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III.

Eines Tages kam Wahb in den unteren Teil seines Gebietes, in dem er lange nicht mehr gewesen war, und sah zu seinem Erstaunen eine von den hölzernen Hütten, wie sie die Menschen für sich erbauen. Als er auf die andere Seite ging, um den Wind zu gewinnen, spürte er den Geruch, der ihn jetzt immer rasend machte, und einen Augenblick später hörte er ein lautes »Bang« und fühlte einen Stich in seinem linken Hinterbein, dem alten steifen Bein. Er drehte sich herum und sah gerade noch einen Mann nach der neuerrichteten Hütte laufen. Hätte ihn der Schuß in der Schulter getroffen, so wäre Wahb hilflos gewesen, so aber kam die Sache anders.

Mächtige Pranken, die Fichtenstämme wie Besenstiele hin und her stoßen konnten, Tatzen, die den größten Stier mit einem Hieb zu zerschmettern vermochten, Krallen, die ganze Felsplatten vom Berghange abrissen – was vermochte gegen sie selbst die tödliche Büchse!

Als der Genosse des Mannes an jenem Abend heimkehrte, fand er ihn auf dem blutgetränkten Boden der Hütte liegen. Die blutige Spur draußen und ein paar zittrige, auf ein Stück Papier gekritzelte Worte erzählten, was geschehen war:

Wahb hat's getan. Ich sah ihn an der Quelle und verwundete ihn. Ich wollte zur Hütte, aber er packte mich vorher. Mein Gott, was ich leide!

Jack.

Die Rechnung war ausgeglichen. Der Mann war in das Gebiet des Bären eingedrungen, hatte ihm das Leben nehmen wollen und hatte dabei seines verloren. Aber Jacks Genosse schwur, er werde diesen Bären töten.

Er nahm die Fährte auf, folgte ihr den Cañon hinauf und streifte und jagte Tag für Tag durch Busch und Wald und Öde. Er sparte weder Köder noch Fallen, und schließlich hörte er eines Tages ein Krachen, Splittern und Plumpsen, und ein gewaltiges Felsstück flog einen Abhang herunter in einen Wald und schreckte ein paar Hirsche auf, die wie Distelflocken auseinanderstoben. Miller dachte zuerst, es sei ein Bergrutsch, aber bald wurde ihm klar, daß es Wahb war, der einen Felsblock gerollt hatte, um zu den paar Ameisen darunter zu kommen.

Der Wind hatte ihn nicht betrogen, und als er scharf durch den Busch lugte, sah Miller den großen Bären schmausen. Auch bemerkte er, daß dieser sein linkes Hinterbein schonte und bei einem neuen Schmerzanfall verdrießlich vor sich hinbrummte. Miller sprach sich Mut zu und dachte: »Hier gibt's einen Meisterjäger oder einen Toten.« Er ließ einen scharfen Pfiff hören, der Bär verharrte regungslos, und wie er da mit gespitzten Ohren stand, feuerte der Mann nach seinem Kopf.

Aber im selben Augenblick hatte sich der große zottige Kopf bewegt, nur einen aufpeitschenden Kratzer gab's, der Rauch verriet den Standort des Jägers, und in wilden Sätzen kam der Grisly, obwohl hinkend, doch mit unheimlicher Schnelle auf seinen Feind zu.

Miller ließ sein Gewehr fallen und schwang sich behend auf einen Baum, den einzigen großen, der in der Nähe war. Vergebens raste Wahb gegen den Stamm. Er riß mit den Zähnen und Krallen die Rinde ab; Miller war außer seinem Bereich und geborgen. Vier volle Stunden stand der Grisly Wache, dann gab er es auf und ging langsam durchs Gebüsch davon, bis er außer Sicht war. Miller folgte ihm vom Baum aus mit den Augen und wartete dann fast noch eine Stunde, um sicher zu sein, daß der Bär fort war. Er glitt dann zur Erde nieder, nahm sein Gewehr auf und strebte seinem Kamp zu. Aber Wahb war schlau, er hatte sich nur scheinbar entfernt und war dann leise zurückgeschlichen, um den Feind zu beobachten. Sobald der Mann so weit vom Baum weg war, daß er nicht mehr zu ihm zurückkehren konnte, stürzte Wahb hinter ihm drein. Trotz seiner Wunden kam der Bär schneller vorwärts als der Mann. Nach einigen hundert Metern – nun, da tat der Bär dem Mann das, was dieser ihm zu tun geschworen hatte.

Lange nachher fanden seine Freunde das Gewehr und genug Spuren, die von dem Vorfall Zeugnis ablegten.

Die Hütte am Meteetsee verfiel. Benutzt wurde sie nicht wieder, denn niemand fühlte sich von einer Gegend angezogen, deren wenige Vorzüge reichlich durch den offenbar darauf ruhenden Unsegen wettgemacht wurden und wo solch ein entsetzlicher Grisly immer auf dem Kriegsfuße stand.