Joseph Roth
Der stumme Prophet
Joseph Roth

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

XIII

Das ist also der Berichterstatter Süßkind, dachte Friedrich. Er kannte den Namen und die Zeitung, in der die Initialen dieses Mannes so oft und an so sichtbarer Stelle vorkamen. Zwischen dem Stil, der den Berichterstatter vor seinen Kollegen auszeichnete, und der Unterwürfigkeit, mit der er sein Judentum verleugnete, war kein Zusammenhang zu finden. »Dieser Süßkind«, sagte der Oberst, als wollte er Friedrichs Gedanken laut fortsetzen, »täte besser daran, unsichtbar zu bleiben.« Der Zug hatte Verspätung, er kam erst am frühen Vormittag in M. an. M. war eine kleine Stadt, in der es regnete. Die meisten Häuser waren dunkelrote Ziegelbauten. In der Mitte der Stadt lag ein grünes Quadrat, und in der Mitte des Quadrats erhob sich ein steiler, roter Ziegelbau. Es war eine protestantische Kirche.

Gegenüber dem Eingang der Kirche stand eine »Mädchen- und Knabenschule« aus roten Ziegeln. Rechts von der Schule erhob sich ein Finanzamt aus roten Ziegeln. Und links von der Schule lag das Rathaus mit einem spitzen Turm. Es bestand ebenfalls aus roten Ziegeln. In den breiten Schaufenstern der Läden lagen Lederwaren aus Papier, Armbanduhren für Soldaten, Romane von Ganghofer und Pulswärmer für Weihnachten im Feld.

Aus den Räumen der Knaben- und Mädchenschule kam Gesang von hellen Kinderstimmen: »In der Heimat, in der Heimat«. Manchmal rutschte schnell und schlenkernd eine dunkelgrüne Straßenbahn vorbei und verbreitete ein heftiges Klingeln. Und es regnete, dicht, langsam, eintönig von einem tiefen, dunkelgrauen Himmel aus Blei, der seit der Erschaffung der Welt nicht eine Stunde lang blau gewesen war. Es regnete. In einem leeren und großen Kaffeehaus, an dessen breiten Fensterscheiben patriotische und sprachreinigende Aufschriften klebten wie: »Sag nicht adieu, sondern auf Wiedersehn!« »Sprich nicht mit welscher Zunge!« neben Ansichtskarten mit fettgedruckten Versen von Theodor Körner, nahm Friedrich Platz. Eine Kellnerin brachte ihm einen hellen Kaffee, der an den Rändern rosa schimmerte. Er saß am Fenster und sah den Regen rinnen. Vom Rathaus schlug es zwölf, und aus der Munitionsfabrik kamen die Arbeiterinnen und die spärlichen Arbeiter. Es war ein schweigsames Volk. Man hörte nur ihre Schritte auf den nassen Steinen. Nicht einmal die jungen Mädchen sprachen. Sie gingen an der Spitze des unordentlichen Zuges, weil sie flinkere Beine hatten als die anderen. Er hatte lange Zeit. Tomkin war vor fünf Uhr nachmittags nicht zu finden.

Friedrich stieg in die Straßenbahn. Sie war leer. Eine Schaffnerin verkaufte ihm ein Billett. Sie hatte die Ohren frei gelassen und das Haar im Nacken so straff festgezogen, daß man sie für einen Mann halten konnte. An ihrem Busen hing eine Trompete aus Blech wie eine Agraffe. Die arme Frau trug einen Zwicker. Sie ging mit breiten Schritten durch den schlenkernden Wagen wie alte Seebären auf einem Verdeck bei Seesturm. Da niemand im Wagen saß, fragte Friedrich sie, ob sie sich nicht setzen wollte. Sie richtete ihren Zwicker auf ihn und sagte: »Das ist den Schaffnern verboten.« Friedrich fühlte sich durch den männlichen Plural, in den sie sich so streng einbezogen hatte, beleidigt. Und gereizt sagte er ihr: »Sie sind ja kein Schaffner!« »Ich mache Sie aufmerksam«, erwiderte sie, den Zwicker gerade auf ihn gerichtet, »daß Sie sich einer Amtsehrenbeleidigung schuldig machen. Ich werde Sie anzeigen!« In dieser Stadt, dachte Friedrich, hat Bebel gelebt. Die Frau und der Sozialismus. Dieses Land ist die Heimat des proletarischen Gedankens. Hier ist das Proletariat am stärksten organisiert.

Die Schaffnerin ging immer noch auf und ab, als hätte sie Passagiere zu bedienen. Sie wird mich anzeigen! dachte Friedrich. Und obwohl er jetzt Anlaß genug hatte, jede Begegnung mit einer Behörde zu vermeiden, entschloß er sich, im Wagen zu bleiben.

Die Straßenbahn erreichte ihre Endstation. Er blieb sitzen. Die Schaffnerin trat auf ihn zu und sagte: »Steigen Sie aus!« »Ich fahre zurück!« sagte Friedrich. »Dann müssen Sie noch eine Karte lösen!« »Selbstverständlich!«

»Das ist gar nicht selbstverständlich!« sagte die Schaffnerin. »Ich kann Sie auch ohne Billett zurückfahren lassen.« Und immer noch starrte ihn der Zwicker gerade an.

»Seien Sie freundlich zu mir!« bat er. »Ich bin im Dienst!« erwiderte sie.

Er fuhr noch einmal durch die ganze Stadt. Es stieg niemand ein. »Haben Sie immer so wenig Passagiere?« fragte er. »Fahrgäste!« verbesserte sie, ohne die Frage zu beantworten.

Er war endlich zum Schweigen gebracht. Er sah durch die trüben Scheiben, las die Schilder, die Musterungsplakate. Endlich stieg er aus und setzte sich wieder ins Kaffeehaus. Man brachte ihm ein Bier, ohne ihn zu fragen.

Und es regnete.

Er ließ sich Papier geben und schrieb einen Brief an Hilde. Es war einer der merkwürdigsten Liebesbriefe, die je geschrieben worden sind. Wir lassen ihn hier folgen:

»Verehrtes gnädiges Fräulein, ich habe nicht die Wahrheit gesprochen, als ich Ihnen erzählte, daß ich in der nächsten Woche einrücken werde. Ich werde nie einrücken. Ich bin unterwegs nach der Schweiz. Ich hatte keine Gelegenheit, Ihnen zu sagen, wie ich über diesen Krieg denke, ich will es auch gar nicht versuchen. Sie kennen genug aus meinem Leben, um zu wissen, daß ich nicht feige bin. Wenn ich Ihnen sage, daß ich nicht einrücken werde, um für Ihren Franz Joseph, die französische Kriegsindustrie, den Zaren, Kaiser Wilhelm zu kämpfen, so geschieht es nicht, weil ich für mein Leben fürchte, sondern weil ich es bewahren will für einen besseren Krieg. Seinen Ausbruch werde ich in der Schweiz abwarten. Er wird ein Krieg gegen die Gesellschaft sein, gegen die Vaterländer, gegen die Dichter und Maler, die bei Ihnen verkehren, gegen die trauten Familien, gegen die falsche Autorität der Väter und den falschen Gehorsam der Kinder, gegen den Fortschritt und gegen Ihre Emanzipation, gegen die Bourgeoisie kurz und gut. Es gibt auch noch andere, die mit mir in diesen Krieg ziehen werden. Aber nicht viele, die ein privates Schicksal so gut für ihn vorbereitet hat. Ich hätte gewiß die Familie gehaßt, auch wenn ich sie gekannt hätte. Ich hätte gewiß einer vaterländischen Phrase mißtraut, auch wenn man mich in Heimatliebe erzogen hätte. Aber meine Überzeugung ist eine Leidenschaft geworden, weil ich das bin, was Sie nach Ihrem Vokabular einen ›Heimatlosen‹ nennen. Ich werde für eine Welt in den Krieg gehn, in dem ich zu Hause sein kann.

Ich schreibe Ihnen mein Bekenntnis, weil ich ihm gleich noch ein zweites hinzufügen werde. Ich liebe Sie nämlich. Oder, weil ich den Begriffen mißtraue, die uns das bürgerliche Wörterbuch zur Verfügung stellt, und den Worten, die Ihre Gesellschaft so oft mißbraucht hat: Ich glaube, Sie zu lieben. Als ich Sie zum erstenmal im Wagen sah, waren Sie gewissermaßen noch ein Bestandteil des Ziels, das ich noch nicht genau kannte, aber mir trotzdem gesetzt hatte. Sie gehörten zu den Zielen, denen ich zustrebte. Ich wollte die Macht innerhalb der Gesellschaft erobern, der Sie angehören. Früher, als ich damals gedacht hätte, hat sich mir die Ohnmacht dieser Gesellschaft enthüllt. Selbst wenn ich nicht die Überzeugung hätte, daß man eine schlechte Welt vernichten muß, selbst wenn ich nur Egoist wäre sozusagen, könnte ich mich nicht mehr um eine Macht bemühen, die eine Fiktion wäre. Obwohl ich also heute ein anderes Ziel habe als jenes, dessen Teil Sie mir einmal zu sein schienen, habe ich doch nie aufgehört, an Sie zu denken. Ich möchte Sie vergessen und hatte auch Gelegenheit genug dazu. Daß ich es aber nicht kann, scheint mir ein Beweis dafür zu sein, daß ich Sie liebe.

Ich müßte also eigentlich trachten, Sie zu gewinnen. Aber dann müßte sich vorher einer von uns zum andern bekehren. Und das ist unmöglich. Ich will daher, wie man sagt, auf Sie verzichten. Ich gestehe, daß ich es Ihnen in der sehr vagen Hoffnung mitteile, Sie könnten mir einmal Gelegenheit geben, nicht den Verzicht überflüssig zu finden, aber wenigstens ihn zu bereuen. Und in dieser so unbestimmten und dennoch so tröstlichen Hoffnung küsse ich Ihre Hände, nach denen ich mich sehne.

Leben Sie wohl!

Ihr Friedrich«

Um fünf Uhr ging er zu Tomkin.

Es war einer von jenen Revolutionären, die R. die »herben Asketen« nannte. Ein Schneider von Beruf und von einer stumpfen Gläubigkeit. »Ich lebe hier seit fünf Jahren«, erzählte er. »Und Sie fühlen sich hier gut?« sagte Friedrich, und er dachte an den Regen, die Fabrik, die Schaffnerin, das Kaffeehaus. Tomkin verstand die Frage nicht. Er hört sie vielleicht zum erstenmal, dachte Friedrich. – »Ich habe hier Arbeit gefunden!« antwortete Tomkin endlich, als wäre er jetzt erst auf den Sinn der Frage gekommen. Und als gehörte noch die Statistik zur Antwort, fuhr er fort: »Achttausend Arbeiter leben hier. Alle sind rot organisiert, man kann sich auf sie verlassen. Die Gewerkschaften sind ordentlich. Viertausend Frauen sind organisiert, die Schaffnerinnen und städtischen Hilfskräfte mit einbegriffen.«

»Ah, so!« sagte Friedrich.

»Dieser Krieg führt zur Revolution«, sagte der Schneider. »Sie wissen es ja genauso wie ich, nicht wahr, Genosse? Wir haben vom deutschen Proletariat viel zu erwarten«, sagte er weiter. »Obwohl es in den Krieg gegangen ist?« fragte Friedrich. »Eine Sache der Oberbonzen!« sagte der Schneider. »Hier lebt einer, ich bin mit ihm befreundet. Als ich ihm sagte, daß Sie kommen, bat er mich, Sie zu ihm zu führen. Wollen Sie ihn sehn?« »Führen Sie mich zu ihm!« sagte Friedrich.

Es war einer jener Männer, deren patriotische Reden seit dem Kriegsausbruch in den bürgerlichen Zeitungen Frankreichs und Englands als Beweise für den Untergang der proletarischen Solidarität und den Triumph des Nationalgefühls angeführt wurden.

Er wohnte in drei Zimmern, deren Möbel langsam zusammengekauft worden waren, Stück für Stück, eines neuer als das andere. Zwei Söhne des Hauses waren eingerückt. Ihre Photographie, auf der sie Arm in Arm dastanden in Uniform, lehnte in einem Rahmen mit blaßblauen Vergißmeinnichtornamenten auf dem Schreibtisch des Vaters. Zu beiden Seiten des großen Spiegels, der zwischen zwei Fenstern hing wie ein drittes, das gleichsam nicht das Licht der Straße, sondern das des Zimmers aufzuhellen hatte, hing je ein Bild, darstellend die Ernte mit rotem Sonnenuntergang, hier ein Bauer mit der fliegenden Sense über dichten goldenen Ähren, dort zwei Frauen, Garben bindend und gebückt. Auf einem kleinen, zerbrechlichen Tischchen sogenannte Nippesgegenstände, ein Schornsteinfeger aus blauem Porzellan und ein Glücksschwein aus rotem Ton, eine Puppenküche mit winzigen Pfannen und ein Hirt, der Flöte spielte, die Photographie eines bärtigen Mannes in einem breiten, roten Pelucherahmen mit den gleichen blaßblauen Ornamenten aus Vergißmeinnicht, die auch den Rahmen der Soldatenphotographie zierten. Ein enormes Tintenfaß ruhte auf dem Schreibtisch. Es war aus Metall, ein bronzener Ritter in voller Rüstung hielt seinen Schild waagerecht wie ein Brett, so daß man Stahlfedern auf ihn legen konnte. Zwei Fäßchen zu beiden Seiten, mit kleinen Kirchenkuppeln an eisernen Deckeln, enthielten Tinte, das eine rote, das andere blaue. Ein Papiermesser aus Bronze lag daneben. Es hatte die Form eines Säbels. Die Stühle waren hart, wenn auch gepolstert.

Er war ein braver Mann, der sich durch Fleiß, Gesinnung und einen verdienstvollen Mangel an originellen Einfällen heraufgearbeitet hatte. Seit seinem einundzwanzigsten Lebensjahr führte er mit einer und derselben Frau eine glückliche Ehe, zum Teil nach den Anweisungen eines populären Naturheildoktors. Es war ein braver Mann mit einer leichten Neigung zu einem Bauch und mit einfachen Zügen, die ein Kind hätte nachzeichnen können. Er traktierte seine Gäste mit Zigarren aus einer Kiste, auf deren Deckel der deutsche und österreichische Kaiser aus einem kleinen, goldgerahmten Oval rotwangig und heiter in die Welt sahen.

»Sie werden in Zürich sehn, Genosse«, sagte er zu Friedrich, »wie man uns in der Welt behandelt. Über unsern Einmarsch nach Belgien können sich die Leute nicht beruhigen. Ich war seit der ersten Stunde dagegen. Aber der Krieg hat uns schnell gelehrt, den Boden der Tatsachen von der Theorie zu unterscheiden. Etwas anderes ist es im Frieden. Innerhalb einer blühenden Wirtschaft kann man Forderungen stellen. Wenn die ganze Wirtschaft aber gefährdet ist, muß man sie zu erhalten trachten, ob man Arbeitgeber ist oder Arbeitnehmer. Ich weiß, daß Sie und Ihre Genossen unsere Ansicht nicht teilen. Aber Sie haben es leichter. Sie dürfen uns, die proletarischen, aber gleichberechtigten Bürger einer westlichen, einer zivilisierten, einer konstitutionellen Monarchie nicht mit dem unterdrückten, mit der Nagaika behandelten russischen Proletarier vergleichen. Es ist klar, daß der russische Proletarier kein Patriot ist, ebenso wie daß der deutsche einer ist. Nach dem Krieg wird unser Kaiser sich mit einer rein dekorativen Aufgabe begnügen müssen wie zum Beispiel der König von England. Ein Sieg des Zaren führt nur zur größeren Unterdrückung des russischen Proletariats. Ein deutscher Sieg zur Befreiung des deutschen. Wir gehn dann mit Riesenschritten der Republik entgegen.«

Friedrich verabschiedete sich vor Mitternacht, als er die Frau des Parteiführers aus dem Schlafzimmer rufen hörte. Es regnete immer noch. Die Stadt war finster. Nicht aus einem einzigen der vielen Fenster kam ein Schimmer. Die Leute schliefen, mitten im Krieg. Gab es keine Witwe, die ihren Mann beweint? Konnten die Mütter schlafen, deren Söhne gefallen waren? Er erinnerte sich an die Nacht, in der er durch die Straßen Wiens gegangen war. Auch damals schliefen sie alle, mit wenigen Ausnahmen. Die damals gewacht hatten, waren heute im Feld, in Konzentrationslagern, in Gefängnissen oder bestenfalls in der Schweiz. Die andern schliefen. Sie schliefen, als noch Frieden war und der Krieg sich vorbereitete, sie schliefen heute. Heute wie damals bin ich der einzige Mensch ohne Schlaf in der Welt. Jeder hat seine Gruft, sein Grab, seinen Stein mit seiner Inschrift, seinen Taufschein, sein Dokument, seinen Militärpaß, sein Vaterland. Das gibt ihnen Ruhe. Sie können schlafen. Die Ziffern in den Kanzleien regieren ihr Schicksal. Es gibt keine Kanzlei in der Welt, die meine Ziffer hätte. Ich habe keine Nummer. Ich habe keine Nummer.

In dieser Stadt und in dieser Nacht war er der einzige wache Mensch. Er öffnete das Fenster und sah in die finstere Straße hinaus. Aus dem zweiten Stock, in dem sein Fenster lag, sah er dessen schwachen, rechteckigen Schimmer auf der gegenüberliegenden Mauer, und das gab ihm eine gewisse Zufriedenheit, als wäre der Schimmer sein Verdienst. Es regnete immer noch.

Es regnete auch die nächsten zwei Tage, in denen er auf seinen Paß warten mußte. »Die deutschen Behörden«, sagte der Schneider tröstend, »machen Umstände auch dort, wo sie selbst illegal werden.«

Wie schnell geht es bei Kapturak! dachte Friedrich.

Dennoch freute er sich, als er den Paß hatte und der Schneider ihm das Reisegeld lieh. Zum erstenmal, sagte er sich, habe ich ein echtes Dokument. Die Behörden selbst sind meine Komplizen geworden. Das sind die Wunder des Kriegs. Es geht doch vorwärts.

Am nächsten Tag fuhr er nach Zürich.

Er saß in der dritten Klasse und hörte die Gespräche der Soldaten. Sie sprachen von ganz gewöhnlichen Dingen: von Speck, von Fleischspeisen, von einem Stabsarzt, einem Lazarett, Zigarettenmarken. Sie haben es sich schon häuslich im Krieg gemacht. Sie leben schon bequem. Der gewaltsame und verfrühte Tod, der sie jetzt belauert, ist ihnen schon so vertraut geworden, wie ihnen der natürliche Tod in friedlichen Zeiten vertraut war, bekannt und entrückt. Der Krieg ist aus einer widernatürlichen Erscheinung eine natürliche geworden.

Auf der letzten Station vor der Grenze steckte er den Brief an Hilde in den Postkasten. Wenn er sie erreicht – bin ich schon drüben.

Er telegraphierte Berzejew seine Ankunft.


 << zurück weiter >>