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Des ersten Buches Mose

14. Kapitel

1. Und es geschah in den Tagen Amraphels, des Königs von Schinear, Ariochs des Königs von Ellasar, Kedorlaomers, des Königs von Elam, und Thideals, des Königs von Gojim,

2. daß sie Krieg führten mit Bera, dem Könige von Sodom, und mit Birscha, dem König von Amora, Schineab, dem König von Adma, und Schemeber, dem König von Zeboim, und dem König von Bela, das ist Zoar.

3. Alle diese kamen zusammen in das Tal Siddim, das ist das Salzmeer.

4. Zwölf Jahre hatten sie Kedorlaomer gedient; und im dreizehnten Jahr empörten sie sich.

5. Und im vierzehnten Jahr kam Kedorlaomer, und die Könige, die mit ihm waren und schlugen die Rephaim zu Asteroth Karnaim, und die Susim zu Ham, und die Emim zu Schave Kiriathaim.

6. Und die Chortier auf ihrem Berge Seir, bis Elparan, die oben in die Wüste hin (ausläuft).

7. Und sie wandten sich, und kamen zu En-Mischpat, das ist Kadesch, und schlugen das ganze Feld der Amalekiter, und auch den Amoriter, der zu Chazezon Thamar wohnt.

8. Da zogen aus der König von Sodom, und der König von Amora, und der König von Adma, und der König von Zeboim, und der König von Bela, das ist Zoar, und stellten sich gegen sie zur Schlacht im Tale Siddim.

9. Gegen Kedorlaomer, den König von Elam, und Thideal, den König der Gojim, und Amraphel, den König von Schinear, und Arioch, den König von Ellasar; vier Könige gegen fünf.

10. Und das Tal Siddim (enthielt) Brunnen und Brunnen von Erdharz, und es flohen der König von Sodom und von Amora, und fielen daselbst, und die übrigen flohen auf den Berg.

11. Und sie nahmen alle Habe von Sodom und Amora, und all ihre Speise, und zogen davon.

12. Und sie nahmen Lot und seine Habe, den Sohn des Bruders Abrams, und zogen davon: und derselbe hatte zu Sodom gewohnt.

13. Und es kam ein Entronnener und sagte es Abram, dem Hebräer, an, und derselbe wohnte in den Eichenwäldern Mamres, des Amoriters, des Bruders Eschkels, und des Bruders Aners, und diese (waren) Verbündete Abrams.

14. Und Abram hörte, daß sein Bruder gefangen worden, und er ließ ausziehen seine Eingeübten, seine Hausgeborenen, achtzehn und dreihundert, und jagte nach bis Dan.

15. Und er teilte sich (und fiel) über sie her des Nachts, er und seine Knechte, und schlug sie, und verfolgte sie bis Choba, das zur Linken von Damaskus (liegt).

16. Und brachte zurück alle Habe; und auch Lot, seinen Bruder, und dessen Habe brachte er zurück, und auch die Weiber und das Volk.

17. Und der König von Sodom zog aus, ihm entgegen, nachdem er wiedergekommen von der Niederlage Kedorlaomers, und der Könige, die mit ihm waren, in das Tal Schaveh, das ist das Tal des Königs.

18. Und Melchisedek, der König von Schalem, brachte heraus Brot und Wein, und derselbe (war) ein Priester Gott, dem Höchsten

19. Und segnete ihn, und sprach: Gesegnet sei Abram Gott, dem Höchsten, Dem Besitzer der Himmel und der Erde.

20. Und gepriesen sei Gott, der Höchste, Der deine Feinde überantwortet hat in deine Hand; und er gab ihm den Zehnten von allem.

21. Und der König von Sodom sprach zu Abram: Gib mir die Seele, und die Habe nimm für dich.

22. Und Abram sprach zum König von Sodom: Ich habe meine Hand erhoben zu Jehovah, Gott, dem Höchsten, Dem Besitzer der Himmel und der Erde.

23. Wenn vom Faden bis zum Schuhriemen, und wenn ich irgend etwas annehme, was dein ist, damit du nicht sagest: ich habe Abram reich gemacht.

24. Außer nur, was gegessen haben die Knaben, und den Anteil der Männer, die mit mir gegangen sind, Aner, Eschkol und Mamre, diese mögen ihren Anteil nehmen.

 

Inhalt

1651. In diesem Kapitel wird gehandelt von den Versuchungskämpfen des Herrn, die durch die hier beschriebenen Kriege vorgebildet und bezeichnet werden.

1652. Das Gute und Wahre, das beim äußeren Menschen (sich fand), aber (nur) als Gutes und Wahres erschien, war dasjenige, aus dem der Herr im Knabenalter wider das Böse und Falsche kämpfte. Das scheinbar Gute und Wahre wird durch die Vers 1 genannten Könige bezeichnet,

das Böse und Falsche aber, gegen das gekämpft wurde, wird durch die Vers 2 genannten Könige bezeichnet,

und daß dies unrein war: Vers 3.

1653. Daß jenes Böse und Falsche, gegen das Er kämpfte, nicht früher als im Knabenalter zum Vorschein kam, und daß es in diesem hervorbrach, dies wird dadurch bezeichnet, daß sie dem Kedorlaomer gedient hatten: Vers 4.

1654. Daß der Herr alsdann bekriegt und besiegt habe alle Arten von Beredungen des Falschen, welche sind die Rephaim, die Susim, die Emim, die Choriter: Vers 5, 6;

hierauf das Falsche und Böse selbst, welche sind der Amalekiter und der Amoriter: Vers 7,

hernach das übrige Falsche und Böse, welche sind, die Vers 8-11 genannten Könige.

1655. Daß das scheinbar Wahre und Gute, das an sich nicht wahr und gut ist, den äußeren Menschen einnahm: Vers 12,

und daß der vernünftige Mensch, welcher ist Abram der Hebräer, als er dies wahrnahm, ihn losmachte und befreite: Vers 13-16.

1656. Daß nach diesen Kämpfen das Böse und Falsche sich unterworfen habe: Vers 17.

1657. Der innere Mensch des Herrn im Inwendigen, oder das Göttliche im Vernünftigen, ist Melchisedek, von dem nach den Kämpfen Segen kommt: Vers 18-20.

Der Zehnte sind die Überreste, oder die Zustände des Guten und Wahren infolge der Kämpfe: Vers 20.

1658. Daß die überwundenen bösen und höllischen Geister um das Leben baten, und um das übrige sich nicht bekümmerten; daß aber vom Herrn ihnen nichts weggenommen wurde, weil Ihm von ihrem Bösen und Falschen keine Stärke kam; daß sie aber in die Gewalt der guten Geister und der Engel gegeben wurden, wird bezeichnet durch das, was Vers 21-24 vorkommt.

 

Innerer Sinn

1659. Was in diesem Kapitel enthalten ist, erscheint als ob es nicht vorbildlich wäre, denn es ist bloß die Rede von Kriegen zwischen mehreren Königen und von der Rettung Lots durch Abram, und zuletzt von Melchisedek, so daß es scheint, als ob es kein himmlisches Geheimnis in sich schlösse; dennoch aber birgt es, wie alles übrige, im inneren Sinn die größten Geheimnisse in sich, die auch in stetigem Zusammenhang sich anschließen an das Vorhergehende, und in stetigem Zusammenhang sich verknüpfen mit dem Folgenden.

Im Vorhergehenden wurde gehandelt vom Herrn und seinem Unterrichtetwerden, sodann von Seinem äußeren Menschen, der mittelst der Wissenschaften und Erkenntnisse verbunden werden sollte mit dem inneren, weil aber Sein äußerer Mensch so beschaffen war, daß er erblich von der Mutter her in ihm solches hatte, das die Verbindung verhinderte, was notwendig zuvor durch Kämpfe und Versuchungen ausgetrieben werden mußte, ehe Sein äußerer Mensch vereinigt werden konnte mit dem inneren, oder Sein menschliches Wesen mit dem Göttlichen, darum wird in diesem Kapitel gehandelt von jenen Kämpfen, die im inneren Sinn vorgebildet und bezeichnet werden durch die Kriege, von denen hier die Rede ist: innerhalb der Kirche ist bekannt, daß Melchisedek den Herrn vorgebildet hat, und daß somit, wo von Melchisedek (die Rede ist), im inneren Sinn vom Herrn gehandelt wird; woraus auch geschlossen werden kann, daß nicht allein dieses, sondern auch das übrige vorbildend ist, denn es kann auch nicht ein Wörtchen im Worte geschrieben sein, das nicht vom Himmel herabgekommen wäre, und in dem nicht infolgedessen die Engel Himmlisches sehen.

In den ältesten Zeiten wurde auch mehreres vorgebildet durch Kriege, die sie die Kriege Jehovahs nannten, und diese bezeichneten nichts anderes als Kämpfe der Kirche, und derjenigen, die zur Kirche gehörten, das ist ihre Versuchungen, die nichts anderes sind als Kämpfe und Kriege mit dem Bösen bei ihnen, folglich mit der teuflischen Rotte, die das Böse aufregt, und die Kirche und den Menschen der Kirche zu zerstören trachtet: daß dies unter den Kriegen im Worte nicht anders verstanden wird, kann deutlich daraus erhellen, daß im Wort von nichts als vom Herrn und Seinem Reich, und von der Kirche gehandelt werden kann, weil es göttlich und nicht menschlich, folglich himmlisch und nicht weltlich ist; weshalb unter den Kriegen, die im Buchstabensinn vorkommen, im inneren Sinn nichts anderes verstanden werden kann; was aus dem Folgenden noch besser erhellen kann.

1660. Vers 1,2: Und es geschah in den Tagen Amraphel, des Königs von Schinear, Ariochs, des Königs von Ellasar, Kedorlaomers, des Königs von Elam und Thideals, des Königs der Gojim, daß sie Krieg führten mit Bera, dem Könige von Sodom, und mit Birscha, dem Könige von Amora, Schineab, dem Könige von Adma, und Schemeber, dem Könige von Zeboim, und dem Könige von Bela, das ist Zoar.

"Und es geschah in den Tagen Amraphel, des Königs von Schinear, Ariochs, des Königs von Ellasar, Kedorlaomers, des Königs von Elam und Thideals, des Königs der Gojim" bedeutet ebenso viele Arten des scheinbar Guten und Wahren, das an sich nicht gut und wahr ist, beim äußeren Menschen des Herrn. Die einzelnen Könige, und die einzelnen Völkerschaften (bedeuten je) ein solches Gutes und Wahres;

"daß sie Krieg führten mit Bera, dem Könige von Sodom, und mit Birscha, dem Könige von Amora, Schineab, dem Könige von Adma, und Schemeber, dem Könige von Zeboim, und dem Könige von Bela, das ist Zoar" bedeutet ebenso viele Arten von Begierden des Bösen, und Beredungen des Falschen, gegen die der Herr kämpfte.

1661. "Und es geschah in den Tagen Amraphels, des Königs von Schinear, Ariochs, des Königs von Ellasar, Kedorlaomers, des Königs von Elam, und Thideals, des Königs der Gojim", 1. Mose 14/1, daß dies bedeutet ebenso viele Arten des scheinbar Guten und Wahren, das an sich nicht gut und wahr ist, beim äußeren Menschen des Herrn, kann erhellen aus der Bedeutung aller dieser im inneren Sinn. Sodann aus dem Folgenden, denn es ist die Rede vom Kampf des Herrn gegen das Böse und Falsche, hier von Seinem ersten Kampf, der in Seinem Knabenalter und ersten Jünglingsalter stattfand; welchen (Kampf) Er dann erst antrat und aushielt, als Er mit Wissenschaften und Erkenntnissen ausgerüstet war; weshalb hier gesagt wird: "in den Tagen von diesen".

Man kann durchaus nicht kämpfen gegen das Böse und Falsche, ehe man weiß, was böse und falsch, somit nicht bevor man unterrichtet ist. Was böse ist, weiß der Mensch nicht, noch weniger was falsch ist, ehe er des Verstandes und Urteils mächtig ist, und dies ist der Grund, warum der Mensch nicht in Versuchungen kommt, bevor er zum reifen Alter gelangt ist; somit jeder Mensch in seinem Mannesalter, der Herr aber im Knabenalter.

Jeder Mensch kämpft zu allererst aus dem Guten und Wahren, das er durch die Erkenntnisse empfangen hat, und aus ihnen und mittels derselben urteilt er über das Böse und Falsche. Auch meint jeder Mensch, wenn er zuerst anfängt zu kämpfen, jenes Gute und Wahre, aus dem er kämpft, sei sein, d.h., er schreibt es sich selbst zu, und zugleich schreibt er sich die Kraft zu, mit der er widersteht; dies wird auch zugelassen, denn der Mensch kann alsdann nichts anderes wissen. Ehe jemand wiedergeboren ist, kann er durchaus nicht wissen, so daß er sagen kann, er wisse, anerkenne und glaube es, daß nichts Gutes und Wahres aus ihm selbst, sondern alles Gute und Wahre vom Herrn kommt; sodann daß er nicht aus eigener Kraft irgendeinem Bösen und Falschen widerstehen kann; denn er weiß nicht, daß böse Geister das Böse und Falsche aufwecken und eingießen, noch weniger, daß er durch böse Geister mit der Hölle in Gemeinschaft steht, und daß die Hölle geradeso andringt wie das Meer gegen die einzelnen Teile eines Dammes (anzudringen) pflegt; welchem (Andrang der Hölle) der Mensch gar nicht mit seinen Kräften widerstehen kann. Weil er aber dennoch, bevor er wiedergeboren ist, nicht anderes meinen kann, als daß es mit seinen Kräften geschehe, so wird es auch zugelassen, und so wird er in Kämpfe oder in Versuchungen eingeführt. Hernach aber wird er mehr und mehr erleuchtet.

Ist der Mensch in einem solchen Zustand, daß er meint, das Gute und Wahre sei von ihm selbst, und die Kraft zu widerstehen, sei sein, alsdann ist das Gute und Wahre, aus dem er gegen das Böse und Falsche kämpft nicht Gutes und Wahres, obwohl es so erscheint, denn es ist das Eigene darin, und er setzt ein Selbstverdienst in den Sieg, und rühmt sich, als habe er das Böse und Falsche besiegt, während es doch der Herr allein ist, Der kämpft und siegt. Daß die Sache sich so verhält, können nur diejenigen wissen, die durch Versuchungen wiedergeboren werden.

Weil der Herr im ersten Knabenalter in die schwersten Kämpfe gegen das Böse und Falsche eingeführt wurde, so konnte auch Er damals keine andere Meinung haben, und zwar dies sowohl, weil es der göttlichen Ordnung gemäß war, daß Sein menschliches Wesen durch fortwährende Kämpfe und Siege ins göttliche Wesen eingeführt und mit demselben vereinigt werden sollte, als auch, weil das Gute und Wahre, aus dem Er gegen das Böse und Falsche kämpfte, dem äußeren Menschen angehörte; und weil dieses Gute und Wahre sonach nicht ganz göttlich war, weshalb es auch das Scheinbare des Guten und Wahren genannt wird. Sein göttliches Wesen brachte so das Menschliche dahin, daß es aus eigener Kraft siegte; allein hier sind mehr Geheimnisse, als daß sie je beschrieben werden könnten; mit einem Wort, in den ersten Kämpfen war das Gute und Wahre beim Herrn, aus dem Er kämpfte mit Erblichem von der Mutter her behaftet, und insoweit, als es mit Erblichem von der Mutter her behaftet war, war es nicht göttlich, sondern wurde stufenweise, wie Er das Böse und Falsche überwand, gereinigt und göttlich gemacht.

1662. Daß die einzelnen Könige, und die einzelnen Völkerschaften ein solches Gute und ein solches Wahre bedeuten, kann erhellen aus ihrer Bedeutung im inneren Sinn, je mit Beziehung auf die Sache, von der die Rede ist; denn eine jede Völkerschaft, und ein jedes Land, bedeutet etwas Gewisses im allgemeinen, und zwar im eigentlichen und im entgegengesetzten Sinn. Allein die allgemeine Bedeutung richtet sich nach der Sache, von der die Rede ist. Daß das scheinbar Gute und Wahre durch die Namen dieser Könige und dieser Völkerschaften bezeichnet wird, kann durch vieles begründet werden, allein dies ist früher schon oft begründet worden, und weil hier so viele Namen vorkommen, so wäre es zu weitläufig, alles so im einzelnen auseinanderzusetzen.

1663. "Sie führten Krieg mit Bera, dem Könige von Sodom, und mit Birscha, dem Könige von Amora, Schineab, dem Könige von Adma, und Schemeber, dem Könige von Zeboim, und dem Könige von Bela, das ist Zoar", 1. Mose 14/2, daß diese bedeuten ebenso viele Arten von Begierden des Bösen und Beredungen des Falschen, gegen die der Herr kämpfte, kann ebenfalls erhellen aus der Bedeutung dieser Könige und dieser Völkerschaften, die genannt werden, wie auch aus dem Folgenden. Welche Begierden des Bösen, und welche Beredungen des Falschen durch sie im einzelnen bezeichnet werden, wäre ebenfalls zu weitläufig auseinanderzusetzen; von der Bedeutung Sodoms und Amoras, sodann Admas und Zeboim, wie auch Zoars, ist schon früher mit wenigem gehandelt worden; es sind die allgemeinsten und am meisten durchwaltenden Arten des Bösen und Falschen, die im inneren Sinn bezeichnet sind und hier in ihrer Reihe aufeinanderfolgen.

Daß der Herr schwerere Versuchungen als alle in der ganzen Welt, oder die allerschwersten bestand und aushielt, ist nicht so bekannt aus dem Wort, in dem bloß erwähnt wird, daß Er vierzig Tage in der Wüste war und vom Teufel versucht wurde. Die Versuchungen selbst, die Er damals hatte, sind nur mit wenigem beschrieben, welches wenige jedoch alles in sich schließt, wie das, was erwähnt wird bei Mark.1/12,13, daß Er daselbst bei den Tieren war, durch welche die Ärgsten von der höllischen Rotte bezeichnet werden, und was nachher erwähnt wird, daß Er nämlich vom Teufel geführt wurde auf die Zinnen des Tempels und auf einen hohen Berg, sind nichts anderes als Vorbildungen der schwersten Versuchungen, die Er in der Wüste hatte, wovon, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden.

1664. Daß die Kriege hier im inneren Sinn nichts anderes bedeuten, als geistige Kämpfe oder Versuchungen ist schon früher in den Vorbemerkungen gesagt worden. Durch die Kriege wird im Worte, besonders bei den Propheten, auch nichts anderes bezeichnet. Menschliche Kriege können nichts gelten im Inneren des Wortes, denn solche sind nichts Geistiges und Himmlisches, das einzig Gegenstand des Wortes ist. Daß durch die Kriege im Worte Kämpfe mit dem Teufel, oder, was dasselbe ist, mit der Hölle bezeichnet werden, kann erhellen aus folgenden Stellen, abgesehen von vielen anderen:

Joh.Offenb.16/14: "Es sind Geister von Dämonen, die Zeichen tun, hinzugehen zu den Königen des Landes und des ganzen Erdkreises, sie zu versammeln zum Krieg jenes großen Tages Gottes, des Allmächtigen": wo jeder sehen kann, daß kein anderer Krieg durch den großen Tag Gottes, des Allmächtigen, bezeichnet wird;

Joh.Offenb.11/7: "Das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt, wird Krieg führen": wo der Abgrund die Hölle ist;

Joh.Offenb.12/17: "Der Drache ward zornig über das Weib, und ging hin, Krieg zu führen mit den übrigen ihres Samens, welche die Gebote Gottes hielten, und das Zeugnis Jesu Christi haben", und 13/7: "Es ward ihm gegeben, Krieg zu führen mit den Heiligen".

Alle diese Kriege sind Kämpfe, wie sie bei den Versuchungen stattfinden. Die Kriege der Könige des Mittags und der Mitternacht, und die übrigen bei Dan. Kapitel 10 und 11; sodann die von Michael: Dan.10/13,21; 12/1; Joh.Offenb.12/7 sind auch keine andere.

Daß die Kriege nichts anderes bedeuten, erhellt auch aus den übrigen Propheten, wie bei Hes.13/5: "Ihr stieget nicht hinauf in die Risse, und umgabet nicht mit einer Mauer das Haus Israels, zu stehen im Krieg am Tage Jehovahs": wo von den Propheten die Rede ist;

Jes.2/4: "Sie werden die Schwerter zu Hauen, und ihre Spieße zu Sicheln schmieden, es wird nicht Völkerschaft gegen Völkerschaft das Schwert erheben, und nicht mehr werden sie Krieg lernen": wo offenbar ist, daß keine anderen Kriege bezeichnet werden, folglich durch die Kriegswerkzeuge, als: durch die Schwerter, Spieße, Schilde usw., nichts anderes im Worte (bezeichnet wird), als was zu solchen Kriegen gehört.

Jes.21/14,15: "Bringet dem Durstigen Wasser entgegen, ihr Bewohner des Landes Thema, kommet mit Brot entgegen dem Flüchtigen, denn vor den Schwertern werden sie flüchtig sein, vor dem gezückten Schwert, und vor dem gespannten Bogen, und vor der Schwere des Krieges".

Jerem.6/3-5: "Zur Tochter Zions werden Hirten kommen, und ihre Herden, sie werden bei ihr Zelte aufschlagen rings umher, werden abweiden jeglicher seinen Raum; heiliget wider sie den Krieg; stehet auf, und laßt uns am Mittag hinaufziehen": wo kein anderer Krieg (verstanden wird), weil er gegen die Tochter Zions, das ist, die Kirche (gerichtet ist).

Jerem.49/25,26: "Wie ist sie nicht verlassen, die Stadt des Lobes, die Stadt meiner Freude; darum werden ihre Jünglinge in ihren Straßen fallen, und alle Männer des Krieges werden ausgerottet werden an jenem Tage": die Stadt des Lobes und der Freude für das, was der Kirche angehört; die Männer des Krieges für diejenigen, die kämpfen.

Hos.2/18: "Ich will für sie einen Bund schließen an jenem Tage mit dem Wild des Feldes, und mit dem Vogel der Himmel, und dem Gewürm des Bodens, und Bogen, und Schwert, und Krieg will Ich zerbrechen vom Land weg, und will sie vertrauensvoll ruhen lassen": wo gleichfalls wie der Krieg für die Kämpfe, so die verschiedenen Kriegswaffen für dasjenige stehen, was zum geistigen Kampfe gehört und zerbrochen wird, wenn der Mensch mit dem Aufhören der Begierden und Falschheiten in die Ruhe des Friedens kommt.

Ps.46/9,10: "Schauet die Werke Jehovahs, Der Einöden macht im Lande, die Kriege aufhören läßt bis ans Ende der Erde, den Bogen zerbricht, und Spieß zerhackt, die Wagen mit Feuer verbrennt": ebenso.

Ps.76/3,4: "In Schalem ist der Wohnsitz Gottes, und Seine Wohnung in Zion, dort hat Er zerbrochen die feurigen Geschoße des Bogens, Schild, und Schwert, und Krieg".

Weil die Priester den Herrn vorbildeten, Der allein für den Menschen kämpft, so wird ihr Amt genannt ein Kriegsdienst: 4. Mose 4/23,35,39,43,47.

Daß allein Jehovah, das ist, der Herr den Teufel bekämpft und besiegt beim Menschen, wenn dieser in den Kämpfen der Versuchung ist, obwohl es dem Menschen nicht so erscheint, ist eine feststehende Wahrheit; denn auch nicht das Geringste kann von den bösen Geistern dem Menschen angetan werden, was nicht aus Zulassung geschieht, und gar nichts durch Engel abgewendet werden außer aus dem Herrn, so daß der Herr allein es ist, Der allen Kampf aushält und überwindet, was auch hin und wieder vorgebildet worden ist durch die Kriege, welche die Söhne Israels führten gegen die heidnischen Völkerschaften. Daß Er allein es ist, ist auch gesagt worden im

5. Mose 1/30: "Jehovah, euer Gott, zieht vor euch her, Er wird für euch kämpfen".

5. Mose 20/4: "Jehovah euer Gott, zieht vor euch her, zu kämpfen für euch mit euren Feinden, euch zu retten"; sodann z.B. bei Jos.23/3,5. Denn die Kriege daselbst, die gegen die götzendienerischen Bewohner des Landes Kanaan geführt wurden, bildeten alle vor die Kämpfe des Herrn mit der Hölle, dann auch infolgedessen die Seiner Kirche und der Menschen der Kirche. Dem gemäß steht es auch

Jes.31/4: "Gleichwie der Löwe brüllet, und der junge Löwe, ob seinem Raube, wenn gegen ihn anrückt die Fülle der Hirten, von deren Stimme er nicht bestürzt wird, und von ihrem Getöse nicht geängstigt; also wird herabkommen Jehovah Zebaoth, zu streiten auf dem Berge Zion, und auf dessen Hügel"; daher auch Jehovah oder der Herr ein Kriegsmann hieß, wie bei

2. Mose 15/3: "Jehovah ist ein Mann des Krieges, Jehovah Sein Name".

Jes.42/13: "Jehovah wird ausziehen wie ein Held, wird wie ein Kriegsmann Eifer wecken, Er wird rufen und Geschrei erheben, über Seine Feinde wird Er obsiegen". Daher kommt auch, daß vieles zum Krieg Gehörige dem Herrn zugeschrieben wird, wie hier rufen und Geschrei erheben: auch Geister und Engel erscheinen als Kriegsmänner, wenn eine Vorbildung geschieht, wie z.B. bei

Jos.5/13,14: "Josua erhob seine Augen, und sah, und siehe, ein Mann stand ihm gegenüber, und sein Schwert gezückt in seiner Hand; er sprach zu Josua: Ich bin der Fürst des Heeres Jehovahs; und Josua fiel auf sein Angesicht zur Erde". Dies erschien so, weil es vorbildlich war; weshalb auch Jakobs Nachkommen ihre Kriege die Kriege Jehovahs nannten: ebenso in den alten Kirchen, bei denen sich Bücher befanden, die auch genannt wurden, Kriege Jehovahs, wie dies erhellt bei

4. Mose 21/14,15: "Es heißt im Buch der Kriege Jehovahs", die beinahe ebenso beschrieben waren, wie die Kriege, von denen in diesem Kapitel die Rede ist, allein es wurden (durch sie) bezeichnet Kriege der Kirche: eine solche Schreibweise war in jenen Zeiten gewöhnlich, denn damals waren die Menschen inwendiger und hatten tiefere Gedanken.

1665. Vers 3: Alle diese kamen zusammen in das Tal Siddim, das ist das Salzmeer.

"Alle diese kamen zusammen in das Tal Siddim" bedeutet, daß sie im Unreinen der Begierden waren;

"das ist das Salzmeer" bedeutet das Häßliche der Falschheiten aus ihnen.

1666. "Alle diese kamen zusammen im Tal Siddim", 1. Mose 14/3, das dies bedeutet, sie seien im Unreinen der Begierden gewesen, kann erhellen aus der Bedeutung des Tales Siddim, wovon es 1. Mose 14/10 heißt: "Das Tal Siddim (enthielt) Brunnen (und) Brunnen von Erdharz", oder "es war voll Brunnen von Erdharz": wodurch das Unsaubere und Unreine der Begierden bezeichnet wird: Nr. 1299; ebenso daraus, daß durch Sodom, Amora, Adma und Zeboim bezeichnet worden sind Begierden des Bösen, und Beredungen des Falschen, die an sich unrein sind: daß sie unrein sind, kann jedem innerhalb der Kirche bekannt sein; solche Geister lieben nichts mehr als in sumpfigen, kotigen und mit Auswurf erfüllten Orten sich aufzuhalten, so daß ihre Natur solches mit sich bringt; dergleichen Unreines dünstet aus ihnen merkbar hervor, wenn sie der Sphäre der guten Geister nahe kommen, besonders wenn sie die Guten anzufechten begehren, d.h. sich versammeln, sie zu bekämpfen; hieraus erhellt, was das Tal Siddim ist.

"Das ist das Salzmeer", daß dies bedeutet das Häßliche der daraus hervorgehenden Falschheiten, kann erhellen aus der Bedeutung des Salzmeeres, sofern es beinahe dasselbe ist mit dem Tale Siddim, denn es heißt: das Tal Siddim, das ist das Salzmeer; allein es ist dies darum beigefügt, weil das Salzmeer die Falschheiten bedeutet, die aus den Begierden hervorbrechen; denn es gibt gar keine Begierde, die nicht Falschheiten erzeugt. Das Leben der Begierden kann mit einem Kohlenfeuer verglichen werden, die Falschheiten mit dem dunklen Licht aus demselben; wie das Feuer durchaus nicht ohne Licht sein kann, so auch die Begierde nicht ohne Falschheit; jede Begierde gehört irgendeiner garstigen Liebe an, denn man begehrt, was man liebt, daher sie Begierde genannt wird, und in der Begierde selbst ist das stetig sich Fortsetzende (continuum) jener Liebe. Alles was jener Liebe oder Begierde günstig ist oder zustimmt, das wird Falschheit genannt; daraus erhellt, warum das Salzmeer hier dem Tal Siddim beigefügt ist. Weil die Begierden und Falschheiten es sind, die den Menschen verwüsten, d.h. alles Lebens der Liebe zum Guten und der Neigung zum Wahren berauben, so wird die Verwüstung hin und wieder beschrieben durch das Salzige, wie bei

Jerem.17/5,6: "Wer Fleisch zu seinem Arme macht, wird sein wie ein entblößtes Gesträuch in der Einöde, und wird nicht sehen, wenn das Gute kommt, und wird wohnen an ausgebrannten Örtern in der Wüste, ein salziges Land, das nicht bewohnt wird".

Hes.47/11: "Seine Mooräste, und seine Sümpfe, sie werden nicht gesund, dem Salz werden sie überlassen werden".

Ps.107/33,34: "Jehovah verwandelt die Ströme in eine Wüste, und die Mündungen der Wasser in Dürre, das Fruchtland in Salziges, ob der Bosheit der darin Wohnenden".

Zeph.2/9: "Moab wird wie Sodom sein, und die Söhne Ammons wie Amora, ein Ort überlassen der Nessel und eine Salzgrube, und eine Einöde in Ewigkeit".

5. Mose 29/22: "Schwefel wird sein und Salz, eine Brandstätte das ganze Land, es wird nicht besäet werden, und nichts hervortreiben, auch wird nicht aufgehen in ihr irgendein Kraut, gleich der Umkehrung von Sodom und Amora, von Adma und Zeboim": Schwefel und Salz, ein Brand das ganze Land, für das verwüstete Gute und Wahre, der Schwefel für die Verwüstung des Guten, das Salz für die Verwüstung des Wahren, denn das Hitzige und Salzige zerstört das Land und des Landes Erzeugnisse, so wie die Begierde das Gute, und die Falschheit die Wahrheiten zerstört; weil das Salz die Verwüstung bezeichnete, so pflegte man auch die Städte, die man zerstörte, damit sie nicht wieder aufgebaut werden möchten, mit Salz zu bestreuen, wie Richt.9/45.

Das Salz wird auch im entgegengesetzten Sinne genommen, und bezeichnet dann das, was Fruchtbarkeit und was gleichsam Schmackhaftigkeit gibt.

1666_. Vers 4: Zwölf Jahre hatten sie Kedorlaomer gedient, und im dreizehnten Jahr empörten sie sich.

"Zwölf Jahre hatten sie dem Kadorlaomer gedient" bedeutet, daß das Böse und Falsche im Knabenalter nicht zum Vorschein gekommen sei, sondern daß es dem scheinbar Guten und Wahren gedient habe;

"und im dreizehnten Jahr empörten sie sich" bedeutet den Anfang der Versuchungen im Knabenalter.

1667. "Zwölf Jahre hatten sie dem Kedorlaomer gedient", 1. Mose 14/4, daß dies bedeutet, das Böse und Falsche sei im Knabenalter nicht zum Vorschein gekommen, sondern habe dem scheinbar Guten und Wahren gedient, erhellt aus der Vorbildung und Bedeutung Kedorlaomers, sodann derer, die gedient hatten, von denen 1. Mose 14/1,2 die Rede war, wie auch aus der Bedeutung von zwölf: Kedorlaomer mit denen, die im 2. Vers genannt werden, bedeutet das scheinbar Gute und Wahre beim Herrn, somit den äußeren Menschen in betreff desselben, hier Kedorlaomer als Zusammenfassung für alle, die im 2. Vers genannt werden, wie dies auch aus dem Folgenden erhellt, sodann daraus, daß er der König von Elam war, von dessen Bedeutung früher gehandelt wurde, sofern sie nämlich ist der Glaube aus der Liebtätigkeit, hier also das Wahre und das Gute; denn der Glaube und was zum Glauben gehört, ist nichts als Wahrheiten und die Liebtätigkeit, und was zur Liebtätigkeit gehört ist Gutes. Hier aber Gutes der Kindheit, das, obwohl es als gut erscheint, doch nicht gut ist, solange das Erbböse dasselbe verunreinigt, es ist aus der Selbstliebe und aus der Weltliebe, was anhängt und anklebt; alles, was der Selbstliebe und Weltliebe angehört, erscheint dann als gut, es ist aber nicht gut. Es ist jedoch gut zu nennen, solange es beim Kind oder Knaben ist, der noch nicht weiß, was wahrhaft gut ist. Die Unwissenheit entschuldigt, und die Unschuld macht, daß es wie Gutes erscheint. Allein die Sache verhält sich anders, wenn der Mensch unterrichtet ist, und weiß, was gut und böse ist. Ein solches Gute und Wahre, wie es beim Knaben ist, bevor er unterrichtet ist, wird bezeichnet durch Kedorlaomer.

Daß "sie zwölf Jahre gedient hatten" bedeutet, die ganze Zeit, solange ein solches Gutes und Wahres da ist, denn zwölf bedeuten im inneren Sinn alles, was dem Glauben der Liebtätigkeit, oder dem Glauben aus der Liebtätigkeit angehört, ebenso wie Elam, 1. Mose 10/22, und solange ein solches Gute und Wahre beim Menschen ist, sei es in seinem Knabenalter, oder in seiner übrigen Lebenszeit, kann das Böse und Falsche nichts ausrichten, d.h., die bösen Geister mucksen nicht, etwas zu tun, oder etwas Böses zuzufügen, wie sich dies ganz offen herausstellt bei den Kindern, gutartigen Knaben und solchen, die einfältigen Herzens sind, wenn sich bei diesen auch böse Geister, oder die ärgsten aus der höllischen Rotte befänden, so würden sie doch gar nichts ausrichten können, sondern sind unterjocht, was hier dadurch bezeichnet wird, daß sie zwölf Jahre dem Kedorlaomer gedient hatten; die Ursache, warum sie alsdann unterjocht sind, und dienen, ist die, daß der Mensch sich noch nicht eine Sphäre der Begierden und Falschheiten angeeignet hat; denn die bösen Geister und Genien dürfen nur auf dasjenige einwirken, was der Mensch sich wirklich angeeignet hat, nicht auf das, was ihm anererbt ist. Weshalb denn, bevor der Mensch sich solche Sphären angeeignet hat, die bösen Geister dienen; sobald er aber sie sich aneignet, drängen sie sich bei ihm ein und suchen zu herrschen, denn alsdann sind sie in ihrer eigenen Sphäre, und finden in ihr eine gewisse Lust, oder ihr eigentliches Leben; wo ein Aas ist, da (versammeln sich) die Adler.

1668. "Und im dreizehnten Jahr empörten sie sich", 1. Mose 14/4, daß dies den Anfang der Versuchungen im Knabenalter bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des dreizehnten Jahres, und aus der Bedeutung von sich empören; das dreizehnte Jahr steht in der Mitte zwischen zwölf und vierzehn; was durch zwölf bezeichnet wird, ist gesagt worden, und was durch vierzehn, folgt nun: die Mitte zwischen Nicht-Versuchung und Versuchung ist dreizehn: was die Empörung bedeutet, kann erhellen, wenn sie ausgesagt wird vom Bösen beim Menschen, oder von den bösen Geistern, wann sie unterjocht sind oder dienen, und anfangen sich aufzulehnen und Anfälle zu machen. Das Böse oder die bösen Geister empören sich in dem Maße (= einwirken in das Böse und Falsche des Menschen), als der Mensch, der im Guten und Wahren sein will, bei sich einiges Böse und Falsche begründet, oder als in sein Gutes und Wahres Begierden und Falschheiten sich einschleichen; in diesen ist das Leben der bösen Geister, im Guten und Wahren aber ist das Leben der Engel, daher die Anfechtung und der Kampf. Dies ist der Fall bei allen, die ein Gewissen haben, und (war es) noch mehr beim Herrn, als einem Knaben, Der ein Innewerden (hatte). Bei denen, die Gewissen haben, entsteht von daher ein dumpfer Schmerz, bei denen aber, die ein Innewerden haben, ein scharfer Schmerz, und je innerlicher das Innewerden ist, ein desto schärferer. Hieraus läßt sich abnehmen, um wieviel stärker die Versuchung des Herrn war, als die der Menschen, sofern Er ein inwendigeres und ein innerstes Innewerden hatte.

1669. Vers 5: Und im vierzehnten Jahr kam Kedorlaomer, und die Könige, die mit ihm waren und schlugen die Rephaim zu Asteroth Karnaim, und die Susim zu Ham, und die Emim zu Schave Kiriathaim.

"Und im vierzehnten Jahr" bedeutet die erste Versuchung;

"kam Kedorlaomer" bedeutet das scheinbar Gute im äußeren Menschen;

"und die Könige, die mit ihm waren" bedeutet das scheinbar Wahre, das jenem Guten angehört;

"und schlugen die Rephaim zu Asteroth Karnaim, und die Susim zu Ham, und die Emim zu Schave Kiriathaim" bedeutet die Beredungen des Falschen, oder die Hölle von solchen, die der Herr überwand.

1670. "Und im vierzehnten Jahr", 1. Mose 14/5, daß dies die erste Versuchung bedeutet, kann erhellen aus der Bedeutung von vierzehn, oder dem Ende der zweiten Woche, wovon Nr. 728 (die Rede war); wo die Zeit von sieben Tagen oder einer Woche bedeutet den Anfang der Versuchung; die von vierzehn (Tagen), oder zwei Wochen, ebendasselbe; hier vierzehn, weil sie sich beziehen auf zwölf, die vorhergehen, und durch die, wie gesagt, die Zeit des Knabenalters bezeichnet worden ist.

1671. "Da kam Kedorlaomer", 1. Mose 14/5, daß dies das scheinbar Gute im äußeren Menschen bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von Kedorlaomer, wovon im nächst vorhergehenden Vers die Rede war (Nr. 1667), sofern sie das scheinbar Gute und Wahre ist, hier nur das Gute, weil gesagt wird: "und die Könige, die mit ihm waren", durch die das Wahre bezeichnet wird.

1672. "Und die Könige, die mit ihm waren", 1. Mose 14/5, daß diese das scheinbar Wahre bedeuten, das jenem Guten angehört, erhellt aus der Bedeutung der Könige im Wort. Die Könige, Königreiche und Völker in den geschichtlichen und prophetischen Teilen des Wortes bedeuten die Wahrheiten, und was zu den Wahrheiten gehört, was durch vieles begründet werden kann; im Worte wurde genau unterschieden zwischen Volk und Völkerschaft; durch Volk werden Wahrheiten bezeichnet, durch Völkerschaft Gutes: Nr. 1259, 1260. Die Könige werden ausgesagt von Völkern, nicht so von Völkerschaften; die Söhne Israels waren, bevor sie sich um Könige umtaten, eine Völkerschaft, und bildeten vor das Gute oder Himmlische, nachdem sie aber einen König begehrt und erhalten hatten, wurden sie ein Volk, und bildeten nicht das Gute oder Himmlisches vor, sondern das Wahre oder Geistige, und dies war der Grund, warum es ihnen als Fehler angerechnet wurde: 1.Sam.8/7-22, worüber, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, anderwärts. Weil hier Kedorlaomer genannt, und beigefügt wird: "die Könige, die mit ihm (waren)", so wird sowohl das Gute, als das Wahre bezeichnet, durch Kedorlaomer das Gute, durch die Könige das Wahre, wie aber das Gute und Wahre im Anfang der Versuchungen des Herrn beschaffen war, wurde oben gesagt (Nr. 1661, 1662).

1673. "Und schlugen die Rephaim zu Asteroth Karnaim, und die Susim zu Ham, und die Emim zu Schave Kiriathaim", 1. Mose 14/5, daß diese die Beredungen des Falschen bedeuten, oder die Hölle von solchen, die der Herr überwand, erhellt aus der Bedeutung der Rephaim, Susim und Emim, sofern diese gleicher Art waren wie die Nephilim, die erwähnt werden 1. Mose 6/4 und daß diese bedeuten die Beredungen des Falschen, oder diejenigen, die aus Einbildung von ihrer Hoheit und Überlegenheit alles Heilige und Wahre für nichts achteten, und die Falschheiten in die Begierden eingossen, ist mehr als hinlänglich dort gezeigt worden: Nr. 581 und aus den dort angeführten Stellen: 4. Mose 13/33, 5. Mose 2/10; Jes.14/9; 26/14,19; Ps.88/11.

Es sind hier Gattungen der Beredungen des Falschen, die durch diese drei, sodann auch durch die Choriter auf dem Berge Seir bezeichnet werden; denn es gibt mehrere Gattungen von Beredungen des Falschen, nicht nur je nach den Falschheiten, sondern auch je nach den Begierden, denen sie sich anhängen, oder in die sie sich eingießen, oder aus denen sie hervorgehen und erzeugt werden. Welcherlei die Beredungen des Falschen sind, kann keinem Menschen irgend kund werden, da dieser kaum mehr weiß, als daß es eine Beredung des Falschen und eine Begierde des Bösen gibt. Im anderen Leben hingegen sind sie auf das genaueste in ihre Gattungen und in ihre Arten abgeteilt.

Die greulichsten Beredungen des Falschen waren bei denen, die vor der Sündflut gelebt hatten, hauptsächlich bei denen, die Nephilim hießen, diese waren von der Art, daß sie durch ihre Überredungen im anderen Leben den Geistern, zu denen sie sich heranmachen, alles Denkvermögen entziehen, so daß es diesen vorkommt, als könnten sie kaum leben und noch weniger etwas Wahres denken; denn es besteht, wie gezeigt worden, eine Mitteilung aller Gedanken im anderen Leben, daher denn, wenn so etwas Überredendes einfließt, dasselbe notwendig gleichsam alle Denkkraft anderer töten muß.

Solch ruchlose Völker (gentes) waren es, gegen die der Herr im ersten Knabenalter kämpfte, und die Er überwand, und wenn sie nicht der Herr durch Sein Kommen in die Welt überwunden hätte, so wäre heutzutage gar kein Mensch mehr auf dieser Erde übrig; denn jeder Mensch wird durch Geister vom Herrn regiert. Heutzutage sind ebendieselben infolge ihrer Phantasien von einem wie in Wolken gehüllten Felsen umgeben, aus dem sie fortwährend herauszukommen streben, jedoch vergebens. Von diesen sehe man Nr. 1265-1272, und früher öfter.

Diese und solcherlei sind auch verstanden bei Jes.26/14: "Die Toten werden nicht leben, die Rephaim nicht aufstehen, darum daß du heimgesucht und sie vertilgt, und alles Andenken an sie vernichtet hast".

Ps.88/11: "Wirst du an den Toten Wunder tun, werden die Rephaim aufstehen und dich preisen?": wo unter den Toten nicht verstanden werden Tote, sondern Verdammte.

Auch heutzutage gibt es, besonders aus der Christenheit solche, die ebenfalls Beredungen haben, aber nicht so arge, wie sie die vor der Sündflut hatten.

Ein anderes sind die Beredungen des Falschen, die sowohl das Willens- als das Verstandesgebiet des Menschen einnehmen; von solcher Art waren die der Vorsündflutlichen, und derer, die durch die Rephaim, Susim und Emim bezeichnet werden. Ein anderes dagegen sind die Beredungen des Falschen, die bloß das Verstandesgebiet einnehmen, und die aus Grundsätzen des Falschen, die sie bei sich begründet haben, entspringen; diese sind nicht so stark, noch so todbringend, wie die von jenen, dennoch aber bringen sie im anderen Leben den Geistern großen Schaden bei und entziehen ihnen zum Teil ihr Denkvermögen.

Geister, die so beschaffen sind, erwecken beim Menschen lauter Begründungen des Falschen, so daß der Mensch nichts anderes sieht, als daß das Falsche wahr und das Böse gut sei; ihre Sphäre ist es, die so beschaffen ist. Sobald etwas von den Engeln hervorgerufen wird, ersticken sie es, und löschen es aus. Der Mensch kann, ob er von solchen regiert wird, schon daran merken, wenn er die Wahrheiten des Wortes für Falsches hält und sich darin begründet, so daß er nichts anderes sehen kann; alsdann kann er ganz gewiß sein, daß solche Geister bei ihm sind, und daß sie herrschen. Ebenso die, welche sich bereden, aller eigene Vorteil sei auch das gemeine Beste, und nichts anderes für das gemeine Beste halten, als was auch das eigene ist. Die bösen Geister bei ihm geben (einem solchen) so viele Begründungen ein, daß er nichts anderes sieht. Die, welche von der Art sind, daß sie alles Eigene als das gemeine Beste ansehen, oder es in den Schein hüllen, als ob es das gemeine Beste wäre, machen es im anderen Leben ebenso in Rücksicht dessen, was dort das gemeine Beste ist.

Daß ein solcher Einfluß der Geister beim Menschen stattfindet, davon durfte ich durch fortwährende Erfahrung lebendig überzeugt werden.

1674. Vers 6: Und die Choriter auf ihrem Berge Seir, bis Elparan, die oben in die Wüste hin (ausläuft).

"Und die Choriter auf ihrem Berge Seir" bedeutet die Beredungen des Falschen aus der Selbstliebe;

"bis Elparan, die oben in die Wüste hin (ausläuft)" bedeutet die Ausdehnung.

1675. "Und die Choriter auf ihrem Berge Seir", 1. Mose 14/6, daß dies bedeutet die Beredungen des Falschen, die aus der Selbstliebe (hervorgehen), erhellt aus der Bedeutung der Choriter, und aus der Bedeutung von Seir; was die Choriter betrifft, so waren sie diejenigen, die auf dem Berge Seir wohnten, wie dies erhellt aus 1. Mose 36/8,20-40, wo Esau (war), der Edom hieß; durch Esau oder Edom wird im echten Sinn der Herr in Rücksicht Seines menschlichen Wesens bezeichnet, und Er wird auch durch Esau oder Edom vorgebildet, wie dies vielfach erhellen kann sowohl aus den geschichtlichen, als aus den prophetischen Teilen des Wortes, wovon, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden; und weil durch die Choriter diejenigen, die in den Beredungen des Falschen sind, vorgebildet wurden, und die Vorbilder zu jener Zeit wirklich existierten, darum ist auch gleiches vorgebildet worden dadurch, daß Esaus Nachkommen die Choriter vertrieben haben vom Berg Seir, wovon es heißt im

5. Mose 2/20-22: "Für das Land der Rephaim wird auch dieses geachtet, die Rephaim wohnten früher darin, und die Ammoniter nennen sie Samsumim; ein Volk groß und zahlreich und hoch wie die Enakim; und Jehovah vertilgte sie vor ihnen, und sie besaßen dieselbigen, und wohnten an ihrer Statt. Wie Er getan hat den Söhnen Esaus, die in Seir wohnen, daß Er die Choriter vertilgte vor ihnen, und sie besaßen dieselbigen, und wohnten an deren Statt": dies bildet vor und bezeichnet dasselbe, was hier von Kedorlaomer vorkommt, daß nämlich Kedorlaomer und die Könige mit ihm die Choriter auf dem Berg Seir geschlagen haben; denn durch Kedorlaomer wird, wie gesagt, vorgebildet das Gute und Wahre des Herrn in Seinem Knabenalter, somit das menschliche Wesen des Herrn in betreff seines damaligen Guten und Wahren, durch das Er zerstörte die Beredungen des Falschen, d.h. die von solcher Teufelsrotte erfüllten Höllen, die mit Beredungen des Falschen die Geisterwelt und folglich auch das Menschengeschlecht zu verderben trachteten: und weil Esau oder Edom den Herrn in betreff des menschlichen Wesens vorbildete, so bildete auch der Berg Seir, so wie Paran solches vor, was Seinem menschlichen Wesen angehörte, nämlich das Himmlische der Liebe, wie dies erhellt aus dem Segen Moses:

5. Mose 33/2,3: "Jehovah kam von Sinai, und ging ihnen auf von Seir, strahlte hervor vom Berge Paran, und kam von Myriaden der Heiligkeit, zu Seiner Rechten das Feuer des Gesetzes ihnen, auch liebet Er die Völker": daß Jehovah aufging vom Berg Seir und hervorstrahlte vom Berge Paran, bedeutet nichts anderes als das menschliche Wesen des Herrn. Jeder kann wissen, daß vom Berg Seir aufgehen und hervorstrahlen vom Berge Paran, nicht bedeutet Berge, noch Bewohner (derselben), sondern göttliche Dinge, somit Himmlisches des menschlichen Wesens des Herrn, in Beziehung auf welches gesagt wird, Jehovah sei aufgegangen und habe hervorgestrahlt: diese Vorbildung Seirs erhellt ferner aus dem Liede der Debora und des Barak im

Buche der Richter 5/4,5: "Jehovah, als Du auszogst aus Seir, als Du hervortratest aus dem Felde Edoms, erbebte die Erde, und troffen die Himmel, auch troffen die Wolken Wasser, die Berge zerflossen, dieser Sinai vor Jehovah, dem Gott Israels": wo das Ausziehen aus Seir und das Hervortreten aus dem Felde Edoms auch nichts anderes bedeutet. Noch deutlicher in der Weissagung Bileams, der einer von den Söhnen des Aufgangs oder aus Syrien war, wo sich noch ein Rest der Alten Kirche befand bei

4. Mose 24/17,18: "Ich sehe Ihn, doch nicht jetzt, ich schaue Ihn, doch nicht nahe, es wird aufgehen ein Stern aus Jakob, und ein Zepter sich erheben, aus Israel, und Edom wird (sein) Erbgut sein, und (sein) Erbgut wird Seir sein, seiner Feinde (Land)": wo Ihn sehen, doch nicht jetzt, Ihn schauen, doch nicht nahe, ist das Kommen des Herrn in die Welt, dessen menschliches Wesen heißt, ein Stern aus Jakob, der aufgehen wird, sodann Edom und Seir; daß (Ihm) nicht Edom und Seir zum Erbgut werden sollte, kann jedem klar sein; das Erbe Seir, Seiner Feinde (Land), oder der Berg Seiner Feinde, ist dasselbe, was sonst öfter vorkommt, daß nämlich die Feinde sollen vertrieben, und ihr Land in Besitz genommen werden. Daß der Berg Paran oder Elparan, der in diesem Verse genannt wird, ebendasselbe bedeutet, erhellt weiter bei

Hab.3/3: "Gott wird von Theman kommen, und der Heilige vom Berge Paran, Selah, es bedeckte die Himmel Seine Ehre, und von Seinem Lob ist erfüllt die Erde": man muß jedoch wissen, daß die Berge und Länder ihre Bedeutung haben und empfangen von den dort befindlichen Bewohnern, so als die Choriter dort wohnten, von den Choritern, und nachdem sie vertrieben waren, von denen, die sie vertrieben, wie von Esau oder Edom, und auch anderwärtsher, daher in beiderlei Sinn, im echten und im entgegengesetzten; im echten für das menschliche Wesen des Herrn, im entgegengesetzten für die Selbstliebe. Das menschliche Wesen des Herrn ist die himmlische Liebe selbst; der himmlischen Liebe ist entgegengesetzt die Selbstliebe; somit bedeuten die Choriter die Beredungen des Falschen aus der Selbstliebe.

Es gibt Beredungen des Falschen aus der Selbstliebe und Beredungen des Falschen aus der Weltliebe, jene Beredungen, nämlich die aus der Selbstliebe sind die verderblichsten; wogegen die Beredungen aus der Weltliebe nicht so verderblich sind; jene, oder die Beredungen des Falschen aus der Selbstliebe, sind dem Himmlischen der Liebe entgegengesetzt, diese, oder die Beredungen des Falschen aus der Weltliebe, sind dem Geistigen der Liebe entgegengesetzt. Die Beredungen aus der Selbstliebe bringen mit sich, daß sie über alles herrschen wollen, und inwieweit ihnen die Bande nachgelassen werden, insoweit fortrennen, bis dahin, daß sie herrschen wollen über das Weltall, und, was auch gezeigt worden, über Jehovah. Daher die Beredungen dieser Art im anderen Leben gar nicht geduldet werden; wogegen die Beredungen aus der Weltliebe nicht bis dahin fortrennen; daher aus ihnen nur die Rasereien kommen, daß sie mit ihrem Lose nicht zufrieden sind, sondern vergeblich trachten nach himmlischer Freude, und die Güter anderer an sich bringen wollen, nicht so sehr in der Absicht zu herrschen; doch die Unterschiede dieser Beredungen sind unzählig.

1676. "Bis Elparan, die oben in die Wüste hin (ausläuft)", 1. Mose 14/6, daß dies die Ausdehnung bedeutet, kann daraus erhellen, daß die Choriter geschlagen, und bis dahin in die Flucht gejagt wurden. Die Wüste Paran wird erwähnt: 1. Mose 21/21; 4. Mose 10/12; 12/16; 13/3,26; 5. Mose 1/1.

Was durch Elparan, die in der Wüste ist, hier bezeichnet wird, kann nicht so auseinandergesetzt werden, nur dies, daß der erste Sieg des Herrn über die durch jene Völkerschaften bezeichneten Höllen sich noch nicht weiter erstreckt habe. Wie weit er aber sich erstreckte, wird bezeichnet durch Elparan oben in der Wüste hin.

Wem nicht gegeben worden ist, die himmlischen Geheimnisse zu wissen, der kann meinen, daß es des Kommens des Herrn in die Welt, um mit den Höllen zu kämpfen und durch die gegen Sich zugelassenen Versuchungen sie zu überwältigen und zu besiegen, nicht bedurft hätte, da sie ja durch die göttliche Allmacht hätten unterjocht, und in ihre Höllen eingeschlossen werden können, daß sich aber die Sache dennoch so verhält, ist eine feststehende Wahrheit. Die Geheimnisse selbst auch nur im allgemeinsten zu enthüllen, würde nicht nur ein ganzes Werk erfordern, sondern auch Gelegenheit geben zu Vernünfteleien über göttliche Mysterien, welche die menschlichen Gemüter, wie vollständig sie auch enthüllt würden, doch nicht begreifen könnten, und die meisten auch nicht begreifen wollten. Daher genug ist, daß man weiß, und weil dem so ist, daß man glaubt, es sei ewige Wahrheit, daß, wenn nicht der Herr in die Welt gekommen wäre, und durch die gegen Sich zugelassenen Versuchungen die Höllen unterjocht und besiegt hätte, das Menschengeschlecht verloren gewesen wäre, und daß sie nicht anders hatten gerettet werden können, auch die nicht, die auf dieser Erde von der Zeit der Ältesten Kirche an gewesen waren.

1677. Vers 7: Und sie wandten sich, und kamen zu En-Mischpat, das ist Kadesch, und schlugen das ganze Feld der Amalekiter, und auch den Amoriter, der zu Chazezon Thamar wohnt.

"Und sie wandten sich, und kamen zu En-Mischpat, das ist Kadesch" bedeutet die Fortsetzung;

"und schlugen das ganze Feld der Amalekiter" bedeutet Gattungen des Falschen;

"und auch den Amoriter, der zu Chazezon Thamar wohnt" bedeutet Gattungen des Bösen, das von daher stammt.

1678. "Und sie wandten sich, und kamen zu En-Mischpat, das ist Kadesch", 1. Mose 14/7, daß dies die Fortsetzung bedeutet, erhellt aus dem, was vorhergeht, und aus dem, was folgt; es wird nun hier gehandelt vom Falschen und dem Bösen aus diesem; das Falsche wird bezeichnet durch den Amalekiter, und das Böse daraus durch den Amoriter zu Chazezon Thamar: durch Kadesch werden die Wahrheiten bezeichnet, sodann auch die Streitigkeiten über die Wahrheiten; weil hier gehandelt wird vom Falschen und vom Bösen daraus, das der Herr in Seinem ersten Kampf überwand, so wird hier genannt En-Mischpat, das ist Kadesch, weil Streit war über die Wahrheiten. Daß Kadesch die Wahrheiten bedeutet, über die gestritten wird, erhellt bei Hesekiel, wo die Grenzen des Heiligen Landes beschrieben werden:

Hes.47/19; 48/28: "Die Ecke des Mittags gegen Süden, von Thamar bis zu den Wassern Meriboth (der Streitigkeiten:) Kadesch, dem Erbe am großen Meer, und der Ecke des Südens gegen Mittag": wo der Mittag (Süden) für das Licht der Wahrheit steht, seine Grenze, durch die der Streit über die Wahrheiten bezeichnet wird, heißt Kadesch. Kadesch war es auch, wo Moses den Felsen schlug, aus dem Wasser hervorkamen, welche Wasser genannt wurden Meribah wegen des Streites: 4. Mose 20/1,2,11,13: durch den Felsen wird bekanntlich der Herr bezeichnet, durch die Wasser im inneren Sinne des Wortes, die geistigen Dinge, welche die Wahrheiten sind; die Wasser wurden Meribah genannt, weil über sie Streit war: daß sie auch genannt wurden Wasser des Streites Kadesch, erhellt bei

4. Mose 27/14; 5. Mose 32/51: "Ihr ward widerspenstig Meinem Mund in der Wüste Zin, beim Streite der Versammlung, daß ihr Mich heiligen solltet durch die Wasser in ihren Augen, dies die Wasser des Streites Kadesch der Wüste Zin". Ebenso war es in Kadesch, wohin die Kundschafter zurückkamen aus dem Lande Kanaan, und wo sie murrten und zankten, indem sie nicht ins Land hineingehen wollten: 4. Mose 13/26.

Aus diesem erhellt, daß En-Mischpat, d.h. die Quelle des Gerichts, oder die Quelle Mischpat Kadesch bedeutet den Streit über die Wahrheiten, und so die Fortsetzung. Weil hier wahre Geschichten sind, und es sich so zugetragen hat, so könnte es scheinen, als ob dergleichen nicht vorgebildet und bezeichnet worden sei durch die Orte, an die Kedorlaomer kam, und durch die Völkerschaften, die er schlug; allein alle Geschichten im Worte sind vorbildend und bezeichnend, sowohl in Ansehung der Orte, als auch in Rücksicht der Völkerschaften, sowie auch der Tatsachen, wie dies deutlich erhellen kann aus allem, sowohl in den geschichtlichen als in den prophetischen Teilen des Wortes.

1679. "Und schlugen das ganze Feld der Amalekiter", 1. Mose 14/7, daß dies die Gattungen des Falschen bedeutet, erhellt aus der Vorbildung und Bedeutung der amalektischen Völkerschaft. Durch alle Völkerschaften, die im Lande Kanaan waren, sind Gattungen des Falschen und Bösen vorgebildet worden, wie dies aus dem Folgenden, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, erhellen wird.

Durch die Amalekiter wurde Falsches bezeichnet, durch die Amoriter und Chazezon Thamar Böses aus Falschem; daß durch die Amalekiter Falsches, durch das die Wahrheiten bekämpft werden, (bezeichnet wurde), kann erhellen aus dem, was von den Amalekiter erwähnt wird: 2. Mose 17/13-16; 4. Mose 13/29; 24/20; 5. Mose 25/17-19; Richt.5/13,14; 1.Sam.15/1-35; 27/8; Ps.83/8,9. Durch die Rephaim, Susim, Emim, die Choriter, von denen im 1. Mose 14/5,6 (Nr. 1669-1675) die Rede ist, wurden bezeichnet Beredungen des Falschen, die aus Begierden des Bösen, das ist, aus dem Bösen entspringen, hier aber wird durch die Amalekiter, und den Amoriter in Chazezon Thamar bezeichnet Falsches, aus dem Böses (kommt).

Ein anderes ist das Falsche aus dem Bösen, und ein anderes das Falsche und das Böse aus ihm: das Falsche entspringt entweder aus Begierden, die dem Willen angehören, oder aus angenommenen Grundsätzen, die dem Verstand angehören. Das Falsche aus Begierden, die dem Willen angehören, ist verderblich, und läßt sich nicht so leicht ausrotten, weil es mit dem eigentlichen Leben des Menschen zusammenhängt; das eigentliche Leben des Menschen ist es, was begehrt, d.h., was liebt; befestigt er bei sich dieses Leben, oder die Begierden oder Liebe, so sind alle Begründungen Falsches, und werden seinem Leben eingepflanzt; von dieser Art waren die vor der Sündflut. Hingegen das Falsche aus angenommenen Grundsätzen, die dem Verstand angehören, kann nicht so eingewurzelt werden ins Willensgebiet des Menschen, wie z.B. die falschen Lehren oder Irrlehren; dieses nimmt seinen Ursprung außerhalb des Willens, und aus der Einflößung solcher Dinge von Kindheit an, und hernach aus der Begründung im erwachsenen Alter. Weil es aber Falsches ist, so muß es notwendig Böses des Lebens erzeugen; z.B. wer glaubt, er verdiene die Seligkeit durch Werke, und sich darin bestärkt, (bei dem) ist das Verdienst selbst und die eigene Rechtfertigung, und das Selbstvertrauen das Böse, das daraus entspringt; und umgekehrt, wer glaubt, es könne keine Frömmigkeit des Lebens geben, ohne daß man ein Verdienst in die Werke setzt, (bei dem) ist das Böse daraus, daß er bei sich alle Lebensfrömmigkeit auslöscht, und sich den Begierden und Vergnügungen hingibt; ebenso in vielem anderen. Dergleichen Falsches und daraus kommendes Böses ist es, wovon in diesem Vers gehandelt wird.

1680. "Und auch den Amoriter, der in Chazezon Thamar wohnt", 1. Mose 14/7, daß dies bedeutet Gattungen von Bösem, die von daher stammen, erhellt aus dem, was soeben gesagt worden ist, sodann aus der Vorbildung und Bedeutung der Amoriter, wovon im Folgenden, 1. Mose 15/16, (die Rede sein wird).

Was das Böse und Falsche anbelangt, gegen das der Herr kämpfte, so ist zu wissen, daß es höllische Geister waren, die (sich) im Bösen und Falschen (befanden), d.h., daß es mit solchen angefüllte Höllen waren, die fortwährend das Menschengeschlecht feindlich anfielen; denn die Höllischen gehen auf nichts anderes aus, als jeden zu verderben, und nichts macht ihnen mehr Vergnügen, als wenn sie quälen (können). Im anderen Leben werden die Geister danach unterschieden: die, welche auf Böses gegen andere ausgehen, sind höllische oder teuflische Geister, die aber, welche anderen wohl wollen, sind gute und engelische Geister.

Der Mensch kann wissen, unter welchen er ist, ob unter höllischen oder unter engelischen: wenn er gegen den Nächsten Böses im Sinn hat, von ihm nur Böses denkt, und wenn er kann, es auch wirklich tut, und seine Freude daran hat, so ist er unter den Höllischen und wird auch höllisch im anderen Leben. Wer dagegen Gutes gegen den Nächsten im Sinn hat, und von ihm nur Gutes denkt, und wenn er kann, es auch wirklich tut, der ist unter den Engelischen, und wird auch ein Engel im anderen Leben. Das ist das Kennzeichen, danach soll sich jeder prüfen, wie er beschaffen ist. Es macht (die Sache um )nichts (besser), daß einer nicht Böses tut, wenn er nicht kann, oder es nicht wagt, und es macht (die Sache um) nichts (besser), daß einer Gutes tut um seiner selbst willen, das sind Äußerlichkeiten, die im anderen Leben entfernt werden, der Mensch ist dort, wie er denkt und gesinnt ist. Es gibt viele, die aus einer in der Welt angenommenen Gewohnheit gut reden können, allein man merkt sogleich ob das Gemüt oder die Absicht damit übereinstimmt, wo nicht, so wird er unter die Höllischen von seiner Gattung und Art zurückgeworfen.

1681. Vers 8,9: Da zogen aus der König von Sodom, und der König von Amora, und der König von Adma, und der König von Zeboim, und der König von Bela, das ist Zoar, und stellten sich gegen sie zur Schlacht im Tale Siddim; gegen Kedorlaomer, den König von Elam, und Thideal, den König der Gojim, und Amraphel, den König von Schinear, und Arioch, den König von Ellasar; vier Könige gegen fünf.

"Da zogen aus der König von Sodom, und der König von Amora, und der König von Adma, und der König von Zeboim, und der König von Bela, das ist Zoar" bedeutet wie früher, allgemein herrschendes Böses und Falsches;

"und stellten sich gegen sie zur Schlacht" bedeutet sie haben einen Angriff gemacht;

"im Tale Siddim" bedeutet hier, wie früher, das Unreine;

"gegen Kedorlaomer, den König von Elam, und Thideal, den König der Gojim, und Amraphel, den König von Schinear, und Arioch, den König von Ellasar" bedeutet Wahrheiten und Gutes im äußeren Menschen; Kedorlaomer, der König von Elam, die Wahrheiten; Thideal, der König von Gojim, das Gute; die übrigen, was daraus (hervorgeht);

"vier Könige gegen fünf" bedeutet die Vereinigung jener ersteren und die Uneinigkeit der letzteren.

1682. "Da zogen aus der König von Sodom, und der König von Amora, und der König von Adma, und der König von Zeboim, und der König von Bela, das ist Zoar", 1. Mose 14/8, daß diese allgemein herrschendes Böses und Falsches bedeuten, erhellt aus dem, was oben, 1. Mose 14/2, von ebendenselben gesagt worden ist, sofern sie nämlich sind Begierden des Bösen, und Beredungen des Falschen. Dort ist im allgemeinen durch dieselben Könige bezeichnet worden alles Böse und alles Falsche, oder, was dasselbe ist, (alle) Begierden des Bösen und Beredungen des Falschen, daher gesagt wurde, es sei Krieg mit ihnen geführt worden. Nachher ist die Rede von dem Krieg mit den Rephaim, Susim, Emim und den Choritern, sodann mit dem Amalekiter, und dem Amoriter, und endlich mit diesen Königen, die zu Anfang genannt wurden. Es wird daher hier durch ebendieselben Könige bloß bezeichnet herrschendes Böses und Falsches, das von geringerem Grad ist.

1683. "Und stellten sich gegen sie zur Schlacht", 1. Mose 14/8, daß dies bedeutet, sie haben einen Angriff gemacht, erhellt aus der Bedeutung von eine Schlacht ordnen, sofern dieses ist bekämpfen, denn daß sie sich empört haben, wird oben 1. Mose 14/3 gesagt. Es ist daraus auch klar, daß es die bösen Geister sind, die angreifen, denn die Sache verhält sich so: Der Herr hat nie mit irgendeiner Hölle einen Kampf angefangen, sondern die Höllen haben Ihn angegriffen. Wie dies auch bei jedem Menschen geschieht, der in der Versuchung ist, oder im Kampf mit bösen Geistern; bei ihm machen die Engel niemals einen Angriff, sondern immer und beständig die bösen oder höllischen Geister. Die Engel wenden nur ab und verteidigen. Dies kommt vom Herrn her, der niemals jemanden, und wäre es auch der allerschlimmste und feindseligste Mensch, Übles zufügen oder ihn in die Hölle hinabstoßen will, sondern er selber ist es, der sich Übles antut und sich in die Hölle stürzt. Dies folgt auch aus der Natur des Bösen, und aus der Natur des Guten; die Natur des Bösen ist, daß es jedem Leid antun will; die Natur des Guten ist, daß es keinem Leid antun will. Die Bösen sind in ihrem eigentlichen Lebenselement, wenn sie angreifen, beständig suchen sie zu verderben; die Guten sind in ihrem eigentlichen Lebenselement, wenn sie niemand angreifen, und wenn sie Nutzen schaffen können dadurch, daß sie andere gegen die Bösen verteidigen.

1684. "Im Tale Siddim", 1. Mose 14/8, daß dies das Unreine bedeutet, erhellt aus dem, was oben, 1. Mose 14/3 vom Tale Siddim, und vom Salzmeer gesagt worden ist.

1685. "Gegen Kedorlaomer, den König von Elam, und Thideal, den König der Gojim, und Amraphel, den König von Schinear, und Arioch, den König von Ellasar", 1. Mose 14/9, daß dies Wahrheiten und Gutes im äußeren Menschen bedeutet, erhellt aus der Bedeutung ebenderselben 1. Mose 14/1.

Daß Kedorlaomer, der König von Elam, Wahrheiten, und Thideal, der König von Gojim, Gutes bedeutet, und die übrigen das daraus Hervorgehende, erhellt daraus, daß hier ebendieselben Könige in einer anderen Ordnung aufgeführt werden als 1. Mose 14/1. Dort an dritter Stelle, hier an erster Kedorlaomer, König von Elam; und dort an vierter Stelle, hier an der zweiten Thideal, der König der Gojim. Das Wahre ist es, was das erste des Kampfes ist, denn aus dem Wahren wird gekämpft; aus dem Wahren nämlich wird erkannt, was falsch und was böse ist. Weshalb solche Kämpfe durchaus nicht stattfinden, bevor der Mensch ausgerüstet ist mit Wissenschaften und Erkenntnissen des Wahren und Guten; daher durch Kedorlaomer, der an erster Stelle hier genannt wird, bezeichnet wird das Wahre, das beim Herrn war, was auch erhellt aus der Bedeutung Elams, sofern dieses ist der Glaube aus der Liebtätigkeit, was dasselbe ist mit dem Wahren, wie schon früher gezeigt worden ist: 1. Mose 10/22 (Nr. 1228); woraus folgt, daß Thideal, der König der Gojim, oder der Völkerschaften (gentium), das Gute bedeutet; und daß die übrigen Könige die Wahrheiten und das Gute (bedeuten), die aus demselben stammen.

1686. "Vier Könige gegen fünf", 1. Mose 14/9, daß dies bedeutet die Einigkeit jener ersten, und die Uneinigkeit dieser letzteren, kann erhellen aus der Bedeutung von vier, und aus der Bedeutung von fünf; vier bedeuten Einigkeit, weil sie Paare sind, wie auch zwei, wenn sie sich auf die Ehen von Sachen beziehen, wie dies auch bemerkt worden Nr. 720; fünf aber Uneinigkeit, weil wenig, wie dies gezeigt worden ist Nr. 649. Es verhält sich alles je nach der Beziehung auf die Sache, von der die Rede ist.

1687. Vers 10: Und das Tal Siddim (enthielt) Brunnen (und) Brunnen von Erdharz, und es flohen der König von Sodom und von Amora, und fielen daselbst, und die übrigen flohen auf den Berg.

"Und das Tal Siddim (enthielt) Brunnen (und) Brunnen von Erdharz" bedeutet das Unreine der Falschheiten und Begierden;

"und es flohen der König von Sodom und von Amora, und fielen daselbst" bedeutet, jenes Böse und Falsche sei besiegt worden;

"und die übrigen flohen auf den Berg" bedeutet nicht alle seien gefallen; der Berg ist die Selbst- und Weltliebe.

1688. "Und das Tal Siddim (enthielt) Brunnen (und) Brunnen, (oder war voll Brunnen) von Erdharz", 1. Mose 14/10, daß dies das Unreine der Falschheiten und Begierden bedeutet, erhellt aus der Bedeutung von Siddim, sofern dieses ist das Unreine, wovon Nr. 1666 (die Rede war), sodann aus der Bedeutung der Brunnen, sofern diese sind die Falschheiten, und des Erdharzes, sofern dieses sind die Begierden; Brunnen heißen die Falschheiten vom unreinen Wasser, und Erdharz die Begierden vom garstigen Schwefeldunst in solchem Wasser.

1689. "Und es flohen der König von Sodom und von Amora, und fielen daselbst", 1. Mose 14/10, daß dies bedeutet jenes Böse und Falsche sei besiegt worden, erhellt aus der Bedeutung von Sodom und Amora, sofern diese sind das Böse der Begierden, und das Falsche der Beredungen, wovon oben; hier der König von Sodom und Amora für alles, auch durch die übrigen Könige bezeichnete Böse und Falsche. Sodann aus der Bedeutung von fliehen und fallen, sofern dieses ist besiegt werden.

1690. "Und die übrigen flohen auf den Berg", 1. Mose 14/10, daß dies bedeutet, nicht alle (seien gefallen), ist ohne Erklärung (schon) daraus klar, daß die die übrigblieben, entflohen. Im inneren Sinn wird von den Versuchungen gehandelt, die der Herr aushielt im Knabenalter, wovon nichts erwähnt wird im Wort des Neuen Testaments, bloß von der Versuchung in der Wüste, oder bald nachdem Er aus der Wüste gekommen war, und endlich von der letzten Versuchung in Gethsemane, und so fort.

Daß des Herrn Leben vom ersten Knabenalter an bis zur letzten Stunde des Lebens in der Welt eine fortwährende Versuchung und ein fortwährender Sieg war, erhellt aus vielem im Wort des Alten Testaments, und daß sie nicht aufhörte mit der Versuchung in der Wüste, erhellt aus Folgendem bei Luk.4/13: "Nachdem der Teufel alle Versuchung vollendet hatte, stand er von Ihm ab eine Zeitlang", sodann daraus, daß Er bis zum Kreuzestod versucht wurde, somit bis zur letzten Stunde des Lebens in der Welt.

Hieraus ist klar, daß das ganze Leben des Herrn in der Welt vom ersten Knabenalter an eine fortwährende Versuchung und ein fortwährender Sieg war. Die letzte war, da Er am Kreuz betete für die Feinde, also für alle auf dem ganzen Erdkreis.

Im Wort vom Leben des Herrn, bei den Evangelisten, wird außer der letzten nur erwähnt Seine Versuchung in der Wüste, mehr ist den Jüngern nicht enthüllt worden. Was enthüllt wurde, erscheint nach dem Buchstabensinn so leicht, daß es kaum etwas ist, denn so zu sagen und so zu antworten, ist keine Versuchung, während sie doch schwerer war, als je ein menschliches Gemüt fassen und glauben kann. Niemand kann wissen, was Versuchung ist, außer wer darin war.

Die Versuchung, die erwähnt wird bei Matth.4/1-11; Mark.1/12,13; Luk.4/1-13, enthält die Versuchungen im Inbegriff, daß Er nämlich aus Liebe zum Menschengeschlecht kämpfte wider die Triebe der Selbst- und Weltliebe, von denen die Höllen angefüllt waren: Alle Versuchung geschieht gegen die Liebe, in welcher der Mensch ist, in welchem Grad die Liebe ist, in solchem geschieht die Versuchung. Wenn sie nicht gegen die Liebe ist, so ist sie keine Versuchung. Die Liebe jemandes zerstören heißt, (dessen) eigentliches Leben (zerstören), denn die Liebe ist das Leben. Das Leben des Herrn war die Liebe gegen das ganze Menschengeschlecht, und zwar eine so große und starke, daß sie nichts als lauter Liebe war. Gegen dieses Sein Leben wurden fortwährende Versuchungen zugelassen, wie gesagt, vom ersten Knabenalter bis zur letzten Stunde in der Welt.

Die Liebe, die das eigenste Leben des Herrn war, wird dadurch bezeichnet, "daß Ihn hungerte, und daß der Teufel sprach: wenn Du der Sohn Gottes bist, so sprich zu diesem Stein, er soll Brot werden, und daß Jesus antwortete: Es steht geschrieben: der Mensch soll nicht vom Brot allein leben, sondern von jedem Worte Gottes": Luk.4/2-4; Matth.4/2-4.

Daß Er kämpfte gegen die Weltliebe, oder alles, was zur Weltliebe gehört, wird dadurch bezeichnet, daß "Ihn der Teufel wegführte auf einen hohen Berg, und Ihm alle Reiche des Erdkreises in Zeit eines Augenblicks zeigte, und sagte, Dir will ich geben alle diese Macht, und ihre Herrlichkeit, weil sie mir gegeben ist, und ich sie gebe wem ich will: wenn Du nun mich anbeten wirst, so soll alles Dein sein; Jesus aber antwortete ihm und sprach: gehe hinter Mich, Satan, denn es steht geschrieben: du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und Ihm allein dienen": Luk.4/5-8; Matth.4/8-10.

Daß Er kämpfte gegen die Selbstliebe, und alles, was zur Selbstliebe gehört, wird bezeichnet durch dieses: "Es nahm Ihn zu sich der Teufel in die heilige Stadt, und stellte Ihn auf die Zinne des Tempels, und sprach zu Ihm: wenn Du der Sohn Gottes bist, so laß Dich selbst hinab, denn es steht geschrieben: Seinen Engeln wird Er gebieten wegen Deiner, und sie werden Dich auf den Händen tragen, daß Du nicht etwa Deinen Fuß an einen Stein stoßest; da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht geschrieben: du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen": Luk.4/9-12; Matth.4/5-7.

Der fortwährende Sieg wird dadurch beschrieben, daß nach der Versuchung "die Engel herzutraten, und Ihm dienten": Matth.4/11; Mark.1/13.

Kurz, der Herr ist vom ersten Knabenalter an, bis zur letzten Stunde Seines Lebens in der Welt, von allen Höllen angegriffen worden, die fortwährend von Ihm bezwungen, unterjocht und besiegt wurden, und zwar einzig und allein aus Liebe zum ganzen Menschengeschlecht. Und weil diese Liebe nicht eine menschliche, sondern eine göttliche war, und so groß die Liebe, so groß auch die Versuchung war, so kann erhellen, wie schwer die Kämpfe waren, und wie groß die Unbändigkeit von seiten der Höllen: daß sich dies so verhielt, weiß ich gewiß.

1691. Daß der Berg die Selbstliebe und die Weltliebe ist, kann erhellen aus der Bedeutung des Berges, von der gleich die Rede sein soll. Alles Böse und Falsche entsteht aus der Selbstliebe und Weltliebe, es gibt keinen anderen Ursprung desselben; denn die Liebe zu sich und die zur Welt sind der himmlischen und geistigen Liebe entgegengesetzt; und weil Gegensätze, so sind sie es, welche die himmlischen und geistigen Dinge des Reiches Gottes fortwährend zu zerstören trachten. Aus der Selbst- und Weltliebe entstehen alle Arten des Hasses, aus dem Haß alle Rachehandlungen und Grausamkeiten, aus jenen und diesen alle Heimtücken, kurz, alle Höllen.

Daß durch Berge im Wort die Selbst- und Weltliebe bezeichnet wird, kann aus folgenden Stellen erhellen:

Jes.2/11,12,14,15: "Die Augen des Hochmuts des Menschen werden gedemütigt werden, und gebeugt wird werden die Hoheit der Menschen; der Tag Jehovahs Zebaoth über alle Stolzen und Hohen, über alle hohen Berge, und über alle erhabenen Hügel, und über jeglichen hervorragenden Turm": offenbar hier die hohen Berge für die Selbstliebe und die erhabenen Hügel für die Weltliebe.

Jes.40/4: "Jedes Tal wird erhöhet werden, und jeder Berg und Hügel wird erniedrigt werden": auch offenbar für die Selbst- und Weltliebe.

Jes.42/15: "Ich werde verwüsten die Berge und die Hügel, und all ihr Kraut verdorren lassen": in gleicher Weise die Berge für die Selbstliebe und die Hügel für die Weltliebe.

Hes.38/20: "Umgerissen sollen werden die Berge, und einstürzen die Stufen, und jede Mauer wird zur Erde fallen".

Jerem.51/25: "Siehe, Ich (will) wider dich (sein), o verderbender Berg, der du das ganze Land verdirbst, und will ausstrecken Meine Hand wider dich, und dich herabstürzen von den Felsen, und dich zum Berge des Brandes machen": wo von Babel und Chaldäa (die Rede ist), durch die, wie früher gezeigt worden, die Selbst- und Weltliebe bezeichnet wird.

5. Mose 32/22: "Ein Feuer ist angezündet in Meinem Zorn, und wird brennen bis zur untersten Hölle, und verzehren das Land und sein Gewächs, und entflammen die Gründe der Berge": die Gründe der Berge für die Höllen, wie dies deutlich gesagt wird; Gründe der Berge werden sie genannt, weil die Selbst- und Weltliebe daselbst herrschen, und von daher stammen.

Jonas 2/6,7: "Mich umgaben Wasser bis an die Seele, der Abgrund umfing mich, Meergras hängte sich an mein Haupt; in die Einschnitte (excisiones) der Berge stieg ich hinab; der Erde Riegel über mir in Ewigkeit, du aber zogst mein Leben aus der Grube heraus, Jehovah, Mein Gott". Die Versuchungskämpfe des Herrn gegen die Höllen werden durch Jonas, als er im Bauch des großen Fisches war, prophetisch so beschrieben; wie auch anderwärts im Worte, besonders bei David. Wer in Versuchungen ist, ist in den Höllen; das in den Höllen sein macht nicht der Ort, sondern der Zustand.

Weil Berge und die Türme die Selbst- und Weltliebe bedeuten, so kann daraus erhellen, was bezeichnet wird durch das, daß der Herr vom Teufel geführt wurde, auf einen hohen Berg und auf die Zinne des Tempels, nämlich in die alleräußersten Versuchungskämpfe gegen die Triebe der Selbst- und Weltliebe, das ist, gegen die Höllen. Die Berge bedeuten auch im entgegengesetzen Sinn, wie gewöhnlich, die himmlische und die geistige Liebe, wie früher gezeigt worden ist: Nr. 795, 796.

1692. Was die Versuchungen oder die Versuchungskämpfe bewirken, kann kaum jemand wissen. Dieselben sind die Mittel, durch die das Böse und Falsche aufgelöst und beseitigt wird und durch die ein Schauder vor demselben beigebracht, und ein Gewissen nicht nur gegeben, sondern auch gestärkt, und so der Mensch wiedergeboren wird.

Dies ist der Grund, warum die, welche wiedergeboren werden, in Kämpfe versetzt werden und Versuchungen bestehen, und solche, die (sie) nicht bei Leibesleben (bestehen, die müssen es) im anderen Leben, wenn sie so sind, daß sie wiedergeboren werden können; daher die Kirche des Herrn die kämpfende genannt wird.

Aber der Herr allein hat aus eigenen Kräften oder aus eigener Macht die grausamsten Versuchungskämpfe bestanden; denn Er war von allen Höllen umwogt, und überwand dieselben fortwährend. Der Herr allein ist es auch, Der bei den Menschen kämpft, die in Versuchungskämpfen sind, und Der überwindet. Der Mensch kann aus eigener Macht gar nichts ausrichten gegen die bösen oder höllischen Geister, denn sie hängen mit den Höllen so zusammen, daß, wenn die eine überwunden ist, die andere auf ihn hereinstürzen würde, und so in Ewigkeit fort. Sie sind gleich dem Meere, das auf die einzelnen Teile des Dammes andrückt; wenn der Damm durchbrochen würde mit einer Ritze oder einem kleinen Kanal, so würde das Meer gar nicht aufhören durchzubrechen und zu überschwemmen, bis daß nichts mehr übrig wäre. So würde es sich verhalten, wenn nicht der Herr allein die Versuchungskämpfe beim Menschen aushielte.

1693. Vers 11: Und sie nahmen alle Habe von Sodom und Amora, und all ihre Speise, und zogen davon.

"Und sie nahmen alle Habe von Sodom und Amora" bedeutet, sie seien der Macht, Böses zu tun, beraubt worden;

"und all ihre Speise" bedeutet, der Macht, Falsches zu denken;

"und zogen davon" bedeutet, sie seien so verlassen worden.

1694. "Und sie nahmen alle Habe von Sodom und Amora", 1. Mose 14/11, daß dies bedeutet, sie seien der Macht, Böses zu tun, beraubt worden, erhellt aus der Bedeutung von jemandes Habe nehmen. Unter der Habe Sodoms und Amoras wird im inneren Sinn nichts anderes verstanden, als das Böse und Falsche; das Böse wird hier bezeichnet durch die Habe, und das Falsche durch die Speise: geistige Güter und Reichtümer bei den Guten sind nichts anderes als Gutes und Wahres, mit dem sie vom Herrn beschenkt und bereichert werden; somit sind die Güter und Reichtümer bei den Bösen nichts anderes, als Böses und Falsches, das sie sich selbst angeeignet haben; solches wird auch durch Habe (oder Vermögen) im Worte bezeichnet: hieraus erhellt, daß, die Habe Sodoms und Amoras nehmen, ist, sie der Macht, Böses zu tun, berauben.

1695. "Und all ihre Speise", 1. Mose 14/11, daß dies bedeutet, (sie) der Macht, Falsches zu denken, (berauben), erhellt aus der Bedeutung der Speise. Was die himmlische, die geistige und die natürliche Speise ist, die man im anderen Leben genießt, ist schon früher gesagt worden in Nr. 56-58, 680, 681, diese entsprechen auch der leiblichen Speise, und werden daher auch im Worte durch Speise vorgebildet und Speise genannt.

Die Speise der höllischen Geister aber ist das, was der Weisheit, Verständigkeit und wahren Wissenschaft entgegen ist, und dies ist alles Falsche. Durch diese Speise werden auch merkwürdigerweise die bösen Geister erhalten. Der Grund hiervon ist der, daß es ihr Leben ist. Wenn ihnen nicht Gelegenheit gegeben wird, das Wahre zu tadeln, ja, es zu lästern, so können sie nicht leben. Jedoch wird ihnen nur Gelegenheit gegeben, solches Falsche zu denken und zu reden, das aus ihrem Bösen hervorgeht, nicht aber solches, das gegen ihr eigenes Böse ist, denn dies ist Trügerei /dolus); denn inwieweit sie aus ihrem Bösen Falsches reden, geschieht es aus ihrem Leben und (dies) wird ihnen dann auch verziehen, weil sie so beschaffen sind, daß sie nicht anders leben können.

Daß sie der Macht, Böses zu tun und Falsches zu denken, beraubt sind, damit verhält es sich so: in den Versuchungskämpfen wird den bösen Geistern zugelassen, alles Böse und Falsche, das beim Menschen ist, hervorzuholen und aus dem Bösen und Falschen des Menschen zu kämpfen. Wenn sie aber besiegt sind, dann dürfen sie das nicht mehr tun, denn sie spüren beim Menschen sogleich, wenn das Gute und Wahre bestärkt ist. Eine solche Wahrnehmung wird den Geistern als Voraus vor den Menschen gegeben. Aus der eigentlichen Sphäre des im Wahren und Guten bestärkten Menschen erkennen sie sogleich, wie es steht, was für eine Antwort sie bekommen werden usw. Dies zeigt sich deutlich beim wiedergeborenen geistigen Menschen, bei dem ebenso wie beim nicht wiedergeborenen, böse Geister sind, allein sie sind unterjocht und dienen. Dies wird dadurch bezeichnet, daß sie der Macht, Böses zu tun und Falsches zu denken, beraubt worden sind.

1696. "Und sie zogen davon", 1. Mose 14/11, daß dies bedeutet, sie seien zurückgelassen worden, erhellt ohne Erklärung.

1697. Vers 12: Und sie nahmen Lot und seine Habe, den Sohn des Bruders Abrams, und zogen davon; und derselbe hatte zu Sodom gewohnt.

"Und sie nahmen Lot und seine Habe, den Sohn des Bruders Abrams, und zogen davon" bedeutet, daß das scheinbar Gute und Wahre, das an sich nicht gut und wahr ist, den äußeren Menschen und all das bei diesem Befindliche eingenommen habe;

"und derselbe hatte zu Sodom gewohnt" bedeutet seinen Zustand.

1698. "Und sie nahmen Lot und seine Habe, den Sohn des Bruders Abrams, und zogen davon", 1. Mose 14/12, daß dies bedeutet, daß sie das scheinbar Gute und Wahre, das an sich nicht gut und wahr ist, den äußeren Menschen und alles bei diesem Befindliche eingenommen haben, erhellt aus der Bedeutung Lots, und daß dieser beim Herrn den sinnlichen oder äußeren Menschen bezeichnet, ist schon früher eingehend gesagt und gezeigt worden, und zwar (bedeutet er) hier den äußeren Menschen in betreff des scheinbar Guten und Wahren, das hier die Habe Lots ist; daß dieses Gute und Wahre im ersten Knabenalter als gut und wahr erschien, und an sich nicht so war, ist schon früher erklärt worden; daß es aber stufenweise gereinigt wurde, und zwar durch Versuchungskämpfe, kann aus dem, was von den Versuchungen gesagt worden ist, erhellen (Nr. 1661, 1662).

1699. "Und derselbe hatte zu Sodom gewohnt", 1. Mose 14/12, daß dies seinen Zustand bedeutet, erhellt aus der Bedeutung Sodoms.

1700. Vers 13: Und es kam ein Entronnener, und sagte es Abram, dem Hebräer, an, und derselbe wohnte in den Eichenwäldern Mamres, des Amoriters, des Bruders Eschkols, und des Bruders Aners, und diese (waren) Verbündete Abrams.

"Und es kam ein Entronnener, und sagte es Abram, dem Hebräer, an" bedeutet, daß der Herr aus Seinem inwendigen Menschen heraus ein Innewerden hatte. Abram, der Hebräer, ist der inwendige (interior) Mensch, mit dem verbunden ist der innere (adjunctus internus) oder göttliche.

"und derselbe wohnte in den Eichenwäldern Mamres, des Amoriters" bedeutet den Zustand des Innewerdens aus dem Vernünftigen Menschen;

"des Bruders Eschkols, und des Bruders Aners, und diese (waren) Verbündete Abrams" bedeutet den Zustand des vernünftigen Menschen in betreff des äußeren, und zwar wie sein Gutes und Wahres beschaffen war.

1701. "Und es kam ein Entronnener, und sagte es Abram, dem Hebräer, an", 1. Mose 14/13, daß dies bedeutet der Herr habe aus Seinem inwendigen Menschen ein Innewerden gehabt, erhellt aus der Bedeutung Abrams, des Hebräers, sofern dieser der mit dem inneren (Menschen) verbundene inwendige Mensch (interior Homo conjunctus Interno) ist, wovon gleich unten; und weil dies im inneren Sinn auf den Herrn bezogen wird, und das Geschichtliche vorbildend ist, so ist klar, daß (die Worte:) "Es kam ein Entronnener, und zeigt an", nichts anderes bedeuten, als der Herr habe wahrgenommen.

Was im äußeren Menschen vorgeht, das vernimmt der inwendige Mensch, wie wenn es jemand anzeigen würde. Der Herr, Der eine Wahrnehmung von allem, was geschah, hatte, sah deutlich, welcherlei und woher das war, was bei Ihm aufstieg; so z.B. wenn etwas Böses die Neigungen des äußeren Menschen, oder wenn etwas Falsches dessen Erkenntnisse einnahm, so mußte Er notwendig wissen, wie es beschaffen war, und woher (es kam), aber auch, welche bösen Geister es aufregten und wie sie es aufregten, und so vieles andere. Denn solches und unzählig anderes ist den Engeln nicht verborgen, und kaum denjenigen Menschen, die ein himmlisches Innewerden haben, wie viel weniger dem Herrn!

1702. Daß Abram, der Hebräer, der inwendige Mensch ist, mit dem verbunden der innere oder göttliche (Mensch) (Interior Homo, cui adjunctus Internus seu Divinus), kann erhellen aus der Bedeutung Abrams, des Hebräers, oder aus dem Beinamen Abrams, sofern er hier heißt der Hebräer. Im Vorhergehenden und im Folgenden, wo von Abram die Rede ist, wird er nicht der Hebräer genannt, (sondern) bloß hier. Weshalb etwas Besonderes beim Herrn durch Abram, den Hebräer vorgebildet und bezeichnet wird, was (aber) vorgebildet und bezeichnet wird, kann aus dem inneren Sinne erhellen, daß es nämlich der mit dem inneren oder göttlichen (Menschen) verbundene inwendige Mensch ist, wie dies auch erhellen kann aus dem Sachzusammenhang im inneren Sinn.

Die Hebräer werden im Wort genannt, wenn etwas von Dienstbarkeit irgendwelcher Art bezeichnet wird, wie dies aus dem Folgenden erhellen kann. Der inwendige Mensch hat die Bestimmung, daß er diene dem inneren oder göttlichen (Menschen), weshalb hier der inwendige Mensch genannt wird Abram, der Hebräer.

Was der inwendige Mensch ist, weiß kaum jemand, daher es mit wenigem gesagt werden soll: der inwendige Mensch (Interior Homo) ist der mittlere zwischen dem inneren und äußeren. Durch den inwendigen Menschen hat der innere (internus) Gemeinschaft mit dem äußeren, ohne jenen mittleren kann es durchaus keine Gemeinschaft geben. Das Himmlische ist vom Natürlichen geschieden, und noch mehr vom Körperlichen; wofern nicht ein Mittleres da ist, durch das eine Gemeinschaft statthat, kann das Himmlische gar nicht in das Natürliche einwirken, noch weniger ins Körperliche. Der inwendige Mensch ist der, welcher der vernünftige Mensch heißt, und dieser Mensch hat, weil er der mittlere ist, Gemeinschaft mit dem inneren (Menschen), bei dem das Gute und Wahre selbst ist, und hat auch Gemeinschaft mit dem auswendigen (Menschen), bei dem das Böse und Falsche ist.

Vermöge der Gemeinschaft mit dem inneren (Menschen) kann der Mensch an Himmlisches und Geistiges denken oder nach oben blicken, was die Tiere nicht können. Vermöge der Gemeinschaft mit dem auswendigen (Menschen) kann der Mensch an Weltliches und Körperliches denken oder nach unten blicken, kaum anders als die Tiere, die in ähnlicher Weise eine Vorstellung von irdischen Dingen haben. Mit einem Wort, der inwendige oder mittlere Mensch ist der eigentliche vernünftige Mensch, der geistig oder himmlisch ist, wenn er nach oben blickt, tierisch aber, wenn er nach unten blickt.

Bekannt ist, daß der Mensch wissen kann, daß er anders redet als er denkt, und anders tut als er will, und daß es eine Vorstellung und Täuschung (dolus) gibt, sodann auch, daß es eine Vernunft oder ein Vernünftiges gibt, und das dieses ein Inwendigeres ist, weil es anders gesinnt sein kann. So wie auch, daß bei einem, der in der Wiedergeburt steht (apud regenerandum), etwas Inwendiges da ist, das kämpft mit dem Auswendigen. Dieses Inwendige, das anders denkt und anders will und das kämpft, ist der inwendige Mensch. In diesem inwendigen Menschen ist das Gewissen beim geistigen Menschen, und ist das Innewerden (perceptio), beim himmlischen.

Dieser inwendige Mensch, der beim Herrn mit dem inneren göttlichen (Menschen) verbunden war, ist es, der hier genannt wird Abram, der Hebräer.

1703. Daß Hebräer im Worte ausgesagt wird von dem, was einer Dienstbarkeit angehört, erhellt aus folgenden Stellen:

5. Mose 15/12: "Wenn an dich verkauft werden wird dein Bruder, der Hebräer oder die Hebräerin, und dir dienen wird sechs Jahre, so sollst du im siebenten Jahr ihn frei lassen von dir": wo der Hebräer und die Hebräerin genannt wird, weil von Dienstbarkeit die Rede ist.

Jerem.34/9,14: "Am Ende von sieben Jahren sollt ihr entlassen ein jeglicher seinen Bruder, den Hebräer, der an dich verkauft worden ist, und dir gedient hat sechs Jahre": wo ebenfalls der Hebräer genannt wird, weil von Dienstbarkeit die Rede ist; sonst werden die Söhne Jakobs bei den Propheten nicht Hebräer genannt.

1.Sam.4/9: "Die Philister sagten: Stärket euch, und seid Männer, daß ihr nicht dienen dürfet den Hebräern, wie sie euch gedient haben": in gleicher Weise.

2. Mose 9/1,13; 10/3: "Jehovah sprach zu Mose: Gehe hinein zu Pharao, und rede zu ihm: So sprach Jehovah, der Gott der Hebräer, entlaß mein Volk, daß sie Mir dienen": wo sie auch der Dienstbarkeit wegen Hebräer genannt wurden.

Potiphars Weib von Joseph, 1. Mose 39/14: "Sie rief den Männern ihres Hauses, und sprach zu ihnen: Sehet, da hat er uns einen hebräischen Mann gebracht, uns zu entehren": Hebräer wird er genannt, weil er dort ein Knecht war.

Der Oberste der Bäcker zu Pharao, 1. Mose 41/12: "Es war bei uns ein hebräischer Jüngling, der Knecht des Obersten der Trabanten, der deutete uns die Träume": und überdies nannten bekanntlich die Ägypter die Söhne Israels Hebräer, weil sie Knechte, oder in der Knechtschaft waren: 2. Mose 1/15,16,19 und anderwärts.

1704. "Und derselbe wohnte in den Eichenwäldern Mamres, des Amoriters", 1. Mose 14/13, daß dies den Zustand des Innewerdens aus dem vernünftigen Menschen bedeutet, erhellt aus der Bedeutung des Eichenwaldes, und der Eichenwälder Mamres, des Amoriters, wovon Nr. 1442, 1443, 1616.

1705. "Und des Bruders Eschkols und des Bruders Aners, und diese (waren) Verbündete Abrams", 1. Mose 14/13, daß diese den Zustand des vernünftigen Menschen in betreff des Äußeren bedeuten, und zwar, wie sein Gutes und Wahres beschaffen war, kann erhellen aus der Bedeutung derselben, wovon 1. Mose 14/24 (Nr. 1752-1754), wo sie auch genannt werden: um es mit wenigem zu sagen, so werden durch Mamre, Eschkol und Aner vorgebildet und bezeichnet Engel, die beim Herrn, als Er im ersten Knabenalter kämpfte, sich befanden, und dem Guten und Wahren, (das) damals beim Herrn (war), angemessen waren; vom Guten und Wahren werden sie benannt; nirgends hat irgendein Engel im Himmel irgendeinen Namen, sondern es ist das Gute und Wahre, von dem die Namen ausgesagt werden, wie z.B. Michael und andere Engel im Wort; es gibt nirgends solche, sondern sie werden so genannt von irgendeinem Amt, das sie haben; hier Mamre, Eschkol und Aner in gleicher Weise, jedoch vorbildlich.

1706. Vers 14: Und Abram hörte, daß sein Bruder gefangen worden, und er ließ ausziehen seine Eingeübten, seine Hausgeborenen, achtzehn und dreihundert, und jagte nach bis Dan.

"Und Abram hörte, daß sein Bruder gefangen worden" bedeutet, daß der inwendigere Mensch wahrgenommen habe, in welchem Zustand der äußere war;

"und er ließ ausziehen seine Eingeübten, seine Hausgeborenen" bedeutet dasjenige Gute und Wahre beim äußeren Menschen, das jetzt befreit ist von dem Joch der Knechtschaft;

"achtzehn und dreihundert" bedeutet dessen Beschaffenheit;

"und jagte nach bis Dan" bedeutet der Reinigung Anfang.

1707. "Und Abram hörte, daß sein Bruder gefangen worden", 1. Mose 14/14, daß dies bedeutet, der inwendige Mensch habe wahrgenommen, in welchem Zustand der äußere war, erhellt aus der Bedeutung Abrams im unmittelbar vorhergegangenen Vers (Nr. 1702); und aus der Bedeutung Lots, welcher ist der äußere Mensch, wie früher gezeigt worden. Sodann aus der Bedeutung von "hören, daß sein Bruder gefangen sei", welches ist wahrnehmen, in welchem Zustand er war, daß nämlich, wie im zwölften Vers gezeigt worden, scheinbar Gutes und Wahres ihn eingenommen habe (Nr. 1698).

Damit verhält es sich so: als der inwendige Mensch, der unter Abram, dem Hebräer, verstanden wird, wahrnahm, daß das Gute und Wahre, aus dem gekämpft wurde, nur scheinbar Gutes und Wahres war, und daß es den ganzen äußeren Menschen, der durch Lot, den Bruders-Sohn, bezeichnet wurde, eingenommen habe, alsdann reinigte dasselbe der inwendige Mensch, oder der innere göttliche (Mensch) durch den inwendigen Menschen. Wie dies geschieht, kann niemand je wissen, außer wem es geoffenbart worden ist, denn der Einfluß des inneren Menschen durch den inwendigen oder mittleren in den äußeren ist ein Geheimnis, hauptsächlich in der jetzigen Zeit, wo wenige, wenn je etliche wissen, was der inwendige Mensch, noch weniger, was der innere ist. Was der innere und der inwendige Mensch ist, siehe gleich oben beim dreizehnten Vers (Nr. 1702); hier aber soll mit wenigem gesagt werden, wie der Einfluß beschaffen ist.

Der innere Mensch gehört bei jedem Menschen dem Herrn allein an, denn in ihn legt der Herr das Gute und Wahre nieder, mit dem Er den Menschen von Kindheit an beschenkt. Von da fließt Er durch dasselbe in den inwendigen oder vernünftigen Menschen ein, und durch diesen in den auswendigen. So wird der Mensch befähigt zu denken und ein Mensch zu sein.

Aber der Einfluß vom inneren Menschen in den inwendigen oder mittleren und so in den auswendigen ist ein doppelter, entweder durch Himmlisches oder durch Geistiges oder, was dasselbe ist, entweder durch Gutes oder durch Wahres. Durch Himmlisches oder Gutes fließt Er bloß bei den wiedergeborenen Menschen ein, die entweder mit einem Innewerden oder mit Gewissen begabt sind, somit durch das Innewerden (perceptione) oder durch das Gewissen. Daher findet der Einfluß durchs Himmlische nur bei denen statt, die in der Liebe zum Herrn oder in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind. Durch Geistiges oder Wahres aber fließt der Herr bei jeglichem Menschen ein; und wenn dieser Einfluß nicht wäre, so könnte der Mensch nicht denken, somit auch nicht reden.

Wenn der Mensch von der Art ist, daß er das Gute und Wahre verkehrt, und wenn er sich um das Himmlische und Geistige nicht bekümmert, dann findet kein Einfluß des Himmlischen oder Guten statt, sondern der Weg für das Himmlische und Gute ist verschlossen; und dennoch findet ein Einfluß des Geistigen und Wahren statt, und dieser Weg wird fortwährend offen gehalten. Hieraus kann erhellen, wie der inwendige oder mittlere, d.h. der vernünftige Mensch beschaffen ist.

Hier wird durch Abram bezeichnet der innere Mensch im inwendigen oder mittleren. Wenn Himmlisches oder Gutes vom inneren Menschen her einfließt in den inwendigen, dann eignet sich der innere den inwendigen oder mittleren an, und macht ihn zu dem seinigen. Dennoch aber ist der inwendige oder mittlere Mensch unterschieden vom inneren.

Ebenso geschieht es, wenn der innere Mensch durch den inwendigen oder mittleren einfließt in den auswendigen, dann eignet er sich ihn auch an, und macht ihn zu dem seinigen, dennoch aber ist der auswendige Mensch unterschieden vom inwendigen. So nun, als der innere im inwendigen oder mittleren wahrnahm, daß der Zustand des äußeren Menschen so beschaffen war, daß nämlich dieser zum Gefangenen gemacht worden war, d.h., daß nicht echtes, sondern scheinbar Gutes, aus dem er gegen so viele Feinde kämpfte, ihn eingenommen habe, dann floß er ein, und brachte wieder alles in Ordnung und befreite denselben von dem, was anfeindete und reinigte ihn so, damit es nämlich nicht scheinbar Gutes und Wahres sein möchte, sondern echt Gutes und Wahres, und so verbunden mit dem inneren oder göttlichen, und zwar, wie gesagt, durch den inwendigen oder mittleren.

Darin war der Herr keinem Menschen gleich, weil Sein inwendiger Mensch in betreff des Himmlischen oder Guten göttlich war und schon von der Geburt an verknüpft mit dem inneren (Menschen). Der innere (Mensch) mit diesem inwendigen war Jehovah Sein Vater selbst. Aber darin war Er anderen Menschen gleich, daß Sein inwendiger Mensch in betreff des Geistigen oder Wahren verknüpft war mit dem äußeren, und so menschlich, aber auch dieser wurde durch fortwährende Versuchungskämpfe und Siege aus eigener Kraft ebenfalls göttlich, das ist Jehovah.

Der äußere Mensch ist es, der Lot genannt wird, aber derselbe heißt im früheren Zustand Bruders-Sohn, im jetzigen hingegen Bruder Abrams, denn dazumal hieß er Bruders-Sohn, als scheinbar Wahres und Gutes ihn einnahm, Bruder dagegen, als echt Gutes und echt Wahres.

1708. "Und er ließ ausziehen seine Eingeübten, seine Hausgeborenen", 1. Mose 14/14, daß dies bedeutet dasjenige Gute beim äußeren Menschen, das nun befreit ist vom Joch der Knechtschaft, erhellt aus der Bedeutung der Eingeübten, sodann der Geborenen des Hauses Abrams.

Eingeübte (initiati) oder Neulinge (novitii) Abrams im inneren Sinn, sind dasjenige Gute beim äußeren Menschen, das mit dem inwendigen Menschen verbunden werden kann. Geborene des Hauses im inneren Sinn sind ebendasselbe Gute wie auch Wahre, sofern es eigen ist. Allein dies enthält mehr Geheimnisse, als ausgesprochen werden können, hauptsächlich die, wie das scheinbar Gute nach den Versuchungskämpfen zu echt Gutem wird, und daß es alsdann verbunden werden kann mit dem inwendigeren oder mittleren Menschen, und durch diesen mit dem inneren und ebenfalls göttlich werden; denn der Herr hat stufenweise das menschliche Wesen mit dem Göttlichen verknüpft, und zwar durch Versuchungskämpfe und Siege.

Dieses Gute, das zu echt Gutem wurde, ist es, das genannt wird Eingeübte oder Neulinge Abrams, denn es war (erst) eingeweiht und noch neu; und weil es durch eigene Kraft erworben wurde, werden sie Geborene des Hauses genannt.

1709. "Achtzehn und dreihundert (Männer)", 1. Mose 14/14, daß dies ihre Beschaffenheit bedeutet, daß sie nämlich das Heilige des Kampfes sind, das schließt die Zahl Achtzehn in sich, dann auch die Zahl Dreihundert, denn diese Zahlen sind zusammengesetzt aus drei und sechs. Drei bedeutet das Heilige, wie gezeigt worden: Nr. 720, 901 und sechs den Kampf, wie gezeigt worden: Nr. 737, 900. Daß Abram so viele ausziehen ließ, ist geschichtlich wahr, es war aber doch vorbildend, wie alles Geschichtliche des Wortes in den fünf Büchern Mose, in denen Josuas, der Richter, Samuels, der Könige, Daniels und Jonas, wo die Zahlen in gleicher Weise Geheimnisse in sich schließen; denn nichts ist im Worte geschrieben, das nicht so beschaffen war, sonst wäre es nicht Wort, und sonst wäre gar nicht erwähnt worden, daß Abram 318 ausziehen ließ, und daß sie Eingeübte und Hausgeborene waren, außer mehrerem, was in diesem Kapitel gesagt wird.

1710. "Und jagte nach bis Dan", 1. Mose 14/14, daß dies den Zustand der Reinigung bedeutet, erhellt aus dem Sachzusammenhang im inneren Sinn; die Feinde verfolgen heißt hier das Böse und Falsche austreiben, das bei dem Guten und Wahren sich befand, und machte, daß es wie Gutes und Wahres erschien, und so dasselbe begreifen und reinigen. Bis gen Dan, bedeutet bis zur letzten Grenze Kanaans, somit bis zu den äußersten Enden, wohin sie geflohen waren; daß Dan die letzten Grenzen oder äußersten Enden Kanaans bezeichnet, erhellt hin und wieder aus dem Wort, wie bei

2.Sam.3/10: "Wegzunehmen das Königtum von Hause Sauls, und aufzurichten den Stuhl Davids über Israel und über Jehudah, von Dan bis gen Beerscheba".

2.Sam.17/11: "Versammelt, ja versammelt soll werden ganz Israel von Dan bis Beerscheba".

2.Sam.24/2,15: "David sprach zu Joab: Durchstreife alle Stämme Israels von Dan bis Beerscheba.

1.Kön.5/5: "Es wohnte Jehudah und Israel in Sicherheit, jeder unter seinem Weinstock, und unter seinem Feigenbaum von Dan bis Beerscheba": woraus erhellt, daß Dan die letzte Grenze Kanaans war, bis wohin er die Feinde verfolgte, die das Gute und Wahre des äußeren Menschen angriffen; weil aber Dan die Grenze Kanaans und somit innerhalb Kanaans war, so jagte er sie, damit sie auch dort nicht sein möchten, weiter fort, nämlich bis nach Choba, die zur Linken von Damaskus war, wie dies aus dem, was im gleich folgenden Vers 15 steht, erhellt, und so reinigte er (denselben). Durch das Land Kanaan wird, wie schon früher gesagt worden, im heiligen Sinn bezeichnet das Reich des Herrn, somit das Himmlische der Liebe oder das Gute, hauptsächlich das Gute beim Herrn.

1711. Vers 15: Und er teilte sich, (und fiel) über sie her des Nachts, er und seine Knechte, und schlug sie, und verfolgte sie bis Choba, das zur Linken von Damaskus (liegt).

"Und er teilte sich, (und fiel) über sie her des Nachts" bedeutet den Schatten, in dem das scheinbar Gute und Wahre sich befand;

"er und seine Knechte" bedeutet den vernunftmäßigen Menschen, und was im äußeren (Menschen) gehorchte;

"und schlug sie" bedeutet die Losmachung (vindicationem);

"und verfolgte sie bis Choba, das zur Linken von Damaskus (liegt)" bedeutet die Ausdehnung bis wohin.

1712. "Und er teilte sich, (und fiel) über sie her des Nachts", 1. Mose 14/15, daß dies den Schatten bedeutet, in dem das scheinbar Gute und Wahre sich befand, erhellt aus der Bedeutung der Nacht, die der Zustand des Schattens ist. Zustand des Schattens heißt, wenn man nicht weiß, ob es scheinbar Gutes und Wahres oder echt Gutes und Wahres ist. Jeder, solange er im scheinbar Guten und Wahren ist, meint, es sei echt Gutes und Wahres; das Böse und Falsche, das im scheinbar Guten und Wahren sich befindet, ist es, was umschattet und macht, daß es als echt erscheint.

Die, welche in Unwissenheit sind, können nicht anders wissen, als daß das Gute, das sie tun, ihnen angehöre und das Wahre, das sie denken, ihnen angehöre. Ebenso die, welche das Gute, das sie tun, sich zuschreiben, und ein Verdienst darein setzen, indem sie alsdann nicht wissen, daß es nicht gut ist, obwohl es so erscheint, und daß das Eigene und das Selbstverdienst, das sie darein setzen, Böses und Falsches ist, das verdunkelt und verfinstert; so in vielem anderen.

Wie das Böse und Falsche beschaffen ist, und wieviel Böses und Falsches in jenen verborgen liegt, kann man im Leben des Körpers durchaus nicht so sehen, wie im anderen Leben; dann stellt es sich ganz wie im hellen Lichte sichtbar dar. Aber anders ist es, wenn das geschieht aus nicht begründeter Unwissenheit; alsdann wird jenes Böse und Falsche leicht zerteilt, dagegen wenn man sich darin begründet, daß man aus eigenen Kräften Gutes tun und dem Bösen widerstehen könne, und daß man so die Seligkeit verdiene, alsdann bleibt es verknüpft und macht, daß das Gute bös und das Wahre falsch ist.

Dennoch aber ist die Ordnung so, daß der Mensch wie aus sich das Gute tun und deshalb die Hand nicht sinken lassen und nicht denken soll: wenn ich nichts Gutes aus mir selbst tun kann, so muß ich unmittelbaren Einfluß erwarten, und so in einem leidenden Zustand verharren; dies ist auch gegen die Ordnung. Sondern er muß das Gute tun wie aus sich, wenn er aber reflektiert über das Gute, das er tut oder getan hat, dann soll er denken, anerkennen und glauben, daß der Herr es bei ihm gewirkt hat.

Wenn er sich in jener Weise gehen läßt, indem er so denkt, wie gesagt worden, dann ist er kein Subjekt, in das der Herr einwirken kann. Er kann nicht einfließen in einen, der sich alles desjenigen beraubt, in das die Kräfte eingegossen werden sollen. Es ist gerade, wie wenn einer nichts lernen wollte, außer es werde ihm eine Offenbarung zuteil, oder wie wenn einer nicht lehren wollte, wenn ihm nicht die Worte eingegeben werden. Oder wie wenn einer nichts unternehmen wollte, wenn er nicht getrieben würde ohne seinen Willen. Wenn dies geschehen würde, so würde er noch mehr darüber unwillig werden, daß er wie etwas Unbeseeltes sei, während doch, was vom Herrn beim Menschen beseelt wird, eben das ist, was erscheint als ob es von ihm selber wäre. So z.B., daß der Mensch nicht von sich lebt, ist (zwar) eine ewige Wahrheit, wenn es aber nicht scheinen würde, als ob er aus sich lebte, so könnte er gar nicht leben.

1713. "Er und seine Knechte", 1. Mose 14/15, daß dies bedeutet den Vernunftmäßigen Menschen, und was im äußeren (Menschen) gehorchte, erhellt aus der Bedeutung von er, das ist Abram, welcher ist der inwendige Mensch, wovon oben, und aus der Bedeutung der Knechte, sofern sie das sind, was gehorcht. Alles, was im äußeren Menschen ist, bevor dieser befreit und losgemacht ist (vindicatus), heißt Knechte, denn es gehorcht eben dem inwendigen (Menschen); wie z.B.: beim auswendigen Menschen sind Gefühle (affectiones) und sind Wissensdinge (scientifica), jene sind aus dem Guten des inwendigeren Menschen, diese sind aus den Wahrheiten ebendesselben; wenn sie getrieben werden, daß sie zusammenwirken mit dem inwendigen Menschen, so wird gesagt, daß sie dienen und gehorchen; daher wird hier durch Knechte nichts anders bezeichnet, als was im äußeren Menschen gehorchte.

1714. "Und er schlug sie", 1. Mose 14/15, daß dies die Loslassung (vindicationem) bedeutet, kann aus dem Zusammenhang und ohne Erklärung erhellen.

1715. "Und verfolgte sie bis Choba, das zur Linken von Damaskus (liegt)", 1. Mose 14/15, daß dies bedeutet die Ausdehnung wie weit, kann erhellen aus der Bedeutung von "Choba, das zur Linken von Damaskus liegt". Wo Choba gelegen, weiß man nicht, weil es nicht weiter im Wort erwähnt wird, Damaskus aber war die Hauptstadt von Syrien, wie dies erhellt aus 2.Sam.8/5,6 und Jes.7/8. Durch dieses wird beinahe dasselbe bezeichnet, was durch Syrien, wovon früher, 1. Mose 10/22 (Nr. 1232). Die letzte Grenze des Landes Kanaan, aber über Dan hinaus, wird beschrieben durch Damaskus, wie bei

Amos 5/26,27: "Ihr trugt Sikkuth, euren König, und Kijun, eure Bilder, den Stern eurer Götter, die ihr euch gemacht, und Ich will euch wandern lassen über Damaskus hinaus". Die Grenze des Heiligen Landes oder des Reiches des Herrn gegen Mitternacht heißt auch die Grenze von Damaskus: Hes.47/16-18; 48/1. Wenn hier gesagt wird, daß sie geschlagen und verjagt worden seien bis Choba, das zur Linken von Damaskus liegt, so wird bezeichnet die Ausdehnung, bis wohin das scheinbar Gute und Wahre gereinigt wurde: wenn man aber nicht weiß, wie jenes scheinbar Gute und Wahre beschaffen war, und von was es gereinigt worden, so daß es ein echtes wurde, so kann nicht erklärt werden, was eigentlich hier verstanden wird unter Choba zur Linken von Damaskus, bloß im allgemeinen, daß es gereinigt wurde.

1716. Vers 16: Und brachte zurück alle Habe; und auch Lot, seinen Bruder, und dessen Habe brachte er zurück, und auch die Weiber und das Volk.

"Und brachte zurück alle Habe" bedeutet, daß der inwendige Mensch alles, was im äußeren Menschen ist, in einen übereinstimmenden Zustand gebracht habe;

"und auch Lot, seinen Bruder, und seine Habe brachte er zurück" bedeutet den äußeren Menschen und alles, was ihm angehört;

"und auch die Weiber und das Volk" bedeutet sowohl das Gute, als die Wahrheiten.

1717. "Und brachte zurück alle Habe", 1. Mose 14/16, daß dies bedeutet, der inwendige Mensch habe alles, was im äußeren Menschen ist, in einen übereinstimmenden Zustand gebracht, kann erhellen aus der Bedeutung von alle Habe zurückbringen. Die Habe (acquisitio) ist hier das, was Kedorlaomer und die Könige mit ihm den Feinden abgenommen hatten, wovon im Vorhergehenden.

Durch "Kedorlaomer und die Könige mit ihm" wurde bezeichnet das Gute und Wahre des auswendigen Menschen. Ihre Errungenschaft (acquisitio) von den Feinden war nichts anderes, als daß diese der Macht, Böses zu tun und Falsches zu denken, beraubt wurden, was bezeichnet wurde durch die Güter Sodoms und Amoras, und durch alle Speise, die sie genommen hatten, wovon 1. Mose 14/11 (Nr. 1693-1695).

Wie sich dieses verhält, ist von der Art, daß es nicht mit wenigem ausgelegt werden kann. Damit man aber einen Begriff davon habe, so stehe dieses hier: wer in Versuchungskämpfen ist, und wer überwindet, der erwirbt sich mehr und mehr Gewalt über die bösen Geister oder über die teuflische Rotte, bis dahin, daß sie zuletzt keinen Versuch mehr wagen. Aber sooft ein Sieg errungen wird, so oft bringt der Herr wieder in Ordnung das Gute und die Wahrheiten, aus denen gekämpft worden war, und so oft wird es somit gereinigt, und wie weit es gereinigt wird, insoweit wird Himmlisches der Liebe dem auswendigen Menschen eingeflößt, und es entsteht eine Entsprechung. Dies ist es, was bezeichnet wird durch alle Habe zurückbringen.

Wer meint, der äußere Mensch könne zur Entsprechung gebracht werden ohne Versuchungskämpfe, der täuscht sich, denn die Versuchungen sind die Mittel, das Böse und Falsche zu zerstreuen, sodann Gutes und Wahres einzuführen, und das, was zum äußeren Menschen gehört, wieder zum Gehorsam zu bringen, daß er diene dem inwendigen oder vernünftigen, und durch diesen dem inneren Menschen, d.h. dem Herrn, Der durch den inneren Menschen wirkt.

Daß durch die Versuchungen dieses bewirkt wird, kann niemand wissen, als wer durch Versuchungen wiedergeboren wurde. Wie es aber geschieht, kann kaum dem allgemeinsten nach beschrieben werden, sofern es geschieht, ohne daß der Mensch weiß, woher und wie, denn es ist das göttliche Wirken des Herrn.

1718. "Und auch Lot, seinen Bruder, und dessen Habe brachte er zurück", 1. Mose 14/16, daß dies bedeutet den äußeren Menschen und alles, was diesem angehört, erhellt aus der Bedeutung Lots, sofern dieser der äußere Mensch ist; wovon einige Male.

Was der äußere Mensch ist, weiß man heutzutage kaum, man meint nämlich, das, was zum Körper gehört, mache allein den äußeren Menschen aus, wie z.B. sein Sinnliches, nämlich der Tastsinn, der Geschmack, der Geruch, das Gehör und das Gesicht, sodann die Begehrungen und Vergnügungen - diese bilden aber den äußersten (extimum), der ganz körperlich ist.

Den äußeren Menschen bilden eigentlich die Wissensdinge (scientifica), die dem Gedächtnis angehören, und die Gefühle (affectiones), die der Liebe, von welcher der Mensch durchdrungen ist, angehören, sodann das Sinnliche (sensualia), das dem Geist eigen ist, mit den Vergnügungen, die auch bei den Geistern sind. Daß dieses eigentlich den äußeren oder auswendigen Menschen bildet, kann man sehen an den Menschen im anderen Leben, oder an den Geistern; diese haben ihn gleichfalls, und ebenso den Inwendigen und folglich den Inneren. Der Körper ist nur gleichsam die Decke oder gleichsam die Schale, die abgelöst wird, damit der eigentliche Mensch (vere homo) lebe und damit all das Seine vortrefflicher werde.

1719. "Und auch die Weiber und das Volk", 1. Mose 14/16, daß dies bedeutet sowohl das Gute, als das Wahre, kann erhellen aus der Bedeutung der Frauen (uxorum) und der Töchter, sofern sie sind das Gute, von dem Nr. 489, 490, 491, 568, 915, die Rede war, hier (stehen) für die Frauen und Töchter, die Weiber; und aus der Bedeutung von Volk, welches ist das Wahre, wovon Nr. 1259, 1260, die Rede war.

1720. Vers 17: Und der König von Sodom zog aus, ihm entgegen, nachdem er wiedergekommen von der Niederlage Kedorlaomers, und der Könige, die mit ihm waren, in das Tal Schaveh, das ist das Tal des Königs.

"Und der König von Sodom zog aus, ihm entgegen" bedeutet das Böse und Falsche habe sich unterworfen,

"nachdem er wiedergekommen von der Niederlage Kedorlaomers, und der Könige, die mit ihm waren" bedeutet die Befreiung und Loslassung (vindicationem) des scheinbar Guten und Wahren;

"in das Tal Schaveh, das ist das Tal des Königs" bedeutet den Zustand des äußeren Menschen in betreff des Guten und Wahren alsdann.

1721. "Und der König von Sodom zog aus, ihm entgegen", 1. Mose 14/17, daß dies bedeutet, das Böse und Falsche habe sich unterworfen, erhellt aus der Bedeutung des Königs von Sodom, sofern er ist das Böse und Falsche, gegen das gekämpft wurde; und aus der Bedeutung von ausziehen ihm entgegen, welches ist sich unterwerfen. Weil in dem Zusammenhang liegt, daß das Böse und Falsche sich unterworfen habe, so wird (es) hier vom König Sodoms gesagt, im folgenden 21. Vers aber wird von ihm gehandelt.

1722. "Nachdem er wiedergekommen von der Niederlage Kedorlaomers, und der Könige, die mit ihm waren", 1. Mose 14/17, daß dies bedeutet die Befreiung und Loslassung des scheinbar Guten und Wahren, erhellt aus dem, was vorhergeht, und was oben über Kedorlaomer und die Könige, die mit ihm waren, gesagt worden ist.

1723. "In das Tal Schaveh, das ist das Tal des Königs", 1. Mose 14/17, daß dies bedeutet den Zustand des äußeren Menschen in betreff des Guten und Wahren alsdann, kann erhellen aus der Bedeutung des Tales Schaveh, sodann des Tales des Königs. Das Tal Schaveh bedeutet das Gute des äußeren Menschen, das Tal des Königs die Wahrheiten ebendesselben: der äußere Mensch heißt Tal darum, weil er unten ist; was äußerlich ist, das ist auch Unteres, wie das, was innerlich ist, auch Oberes ist: daß der König das Wahre bedeutet, ist früher gesagt worden: Nr. 1672.

1724. Vers 18: Und Melchisedek, der König von Schalem, brachte heraus Brot und Wein, und derselbe (war) ein Priester, Gott, dem Höchsten.

"Melchisedek" bedeutet das Himmlische des inwendigeren Menschen beim Herrn;

"der König von Schalem" bedeutet den Zustand des Friedens in betreff des Inwendigeren oder Vernünftigen;

"brachte heraus Brot" bedeutet Himmlisches, und die Erquickung davon;

"und Wein" bedeutet Geistiges, und die Erquickung davon;

"und derselbe (war) ein Priester" bedeutet das Heilige der Liebe;

"Gott, dem Höchsten" bedeutet den inneren Menschen, der Jehovah (war).

1725. Daß "Melchisedek", 1. Mose 14/18, das Himmlische des inwendigen Menschen beim Herrn bedeutet, kann erhellen aus der Bedeutung von Melchisedek, wovon gleich nachher; sodann aus dem, was vorhergeht, und aus dem, was folgt. Was der innere Mensch, was der inwendige Mensch und was der äußere sei, ist oben hinlänglich gezeigt worden; sodann daß der innere Mensch einfließt durch den inwendigen in den äußeren; wie auch, daß der innere Mensch in den inwenigen einfließt, entweder durch Himmlisches oder durch Geistiges. Durch Himmlisches bei jedem wiedergeborenen Menschen, das ist, bei denen, die in der Liebe zum Herrn und in der Liebe gegen den Nächsten leben; durch Geistiges aber bei jedem Menschen, wie er auch immer beschaffen sei, daher sein Licht aus dem Himmel, d.h., daß er kann denken und reden und ein Mensch sein; hierüber sehe man Nr. 1707.

Himmlisches des inwendigen Menschen ist alles, was der himmlischen Liebe angehört, wie früher öfter gesagt worden; dieses Himmlische beim inwendigen Menschen des Herrn, oder der inwendige Mensch des Herrn in betreff dieses Himmlischen wird Melchisedek genannt: der innere Mensch im Herrn war Jehovah selbst; der inwendige Mensch ist, nachdem er nach den Versuchungskämpfen gereinigt war, auch göttlich und Jehovah geworden, ebenso auch der äußere; jetzt aber, da Er im Stande der Kämpfe der Versuchung war, und noch nicht so durch Versuchungskämpfe gereinigt war, wird er in betreff des Himmlischen genannt Melchisedek, das ist König der Heiligkeit und Gerechtigkeit: daß die Sache sich so verhält, kann auch erhellen bei David, wo ebenfalls von den Versuchungskämpfen des Herrn gehandelt und zuletzt Sein inwendiger Mensch in

betreff des Himmlischen Melchisedek genannt wird,

Ps.110/1-5: "Jehovahs Spruch zu meinem Herrn: Sitze zu Meiner Rechten, bis Ich deine Feinde gelegt zum Schemel deiner Füße; das Zepter der Stärke wird Jehovah senden aus Zion; herrsche inmitten deiner Feinde; dein Volk voll Bereitwilligkeit, am Tage deiner Tapferkeit, in den Ehren der Heiligkeit; aus dem Mutterleib von der Morgenröte dir der Tau deiner Geburt; geschworen hat Jehovah, und nicht wird es Ihn gereuen, Du ein Priester in Ewigkeit, gemäß meinem Wort Melchisedek, der Herr zu deiner Rechten, hat geschlagen am Tage Seines Zorns die Könige": es wird gehandelt von den Versuchungskämpfen des Herrn mit den Höllen, wie in diesem Kapitel, 1. Mose 14, wie dies aus den einzelnen Worten erhellen kann; daß vom Herrn hier die Rede ist, lehrt Er selbst: Matth.22/41-43; Mark.12/36; Luk.20/42-44. Die Feinde zum Schemel der Füße legen, herrschen inmitten der Feinde, der Tag der Tapferkeit, schlagen am Tage Seines Zorns die Könige bedeutet Versuchungskämpfe und Siege.

1726. "Der König von Schalem", 1. Mose 14/18, daß dies bedeutet den Zustand des Friedens in betreff des Inwendigeren oder Vernünftigen, erhellt aus der Bedeutung Schalems. Schalem bedeutet in der Grundsprache Frieden, wie auch Vollkommenheit, somit den Zustand des Friedens und den Zustand der Vollkommenheit: der Zustand des Friedens ist der Zustand des Reiches des Herrn. In diesem Zustand ist das Himmlische und Geistige des Herrn wie in seiner Morgenröte und seinem Frühling, denn der Friede verhält sich wie zur Morgenzeit der Morgenröte und zur Frühlingszeit des Frühlings; die Morgenröte und der Frühling machen, daß alles, was dann die Sinne berührt, voll Freude und Fröhlichkeit ist; das einzelne bekommt seine Stimmung vom allgemeinen Wesen der Morgenröte und des Frühlings; so verhält es sich mit dem Zustand des Friedens im Reich des Herrn. Im Zustand das Friedens ist alles Himmlische und Geistige gleichsam in seinem Morgenröte- oder Frühlingsflor und Lachen, das ist, in seiner eigentlichen Seligkeit; der Zustand des Friedens regt das einzelne so an, denn der Herr ist der Friede selbst; was auch unter Schalem im Ps.76/2,3 verstanden wird: "Bekannt ist in Jehudah Gott, in Israel Sein Name groß, und es ist in Schalem Seine Hütte, und Seine Wohnung in Zion".

Wenn der Mensch in Versuchungskämpfen ist, so wird er vom Herrn abwechslungsweise mit dem Zustand des Friedens beschenkt, und so erquickt; dieser Zustand des Friedens wird hier bezeichnet durch Schalem, und gleich hernach auch durch Brot und Wein, durch die bezeichnet wird Himmlisches und Geistiges, somit der Zustand des Himmlischen und Geistigen im Frieden, welcher Zustand die eigentliche Erquickung ist.

1727. "Brachte heraus Brot", 1. Mose 14/18, daß dies bedeutet Himmlisches, und die Erquickung davon; "und Wein", daß dies bedeutet Geistiges und die Erquickung davon, erhellt aus der Bedeutung des Brotes, sofern dieses ist das Himmlische, worüber Nr. 276, 680; und aus der Bedeutung des Weines, sodann des Weinstockes und Weinberges, sofern dieser ist das Geistige, worüber Nr. 1069, 1071; und weil das Brot bedeutet das Himmlische, und der Wein das Geistige, so sind sie auch Sinnbilder im heilige Abendmahl geworden: daß Melchisedek Brot und Wein herausgebracht hat, bedeutet hier das gleiche, weil das Brot in der Alten Kirche das Vorbild alles Himmlischen, und der Wein das Vorbild alles Geistigen, somit hier des Herrn selbst war, von Dem alles Himmlische und alles Geistige (kommt).

1728. "Und derselbe (war) ein Priester", 1. Mose 14/18, daß dies bedeutet das Heilige der Liebe, erhellt aus der Bedeutung des Priesters im Wort: es sind zwei Prädikate, die dem Herrn beigelegt werden, nämlich daß Er sei ein König, und daß Er sei ein Priester. Der König oder das Königtum bedeutet das heilige Wahre, der Priester oder das Priestertum bedeutet das heilige Gute. Jenes ist das geistig Göttliche, dieses das himmlisch Göttliche. Der Herr als König regiert alles und jegliches im Weltall aus dem göttlich Wahren, und als Priester aus dem göttlich Guten. Das göttlich Wahre ist die eigentliche Ordnung Seines gesamten Reiches, und alle Gesetze desselben sind Wahres, oder ewige Wahrheiten; das göttlich Gute ist das eigentliche Wesentliche der Ordnung, wovon alles Angehör der Barmherzigkeit ist; beides wird vom Herrn ausgesagt. Wäre es nur das göttlich Wahre, so könnte kein Sterblicher selig werden, denn die Wahrheiten verdammen jeden zur Hölle. Dagegen das göttlich Gute, das Angehör der Barmherzigkeit ist, erhebt von der Hölle zum Himmel. Dieses ist es, was die Könige und Priester in der jüdischen Kirche vorgebildet haben; und was auch Melchisedek vorgebildet hat als König von Schalem, und als Priester Gott, dem Höchsten.

1729. "Gott, dem Höchsten", 1. Mose 14/18, daß dies bedeutet den inneren Menschen, der Jehovah ist, erhellt aus dem, was oben einige Male vom inneren Menschen des Herrn gesagt worden ist (Nr. 1707), daß er Jehovah selbst sei, daß somit der Herr ( einer und) derselbe sei mit Jehovah, dem Vater, wie Er sagt bei Joh.14/6,8-11: "Ich bin der Weg und die Wahrheit, und das Leben. Spricht Philippus: Zeige uns den Vater! Spricht zu ihm Jesus: So lange Zeit bin Ich bei euch, und du kennst Mich nicht, Philippus? Wer Mich gesehen, hat den Vater gesehen: wie sprichst du nun, zeige uns den Vater? Glaubest du nicht, daß Ich im Vater bin, und der Vater in Mir ist? Glaubet Mir, daß Ich im Vater bin, und der Vater in Mir ist".

Das menschliche Wesen des Herrn ist es, was der Sohn des Menschen genannt wird, und das auch nach den Versuchungskämpfen vereinigt wurde mit dem göttlichen Wesen, so daß dasselbe auch Jehovah wurde, daher man im Himmel keinen anderen Jehovah Vater kennt, als den Herrn, siehe Nr. 15. Beim Herrn ist alles Jehovah, nicht allein Sein innerer Mensch und der inwendige, sondern auch der äußere, ja selbst der Körper, daher Er allein es ist, Der auch mit dem Körper in den Himmel auferstand, wie dies genugsam erhellt bei den Evangelisten, wo von Seiner Auferstehung gehandelt wird. Sodann aus den Worten des Herrn selbst bei

Luk.24/38-40: "Warum steigen Gedanken auf in euren Herzen, sehet Meine Hände und Meine Füße, daß Ich es selbst bin; betastet Mich und sehet, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Beine, wie ihr sehet, daß Ich habe; und als Er dies gesagt hatte, zeigte Er ihnen Hände und Füße".

1730. Vers 19: Und er segnete ihn, und sprach: Gesegnet sei Abram Gott, dem Höchsten, Dem Besitzer der Himmel und der Erde.

"Und er segnete ihn" bedeutet den Genuß des Himmlischen und Geistigen;

"und sprach: Gesegnet sei Abram Gott, dem Höchsten" bedeutet den inwendigen Menschen des Herrn, daß der Genuß des Guten von Seinem Inneren (herkomme);

"Dem Besitzer der Himmel und der Erde" bedeutet des inneren Menschen, oder Jehovahs, Verbindung mit dem Inwendigen und Auswendigen.

1731. "Und er segnete ihn", 1. Mose 14/19, daß dies den Genuß des Himmlischen und Geistigen bedeutet, kann erhellen aus der Bedeutung des Segnens, welche ist alles Gute genießen, worüber Nr. 981, 1096. Alles Gute genießen die, welche das himmlische und geistige Gute (genießen); denn von daher kommt alles Gute, was immer für einen Namen es haben mag.

Das, was in diesem Vers enthalten ist, zeigt an und spricht aus die Verbindung des menschlichen Wesens des Herrn mit Seinem göttlichen (Wesen). Der Segen selbst schließt dies in sich.

1732. "Gesegnet sei Abram Gott, dem Höchsten", 1. Mose 14/19, daß dies den inwendigen Menschen des Herrn bedeutet, daß der Genuß des Guten von Seinem Inneren herkomme, erhellt ebenfalls aus der Bedeutung des Segens, sofern dieser, wie gesagt, der Genuß des Guten ist; dann aus der Bedeutung des Abrams hier, sofern dieser der inwendige oder vernünftige Mensch ist, wovon 1. Mose 14/13 (Nr. 1702), sodann aus der Bedeutung Gottes, des Höchsten, sofern diese das Innere des Herrn ist, wovon auch früher: durch Abram wird, wie gesagt, bezeichnet der inwendige oder vernünftige Mensch, der mit dem inneren (Menschen) oder Jehovah vereinigt werden sollte, und zwar durch Versuchungskämpfe und Siege: denn so verhält es sich mit dem inwendigen Menschen: der inwendige Mensch ist, wie gesagt, der mittlere zwischen dem inneren und äußeren (Menschen), und macht, daß der innere Einfluß haben kann in den äußeren; ohne ihn gibt es keine Gemeinschaft; es findet eine Gemeinschaft des Himmlischen und eine solche des Geistigen statt; wenn eine Gemeinschaft des Himmlischen, so wurde der inwendige Mensch genannt Melchisedek, wenn aber eine Gemeinschaft des Geistigen, so wird er genannt Abram, der Hebräer.

1733. "Dem Besitzer der Himmel und der Erde", 1. Mose 14/19, daß dies bedeutet des inneren Menschen, oder Jehovahs Verbindung mit dem inwendigen und auswendigeren (Menschen), erhellt aus der Bedeutung des Himmels und der Erde. Himmel wird das genannt, was inwendig im Menschen ist, und Erde wird genannt das, was auswendig ist. Daß der Himmel dasjenige bezeichnet, was inwendig ist im Menschen, hat seinen Grund darin, daß der Mensch dem Inwendigen nach ein Bild des Himmels, und so ein kleiner Himmel ist. Der inwendige Mensch des Herrn ist ganz eigentlichst (principaliter) der Himmel, weil der Herr alles in allem des Himmels, somit der Himmel selbst ist: daß der auswendige Mensch genannt wird Erde folgt eben hieraus. Daher auch unter den neuen Himmeln und der neuen Erde, von denen bei den Propheten und in der Offenbarung die Rede ist, nichts anderes verstanden wird, als das Reich des Herrn, und ein jeglicher, der ein Reich des Herrn ist, oder in dem das Reich des Herrn ist. Daß der Himmel und die Erde dies bedeutet, sehe man vom Himmel: Nr. 82, 911 und von der Erde: Nr. 82, 620, 636, 913.

Daß hier Gott, der Höchste, der Besitzer der Himmel und der Erde bedeutet des inneren Menschen Verbindung mit dem inwendigen und auswendigen beim Herrn, kann daraus erhellen, daß der Herr dem inneren Menschen nach Jehovah selbst (war), und weil der innere Mensch oder Jehovah den äußeren leitete und unterrichtete, wie ein Vater den Sohn, darum heißt Er in betreff des äußeren Menschen in Beziehung auf Jehovah, der Sohn Gottes, in Beziehung auf die Mutter aber der Sohn des Menschen; der innere Mensch des Herrn, der Jehovah selbst war, ist es, welcher hier heißt Gott, der Höchste, und ehe eine vollständige Verbindung oder Einigung geschah, heißt Er der Besitzer der Himmel und der Erde, das ist, der Besitzer alles dessen, was beim inwendigen und auswendigen Menschen ist, die hier, wie gesagt, unter den Himmeln und der Erde verstanden werden.

1734. Vers 20: Und gepriesen sei Gott, der Höchste, Der deine Feinde überantwortet hat in deine Hand; und er gab ihm den Zehnten von allem.

"Und gepriesen sei Gott, der Höchste" bedeutet den inneren Menschen des Herrn;

"Der deine Feinde überantwortet hat in deine Hand" bedeutet den Sieg;

"und er gab ihm den Zehnten von allem" bedeutet die Überreste von dem Sieg her.

1735. "Und gepriesen sei Gott, der Höchste", 1. Mose 14/20, daß dies den inneren Menschen des Herrn bedeutet erhellt aus demjenigen, was soeben über den inneren Menschen gesagt worden ist. Gott, der Höchste wurde Jehovah in der Alten Kirche genannt, aus dem Grund, weil die Höhe vorbildete und bezeichnete das Innere, somit der Höchste, das Innerste; daher der Gottesdienst der Alten Kirche auf Höhen, Bergen, Hügeln. Das Innerste verhält sich auch zum Auswendigen und Äußersten nicht anders, als das Höchste zum Untern und Untersten; das Höchste oder Innerste ist das Himmlische der Liebe, oder die Liebe selbst. Jehovah oder das Innere des Herrn war das eigentliche Himmlische der Liebe, das ist: die Liebe selbst, der keine anderen Attribute zukommen, als die der reinen Liebe, somit der reinen Barmherzigkeit gegen das gesamte Menschengeschlecht, die darin besteht, daß sie alle retten und ewig selig machen, und all das Ihre auf sie übertragen will; somit aus reiner Barmherzigkeit alle, die folgen wollen, zum Himmel, das ist, zu sich mit starker Kraft der Liebe hinziehen will: Diese Liebe selbst ist eben Jehovah. Von keinem anderen Ding (oder Wesen) kann das "Ich Bin" oder das "Ist" ausgesagt werden, als von der Liebe. Aus jener Liebe ist, weil in der Liebe, oder der Liebe selbst angehörend, das Sein alles Lebens, das ist, das Leben selbst; und weil Jehovah selbst das Sein des Lebens, oder das Leben selbst ist, weil die alleinige Liebe, so hat alles und jedes von daher sein Sein und sein Leben, und niemand kann sein und leben von sich, als allein Jehovah, das ist, allein der Herr. Und weil niemand sein und leben kann von sich, als allein der Herr, so ist es eine Sinnestäuschung, daß es den Menschen scheint, sie leben von sich. Die Engel empfinden es lebhaft, daß sie nicht von sich leben, sondern vom Herrn, weil sie leben im Sein des Lebens des Herrn, weil in Seiner Liebe; dennoch aber wird ihnen, mehr als allen anderen, der Schein, als ob sie aus sich lebten, gegeben, mit unaussprechlicher Seligkeit: dies also heißt, im Herrn leben, was durchaus nicht möglich ist, wenn man nicht in Seiner Liebe lebt, das ist, in Liebtätigkeit gegen den Nächsten.

1736. Daß der Herr der Jehovah ist, Der hier genannt wird Gott, der Höchste, erhellt deutlich aus dem Wort:

Jes.54/5: "Jehovah Zebaoth Sein Name, und dein Erlöser, der Heilige Israels, der Gott der ganzen Erde wird Er genannt": wo deutlich gesagt wird, daß der Erlöser und der Heilige Israels, Der allein der Herr ist, Jehovah Zebaoth, und der Gott der ganzen Erde ist.

Jes.48/17: "So sprach Jehovah, dein Erlöser, der Heilige Israels, Ich (bin) Jehovah, dein Gott".

Jes.41/14: "Ich helfe dir, dies ist der Spruch Jehovahs, dein Erlöser, der Heilige Israels".

Der Heilige Israels und der Gott Israels kommt oftmals vor; daß der Herr der Heilige Israels und der Gott Israels ist, erhellt offenbar daraus, "daß sie sahen den Gott Israels, unter Seinen Füßen wie ein Werk von Saphirstein, und wie die Substanz des Himmels in Ansehung der Reinheit": 2. Mose 24/10. Die jüdische Kirche hat auch keinen anderen anerkannt und Jehovah genannt, weil sie einen Gott Jehovah verehrte; und dies um so mehr, weil, (was den meisten von ihnen unbekannt war), alle Gebräuche der Kirche Ihn vorbildeten; und alle Teile des Wortes im inneren Sinn Ihn bezeichneten.

Jes.25/8,9: "Verschlingen wird Er den Tod auf immer, und abwischen wird der Herr Jehovih die Tränen von allen Angesichtern; und sprechen wird (man) an jenem Tage: Siehe, unser Gott ist Dieser, wir harrten auf Ihn, und Er wird uns erretten, Dieser ist Jehovah, Den wir erwarteten, laßt uns frohlocken und fröhlich sein in Seinem Heil": wo von der Zukunft des Herrn (die Rede ist).

Jes.40/10,11: "Siehe, der Herr Jehovih wird im Starken kommen, und Sein Arm wird für Ihn herrschen; wie ein Hirt wird Er Seine Herde weiden, in Seinen Arm (sie) nehmen; die Lämmlein in Seinem Busen tragen, die Säugenden (lactentes) führen": wo offenbar vom Herrn, Welcher der Herr Jehovih (ist), gehandelt wird. Im Starken (in forti) wird Er kommen, und Sein Arm für Ihn herrschen, soviel als, Er werde mit eigener Kraft die Höllen besiegen, die Herde weiden, in den Arm nehmen, die Lämmlein im Busen tragen, die Säugenden führen, wird ausgesagt von Seiner Liebe oder Barmherzigkeit.

Jes.45/18,21,22: "So sprach Jehovah, Der die Himmel schafft, Er Gott, Der die Erde bildet, und sie macht, Er, Der sie befestigt, nicht zur Leere schuf Er sie, zum wohnen hat Er sie gebildet; Ich Jehovah, und keiner sonst. Bin nicht Ich Jehovah, und sonst kein Gott außer Mir, ein gerechter Gott und Heiland ist nicht außer Mir, sehet auf zu Mir, und es sollen errettet werden alle Enden der Erde; denn Ich bin Gott, und keiner sonst": wo offenbar vom Herrn die Rede ist, daß Er allein Jehovah und Gott sei; daß die Himmel schaffen, und die Erde bilden, soviel ist als sie wiedergebären, somit daß der Schöpfer des Himmels und der Erde sei der Wiedergebärer, sehe man Nr. 16, 88, 472, und anderwärts; daher der Herr hie und da genannt wird Schöpfer, Bildner, Macher.

Jes.63/16: "Du (bist) unser Vater, denn Abraham kennt uns nicht, und Israel erkennt uns nicht an, Du Jehovah, unser Vater, unser Erlöser, ist von Ewigkeit her Dein Name": wo offenbar vom Herrn (die Rede ist), Der allein der Erlöser ist.

2. Mose 23/21: "Hüte dich vor seinen Angesichten, und höre auf seine Stimme, erbittere ihn nicht, denn nicht wird er eure Übertretung ertragen, weil Mein Name in Seiner Mitte ist": daß der Name das Wesen ist, sehe man Nr. 144, 145, und daß "in der Mitte" soviel ist als das Innerste: Nr. 1074.

Jes.9/5: "Ein Knabe ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und es wird sein das Fürstentum auf Seiner Schulter, genannt wird werden Sein Name, Wunderbar, Rat, Gott, Held, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens": (wo) offenbar der Herr (gemeint) ist.

Jerem.23/5,6: "Siehe, die Tage kommen, da Ich dem David einen gerechten Sproß erwecken werde, und Er wird als König regieren und verständig handeln, und wird Recht und Gerechtigkeit üben auf Erden: in Seinen Tagen wird errettet werden Jehudah, und Israel wird zuversichtlich wohnen; und dies Sein Name, mit dem man Ihn nennen wird: Jehovah unsere Gerechtigkeit": wo offenbar der Herr gemeint ist.

Sach.14/9: "Es wird Jehovah König über die ganze Erde sein, an jenem Tage wird Jehovah einer sein, und Sein Name einer": offenbar vom Herrn; der Name für das Wesen.

1737. "Der deine Feinde überantwortet hat in deine Hand", 1. Mose 14/20, daß dies den Sieg bedeutet, kann ohne Erklärung erhellen. Die Verbindung des menschlichen Wesens mit dem Göttlichen ist vom Herrn zustande gebracht worden und geschehen durch fortwährende Versuchungskämpfe und Siege, und zwar aus eigener Macht.

Wer die Art und Weise der Verbindung und Vereinigung anders faßt, täuscht sich sehr; dadurch wurde Er die Gerechtigkeit. Die Verbindung oder Vereinigung ist geschehen mit dem Himmlischen der Liebe, das ist, mit der Liebe selbst, die, wie gesagt, Jehovah ist.

Die Verbindung der Menschen mit dem Herrn geschieht auch durch Versuchungen und durch Einpflanzung des Glaubens in die Liebe: wofern nicht der Glaube in die Liebe eingepflanzt wird, das ist, wofern nicht der Mensch durch das, was zum Glauben gehört, Glaubensleben, das ist, Liebtätigkeit empfängt, entsteht durchaus keine Verbindung. Dies allein heißt Ihm folgen, nämlich so verbunden werden mit dem Herrn, wie der Herr in betreff des menschlichen Wesens mit Jehovah, daher werden auch alle solche Söhne Gottes genannt vom Herrn her, Welcher der einzige Sohn Gottes ist, und werden Seine Ebenbilder.

1738. "Und er gab ihm den Zehnten von allem", 1. Mose 14/20, daß dies bedeutet die Überreste vom Sieg her, erhellt aus der Bedeutung des Zehnten, sofern dieser ist die Überreste, wovon in Nr. 576.

Was aber Überreste sind, sehe man Nr. 468, 530, 560, 561, 661, 1050. Daß sie nämlich sind alle Zustände der Liebe und Liebtätigkeit, folglich alle Zustände der Kindlichkeit und des Friedens, mit denen der Mensch beschenkt wird. Diese Zustände werden dem Menschen geschenkt von Kindheit an, aber nach und nach immer weniger sowie der Mensch ins Erwachsenenalter tritt. Dagegen, wenn der Mensch wiedergeboren wird, so empfängt er zu den früheren noch neue Überreste, somit ein neues Leben; denn der Mensch hat es von den Überresten oder durch die Überreste, daß er Mensch ist; denn der Mensch ist ohne den Zustand der Liebe und Liebtätigkeit und ohne den Zustand der Kindlichkeit, die in seine übrigen Lebenszustände eingehen, nicht Mensch, sondern ärger als jedes wilde Tier.

Die in den Versuchungskämpfen erworbenen Überreste sind es, die hier verstanden werden. Diese Überreste sind es, die durch den dem Melchisedek vom Abram gegebenen Zehnten bezeichnet werden, und sind alles Himmlische der Liebe, das der Herr Sich erworben hat durch fortwährende Kämpfe und Siege, durch die Er fortwährend vereinigt wurde mit dem göttlichen Wesen, bis daß Sein menschliches Wesen gleichfalls die Liebe oder das Sein des Lebens, das ist Jehovah, wurde.

1739. Vers 21: Und der König von Sodom sprach zu Abram: Gib mir die Seele, und die Habe nimm für dich.

"Und der König von Sodom sprach" bedeutet das Böse und Falsche, das besiegt worden war;

"zu Abram" bedeutet das Vernünftige des Herrn;

"gib mir die Seele, und die Habe nimm für dich" bedeutet, er möge ihnen Leben geben, so würden sie um das übrige sich nicht bekümmern.

1740. "Und der König von Sodom sprach", 1. Mose 14/21, daß dies das Böse und Falsche bedeutet, das besiegt worden, erhellt aus der Bedeutung von Sodom, welches ist das Böse und Falsche, wie oben in diesem Kapitel gezeigt wurde: Nr. 1661. Im 17. Vers heißt es, der König von Sodom ging aus, dem Abram entgegen, wodurch bezeichnet wurde, das Böse und Falsche habe sich unterworfen; hier nun wird weiter gesagt, daß es flehend sei.

Daß das Böse und Falsche besiegt worden ist, oder daß das Böse und Falsche besiegt wird durch Versuchungskämpfe, und so das Gute und Wahre angezogen wird, kommt daher, daß so das Böse und Falsche beseitigt wird, und wenn dieses beseitigt ist, so tritt das Gute und Wahre an seine Stelle, das hernach mehr und mehr befestigt und so gestärkt wird; denn böse Geister sind es, die das Böse und Falsche aufregen. Wenn dieses nicht aufgeregt wird, so weiß der Mensch kaum, daß es böse und falsch ist, alsdann aber kommt es an den Tag und je länger die Versuchungskämpfe währen, desto mehr kommt es an den Tag, bis dahin, daß man zuletzt vor dem Bösen und Falschen ein Grauen hat. Und je wie das Böse und Falsche beseitigt wird, tritt Gutes und Wahres an seine Stelle. Und je mehr Grauen vor dem Bösen und Falschen man bekommt, desto mehr Liebe wird vom Herrn eingeflößt für das Gute und Wahre. Und je mehr Grauen entsteht vor dem Bösen und Falschen, desto weniger wagen die bösen Geister herzuzutreten, weil sie den Abscheu und das Grauen vor dem Bösen und Falschen, in dem ihr Leben besteht, nicht ertragen können; zuweilen werden sie beim ersten Herzunahen von Schrecken ergriffen. Und je mehr Liebe zum Guten und Wahren, desto lieber mögen die Engel beim Menschen sein, und mit den Engeln der Himmel; denn sie sind in ihrem Leben, wenn im Guten der Liebe und in den Wahrheiten des Glaubens.

1741. "Zu Abram", 1. Mose 14/21, daß dies das Vernünftige des Herrn bedeutet, erhellt aus der Vorbildung Abrams. In den beiden vorhergehenden Kapiteln bildete Abram vor den Herrn oder Seinen Zustand im Knabenalter; hier oder in diesem Kapitel bildet er vor das Vernünftige des Herrn, und dann wird er genannt Abram, der Hebräer, wie dies erhellt aus dem, was 1. Mose 14/13 (Nr. 1700-1703) gesagt und gezeigt worden ist; hier ebenso, denn es wird in diesem Kapitel kein anderer Abram, als Abram, der Hebräer verstanden.

Das Geistige des Herrn, das mit dem inneren Menschen zusammenhängt, ist Abram, der Hebräer, das Himmlische aber, das mit dem Inneren zusammenhängt, das wurde vorgebildet und bezeichnet durch Melchisedek.

1742. "Gib mir die Seele, und die Habe nimm für dich", 1. Mose 14/21, daß dies bedeutet, er möge ihnen Leben geben, dann würden sie um das übrige sich nicht bekümmern, erhellt aus der Bedeutung der Seele, welche ist Leben, wovon Nr. 1000, 1005, 1040 und aus der Bedeutung der Habe (acquisitio), die das übrige ist, das nicht so eigentlich zum Leben gehört, wovon im gleich Folgenden.

Das Leben, das die bösen Geister haben, und das sie im höchsten Grade (perdite) lieben, ist das Leben der Begierden der Selbstliebe und Weltliebe, folglich das Leben in allerlei Haß, Rachgier und Grausamkeit; sie meinen, in keinem anderen Leben gebe es Lust. Sie sind wie die Menschen (denn sie sind Menschen gewesen, und vom Leben, das sie als Menschen hatten, haben sie das noch an sich), die in die Lust solcher Begierden alles Leben setzen, indem sie nicht anders wissen, als daß dieses Leben das einzige sei, und daß sie, wenn sie es verlieren, durchaus sterben müßten. Von welcher Art aber das Leben ist, das sie lieben, kann man an solchen im anderen Leben sehen: es verwandelt sich in ein stinkendes und auswurfartiges, und, was merkwürdig ist, sie empfinden diesen Gestank als etwas höchst Angenehmes, wie dies erhellen kann aus dem, was Nr. 820, 964 aus Erfahrung (berichtet worden ist): gerade wie die Dämonen, die, als sie vom Herrn aus dem Rasenden ausgetrieben wurden, aus Furcht vor dem Verlust ihres Lebens baten, Er möchte sie in die Schweine fahren lassen: Mark.5/7-13; daß diese solche waren, die bei Leibesleben schnödem Geiz ergeben waren, kann daraus erhellen, daß es solchen im anderen Leben scheint, sie halten sich unter Schweinen auf, und dies infolgedessen, daß das Leben der Schweine dem Geiz entspricht, und deshalb ihnen angenehm ist, wie dies aus dem erhellt, was aus Erfahrung (berichtet worden ist): Nr. 939.

1743. Vers 22: Und Abram sprach zum König von Sodom: Ich habe meine Hand erhoben zu Jehovah, Gott, dem Höchsten, Dem Besitzer der Himmel und der Erde.

"Und Abram sprach zum König von Sodom" bedeutet die Antwort;

"ich habe meine Hand erhoben zu Jehovah" bedeutet das Gemüt, wie es beim Herrn war;

"Dem Besitzer der Himmel und der Erde" bedeutet die Verbindung.

1744. "Und Abram sprach zum König von Sodom", 1. Mose 14/22, daß dies die Antwort bedeutet, erhellt ohne Erklärung.

1745. "Ich habe meine Hand erhoben zu Jehovah", 1. Mose 14/22, daß dies bedeutet das Gemüt, wie es beim Herrn war, erhellt aus der Bedeutung der Erhebung der Hände.

Die Erhebung der Hand zu Jehovah ist bekanntlich eine der Gemütsstimmung entsprechende Gebärde des Leibes. Im Buchstabensinn wird das, was innerlich ist oder dem Gemüt angehört, ausgedrückt durch Äußeres, das entspricht, im inneren Sinn aber ist es das Innere, was gemeint wird; darum ist hier die Erhebung der Hand das Gemüt oder die Stimmung des Gemütes (affectio mentis).

Solange der Herr im Zustand der Versuchungen war, sprach Er mit Jehovah wie mit einem anderen, inwieweit aber Sein menschliches Wesen vereinigt war mit Seinem göttlichen (Wesen), insoweit sprach Er mit Jehovah wie mit Sich selbst, was aus vielen Stellen bei den Evangelisten erhellt, sodann auch aus vielen (Stellen) bei den Propheten und bei David. Die Ursache erhellt klar aus dem, was schon oben gesagt wurde über das von der Mutter her Anererbte: inwieweit dies blieb, insoweit war Er gleichsam abwesend von Jehovah, inwieweit aber dieses ausgerottet wurde, insoweit war Er (Ihm) gegenwärtig und selbst Jehovah.

Es kann dies klar werden aus der Verbindung des Herrn mit den Engeln: der Engel redet zuweilen nicht aus sich, sondern aus dem Herrn, und alsdann weiß er nichts anderes, als daß er der Herr sei, allein alsdann ruht sein Äußeres; anders ist es, wenn das Äußere wirkt. Die Ursache ist, weil ihr innerer Mensch Besitztum des Herrn ist, und inwieweit alsdann das Eigene nicht hindert, insoweit ist er des Herrn, ja der Herr. Beim Herrn aber ist eine völlige Verbindung oder ewige Vereinigung mit Jehovah zustande gekommen, so daß Sein menschliches Wesen selbst auch Jehovah ist.

1746. "Dem Besitzer der Himmel und der Erde", 1. Mose 14/22, daß dies die Verbindung bedeutet, erhellt aus dem, was 1. Mose 14/19 gesagt wurde, wo die gleichen Worte (vorkommen), und die gleiche Bedeutung (ist).

1747. Vers 23: Wenn vom Faden bis zum Schuhriemen, und wenn ich irgend etwas annehme, was dein ist, damit du nicht sagest: Ich habe Abram reich gemacht.

"Wenn vom Faden bis zum Schuhriemen" bedeutet alles, was unreines Natürliches und Körperliches war;

"und wenn ich irgend etwas annehme, was dein ist" bedeutet, daß nichts dergleichen bei der himmlischen Liebe ist;

"damit du nicht sagest: Ich habe Abram reich gemacht" bedeutet, daß von daher dem Herrn durchaus keine Stärke (komme).

1748. "Wenn vom Faden bis zum Schuhriemen", 1. Mose 14/23, daß dies bedeutet, alles, was unreines Natürliches und Körperliches war, erhellt aus der Bedeutung des Schuhriemens: Im Worte bezeichnet die Fußsohle und die Ferse das unterste Natürliche, wie schon früher gezeigt wurde: Nr. 259; der Schuh ist das, was die Fußsohle und die Ferse bekleidet, daher der Schuh das noch mehr untere Natürliche, somit das Körperliche selbst bedeutet; die Bedeutung des Schuhs richtet sich nach den Subjekten: Wird er ausgesagt von Gutem, so wird er im guten Sinn genommen, wenn von Bösem, im bösen Sinn, wie hier, wo die Rede ist von der Habe des Königs von Sodom, durch den das Böse und Falsche bezeichnet wird, darum wird durch Schuhriemen bezeichnet das unreine Natürliche und Körperliche; durch den Faden des Schuhs wird das Falsche bezeichnet, und durch den Riemen des Schuhs, das Böse, und zwar, weil in der Verkleinerung, das allerschlechteste: daß dies durch Schuh bezeichnet wird, erhellt auch aus anderen Stellen im Wort; z.B. als Jehovah dem Mose aus der Mitte des Brombeerbusches erschien und zu Moses sprach: "Nahe nicht herzu, ziehe deine Schuhe von deinen Füßen, denn der Ort, auf dem du stehest, ist Land der Heiligkeit": 2. Mose 3/5; ebenso der Fürst des Heeres Jehovahs zu Josua: "Ziehe deinen Schuh von deinem Fuß, weil der Ort, auf dem du stehest, Heiligkeit ist", Jos.5/15: woraus jeder sehen kann, daß der Schuh der Heiligkeit nichts nehmen würde, wenn nur der Mensch in sich heilig wäre, sondern daß es darum gesagt worden ist, weil der Schuh das unterste Natürliche und Körperliche vorbildete, das ausgezogen werden soll. Daß es das unreine Natürliche und Körperliche (bedeutet), erhellt auch im

Ps.60/10: "Moab ist mein Waschbecken, auf Edom will Ich werfen meinen Schuh". Etwas Ähnliches schließt in sich, was den Jüngern befohlen wurde Matth.10/14; Mark.6/11; Luk.9/5: "So jemand euch nicht aufnehmen, noch eure Worte hören wird, so gehet aus demselben Haus oder derselben Stadt, und schüttelt ab den Staub eurer Füße": wo der Staub der Füße das gleiche (bedeutet), was der Schuh, weil die Fußsohle das unterste Natürliche bedeutet, nämlich das Unreine aus dem Bösen und Falschen; und weil sie zur damaligen Zeit im Vorbildlichen waren, und glaubten, in diesem allein seien himmlische Geheimnisse enthalten, nicht in den nackten Wahrheiten, darum wurde ihnen so zu tun befohlen. Weil der Schuh das unterste Natürliche bedeutete, so bedeutete auch das Ausziehen des Schuhs, oder die Entschuhung (discalceatio), daß einem das Unterste der Natur ausgezogen werden sollte; so dem, der den Levirat (die Schwagerpflicht) nicht leisten wollte, wovon es bei

5. Mose 25/5-10 heißt: "So einer die Schwagerpflicht nicht leisten wollte, so soll seine Schwägerin herzutreten vor den Augen der Ältesten, und seinen Schuh ausziehen von seinem Fuß, und ihm ins Angesicht speien; und antworten und sprechen: so geschehe dem Manne, der nicht erbaut das Haus seines Bruders, und sein Name in Israel soll heißen, das Haus des Barfüßers": d.h. dessen, der ohne alle natürliche Liebtätigkeit ist. Daß der Schuh das unterste Natürliche auch im guten Sinn bedeutet, erhellt ebenfalls aus dem Wort, wie bei Mose, wenn es von Ascher heißt,

5. Mose 33/24,25: "Gesegnet vor den Söhnen sei Ascher, er sei angenehm seinen Brüdern, und in Öl tauchend seinen Fuß, Eisen und Erz sein Schuh": wo der Schuh für das (unterste) Natürliche steht, der Schuh (von) Eisen für das natürlich Wahre, der Schuh (von) Erz für das natürlich Gute, wie dies erhellt aus der Bedeutung des Eisens und des Erzes: Nr. 425, 426, und weil Schuh das unterste Natürliche und Körperliche bedeutet, so wurde daraus eine Redensart, durch die bezeichnet wurde das Allerkleinste und Geringste; denn das unterste Natürliche und Körperliche ist von dem, was beim Menschen ist, das Allergeringste, was verstanden wurde von Johannes, dem Täufer, als er sprach: "Es kommt ein Stärkerer denn ich, dessen Schuhriemen zu lösen ich nicht tauglich bin": Luk.3/16; Mark.1/7; Joh.1/27.

1749. "Wenn ich irgend etwas annehme, das dein ist", 1. Mose 14/23, daß dies bedeutet, daß nichts derart bei der himmlischen Liebe sei, kann daraus erhellen, daß Abram gesagt hatte, er wolle nichts annehmen vom König Sodoms.

Abram bildete vor den Herrn, nun als Sieger, somit das, was der himmlischen Liebe angehörte, und das Er Sich durch Siege erworben hatte; und der König von Sodom bildete das Böse und Falsche vor, wovon nichts beim Herrn als Sieger oder bei der himmlischen Liebe sein sollte. Was hierunter im inneren Sinn verstanden wird, kann nicht klar werden, wenn man nicht weiß, wie sich die Sache verhält im anderen Leben:

Bei den bösen und höllischen Geistern regiert die Selbst- und Weltliebe, daher meinen sie, sie seien die Götter des Weltalls, und vermögen viel. Wenn sie besiegt sind, so bleibt doch, obwohl sie merken, daß sie gar nichts vermögen, die Meinung von (ihrer) Gewalt und Herrschaft, und sie glauben, sie können viel beitragen zur Macht und Herrschaft des Herrn. Darum bieten sie auch, um mitregieren zu können, bei den guten Geistern ihre Dienste an. Weil es aber nichts als Böses und Falsches ist, wodurch sie etwas ausrichten zu können meinen, dagegen aber beim Herrn, oder der himmlischen Liebe, nichts als Gutes und Wahres ist, so wird hier dem König von Sodom, durch den solche vorgebildet werden, geantwortet, daß nichts derart beim Herrn sei, oder daß dem Herrn keine Macht vom Bösen und Falschen komme.

Die Herrschaft aus dem Bösen und Falschen ist ganz entgegen der Herrschaft aus dem Guten und Wahren. Die Herrschaft aus dem Bösen und Falschen ist, alle zu Knechten machen wollen; die Herrschaft aus dem Guten und Wahren ist, alle frei machen wollen; die Herrschaft aus dem Bösen und Falschen ist, alle verderben, dagegen die Herrschaft aus dem Guten und Wahren ist, alle retten; woraus erhellt, daß die Herrschaft aus dem Bösen und Falschen die des Teufels ist, dagegen die Herrschaft aus dem Guten und Wahren die des Herrn ist. Daß es ganz entgegengesetzte Herrschaften sind, kann erhellen aus des Herrn Worten bei Matth.12/24-30, und daß niemand zwei Herren dienen könne: Matth.6/24; Luk.16/13.

1750. "Damit du nicht sagst: ich habe Abram reich gemacht", 1. Mose 14/23, daß dies bedeutet, daß von daher dem Herrn durchaus keine Stärke komme, kann erhellen aus der Bedeutung von reich werden, welche ist Macht und Stärke erwerben. Wie es sich damit verhält, erhellt aus dem, was soeben gesagt worden ist.

1751. Vers 24: Außer nur, was gegessen haben die Knaben, und den Anteil der Männer, die mit mir gegangen sind, Aner, Eschkol und Mamre, diese mögen ihren Anteil nehmen.

"Außer nur, was gegessen haben die Knaben" bedeutet die guten Geister;

"und den Anteil der Männer, die mit mir gegangen sind" bedeutet die Engel;

"Aner, Eschkol und Mamre" bedeutet das, was bei ihnen ist;

"diese mögen ihren Anteil nehmen" bedeutet, daß sie in deren Gewalt gegeben seien.

1752. "Außer nur, was gegessen haben die Knaben", 1. Mose 14/24, daß dies die guten Geister bedeutet, erhellt aus dem, was vorhergeht, und aus dem was folgt; aus dem, was vorhergeht: im 1. Mose 14/13 (Nr. 1705) wurde Mamre, Eschkol und Aner erwähnt, daß sie Bundesgenossen Abrams waren, womit bezeichnet wurde der Zustand des vernünftigen Menschen in betreff des äußeren des Herrn, wie dessen Gutes und Wahres beschaffen war, und so, daß durch sie bezeichnet wurden die Engel, die mit dem Herrn waren, als Er kämpfte. Hier werden die mit Abram gegangen sind, genannt Knaben, unter denen keine anderen verstanden werden, als gute Geister, unter den Männern dagegen, von denen gleich auch (die Rede ist), Engel. Daß Engel mit dem Herrn waren, als Er kämpfte gegen die Höllen, erhellt aus dem Wort, sodann auch daraus, daß es, als Er in Versuchungskämpfen war, nicht anders sein konnte, als daß Engel da waren, denen der Herr aus eigener Macht Kraft und gleichsam Macht gab mitzukämpfen, denn alle Macht haben die Engel vom Herrn. Daß die Engel gegen die Bösen kämpfen, kann erhellen aus dem, was früher hin und wieder von den Engeln beim Menschen gesagt worden ist, daß sie nämlich den Menschen beschützen, und das Böse abwenden, auf daß die höllischen Geister ausgehen, wovon Nr. 50, 227, 228, 697, 968, allein alle ihre Macht ist vom Herrn: die guten Geister sind zwar auch Engel, aber niedriger, denn sie sind im ersten Himmel, die engelischen Geister aber im zweiten, hingegen die eigentlich sogenannten Engel im dritten, wovon Nr. 459, 684. Die Regierungsform im anderen Leben ist, daß die guten Geister untergeordnet sind den engelischen Engeln, so daß sie eine engelische Gesellschaft zusammen ausmachen: die guten Geister und die engelischen Geister sind es, die hier Knaben genannt werden, dagegen die eigentlichen Engel Männer.

1753. "Und den Anteil der Männer, die mit mir gegangen sind", 1. Mose 14/24, daß dies die Engel bedeutet, erhellt aus dem, was soeben gesagt worden ist; abgesehen davon, daß die Engel, wenn sie vor den Menschen erschienen, im Worte Männer genannt werden.

1754. "Aner, Eschkol und Mamre", 1. Mose 14/24, daß diese das bedeuten, was bei ihnen ist, erhellt aus dem, was oben 1. Mose 14/13 über ebendieselben gesagt worden ist: daß nämlich durch die Namen dieser bezeichnet wird das Gute und Wahre, aus dem gekämpft wurde, nicht sowohl die Engel, weil die Engel, wie gesagt, verstanden sind unter den Knaben und Männern; denn die Engel haben keineswegs Namen, sondern werden am Guten und Wahren erkannt, wie sie beschaffen sind, daher auch durch den Namen im Worte nichts anderes bezeichnet wird als das Wesen, und dessen Beschaffenheit, wie schon oben gezeigt worden ist, Nr. 144, 145, 340. Wie dies auch erhellen kann bei Jesaja, wo in Beziehung auf den Herrn (gesagt wird):

Jes.9/5,6: "Sein Name wird genannt werden Wunderbar, Rat, Gott, Held, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens": wo unter dem Namen verstanden wird, wie Er beschaffen ist, daß Er nämlich sei wunderbar, ein Rat, Gott, ein Held, der Vater der Ewigkeit, der Fürst des Friedens.

Jerem.23/5,6, wo auch in Beziehung auf den Herrn (gesagt wird): "Dies Sein Name, mit dem man Ihn nennen wird, Jehovah, unsere Gerechtigkeit": wo deutlich erhellt, daß der Name ist die Gerechtigkeit; sodann bei

2. Mose 23/21, wo auch in Beziehung auf den Herrn gesagt wird: "Er wird nicht ertragen eure Übertretung, weil Mein Name in Seiner Mitte ist": wo der Name auch für das Wesen (steht), daß es nämlich göttlich sei;

außerdem aus vielen Stellen im Wort, wo gesagt wird, daß sie den Namen Jehovahs angerufen haben, daß sie den Namen Jehovahs nicht ins Eitle nehmen sollten; und im Gebet des Herrn: Geheiliget sei Dein Name. Ebenso verhält es sich mit den Namen der Engel; und ebenso hier mit den Namen Eschkol, Aner und Mamre, welche die Engel vorbilden, daß nämlich solches bezeichnet wird, was bei den Engeln ist.

1755. "Diese mögen ihren Anteil nehmen", 1. Mose 14/24, daß dies bedeutet, sie seien in deren Gewalt gegeben, erhellt aus dem, was oben 1. Mose 14/21-23 (Nr. 1739-1750) gesagt worden ist, daß nämlich der Herr nichts von ihnen haben wollte, weil keine Stärke dem Herrn von daher komme. Daß sie den Engeln in die Gewalt gegeben sind, damit verhält es sich so:

Die Engel sind es, welche herrschen über die bösen und höllischen Geister, wie sich mir aus vieler Erfahrung ergeben hat, der Herr aber sieht vorher, und schaut alles und jedes, und sorgt vor und ordnet alles und jedes, aber einiges aus Zulassung (permissione), einiges aus Gestattung (admissione), einiges aus Erlaubnis (venia), einiges aus Wohlgefallen (beneplacito), einiges aus Seinem Willen: das Herrschenwollen selbst ist etwas menschlich Eigenes (proprium humanum), verschieden von dem, was sie vom Herrn empfangen; dennoch aber gehört alle Herrschaft der Liebe und Barmherzigkeit an ohne ein Herrschenwollen. Jedoch kann dies, weil es tiefere Geheimnisse sind, nicht mit wenigem verständlich gesagt werden; es genügt zu wissen, daß die bösen und höllischen Geister den Engeln in die Gewalt gegeben sind, und daß der Herr alles und jedes, auch das allereinzelnste regiert, wovon, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, in der Folge, wo von der Vorsehung und den Zulassungen (gehandelt werden wird).

1756. Dies ist es, was das Bisherige im inneren Sinn im allgemeinen in sich schließt, allein der Sachzusammenhang selbst und dessen Schönheit kann, wenn alles und jedes nach der Bedeutung der Worte erklärt wird, nicht so hervortreten, als wenn es in eine Idee gefaßt würde; faßt man alles in einer Idee zusammen, dann erscheint das, was zerstreut ist, schon zusammenhängend und verknüpft. Es verhält sich damit, wie wenn man einen Redenden hört, und auf die Wörter achtet, alsdann faßt man die Idee des Redenden nicht so, wie wenn man gar nicht auf die Wörter oder deren Bedeutung merkt; denn der innere Sinn des Wortes verhält sich zum äußeren oder buchstäblichen beinahe ebenso wie die Rede, deren Wörter kaum gehört, und noch weniger beachtet werden, wenn das Gemüt bloß in dem Sinn der durch die Wörter des Redenden bezeichneten Sachen festgehalten wird. Die älteste Schreibweise war Vorbildung von Sachen durch Personen und durch Wörter, unter welche sie etwas ganz anderes verstanden; die weltlichen Schriftsteller kleideten in dieser Weise ihre Geschichtswerke ein, auch die Dinge, die sich auf das bürgerliche und sittliche Leben bezogen, und zwar so, daß nichts dem Buchstaben nach ganz so war, wie es geschrieben war, sondern etwas anderes darunter verstanden wurde, und dies bis dahin, daß sie alle möglichen Neigungen als Götter und Göttinnen darstellten, denen die Heiden nachher einen Gottesdienst weihten. Dies kann jedem wissenschaftlich Gebildeten bekannt sein, denn es sind noch solche alte Bücher vorhanden: diese Schreibweise hatten sie von den Uralten her, die vor der Sündflut lebten, und sich die himmlischen und göttlichen Dinge durch solches, was auf Erden und in der Welt sichtbar war, vorbildeten, und so das Gemüt und die Seele mit lieblichen und wonnigen (Gefühlen) erfüllten, wenn sie die Gegenstände des Weltalls betrachteten, hauptsächlich solche, die eine schöne Form und Ordnung hatten. Daher sind alle Bücher der Kirche jener Zeiten so geschrieben; von dieser Art ist das Buch Hiobs; als denselben nachgebildet ist von dieser Art auch das Hohelied Salomos; von dieser Art waren auch die zwei Bücher, die Moses erwähnt: 4. Mose 21/14,27, außer vielen, die verlorengegangen sind. Dieser Stil ist nachher als altertümlich verehrt worden, sowohl bei den Heiden, als bei den Nachkommen Jakobs, in dem Grad, daß sie nicht, was nicht so geschrieben war, als göttlich verehrten; wenn sie daher vom prophetischen Geist getrieben wurden, wie Jakob: 1. Mose 49/3-17; Moses: 2. Mose 15/1-21; 5. Mose 33/2-29; Bileam, der zu den Söhnen des Morgenlandes aus Syrien gehörte, wo sich noch die Alte Kirche befand: 4. Mose 23/7-10,19-24; 24/5-9,17-24; Debora und Barak: Richt.5/2-31; Channah: 1.Sam.2/2-10 und viele andere, so sprachen sie ebenso, und zwar aus mehreren geheimen Ursachen; obwohl sie es nicht verstanden und (auch sehr wenige ausgenommen) nicht wußten, daß es himmlische Dinge des Reiches und der Kirche des Herrn bezeichnete, so fühlten sie doch, von Bewunderung und Staunen ergriffen und durchdrungen, daß Göttliches und Heiliges darin lag. Daß aber die Geschichten des Wortes von gleicher Art sind, nämlich Vorbildungen und Bezeichnungen himmlischer und geistiger Dinge des Reiches des Herrn, in allen Namen und in allen Wörtern, war der gebildeten Welt noch nicht bekannt, nur daß das Wort in betreff des kleinsten Jota eingegeben ist, und daß himmlische Geheimnisse in allem und jedem enthalten sind.

Nr. 1757 - 1777 abgedruckt in Band


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