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Des ersten Buches Mose

12. Kapitel

1. Und Jehovah sprach zu Abram, gehe (dir) aus deinem Land, und aus deiner Heimat, und aus dem Hause deines Vaters, in das Land, das Ich dich sehen lassen will.

2. Und Ich will dich machen zu einer großen Völkerschaft, und will dich segnen, und groß machen deinen Namen, und du wirst ein Segen sein.

3. Und Ich will segnen, die dich segnen, und wer dich verflucht, den will Ich verfluchen; und gesegnet werden in dir werden alle Familien des Erdbodens.

4. Und Abram ging, wie zu ihm geredet Jehovah; und mit ihm ging Lot: und Abram (war) ein Sohn von fünf Jahren und siebzig Jahren, da er ausging aus Charan.

5. Und Abram nahm Sarai, sein Weib, und Lot, den Sohn seines Bruders, und all ihre Errungenschaft, die sie erworben, und die Seele, die sie gemacht hatten in Charan, und sie zogen aus zu gehen ins Land Kanaan, und sie kamen ins Land Kanaan.

6. Und Abram zog durch das Land bis zum Ort Schechem, bis zum Eichenwald Moreh; und der Kanaaniter (war) damals im Lande.

7. Und Jehovah erschien dem Abram, und sprach: Deinem Samen will Ich geben dieses Land; und er baute daselbst einen Altar dem Jehovah, Der ihm erschienen.

8. Und er brach auf von da gegen den Berg östlich von Bethel, und schlug (sein) Zelt auf; Bethel meerwärts, und Ai gegen Morgen; und er baute daselbst einen Altar dem Jehovah, und rief an den Namen Jehovahs.

9. Und Abram zog gehend und reisend gegen Mittag.

10. Und es war Hunger im Lande; und Abram stieg hinab nach Ägypten, dort (als Fremder) sich aufzuhalten; weil schwer der Hunger (war) im Lande.

11. Und es geschah, als er nahe daran war, in Ägypten anzukommen, da sprach er zu Sarai, seinem Weibe, siehe doch, ich weiß, daß du ein Weib schön von Ansehen bist.

12. Und es wird geschehen, wenn dich sehen werden die Ägypter, so werden sie sagen, sein Weib ist diese, und werden mich töten, und dich leben lassen.

13. Sage doch, meine Schwester (seiest) du, darum, daß es mir gut gehe um deinetwillen, und meine Seele lebe um deinethalben.

14. Und es geschah, als Abram nach Ägypten kam, da sahen die Ägypter das Weib, daß sie sehr schön (war).

15. Und es sahen sie die Fürsten Pharaos, und priesen sie bei Pharao, und das Weib ward genommen ins Haus Pharaos.

16. Und dem Abram tat er Gutes um ihretwillen, und er hatte Schaf- und Rindvieh, und Esel und Knechte, und Mägde und Eselinnen, und Kamele.

17. Und Jehovah schlug den Pharao mit großen Plagen, und sein Haus wegen des Wortes der Sarai, des Weibes Abrams.

18. Und Pharao rief Abram, und sprach: Warum hast du mir das getan, warum hast du mir nicht angezeigt, daß sie dein Weib (sei).

19. Warum sprachst du: Sie ist meine Schwester, und ich hätte sie mir zum Weibe genommen; und nun, siehe, (da ist) dein Weib, nimm sie und gehe.

20. Und es befahl ob ihm Pharao den Männern, und sie entließen ihn und sein Weib, und alles, was er hatte.

 

Inhalt

1401. Die wahren Geschichten fangen hier an, die alle vorbildlich sind, und die einzelnen Worte (sinnbildlich) bezeichnend.

Was in diesem Kapitel von Abram vorkommt, bildet vor des Herrn Zustand vom ersten Knabenalter bis zum Jünglingsalter. Der Herr, weil Er wie ein anderer Mensch geboren wurde, schritt auch fort von einem dunklen Zustand zu einem helleren: Charan ist der erste Zustand, der dunkel war; Schechem ist der zweite; der Eichenwald Moreh ist der dritte; der Berg, wo Bethel meerwärts und Ai östlich ist, ist der vierte; von da gegen Mittag nach Ägypten, ist der fünfte.

1402. Was erzählt wird von dem Aufenthalt Abrams in Ägypten bildet vor und bezeichnet des Herrn ersten Unterricht; Abram ist der Herr; Sarai als Weib ist das Wahre, das mit dem Himmlischen verbunden werden soll; Sarai als Schwester ist das verständige Wahre; Ägypten ist die Wissenschaft.

Es wird beschrieben der Fortschritt vom Wißtümlichen bis zu den himmlischen Wahrheiten; derselbe ging vor sich gemäß der göttlichen Ordnung, damit das menschliche Wesen des Herrn mit dem Göttlichen verbunden und zugleich Jehovah würde.

 

Innerer Sinn

1403. Vom ersten Kapitel der Genesis bis hierher, oder vielmehr bis zu Eber, waren es keine wahren Geschichten, sondern gemachte Geschichten, die im inneren Sinn himmlische und geistige Dinge bezeichneten. In diesem Kapitel und in den folgenden sind nicht gemachte Geschichten, sondern wahre Geschichten, die im inneren Sinn gleichfalls himmlische und geistige Dinge bezeichnen, was jedem schon allein daraus einleuchten kann, daß es das Wort des Herrn ist.

1404. Hier, wo wahre Geschichten sind, bezeichnen alle und jede Sätze und Worte im inneren Sinn ganz anderes, als im Buchstabensinn, aber die Geschichten selbst sind vorbildlich: Abram, von dem zuerst die Rede ist, bildet vor im allgemeinen den Herrn, im besonderen den himmlischen Menschen. Jischak, von dem nachher (gehandelt wird), ebenfalls im allgemeinen den Herrn, im besonderen den geistigen Menschen; Jakob auch im allgemeinen den Herrn, im besonderen den natürlichen Menschen; somit das, was Sache des Herrn ist, was Sache Seines Reiches ist, und was Sache der Kirche ist.

1405. Aber mit dem inneren Sinn verhält es sich so, wie bisher deutlich gezeigt worden ist, daß nämlich alles und jedes abgezogen vom Buchstaben zu verstehen ist, als ob der Buchstabe nicht da wäre. Im inneren Sinn nämlich ist die Seele und das Leben des Wortes, das nicht zum Vorschein kommt, wenn nicht der Buchstabensinn gleichsam verschwindet; so vernehmen die Engel vom Herrn das Wort, wenn es vom Menschen gelesen wird.

1406. Was das Geschichtliche in diesem Kapitel vorbildet, erhellt aus der voranstehenden Inhaltsanzeige; was die Sätze und Worte (vorbilden), kann aus der nun folgenden Erklärung erhellen.

1407. Vers 1: Und Jehovah sprach zu Abram, gehe (dir) aus deinem Land, und aus deiner Heimat, und aus dem Hause deines Vaters, in das Land, das Ich dich sehen lassen will.

Dieses und das Folgende verhält sich geschichtlich so, wie es geschrieben ist, aber das Geschichtliche ist vorbildend, alle Worte sind (sinnbildlich) bezeichnend: unter Abram wird im inneren Sinn der Herr verstanden, wie vorhin gesagt worden.

"Und Jehovah sprach zu Abram" bedeutet die allererste Weisung (animadvertentia);

"gehe dir aus deinem Land" bedeutet das Leibliche und Weltliche, von dem er sich zurückziehen sollte;

"und aus deiner Heimat" bedeutet das äußerliche Leibliche und Weltliche;

"und aus dem Hause deines Vaters" bedeutet solches innerlich;

"in das Land, das Ich dich sehen lassen will" bedeutet das Geistige und Himmlische, das zu schauen gegeben werden sollte.

1408. Dieses und das Folgende verhält sich geschichtlich, so wie es geschrieben steht, aber das Geschichtliche ist vorbildend, alle Worte sind (sinnbildlich) bezeichnend. Dasselbe ist der Fall in allen Geschichtsbüchern des Wortes, nicht allein in den Büchern Moses, sondern auch in den Josuas, der Richter, Samuels und der Könige, in welchen allen nichts anderes erscheint als Geschichte, aber obwohl Geschichte ist im Buchstabensinn, so sind doch im inneren Sinn Geheimnisse des Himmels, die darin verborgen liegen. Welche Geheimnisse durchaus nicht gesehen werden können, solange das Gemüt mit dem Auge am Geschichtlichen haftet, und sie werden auch nicht eher geoffenbart, als wenn das Gemüt vom Buchstabensinn entfernt wird.

Es verhält sich mit dem Wort des Herrn wie mit dem Leib, in dem eine lebendige Seele ist. Was (in) der Seele ist, kommt nicht zur Erscheinung, solange das Gemüt am Leiblichen klebt, so daß es kaum glaubt, es habe eine Seele, geschweige denn, es werde nach dem Tode fortleben. Sobald es aber vom Leiblichen sich zurückzieht, so kommt zum Vorschein das, was Sache der Seele und des Lebens ist. Dies ist auch die Ursache, warum nicht allein das Leibliche sterben muß, ehe denn der Mensch von neuem oder wiedergeboren werden kann, sondern auch der Leib sterben muß, auf daß er (der Mensch) in den Himmel kommen, und das Himmlische sehen kann.

Eine solche Bewandtnis hat es mit dem Wort des Herrn: sein Leibliches ist das, was Sache des Buchstabensinnes ist: wenn das Gemüt daran haftet, wird das Innere gar nicht gesehen, ist aber jenes gleichsam tot, dann erst stellt sich dieses zur Anschauung dar. Aber gleichwohl ist das zum Buchstabensinn Gehörige ähnlich dem, was beim Menschen in seinem Leib ist, nämlich dem Gedächtniswissen, das aus dem Gebiet der Sinnlichkeit ist, und das aus allgemeinen Gefäßen besteht, in denen Inwendiges oder Inneres ist. Hieraus kann man abnehmen, daß etwas anderes sind die Gefäße, und etwas anderes das Wesentliche, das in den Gefäßen ist. Die Gefäße sind Natürliches, das Wesentliche in den Gefäßen ist Geistiges und Himmlisches.

Ebenso sind die Geschichten des Wortes, wie auch die einzelnen Ausdrücke im Wort allgemeine, natürliche, ja materielle Gefäße, in denen Geistiges und Himmlisches ist. Dieses kommt gar nicht zur Anschauung, außer durch den inneren Sinn. Einem jeden kann es schon daraus einleuchten, daß vieles im Wort nach Scheinbarkeiten, ja nach Sinnestäuschungen, gesprochen ist, z.B. daß der Herr zürne, strafe, verfluche, töte, und dergleichen mehr, während doch im inneren Sinn das Gegenteil ist, daß nämlich der Herr gar nicht zürnt und straft, noch weniger verflucht und tötet; denen jedoch, die aus Einfalt des Herzens an das Wort glauben, wie sie es im Buchstaben fassen, schadet es nicht, wenn sie nur in Liebtätigkeit leben. Darum, weil das Wort nichts anderes lehrt, als daß jeder mit dem Nächsten in Liebtätigkeit leben, und daß man den Herrn lieben soll über alles. Die, welche das tun, haben Inneres bei sich, und so werden bei ihnen die aus dem Sinne des Buchstabens gefaßten Täuschungen leicht zerstreut.

1409. Daß das Geschichtliche vorbildend ist, alle Worte aber bezeichnend sind, kann erhellen aus demjenigen, was in betreff des Vorbildlichen und Bezeichnenden früher gesagt und gezeigt worden ist, Nr. 665, 920, 1361; weil nun hier das Vorbildliche anfängt, so darf die Sache noch einmal kurz erörtert werden.

Die Angehörigen der Ältesten Kirche, welche die himmlische war, hatten alle irdischen und weltlichen Dinge, die irgend Gegenstände ihrer Sinne waren, nicht anders angesehen, denn als tote Dinge; weil aber alle und jegliche Dinge, die in der Welt sind, ein Bild des Reiches des Herrn, folglich himmlische und geistige Dinge darstellen, so dachten sie, wenn sie dieselben sahen oder mit irgendeinem Sinn auffaßten, nicht an sie, sondern an Himmlisches und Geistiges, und zwar nicht von jenen Dingen aus, sondern mittelst derselben; so lebten die toten Dinge bei ihnen. Die Bedeutungen dieser Dinge sammelten aus ihrem Munde ihre Nachkommen, und machten daraus Lehrsätze, die das Wort der Alten Kirche nach der Flut waren; diese waren bei der Alten Kirche Bezeichnungen, und durch sie lernten sie die inneren Dinge, und aus ihnen dachten sie über Geistiges und Himmlisches. Als aber jene Erkenntnisse verlorenzugehen anfing, so daß man nicht wußte, daß solches dadurch bezeichnet werde, und man jene irdischen und weltlichen Dinge heilig zu halten und zu verehren begann, ohne an ihre Bedeutung zu denken, da wurden ebendieselben vorbildend. Daher die vorbildliche Kirche, die in Abram ihren Anfang nimmt, und nachher förmlich eingesetzt wurde bei Jakobs Nachkommen: hieraus kann man ersehen, daß die Vorbildungen herstammen von den (sinnbildlichen) Bezeichnungen der Alten Kirche, und die (sinnbildlichen) Bezeichnungen (significativa) der Alten Kirche von den himmlischen Ideen der Ältesten Kirche.

Wie es sich mit den Vorbildungen verhält, kann erhellen aus den geschichtlichen Schriften des Wortes, wo alle Taten dieser Väter, nämliche Abrams, Jischaks und Jakobs, dann nachher Moses, der Richter, der Könige von Jehudah und Israel, nichts anderes sind als Vorbildungen (repraesentativa): Abram bildet, wie gesagt, im Worte den Herrn vor, und weil den Herrn, auch den himmlischen Menschen, Jischak auch den Herrn und daher den geistigen Menschen, Jakaob gleichfalls den Herrn, und daher den natürlichen Menschen, der dem geistigen entspricht: aber mit den Vorbildungen verhält es sich so, daß man durchaus nicht reflektiert über die Beschaffenheit der Person, sondern über die Sache, die sie vorbildet. Denn alle Könige von Jehudah und Israel bildeten das Königliche des Herrn vor, mochten sie nun beschaffen sein, wie sie wollten, und alle Priester das Priesterliche des Herrn, mochten sie sein, wie sie wollten; somit konnten sowohl Böse als Gute den Herrn und die himmlischen und geistigen Dinge Seines Reiches vorbilden: denn, wie früher gesagt und gezeigt worden, die Vorbildungen sind völlig getrennt von der Person. Daher kommt es nun, daß alles Geschichtliche des Wortes vorbildlich ist; und weil es vorbildlich ist, so folgt, daß alle Ausdrücke des Wortes (sinnbildlich) bezeichnend sind, d.h., daß sie etwas anderes bedeuten im inneren Sinn, als im Sinne des Buchstabens.

1410. Daß "Jehovah sprach zu Abram", 1. Mose 12/1, bedeutet die allererste Weisung, damit hat es die Bewandtnis: Das Geschichtliche ist hier vorbildend, die Worte selbst aber sind (sinnbildlich) bezeichnend; in der Alten Kirche war eine solche Ausdrucksweise, daß sie, wenn etwas wahr war, sagten: Jehovah sprach, oder Jehovah redete, und das bedeutet, es sei so (wie früher gezeigt worden): nachdem aber die (sinnbildlichen) Bezeichnungen in Vorbildungen verwandelt worden waren, da redete Jehovah oder der Herr wirklich mit ihnen, und wenn dann gesagt wird: Jehovah sprach, oder Jehovah redete mit einem, so bedeutet es dasselbe wir früher. Denn die Worte des Herrn in den wahren Geschichten schließen gleiches in sich, wie die Worte des Herrn in den gemachten Geschichten, nur ist der Unterschied, daß es in diesen gemacht ist wie eine wahre Geschichte, in jenen (aber) nicht gemacht. Daß Jehovah zu Abram sprach, bedeutet daher nichts anderes, als die erste Weisung; wie wenn in der Alten Kirche jemand durch das Gewissen, oder durch eine andere Einsprache, oder durch das bei ihnen befindliche Wort unterwiesen wurde, daß es so sei, wo dann ebenfalls gesagt wurde: Jehovah sprach.

1411. Daß "Gehe dir aus deinem Land", 1. Mose 12/1, bedeutet das Leibliche und Weltliche, von dem er abtreten sollte, erhellt aus der Bedeutung des Landes (oder der Erde), die verschieden ist, und sich nach der Person oder Sache richtet, auf die es sich bezieht, wie auch im 1. Kapitel der Genesis, wo die Erde auch den äußeren Menschen bezeichnete, und anderwärts: Nr. 82, 620, 636, 913. Daß es hier Leibliches und Weltliches bedeutet, hat den Grund, weil dieses dem äußeren Menschen angehört.

Das Land im eigentlichen Sinn ist das Land selbst, die Gegend oder das Reich, und ist auch der Einwohner darin, sodann das Volk selbst und die Völkerschaft selbst, die in jenem Land ist, somit bezeichnet das Wort Land nicht allein im weiteren Sinn das Volk oder die Völkerschaft, sondern auch im engeren Sinn den Einwohner. Wenn das Land vom Einwohner ausgesagt wird, dann verhält sich die Bedeutung je nach der Sache, von der die Rede ist, (wie) hier vom Leiblichen und Weltlichen, denn das Geburtsland (nativitas), von dem Abram ausgehen sollte, war ein götzendienerisches, es steht daher hier im historischen Sinn: er solle ausgehen von diesem Land, aber im vorbildlichen Sinn heißt es, er solle abtreten von dem, was Angehör des äußeren Menschen ist, d.i. das Äußere solle nicht widerstreben, noch stören; und weil vom Herrn (die Rede ist): das Äußere solle mit dem Inneren übereinstimmen.

1412. Daß "aus deiner Heimat", 1. Mose 12/1, bedeutet das äußerlich Leibliche und Weltliche, und daß "aus dem Hause deines Vaters" bedeutet innerlich solches, kann erhellen aus der Bedeutung der Heimat (nativitas), und aus der Bedeutung des Hauses des Vaters.

Es gibt bei den Menschen äußerlich und innerlich Leibliches und Weltliches; das äußerliche ist das, was dem Leibe eigen ist, als die Vergnügungen und das Sinnliche; das Innerliche sind Triebe und Wißtümliches. Dies ist es, was bezeichnet wird durch die Heimat und durch das Haus des Vaters. Daß dies bezeichnet wird, kann durch vieles begründet werden, weil es aber aus dem Zusammenhang und der Anschauung der Dinge im inneren Sinn erhellt, so ist bei der Begründung desselben nicht zu verweilen.

1413. Daß "in das Land, das Ich dich sehen lassen will", 1. Mose 12/1, bedeutet Geistiges und Himmlisches, das zu schauen gegeben werden sollte, erhellt aus der Bedeutung des Landes: Nr. 662, 1066, und zwar hier des Landes Kanaan, durch das vorgebildet wird das Reich des Herrn, wie aus vielen Stellen im Wort erhellen kann, daher das Land Kanaan genannt wird das heilige Land, dann das himmlische Kanaan. Und weil es das Reich des Herrn vorbildete, so bildete es auch vor und bezeichnete das Himmlische und Geistige, das zum Reich des Herrn gehört; hier was des Herrn selbst ist.

1414. Weil hier gehandelt wird vom Herrn, so sind hier mehr Geheimnisse enthalten, als je gedacht und ausgesprochen werden kann. Denn hier wird im inneren Sinn verstanden der erste Zustand des Herrn, da Er geboren wurde, weil dieser Zustand höchst geheimnisvoll ist, so kann er nicht so der Fassungskraft nahe gebracht werden, bloß daß Er war wie ein anderer Mensch, ausgenommen, daß Er von Jehovah empfangen worden war, daß Er aber dennoch von einem jungfräulichen Weibe geboren wurde, und daß Er durch die Geburt von einem jungfräulichen Weibe Schwachheiten angezogen hatte, wie sie der Mensch im allgemeinen hat. Diese Schwachheiten sind die körperlichen, von denen in diesem Vers gesagt wird, daß Er Sich von ihnen zurückziehen soll, damit Ihm Himmlisches und Geistiges zu schauen gegeben werde.

Es gibt zweierlei Anererbtes, das dem Menschen angeboren wird; das eine vom Vater, das andere von der Mutter. Das Anererbte des Herrn vom Vater war das Göttliche, aber das Anererbte von der Mutter her war das schwache Menschliche. Dieses Schwache, das der Mensch erblich von der Mutter mit sich bringt, ist etwas Körperliches, das zerstreut wird, wenn er wiedergeboren wird; was aber der Mensch vom Vater her hat, das bleibt in Ewigkeit. Aber das Anererbte des Herrn von Jehovah war, wie gesagt, das Göttliche.

Das andere Geheimnis ist, daß das Menschliche des Herrn auch göttlich geworden ist. Bei Ihm allein war die vollkommenste oder unendlich vollkommene Entsprechung alles zum Körper Gehörigen mit dem Göttlichen, daher die Vereinigung des Körperlichen mit dem himmlisch Göttlichen, und des Sinnlichen mit dem geistig Göttlichen. Er (war) somit der "Vollkommene Mensch", und der "Alleinige Mensch".

1415. Vers 2: Und Ich will dich machen zu einer großen Völkerschaft, und will dich segnen und groß machen deinen Namen, und du wirst ein Segen sein.

"Und Ich will dich machen zu einer großen Völkerschaft" bedeutet das Reich in den Himmeln und auf Erden; große Völkerschaft wird gesagt von dem Himmlischen und dem Guten her;

"und will dich segnen" bedeutet die Befruchtung des Himmlischen und die Vermehrung des Geistigen;

"und groß machen deinen Namen" bedeutet die Herrlichkeit;

"und du wirst ein Segen sein" bedeutet, daß vom Herrn alles und jedes sei.

1416. Daß "Ich will dich machen zu einer großen Völkerschaft", 1. Mose 12/2, bedeutet das Reich in den Himmeln und auf Erden, kann erhellen aus der Bedeutung der Völkerschaft, die im inneren Sinn ist das Himmlische der Liebe und das Gute aus ihr, somit alle im Weltall, die das Himmlische der Liebe und Liebtätigkeit haben. Weil hier vom Herrn im inneren Sinn die Rede ist, so wird verstanden alles Himmlische der Liebe und alles Gute aus ihr, somit Sein Reich, das bei denen ist, die in der Liebe und Liebtätigkeit sind: im höchsten Sinn ist der Herr selbst die große Völkerschaft, weil Er das Himmlische selbst und das Gute selbst ist, denn alles Gute der Liebe und der Liebtätigkeit ist von Ihm allein, daher auch der Herr ist Sein Reich selbst, das ist, alles in allem Seines Reiches, wie auch anerkannt wird von allen Engeln im Himmel; woraus nun erhellt, daß "Ich will dich machen zu einer großen Völkerschaft" bedeutet: das Reich des Herrn in den Himmeln und auf Erden. Daß die Völkerschaft im inneren Sinn, wo die Rede ist vom Herrn und vom Himmlischen der Liebe, Ihn und alles Himmlische bezeichnet, kann auch erhellen aus demjenigen, was über die Bedeutung der Völkerschaft und der Völkerschaften Nr. 1258, 1259 angeführt worden ist, was auch noch durch Folgendes bestätigt werden kann.

Von Abraham heißt es später: "Nicht mehr soll dein Name genannt werden Abram, sondern es wird dein Name sein Abraham, weil Ich dich zum Vater einer Menge von Völkerschaften gemacht habe", 1. Mose 17/5; aus Jehovahs Namen ist genommen der Buchstabe "H" in Abraham, wegen der Vorbildung Jehovahs oder des Herrn. Ebenso bei Sarai, 1. Mose 17/15,16: "Du sollst ihren Namen nicht nennen Sarai, sondern Sarah (soll sein) ihr Name, und Ich will sie segnen, und will auch von ihr dir einen Sohn geben: also will Ich sie segnen, und sie wird zu Völkerschaften werden, Könige von Völkern werden aus ihr sein": wo die Völkerschaften für Himmlisches der Liebe, die Könige von Völkern für Geistiges des Glaubens aus ihr (stehen), was allein Sache des Herrn ist.

Von Jakob gleichfalls, 1. Mose 35/10,11: "Nicht mehr soll dein Name genannt werden Jakob, sondern Israel soll dein Name sein, und Er nannte seinen Namen Israel, und Gott sprach: Ich (bin) Gott, der Blitzeschleuderer, wachse und mehre dich, eine Völkerschaft und eine Sammlung von Völkerschaften soll aus dir kommen, und Könige sollen aus deinen Lenden hervorgehen": wo Israel für den Herrn steht, Der, wie einigen bekannt ist, selbst Israel im höchsten Sinn ist, und wenn Er dies ist, so ist offenbar, daß die Völkerschaft und die Sammlung von Völkerschaften und die Könige aus seinen Lenden sind Himmlisches und Geistiges der Liebe, somit alle, die in Himmlischem und Geistigem der Liebe sind.

Von Jischmael, dem Sohne Abrams aus Hagar, 1. Mose 21/13,18: "Den Sohn der Magd, zur Völkerschaft will Ich ihn machen, weil er dein Same ist": was durch Jischmael vorgebildet wird, wird man bei dortiger Stelle sehen. Der Same Abrams ist die Liebe selbst, von welcher her eine Völkerschaft von Jischmaels Geschlecht ausgesagt wird. Daß die Völkerschaft Himmlisches der Liebe bezeichnet, erhellt

2. Mose 19/5,6: "Wenn ihr auf Meine Stimme hören, gehorchen und bewahren werdet Meinen Bund, so werdet ihr Mir ein Eigentum aus allen Völkern sein, und werdet Mir sein ein Priester-Königreich und eine heilige Völkerschaft": wo das Priester-Königreich, welches ist das Reich des Herrn in den Himmeln und auf Erden, so ausgesagt vom Himmlischen der Liebe, ausdrücklich genannt wird eine heilige Völkerschaft; wogegen das Königreich des Herrn von Seinem Königtum (so) ausgesagt worden ist vom Geistigen der Liebe, und genannt wird ein heiliges Volk; daher die Könige aus den Lenden, wie es oben heißt, Geistiges sind.

Jerem.31/36: "Wenn diese Satzungen weichen werden von Mir, so werden auch sie, der Same Israels, aufhören, daß er nicht ist eine Völkerschaft vor Mir alle Tage": der Same Israels steht für das Himmlische der Liebtätigkeit, und wenn diese aufhört, so ist es nicht mehr eine Völkerschaft vor dem Herrn.

Jes.9/2,3: "Das Volk, das in Finsternis wandelt, sah ein großes Licht, du mehrtest die Völkerschaft": von der Kirche aus den (heidnischen) Völkerschaften insonderheit, im allgemeinen von allen, die in Unwissenheit sind und in Liebtätigkeit leben, die eine Völkerschaft sind, weil sie zum Reich des Herrn gehören.

Ps.106/5: "Daß ich schaue das Gute Deiner Auserwählten, daß ich mich freue der Freude Deiner Völkerschaft, daß ich mich rühme Deines Erbes": wo offenbar die Völkerschaft für das Reich des Herrn steht. Die Bedeutung der Völkerschaft, als des Himmlischen der Liebe und des Guten aus ihr, entstand aus jener Wahrnehmung (ex perceptivo illo), daß die Menschen der Ältesten Kirche unterschieden waren in Häuser, Familien und Geschlechter (gentes, Völkerschaften), und sie so eine Idee vom Reich des Herrn bekamen, und weil vom Reich des Herrn, auch eine Idee vom Himmlischen selbst erhielten; aus welcher Wahrnehmung dann die (sinnbildliche) Bezeichnung, und aus dieser die Vorbildung entstand.

1417. Daß es heißt "große Völkerschaft" von dem Himmlischen und Guten, erhellt aus dem, was soeben, dann auch aus dem, was schon früher, Nr. 1259 gesagt und gezeigt worden ist. Hieraus kann man ableiten, was die Kirche aus den (heidnischen) Völkerschaften im eigentlichen Sinn ist.

1418. Daß die Worte "und Ich will dich segnen", 1. Mose 12/2, bedeuten die Befruchtung des Himmlischen und die Vermehrung des Geistigen, kann erhellen aus der Bedeutung des Segnens im Worte, wovon im gleich Folgenden.

1419. Daß "und groß machen deinen Namen", 1. Mose 12/2, bedeutet die Herrlichkeit, kann ohne Erklärung klar sein: im äußeren Sinn wird durch einen Namen machen und durch den Ruhm bezeichnet etwas Weltliches, im inneren Sinn aber etwas Himmlisches; dieses Himmlische ist nicht das Bestreben, der Größte zu sein, sondern der Kleinste, um allen zu dienen, wie der Herr selbst gesagt hat bei Matth.20/26-28 und Mark.10/44,45: "Nicht so soll es unter euch sein, sondern wer unter euch groß werden will, wird euer Diener sein müssen: und wer der Erste sein will, wird sein müssen euer Knecht: wie des Menschen Sohn nicht gekommen ist, Sich dienen zu lassen, sondern zu dienen und Seine Seele zu geben zur Erlösung für viele". Das Himmlische der Liebe ist, daß sie sich nicht selbst angehören will, sondern allen, so daß sie all das Ihre anderen geben will; das Wesen der himmlischen Liebe besteht hierin.

Der Herr, weil Er die Liebe selbst, oder das Wesen und Leben der Liebe aller in den Himmeln ist, will all das Seine dem menschlichen Geschlechte geben, was eben durch jene Worte des Herrn bezeichnet wird, daß nämlich des Menschen Sohn gekommen ist, Seine Seele zur Erlösung für viele zu geben. Hieraus erhellt, daß der Name und Ruhm im inneren Sinn etwas ganz anderes ist, als im äußeren Sinn; daher dann alle im Himmel, welche groß und die Größten zu werden wünschen, verworfen werden, weil dies entgegen ist dem Wesen und Leben der himmlischen Liebe, das vom Herrn ist: daher kommt auch, daß nichts der himmlischen Liebe mehr zuwider ist, als die Selbstliebe: worüber man die Erfahrungsberichte Nr. 450, 452, 952 nachsehen mag.

1420. Daß die Worte "und du wirst ein Segen sein", 1. Mose 12/2, bedeuten, daß alles und jedes vom Herrn sei, kann erhellen aus der Bedeutung des Segens: Segen wird ausgesagt von allem Guten, im äußeren Sinn von leiblichen, weltlichen und natürlichen Gütern; im inneren Sinn von geistigen und himmlischen Gütern; ein Segen heißt der, von dem alles Gute und der all jenes Gute gibt; was durchaus nicht von Abram gesagt werden kann; auch hieraus erhellt, daß durch Abram vorgebildet wird der Herr, Der allein der Segen ist. In gleicher Weise verhält es sich mit dem, was im Folgenden von Abraham gesagt wird, z.B.

1. Mose 18/18: "Abraham wird gewißlich zu einer großen und zahlreichen Völkerschaft werden, und es werden in ihm gesegnet werden alle Völkerschaften der Erde";

von Jischak 1. Mose 26/4: "Es werden gesegnet werden in deinem Samen alle Völkerschaften der Erde";

von Jakob 1. Mose 28/14: "Es werden gesegnet werden in dir alle Familien der Erde, und in deinem Samen".

Daß die Völkerschaften nicht gesegnet werden können, noch gesegnet worden sind in Abraham, Jischak und Jakob, noch in ihrem Samen, sondern im Herrn, kann jedem klar sein: dies wird auch deutlich gesagt bei

Ps.72/17: "Sein Name wird sein in Ewigkeit, vor der Sonne wird Er den Sohnes-Namen haben, und gesegnet werden in Ihm werden alle Völkerschaften": wo vom Herrn die Rede ist.

Ps.21/7: "Du wirst Ihn machen zu Segnungen in Ewigkeit": wo ebenfalls vom Herrn die Rede ist.

Jerem.4/2: "Gesegnet werden in Ihm werden die Völkerschaften, und in Ihm sich rühmen".

Hieraus nun erhellt, daß der Segen den Herrn bezeichnet, und daß es, wenn Er Segen genannt wird, bedeutet, daß von Ihm alles Himmlische und Geistige komme, das einzig und allein das Gute ist, und weil es einzig ist das Gute, so ist es auch einzig das Wahre; soviel daher von himmlisch und geistig Gutem innewohnt dem natürlichen, weltlichen und leiblichen (Gut), insoweit ist dieses gut, und insoweit ist es gesegnet.

1421. Vers 3: Und Ich will segnen, die dich segnen, und wer dich verflucht, den will Ich verfluchen; und gesegnet werden in dir werden alle Familien des Erdbodens.

"Und Ich will segnen, die dich segnen" bedeutet alle Seligkeit denen, die den Herrn von Herzen anerkennen;

"und wer dich verflucht, den will Ich verfluchen" bedeutet Unseligkeit denen, die (Ihn) nicht anerkennen;

"und gesegnet werden in dir werden alle Familien des Erdbodens" bedeutet, daß alles Wahre und Gute vom Herrn sei.

1422. Daß die Worte: "und Ich will segnen, die dich segnen", 1. Mose 12/3, bedeuten alle Seligkeit denen, die den Herrn von Herzen anerkennen, kann erhellen aus der Bedeutung des Segens, daß er nämlich in sich schließt alles und jedes, was vom Herrn ist, sowohl was gut, als was wahr ist, somit Himmlisches, Geistiges, Natürliches, Weltliches und Leibliches; und weil der Segen im universellen Sinn alles das umfaßt, so kann in den einzelnen Stellen aus dem Zusammenhang erhellen, was das Segnen bedeutet; denn die Bedeutung richtet sich nach den Subjekten, von denen es ausgesagt wird; woraus erhellt, daß die Worte: "Ich will segnen die dich segnen" bedeuten alle Seligkeit denen, die den Herrn von Herzen anerkennen; denn hier wird, wie gesagt, im inneren Sinn vom Herrn gehandelt. Den Jehovah und den Herrn segnen (d.h. preisen) war eine bei den Alten gewöhnliche Redensart, wie erhellen kann im Wort, z.B.:

Ps.68/27: "In den Versammlungen preiset Gott den Herrn, aus der Quelle Israels".

Ps.96/2: "Singet dem Jehovah, preiset Seine Namen, verkündiget von Tag zu Tag Sein Heil".

Dan.2/19,20: "Im Gesicht der Nacht wird das Geheimnis geoffenbart, darum pries Daniel den Gott der Himmel, sprach, es sei der Name dieses Gottes gepriesen von Zeitlauf bis zu Zeitlauf, weil Weisheit und Gewalt Sein ist".

Von Zacharia und Schimeon liest man auch, daß sie Gott gepriesen haben: Luk.1/64; 2/28.

Hier ist offenbar, was den Herrn segnen heißt, nämlich Ihm singen, Sein Heil verkündigen, Seine Weisheit und Gewalt predigen, somit den Herrn bekennen und anerkennen von Herzen; die das tun, müssen notwendig vom Herrn gesegnet, d.h. beschenkt werden mit demjenigen, was Gegenstand des Segens ist, nämlich mit himmlischem, geistigem, natürlichem, weltlichem und leiblichem Gut, welche Güter diejenigen sind, in denen, wenn sie so aufeinanderfolgen, die Seligkeit ist.

Weil es eine allgemeine Redensart war, den Jehovah oder den Herrn segnen, und von Jehovah oder dem Herrn gesegnet werden, darum war es auch eine allgemeine Redensart, zu sagen: Gesegnet (d.h. gepriesen sei) Jehovah, wie:

Ps.28/6: "Gepriesen sei Jehovah, weil Er gehört hat die Stimme meiner Bitten".

Ps.31/22: "Gepriesen sei Jehovah, weil Er wunderbar Seine Barmherzigkeit an Mir erwiesen hat".

Ps.66/20: "Gepriesen sei Gott, der nicht verworfen meine Bitten, und Seine Barmherzigkeit Mir (nicht) entzog".

Ps.72/18,19: "Gepriesen sei Jehovah Gott, der Gott Israels, der Wunder tut allein, und gepriesen sei der Name Seiner Herrlichkeit in Ewigkeit, und voll soll werden von Seiner Herrlichkeit die ganze Erde".

Ps.119/12: "Gepriesen seist Du, o Jehovah, lehre mich Deine Satzungen".

Ps.144/1: "Gepriesen sei Jehovah, mein Fels, der meine Hände lehret".

Luk.1/67,68: "Zacharias, erfüllt mit heiligem Geiste, prophezeite, und sprach: Gepriesen sei der Gott Israels, weil Er heimgesucht und Befreiung geschafft hat Seinem Volke".

HG 1423

1423. "Und wer dich verflucht, den will Ich verfluchen", 1. Mose 12/3, daß dies bedeute die Unseligkeit derer, die (den Herrn) nicht anerkennen, erhellt aus der Bedeutung von verflucht werden und verfluchen, nämlich sich abwenden vom Herrn, wie früher gezeigt worden: Nr. 245, 379, folglich nicht anerkennen; denn die nicht anerkennen, die wenden sich ab. Somit schließt hier verfluchen in sich alles, was entgegengesetzt ist dem, was das Segnen in sich schließt.

1424. "Und gesegnet werden in dir werden alle Familien des Bodens", 1. Mose 12/3, daß dies bedeute, daß alles Gute und Wahre vom Herrn sei, kann erhellen aus der Bedeutung des Segnens, wovon in diesem und im vorhergehenden Vers die Rede ist, sodann aus der Bedeutung der "Familien des Bodens", welche ist: alles Gute und Wahre, denn die Familien bedeuten im Wort ähnliches wie die Völkerschaften und auch die Völker; denn die Familien werden im Worte bezogen sowohl auf die Völkerschaften als auf die Völker, und es werden genannt Familien der Völkerschaften, und Familien der Völker. Die Völkerschaften bezeichnen Gutes, und die Völker bezeichnen Wahrheiten: Nr. 1259. Die Familien also sowohl Gutes als Wahres: Nr. 1261.

Daß gesagt wird "alle Familien des Bodens" hat den Grund, weil alles Gute und Wahre Sache des Glaubens der Liebe ist, welcher (derjenige) der Kirche ist. Daß durch den Boden bezeichnet wird die Kirche, folglich der Glaube, welcher (derjenige) der Kirche ist, ist Nr. 566 gezeigt worden.

1425. Vers 4: Und Abram ging, wie zu ihm geredet Jehovah, und mit ihm ging Lot; und Abram (war) ein Sohn von fünf Jahren und siebzig Jahren, da er ausging aus Charan.

Durch Abram wird, wie gesagt, vorgebildet der Herr in betreff Seines menschlichen Wesens.

"Und Abram ging, wie zu ihm geredet Jehovah" bedeutet das Fortschreiten zum Göttlichen;

"und mit ihm ging Lot" bezeichnet das Sinnliche; durch Lot wird vorgebildet der Herr in betreff Seines sinnlichen und körperlichen Menschen;

"und Abram war ein Sohn von fünf Jahren und siebzig Jahren" bedeutet noch nicht gar viel Göttliches;

"da er ausging aus Charan" bedeutet den dunklen Zustand des Herrn.

1426. Daß durch Abram vorgebildet wird der Herr in betreff Seines menschlichen Wesens, erhellt aus dem einzelnen, das über Abram gesagt worden ist; nachher, sowohl in betreff des menschlichen, als in betreff des göttlichen (Wesens); aber dann wird er Abraham genannt.

Was vom 1. Vers bis zum 3. gesagt worden ist, bildet vor und bezeichnet die erste Weisung, daß Er anziehen soll das Himmlische und so das Göttliche: hier, im 4. Vers, fangen die Fortschreitungen Seines menschlichen Wesens zum Göttlichen an.

1427. "Und Abram ging, wie zu ihm geredet Jehovah", 1. Mose 12/4, daß dies bedeutet das Fortschreiten zum Göttlichen, erhellt aus dem, was bereits gesagt worden ist.

1428. "Und mit ihm ging Lot", 1. Mose 12/4, daß dies das Sinnliche bedeutet, und daß durch Lot vorgebildet wird der Herr in betreff Seines sinnlichen und körperlichen Menschen, kann erhellen aus der Vorbildung Lots im Folgenden, wo von ihm berichtet wird, daß er sich getrennt habe von Abram, und daß er durch Engel gerettet worden sei: dagegen nahm Lot nachher, nachdem er sich getrennt hatte, eine andere Vorbildung an, wovon, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden.

Daß der Herr geboren wurde wie ein anderer Mensch von einem jungfräulichen Weibe, und daß Er Sinnliches und Körperliches hatte, wie ein anderer Mensch, ist bekannt; aber darin, daß Sein Sinnliches und Körperliches nachher mit dem Himmlischen vereinigt und göttlich wurde, war Er nicht wie ein anderer Mensch. Durch Lot wird vorgebildet des Herrn Sinnliches und Körperliches selbst, oder, was dasselbe ist, Sein sinnlicher und körperlicher Mensch, wie Er war im Stande Seiner Kindheit, nicht wie Er wurde, als Er durch Himmlisches mit dem Göttlichen vereinigt wurde.

1429. Daß "Abram (war) ein Sohn von fünf Jahren und siebzig Jahren", 1. Mose 12/4, bedeute noch nicht gar viel Göttliches, kann erhellen aus der Bedeutung der Zahl fünf, sofern sie ist wenig, und der Zahl siebzig, sofern sie ist Heiliges.

Daß fünf sei wenig, ist früher Nr. 649 gezeigt worden, und daß siebzig oder sieben sei das Heilige, Nr. 395, 433, 716, 881. Weil hier siebzig auf den Herrn bezogen wird, so bezeichnet es das heilige Göttliche.

Daß auch die Zahlen der Jahre Abrams im inneren Sinn etwas anderes bedeuten, kann erhellen aus dem, was früher über die Jahre und Zahlen gesagt und gezeigt worden ist, Nr. 482, 487, 493, 575, 647, 648, 755, 813; und daraus, daß es kein Wörtchen und Jota im Worte gibt, das nicht einen inneren Sinn hat; und wenn es nicht Geistiges und Himmlisches in sich schlösse, so wäre nimmermehr erwähnt worden, daß Abram damals fünf Jahre und siebzig Jahre alt war, auch wäre dergleichen nicht in diesem Lebensalter desselben vorgekommen. Wie dies auch erhellen kann aus anderen Zahlen sowohl von Jahren, als von Maßen im Worte.

1430. "Da er ausging von Charan", 1. Mose 12/4, daß dies bedeutet den dunklen Zustand des Herrn, wie er der Kindheit des Menschen eigen ist, kann erhellen aus der Bedeutung von Charan im vorigen Kapitel, wohin zuerst Therach mit Abram kam, und wo Therach, der Vater Abrams starb: 1. Mose 11/31,32; dann aus dem Folgenden, daß Jakob ging nach Charan, wo Laban war: 1. Mose 27/43; 28/10; 29/4.

Charan war eine Gegend, wo ein äußerlicher Gottesdienst, und zwar in Beziehung auf Therach, Abram und Laban, ein abgöttischer war, aber im inneren Sinn wird nicht bezeichnet, was im äußeren ist, sondern etwas Dunkles. Die Vorstellung des Götzendienstes bleibt nicht zurück, sondern wird abgestreift, wenn aus dem äußeren Sinn der innere wird; wie z.B. die Vorstellung der heiligen Liebe aus dem Berg: Nr. 795, wenn aus dem äußeren Sinn der innere wird, verliert sich zuerst die Vorstellung des Berges, und bleibt zurück die Vorstellung der Höhe, und durch die Höhe wird vorgebildet die Heiligkeit; so im übrigen.

1431. Vers 5: Und Abram nahm Sarai, sein Weib, und Lot, den Sohn seines Bruders, und all ihre Errungenschaft, die sie erworben, und die Seele, die sie gemacht hatten in Charan, und sie zogen aus zu gehen ins Land Kanaan, und sie kamen ins Land Kanaan.

"Und Abram nahm Sarai, sein Weib" bedeutet das Gute, dem das Wahre beigesellt ist; unter Abram wird, wie gesagt, der Herr verstanden, und zwar hier da Er noch ein Knabe war.

Unter dem Weibe "Sarai", das Wahre;

"und Lot, den Sohn seines Bruders" bedeutet das sinnlich Wahre, somit das erste, das dem Knaben beigebracht wird;

"und all ihre Errungenschaft, die sie erworben" bedeutet alles, was sinnliche Wahrheiten sind;

"und die Seele, die sie gemacht hatten in Charan" bedeutet alles wesentlich Lebendige, das in jenem dunklen Zustand möglich ist;

"und sie zogen aus zu gehen ins Land Kanaan" bedeutet, daß Er so fortschritt zum Himmlischen der Liebe;

"und sie kamen ins Land Kanaan" bedeutet, daß Er zum Himmlischen der Liebe gelangte.

1432. "Und Abram nahm Sarai, sein Weib", 1. Mose 12/5, daß dies bedeute, daß das Gute dem Wahren beigesellt sei, kann erhellen aus dem, was im Wort durch den Menschen und sein Weib bezeichnet wird, wovon Nr. 915 (die Rede war), somit wird hier durch Sarai im inneren Sinn nichts anderes bezeichnet, als das Wahre.

Es ist in allem und jedem beim Menschen das Bild einer Ehe, und es kann nie etwas auch noch so Kleines geben, worin jenes Bild sich nicht findet, sowohl im äußeren Menschen, und in dessen Einzelheiten, als auch im inneren Menschen und in dessen Einzelheiten. Der Grund ist, weil alles und jedes entsteht und besteht vom Herrn, und von der Vereinigung, gleichsam Vermählung Seines menschlichen Wesens mit dem Göttlichen; und von der Verbindung, oder himmlischen Ehe beider mit Seinem Reich in den Himmeln und auf Erden.

Da hier vorzubilden war das Wahre, das dem Guten beigesellt ist, so konnte es, weil durch Geschichtliches hier den Abram betreffend, nicht anders vorgebildet werden, als durch sein Weib: daß es ein Bild der Ehe im allem und jedem ist, sehe man Nr. 54, 55, 718, 747, 917.

1433. Daß durch Abram verstanden wird der Herr, hier da Er noch ein Knabe war, durch das Weib Sarai (aber) das Wahre, erhellt aus dem Gesagten.

1434. "Und Lot, den Sohn seines Bruders", 1. Mose 12/5, daß dies bedeute das sinnlich Wahre, somit das erste, das dem Herrn als Knabe beigebracht wurde, erhellt aus der Bedeutung Lots, von der im vorhergehenden Vers (die Rede war), daß er nämlich das Sinnliche (darstellte); und aus der Bedeutung des Sohnes, sofern er das Wahre (bezeichnet), wovon früher, Nr. 264, 489, 491, 533 (gehandelt wurde). Dann aus der Bedeutung des Bruders, sofern er ebenfalls das Wahre des Glaubens ist, Nr. 367, somit hier das sinnlich Wahre; denn im inneren Sinn wird gar nicht reflektiert auf die Personen und Worte, (sondern) nur auf ihre Bedeutung: im Himmel weiß man nicht, wer Lot ist, sondern (nur) die durch ihn vorgebildete Eigenschaft; auch weiß man nicht, was der Sohn ist, sondern den geistigen Zustand, der beziehungsweise ist wie ein Sohn; auch weiß man nicht, was der Bruder ist, außer von der Brüderschaft, wie sie im Himmel ist.

Was das sinnlich Wahre betrifft, so ist es das erste Wahre, das Eingang findet, weil das Urteil im Knabenalter nicht höher reicht. Das sinnlich Wahre ist, daß man alles Irdische und Weltliche ansieht als von Gott geschaffen, und zwar alles und jedes zu einem Zweck, und in allem und jedem ein Bild des Reiches Gottes (sieht); dieses sinnlich Wahre wird nur eingeflößt beim himmlischen Menschen; und weil der Herr allein ein himmlischer Mensch war, so wurden diese und ähnliche sinnliche Wahrheiten Ihm eingeflößt in der ersten Kindheit, und so wurde Er vorbereitet zu Aufnahme des Himmlischen.

1435. "Und all ihre Errungenschaft, die sie erworben", 1. Mose 12/5, daß dies bedeute alles, was zu den sinnlichen Wahrheiten gehört, erhellt aus dem, was gesagt worden ist. Errungenschaft heißt alles Wißtümliche, aus dem der Mensch denkt. Ohne erworbenes Wißtümliches, kann der Mensch, sofern er Mensch ist, gar keine Denkvorstellung haben. Die Denkvorstellungen gründen sich auf das, was aus dem Sinnlichen dem Gedächtnis eingeprägt ist. Daher die Kenntnisse (scientifica) Gefäße geistiger Dinge, und die Neigungen (affectiones) aus guten Vergnügungen des Körpers Gefäße himmlischer Dinge sind; diese alle werden Errungenschaften genannt, und zwar in Charan (gemachte), wodurch bezeichnet wird der dunkle Zustand, wie er in der Kindheit bis zum Knabenalter ist.

1436. "Und die Seele, die sie gemacht hatten in Charan", 1. Mose 12/5, daß dies bedeutet alles wesentlich Lebendige, das in jenem dunklen Zustand möglich ist, erhellt aus der Bedeutung der Seele, sofern sie das wesentlich Lebendige ist, und aus der Bedeutung von Charan, sofern es der dunkle Zustand ist, wovon im vorhergehenden Vers (die Rede war).

Die Seele bezeichnet im eigentlichen Sinn dasjenige, was beim Menschen lebt, somit sein Leben selbst. Was beim Menschen lebt, ist nicht der Leib, sondern die Seele, und durch die Seele lebt der Leib. Das eigentliche Leben des Menschen, oder sein eigentlich Lebendiges, ist aus der himmlischen Liebe. Es kann durchaus nichts Lebendiges geben, es habe denn von daher seinen Ursprung; weshalb hier durch die Seele bezeichnet wird das Gute, das aus der himmlischen Liebe lebt, welches das eigentlich und wesentlich Lebendige ist.

Im buchstäblichen Sinn wird unter Seele hier verstanden jeder Mensch, dann auch jedes Tier, welche das Lebendige sind, das sie sich verschafft hatten, im inneren Sinn aber wird hier nichts anderes bezeichnet, als das wesentlich Lebendige.

1437. "Und sie zogen aus zu gehen ins Land Kanaan", 1. Mose 12/5, daß dies bedeute, er sei fortgeschritten zum Himmlischen der Liebe, erhellt aus der Bedeutung des Landes Kanaan.

Daß das Land Kanaan vorbilde das Reich des Herrn in den Himmeln und auf Erden, kann aus vielen Stellen im Wort erhellen. Der Grund hiervon ist, weil dort die vorbildliche Kirche gestiftet wurde, in der alles und jedes vorbildete den Herrn, und das Himmlische und Geistige Seines Reiches; und zwar nicht bloß die Gebräuche, sondern auch alles, was mit den Gebräuchen zusammenhing, sowohl die, welche sie verrichteten, als auch das, wodurch sie verrichtet wurden, auch die Orte, an denen die Verrichtung geschah. Weil die vorbildliche Kirche daselbst war, darum wurde auch das Land genannt das Heilige Land, obwohl es nichts weniger als heilig war, da es ja bewohnt war von Götzendienern und unheiligen Menschen.

Dies nun ist der Grund, warum durch das Land Kanaan hier und im Folgenden bezeichnet wird das Himmlische der Liebe; denn das Himmlische der Liebe ist einzig das, was im Reich des Herrn ist, und was das Reich des Herrn ausmacht.

HG 1438

1438. "Und sie kamen ins Land Kanaan", 1. Mose 12/5, daß dies bedeute, Er sei zum Himmlischen der Liebe gelangt, erhellt aus dem, was soeben über das Land Kanaan gesagt worden ist. Es wird hier zuerst beschrieben das Leben des Herrn, nämlich von der Geburt bis zum Knabenalter, daß Er gelangt sei zum Himmlischen der Liebe.

Das Himmlische der Liebe ist das eigentlich Wesentliche; das übrige kommt davon her. Mit diesem wurde Er zu allererst ausgerüstet, denn von diesem aus wurde nachher, wie von seinem Samen, alles befruchtet. Der Same selbst war bei Ihm himmlisch, weil Er von Jehovah erzeugt (natus) war. Daher Er der Einzige war, Der diesen Samen in sich hatte; alle Menschen, soviel ihrer immer sind, haben keinen anderen Samen, als etwas Unreines und Höllisches, in dem und aus dem ihr Eigenes ist, und zwar dieses aus dem Anererbten vom Vater, was jedem bekannt ist. Wofern sie daher nicht einen neuen Samen, und neues Eigenes, d.h. einen neuen Willen und einen neuen Verstand vom Herrn empfangen, so können sie nicht anders als der Hölle geweiht sein; von der alle, sowohl die Menschen als die Geister und Engel, herausgezogen und beständig abgehalten werden vom Herrn.

1439. Vers 6: Und Abram zog durch das Land bis zum Ort Schechem, bis zum Eichenwald Moreh: und der Kanaaniter (war) damals im Lande.

"Und Abram zog durch das Land bis zum Ort Schechem" bedeutet den anderen Zustand des Herrn, da das Himmlische der Liebe Ihm erschien; was bezeichnet wird durch Schechem;

"bis zum Eichenwald Moreh" bedeutet den dritten Zustand, nämlich das erste Innewerden, welches ist der Eichenwald Moreh;

"und der Kanaaniter war damals im Lande" bedeutet das von der Mutter ererbte Böse in Seinem äußeren Menschen.

1440. "Und Abram zog durch das Land bis zum Ort Schechem", 1. Mose 12/6, daß dies bedeute den anderen Zustand des Herrn, da das Himmlische der Liebe Ihm erschien, kann erhellen aus dem, was vorhergeht, und aus der Ordnung von allem.

Aus dem, was vorhergeht: daß Er nämlich fortschreiten sollte zum Himmlischen der Liebe, und daß Er dazu gelangt sei, was bezeichnet wird durch (die Worte): "sie zogen aus zu gehen ins Land Kanaan; und sie kamen ins Land Kanaan";

aus der Ordnung von allem: daß, nachdem Er Sich zum Himmlischen fortbewegt hatte, und zu demselben gelangt war, alsdann es Ihm auch erschien.

Im Himmlischen ist das rechte Licht der Seele, weil in ihm das Göttliche Selbst ist, das ist Jehovah selbst; und weil der Herr das menschliche Wesen mit dem Göttlichen verband, als Er zum Himmlischen gelangte, so konnte es nicht anders sein, als daß Jehovah Ihm erschien.

1441. Daß dies durch Schechem bezeichnet wird, kann auch daraus erhellen, daß Schechem gleichsam die erste Station im Lande Kanaan ist, dahin man kommt von Syrien, oder von Charan her. Und weil durch das Land Kanaan bezeichnet wird das Himmlische der Liebe, so folgt, daß durch Schechem bezeichnet wird die erste Erscheinung des Himmlischen. Als Jakob aus Charan ins Land Kanaan zurückkehrte, kam er gleichfalls nach Schechem, wie aus Folgendem erhellen kann:

1. Mose 33/17-20: "Jakob brach auf gen Sukkoth, und baute sich ein Haus, und seinem Vieh machte er Hütten, darum nannte er den Namen des Ortes Sukkoth; und Jakob kam nach Schalem, der Stadt Schechems, die im Lande Kanaan ist, da er kam aus Paddan Aram, und er lagerte vor der Stadt, und richtete daselbst einen Altar auf", wo ebenfalls durch Schechem das erste des Lichtes bezeichnet wird.

Ps.60/8-10; 103/8-10: "Gott sprach in Seiner Heiligkeit: Ich werde frohlocken, werde Schechem verteilen, und das Tal Sukkoth vermessen; Mein ist Gilead und Mein Manasse, und Ephraim die Stärke Meines Hauptes, Jehudah Mein Gesetzgeber. Moab ist Mein Waschbecken, auf Edom will Ich werfen Meinen Schuh, ob Philistäa laut aufjauchzen": wo durch Schechem auch etwas Ähnliches bezeichnet wird. Daß die Namen nichts anderes bezeichnen als Sachen, so auch Schechem, kann aus diesen prophetischen Worten Davids deutlich erhellen, sonst wären sie beinahe nichts als eine Anhäufung von Namen.

Daß Schechem eine Stadt der Zuflucht wurde: Jos.20/7; und auch eine Priesterstadt: Jos.21/21; und daß dort ein Bund gemacht wurde: Jos.24/1,25, schließt auch gleiches in sich.

1442. "Bis zum Eichenwald Moreh", 1. Mose 12/6, daß dies bedeutet das erste Innewerden, kann ebenfalls aus dem Zusammenhang erhellen; sobald Jehovah dem Herrn in Seinem Himmlischen erschien, mußte Er auch das Innewerden (perceptionem) erlangen; aus dem Himmlischen ist alles Innewerden. Was das Innewerden sei, ist schon früher gesagt und gezeigt worden: Nr. 104, 202, 371, 483, 495, 503, 521, 536, 865. Ein jeder, wenn er zum Himmlischen kommt, empfängt ein Innewerden vom Herrn. Alle die, welche himmlische Menschen wurden, wie die von der Ältesten Kirche, empfingen auch ein Innewerden, was früher gezeigt wurde: Nr. 125, 597, 607, 784, 895.

Die, welche geistige Menschen werden, das ist, die Liebtätigkeit vom Herrn empfangen, haben etwas dem Innewerden Ähnliches (analogon), oder eine, je nachdem sie im Himmlischen der Liebtätigkeit sind, mehr oder weniger deutliche Einsprache des Gewissens; das Himmlische der Liebtätigkeit bringt dies mit sich, denn in solchem allein ist der Herr gegenwärtig, und in demselben erscheint Er dem Menschen. Wieviel mehr mußte dies der Fall sein beim Herrn, der von Kindheit an fortschritt zu Jehovah, und mit Ihm (so) verbunden und vereinigt wurde, daß Sie eins waren.

1443. Daß das erste Innewerden der "Eichenwald Moreh" ist, damit verhält es sich so: beim Menschen ist Verständiges, Vernünftiges und Wißtümliches; sein Innerstes ist das Verständige, sein Innerliches ist das Vernünftige und sein Äußerliches ist das Wißtümliche, dies (alles) heißt sein Geistiges, das in solcher Ordnung ist.

Das Verständige des himmlischen Menschen wird verglichen einem Garten von allerlei Bäumen; sein Vernünftiges einem Wald von Zedern und ähnlichen Bäumen, wie auf dem Libanon; sein Wißtümliches aber den Eichenwäldern, und zwar dies wegen der ineinander geschlungenen Äste, wie sie die Eichen haben. Durch die Bäume selbst sind bezeichnet worden Gefühlswahrnehmungen (perceptiones), wie durch die Bäume des Gartens Eden vom Aufgang die innersten Gefühlswahrnehmungen oder die des Verständigen, wie früher gezeigt worden: Nr. 99, 100, 103. Durch die Bäume des Waldes Libanon, innerliche Gefühlswahrnehmungen oder von Vernünftigem; durch die Eichbäume aber äußerliche Gefühlswahrnehmungen oder vom Wißtümlichen, welche die des äußeren Menschen sind. Ebendeswegen bedeutet der Eichenwald Moreh das erste Innewerden des Herrn, denn noch war Er ein Knabe, und Sein Geistiges nicht innerlicher.

Außerdem war es der Eichenwald Moreh, wohin auch die Söhne Israels zuerst kamen, als sie über den Jordan gingen, und das Land Kanaan sahen, wovon es bei 5. Mose 11/29,30 heißt: "Du sollst den Segen geben auf dem Berge Gerisim, und den Fluch auf dem Berge Ebal; sind dieselben nicht jenseits des Jordans, hinter dem Weg des Eingangs der Sonne im Lande des Kanaaniters, der wohnt in der Ebene gegen Gilgal, neben den Eichenwäldern Moreh": wodurch gleichfalls bezeichnet wird das erste des Innewerdens; denn der Einzug der Söhne Israels bildet vor den Eingang der Gläubigen ins Reich des Herrn.

1444. "Und der Kanaaniter (war) damals im Lande", 1. Mose 12/6, daß dies bedeute das von der Mutter anererbte Böse in Seinem äußerem Menschen, kann erhellen aus dem, was früher gesagt worden ist über das Anererbte bei dem Herrn; denn Er ward geboren wie ein anderer Mensch und hatte von der Mutter her Böses bei Sich, gegen das Er kämpfte, und das Er überwand. Bekannt ist, daß der Herr die schwersten Versuchungen bestand und aushielt, worüber, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden; und zwar so große, daß Er allein und aus eigener Macht gegen die ganze Hölle kämpfen mußte; niemand kann eine Versuchung bestehen, wenn ihm nicht Böses anklebt; wer nichts Böses hat kann auch nicht das Geringste einer Versuchung haben; das Böse ist es, was die höllischen Geister aufregen.

Der Herr hatte keinerlei wirkliches oder eigenes Böse, dergleichen alle Menschen (haben), sondern nur anererbtes Böses von der Mutter, das hier genannt wird "der Kanaaniter damals im Lande", worüber man sehe, was oben, 1. Mose 12/1, Nr. 1414, gesagt worden ist, daß es nämlich zweierlei Erbliches gebe, das dem Menschen angeboren wird, das eine vom Vater, das andere von der Mutter: das vom Vater bleibt in Ewigkeit, das von der Mutter aber wird vom Herrn zerstreut, wenn der Mensch wiedergeboren wird. Dagegen das Anererbte des Herrn von Seinem Vater war das Göttliche; das Erbliche von der Mutter war das Böse, von dem hier die Rede ist, und durch das Er Versuchungen bestand, worüber man sehe Mark.1/12,13; Matth.4/1; Luk.4/1,2.

Er hatte aber, wie gesagt, kein wirkliches oder eigenes Böses, auch kein Erbböses von der Mutter mehr, nachdem Er durch Versuchungen die Hölle überwunden hatte; daher es hier heißt, es sei damals gewesen, nämlich "der Kanaaniter damals im Lande". Kanaaniter waren diejenigen, die am Meer und am Ufer des Jordans wohnten, wie dies erhellt

4. Mose 13/27-29: "Die zurückgekehrten Kundschafter sagten: Wir kamen in das Land, dahin du uns gesandt, und zwar fließt dasselbe von Milch und Honig, und das ist seine Frucht; nur daß stark ist das Volk, das im Lande wohnt, und die Städte sehr fest und groß, und auch die Kinder Enaks sahen wir dort, Amalek wohnt im Mittag, und der Chethiter, und der Jebusiter, und der Amoriter wohnen auf dem Berge, und der Kanaaniter wohnt an dem Meer, und an dem Ufer des Jordans": daß die Kanaaniter an dem Meer und an dem Ufer des Jordans wohnten, bedeutet somit das Böse beim äußeren Menschen, wie das von der Mutter anererbte ist; denn das Meer und der Jordan waren die Grenzen; daß ein solches Böses durch den Kanaaniter bezeichnet wird, erhellt auch

Sach.14/21: "Nicht mehr wird sein ein Kanaaniter im Hause des Jehovah Zebaoth an jenem Tage": wo vom Reich des Herrn (die Rede ist), und wodurch bezeichnet wird, daß der Herr das unter dem Kanaaniter verstandene Böse überwunden, und aus Seinem Reiche vertrieben habe. Alle Arten des Bösen werden bezeichnet durch die götzendienerischen Völkerschaften im kanaanitischen Lande, unter denen die Kanaaniter waren, wie 1. Mose 15/18,19,(21); 2. Mose 3/8,17; 23/23,28; 33/2; 34/11; 5. Mose 7/1; 20/17; Jos.3/10; 24/11; Richt.3/5. Was für ein Böses durch eine jede Völkerschaft insonderheit bezeichnet wird, soll, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, anderswo gesagt werden.

1445. Vers 7: Und Jehovah erschien dem Abram, und sprach: Deinem Samen will Ich geben dieses Land; und er baute daselbst einen Altar dem Jehovah, Der ihm erschien.

"Und Jehovah erschien dem Abram" bedeutet, Jehovah sei dem Herrn erschienen, da Er noch ein Knabe war;

"und sprach: deinem Samen will Ich geben dieses Land" bedeutet, daß denen, die Glauben an Ihn haben, das Himmlische geschenkt werden würde;

"und er baute daselbst einen Altar dem Jehovah, Der ihm erschien" bedeutet die erste Verehrung seines Vaters aus dem Himmlischen der Liebe.

1446. "Und Jehovah erschien dem Abram", 1. Mose 12/7, daß dies bedeute, Jehovah sei dem Herrn erschienen, da Er noch ein Knabe war, erhellt aus dem Vorhergehenden; und schon aus der Vorbildung des Herrn durch Abram; sodann aus der Ordnung, daß Er das Himmlische, und gleich darauf das Innewerden erlangte, woraus folgt, daß Jehovah Ihm erschien.

1447. "Er sprach: Deinem Samen will Ich geben dieses Land", 1. Mose 12/7, daß dies bedeute, daß denen, die Glauben an Ihn haben, das Himmlische geschenkt werden solle, erhellt aus der Bedeutung des Samens, und aus der Bedeutung des Landes; daß der Same den Glauben an den Herrn bedeutet, ist früher gezeigt worden, Nr. 255, 256, und daß das Land das Himmlische bedeute, ist 1. Mose 12/1 (Nr. 1413) gezeigt worden, sodann Nr. 620, 636, 662, 1066.

Im Buchstabensinn wird unter dem Samen Abrams verstanden seine Nachkommenschaft von Jakob, und unter dem Land das eigentliche Land Kanaan, das ihnen zum Besitztum gegeben werden sollte, darum, daß sie vorbilden sollten das Himmlische und Geistige des Reichs und der Kirche des Herrn; und damit bei ihnen die vorbildliche Kirche eingerichtet würde, und (dann auch), weil der Herr daselbst geboren werden sollte; im inneren Sinn wird aber nichts anderes durch Samen bezeichnet als der Glaube an den Herrn, und durch das Land nichts anderes als das Himmlische; und hier, daß das Himmlische denjenigen geschenkt werden solle, die Glauben an Ihn haben: was durch Glauben an den Herrn haben verstanden wird, ist früher öfters gesagt worden.

1448. "Und er baute daselbst einen Altar dem Jehovah, Der ihm erschienen", 1. Mose 12/7, daß dies bedeutet die erste Verehrung Seines Vaters aus dem Himmlischen der Liebe, erhellt aus der Bedeutung des Altars, sofern er das Hauptvorbild des Gottesdienstes ist: Nr. 921.

1449. Vers 8: Und er brach auf von da gegen den Berg östlich von Bethel; und schlug (sein) Zelt auf; Bethel meerwärts und Ai gegen Morgen. Und er baute daselbst einen Altar dem Jehovah, und rief an den Namen Jehovahs.

"Und er brach auf von da gegen den Berg östlich von Bethel" bedeutet den vierten Zustand des Herrn, da Er noch ein Knabe war, nämlich das Fortschreiten des Himmlischen der Liebe, welches ist das Hinüberziehen auf den Berg östlich von Bethel;

"und schlug (sein) Zelt auf" bedeutet das Heilige des Glaubens;

"Bethel meerwärts und Ai gegen Morgen" bedeutet, Sein Zustand sei noch ein dunkler gewesen;

"und er baute daselbst einen Altar dem Jehovah" bedeutet die äußere Verehrung Seines Vaters aus jenem Zustand heraus;

"und rief an den Namen Jehovahs" bedeutet die innere Verehrung Seines Vaters aus jenem Zustand.

1450. "Und er brach auf von da gegen den Berg östlich von Bethel", 1. Mose 12/8, daß dies bedeute den vierten Zustand des Herrn, da Er noch ein Knabe war, kann erhellen aus dem, was vorhergeht, sodann aus dem, was folgt, somit auch aus der Ordnung selbst.

Die Ordnung war, daß der Herr zu allererst von Kindheit an eingeweiht werden sollte in das Himmlische der Liebe; das Himmlische der Liebe ist die Liebe gegen Jehovah, und die Liebe gegen den Nächsten, und darin die Unschuld selbst, daraus als aus den eigentlichen Lebensquellen fließt alles und jedes. Denn das übrige ist nur Abgeleitetes. Dieses Himmlische wird dem Menschen hauptsächlich im Stande seiner Kindheit bis zum Knabenalter eingeflößt, und zwar ohne Erkenntnisse; denn es fließt ein vom Herrn, und regt an, ehe der Mensch weiß, was Liebe und Anregung ist, wie das erhellen kann aus dem Zustand der Kinder, und hernach aus dem Zustand des ersten Knabenalters; dies sind bei dem Menschen die Überreste, von denen einigemal (die Rede war, und) die vom Herrn eingeflößt und aufbewahrt werden zum Gebrauch seines folgenden Lebens, worüber man sehe Nr. 468, 530, 560, 561, 660, 661.

Der Herr, weil Er geboren wurde wie ein anderer Mensch, wurde auch gemäß der Ordnung ins Himmlische eingeführt, und zwar stufenweise von der Kindheit bis zum Knabenalter, und hernach in Erkenntnisse; wie es sich mit diesem bei Ihm verhielt, wird in diesem Vers beschrieben, und im folgenden vorgebildet durch Abrams Aufenthalt in Ägypten.

1451. Daß "das Aufbrechen gegen den Berg östlich von Bethel", 1. Mose 12/8, bedeute das Fortschreiten des Himmlischen der Liebe, kann erhellen aus der Bedeutung des Berges, sofern er nämlich das Himmlische ist, wie gezeigt worden Nr. 795, 796, und aus der Bedeutung des Ostens (oder Aufgangs), sofern er ist Jehovah selbst in betreff der Liebe, Welcher ist der eigentliche Aufgang, wie auch gezeigt worden Nr. 101 und anderwärts. Sodann aus der Bedeutung von Bethel, sofern es die Erkenntnis des Himmlischen ist.

Das Himmlische wird dem Menschen eingeflößt sowohl ohne Erkenntnisse, als mit Erkenntnissen. Das Himmlische ohne Erkenntnisse von der Kindheit an bis zu seinem Knabenalter, wie soeben oben gesagt worden ist; das Himmlische aber mit Erkenntnissen hernach vom Knabenalter bis zum Erwachsenenalter. Und weil der Herr fortschreiten sollte in Erkenntnisse des Himmlischen, die bezeichnet werden durch Bethel, wird hier gesagt, er brach von da auf gegen den Berg östlich von Bethel.

1452. "Und schlug sein Zelt auf", 1. Mose 12/8, daß dies bedeute das Heilige des Glaubens, kann erhellen aus der Bedeutung des Zeltes, sofern es ist das Heilige der Liebe, folglich das Heilige des Glaubens aus der Liebe, wie früher gezeigt worden ist: Nr. 414. Daß er daselbst sein Zelt "aufschlug" bedeutet, er habe jetzt angefangen.

HG 1453

1453. "Bethel meerwärts und Ai gegen Morgen", 1. Mose 12/8, daß Sein Zustand noch ein dunkler war, nämlich in betreff der Erkenntnisse himmlischer und geistiger Dinge; denn ein anderes ist im Himmlischen sein, und ein anderes in den Erkenntnissen des Himmlischen; die Kinder und Knaben sind mehr als die Erwachsenen im Himmlischen, weil in Liebe gegen die Eltern und in der Liebe gegeneinander, sodann in der Unschuld; die Erwachsenen aber sind mehr als die Kinder und Knaben in den Erkenntnissen desselben, und sehr viele doch nicht im Himmlischen der Liebe.

Ehe der Mensch unterrichtet wird in dem, was zur Liebe und zum Glauben gehört, ist er in einem dunklen Zustand, nämlich in Rücksicht der Erkenntnisse, und dieser Zustand wird hier dadurch beschrieben, daß Bethel meerwärts, d.h. gegen Abend, und Ai gegen Morgen war; durch Bethel werden, wie gesagt, bezeichnet die Erkenntnisse der himmlischen, durch Ai aber die Erkenntnisse der weltlichen Dinge, jene heißen westwärts, wenn sie im Dunklen sind, denn die Abendgegend bezeichnet im Wort das Dunkle; diese heißen ostwärts, wenn sie im Klaren sind, denn der Osten im Vergleich mit dem Westen ist das Klare. Daß Westen und Osten diese Bedeutung haben, ist nicht nötig zu begründen, weil es einem jeden ohne Begründung einleuchtet. Daß aber Bethel die Erkenntnisse der himmlischen Dinge bezeichnet, kann erhellen aus anderen Stellen, in denen Bethel genannt wird im Wort, wie 1. Mose 13/3,4: "daß Abram auf seine Reisen zog vom Mittag bis gen Bethel, bis zu dem Ort, wo sein Zelt war im Anfang zwischen Bethel und zwischen Ai, an den Ort des Altars, den er dort gemacht": wo auf seinen Reisen von Mittag bis gen Bethel bedeutet, das Fortschreiten in das Licht der Erkenntnisse; daher dort nicht gesagt wird, Bethel sei westwärts und Ai ostwärts gewesen.

Von Jakob, wo er die Leiter sah, 1. Mose 28/17,19: "Er sprach: Dies ist nichts anderes, denn das Haus Gottes, und dies die Pforte des Himmels; und er nannte den Namen dieses Ortes Bethel": wo gleichfalls durch Bethel bezeichnet wird die Erkenntnis der himmlischen Dinge; denn der Mensch ist ein Bethel, d.h. ein Haus Gottes, sodann eine Pforte des Himmels, wenn er im Himmlischen der Erkenntnisse ist; wenn der Mensch wiedergeboren wird, so wird er eingeführt durch die Erkenntnisse der geistigen und himmlischen Dinge; wenn er aber wiedergeboren ist, dann ist er eingeführt, und ist im Himmlischen und Geistigen der Erkenntnisse.

1. Mose 35/1,6,7 sprach Gott zu Jakob: "Mache dich auf, steige auf gen Bethel, und wohne daselbst, mache daselbst einen Altar dem Gott, der dir erschienen ist": wo gleichfalls durch Bethel bezeichnet werden die Erkenntnisse. Daß die Lade Jehovahs in Bethel war, und die Söhne Israels dahin kamen und den Jehovah fragten: Richt.20/18,26,27; 1.Sam.7/16; 10/3: bedeutet ähnliches.

Sodann, daß der König von Assyrien einen von den Priestern sandte, die er aus Samaria weggeführt, der sich in Bethel setzte, und sie lehrte, wie sie Jehovah fürchten sollten: 2.Kön.17/27,28.

Amos 7/12,13: "Amaziah sprach zu Amos: Seher, geh, fliehe (dir) ins Land Jehudah, und iß dort Brot, und prophezeie daselbst; und zu Bethel prophezeie hinfort nicht mehr, weil es das Heiligtum des Königs, und das Haus des Königs ist".

Nachdem Jeroboam Bethel entweiht hatte: 1.Kön.12/32; 13/1-8; 2.Kön.23/15; wurde durch Bethel das Gegenteil vorgebildet, wie Hos.10/15; Amos 3/14,15; 4/5-7.

Daß aber Ai die Erkenntnisse der weltlichen Dinge bedeutet, kann auch aus historischen und prophetischen Stellen des Wortes begründet werden, bei Jos.7/2; 8/1-28; Jerem.49/3,4.

1454. "Und er baute daselbst einen Altar dem Jehovah", 1. Mose 12/8, daß dies bedeute die äußere Verehrung seines Vaters aus jenem Zustand heraus, erhellt aus der Bedeutung des Altars, sofern er das Hauptvorbild des Gottesdienstes ist: Nr. 921.

1455. "Und rief an den Namen Jehovahs", 1. Mose 12/8, daß dies bedeute die innere Verehrung seines Vaters aus jenem Zustand heraus, erhellt aus der Bedeutung von anrufen den Namen Jehovahs: Nr. 440.

Daß äußere Verehrung ist: einen Altar dem Jehovah bauen; und innere: den Namen Jehovahs anrufen, kann jedem klar sein.

1456. Vers 9. Und Abram zog gehend und reisend gegen Mittag.

"Und Abram zog gehend und reisend" bedeutet das weitere Fortschreiten;

"gegen Mittag" bedeutet, in Gutes und Wahres hinein, somit in einen lichtvolleren Zustand in betreff des Inwendigen.

1457. "Und Abram zog gehend und reisend", 1. Mose 12/9, (profectus eundo et proficiscendo) daß dies bedeute das weitere Fortschreiten, kann erhellen aus der Bedeutung von gehen und reisen (ier et proficisci); bei den Alten bedeuteten die Reisen, Wanderungen und Pilgerfahrten (itinerea, profectiones et peregrinationes) nichts anderes, daher auch im inneren Sinn nichts anderes im Worte. Hier beginnen die Fortschritte des Herrn in den Erkenntnissen.

Daß der Herr wie ein anderer Mensch auch belehrt worden ist, kann erhellen bei Luk.1/80: "Das Knäblein wuchs und erstarkte im Geist; er war in den Wüsten bis zum Tag Seiner Erscheinung vor Israel".

Luk.2/40: "Der Knabe wuchs und erstarkte am Geist, und ward erfüllt mit Weisheit, und Gnade war über Ihm".

Luk.2/46-49: "Joseph und die Mutter Jesu fanden Ihn nach drei Tagen im Tempel, sitzend inmitten der Lehrer, und ihnen zuhörend, und sie fragend, es staunten alle, die Ihn hörten, ob Seiner Verständigkeit und Seiner Antworten. Als sie Ihn sahen, verwunderte sie sich, Er aber sprach zu ihnen: Warum habt ihr Mich gesucht, wußtet ihr nicht, daß Ich in dem, was Meines Vaters ist, sein muß?". Daß Er damals zwölf Jahre alt war: Luk.2/42.

Luk.2/52: "Weiterhin nahm Jesus zu an Weisheit und Alter, und Gnade bei Gott und den Menschen".

1458. "Gegen Mittag", 1. Mose 12/9, daß dies bedeutet in Gutes und Wahres hinein, somit in einen lichtvollen Zustand in betreff des Inwendigen, erhellt aus der Bedeutung des Mittags; daß der Mittag einen lichtvollen Zustand bedeutet kommt daher, daß es im anderen Leben keine Himmelsgegenden und Zeiten gibt, sondern Zustände, die durch Himmelsgegenden und Zeiten bezeichnet werden. Die Zustände des Verständigen verhalten sich wie die Zustände der Tages- und Jahreszeiten, dann auch wie die der Himmelsgegenden; die Zustände des Tages sind die des Abends, der Nacht, des Morgens und des Mittags; die Zustände des Jahres sind die des Herbstes, des Winters, des Frühlings, des Sommers; und die Zustände der Himmelsgegenden sind die der Sonne gegen Westen, Norden, Osten und Süden; diesen ähnlich sind die Zustände des Verständigen; und, was wunderbar ist, im Himmel sind diejenigen im Licht, die im Zustand der Weisheit und Verständigkeit sind, ganz gemäß dem Zustand, und im höchsten Licht, die im Zustand der höchsten Weisheit und Verständigkeit sind; die Weisheit aber gehört dort der Liebe und Liebtätigkeit an, und die Verständigkeit gehört dem Glauben an den Herrn an. Daß es im anderen Leben ein Licht gibt, mit dem das Weltlicht kaum verglichen werden kann, weiß ich aus vieler Erfahrung, von der, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden (die Rede sein wird). Und weil eine solche Entsprechung des Lichtes und des Verständigen im Himmel stattfindet, so wird im inneren Sinn hier und anderwärts im Worte durch den Mittag nichts anderes bezeichnet: der Mittag bezeichnet hier die Verständigkeit (Einsicht), die erworben wird durch Erkenntnisse; die Erkenntnisse sind himmlische und geistige Wahrheiten, die ebenso viele Ausstrahlungen des Lichtes im Himmel sind, und auch, wie gesagt, sich sichtbar durch das Licht darstellen. Weil der Herr jetzt mit den Erkenntnissen ausgerüstet werden sollte, damit Er auch nach Seinem menschlichen Wesen das Himmelslicht selbst würde, wird hier gesagt: "Er zog gehend und reisend gegen Mittag". Daß der Mittag dieses bezeichnet, kann aus ähnlichem im Wort erhellen, wie bei

Jes.43/6: "Ich will zur Mitternacht sprechen: gib her, und zum Mittag: halte nicht zurück; bring' her Meine Söhne aus der Ferne, und Meine Töchter vom Ende der Erde": die Mitternacht (Norden) für diejenigen, die in Unwissenheit, der Mittag (Süden) für diejenigen, die in den Erkenntnissen sind; die Söhne für die Wahrheiten, und die Töchter für das Gute.

Jes.58/10: "Wenn du dem Hungrigen deine Seele darreichen, und die betrübte Seele sättigen wirst, so wird aufgehen in der Finsternis dein Licht, und dein Dunkel wie der Mittag": dem Hungrigen die Seele darreichen, und die betrübte Seele sättigen, für Gutes der Liebtätigkeit im allgemeinen; aufgehen wird in der Finsternis das Licht, für: es wird ihnen Verständnis des Wahren (werden), und das Dunkel wie der Mittag, für: es wird ihnen die Weisheit des Guten (gegeben werden); der Mittag bedeutet von der Wärme das Gute, von dem Lichte das Wahre.

Hes.40/2: "In Gesichten Gottes brachte Er mich ins Land Israels, und stellte mich auf einen sehr hohen Berg, auf dem wie der Bau einer Stadt gegen Mittag (war)": vom neuen Jerusalem oder dem Reich des Herrn, das, weil im Lichte der Weisheit und Verständigkeit, gegen Mittag ist.

Ps.37/6: "Jehovah wird herausführen wie das Licht deine Gerechtigkeit, und dein Gericht wie den Mittag".

Ps.91/5,6: "Du wirst dich nicht fürchten vor dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeile, der am Tage fliegt, vor der Pest, die im Dunkeln schleicht, vor der Zerstörung, die am Mittag verwüstet": sich nicht fürchten vor der Zerstörung, die am Mittag verwüstet, soviel als vor der Verdammnis, die ausbricht bei denen, die in Erkenntnissen sind und sie verkehren.

Hes.21/2,3: "Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Mittag, und rede (stilla) gegen Mittag, und prophezeie gegen den Wald des Feldes des Mittags, und sprich zum Walde des Mittags, es sollen in ihm verbrannt werden alle Angesichte vom Süden bis zum Norden": der Wald des Mittags für diejenigen, die im Licht der Wahrheiten sind, und dasselbe auslöschen, somit für die, welche innerhalb der Kirche so beschaffen sind.

Dan.8/9,10: "Aus einem von ihnen ging hervor ein kleines Horn, und ward sehr groß dem Mittag zu, und dem Aufgang zu, und der Zierde zu, und wuchs bis zum Heer der Himmel": für die, welche das Gute und die Wahrheiten bekämpfen.

Jerem.13/16,19: "Gebet dem Jehovah, eurem Gott, die Herrlichkeit, ehe Er es finster werden läßt, und ehe sich stoßen eure Füße an den Bergen der Dämmerung, und (indem) ihr Licht erwartet, Er es umsetzen wird in Todesschatten, und in Dunkel; die Städte des Mittags werden verschlossen sein, und niemand, der sie öffnet": die Städte des Mittags für die Erkenntnisse des Wahren und Guten.

Obadja Vers 20: "Die Weggeführten Jerusalems, die zu Sepharad sind, werden erben die Städte des Mittags": die Städte des Mittags gleichfalls für Wahres und Gutes, somit für das Wahre und Gute selbst, dessen Erben sie werden sollen: es wird dort gehandelt vom Reich des Herrn.

Daß Abram fortzog gehend und reisend gegen Mittag bedeutet, wie gesagt, das Fortschreiten des Herrn in Gutes und Wahres, somit in einen lichtvollen Zustand in Rücksicht des Inwendigen: damit verhält es sich so, daß die Erkenntnisse es sind, die den Weg öffnen zur Anschauung des Himmlischen und Geistigen; durch die Erkenntnisse wird dem inneren Menschen der Weg geöffnet zum äußeren, in dem die aufnehmenden Gefäße sind, deren es so viele gibt, als Erkenntnisse des Guten und Wahren sind; in diese als in seine Gefäße fließt das Himmlische ein.

1459. Vers 10: Und es war Hunger im Lande, und Abram stieg hinab nach Ägypten, dort (als Fremder) sich aufzuhalten; weil schwer der Hunger (war) im Lande.

"Und es war Hunger im Lande" bedeutet den Mangel an Erkenntnissen, der noch beim Herrn statthatte, als Er noch ein Knabe war;

"und Abram stieg nach Ägypten" bedeutet Unterricht in den Erkenntnissen aus dem Wort; Ägypten ist die Wissenschaft der Erkenntnisse;

"als Fremder sich aufzuhalten" heißt, belehrt werden;

"weil schwer der Hunger (war) im Lande" bedeutet großen Mangel bei Seinem äußeren Menschen.

1460. "Und es war Hunger im Lande", 1. Mose 12/10, daß dies bedeute den Mangel an Erkenntnissen, den der Herr noch hatte, als Er ein Knabe war, erhellt aus dem früher Gesagten: die Erkenntnisse beim Menschen kommen im Knabenalter durchaus nicht von innen heraus, sondern von den Gegenständen der Sinne, hauptsächlich vom Gehör; denn es sind, wie gesagt, beim äußeren Menschen aufnehmende Gefäße, welche die des Gedächtnisses heißen, diese werden gebildet durch Erkenntnisse, wie jedem bekannt sein kann, während der innere Mensch einfließt und Beistand leistet, folglich werden die Erkenntnisse erlernt und dem Gedächtnis eingepflanzt gemäß dem Einfluß des inneren Menschen. So war es auch beim Herrn, da Er noch ein Knabe war, denn Er wurde geboren wie ein anderer Mensch, und unterrichtet wie ein anderer, aber das Innere war bei Ihm das Himmlische, das die Gefäße zubereitete, daß die Erkenntnisse aufgenommen, und daß die Erkenntnisse nachher Gefäße zur Aufnahme des Göttlichen werden möchten; das Innere bei Ihm war göttlich von Jehovah, Seinem Vater, das Äußere war menschlich von Maria, Seiner Mutter: hieraus kann erhellen, daß beim Herrn ebenso wie bei anderen Menschen in Seinem äußeren Menschen im Knabenalter Mangel an Erkenntnissen war. Daß der Hunger den Mangel an Erkenntnissen bedeutet, erhellt aus dem Wort anderwärts, wie bei

Jes.5/12,13: "Auf das Werk Jehovahs sehen sie nicht, und das Tun Seiner Hände schauen sie nicht, darum muß ins Elend wandern Mein Volk, um der Nichterkenntnis willen, und seine Herrlichkeit sind Hungers Sterbende, und seine Menge verschmachtet vor Durst": Hungers sterbend für Mangel an himmlischen Erkenntnissen, die Menge verschmachtend vor Durst für Mangel an geistigen Erkenntnissen.

Jerem.5/12,13: "Sie haben gelogen gegen Jehovah und gesagt, Er ist nicht, und nicht wird über uns kommen Unglück, und Schwert und Hunger werden wir nicht sehen; und die Propheten werden zu Wind werden, und das Wort haben sie nicht": Schwert und Hunger für: Erkenntnisse des Wahren und Guten beraubt werden; die Propheten für die, welche lehren, und das Wort nicht in sich haben; daß vom Schwert und Hunger aufgerieben werden heißt: der Erkenntnisse des Wahren und Guten beraubt werden, und daß sie (Mittel) der Verödung seien, das Schwert in betreff des Geistigen, der Hunger in betreff des Himmlischen, erhellt hin und wieder im Wort, z.B. bei Jerem.14/13-16,18; Jerem.Klagel.4/9 und anderwärts; wie bei

Hes.5/16,17: "Auch Hunger werde Ich über euch häufen, und euch zerbrechen den Stab des Brotes; und werde senden über euch Hunger und böses Wild, und sie werden dich kinderlos machen, und das Schwert werde Ich über dich bringen": Hunger für Beraubung (in Rücksicht) der himmlischen Erkenntnisse, oder der Erkenntnisse des Guten, woraus Falsches und Böses.

Ps.105/16: "Und Er rief Hunger über das Land, allen Stab des Brotes zerbrach Er": den Stab des Brotes zerbrechen, für: der himmlischen Nahrung beraubt werden; denn das Leben der guten Geister und Engel wird durch keine andere Speise erhalten, als durch die Erkenntnisse des Guten und Wahren, und durch das Gute und Wahre selbst, daher die Bedeutung des Hungers und des Brotes im inneren Sinn.

Ps.107/9: "Er sättigte die schmachtende Seele, und die hungrige Seele füllte Er mit Gutem": für die, welche Verlangen nach Erkenntnissen haben.

Jerem.Klagel.2/19: "Hebe empor deine Hände ob der Seele deiner Kinder, die vor Hunger verschmachten an allen Straßenecken": der Hunger für den Mangel an Erkenntnissen, die Straßen für die Wahrheiten.

Hes.34/28,29: "Sie werden sicher wohnen, und niemand wird sie schrecken, und Ich werde ihnen eine Pflanze aufwachsen lassen zum Namen, und sie werden nicht mehr durch Hunger weggerafft werden im Lande", für: sie sollen nicht mehr um die Erkenntnisse des Guten und Wahren gebracht werden.

Joh.Offenb.7/16: "Sie werden nicht mehr hungern, und nicht mehr dürsten": vom Reich des Herrn, wo man Überfluß hat an allen himmlischen Erkenntnissen und Gütern, was (soviel) ist (als) nicht hungern, und an geistigen Erkenntnissen und Wahrheiten, was (soviel) ist (als) nicht dürsten.

Ebenso sagte der Herr bei Joh.6/35: "Ich bin das Brot des Lebens, wer zu Mir kommt, wird nicht hungern, und wer an Mich glaubt, wird niemals dürsten".

Luk.6/21: "Selig die ihr nun hungert, denn ihr werdet gesättigt werden".

Luk.1/53: "Die Hungrigen hat Er gefüllt mit Gütern": wo von himmlisch Gutem und dessen Erkenntnissen (die Rede ist).

Daß Hunger bedeutet Mangel an Erkenntnissen, wird deutlich gesagt bei Amos 8/11,12: "Sieh, Tage kommen, da Ich Hunger senden werde ins Land, nicht Hunger nach Brot, und nicht Durst nach Wasser, sondern zu hören die Worte Jehovahs".

1461. "Und Abram stieg hinab nach Ägypten, dort sich als Fremder aufzuhalten", 1. Mose 12/10, daß dies den Unterricht in den Erkenntnissen aus dem Worte bezeichne, erhellt aus der Bedeutung Ägyptens, und aus der Bedeutung von sich (in der Fremde) aufhalten. Daß Ägypten die Wissenschaft der Erkenntnisse bedeute, und sich in der Fremde aufhalten unterrichtet werden, wird man im gleich Folgenden sehen.

Daß der Herr wie ein anderer Mensch im Knabenalter unterrichtet wurde, erhellt aus jenen Stellen bei Lukas, die zum vorhergehenden 9. Vers Nr. 1457 angeführt worden sind, sodann aus demjenigen, was zuvor gleich oben gesagt worden vom äußeren Menschen, der nicht anders zur Entsprechung und Übereinstimmung mit dem inneren Menschen gebracht werden kann, als durch Erkenntnisse. Der äußere Mensch ist fleischlich und sinnlich, und nimmt nichts Himmlisches und Geistiges an, wenn nicht ihm als dem Boden Erkenntnisse eingepflanzt werden; die himmlischen Dinge können in diesen ihre aufnehmenden Gefäße haben; aber die Erkenntnisse müssen aus dem Worte sein. Die Erkenntnisse aus dem Worte sind so beschaffen, daß sie offen sind vom Herrn selbst her; denn das Wort selbst ist aus dem Herrn durch den Himmel, und in allen und jeden Teilen desselben ist das Leben des Herrn, obwohl es in seiner äußeren Gestalt nicht so erscheint.

Hieraus kann erhellen, daß der Herr im Knabenalter Sich keine anderen Kenntnisse verschaffen wollte als die des Wortes, das Ihm, wie gesagt, offen war, von Seinem Vater Jehovah selbst her, mit Dem Er vereinigt und eins werden sollte; und zwar um so mehr, weil nichts im Worte gesagt ist, das nicht auf Ihn im Innersten sich bezöge, und das nicht zuvor von Ihm gekommen wäre; denn (Sein) menschliches Wesen war nur eine Zugabe zu Seinem göttlichen (Wesen), das von Ewigkeit war.

1462. Daß Ägypten die Wissenschaft der Erkenntnisse in Beziehung auf den Herrn sei, hingegen die Wissenschaft im allgemeinen in Beziehung auf alle anderen Menschen, kann erhellen aus der Bedeutung desselben im Worte, wovon schon einige Male früher, und insbesondere Nr. 1164, 1165, (die Rede war). In Ägypten nämlich war die Alte Kirche, wie in mehreren anderen Gegenden, Nr. 1238, und weil dort die Kirche war, standen auch die Wissenschaften daselbst mehr als anderswo im Flor (in Blüte); daher durch Ägypten die Wissenschaft bezeichnet worden ist; nachdem sie aber durch die Wissenschaften in die Mysterien des Glaubens hatten eindringen und so aus eigener Macht erforschen wollen, ob die göttlichen Geheimnisse sich so verhalten, da wurde es (Ägypten) magisch, und durch Ägypten wurde bezeichnet Wißtümliches, das (die Wahrheit) verkehrt; wovon dann Falsches und aus diesem Böses. Wie dies erhellt bei Jes.19/11.

Daß durch Ägypten bezeichnet werden nützliche Wissenschaften, so hier die Wissenschaft der Erkenntnisse, die dem Himmlischen und Geistigen zu Gefäßen dienen kann, mag aus folgenden Stellen im Wort erhellen:

Jes.19/13: "Sie haben verführt Ägypten, den Eckstein der Stämme": wo es genannt wird der Eckstein der Stämme, der zur Stütze dienen sollte den Dingen des Glaubens, die durch die Stämme bezeichnet werden.

Jes.19/18-22: "An jenem Tage werden fünf Städte sein im Land Ägypten, redend mit der Lippe Kanaans, und schwörend dem Jehovah Zebaoth, Ir-Cheres (Sonnenstadt) wird gesagt werden zu jeder. An jenem Tage wird sein ein Altar dem Jehovah inmitten des Landes Ägypten, und eine Standsäule neben seiner Grenze für Jehovah, und wird sein zum Zeichen und zum Zeugen für den Jehovah Zebaoth im Land Ägypten, denn sie werden schreien zu Jehovah wegen der Unterdrücker, und Er wird ihnen senden einen Retter und Fürsten, und wird sie befreien, und bekannt wird Jehovah werden Ägypten, und es werden die Ägypter erkennen den Jehovah an jenem Tag, und werden Opfer und Mincha bringen, und ein Gelübde geloben dem Jehovah, und es bezahlen: und schlagen wird Jehovah sehr Ägypten, und heilen, und sie werden wiederkehren zu Jehovah, und Er wird sich von ihnen erbitten lassen, und sie heilen": wo im guten Sinn von Ägyptern (die Rede ist), für die, welche im Wißtümlichen sind, oder (in) natürlichen Wahrheiten, die Gefäße geistiger Wahrheiten sind.

Jes.19/23-25: "An jenem Tage wird ein Pfad sein von Ägypten nach Aschur, und Aschur wird nach Ägypten kommen, und Ägypten nach Aschur, und die Ägypter werden Aschur dienen. An jenem Tage wird Israel der dritte sein für Ägypten und für Aschur, ein Segen inmitten des Landes, das segnen wird Jehovah Zebaoth, sprechend: Gesegnet sei Mein Volk Ägypten, und Meiner Hände Werk Aschur, und Mein Erbe Israel": wo durch Ägypten bezeichnet wird die Wissenschaft natürlicher Wahrheiten, durch Aschur die Vernunft oder das Vernünftige, durch Israel die geistigen Dinge, die (so) aufeinanderfolgen, daher es heißt, daß an jenem Tage ein Pfad sein werde von Ägypten nach Aschur, und Israel werde das dritte sein für Ägypten und Aschur.

Hes.27/7: "Byssus in Stickerei aus Ägypten war dein Segel, damit es dir zu Zeichen sein möchte": wo von Tyrus (die Rede ist), durch das bezeichnet wird der Besitz von Erkenntnissen; Byssus mit Stickerei für die Wahrheiten der Wissenschaften, die dienen; das Wißtümliche, weil es Sache des äußeren Menschen ist, muß dienen dem Inneren.

Hes.29/13,14: "So sprach der Herr Jehovih, vom Ende von vierzig Jahren an werde Ich sammeln Ägypten aus den Völkern, wohin sie zerstreut waren, und will zurückbringen die Gefangenschaft Ägyptens": für ähnliches, das über Jehudah und Israel hin und wieder gesagt wird, daß sie aus den Völkern gesammelt und aus der Gefangenschaft zurückgeführt werden sollen.

Sach.14/17,18: "Und es wird geschehen, wer nicht hinaufziehen wird von den Familien der Erde gen Jerusalem, anzubeten den König Jehovah Zebaoth, über solche wird nicht der Regen kommen, und wenn die Familie Ägyptens nicht hinaufziehen, und nicht kommen wird": auch im guten Sinn von Ägypten, durch das ähnliches bezeichnet wird.

Daß die Wissenschaft oder menschliche Weisheit bezeichnet wird durch Ägypten, kann auch erhellen bei Dan.11/43, wo die Wissenschaften himmlischer und geistiger Dinge genannt werden, verborgene Schätze und Gold und Silber, sodann Kostbarkeiten Ägyptens. Und von Salomo heißt es: "Seine Weisheit sei vielfacher gewesen als die Weisheit aller Söhne des Aufgangs, und als alle Weisheit der Ägypter": 1.Kön.5/10. Das Haus, das von Salomo für die Tochter Pharaos erbaut wurde, bildete auch nichts anderes vor: 1.Kön.7/8-51.

Daß der Herr, als Kind, nach Ägypten gebracht wurde, bedeutete auch nichts anderes, als was hier durch Abram (bezeichnet wird), und zugleich (geschah es auch), damit Er alles erfüllen möchte, was auf Ihn vorgebildet worden war. Die Wanderung Jakobs und seiner Söhne nach Ägypten bildete im innersten Sinne auch nichts anderes vor, als des Herrn ersten Unterricht in den Erkenntnissen aus dem Wort, wie auch aus dem Folgenden sich ergibt; vom Herrn heißt es bei

Matth.2/13-15,19-21: "Der Engel des Herrn erschien im Traum dem Josef und sprach: "Wach auf und nimm den Knaben und Seine Mutter und fliehe nach Ägypten, und bleibe daselbst bis ich dir sagen werde; er wachte auf, nahm den Knaben und Seine Mutter bei Nacht, und entwich nach Ägypten und war dort bis zum Tode des Herodes, auf daß erfüllet würde, was gesagt ist durch den Propheten, wenn er spricht: Aus Ägypten habe Ich Meinen Sohn gerufen; worüber es bei Hos.11/1, also heißt: "Als Israel ein Knabe war, da liebte Ich Ihn, und aus Ägypten rief Ich Meinen Sohn": hieraus erhellt, daß durch den Knaben Israel der Herr verstanden wird; und Sein Unterrichtetwerden als Knabe, durch die Worte: Aus Ägypten rief Ich Meinen Sohn.

Hos.12/13,14: "Durch einen Propheten führte Jehovah den Israel herauf aus Ägypten, und durch einen Propheten wurde er gehütet": wo ebenfalls durch Israel verstanden wird der Herr; durch den Propheten wird bezeichnet einer der das lehrt, somit die Lehre der Erkenntnisse.

Ps.80/8,9: "Gott Zebaoth führe uns zurück, und laß leuchten Deine Angesichte, und wir werden gerettet werden, einen Weinstock hast du aus Ägypten kommen lassen, hast vertrieben die Völkerschaften, und ihn gepflanzt": wo auch (die Rede ist) vom Herrn, Der genannt wird ein Weinstock aus Ägypten in betreff der Erkenntnisse, in denen Er unterrichtet wurde.

1463. Daß pilgern (sich im Ausland aufhalten) bedeute unterrichtet werden, kann erhellen aus der Bedeutung von Pilgern (peregrinari) im Worte, sofern sie ist unterrichtet werden, und zwar darum, weil das Pilgern und Wandern, oder das Fortgehen von einem Ort an den anderen im Himmel nichts anderes ist, als eine Veränderung des Zustandes, wie früher gezeigt worden: Nr. 1376, 1379; sooft daher im Worte vorkommt ein Reisen, Pilgern und Versetztwerden von einem Ort an den anderen, kommt den Engeln nichts anderes vor als eine Zustandsveränderung, die bei ihnen stattfindet. Die Zustandsveränderungen betreffen sowohl die Gedanken als die Neigungen: die Zustandsveränderungen der Gedanken sind Erkenntnisse, die in der Geisterwelt sich darstellen durch Belehrungen, und dies war auch der Grund, warum die Menschen der Ältesten Kirche, weil sie Gemeinschaft hatten mit dem Engelshimmel, beim Pilgern nichts anderes inne wurden. So bedeutet hier (1. Mose 12/10) daß "Abram hinabstieg nach Ägypten, um da sich (als Fremder) aufzuhalten", nichts anderes, als das Unterrichtetwerden des Herrn; gleiche Bedeutung hat das Hinabziehen Jakobs und seiner Söhne nach Ägypten, wie bei

Jes.52/4: "So sprach der Herr Jehovih: Nach Ägypten zog hinab Mein Volk im Anfang, daselbst sich aufzuhalten, und Aschur hat für nichts es unterdrückt": wo Aschur für die Vernünfteleien (steht): darum wurden auch diejenigen, die in der jüdischen Kirche unterrichtet wurden, genannt Fremdlinge, die sich in ihrer Mitte aufhalten, in Beziehung auf welche geboten war, daß sie ebenso gehalten werden sollten, wie die Eingeborenen: 2. Mose 12/48,49; 3. Mose 24/22; 4. Mose 15/13-16,26,29; 19/10; wovon es heißt bei

Hes.47/21-23: "Ihr sollt dies Land unter euch verteilen nach den Stämmen Israels, und es soll geschehen, nach dem Los sollt ihr als Erbe teilen zwischen euch und den Fremdlingen, die sich in eurer Mitte aufhalten, und sie sollen euch sein wie der Eingeborene unter den Söhnen Israels, mit euch sollen sie das Los werfen über das Erbe inmitten der Stämme Israels, und es soll geschehen in dem Stamme, bei dem der Fremdling sich aufgehalten hat, daselbst sollt ihr geben sein Erbe": wo vom neuen Jerusalem, oder vom Reich des Herrn (die Rede ist); unter den Fremdlingen, die sich daselbst aufhalten, werden diejenigen verstanden, die sich unterrichten lassen, mithin die Heiden; daß sie für die (stehen), die unterrichtet werden, erhellt daraus, daß es heißt: in dem Stamm, bei dem er sich aufhält, sollte ihm eine Erbschaft gegeben werden; die Stämme für das, was Sache des Glaubens ist.

Durch das Pilgern (oder Wallen, peregrinari) wird auch ähnliches bezeichnet wie durch das Reisen und Wohnen, durch das Reisen die Weise und Ordnung des Lebens, und durch wohnen leben, wovon früher Nr. 1293; daher auch das Land Kanaan genannt wird das Land der Wallfahrten Abrahams, Jischaks und Jakobs, 1. Mose 28/4; 36/7; 37/1; 2. Mose 6/4 und Jakob sprach zu Pharao: "Die Tage der Jahre meiner Wallfahrten, wenig und böse sind gewesen die Tage der Jahre meines Lebens, und haben nicht erreicht die Tage der Jahre des Lebens meiner Väter, in den Tagen ihrer Pilgerfahrten": 1. Mose 47/9, wo die Wallfahrt für das Leben und die Unterweisung steht.

1464. "Weil schwer der Hunger war im Lande", 1. Mose 12/10, daß dies bedeute großen Mangel bei Seinem äußeren Menschen, erhellt aus der Bedeutung des Hungers oben in diesem Vers. Der Geheimnisse, die hier enthalten sind, sind zu viele, als daß sie in der Kürze angegeben werden könnten.

Der Herr hatte ein größeres Lernvermögen als jeder andere Mensch; weil Er aber in den himmlischen Dingen früher zu unterrichten war als in den geistigen, während es bei anderen Menschen nicht so ist, darum wird dies angeführt; auch aus dem Grund, weil ein Erbübel von der Mutter her in Seinem äußeren Menschen war, gegen das Er kämpfen und das Er überwinden sollte; außer unzähligen anderen.

1465. Vers 11: Und es geschah, als er nahe daran war, in Ägypten anzukommen, da sprach er zu Sarai, seinem Weibe, siehe doch, ich weiß, daß du ein Weib schön von Ansehen bist.

"Und es geschah, als er nahe daran war, in Ägypten anzukommen" bedeutet, als Er anfing zu lernen; Ägypten ist die Wissenschaft der Erkenntnisse;

"da sprach er zu Sarai, seinem Weibe" bedeutet, Er habe so gedacht von den Wahrheiten, denen die himmlischen Dinge beigesellt sind; das Weib Sarai ist das Wahre, das beigesellt war den himmlischen Dingen, die sich bei dem Herrn befanden;

"siehe doch, ich weiß, daß du ein Weib schön von Ansehen bist" bedeutet, daß das Wahre aus himmlischem Ursprung lieblich sei.

1466. "Und es geschah, als er nahe daran war, in Ägypten anzukommen", 1. Mose 12/11, daß dies bedeute, als Er anfing zu lernen, erhellt aus der Bedeutung Ägyptens, sofern es die Wissenschaft der Erkenntnisse ist; wenn also vom Hinnahen zu dieser die Rede ist, so kann es nichts anderes bedeuten.

1467. Daß Ägypten die Wissenschaft der Erkenntnisse ist, erhellt aus dem, was bei dem vorhergehenden Vers über Ägypten gesagt und gezeigt worden ist.

1468. "Da sprach er zu Sarai, seinem Weibe", 1. Mose 12/11, daß dies bedeutet, er habe so von den Wahrheiten gedacht, denen die himmlischen Dinge beigesellt sind, erhellt aus der Bedeutung von Sarai, wenn sie Weib (Abrams) genannt wird; Eheweib bedeutet im inneren Sinn des Wortes nichts anderes als das mit dem Guten verbundene Wahre; denn die Verbindung des Wahren mit dem Guten verhält sich nicht anders als wie eine Ehe; wenn der Gatte (maritus) im Wort genannt wird, dann bedeutet der Gatte das Gute, und das Weib (oder die Gattin, uxor) das Wahre, aber wenn nicht der Gatte genannt, sondern gesagt wird der Mann (vir), dann bezeichnet er das Wahre, und das Weib das Gute, und zwar konsequent allenthalben im Wort, wie dies auch früher, Nr. 915, gesagt worden ist: hier, weil Abram (als Gatte) genannt ist, bedeutet das Weib Sarai das Wahre: zu dem Weibe sagen heißt also im inneren Sinn, so denken von den Wahrheiten, mit denen die himmlischen Dinge verbunden sind.

Es ist wahre Geschichte, daß Abram so zu seinem Weibe gesagt hat, als er nach Ägypten reiste, aber wie gesagt, alle Geschichten des Wortes sind vorbildend und alle Worte sind bezeichnend; es sind keine andere Geschichten, und in keiner anderen Ordnung, und keine andere Worte und Ausdrücke angeführt worden, als solche, die im inneren Sinn jene Geheimnisse ausdrücken.

1469. Daß das Weib Sarai das den himmlischen Dingen, die beim Herrn waren, beigesellte Wahre sei, erhellt aus demjenigen, was soeben über die Bedeutung des Weibes Sarai gesagt worden ist. Daß gesagt wird das den himmlischen Dingen beigesellte Wahre, geschieht darum, weil alles Wahre beim Herrn (schon) vorher (da) war; das Himmlische hat bei sich das Wahre, das eine ist unzertrennlich vom anderen, wie das Licht von der Flamme, aber es war verborgen in Seinem inneren Menschen, der göttlich (war); die wißtümlichen Dinge und die Erkenntnisse, die Er erlernte, sind nicht Wahres oder Wahrheiten, sondern sind nur die aufnehmenden Gefäße; wie denn alles, was im Gedächtnis des Menschen ist, nichts weniger als Wahres ist, obwohl es so genannt wird, sondern in ihnen, als in den Gefäßen, ist das Wahre; diese Gefäße mußten durch Unterricht in den Erkenntnissen aus dem Wort vom Herrn gebildet, oder vielmehr aufgeschlossen werden, damit nicht allein Himmlisches ihnen eingeflößt, sondern damit (sie selbst) auch himmlisch, somit göttlich würden; denn der Herr verband das göttliche Wesen mit dem menschlichen, damit Sein Menschliches auch göttlich werde.

1470. Daß "siehe doch, ich weiß, daß du ein Weib schön von Ansehen bist", 1. Mose 12/11, bedeute, das Wahre aus himmlischem Ursprung sei lieblich, kann erhellen aus der Bedeutung des Weibes, schön von Ansehen.

Alles Wahre, das himmlisch ist, oder das aus Himmlischem erzeugt wird, ist Seliges im inneren Menschen, und Angenehmes im äußeren, nicht anders wird das Wahre bei den himmlischen Engeln empfunden (percipitur); ganz anders, wenn es nicht aus himmlischem Ursprung ist; es gibt zweierlei Seliges im inneren Menschen, dem zweierlei Angenehmes im äußeren Menschen entspricht, das eine ist das des Guten, das andere ist das des Wahren; das himmlisch Selige und Angenehme ist das des Guten, das geistig Selige und Angenehme ist das des Wahren; es ist auch bekannt, daß das Wahre selbst Seligkeit und Freude (jucunditatem) mit sich führt, eine wesentliche aber alsdann, wenn es aus dem Himmlischen stammt, infolgedessen das Wahre selbst auch himmlisch wird, und genannt wird das himmlisch Wahre; und es ist vergleichsweise wie das Licht der Sonne zur Frühlingszeit, das in seinem Schoß Wärme hat, von der alles auf der Erde belebt, und gleichsam beseelt wird; jenes himmlisch Wahre ist das Schöne selbst, oder die Schönheit selbst. Dieses Wahre ist es, das hier heißt: ein Weib schön von Ansehen. Welche Geheimnisse dies außerdem in sich schließt, wird aus dem Folgenden klar werden.

1471. Vers 12: Und es wird geschehen, wenn dich sehen werden die Ägypter, so werden sie sagen, sein Weib ist diese, und werden mich töten, und dich leben lassen.

"Und es wird geschehen, wenn dich sehen werden die Ägypter" bedeutet die Wissenschaft der Erkenntnisse, die beschrieben wird, wie sie beschaffen ist, wenn sie (nämlich die Ägypter) die himmlischen Erkenntnisse sehen;

"so werden sie sagen, sein Weib ist diese" bedeutet, sie werden dieselben (die Erkenntnisse) himmlisch nennen;

"und werden mich töten, und dich leben lassen" bedeutet, sie würden um das Himmlische sich nichts bekümmern, sondern lediglich nur um die Erkenntnisse, die sie erlangen würden.

1472. "Und es wird geschehen, wenn dich sehen werden die Ägypter", 1. Mose 12/12, daß dies bedeute die Wissenschaft der Erkenntnisse, die beschrieben wird, wie beschaffen sie ist, wenn sie die himmlischen Erkenntnisse sehen, kann erhellen aus der Bedeutung Ägyptens, sofern es die Wissenschaft der Erkenntnisse ist, wie früher gezeigt worden; und daher, was (die Worte) bedeuten: "wenn sehen werden die Ägypter", nämlich daß sie (die Wissenschaft) so ist, wie in diesem Vers beschrieben wird; die Wissenschaft der Erkenntnisse bringt dies mit sich, und es ist etwas Natürliches, das sie in sich hat. Es zeigt sich auch bei den Knaben, wenn sie zuerst anfangen zu lernen, nämlich je tiefer es ist (was sie lernen), desto mehr begehren sie, und wenn sie hören, daß es Himmlisches und Göttliches ist, noch mehr. Aber diese Lust (hoc jucundum) ist eine natürliche und entsteht aus der Begierde, die im äußeren Menschen ist. Diese Begierde macht bei anderen Menschen, daß sie ihre Lust nur setzen in die Wissenschaft der Erkenntnisse, ohne einen anderen Zweck; während doch die Wissenschaft der Erkenntnisse nichts anderes ist, als etwas Werkzeugliches zum Zweck eines Nutzens, daß sie nämlich dem Himmlischen und Geistigen zu Gefäßen dienen sollen; und dann erst, wenn sie hierzu dienen, haben sie einen Nutzen und empfangen ihren Lustreiz von dem Nutzen.

Einem jeden kann, wenn er aufmerkt, einleuchten, daß die Wissenschaft der Erkenntnisse an sich keinen anderen Endzweck hat, als daß der Mensch vernünftig werde, und infolgedessen geistig, und endlich himmlisch, und durch sie sein äußerer Mensch verbunden werde mit dem inneren: wenn dies geschieht, ist sie in ihrer eigentlichen Nutzwirkung: der innere Mensch hat sein Absehen auf nichts als auf Nutzwirkungen. Um jenes Endzwecks willen flößt der Herr auch die Lust ein, welche das Knaben- und das Jünglingsalter in den Wissenschaften empfindet. Wenn aber der Mensch anfängt, die Lust bloß ins Wissen zu setzen, so ist es eine leibliche Begierde, die ihn hinnimmt, und inwieweit sie ihn hinnimmt, oder er seine Lust bloß ins Wissen setzt, insoweit entfernt er sich vom Himmlischen, und insoweit verschließt sich das Wißtümliche gegen den Herrn und wird materiell. Je mehr aber das Wißtümliche erlernt wird um des Nutzzwecks willen, z.B. um der menschlichen Gesellschaft, um der Kirche des Herrn auf Erden, um des Reiches des Herrn in den Himmeln willen, und mehr noch um des Herrn willen, desto mehr wird es aufgeschlossen. Daher auch die Engel, die in der Wissenschaft aller Erkenntnisse sind, und zwar in einer solchen, daß kaum der zehntausendste Teil davon zum vollen Verständnis des Menschen gebracht werden kann, dennoch die Wissenschaften für nichts achten im Vergleich mit dem Nutzen.

Hieraus kann erhellen, was bezeichnet wird durch das: "wenn dich sehen werden die Ägypter, so werden sie sagen, sein Weib ist diese und werden mich töten und dich leben lassen". Weil dies der Herr als Knabe wußte und so dachte, ist dies gesagt worden, nämlich wenn er sich von der bloßen Begierde nach der Wissenschaft der Erkenntnisse hinnehmen ließe, dann wäre die Wissenschaft von der Art, daß sie um das Himmlische sich nichts bekümmern würde, sondern nur um die Erkenntnisse, welche die Wißbegierde hinnehmen würde: hierüber folgt noch mehreres.

1473. "So werden sie sagen, sein Weib ist diese", 1. Mose 12/12, bedeutet, sie werden sie (die Erkenntnisse) himmlisch nennen, erhellt aus der Bedeutung des Weibes, daß es nämlich das dem Himmlischen beigesellte Wahre ist, daher "sein Weib ist diese", soviel ist als, es sei himmlisch.

1474. "Und werden mich töten, und dich leben lassen", 1. Mose 12/12, daß dies bedeutet, sie würden um das Himmlische sich nichts bekümmern, sondern lediglich nur um die Erkenntnisse, erhellt aus dem, was soeben gesagt worden ist.

1474_. Vers 13: Sage doch, meine Schwester (seiest) du, darum, daß es mir gut gehe um deinetwillen, und meine Seele lebe um deinethalben.

"Sage doch, meine Schwester seiest du" bedeutet das Verstandeswahre (intellectuale verum), welches ist die Schwester;

"darum, daß es mir gut gehe um deinetwillen" bedeutet, so könne das Himmlische nicht verletzt werden;

"und meine Seele lebe um deinethalben" bedeutet, so könne das Himmlische gerettet werden.

1475. Daß (die Worte): "sage doch, meine Schwester seiest du", 1. Mose 12/13, bedeuten das Verstandeswahre, das die Schwester ist, kann erhellen aus der Bedeutung der Schwester, sofern sie das Verstandeswahre ist, während das himmlisch Wahre das Weib ist; über welche Bedeutung derselben im Folgenden. Damit verhält es sich so:

Die Wissenschaft ist von der Art, daß sie nichts lieber begehrt, als sich ins Himmlische einzudrängen und dasselbe zu erforschen. Dies ist aber gegen die Ordnung; denn so verletzt sie das Himmlische; die eigentliche Ordnung ist, daß das Himmlische durch das Geistige eindringe ins Vernünftige und so ins Wißtümliche, und dasselbe sich anpasse; wird diese Ordnung nicht beobachtet, so (erlangt man) durchaus keine Weisheit. Es sind hierin auch enthalten jene Geheimnisse, wie der Herr von Seinem Vater aller Ordnung gemäß unterrichtet wurde, und somit, wie Sein äußerer Mensch mit dem inneren verbunden, das ist wie Sein äußerer Mensch ebenso wie der innere göttlich gemacht, und Er so in Rücksicht auf beiderlei Wesen Jehovah wurde; dies geschah durch Erkenntnisse, welche die Mittel sind; ohne Erkenntnisse, als die Mittel, kann der äußere Mensch nicht einmal ein Mensch werden.

1476. "Darum daß es mir gut gehe um deinetwillen", 1. Mose 12/13, daß dies bedeute, so könne das Himmlische nicht verletzt werden, erhellt aus dem, was oben gesagt worden ist; denn, wie früher einige Male gesagt worden ist, die Ordnung ist, daß das Himmlische einfließe ins Geistige, das Geistige ins Vernünftige, und dieses ins Wißtümliche. Wenn diese Ordnung ist, dann wird vom Himmlischen sich angepaßt das Geistige, vom Geistigen das Vernünftige, und von diesem das Wißtümliche. Das Wißtümliche im allgemeinen wird alsdann das letzte Gefäß, oder, was dasselbe ist, die wißtümlichen (Wahrheiten) im besonderen und einzelnen werden die letzten Gefäße, die den vernünftigen entsprechen, die vernünftigen den geistigen und die geistigen den himmlischen. Wenn solche Ordnung ist, dann kann das Himmlische nicht verletzt werden; außerhalb dieser Ordnung wird es verletzt.

Weil hier im inneren Sinn gehandelt wird von dem Unterrichtetwerden des Herrn, so wird hier beschrieben, wie Er fortgeschritten sei.

1477. Daß (die Worte) "meine Seele lebe um deinethalben", 1. Mose 12/13, bedeuten, so könnte das Himmlische gerettet werden, kann erhellen aus der Bedeutung der Seele, sofern sie nämlich das Himmlische ist, denn dieses ist die eigentliche Seele, weil das eigentliche Leben. Hieraus erhellt, was (die Worte) bedeuten: "auf daß meine Seele lebe deinethalben".

Aus dem Folgenden wird erhellen, daß die himmlischen oder göttlichen Dinge dem Herrn nicht so beigegeben worden sind, daß sie ein Wesen ausmachten, ehe denn Er Versuchungen aushielt, und so das von der Mutter her ererbte Böse austrieb. Hier und in den folgenden Versen wird (nur) beschrieben, wie unterdessen das Himmlische selbst nicht verletzt, sondern gerettet worden sei.

1478. Vers 14: Und es geschah, als Abram nach Ägypten kam, da sahen die Ägypter das Weib, daß sie sehr schön (war).

"Und es geschah, als Abram nach Ägypten kam" bedeutet, als der Herr anfing unterrichtet zu werden;

"da sahen die Ägypter das Weib, daß sie sehr schön war" bedeutet die Wissenschaft der Erkenntnisse, als so beschaffen, daß sie sich selbst sehr wohlgefällt.

1479. "Und es geschah, als Abram nach Ägypten kam", 1. Mose 12/14, daß dies bedeute, als der Herr anfing unterrichtet zu werden, erhellt aus der Vorbildung Abrams, sofern es nämlich im inneren Sinn der Herr als Knabe ist, und aus der Bedeutung Ägyptens, sofern es die Wissenschaft der Erkenntnisse ist, wie 1. Mose 12/10 gezeigt worden ist. Hieraus ist offenbar, daß nach Ägypten kommen heißt, unterrichtet werden.

1480. "Da sahen die Ägypter das Weib, daß sie sehr schön war", 1. Mose 12/14, daß dies bedeute, die Wissenschaft der Erkenntnisse gefalle sich sehr wohl, erhellt aus dem, was oben 1. Mose 12/11 gesagt worden ist, daß nämlich die Wissenschaft im Knabenalter so beschaffen sei. Denn es ist der Wissenschaft, weil dem Menschen, gleichsam angeboren, daß sie zu allererst gefällt, um keines anderen Zwecks, als um des Wissens willen; ein jedweder Mensch ist von solcher Art.

Der Geist hat eine überaus große Lust am Wissen, so daß er kaum etwas anderes eher begehrt; es ist seine Speise, durch die er erhalten und erquickt wird, wie der äußere Mensch von der irdischen Speise; diese seine Geistesnahrung wird dem äußeren Menschen mitgeteilt, zu dem Zweck, daß der äußere Mensch angepaßt werde dem inneren. Die himmlische Speise ist alles Gute der Liebe und der Liebtätigkeit vom Herrn, die geistige Speise ist alles Wahre des Glaubens; von diesen Speisen leben die Engel. Von da aus entsteht eine Speise, die auch eine himmlische und geistige ist, aber eine niederere engelische, davon leben die engelischen Geister; aus diesen wieder eine noch niederere himmlische und geistige, welche die der Vernunft und der Wissenschaft ist, von dieser leben die guten Geister; zuletzt kommt die leibliche Speise, die für den Menschen ist, solang er im Körper lebt; diese Speisen entsprechen einander auf wunderbare Weise. Hieraus kann man auch ersehen, warum und wie die Wissenschaft ein so großes Wohlgefallen an sich findet, denn es verhält sich damit wie mit der Eßlust und dem Geschmack, daher auch dem Wißtümlichen in der Geisterwelt das Essen beim Menschen entspricht, und der Begierde nach Wissenschaften die Eßlust und der Geschmack selbst, was durch die Erfahrung sich bestätigt, wovon, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden.

1481. Vers 15: Und es sahen sie die Fürsten Pharaos, und priesen sie bei Pharao, und das Weib ward genommen ins Haus Pharaos.

"Und es sahen sie die Fürsten Pharaos" bedeutet die Hauptvorschriften, welche sind die Fürsten Pharaos,

"und priesen sie bei Pharao" bedeutet, daß sie gefielen;

"und das Weib ward genommen ins Haus Pharaos" bedeutet, sie haben das Gemüt eingenommen.

1482. "Und es sahen sie die Fürsten Pharaos", 1. Mose 12/15, daß dies bedeutet die Hauptvorschriften, welche sind die Fürsten Pharaos, erhellt aus der Bedeutung der Fürsten und des Pharao.

Die Fürsten bedeuten im Worte das, was Hauptsache ist, sowohl in den historischen als in den prophetischen Teilen des Wortes; und Pharao bedeutet dasselbe, was Ägypten, und hier steht Ägypten oder Pharao im besten Sinn, weil sie sich beziehen auf das Wissen der Erkenntnisse, das der Herr im Knabenalter zuerst ergriff. Daß es die Hauptvorschriften aus dem Wort gewesen sind, erhellt aus der Bedeutung dieser im inneren Sinn. Daß durch Pharao im Wort dasselbe bezeichnet wird, was durch Ägypten im allgemeinen, kann mit vielem belegt werden, ebenso auch durch die genannten Könige anderer Reiche dasselbe, was durch die Namen der Reiche selbst: durch die Fürsten aber das Hauptsächliche derselben, wie bei

Jes.19/11,13: "Töricht sind die Fürsten Zoans, die weisen Räte Pharaos, wie möget ihr sagen zu Pharao: ein Sohn der Weisen bin ich, ein Sohn der Könige des Altertums; dumm wurden die Fürsten Zoans, betört sind die Fürsten Nophs": hier die Fürst Zoans, und die weisen Räte Pharaos, für die vornehmsten wißtümlichen (Wahrheiten); und weil, wie schon früher gesagt worden, die Weisheit ursprünglich in Ägypten blühte (Nr. 1462), wird er genannt ein Sohn der Weisen, und ein Sohn der Könige des Altertums: so auch anderwärts öfters im Worte Fürst für das Vornehmste.

1483. "Und priesen sie bei Pharao", 1. Mose 12/15, daß dies bedeute, sie gefielen, kann ohne Erklärung einleuchten.

1484. "Und das Weib ward genommen ins Haus Pharaos", 1. Mose 12/15, daß dies bedeute, sie haben das Gemüt für sich gewonnen, kann erhellen aus der Bedeutung des Weibes, und aus der Bedeutung des Hauses. Das Weib bedeutet das Wahre, hier das Wahre in den Wissenschaften, woran der Herr im Knabenalter eine so große Freude hatte. Die Freude am Wahren ist die, welche aus dem Verstandeswahren kommt, das durch die Schwester bezeichnet worden ist. Das Haus bezeichnet das, was beim Menschen, hauptsächlich was in seinem Willen ist, wie dies früher gezeigt worden ist, Nr. 710; somit hier, was dem Gemütsstreben, oder dem Wissens- und Lerntrieb angehört.

1484_. Vers 16: Und dem Abram tat er Gutes um ihretwillen; und er hatte Schaf- und Rindvieh, und Esel und Knechte, und Mägde und Eselinnen, und Kamele.

"Und dem Abram tat er Gutes um ihretwillen" bedeutet das Wissen (scientifica) habe sich beim Herrn vervielfältigt;

"und er hatte Schaf- und Rindvieh, und Esel und Knechte, und Mägde und Eselinnen, und Kamele" bedeutet alles im allgemeinen, was dem Wissen (scientificis) angehört.

1485. "Und dem Abram tat er Gutes um ihretwillen", 1. Mose 12/16, daß dies bedeute, das Wissen habe sich beim Herrn vervielfältigt, erhellt aus der Bedeutung von Gutes tun, welche ist, bereichert werden. Es wird dies ausgesagt von der Wissenschaft, die bezeichnet wird durch Pharao, sofern er Gutes getan habe dem Abram, das ist, dem Herrn als Knaben, und zwar um ihretwillen (nämlich der Sarai willen), das ist, um des Verstandeswahren willen, nach dem Er Verlangen hatte. Das Verlangen nach Wahrem war es, infolgedessen die Bereicherung statthatte.

1486. "Und (er hatte) Schaf- und Rindvieh, und Esel und Knechte, und Mägde und Eselinnen, und Kamele", 1. Mose 12/16, daß dies bedeutet alles im allgemeinen, was dem Wissen (scientificis) angehört, erhellt aus der Bedeutung aller dieser Gegenstände im Wort; was aber ein jedes inbesondere bedeutet, wäre zu umständlich nachzuweisen; z.B: was hier Schafe und Rindvieh (grex et armentum) was Esel und Knechte, was Mägde und Eselinnen, was Kamele (bedeuten); ein jedes hat seine besondere Bedeutung, im allgemeinen alles, was zur Wissenschaft der Erkenntnisse (cognitionum) und des Wißtümlichen (scientificorium) gehört; die wißtümlichen Dinge an sich betrachtet sind Esel und Knechte, ihre Vergnügungen sind Mägde und Eselinnen, die Kamele sind allgemeine Dienstleistungen, Schaf- und Rindvieh sind Besitztümer, so hin und wieder im Worte.

Alle Dinge, die nur immer beim äußeren Menschen sind, sind nichts anderes als Dienstleistungen, das ist, sie sollen dienen dem inneren Menschen; so alles Wißtümliche, das lediglich nur dem äußeren Menschen angehört; denn es ist erworben aus dem Irdischen und Weltlichen durch das Sinnliche, damit es dienen könnte dem inwendigeren oder vernünftigen Menschen, dieser dem geistigen und dieser dem himmlischen, und dieser dem Herrn. So sind sie einander untergeordnet, daß das Auswendigere (exteriora) dem Inwendigeren (interioribus) in der Ordnung, somit alles und jedes der Ordnung nach dem Herrn (diene): das Wißtümliche ist sonach das Letzte und Äußerste, in das der Ordnung nach das Inwendigere ausläuft, und weil es das Letzte und Äußerste ist, so muß es mehr als das übrige dienstbar sein; jeder kann wissen, wozu das Wißtümliche dienen kann, wenn er nur nachdenkt, oder bei sich untersucht, wozu es nützt; wenn er so über den Nutzzweck nachdenkt, so kann er auch begreifen, von welcher Art der Nutzzweck ist: alles Wißtümliche muß einen Nutzzweck haben, und dies ist sein Dienst.

1486_. Vers 17: Und Jehovah schlug den Pharao mit großen Plagen, und sein Haus, wegen des Wortes der Sarai, des Weibes Abrams.

"Und Jehovah schlug den Pharao mit großen Plagen" bedeutet, daß das Wißtümliche zerstört worden sei;

"und sein Haus" bedeutet, das er gesammelt hatte;

"wegen des Wortes der Sarai, des Weibes Abrams" bedeutet, wegen des Wahren, das mit dem Himmlischen verbunden werden soll.

1487. "Und Jehovah schlug den Pharao mit großen Plagen", 1. Mose 12/17, daß dies bedeute, das Wißtümliche sei zerstört worden, erhellt aus der Bedeutung Pharaos, als der Wissenschaft im allgemeinen, folglich auch des Wißtümlichen, das der Wissenschaft angehört (scientificorum, quae sunt scientiae); und aus der Bedeutung von geschlagen werden mit großen Plagen, sofern es ist zerstört werden: solche Bewandtnis hat es mit dem Wißtümlichen; dieses wird im Knabenalter erworben in keiner anderen Absicht, als zum Zweck des Wissens, beim Herrn infolge der Freude am - und der Neigung zum Wahren. Das Wißtümliche, das im Knabenalter erworben wird, ist mancherlei, aber es wird vom Herrn in die Ordnung gestellt, daß es zu einem Nutzen dient, zuerst daß (der Mensch) denken lernt, sodann daß er durch das Denken nützlich wird, endlich daß er es verwirkliche, nämlich daß sein Leben selbst im Nutzenschaffen bestehe, und ein Leben der Nutzwirkungen sei. Dies leistet das Wißtümliche, das er im Knabenalter in sich aufnimmt; ohne dasselbe kann sein äußerer Mensch durchaus nicht dem inneren verbunden und zugleich nutzbringend werden. Wenn ein Mensch nützlich wird, d.h., wenn all sein Denken aus der Absicht, Nutzen zu schaffen, hervorgeht, und alles, was er tut, das Nutzenschaffen zum Endzweck hat, obschon nicht mit deutlichem Bewußtsein, doch im verborgenen Hintergrund, infolge des Charakters, den er sich dadurch angebildet hat, dann wird das Wißtümliche, das dem ersten Nutzzweck, vernünftig zu werden, gedient hat, zerstört, weil es hinfort zu nichts mehr dient, und so weiter. Dies ist es, was hier verstanden wird unter dem, daß "Jehovah den Pharao mit großen Plagen schlug".

1488. "Und sein Haus", 1. Mose 12/17, daß dies bedeute, was er gesammelt hatte, kann erhellen aus der Bedeutung des Hauses, nämlich hier des Wißtümlichen, das gesammelt wird. Wißtümliches sammeln, und mittelst desselben den äußeren Menschen bilden und ihn erbauen, damit verhält es sich nicht anders, als mit dem Bauen eines Hauses. Daher auch durch bauen und durch Häuser bauen im Wort hin und wieder ähnliches bezeichnet wird, z.B. bei

Jes.65/17,21,22: "Ich schaffe neue Himmel, und eine neue Erde, sie werden Häuser bauen und bewohnen; und werden Weinberge pflanzen und ihre Frucht essen, nicht werden sie bauen, und ein anderer bewohnen": das Haus hier, wo Weisheit und Verständigkeit, somit wo Erkenntnisse des Wahren und Guten sind, denn es wird vom Reich des Herrn gehandelt, nämlich von den neuen Himmeln und der neuen Erde.

Jerem.29/5: "Bauet Häuser und bewohnet sie, und pflanzet Gärten, und esset ihre Früchte".

Ps.112/1,3: "Selig der Mann, der den Jehovah fürchtet, an Seinen Geboten sich hoch erfreut; Vermögen und Reichtum ist in seinem Hause, und seine Gerechtigkeit stehet in Ewigkeit": wo Vermögen und Reichtum für die Güter und Reichtümer der Weisheit und Verständigkeit, somit für die Erkenntnisse (stehen), die in seinem Hause, das ist, bei ihm sind.

Das Haus steht im entgegengesetzten Sinn, Zeph.1/12,13: "Heimsuchen werde Ich die da sagen in ihrem Herzen, nicht wohlgetan hat Jehovah, und nicht übel, und es wird ihr Vermögen zum Raub werden, und ihre Häuser zur Verwüstung, und sie werden Häuser bauen und nicht bewohnen, und werden Weinberge pflanzen und den Wein nicht trinken".

Haggai 1/8-10: "Steiget auf den Berg, und bringet Holz, und bauet das Haus: (Es war) ein Hinausgehen auf vieles, und siehe es (war mir) wenig; und brachtet ihr es ins Haus, so blies Ich es auseinander; weshalb? spricht Jehovah, um Meines Hauses willen, das da öde ist, und ihr laufet, ein jeglicher zu seinem Haus; darum sind über euch verschlossen die Himmel, daß es keinen Tau gibt": das Haus für das Wißtümliche, durch das, mittelst der Vernünftelei, Falsches (entsteht).

Jes.5/7-9: "Wehe denen; die da reihen Haus an Haus, und Feld zum Felde fügen, bis daß kein Raum mehr ist, und ihr allein wohnet inmitten des Landes: fürwahr, die vielen Häuser werden zur Verwüstung werden, die großen und guten, ohne Bewohner; der Weinberg Jehovahs ist das Haus Israels": ebenfalls für das Wißtümliche, durch das Falschheiten (kommen).

Amos 6/11,12: "Siehe, Jehovah gebietet und wird schlagen das große Haus mit Rissen, und das kleine Haus mit Spalten: werden wohl auf dem Felsen Rosse laufen, wird man da pflügen mit Rindern? daß ihr das Gericht verwandelt habt in Galle, und die Frucht der Gerechtigkeit in Wermut": das Haus ebenfalls für Falsches und Böses aus diesem, die Rosse für Vernünftelei, das Gericht für die Wahrheiten, die in Galle verwandelt werden, und die Frucht der Gerechtigkeit für das Gute, das in Wermut verwandelt wird.

So steht hin und wieder im Wort das Haus für die menschlichen Gemüter, in denen Einsicht und Weisheit sein soll; hier das Haus Pharaos für das Wißtümliche, durch das Einsicht und so Weisheit (kommt). Gleiches ist bezeichnet worden durch das Haus, das Salomo der Tochter Pharaos erbaute: 1.Kön.7/8-51.

Weil Haus steht für die Gemüter, in denen Einsicht und Weisheit (wohnt), und die Neigungen haben, die dem Willen angehören, darum ist der Ausdruck Haus im Wort von weiter Bedeutung. Was er aber im besonderen bedeutet, kann erhellen aus den Gegenständen, auf die er bezogen wird; der Mensch selbst wird auch ein Haus genannt.

1489. "Wegen (des Wortes) der Sarai, des Weibes Abrams", 1. Mose 12/17, daß dies bedeute, wegen des Wahren, das dem Himmlischen beigesellt werden soll, erhellt aus der Bedeutung des Weibes, mithin des Weibes Sarai, sofern sie das dem Himmlischen beizugesellende Wahre ist, wovon oben Nr. 1473.

Die Sache verhält sich so: wofern nicht das Wißtümliche, das im Knabenalter seine nützlichen Dienste leistete, den Menschen vernünftig zu machen, zerstört wird, so daß es nichts (mehr) gilt, kann das Wahre durchaus nicht mit dem Himmlischen verbunden werden; jene ersten Gegenstände des Wissens (scientifica) sind meistenteils Irdisches, Leibliches, Weltliches; so göttlich auch die Gebote sind, die der Knabe erlernt, so hat er doch keine andere Vorstellung von ihnen, als (wie er sie) aus solchem Wißtümlichen (sich bildete); solange daher dieses unterste Wißtümliche, aus dem die Vorstellungen (sich bildeten), noch anklebt, kann das Gemüt nicht erhoben werden. Beim Herrn war es ebenso, weil er geboren wurde wie ein anderer Mensch, und unterrichtet werden mußte wie ein anderer, jedoch gemäß der göttlichen Ordnung, die so ist, wie gesagt worden. In diesen (Berichten) über Abram in Ägypten wird beschrieben die göttliche Ordnung, wie der äußere Mensch verbunden wird mit dem inneren (Menschen) beim Herrn, damit auch der äußere (Mensch) möchte göttlich werden.

1490. Vers 18: Und Pharao rief Abram, und sprach: Warum hast du mir das getan, warum hast du mir nicht angezeigt, daß sie dein Weib (sei).

"Und Pharao rief Abram" bedeutet, daß der Herr sich erinnerte;

"und sprach: Warum hast du mir das getan" bedeutet, es sei Ihm schmerzlich gewesen;

"warum hast du mir nicht angezeigt, daß sie dein Weib sei" bedeutet, als Er erkannte, Er dürfe kein anderes Wahres haben, als solches, das verbunden werden könne mit dem Himmlischen.

1491. "Und Pharao rief Abram", 1. Mose 12/18, daß dies bedeute, der Herr habe sich erinnert, kann erhellen aus der Bedeutung Pharaos, sofern er ist das Wissen.

Das Wissen selbst, oder die Dinge des Wissens selbst, die der Herr als Knabe in sich aufnahm, werden hier genannt Pharao, somit ist es das Wissen selbst, das so den Herrn anredet, oder Jehovah durch das Wissen. Hieraus ergibt sich, daß dies bedeutet, der Herr habe Sich erinnert. Die Rüge (animadvertentia) kommt durch das Wissen, somit durch Pharao, durch den, wie gesagt, das Wissen bezeichnet wird.

1492. "Er sprach: Warum hast du mir das getan", 1. Mose 12/18, daß dies bedeute, es sei Ihm schmerzlich gewesen, kann auch erhellen schon aus der Mißstimmung (indignatio) selbst, in der dies gesagt worden; das daraus entstandene wehmütige Gefühl (indolentia) selbst wird so ausgedrückt.

Der innere Sinn ist von der Art, daß die Stimmung selbst (ipsa affectio), die in den Worten verborgen liegt, es ist, die den inneren Sinn bestimmt. Auf die Worte des Buchstabens wird nicht geachtet; es ist, als ob sie nicht da wären. Die Stimmung, die in diesen Worten liegt, ist gleichsam der Unwille (indigantio) des Wissens, und das wehmütige Gefühl des Herrn, und zwar das wehmütige Gefühl darüber, daß so das Wißtümliche zerstört würde, das Er mit Lust und Freude in sich aufgenommen hatte. Es verhält sich damit, wie wenn Kinder etwas lieben, das die Eltern als ihnen schädlich ansehen, sobald es ihnen weggenommen wird, so tut es ihnen wehe.

1493. "Daß sie dein Weib sei", 1. Mose 12/18, daß dies bedeute, er dürfe kein anderes Wahres haben, als solches, das verbunden werden könnte mit dem Himmlischen, erhellt aus der Bedeutung des Weibes, als des Wahren, das mit dem Himmlischen verbunden werden soll, wovon im 12.Vers.

Es wird hier, wie gesagt, beschrieben die Ordnung, in welcher der Herr fortschritt zur Verständigkeit und so zur Weisheit, damit Er ganz, wie Er es war nach dem göttlichen Wesen, auch nach dem menschlichen, zur Weisheit selbst würde.

1494. Vers 19. Warum sprachst du: Sie ist meine Schwester, und ich hätte sie mir zum Weibe genommen; und nun, siehe, (da ist) dein Weib, nimm (sie) und gehe.

"Warum sprachst du: Sie ist meine Schwester" bedeutet, er habe damals nicht anders gewußt, als daß er verständig Wahres habe;

"und ich hätte sie mir zum Weibe genommen" bedeutet, er hätte so verletzen können das Wahre, das mit dem Himmlischen verbunden werden sollte;

"und nun, siehe, (da ist) dein Weib, nimm sie und gehe" bedeutet, das Wahre soll mit dem Himmlischen verbunden werden.

1495. "Warum sprachst du: Sie ist meine Schwester", 1. Mose 12/19, daß dies bedeute, Er habe damals nicht anders gewußt, als daß Er verständig Wahres habe, erhellt aus der Bedeutung der Schwester, welche ist das verständig Wahre, sodann daraus, daß Er so gesagt hatte, wie dies aus 1. Mose 12/13 erhellt; was geschehen ist zu dem Zweck, daß das Himmlische nicht verletzt, sondern gerettet würde. Hieraus geht hervor, daß der Herr als Knabe, da Er das Wißtümliche in Sich aufnahm zu allererst nicht anders wußte, als daß das Wißtümliche bloß da sei um des verständigen Menschen willen, oder um aus demselben die Wahrheiten zu erkennen, daß es aber da war, um (mittelst desselben) zum Himmlischen zu gelangen, wurde (erst) nachher entdeckt; und dies ist geschehen, damit das Himmlische nicht verletzt sondern gerettet werden möchte.

Es findet, wenn der Mensch unterrichtet wird, ein Fortschreiten statt von den wißtümlichen zu den Vernunftwahrheiten, weiterhin zu den intellektuellen Wahrheiten und endlich zu den himmlischen Wahrheiten, die hier durch das Weib bezeichnet werden; schreitet man fort von den wißtümlichen und Vernunftwahrheiten zu den himmlischen Wahrheiten ohne Vermittlung der intellektuellen Wahrheiten, so wird das Himmlische verletzt, weil es keinen Zusammenhang der Vernunftwahrheiten, die aus den wißtümlichen stammen, mit den himmlischen Wahrheiten gibt, außer durch die Verstandeswahrheiten, welche die vermittelnden sind. Was himmlische Wahrheiten und was Verstandeswahrheiten sind, wird man im gleich Folgenden sehen. Damit man wisse, wie es sich damit verhält, muß etwas über die Ordnung gesagt werden:

Die Ordnung ist, daß das Himmlische einfließe in das Geistige, und sich dieses anpasse; das Geistige soll sofort einfließen ins Vernünftige, und sich dieses anpassen; das Vernünftige sofort ins Wißtümliche, und dieses sich anpassen. Wenn aber der Mensch im ersten Knabenalter unterrichtet wird, dann ist zwar die gleiche Ordnung, jedoch erscheint es anders, daß er nämlich vom Wißtümlichen fortschreitet zum Vernünftigen, von diesem zum Geistigen, und so endlich zum Himmlischen; daß es so erscheint, hat seinen Grund darin, daß auf diese Weise der Weg geöffnet werden soll für das Himmlische, welches das Innerste ist. Aller Unterricht ist bloß eine Eröffnung des Weges, und in dem Maße, als der Weg geöffnet wird, oder, was dasselbe ist, in dem Maße, als die Gefäße geöffnet werden, in demselben Maße fließt, wie gesagt, der Ordnung nach vom himmlisch Geistigen her das Vernünftige, in dieses das himmlisch Geistige, und in dieses das Himmlische ein; diese kommen beständig entgegen, und bereiten für sich zu und bilden die Gefäße, die geöffnet werden; was auch daraus erhellen kann, daß das Wißtümliche und das Vernünftige an sich tot ist, und den Schein, daß es lebe, bloß her hat vom innerlichen Leben, das einfließt. Dies kann jeder klar ersehen am Denken und Urteilsvermögen; in diesen liegen alle Geheimnisse der analytischen Kunst und Wissenschaft verborgen, deren es so viele sind, daß sie gar nicht, selbst dem zehntausendsten Teil nach, erforscht werden können, und zwar nicht bloß beim erwachsenen Menschen, sondern auch bei den Knaben ist all ihr Denken und all ihr Reden aus diesem ganz voll davon; obwohl der Mensch, selbst der Gebildetste, es nicht weiß; was durchaus nicht hätte sein können, wenn nicht das Himmlische und Geistige, das inwendig ist, entgegenkäme, einflösse, und alles das hervorbrächte.

1496. "Und ich hätte sie mir zum Weibe genommen", 1. Mose 12/19, daß dies bedeutet, so hätte können verletzt werden das Wahre, das mit dem Himmlischen verbunden werden sollte, kann erhellen aus dem, was soeben, sodann auch aus dem, was oben 1. Mose 12/13 gesagt worden ist. Daß das Wahre mit dem Himmlischen verbunden werden sollte, damit verhält es sich so:

Das Wahre, das vom Knabenalter an erlernt wird, ist, an sich betrachtet, nur ein passendes Gefäß, dem das Himmlische eingeflößt werden kann: das Wahre hat von sich keinerlei Leben, sondern vom Himmlischen, das einfließt; das Himmlische ist Liebe und Liebtätigkeit (amor et charitas); alles Wahre ist von daher; und weil alles Wahre von daher ist, so ist es nichts anderes als ein Gefäß; die Wahrheiten selbst stellen sich auch deutlich so dar im anderen Leben. Dort hat man bei den Wahrheiten nie die Wahrheit im Auge, sondern das Leben, das in ihnen ist, das ist, das Himmlische, das Angehör der Liebe und Liebtätigkeit in den Wahrheiten ist; durch dieses werden die Wahrheiten himmlisch, und werden genannt himmlische Wahrheiten; hieraus kann nun erhellen, was das Verstandeswahre ist, sodann daß das Verstandeswahre den Weg zum Himmlischen beim Herrn geöffnet hat.

Ein anderes ist das wißtümliche Wahre (verum scientificum), ein anderes das Vernunftwahre (verum rationale), und ein anderes das Verstandeswahre (verum intellectuale), sie folgen (so) aufeinander. Das wißtümliche Wahre ist das der Wissenschaft; das Vernunftwahre ist das wißtümliche Wahre, das durch die Vernunft begründet ist; das Verstandeswahre ist verbunden mit einer inneren Wahrnehmung (cum pereptione interna), daß es so sei; dieses war beim Herrn im Knabenalter, und öffnete bei Ihm den Weg zum Himmlischen.

1497. "Und nun siehe, (da ist) dein Weib, nimm sie und gehe", 1. Mose 12/19, daß dies bedeutet, das Wahre soll mit dem Himmlischen verbunden werden, erhellt aus der Bedeutung des Weibes, sofern sie das Wahre ist, das mit dem Himmlischen verbunden werden soll, wie 1. Mose 12/11,12 gezeigt worden, und aus dem, was soeben gesagt wurde.

1498. Vers 20: Und es befahl ob ihm Pharao den Männern; und sie entließen ihn und sein Weib, und alles, was er hatte.

"Und es befahl ob ihm Pharao den Männern" bedeutet, das Wißtümliche habe den Herrn verlassen;

"und sein Weib" bedeutet die mit dem Himmlischen verbundenen Wahrheiten;

"und alles, was er hatte" bedeutet alles, was den himmlischen Wahrheiten angehörte.

1499. "Und es befahl ob ihm Pharao den Männern", 1. Mose 12/20, daß dies bedeutet, das Wißtümliche habe den Herrn verlassen, erhellt aus der Bedeutung Pharaos, sofern er das Wissen (scientia) ist; sodann aus der Bedeutung der Männer, sofern sie das Verständige (intellectualia) sind, wie Nr. 158 gezeigt worden ist. Weil sie hier auf Pharao oder die Wissenschaft bezogen werden, so bezeichnen die Männer das ihr Angemessene (adaequata).

Daß das Wißtümliche den Herrn verlassen hat, damit verhält es sich so: wenn das Himmlische mit den Verstandeswahrheiten verbunden wird, und diese himmlisch werden, dann zerstreut sich von selbst alles Unnütze; das Himmlische bringt es so mit sich.

1500. "Sein Weib", 1. Mose 12/20, daß dies bedeute, das mit dem Himmlischen verbundene Wahre, daß nämlich das Wißtümliche jenes verlassen habe, erhellt aus der Bedeutung des Weibes, als des mit dem Himmlischen verbundenen Wahren, wovon oben; so wie aus dem, was soeben gesagt wurde. Das unnütze Wißtümliche verläßt das Himmlische, wie das Eitle die Weisheit (zu verlassen) pflegt; es ist gleichsam das Krustige oder Schuppige, das sich von selber abtrennt.

1501. "Alles, was er hatte", 1. Mose 12/20, daß dies bedeute alles, was den himmlischen Wahrheiten angehörte, folgt nun eben hieraus.

1502. Aus dem Bisherigen ist nun klar, daß der Aufenthalt Abrams in Ägypten nichts anderes vorbildet und bezeichnet, als den Herrn, und zwar Sein Unterrichtetwerden in der Kindheit.

Dies wird auch dadurch bestätigt, daß es bei Hos.11/1 und Matth.2/15 heißt: "Aus Ägypten rief Ich Meinen Sohn"; ferner daraus, daß gesagt wird:

2. Mose 12/40,41: "Das Wohnen der Söhne Israels, die in Ägypten wohnten, war dreißig Jahre und vierhundert Jahre; und es geschah am Ende der dreißig und vierhundert Jahre; es geschah an eben diesem Tage, da zogen aus alle Heere Jehovahs aus dem Land Ägypten": welche Jahre nicht anfingen mit den Einzug Jakobs in Ägypten, sondern mit dem Aufenthalt Abrams in Ägypten, von wo an es vierhundertdreißig Jahre waren. So wird durch den Sohn aus Ägypten in der Stelle bei Hos.11/1 im inneren Sinn bezeichnet der Herr; und es wird ferner dadurch bestätigt, daß durch Ägypten im Wort nichts anderes bezeichnet wird, als das Wissen, wie gezeigt worden Nr. 1164, 1165, 1462.

Und daß hier Geheimnisse enthalten sind, kann auch daraus erhellen, daß ähnliches von Abram gesagt wird, als er sich in Philistäa aufhielt, daß er nämlich sein Weib für seine Schwester ausgab: 1. Mose Kapitel 20 und ähnliches von Jischak, als auch er sich in Philistäa aufhielt, daß er sein Weib für seine Schwester ausgegeben habe: 1. Mose 26/6-13, was durchaus nicht im Wort erzählt, und zwar mit den gleichen Umständen erzählt worden wäre, wenn nicht diese Geheimnisse darin verborgen lägen. Abgesehen davon, daß es das Wort des Herrn ist, das durchaus kein Leben haben kann, wenn nicht ein innerer Sinn da ist, der auf Ihn abzielt.

Die Geheimnisse, die in diesen Stellen, so wie in jenen von Abram und Jischak in Philistäa verborgen liegen, handeln davon, wie das menschliche Wesen des Herrn verbunden wurde mit Seinem Göttlichen, oder was dasselbe ist, wie der Herr auch Seinem menschlichen Wesen nach Jehovah wurde. Und daß Er von Kindheit an dazu geweiht (und bereitet) wurde, von welcher Einweihung (und Vorbereitung) hier gehandelt wird.

Außerdem schließen diese Dinge noch mehr Geheimnisse in sich, als der Mensch irgend glauben kann. Dasjenige aber, was enthüllt werden kann, ist so weniges, daß es kaum etwas ist. Außer den tiefsten Geheimnissen betreffend den Herrn, schließen sie auch in sich Geheimnisse über die Unterweisung und Wiedergeburt des Menschen, auf daß er himmlisch werde, sodann auch von der Unterweisung und Wiedergeburt des Menschen, auf daß er geistig werde; und nicht bloß von der des Menschen im besonderen, sondern auch von der der Kirche im allgemeinen. Dann auch schließt es in sich Geheimnisse von der Unterweisung der Kinder im Himmel. Mit einem Wort von der (Unterweisung) aller, die Ebenbilder und Ähnlichkeiten des Herrn werden. Diese Dinge liegen nirgends offen zutage im Sinne des Buchstabens, weil das Geschichtliche verdunkelt und verfinstert, sondern im inneren Sinn.

1503. Absatznumerierung fehlt.

Nr. 1504 - 1534 abgedruckt in Band


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