Rudolph Stratz
Friede auf Erden!
Rudolph Stratz

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Vorwort

Vor mehr als zwei Jahrzehnten schrieb ich das hier folgende Zeitbild aus Deutschlands tiefster Zerrissenheit und Not. Damals, am Ausgang des vorigen Jahrhunderts, zu Bismarcks Lebzeiten, schien der Gedanke undenkbar, daß für Deutschland, das blühende, starke, friedliche Deutschland, die Tage des Dreißigjährigen Krieges je wiederkehren könnten. Sie sind auch nicht gekommen. Aber sie hätten kommen können in diesen vier großen und furchtbaren Jahren, die hinter uns liegen. Nicht das Verdienst der Menschheit ist es, daß nicht, wie vor einem Vierteljahrtausend ganz Europa, so diesmal fast die ganze Erde ihre Wut und ihren Wahnwitz in Mord und Raub, Brand und Blut über Deutschland ausspie. Nur der Heldenmut unserer Heere und der Opfermut der Heimat haben uns davor bewahrt, oder, was beides zusammenfaßt: die deutsche Einigkeit.

Noch nie ward Deutschland überwunden, wenn es einig war. Aber immer war Deutschlands Zwietracht Deutschlands Verhängnis. Das ist die Brücke, die von diesem kleinen Buch in die große Gegenwart führt, aus dem ungeheuren deutschen Bruderkrieg, den man den Dreißigjährigen Krieg nennt, zu dem noch ungeheureren Völkerringen, das durch die Jahrtausende der Weltkrieg heißen wird. Am Schluß des Dreißigjährigen Krieges steht der jammervollste Verzichtfrieden unserer Geschichte, der Westfälische Frieden. Jahrhunderte deutscher Erniedrigung, Armut und Schwäche waren die Folge. Ueber dem Weltkrieg von heute steigt jetzt schon glorreich der siegesstarke, weltüberwindende deutsche Friede empor. Jahrhunderte deutschen Blühens in Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung werden ihm folgen.

Berlin, im deutschen Frühling von 1918

Rudolph Stratz



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