst. So besuchen die einen die Synagogen, die anderen die Kirchen und halten die Gebräuche, einige von ihnen sehr streng; weil sie aber nicht glauben, daß es ein Leben nach dem Tode gibt, so kann ihr Gottesdienst kein anderer als ein äußerlicher sein, in dem nichts Inneres ist, wie eine Schale ohne Kern, und wie ein Baum, an dem keine Frucht ist, und nicht einmal Blätter sind. Solcherlei ist der äußere Dienst, der durch Kanaan bezeichnet wird. Die übrigen äußeren Gottesdienste, von denen oben gehandelt worden, waren Dienste, in denen Inneres ist.

1201. Daß "Zidon", 1. Mose 10/15, bedeutet die äußerlicheren Erkenntnisse geistiger Dinge, erhellt daraus, daß er genannt wird der Erstgeborene Kanaans; denn das Erstgeborene einer jeden Kirche im inneren Sinn ist der Glaube: Nr. 352, 367; hier aber, wo kein Glaube, weil kein Inneres ist, sind es nur die äußerlicheren Erkenntnisse des Geistigen, welche die Stelle des Glaubens vertreten, somit Erkenntnisse, wie bei den Juden, die nicht bloß die Gebräuche des äußeren Gottesdienstes, sondern mehreres betreffen, was zu jenem Dienst gehört, als da sind die Lehrwahrheiten (doctrinalia): Daß Zidon dies bedeutet, erhellt auch daraus, daß Tyrus und Zidon, die äußersten Grenzen von Philistäa waren, und zwar nächst dem Meer, und darum sind durch Tyrus bezeichnet worden die innerlicheren Erkenntnisse, und durch Zidon die äußerlicheren Kenntnisse, und zwar der geistigen Dinge; was auch erhellt aus dem Wort:

Jerem.47/4: "Ob dem Tage, der da kommt zu verwüsten alle Philister auszurotten von Tyrus und Zidon jeden übrigen Helfer, weil Jehovah verwüstet die Philister, den Rest der Insel Kaphtor": wo die Philister für das Wissen der Erkenntnisse des Glaubens und der Liebtätigkeit stehen; Tyrus für die innerlicheren Erkenntnisse und Zidon für die (äußerlicheren) Kenntnisse von Geistigem.

Joel 4/4,5 (oder 3/4,5): "Was wollt ihr Mir, Tyrus und Zidon, und alle Grenzen Philistäas; daß ihr Mein Silber und Mein Gold genommen, und Meine guten Kleinode gebracht habt in eure Tempel": wo offenbar Tyrus und Zidon für die Erkenntnisse stehen, und genannt werden Grenzen Philistäas, denn Silber und Gold und die guten Kleinode sind Erkenntnisse.

Hes.32/30,32: "Die Fürsten des Nordens, sie alle, und jeder Zidonier, die hinabgefahren sind mit den Durchbohrten in die Grube; wenn er hingestreckt sein wird inmitten der Unbeschnittenen samt den vom Schwert Durchbohrten, Pharao und all seine Menge": wo der Zidonier steht für die äußerlicheren Kenntnisse, die ohne Inneres ein bloßes Wissen sind, daher er zugleich genannt wird mit Pharao oder Ägypten, durch den das Wißtümliche bezeichnet wird.

Sach.9/2: "Auch Chamath wird an sie grenzen, Tyrus und Zidon, denn sie war sehr weise": wo von Damaskus die Rede ist; Tyrus und Zidon für Erkenntnisse.

Hes.27/8: "Die Bewohner Zidons und Arvads waren deine Ruderer, deine Weisen, Tyrus, waren in dir, sie deine Schiffer": wo Tyrus für die inwendigeren Erkenntnisse steht, daher ihre Weisen genannt werden Schiffer, und Zidon für die äußerlicheren Erkenntnisse, daher sie genannt werden Ruderer, denn so verhalten sich die inwendigeren Erkenntnisse zu den auswendigeren.

Jes.23/2-5: "Es schweigen die Bewohner der Insel, der Kaufmann Zidons, der übers Meer fährt, sie haben dich gefüllt, aber in vielen Wassern der Same des Schichor, die Ernte des Stromes, sein Ertrag, und war der Handel der Völkerschaften; erröte Zidon, denn es sprach das Meer, die Festung des Meeres, sprechend: ich habe nicht gekreißt, und nicht geboren, und habe nicht großgezogen Jünglinge, nicht aufwachsen lassen Jungfrauen": Zidon hier für die äußerlicheren Erkenntnisse, die, weil in ihnen nichts Inneres ist, genannt werden der Same des Schichor, die Ernte des Stromes, sein Ertrag der Handel der Völkerschaften, dann auch das Meer, die Festung des Meeres, und daß es nicht kreiße, noch gebäre; was im buchstäblichen Sinne nimmermehr begriffen würde, aber deutlich erhellt im inneren Sinn, wie auch sonst bei den Propheten. Weil Zidon die auswendigen Kenntnisse bedeutet, wird es auch genannt die Umgebung Israels, oder der geistigen Kirche: Hes.28/24,26, denn die auswendigen Kenntnisse verhalten sich wie eine Umgebung.

1202. Weil diese Kenntnisse das erste eines solchen äußerlichen Dienstes sind, in dem kein innerer ist, deswegen heißt Zidon Kanaans Erstgeborener, wie dies im vorigen Absatz erklärt worden ist.

1203. Daß "Cheth", 1. Mose 10/15, bedeutet die auswendigen Erkenntnisse himmlischer Dinge, folgt hieraus. Bei den Propheten ist es gewöhnlich, daß Geistiges und Himmlisches verbunden wird, oder daß, wo gehandelt wird von geistigen Dingen, auch gehandelt wird von himmlischen, und dies darum, weil das eine aus dem anderen ist, und keinerlei Vollkommenheit da ist, wenn sie nicht verbunden sind, und damit ein Bild der himmlischen Ehe sei in allem und jedem des Wortes; hieraus, sowie aus anderen Stellen des Wortes erhellt auch, daß durch Zidon bezeichnet werden die auswendigen Erkenntnisse geistiger Dinge, durch Cheth aber die auswendigen Erkenntnisse himmlischer Dinge, in beiderlei Sinn, nämlich sowohl ohne Inneres, als mit Innerem, wie sie auch einfach für die auswendigen Erkenntnisse stehen. Geistiges ist, wie früher oft gesagt worden, das, was Sache des Glaubens ist, Himmlisches, das, was Sache der Liebe ist; ferner, Geistiges ist, was Sache des Verstandes, und Himmlisches was Sache des Willens ist.

Daß Cheth die auswendigen Erkenntnisse ohne Inneres bedeutet, erhellt bei Hes.16/3,45: "So sprach der Herr Jehovih zu Jerusalem, deine Handelswaren und deine Herkunft sind aus dem Lande Kanaan, dein Vater ist ein Amoriter, und deine Mutter eine Chethitin. Die Tochter deiner Mutter bist du, die ihres Mannes und ihrer Söhne überdrüssig ist; und die Schwester deiner Schwestern, die ihrer Männer und ihrer Söhne überdrüssig waren, eure Mutter ist ein Chethitin, und euer Vater ein Amoriter": wo der äußerliche Gottesdienst ohne inneren ist Kanaan; der Gatten und der Söhne überdrüssig sein heißt, das Gute und die Wahrheiten verwerfen, daher ihre Mutter genannt wird eine Chethitin. Außerdem wird Cheth im Wort auch für die auswendigen Erkenntnisse der himmlischen Dinge im guten Sinn genommen, wie beinahe alle Namen von Ländern, Städten, Völkerschaften, Personen, aus dem schon früher angegebenen Grunde; von dieser Bedeutung Cheths soll, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden die Rede sein.

Die Erkenntnisse geistiger Dinge sind die, welche den Glauben somit die Lehre betreffen, die Erkenntnisse himmlischer Dinge aber sind die, welche die Liebe, somit das Leben betreffen.

HG 1204

1204. Vers 16-18: Und den Jebusi und den Emori und den Girgaschi. Und den Chivi und den Arki und den Sini. Und den Arvadi und den Zemari und den Chamathi. Und nachher breiteten sich aus die Familien der Kanaaniten.

"Jebusi, Emori, Girgaschi, Chivi, Arki, Sini, Arvadi, Zemari und Chamathi", waren ebenso viele Völkerschaften, durch die auch ebenso viele verschiedene Abgöttereien bezeichnet werden;

"und nachher breiteten sich aus die Familien der Kanaaniten" bedeutet, daß die übrigen Götzendienste von daher stammen.

1205. "Jebusi, Emori, Girgaschi, Chivi, Arki, Sini, Arvadi, Zemari, Chamathi", 1. Mose 10/16-18, waren ebenso viele Völkerschaften, und durch sie werden auch ebenso viele verschiedene Abgöttereien bezeichnet; daß Abgöttereien durch diese Völkerschaften bezeichnet werden, erhellt aus mehrerem im Wort; denn sie waren Einwohner des Landes Kanaan, die wegen der Abgöttereien verworfen, und zum Teil ausgerottet worden sind; aber im inneren Sinn des Wortes werden nicht jene Völkerschaften bezeichnet, sondern die Abgöttereien selbst, im allgemeinen bei allen, wo immer sie sich finden mögen, insonderheit bei den Juden; denn welche nur in Äußeres den Gottesdienst setzen, und das Innere gar nicht wissen wollen, und wenn sie belehrt werden, es verwerfen, die sind zu all diesen Abgöttereien sehr geneigt, wie man augenscheinlich sehen kann an den Juden. Im inneren Gottesdienst allein ist das Band, das den Menschen von der Abgötterei abhält, und wenn dieses aufhört, so ist nichts (mehr) da, was (ihn) zurückhält. Es gibt aber nicht nur äußere Abgöttereien, sondern auch inwendige: in äußere Abgöttereien verfallen die, welche einen äußeren Gottesdienst haben ohne inneren; in inwendige Abgöttereien die, welche einen äußeren Gottesdienst haben, dessen Inwendiges unsauber ist; solche Abgöttereien werden gleichfalls durch diese Völkerschaften bezeichnet. Die inwendigen Abgöttereien sind ebenso viele Falschheiten und Begierden, die man liebt, anbetet, und die so die Stelle der Götter und Götzen vertreten, die bei den Heiden waren; aber welche Falschheiten und Begierden es sind, die angebetet, und durch diese Völkerschaften, nämlich Jebusi, Emori, Girgaschi, Chivi, Arki, Sini, Arvadi, Zemari und Chamathi bezeichnet werden, dies hier auseinanderzusetzen wäre zu umständlich; es soll, bei den betreffenden Stellen, wo sie vorkommen, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, gesagt werden.

1206. "Nachher breiteten sich aus die Familien der Kanaaniten", 1. Mose 10/18, daß dies bedeutet, die übrigen Götzendienste stammen von daher, erhellt ohne Erklärung.

1207. Vers 19: Und die Grenze der Kanaaniten war, wenn man von Zidon kommt gen Gerar, bis Assa, wenn man kommt gen Sodom, und Amora, und Adma, und Zeboim, bis Lascha.

Durch "Zidon" werden hier wie früher bezeichnet, auswendige Erkenntnisse;

durch "Gerar" werden bezeichnet die Offenbarungen betreffend den Glauben;

durch "Assa" die Offenbarungen betreffend die Liebtätigkeit;

daß "die Grenze der Kanaaniten war, wenn man von Zidon kommt gen Gerar, bis Assa" bezeichnet die Ausdehnung der Erkenntnisse auf das Wahre und Gute bei denen, die einen äußeren Gottesdienst ohne inneren haben;

"wenn man kommt gen Sodom, Amora, Adma und Zeboim, bis Lascha" bezeichnet das Falsche und Böse, in das sie endigen.

1208. Daß durch "Zidon", 1. Mose 10/19, auswendige Erkenntnisse bezeichnet werden, erhellt aus dem, was 1. Mose 10/15 gezeigt worden ist.

1209. Daß durch "Gerar", 1. Mose 10/19, bezeichnet werden die den Glauben betreffenden Offenbarungen, somit im allgemeinen der Glaube selbst, kann erhellen aus den Stellen, in denen Gerar genannt wird, wie z.B. 1. Mose 20/2; 26/1,17, von dieser seiner Bedeutung soll, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden die Rede sein.

1210. Daß durch "Assa", 1. Mose 10/19, bezeichnet werden die Offenbarungen betreffend die Liebtätigkeit, kann erhellen sowohl daraus, daß im Wort, wo von Geistigem die Rede ist, in Verbindung damit auch von Himmlischem gehandelt wird, d.h., wenn von Sachen des Glaubens, auch von Sachen der Liebtätigkeit; als auch aus dem Wort, wo Assa (Gasa) genannt wird; außerdem (auch daraus), daß die Erkenntnisse sich (wirklich) erstrecken auf den Glauben bis zur Liebtätigkeit, die ihre letzte Grenze ist.

1211. Daß "die Grenze der Kanaaniten war, wenn man von Zidon kommt gen Gerar, bis nach Assa", 1. Mose 10/19, bedeutet die Ausdehnung der Erkenntnisse bei denen, die einen äußeren Gottesdienst ohne inneren haben, erhellt aus der Bedeutung von Gerar und Assa; die Grenzen aller Erkenntnisse, die den Gottesdienst betreffen, sei er nun ein äußerer oder ein innerer, gehen dahin; denn jeder Gottesdienst stammt aus dem Glauben und der Liebtätigkeit; welcher nicht von daher stammt, ist kein Gottesdienst, sondern Abgötterei. Weil von Kanaan, das ist vom äußeren Gottesdienst und seinen Abstammungen gehandelt wird, sind es nicht des Gottesdienstes, sondern der Erkenntnisse Grenzen und Ausdehnungen, die hier verstanden werden.

1212. "Wenn man kommt gen Sodom, Amora, Adma, Zeboim, bis Lascha", 1. Mose 10/19, daß dies bezeichnet das Falsche und Böse, in das sie endigen, kann erhellen aus der Bedeutung ebenderselben in den geschichtlichen und prophetischen Teilen des Wortes.

Es gibt im allgemeinen zweierlei Entstehungen der Falschheiten, die eine ist aus Begierden, die der Selbst- und Weltliebe angehören, die andere ist aus Erkenntnissen und Wißtümlichem, durch Vernünfteleien; wenn das hieraus entspringende Falsche herrschen will über die Wahrheiten, so wird es bezeichnet durch Sodom, Amora, Adma und Zeboim: daß Falsches und hieraus entspringendes Böses die Grenzen sind des äußeren Gottesdienstes, der ohne inneren ist, kann jedem klar sein. In einem solchen Gottesdienst ist nichts als Totes, mag sich daher ein Mensch, der in solchem Gottesdienst ist, hinwenden wohin er will, so gerät er in Irrtum hinein, es ist nichts Inneres da, was führt und auf dem Wege der Wahrheit zurückhält, sondern bloß Äußeres, das ihn fortreißt überallhin wo die Begierde und die Einbildung will. Weil in den geschichtlichen und den prophetischen Teilen des Wortes Sodom, Amora, Adma und Zeboim erwähnt werden, so soll was jedes insbesondere bedeutet, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, dort gesagt werden.

1213. Vers 20: Dies die Söhne Chams, nach ihren Familien, nach ihren Zungen, in ihren Ländern, in ihren Völkerschaften.

"Die Söhne Chams" bedeuten die Abstammungen der Lehren und Gottesdienste aus dem verdorbenen inneren Dienst, welcher Cham ist;

"nach ihren Familien, nach ihren Zungen, in ihren Ländern, in ihren Völkerschaften" bedeutet nach der Sinnesart eines jeden im besonderen und allgemeinen. Nach den Familien heißt, gemäß den Sitten, nach den Zungen heißt, gemäß den Meinungen; in den Ländern heißt, im allgemeinen rücksichtlich der Meinungen; in den Völkerschaften (gentibus) heißt, im allgemeinen rücksichtlich der Sitten.

1214. Daß "die Söhne Chams", 1. Mose 10/20, bedeuten die Abstammungen der Lehren und Gottesdienste aus dem verdorbenen inneren Dienst, welcher ist Cham, erhellt aus der Bedeutung der Söhne, daß sie sind Lehren; und aus der Bedeutung Chams, daß er ist der verdorbene innere Dienst, wovon früher die Rede war (Nr. 1062, 1063, 1076).

1215. "Nach ihren Familien, nach ihren Zungen, in ihren Ländern, in ihren Völkerschaften", 1. Mose 10/20, daß dies bedeutet nach der Sinnesart eines jeden im besonderen und im allgemeinen, ist 1. Mose 10/5 erklärt worden, wo ebendieselben Worte, aber in einer anderen Ordnung vorkommen; dort heißt es von den Söhnen Japheths, "daß von ihnen sich ausbreiteten die Inseln der Völkerschaften in ihren Ländern, jegliche nach ihrer Zunge, nach ihren Familien in betreff ihrer Völkerschaften", und durch sie sind bezeichnet worden äußere Gottesdienste, in denen ein innerer ist, daher bei ihnen vorhergeht was Sache der Lehre ist, hier aber das, was auf die Sitten oder das Leben sich bezieht.

1216. Daß nach den Familien heißt, gemäß den Sitten, daß nach den Zungen heißt, gemäß den Meinungen, daß in den Ländern heißt, im allgemeinen rücksichtlich der Meinungen, und daß in den Völkerschaften heißt, im allgemeinen rücksichtlich der Sitten, kann erhellen aus der Bedeutung eines jeden, nämlich der Familie, der Zunge, des Landes, der Völkerschaft im Wort, worüber man sehe was 1. Mose 10/5 gesagt worden ist.

1217. Vers 21. Und dem Schem wurde auch geboren; er ist der Vater aller Söhne Ebers, der ältere Bruder Japheths.

Durch "Schem" wird hier bezeichnet die Alte Kirche im allgemeinen.

"Dem Schem wurde geboren" bedeutet hier, daß aus der Alten Kirche eine neue Kirche hervorgegangen sei; durch Eber wird bezeichnet eine neue Kirche, welche die Andere Alte Kirche zu nennen ist;

daß "Schem der Vater aller Söhne Ebers gewesen" bedeutet, daß diese Andere Alte Kirche, und was zu dieser Kirche gehört, von der ersten Alten Kirche, als von ihrem Vater, entstanden sei.

"der ältere Bruder Japheths" bedeutet, daß deren Gottesdienst ein äußerlicher gewesen sei.

1218. Daß durch "Schem", 1. Mose 10/21, hier bezeichnet wird die Alte Kirche im allgemeinen, kann daraus erhellen, daß hier gehandelt wird von Eber, auf den er nun sich bezieht; und daß er in diesem Vers genannt wird der ältere Bruder Japheths.

1219. Daß "dem Schem wurde geboren", 1. Mose 10/21, hier bedeutet, aus der Alten Kirche sei eine neue Kirche hervorgegangen, erhellt aus dem Inhalt dieses Verses, daß nämlich von Eber die Rede ist, unter dem verstanden wird diese neue Alte Kirche, wovon im Folgenden.

1220. Daß durch Eber bezeichnet wird eine neue Kirche, welche die Andere Alte Kirche zu nennen ist, erhellt aus dem Folgenden, wo von Eber besonders gehandelt wird; hier wird Eber genannt, weil von ihm jene neue Kirche (herstammt). Wie es sich mit Eber und mit dieser zweiten Kirche verhielt, wird, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden gesagt werden.

1221. Daß "er war der Vater aller Söhne Ebers", 1. Mose 10/21, bedeutet, diese Andere Alte Kirche, und was zu dieser Kirche gehört, sei von der ersten Alten Kirche als ihrem Vater, entstanden, wird gleichfalls aus dem, was über Eber und über diese Kirche folgt, erhellen; denn es wird von Eber gehandelt vom 24. bis 30 Vers dieses Kapitels, und vom 11 Vers bis zum Ende des folgenden Kapitels.

1222. Daß "der ältere Bruder Japheths", 1. Mose 10/21, bedeutet, ihr Gottesdienst sei ein äußerer gewesen, erhellt aus der Bedeutung Japheths, wonach er ist die äußere Kirche, wovon 1. Mose 9/18 und folgend, und 1. Mose 10/1-5 die Rede war; hier bedeutet Schem als der ältere Bruder Japheths insbesondere, daß die innere Kirche und die äußere Kirche Brüder sind, denn der innere Gottesdienst verhält sich nicht anders zum äußeren Gottesdienst, in dem ein innerer ist, denn es ist eine Blutsfreundschaft, weil in beiden die Liebtätigkeit die Hauptsache ist; aber die innere Kirche ist der ältere Bruder, weil sie früher und innerlicher ist. Der ältere Bruder Japheths schließt hier auch das in sich, daß die Andere Alte Kirche, die Eber genannt wurde, gleichsam der ersten Alten Kirche Bruder war, denn durch Japheth wird im inneren Sinn nichts anderes bezeichnet, als der äußere Gottesdienst, in dem ein innerer ist, bei jeder Kirche, somit auch der Gottesdienst dieser neuen Alten Kirche, der hauptsächlich ein äußerer war.

Der innere Sinn des Wortes ist von der Art, daß das Geschichtliche des buchstäblichen Sinnes nicht beachtet wird, wenn es auf Universelles abgesehen ist, das abgezogen ist vom buchstäblichen Sinne, denn es findet zwischen ihnen ein anderes Wechselverhältnis statt. Daher bedeutet hier der ältere Bruder Japheths im inneren Sinn den Gottesdienst der neuen Alten Kirche, daß er ein äußerer war. Wenn dies nicht bezeichnet würde, so wäre nicht nötig gewesen, daß hier gesagt wurde, er sei der ältere Bruder Japheths.

1223. Vers 22. Die Söhne Schems sind: Elam und Aschur, und Arphachschad, und Lud, und Aram.

Durch Schem wird hier wie früher bezeichnet die innere Kirche:

"durch die Söhne Schems" werden bezeichnet die Dinge der Weisheit:

"Elam, Aschur, Arphachschad, Lud und Aram" waren ebenso viele Völkerschaften, durch die bezeichnet wird, was zur Weisheit gehört, durch Elam der Glaube aus der Liebtätigkeit, durch Aschur die Vernunft daher, durch Arphachschad die Wissenschaft daher, durch Lud die Erkenntnisse des Wahren und durch Aram die Erkenntnisse des Guten.

1224. Hieraus erhellt, was diese Namen im inneren Sinn bedeuten, daß nämlich die Alte Kirche, die eine innere war, begabt war mit Weisheit, Einsicht, Wissenschaft, und Erkenntnissen des Wahren und Guten. Dergleichen ist im inneren Sinn enthalten, obwohl es nur Namen sind, aus denen im buchstäblichen Sinn nichts anderes ersichtlich ist, als daß es ebenso viele Ursprünge oder Väter von Völkerschaften gewesen seien, und somit nichts Lehrhaftes, noch weniger etwas Geistiges und Himmlisches. Ebenso verhält es sich bei den Propheten, wo zuweilen Reihen von Namen, durch die im inneren Sinn Sachen bezeichnet worden sind, in schöner Ordnung aufeinanderfolgen.

1225. Daß durch "Schem" bezeichnet wird die innere Kirche, ist 1. Mose 9/18 und folgend gesagt und gezeigt worden.

1226. Daß durch die "Söhne Schems", 1. Mose 10/22, bezeichnet wird was Sache der Weisheit ist, erhellt nicht nur daraus, daß Schem die innere Kirche ist, deren Söhne keine andere sind, als die der Weisheit (quam sapientiae). Weisheit heißt alles das, was erzeugt wird aus der Liebtätigkeit, weil durch die Liebtätigkeit vom Herrn, von Dem alle Weisheit (kommt), weil Er die Weisheit selbst ist; daher die wahre Einsicht, und daher die wahre Wissenschaft, und daher die wahre Erkenntnis, was alles sind Söhne der Liebtätigkeit, das ist, Söhne des Herrn durch die Liebtätigkeit; und weil sie Söhne des Herrn sind durch die Liebtätigkeit, so wird von ihnen allen Weisheit ausgesagt, denn in ihnen allen ist Weisheit, von der sie ihr Leben haben, und zwar so, daß weder die Einsicht, noch die Wissenschaft, noch die Erkenntnis lebt außer vermöge der Weisheit, die der Liebtätigkeit angehört, so wie diese dem Herrn.

1227. Daß "Elam, Aschur, Arphachschad, Lud und Aram", 1. Mose 10/22 ebenso viele Völkerschaften waren, erhellt aus den geschichtlichen und prophetischen Teilen des Wortes, in denen sie genannt werden; und daß durch sie solches bezeichnet wird, was Sache der Weisheit ist, erhellt aus dem, was soeben gesagt worden, dann auch aus dem Folgenden.

Bei diesen Völkerschaften war eine innere Kirche; bei den anderen, die Söhne Japheths genannt werden, eine äußere Kirche; und bei denen, die Söhne Chams heißen, eine verdorbene innere Kirche; und bei denen, die Söhne Kanaans (heißen), eine verdorbene äußere Kirche. Ob man sagt innerer und äußerer Gottesdienst, oder innere und äußere Kirche, ist gleich.

1228. Daß durch "Elam" bezeichnet wird der Glaube aus der Liebtätigkeit, erhellt aus dem Wesen der inneren Kirche; eine innere Kirche ist die, der die Liebtätigkeit die Hauptsache ist, aus der sie denkt und handelt. Die erste Frucht der Liebtätigkeit ist nur der Glaube, denn daher und nirgend anderswoher kommt der Glaube; daß Elam sei der Glaube aus der Liebtätigkeit, oder der Glaube selbst, der die innere Kirche ausmacht, erhellt

Jerem.49/34-39: "Es geschah das Wort Jehovahs zu Jeremias, über Elam: siehe Ich zerbreche den Bogen Elams, den Erstling seiner Macht, und will bringen zu Elam vier Winde aus den vier Enden der Himmel, und will sie zerstreuen in alle diese Winde, und es wird keine Völkerschaft sein, zu der nicht kommen wird von den vertriebenen Elams; und Ich will zaghaft machen den Elam vor seinen Feinden und vor denen, die nach seiner Seele trachten; und will über sie Übel bringen, die Entbrennung Meines Zorns, und will hinter ihnen hersenden das Schwert bis Ich sie aufgerieben; und Ich will Meinen Thron aufrichten in Elam, und will verderben von da den König und die Fürsten, und es wird geschehen in der Zukunft der Tage, daß Ich zurückführen werde die Gefangenschaft Elams": hier wird unter Elam gehandelt vom Glauben oder, was dasselbe ist, von der inneren Kirche, sofern sie verkehrt und verdorben worden ist, und von ebenderselben als wiederhergestellt, wie mehrmals im Wort, von Jehudah, Israel und Jakob, durch die Kirchen bezeichnet werden: durch Jehudah die himmlische Kirche, durch Israel die geistige Kirche, durch Jakob die äußere Kirche, deren Verkehrung in gleicher Weise beschrieben wird, daß sie nämlich zerstreut, und hernach daß die Zerstreuten aus den Feinden wieder gesammelt und aus der Gefangenschaft zurückgeführt werden sollten, worunter die Schöpfung einer neuen Kirche verstanden wird. So heißt es hier von Elam oder der inneren Kirche, als einer verkehrten und verdorbenen, daß er zerstreut, und hernach, daß er zurückgeführt werden sollte; sodann daß Jehovah seinen Thron in Elam aufrichten werde, das ist, in der inneren Kirche oder in der Kirche Innerem, und dies ist nichts anderes als was Sache des Glaubens aus der Liebtätigkeit ist.

Jes.21/1,2: "Last der Wüste des Meeres, aus der Wüste kommt es, aus furchtbarem Land: ein hartes Gesicht ist mir angezeigt, der Treulose handelt treulos, und der Verwüster verwüstet; erhebe dich Elam, belagere Madai, all ihr Seufzen will ich aufhören machen": wo von der Verwüstung der Kirche durch Babel die Rede ist; Elam ist die innere Kirche, Madai die äußere Kirche, oder der äußere Gottesdienst, in dem ein innerer ist. Daß Madai eine solche Kirche, oder ein solcher Gottesdienst sei, erhellt 1. Mose 10/2 (Nr. 1150, 1151), wo Madai der Sohn Japheths heißt.

1229. Daß durch "Aschur" bezeichnet wird die Vernunft, erhellt aus demjenigen, was 1. Mose 10/11 gezeigt worden ist.

1230. Daß durch "Arphachschad" bezeichnet wird die Wissenschaft, kann aus dem Wort nicht so begründet werden, sondern erhellt aus dem Zusammenhang der Sachen, sowohl der vorhergehenden als der folgenden.

1231. Daß durch "Lud" bezeichnet werden die Erkenntnisse des Wahren, erhellt daraus, daß die Erkenntnisse des Wahren daher stammen, nämlich vom Herrn durch die Liebtätigkeit, und so durch den Glauben, mittelst der Vernunft und der Wissenschaft; dann auch bei Hes.27/10: "Persien und Lud und Puth waren in deinem Heer, deine Kriegsleute, Schild und Helm hängten sie in dir auf, sie gaben dir Ehre": wo von Tyrus die Rede ist; Lud und Puth für die Erkenntnisse, von denen gesagt wird, sie seien im Heer, und Kriegsleute, weil sie dienen zur Verteidigung der Wahrheiten, zur Stütze der Vernunft, was auch ist den Schild und Helm aufhängen. Daß durch Puth die auswendigeren Erkenntnisse bezeichnet werden, sehe man 1. Mose 10/6 (Nr. 1166).

1232. Daß durch "Aram" oder Syrien bezeichnet werden die Erkenntnisse des Guten, folgt eben hieraus; sodann auch aus dem Wort:

Hes.27/16: "Aram, war deine Händlerin, ob der Menge deiner Werke, in Chrysopras, Purpur, und Stickerei, und Byssus, und Ramoth, und Karfunkel, sie gaben es in deinem Handel": wo von Tyrus oder dem Besitz der Erkenntnisse die Rede ist: Werke, Chrysopras, Purpur, Stickerei, Byssus, Ramoth und Karfunkel, bedeuten hier nichts anderes als Erkenntnisse des Guten.

Hos.12/13-15: "Jakob floh in das Gefilde Arams, und (Israel) diente um ein Weib, und um ein Weib hütete er, und durch einen Propheten führte Jehovah Israel herauf aus Ägypten, und durch eine Propheten ward es gehütet; zum Zorn reizte Ephraim mit Bitterkeiten": wo Jakob für die äußere Kirche, und Israel für die innere geistige Kirche steht; Aram für die Erkenntnisse des Guten, Ägypten für verkehrende Wissenschaft; Ephraim für verkehrte Einsicht; was diese im Zusammenhang bedeuten, kann gar nicht aus dem buchstäblichen Sinn erhellen, sondern nur aus dem inneren Sinn, wo die Namen, wie gesagt, Dinge der Kirche bezeichnen.

Jes.17/1,3: "Siehe Damaskus ist verworfen, daß sie keine Stadt mehr ist, und ist zum Trümmerhaufen geworden; und verschwinden wird die Festung aus Ephraim, und das Königtum aus Damaskus, und der Überrest Arams wird wie die Herrlichkeit der Söhne Israels sein": wo der Überrest Arams für die Erkenntnisse des Guten steht, die genannt werden die Herrlichkeit Israels: Aram oder Syrien steht auch im entgegengesetzten Sinn für die verkehrten Erkenntnisse des Guten, wie der Gebrauch in beiderlei Sinn gewöhnlich ist im Wort, bei Jes.7/4-6; 9/11; 5. Mose 26/5.

1233. Vers 23: Und die Söhne Arams: Uz und Chul, und Gether, und Masch.

"Aram" bedeutet hier, wie früher, die Erkenntnisse des Guten;

"die Söhne Arams" sind die Erkenntnisse aus diesem Ursprung, und was Sache der Erkenntnisse ist;

"Uz, Chul, Gether und Masch" bedeuten ebenso viele Gattungen dieser Kenntnisse.

1234. Daß "Aram", 1. Mose 10/23, die Erkenntnisse des Guten bedeutet, ist soeben gezeigt worden: Daß die Söhne Arams sind die Erkenntnisse von daher und was Angehör der Erkenntnisse ist, folgt eben hieraus; die Erkenntnisse von daher sind die natürlichen Wahrheiten; und was Angehör der Erkenntnisse ist, sind die Handlungen ihnen gemäß. Daß dies bezeichnet wird, kann nicht so aus dem Wort begründet werden, denn sie gehören nicht zu dem, was oft erwähnt wird, bloß Uz bei Jerem.25/20 und Jerem.Klagel.4/21. Hieraus folgt nun, daß Uz, Chul, Gether und Masch ebenso viele Gattungen dieser Erkenntnisse und der ihnen gemäßen Handlungen bedeuten.

1235. Vers 24: Und Arphachschad zeugte Schelach, und Schelach zeugte Eber.

"Arphachschad" war eine so benannte Völkerschaft, durch welche die Wissenschaft bezeichnet wird;

"Schelach" war gleichfalls eine so benannte Völkerschaft, durch die das bezeichnet wird, was zur Wissenschaft von daher gehört;

durch "Eber" wird auch bezeichnet eine Völkerschaft, deren Stammvater Eber war und so hieß; durch ihn wird bezeichnet die Andere Alte Kirche, die von der früheren geschieden war.

1236. Daß "Arphachschad", 1. Mose 10/24, eine Völkerschaft war, die so genannt wurde, und daß durch dieselbe bezeichnet wird die Wissenschaft, erhellt aus dem, was kurz zuvor, 1. Mose 10/22, über ihn gesagt worden ist.

1237. Daß "Schelach", 1. Mose 10/24, ebenfalls eine Völkerschaft war, und durch dieselbe bezeichnet wird was zur Wissenschaft von daher gehört, folgt, weil gesagt wird: "Arphachschad zeugte den Schelach".

1238. Daß durch "Eber", 1. Mose 10/24, auch eine Völkerschaft bezeichnet wird, deren Vater Eber war, und (wirklich) so hieß, damit verhält es sich so: Die bisher genannt worden, waren Völkerschaften, bei denen die Alte Kirche war, und die alle genannt wurden Söhne Schems, Chams, Japheths, Kanaans, weil durch Schem, Cham, Japheth, Kanaan, verschiedene Gottesdienste der Kirche bezeichnet wurden. Einen Noach, Schem, Cham, Japheth, Kanaan, hat es niemals gegeben; weil aber die Alte Kirche insbesondere so beschaffen war, und jede Kirche im allgemeinen so beschaffen ist, daß sie ist eine wahre innere, eine verdorbene innere, eine wahre äußere, und eine verdorbene äußere, darum (sind) diese Namen (da), damit alle Unterschiede im allgemeinen auf sie und ihre Söhne, als auf ihre Häupter, zurückgeführt werden können.

Die hier genannten Völkerschaften hatten auch zuerst einen solchen Gottesdienst, und darum wurden sie genannt Söhne eines der Söhne Noachs, und darum werden auch solche Gottesdienste selbst durch die Namen dieser Völkerschaften im Worte bezeichnet. Diese erste Alte Kirche, die durch Noach und seine Söhne bezeichnet wurde, war nicht unter wenigen, sondern erstreckte sich über mehrere Reiche, wie aus den genannten Völkerschaften erhellt, nämlich über Assyrien, Mesopotamien, Syrien, Äthiopien, Arabien, Libyen, Philistäa bis Tyrus und Zidon, über das ganze Land Kanaan, jenseits des Jordans und diesseits des Jordans. Später aber begann in Syrien ein gewisser äußerer Gottesdienst, der hernach sich weit umher verbreitete, und zwar über mehrere Länder, hauptsächlich über Kanaan, und dieser Gottesdienst war verschieden von dem Gottesdienst der Alten Kirche; und weil so etwas von Kirche entstand, das getrennt war von der Alten Kirche, so kam infolge hiervon gleichsam eine neue Kirche auf, die man deshalb die Andere Alte Kirche nennen mag.

Eber war ihr erster Gründer, daher diese Kirche nach Eber genannt wurde. Zur selben Zeit waren alle unterschieden in Häuser, Familien und Völkerschaften, wie früher gesagt worden; eine Völkerschaft erkannte einen Vater an, nach dem sie auch benannt wurde, wie aus dem Wort hin und wieder erhellt; so ist denn die Völkerschaft, die den Eber als ihren Vater anerkannte, die hebräische Völkerschaft genannt worden.

1239. Daß durch "Eber" bezeichnet wird die Andere Alte Kirche, die getrennt war von der früheren, erhellt aus dem, was bereits gesagt worden ist.

1240. Vers 25: Und dem Eber wurden zwei Söhne geboren, der Name des einen Peleg, weil in seinen Tagen das Land geteilt wurde, und der Name seines Bruders: Joktan.

"Eber" war der erste Gründer der Anderen Alten Kirche, und durch ihn wird diese Kirche bezeichnet;

er hatte zwei Söhne, durch die bezeichnet werden zweierlei Gottesdienste, nämlich ein innerer und ein äußerer;

seine zwei Söhne hießen Peleg und Joktan: durch Peleg wird bezeichnet der innere Gottesdienst dieser Kirche, und durch Joktan der äußere Gottesdienst dieser Kirche;

"weil in seinen Tagen das Land geteilt wurde" bedeutet, daß damals ein Neues der Kirche entstanden sei; Land bezeichnet hier, wie früher, die Kirche;

"der Name seines Bruders: Joktan" bedeutet den äußeren Gottesdienst dieser Kirche.

1241. Daß Eber der erste Gründer der Anderen Alten Kirche war, durch den diese Kirche bezeichnet wird, damit verhält es sich so: Die erste Alte Kirche, die, wie gesagt, so weit über den Erdkreis, hauptsächlich über den asiatischen, verbreitet war, war, wie es mit allen Kirchen überall zu gehen pflegt, im Laufe der Zeit ausgeartet, und von neuereren verfälscht worden, sowohl was den äußeren als auch was den inneren Gottesdienst betrifft, und zwar in verschiedenen Gegenden, hauptsächlich dadurch, daß alle Bezeichnungen und Vorbildungen, welche die Alte Kirche aus dem Munde der Urkirche hatte, und die alle sich auf den Herrn und Sein Reich bezogen, in Abgöttisches, und bei einigen Völkerschaften in Magisches verwandelt wurde; damit nun nicht die gesamte Kirche einstürzen möchte, ward vom Herrn zugelassen, daß der bezeichnende und vorbildliche Gottesdienst irgendwo wiederhergestellt wurde, was von Eber geschah, und dieser Gottesdienst bestand hauptsächlich in Äußerem; das Äußere des Gottesdienstes waren Höhen, Haine, Säulen, Salbungen, außer Priesterdiensten und was zum Priestertum gehörte, und anderes mehr, was man Satzungen nannte. Das Innere des Gottesdienstes waren Lehren aus der Zeit vor der Sündflut, besonders von denen her, die Chanoch hießen, und die Wahrnehmungen der Urkirche gesammelt und daraus Lehrsätze gemacht hatten, und dies war ihr Wort. Aus diesen und jenen Dingen bestand der Gottesdienst dieser Kirche, der von Eber erneuert, aber vermehrt und auch verändert wurde; besonders begannen sie anderen Religionsgebräuchen vorzuziehen die Opfer, die in der wahren Alten Kirche unbekannt waren, und bloß bei einigen Nachkommen des Cham und Kanaan bestanden, die Götzendiener waren, und denen sie zu dem Ende zugelassen worden, damit sie nicht ihre Söhne und Töchter opfern möchten. Hieraus erhellt, von welcher Art diese Andere Alte Kirche war, die von Eber gegründet, und in seiner Nachkommenschaft, welche die hebräische Völkerschaft hieß, fortgepflanzt wurde.

1242. Daß durch die zwei Söhne Ebers, 1. Mose 10/25, bezeichnet werden zweierlei Gottesdienste, nämlich ein innerer und ein äußerer, welche zwei Söhne Peleg und Joktan hießen, und durch Peleg bezeichnet wird dieser Kirche innerer Dienst, und durch Joktan dieser Kirche äußerer Dienst, erhellt hauptsächlich daraus, daß durch Eber und die Völkerschaft Ebers im inneren Sinn diese Andere Alte Kirche bezeichnet wird, und weil in jeder Kirche ein Inneres und ein Äußeres ist, denn ohne Inneres ist sie weder, noch kann sie heißen eine Kirche, sondern ein Götzendienst, ferner, weil es Dinge der Kirche sind, auf die der Ausdruck Söhne sich bezieht, so ist offenbar, daß durch den einen der Söhne bezeichnet wird das Innere der Kirche und durch den anderen das Äußere, wie hin und wieder im Wort anderwärts, z.B. schon früher durch Adah und Zillah, die Weiber Lamechs, Nr. 409, durch Leah und Rachel, durch Jakob und Israel, von denen im Folgenden; ebenso durch andere. Von Joktans Nachkommenschaft wird in diesem Kapitel gehandelt, von Pelegs im folgenden.

1243. "Weil in seinen Tagen das Land geteilt wurde", 1. Mose 10/25, daß dies bedeutet, daß damals etwas Neues in der Kirche entstanden sei, erhellt nun eben hieraus; denn durch das Land wird nichts anderes bezeichnet als die Kirche, was schon früher, Nr. 662, 1066 deutlich gezeigt worden ist.

1244. Daß "der Name seines Bruders Joktan", 1. Mose 10/25, bedeutet den äußeren Gottesdienst dieser Kirche, ist soeben gezeigt worden. Daß der äußere Gottesdienst Bruder genannt wird, sehe man 1. Mose 10/21, wo es von Schem heißt, er sei der ältere Bruder Japheths, daher hier der Name des Bruders beigefügt ist.

1245. Vers 26-29. Und Joktan zeugte Almodad, und Scheleph, und Chazarmaveth, und Jerach. Und Hadoram, und Usal, und Diklah. Und Obal, und Abimael, und Scheba. Und Ophir, und Chavillah, und Jobab; diese alle sind Söhne Joktans.

Diese waren ebenso viele Völkerschaften aus den Familien Ebers, durch die bezeichnet werden ebenso viele Religionsgebräuche.

1246. Daß diese ebenso viele Völkerschaften aus den Familien Ebers waren, kann erhellen aus dem Zustand, in dem sie zu jener Zeit waren. In der ältesten Zeit lebten, wie schon früher gesagt worden, die Völkerschaften geschieden in Familien, und diese in Häuser. Jede Völkerschaft erkannte einen Stammvater an, nach dem sie genannt wurden. Die Söhne eines Vaters, wenn sie sich mehrten, bildeten gleichfalls Häuser, Familien und Geschlechter, usf.; (so nun) die, welche Söhne Joktans waren, in gleicher Weise; wie dies erhellen kann an den Söhnen Jakobs, die später, nachdem sie sich gemehrt hatten, Stämme bildeten, von denen jeder einen von den Söhnen Jakobs als Vater anerkannten, nach dem er genannt wurde, während gleichwohl alle zusammengenommen von Jakob (herstammten), und auch Jakob genannt wurden; so nun diese Völkerschaften von Eber, und wurden Hebräer genannt.

1247. Daß durch sie ebenso viele Religionsgebräuche bezeichnet werden, erhellt daraus, daß die Namen im Worte niemals etwas anderes bezeichnen als Sachen, denn das Wort bezieht sich im inneren Sinn auf nichts anderes als auf den Herrn, Sein Reich in den Himmeln und auf Erden, folglich auf die Kirche und was Sache der Kirche ist, so nun diese Namen; und weil Joktan, der Sohn Ebers, wie schon früher gesagt worden, den äußeren Gottesdienst dieser neuen Kirche bedeutet, so können seine Söhne nichts anderes bezeichnen als Dinge des äußeren Gottesdienstes, welche sind Religionsgebräuche, und zwar ebenso viele Gattungen derselben. Aber welcherlei Gattungen von Religionsgebräuchen, kann nicht gesagt werden, weil sie in Beziehung zu dem Gottesdienst selbst stehen; und bevor dieser bekannt ist, kann von seinen Gebräuchen nichts gesagt werden, und sie zu wissen hätte auch keinen Nutzen; auch kommen sie im Worte nicht vor außer Scheba, Ophir und Chavillah, die aber nicht von diesem Stamme sind, denn Scheba und Chavillah, von denen im Wort die Rede ist, waren von denen, welche Söhne Chams genannt werden, wie dies erhellt aus 1. Mose 10/7; so auch verhält es sich mit Ophir.

1248. Vers 30: Und ihre Wohnung war von Mescha, wenn man kommt gen Sephar, dem Berge des Aufgangs.

Durch dies wird bezeichnet die Ausdehnung des Gottesdienstes, und zwar von den Wahrheiten des Glaubens zum Guten der Liebtätigkeit;

durch "Mescha" wird bezeichnet das Wahre;

durch "Sephar" das Gute;

durch "den Berg des Aufgangs" die Liebtätigkeit.

1249. Daß durch dies bezeichnet wird die Ausdehnung des Gottesdienstes, und zwar von den Wahrheiten des Glaubens zum Guten der Liebtätigkeit, und daß durch Mescha bezeichnet wird das Wahre, durch Sephar das Gute, kann zwar nicht aus dem Wort begründet werden, weil von Mescha und Sephar keine Erwähnung geschieht bei den Propheten, aber dennoch kann es daraus erhellen, daß es der Schluß des Vorhergehenden ist, insbesondere daraus, daß der Berg des Aufgangs das Letzte ist, wohin das Vorhergehende zielt, und durch Berg des Aufgangs im Worte bezeichnet wird die Liebtätigkeit vom Herrn, wie aus dem Folgenden erhellen kann. Sodann daraus, daß alles, was zur Kirche gehört, auf die Liebtätigkeit als auf ihr Letztes und ihren Endzweck hinzielt. Hieraus folgt, daß Mescha bezeichnet das Wahre oder den Ausgangspunkt, und Sephar das Gute, und so die Liebtätigkeit, welche ist der Berg des Aufgangs, oder der Zielpunkt.

1250. Daß durch den "Berg des Aufgangs", 1. Mose 10/30, bezeichnet wird die Liebtätigkeit, und zwar die Liebtätigkeit vom Herrn her, erhellt aus der Bedeutung des Berges im Wort, daß er ist die Liebe zum Herrn, und die Liebtätigkeit gegen den Nächsten, was früher schon, Nr. 795, gezeigt worden ist, und daß der Aufgang bedeutet den Herrn, und daher Himmlisches, was Sache der Liebe und Liebtätigkeit ist, sehe man auch früher Nr. 101, sodann aus folgenden Stellen:

Hes.11/22,23: "Es erhoben die Cherube ihre Flügel, da stieg auf die Herrlichkeit Jehovahs aus der Mitte der Stadt, und stand über dem Berge, der gegen den Aufgang der Stadt ist": wo durch den Berg, der gegen den Aufgang ist, nichts anderes bezeichnet wird als das Himmlische, welches ist Sache der Liebe und Liebtätigkeit, welche ist des Herrn, denn es wird gesagt, die Herrlichkeit Jehovahs sei dort gestanden.

Hes.43/1,2: "Er führte mich zum Tor, dem Tor, das hinsieht zum Wege des Aufgangs, und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam vom Berge des Aufgangs": wo durch den Aufgang das gleiche bezeichnet wird.

Hes.44/1,2: "Und er führte mich zurück auf dem Weg des Tors des äußeren Heiligtums, das hinsieht gegen den Aufgang, und dasselbe war verschlossen, und Jehovah sprach zu mir: dieses Tor soll verschlossen sein, und nicht geöffnet werden, und niemand soll eingehen durch dasselbe, sondern Jehovah, der Gott Israels, wird durch dasselbe eingehen": der Aufgang ebenfalls für das Himmlische, das Sache der Liebe ist, die allein des Herrn ist.

Hes.46/12: "Wenn der Fürst bringen wird ein Freiwilliges, ein Brandopfer, und ein Friedensopfer, ein Freiwilliges dem Jehovah, so wird er Ihm öffnen das Tor, das hinsieht gegen den Aufgang, und wird darbringen sein Brandopfer, und seine Friedensopfer, wie er sie bringen wird am Tage des Sabbaths": gleichfalls für das Himmlische, das Sache der Liebe zum Herrn ist.

Hes.47/1,8: "Er führte mich zurück zur Tür des Hauses, und siehe da, Wasser flossen hervor unter der Schwelle des Hauses gegen Aufgang, weil das Angesicht des Hauses der Aufgang ist": hier vom neuen Jerusalem, der Aufgang für den Herrn, somit für das Himmlische, das Sache der Liebe ist; die Wasser sind Geistiges.

Das gleiche bedeutet hier der Berg des Aufgangs; außerdem wurden die, welche in Syrien wohnten, Söhne des Aufgangs genannt, von denen, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden.

HG 1251

1251. Vers 31: Dies die Söhne Schems, nach ihren Familien, nach ihren Zungen, in ihren Ländern, nach ihren Völkerschaften.

"Dies die Söhne Schems" bedeuten die Ableitungen aus dem inneren Gottesdienst, welcher ist Schem;

"nach ihren Familien, nach ihren Zungen, in ihren Ländern, in ihren Völkerschaften" bedeutet nach eines jeglichen Sinnesart im besonderen und allgemeinen.

Nach den Familien heißt, gemäß den Unterschieden in betreff der Liebtätigkeit; nach den Zungen heißt, gemäß den Unterschieden in betreff des Glaubens; in ihren Ländern heißt, im allgemeinen rücksichtlich dessen, was Sache des Glaubens ist; in den Völkerschaften heißt, im allgemeinen rücksichtlich dessen, was Sache der Liebtätigkeit ist.

1252. Daß dies bezeichnet wird, bedarf keiner weiteren Begründung, denn es sind ebendieselben Worte, die 1. Mose 10/20 vorkommen, wo man das dort Gesagte nachsehen mag.

Es verhalten sich die Bedeutungen, wie hier die der Familien, Zungen, Länder und Völkerschaften, je nach den Subjekten, auf die sie gezogen werden; dort auf Cham oder den verdorbenen inneren Gottesdienst, hier aber auf Schem, oder den wahren inneren Gottesdienst; daher sich die Familien und Völkerschaften dort auf die Sitten, und die Zungen und Länder auf die Meinungen bezogen, welche die der verdorbenen inneren Kirche sind; hier aber die Familien und Völkerschaften sich auf die Liebtätigkeit, und die Zungen und Länder auf den Glauben beziehen, welche die der wahren inneren Kirche sind.

Über die Bedeutung der Völkerschaften und Familien sehe man im Folgenden dieses Kapitels.

1253. Vers 32: Dies die Familien der Söhne Noachs, nach ihren Geburten, in ihren Völkerschaften.

"Dies die Familien der Söhne Noachs" bedeutet die Gottesdienste der Alten Kirche im besonderen;

"nach ihren Geburten" bedeutet, je wie sie gebessert werden konnten;

"in ihren Völkerschaften" bedeutet die Gottesdienste der Kirche im allgemeinen.

1254. "Dies die Familien der Söhne Noachs", 1. Mose 10/32, daß dies bedeute die Gottesdienste der Alten Kirche im besonderen, erhellt aus der Bedeutung der Familie, und der Familie der Söhne, daß es sind Gottesdienste, und zwar Arten von Gottesdiensten. Im Vorhergehenden dieses Kapitels haben die genannten Völkerschaften nichts anderes bedeutet, als die verschiedenen Gottesdienste der Alten Kirche; daher die Familien, aus denen die Völkerschaften bestanden, auch nichts anderes bedeuten können. Im inneren Sinn können durchaus keine andere Familien, als die der geistigen und himmlischen Dinge verstanden werden.

1255. "Nach ihren Geburten", 1. Mose 10/32, daß dies bedeute, je wie sie gebessert werden konnten, erhellt aus der Bedeutung der Geburt, daß sie ist Besserung; wenn der Mensch von neuem oder wiedergeboren wird vom Herrn, dann ist alles und jedes, was er neu empfängt, eine Geburt; so haben hier, weil von der Alten Kirche gehandelt wird, die Geburten die Bedeutung: je wie sie gebessert werden konnten.

Was die Besserung der Völkerschaften betrifft, so haben nicht alle den gleichen Gottesdienst gehabt, auch nicht die gleiche Lehre, und zwar darum (nicht), weil nicht alle von gleicher Sinnesart waren, und weil nicht alle die gleiche Erziehung und den gleichen Unterricht von Kindheit auf hatten. Die Grundsätze, die der Mensch von Kindheit an faßt, bricht der Herr niemals, sondern lenkt sie, wenn es solche sind, in die er eine Heiligkeit gesetzt, und die nicht wider die göttliche und natürliche Ordnung, sondern an sich gleichgültig sind, so läßt sie der Herr, und duldet, daß man darin bleibt; wie bei mehreren in der Anderen Alten Kirche, wovon, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden.

1256. "In ihren Völkerschaften", daß dies bedeute die Gottesdienste der Kirche im allgemeinen, erhellt aus dem, was früher von den Völkerschaften gesagt worden ist, und aus dem, was folgt.

1257. Vers 32: Und von ihnen breiteten sich aus die Völkerschaften auf Erden nach der Flut.

"Von ihnen breiteten sich aus die Völkerschaften auf Erden" bedeutet, daß daher alle Gottesdienste der Kirche in Beziehung auf das Gute und Böse stammen, welches bezeichnet wird durch die Völkerschaften. Die Erde ist die Kirche.

"Nach der Flut" bedeutet vom Anbeginn der Alten Kirche.

1258. Daß (die Worte) "von ihnen breiteten sich aus die Völkerschaften auf Erden", 1. Mose 10/32, bedeuten, daß daher stammen alle Gottesdienste der Kirche in Beziehung auf das Gute oder Böse, und daß dieses durch die Völkerschaften bezeichnet wird, erhellt aus der Bedeutung der Völkerschaften:

Unter einer Völkerschaft wurden, wie früher gesagt worden, verstanden mehrere Familien zugleich. Mehrere Familien, die einen Vater anerkannten, machten eine Völkerschaft aus in der Ältesten und Alten Kirche; daß aber die Völkerschaften im inneren Sinn Gottesdienste der Kirche bedeuten, und zwar in Beziehung auf das Gute oder das Böse im Gottesdienst, damit hat es diese Bewandtnis:

Wenn Familien und Völkerschaften von den Engeln ins Auge gefaßt werden, so haben sie nie die Vorstellung von einer Völkerschaft, sondern nur die Vorstellung des bei ihr befindlichen Gottesdienstes, denn sie denken sich alle nach der wirklichen Beschaffenheit, oder nach ihrer Eigenschaft. Die Beschaffenheit oder Eigenschaft des Menschen, nach der er im Himmel angesehen wird, ist die Liebtätigkeit und der Glaube. Dies kann von einem jeden deutlich begriffen werden, er darf nur aufmerken, wenn er an einen Menschen, oder eine Familie, oder eine Völkerschaft denkt, so denkt er meistens, wie sie beschaffen sind, und zwar jeder nach dem, was bei ihm gerade herrscht; die Vorstellung von ihrer Eigenschaft drängt sich sogleich auf, und demgemäß betrachtet er sie bei sich. Wieviel mehr der Herr, und aus Ihm die Engel; sie können sich einen Menschen, eine Familie und eine Völkerschaft nur denken nach ihrer Eigenschaft in Ansehung der Liebtätigkeit und des Glaubens, daher wird im inneren Sinn durch die Völkerschaften nichts anderes bezeichnet, als der Gottesdienst der Kirche, und zwar in Ansehung einer Eigenschaft, welche ist das Gute der Liebtätigkeit und das Wahre des Glaubens aus ihm; wann der Ausdruck Völkerschaften im Worte vorkommt, so bleiben die Engel nicht bei der Vorstellung einer Völkerschaft stehen, gemäß dem geschichtlichen Buchstabensinn, sondern bei der Vorstellung des Guten und Wahren bei der Völkerschaft, die genannt wird.

1259. Ferner daß die Völkerschaften bedeuten Gutes und Böses im Gottesdienst, damit verhält es sich so: In den ältesten Zeiten wohnte man geschieden in Völkerschaften, Familien und Häuser, wie früher gesagt worden, und dies darum, daß die Kirche auf Erden vorbilden möchte das Reich des Herrn, wo alle geschieden sind in Vereine, und die Vereine in größere, und diese wiederum in größere, und zwar gemäß den Unterschieden der Liebe und des Glaubens im allgemeinen und im besonderen, worüber man sehe Nr. 684, 685, somit ebenfalls gleichsam in Häuser, Familien und Völkerschaften; daher bedeuten Häuser, Familien und Völkerschaften im Worte Gutes der Liebe und des Glaubens aus ihm, wo genau unterschieden wird zwischen Völkerschaften und Volk; durch die Völkerschaft wird bezeichnet das Gute oder das Böse, aber durch das Volk das Wahre oder das Falsche, und zwar so sich gleichbleibend, daß sie nirgends anders (stehen), wie dies erhellen kann aus folgenden Stellen: z.B.

Jes.11/10-12: "Es wird geschehen an jenem Tage, die Wurzel des Jischai, die da steht als Panier der Völker, nach ihr werden die Völkerschaften fragen, und es wird seine Ruhe Herrlichkeit sein. An jenem Tage wird der Herr zum zweiten Mal dazutun Seine Hand, zu erwerben die Überreste Seines Volkes, das übrig von Aschur, und von Ägypten, und von Pathros, und von Kusch, und von Elam, und von Schinear, und von Chamath, und von den Inseln des Meeres: und Er wird erheben ein Panier den Völkerschaften, und sammeln die Vertriebenen Israels, und das Zerstreute Jehudahs zusammenbringen": wo die Völker für die Wahrheiten der Kirche und die Völkerschaften für das Gute (stehen), zwischen denen offenbar unterschieden wird; es ist dort die Rede vom Reich des Herrn und von der Kirche; dann überhaupt von jedem wiedergeborenen Menschen. Durch die Namen wird das bezeichnet, wovon früher die Rede war; sodann durch Israel der Kirche Geistiges, durch Jehudah derselben Himmlisches.

Jes.9/2,3: "Das Volk, die da wandelten in Finsternis, sahen ein großes Licht, Du hast gemehrt die Völkerschaft, ihr groß gemacht die Freude: wo das Volk für die Wahrheiten (steht), daher von ihm ausgesagt wird, es wandle in Finsternis und sehe Licht; Völkerschaft für Gutes.

Jes.14/32: "Was soll man antworten den Boten der Völkerschaft, daß Jehovah Zion gegründet hat, und in ihr Zuversicht haben werden die Elenden Seines Volkes": ebenfalls Völkerschaft für das Gute, Volk für das Wahre.

Jes.25/7: "Jehovah Zebaoth wird verschlingen auf diesem Berge die Angesichte der Verhüllung, der Hülle über allen Völkern, und die Decke, die gedeckt ist über alle Völkerschaften": wo von der neuen oder der Kirche aus den Heiden die Rede ist; Volk für deren Wahrheiten, Völkerschaft für das Gute.

Jes.26/2: "Tut auf die Tore, daß eingehe die gerechte Völkerschaft, welche die Treue bewahrt": wo die Völkerschaft offenbar für Gutes steht.

Jes.43/9: "Alle Völkerschaften werden versammelt werden zumal, und gesammelt die Völker": ebenfalls von der Kirche aus den Heiden; die Völkerschaften für ihr Gutes, und das Volk für die Wahrheiten, und weil sie voneinander unterschieden sind, so wird von beiden gehandelt, sonst wäre es eine zwecklose Wiederholung.

Jes.49/22: "Es sprach der Herr Jehovah, sieh, Ich will nach den Völkerschaften Meine Hand erheben, und bei den Völkern Mein Panier aufrichten, und sie werden deine Söhne im Busen führen, und deine Töchter auf der Schulter hertragen": hier vom Reich des Herrn; die Völkerschaften gleichfalls für das Gute, und die Völker für die Wahrheiten.

Jes.54/3: "Zur Rechten und zur Linken wirst du ausbrechen, und dein Same wird Völkerschaften erben, und sie werden verödete Städte bewohnen": vom Reich des Herrn, und von der Kirche, welche die aus den Heiden genannt wird; daß die Völkerschaften für das Gute der Liebtätigkeit, oder, was dasselbe ist, für diejenigen stehen, bei denen Gutes der Liebtätigkeit ist, erhellt daraus, daß der Same oder Glaube sie erben wird, die Städte für die Wahrheiten.

Jes.55/4,5: "Siehe, zum Zeugen habe Ich den Völkern Ihn gegeben, zu einem Fürsten und Gesetzgeber den Völkern; siehe, eine Völkerschaft, die Du nicht kanntest, wirst Du rufen, und eine Völkerschaft, die Dich nicht kannte, sie werden zu Dir laufen": hier vom Reich des Herrn, die Völker für die Wahrheiten, die Völkerschaften für das Gute; in der Kirche sind die mit dem Guten der Liebtätigkeit Begabten die Völkerschaften, die mit den Wahrheiten des Glaubens die Völker, denn das Gute und die Wahrheiten sind die Prädikate vermöge der Subjekte, bei denen sie sich finden.

Jes.60/3-5: "Die Völkerschaften werden zu deinem Lichte wandeln, und die Könige zum Glanze deines Aufgangs, dann wirst du sehen und herströmen, und es wird staunen, und sich erweitern dein Herz, daß sich zu dir kehren wird die Menge des Meeres, das Heer der Völkerschaften zu dir kommen wird": vom Reich des Herrn, und von der Kirche aus den Heiden, wo die Völkerschaften für das Gute, die Könige, welche die der Völker sind, für die Wahrheiten stehen.

Zeph.2/9: "Die Überreste Meines Volkes werden sie berauben, und die übrigen meiner Völkerschaft werden sie erben".

Sach.8/22: "Es werden viele Völker kommen, und zahlreiche Völkerschaften, zu suchen den Jehovah der Heerscharen in Jerusalem": Jerusalem für das Reich des Herrn, und für die Kirche, die Völker für die, welche in den Wahrheiten des Glaubens, die Völkerschaften für die, welche im Guten der Liebtätigkeit sind, daher sie geschieden genannt werden.

Ps.18/44: "Du wirst mich befreien von den Fehden des Volks, Du wirst mich zum Haupt der Völkerschaften machen; ein Volk, das ich nicht kannte, wird mir dienen": das Volk gleichfalls für die, welche in den Wahrheiten, die Völkerschaften für die, welche im Guten sind, und weil diese den Menschen der Kirche ausmachen, wird beides genannt.

Ps.67/4,5: "Bekennen werden Dich die Völker, Gott; bekennen Dich die Völker alle, freuen werden sich und jauchzen die Völkerschaften, weil Du richten wirst die Völker mit Rechtlichkeit, und Du die Völkerschaften in das Land wirst führen": offenbar die Völker für die, welche in den Wahrheiten des Glaubens, und die Völkerschaften für die, welche im Guten der Liebtätigkeit sind.

5. Mose 32/7,8: "Gedenke der Tage der Ewigkeit; verstehet die Jahre des Geschlechtes und (wieder des) Geschlechts, frage deinen Vater, und er wird dir es verkünden, deine Ältesten, und sie werden dir es sagen, als der Höchste das Erbe gab den Völkerschaften, und schied die Söhne des Menschen, stellte Er fest die Grenzen der Völker, nach der Zahl der Söhne Israels": wo von der Urkirche, und von den alten Kirchen (die Rede ist), welche sind die Tage der Ewigkeit, und die Jahre des Geschlechtes und Geschlechts, wo Völkerschaften (gentes) hießen die, welche im Guten der Liebtätigkeit standen, denen das Erbe gegeben wurde, und Söhne des Menschen, und hernach Völker die, welche im Wahren des Glaubens von daher waren.

Weil durch die Völkerschaften bezeichnet wird das Gute der Kirche, und durch die Völker die Wahrheiten, darum wurde von Esau und Jakob gesagt, da sie noch im Mutterleib waren: "Zwei Völkerschaften sind in deinem Leibe, und zwei Völker werden aus deinen Eingeweiden geschieden werden", 1. Mose 25/23. Hieraus kann nun erhellen, was die Kirche der Völkerschaften (oder der Heiden, gentium) in ihrem echten Sinn ist: die Urkirche war die wahre Kirche der Völkerschaften, hernach die Alte Kirche. Weil Völkerschaften diejenigen heißen, die in der Liebtätigkeit, Völker die, welche im Glauben stehen, so wird das Priestertum des Herrn ausgesagt von den Völkerschaften, weil von Himmlischem, welches das Gute ist; Sein Königtum von den Völkern, weil von Geistigem, welches ist Wahres, was auch vorgebildet war in der jüdischen Kirche; in ihr waren sie eine Völkerschaft, ehe sie Könige hatten, aber nachdem sie Könige bekommen hatten, wurden sie ein Volk.

1260. Weil die Völkerschaften in der Ältesten und in der Alten Kirche, Gutes oder das Gute bedeuten, darum bedeuten sie auch im entgegengesetzten Sinn Böses oder das Böse; ebenso die Völker, weil sie Wahres bedeuten, darum bedeuten sie auch im entgegengesetzen Sinn Falsches; in der ausgearteten Kirche nämlich verwandelt sich das Gute ins Böse, und das Wahre ins Falsche, daher kommt die Bedeutung der Völkerschaften und der Völker in diesem Sinne oft vor im Wort wie bei Jes.13/4; 14/6; 18/2,7; 30/28; 34/1,2; Hes.20/32 und öfter anderwärts.

1261. Wie die Völkerschaften Gutes bedeuten, so auch die Familien, weil jede Völkerschaft aus Familien bestand; ebenso die Häuser, weil jede Familie aus mehreren Häusern sich bildete: über das Haus sehe man Nr. 710; die Familien aber bedeuten Gutes, wenn sie ausgesagt werden von den Völkerschaften, dagegen Wahres, wenn sie ausgesagt werden von den Völkern: wie im Ps.22/28,29: "Es werden sich vor Dir beugen alle Familien der Völkerschaften, weil des Jehovah das Reich ist, und Er herrschet über die Völkerschaften", und Ps.96/7: "Gebet dem Jehovah, ihr Familien der Völker, gebet dem Jehovah Herrlichkeit und Stärke". Im 1. Mose 10/31,32 werden die Familien von Gutem ausgesagt, weil es Familien der Völkerschaften waren.

1262. Hieraus kann nun erhellen, daß durch Erde hier auch die Kirche bezeichnet wird. Wenn nämlich die Erde (oder ein Land) genannt wird, so wird nichts anderes verstanden, als die Völkerschaft oder das Volk daselbst, und wenn eine Völkerschaft oder ein Volk, nichts anderes als ihre Beschaffenheit; daher dann durch Erde (oder Land, terra) nichts anderes bezeichnet wird als die Kirche, wie Nr. 662, 1066 gezeigt worden ist.

1263. Daß "nach der Flut", 1. Mose 10/32, bedeutet vom Beginn der Alten Kirche an, erhellt daraus, daß die Flut das Ende der Urkirche, und der Anfang der Alten Kirche war, wie früher gezeigt worden ist: Nr. 705, 739, 790.

1264. Hieraus kann nun erhellen, daß, obwohl lauter Namen von Völkerschaften und Familien in diesem Kapitel vorkommen, es dennoch im allgemeinen nicht bloß enthält alle Unterschiede des Gottesdienstes in betreff des Guten der Liebtätigkeit und der Glaubenswahrheiten, die in der Alten Kirche sich fanden, sondern auch, die in jeder Kirche sind; ja noch mehrere, als je ein Mensch glauben kann. So beschaffen ist das Wort des Herrn.

Nr. 1265 - 1278 abgedruckt in Band


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