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Das richtige Roß

Hansel wollte reiten. Ist er zum Blitz gegangen.

»O du heller Funkelblitz, ich will reiten und such' mir ein Roß.« –

»Steig auf!« –?

Ist Hansel aufgestiegen; aber au weh! der war heiß, und rasch ist das Büblein wieder heruntergekommen.

Hansel wollte reiten. Ist er zum Sturmwind gegangen.

»Lieber Sturmwind, ich will reiten und such' mir ein Roß.« –

»Steig auf!«

Ist Hansel aufgestiegen; aber das war ein Roß, ganz toll, und es tanzte so wild, daß dem Buben der Hut vom Kopfe flog. Ist er rasch wieder heruntergeklettert. Nein, das Roß war ihm zu wüst.

Hansel wollte reiten. Ist er zum Regenbogen gekommen.

»Lieber Regenbogen, ich will reiten und such' mir ein Roß.« –

»Dann steig nur auf; auf mir kannst du durch den ganzen Himmel reiten.«

Da stieg Hansel auf, und das war ein feines Roß. Bunter als ein Papagei war es und konnte springen bis an den Rand der Welt.

Ist Hansel nun auf seinem Roß durch den ganzen Himmel geritten? – Ach nein, durch den halben bloß. Denn als er beinahe in der Mitte war, da wurde der Regenbogen so dünn, daß er den kleinen, dicken Jungen nicht mehr tragen konnte, und er brach mitten durch. Aber der kleine, dicke Junge purzelte herunter und fiel – auf die Erde? – nein, auf einen Heuhaufen ist er gefallen, sonst hätte er sich gewiß noch die Nase gequetscht.

Hansel wollte reiten; da kam er zum Steckenpferd.

»Liebes Steckenpferd, ich will reiten und such' mir ein Roß.« –

»Dann steig nur auf, kleiner Junge,« sagte das Steckenpferd, »ich habe schon lange auf dich gewartet.«

Flugs ist Hansel aufgestiegen, und nun hatte er endlich das richtige Roß.

*

 


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