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Der Kampf um die Freiheit

Aus der Kindheit kommen in wachenden und schlafenden Träumen Bilder, unzusammenhängend, aber mit so frisch glänzenden Farben wie die Wandgemälde, die man in Pompeji aus dem Aschengrab ans Licht zog. Ein Sommerabend, da man auf der Haustreppe saß, im Mondschein, mit dem kleinen horchenden Herzen, Levkojenduft und der Gesang der Mädchen, die, Hand in Hand, singend durch die Gassen ziehen. Oder du schmeckst auf einmal wieder im Munde das schwarze Brot, das du in die Milch tauchtest, und siehst zu gleicher Zeit den Abglanz des Abendsonnenscheins in den Fenstern am Hause des reichen Mannes gegenüber. Und oft ergreift dich mitten in lichtem Leben der Schauder einer schwarzen Nacht, wo ein unbeschreibliches Gespenst unter dem Bettchen herausschlüpfte und dich mit großen brennenden Augen anblickte und mit knöchernen Fingern nach deinem Herzen krallte. Wie der laute Schrei des Entsetzens dein Herz löste und wie dich das Gefühl absoluter Sicherheit in den Armen der Mutter einschlafen ließ, wie nur Götter einschlafen können! Denkst du noch an die kleinen Schweine, die dir lieber waren als die täppischen Gespielen, die dich nicht verstehen wollten? Denkst du noch an den ersten Pfirsich, in dessen Sammethaut du mit tapferen Zähnen und, wie das fromme Huhn, mit zum Himmel gerichteten Augen hineingebissen? Und einmal warst du verloren und verlassen in dem Wäldchen hinter dem Hause, du konntest den Weg nicht mehr finden und Sonne und Bäume lächelten mild über dein bitteres Weinen. Dann zog einmal am Himmel schwarzes Gewölk auf, und du ducktest dich wie die Schwalben und lachtest doch in den Donner und Blitz, die dir nie wehe getan; es fiel der strömende Regen, und die Erde dampfte dir den uralten Segen in die kleine, wollüstig schnuppernde Nase. Aber der Himmel war so weit und der Regenbogen so fern, und weil du sie nicht auch fassen und halten konntest, weintest du die törichten Tränen der Sehnsucht nach dem Unendlichen.

Dann kam die Zeit, da du beten gelernt hattest. Es war eine neue, närrische Welt. Wenn du die Händchen auf die geschlossenen Augen preßtest, sahst du glänzende Ringe im Schwarzen sich drehen, und du meintest, es seien Engelsflügel. Und der arme Kopf mußte lernen, unbegreifliche Dinge, und wenn du fragtest: warum müssen die Buchstaben so aufeinander folgen? so konnte dir niemand Antwort geben. Aber die roten und blauen Blumen des Ährenfeldes waren dir vertraut wie deine eigenen Lippen und Augen, und die Ähren, die wie Bäume über dir wuchsen, drücktest du mit herkulischer Kraft an deine Brust. Und eines Tages wurde dir der unendliche Schmerz zuteil, zu wissen, daß du Ich bist. Den Käfern und Blumen, mit denen du dein Stillleben genossen, wurde diese Grausamkeit erspart. Aber du hattest in dem Augenblicke, in dem du denken konntest: Ich bin ich, im kindlichen Gemüt schon die Vorahnung eines Schmerzes, welcher den Jüngling von Sais erfüllte.

Weinen ist die Medizin der kindlichen Leiden. Später schämt man sich dieser Schwäche. Aber das Kind weint und lacht und spielt weiter und glaubt an die Welt als an sein Eigentum.

Das Kind wird sieben Jahre alt. Man zieht seinen Geist groß an der Bibel. Jedes Buch, das seinem wütenden Begehren nach Wissen, seiner verschämten Leselust gereicht wird, ist mit biblischen Ideen gesättigt. Der Teufel, der nie unter den Gespielen fehlt, zeigt dir die Stellen der Bibel, von welchen die Phantasie, gestachelt von dem unbefriedigten Warum, ihre Schachte in die Tiefen der Gemeinheit baut. Aber das hindert dich nicht, die ewigen Wahrheiten zu vernehmen, welche in dem selben, schnöd mißbrauchten Buche stehen, die Wahrheiten, welche dir durch den Umgang mit Blumen und Tieren selbstverständlich geworden sind: Niemand kann zwei Herren dienen! Hast du zwei Röcke, so gib dem einen, der keinen Rock hat. – Ich erinnere mich des unaussprechlichen Elendes, welches mich erfüllte, als meine Mutter es als eine Unmöglichkeit erklärte, einen wandernden Savoyardenknaben in unser armseliges und doch für mich die Fülle des Lebens enthaltendes Heim aufzunehmen. Aber hier ist das heilige Buch, das nur mit ehrfürchtigen Augen angesehen werden darf und in dem nur die zum Verbrechen gestempelte Lust an dem Geschlechtlichen etwas Verbotenes, Geheimnisvolles und darum Gemeines finden kann; hier sind die klaren Aussprüche des Zimmermannssohnes, die alles das verdammen, was dem bürgerlichen und wohlanständigen Treiben der Eltern als höchstes irdisches Lebensziel erscheint. Der Reiche, den du nach dem Evangelium bemitleiden mußt, weil er nicht ins Himmelreich kommen kann, ist geachtet; deine Mutter lächelt, wenn er sie begrüßt, und dein Vater zieht tief den Hut. Da beschmutzt dir die Harpyie der Lüge den festlich gespreiteten Tisch deiner Kindheit und du hast Augenblicke, in denen du so einsam und verloren dir vorkommst, wie damals in dem Wäldchen hinter dem Vaterhaus. – Aber das Kind weint und lacht und spielt und denkt immer noch, die Welt gehöre sein.

Der du dies liesest und nie in deiner Kindheit einem noch Ärmeren das Butterbrot gegeben hast, in welches du gerade hineinbeißen wolltest, und nie die Strafe des andern, beseelt von dem menschlichen Korpsgeiste, ohne Murren erlitten hast, du kennst auch nicht den Kampf um die Freiheit und brauchst nicht zu lesen, was ich aus der Tiefe meiner Erinnerung hervorhole. Und du, der sich etwas auf die Kenntnis des Harmonischen in der Kunst einbildet, du magst ein vorzüglicher Kenner der ewigen Schönheit bei Raphael, Michelangelo, Goethe sein, wenn dir aber die unkünstlerische Dissonanz des gesellschaftlichen Lebens keine Schmerzenslaute und keinen Kampf entlockt, dann bist du doch nur ein tönendes Erz und eine klingende Schelle.

Aber ich bin noch gar nicht bei den hoffnungslosen »Erwachsenen« angelangt. – Wie beantwortet man die unkommentmäßigen Fragen eines Kindes? Mit einem faulen Witz, mit einer Ausflucht oder im moralischen Fall mit einer Drohung. Aber, hat Heine aus seiner vielgequälten, in Enttäuschung und Eitelkeit verluderten und doch mit dem Unendlichen so ganz verbundenen Seele aufgeschrien: Ist das eine Antwort? Das Erste, was uns mit dem erwachenden Ich von unsern Beschützern entgegengebracht wird, ist die Heuchelei und die Feigheit: Wir können nicht, wie wir wollen, und wir dürfen nicht, wie wir sollen. Wahrlich, der Mensch, der mit seinem Gott hadert, hat ein Recht, ihn zu fragen: Warum hast du mich nicht in den Leib eines Tieres fahren lassen?

Wenn du ein phantasiebegabtes Kind bist, dem seine Erkenntnis: Ich bin ich, zum Stachel, zum Fluch und zur Seligkeit wird, so wirfst du dich, wie einst in den Mutterschoß, in die bunte Traumwelt der Religion. Die gehört ganz dein eigen.

Ein Kind ist so eifersüchtig auf seinen Gott und Himmel wie auf seine Mutter.

Die schöne reale Welt, die jungen, fröhlichen grunzenden Schweinchen, die Kornblumen, die dir entgegenblühten wie deine eigenen Augen, das Plätschern des Baches, das dir so stillzufrieden ertönte wie dein eigenes Lachen, es wird dir alles unwahr, symbolisch. Was sind Blumen, was ist das ehrwürdige Dach des väterlichen Hauses – Stoff für das Feuer, das alle Lust der Welt verzehrt. Was sind die kleinen Freuden dieses vergänglichen Daseins gegen jene künftige Herrlichkeit, wo der Unaussprechliche auf weißem Throne sitzt und Myriaden von Unsterblichen in Gesängen seine Macht und Gnade preisen. Aber auch diese kindische und doch reine Freude wird dir vergällt; denn von unten aus der Hölle hörst du das Ächzen der Verdammten.

Jeremias Taylor, der seiner Zeit und in der Entwicklungsperiode seines Selbst ein frommer Bibelchrist war, schrieb über die Predigten, mit welchen christliche Kinder gefüttert werden, ein wahres Wort: Wenn man sämtliche Folterqualen, welche an dem Körper eines Menschen ausgeübt werden können, die jeden Muskel, jede Sehne, jede Ader in Mitleiden ziehen, zusammennimmt, so ist es doch noch ein verzeihliches Verbrechen im Vergleich zu den Predigten über die ewige Verdammnis, welche mein Vater uns Kindern zum Abendsegen vorlas.

Wohlgemerkt! Du, der du dies liesest und mit unbefangenem, tierischem Wohlbehagen geboren bist, dir wären solche Vorlesungen am Ohr vorübergeklungen wie das Brüllen der Kühe. Für dich ist auch auf deinem späteren Lebenswege ein Epos, ein Drama dasselbe beruhigende Geräusch wie die Predigt des dümmsten Pfarrers. Wir aber, die wir zur Phantasie und zum immer sich erneuernden Selbstbewußtsein verurteilt sind, uns schuf diese vom boshaftesten Wahnsinn gezeugte Höllentheorie schlaflose Nächte. Und die schlaflose Nacht eines Kindes ist ein Verbrechen, das nie wieder gesühnt werden kann.

Ein Augenblick, ein kleiner Raum
Trennt mich von des Himmels Saum
Oder von der Hölle.

Das singen sie heuer noch in allen Kirchen. Man denke sich einen ewigen Gott, der sich an der ewigen Qual seiner sündigen Menschenkinder erfreuen kann! Man denke sich einen Allwissenden, der auf die kindlichen Zweifel eines werdenden Wesens stumm bleibt! Ich und viele Tausende wissen es, daß wir uns als schlechte Menschen vorkamen, noch ehe wir wußten, was gut und böse ist, daß wir als Kinder schon die Selbstzerknirschung und hündische Büßerlust wahnsinniger Mönche austragen mußten, weil uns zwischen allen frommen Entzückungen die Zweifel aufstiegen an einem Gott, der uns nicht einmal so viel Güte offenbarte, wie die unter dem Druck der Lüge und Feigheit lebenden Eltern. – Aber das Kind weint und lacht und spielt und wächst und glaubt immer noch, die Welt erobern zu können.

Was sind die Zweifelsqualen des Jünglings oder des Mannes, der schon Licht von ferne sieht, der mit der Tatsache rechnen kann, daß es Menschen gibt, die ohne Gott wandeln und die darum doch zu den Besten und Weisesten gezählt werden, gegen den Abgrund der Verzweiflung, der dem im Knaben werdenden Menschen sich eröffnet, wenn er zuerst entdeckt, das ein Etwas ihn von den andern scheidet, daß bei dem Mahle, das zur Sättigung aller gesetzt ist, ihm stets ein Gefühl des Hungers, der Unbefriedigung, ja schließlich des Ekels überbleibt?! In eine Mädchenseele zu blicken, wage ich nicht; ich ahne nur die Schrecknisse des Weibes, dem Willenlosigkeit und Unwissenheit zur Lebenspflicht gemacht werden; ich verfluche die Tortur des Geheimnisses – sie rächt sich an dem ganzen Geschlechte, das vom Weibe geboren wird.

Daß du nicht bist wie die andern, im späteren Leben mag es dir köstliche Minuten des Mitleids bereiten und erhabene des Stolzes, wenn du auf der freien Bergeshöhe stehst und tief unten die Schwachen und Alltäglichen auf den staubigen Landstraßen dahinhasten siehst, keinen Blick für die Blumen am Wege, kein Grüßen für das Rauschen des Wassers, nur immer einem Ziele entgegen, hinter dem sich eine neue, endlose Landstraße zieht. In deiner Jugend aber stempelt dich das, nicht zu sein wie die andern, in deinen eigenen Augen zum Verbrecher. Ich habe schon gesagt, Kinder müßten schon die Selbstzerknirschung und hündische Büßerlust wahnsinniger Mönche auskosten – ich setze heute hinzu: Die Seelengeschichte eines Knaben, der Antwort auf seine Fragen ersehnt, kennt Momente, welche der letzten Nacht eines zum Tode Verurteilten erspart bleiben.

O, ich weiß, es gibt eine Erziehung, welche keine Erziehung ist, weil sie in dem absoluten Vertrauen zwischen Eltern und Kindern besteht. Aber auch dann, welcher Vater ist so stark in der Erinnerung, daß er alles ahnen kann, was in des Knaben Seele vorgeht und doch zum Aussprechen nicht reif wird, und welche Mutter wäre stark genug, alle Fragen ihres Kindes zu beantworten? Wer religiös erzogen ist, muß allein, ohne Hilfe, jene Hölle überwinden, die mehr als Petrus der Eckstein der Kirche ist.

Der Mann ist stolz darauf, seine Schmerzen allein zu tragen, aber wenn er ein Mann ist, hat ihm doch des Lebens Kampf und Erfahrung wenigstens einen Freund erworben, dem er alles sagen darf. Dem Weib und dem Kind ist dieser Ausweg verschlossen.

Vor dir liegt das große Buch der Wahrheit und des Lebens, die Bibel. Wer das glaubt, was darin steht, wird selig, hat man dir gesagt. Nur schade, daß der Teufel, so Zweifel genannt wird, auch dem in der Schrift Forschenden keine Ruhe läßt. Du liesest in den Propheten von den Auserlesenen Gottes und siehst dich mit ihnen, triumphierend über die Leiber der Heiden hinwegschreitend, die Welt erobern. Da flüstert dir dein Teufel ins Ohr: Ist es auch recht, daß es Auserwählte gibt? Sollten Ihm, der der Vater aller ist, nicht alle Kinder gleich lieb sein? Dann wirfst du hastig das Buch herum, so daß das neue Testament sich dir öffnet, abergläubisch wie ein Puritaner suchst du in dem ersten Satze, auf den dein Finger fällt, die Lösung des Rätsels, das dir das Gehirn zermartert. Und du triffst auf das Kapitel von der Bekehrung Pauli in der Apostelgeschichte: »Saulus aber schnaubete mit Dräuen und Morden wider die Jünger des Herrn.« Du bist dieser Saulus! durchzuckt es dich, und dein Auge fliegt weiter von Zeile zu Zeile. Es umleuchtete ihn auf dem Wege nach Damaskus, und eine Stimme sprach zu ihm. – O allmächtiger, allgütiger Gott, schenk mir ein solches Leuchten, laß mich nur einmal die Stimme vernehmen, und ob ich vor dem Leuchten erblindete, und ob mich der gewaltige Klang deines Wortes tötete, ich will gern sterben, wenn ich im Glauben an dich sterben kann!

O die entsetzliche Nacht! Du ringst die Hände dir wund, Tränen, die wie Feuer brennen, überfluten deine Augen, Leib und Seele ist nur ein Gebet. Aber der Mond, der dir sonst so liebe Märchen erzählte, flimmert dir heute ein höhnisches Leuchten und das Flüstern der Bäume im Nachtwind hat keine Antwort für dich. – Da schreit es in dir auf: Lüge ist alles und Betrug, Heuchler sind die, die du achtest und lieben sollst. Fluch dir, Gott! Ich verachte dich, denn du bist ohnmächtig, treffe mich mit deinem Blitz, du Verächtlicher, wenn du kannst ... Was muß das Ende eines solchen Kampfes sein? Der Wahnsinn, der Tod oder der Schlaf. Die Natur, gütiger als Gott, schenkt uns den letzteren. Und wir erwachen mit dem stolzen Gefühl des Verbrechers aus eigener Wahl. Die Mutter küßt uns wie sonst, die Knaben laden uns wie sonst zum Spiele; sie wissen nicht, daß wir Ausgestoßene sind, in Ewigkeit Verfehmte. In Gleichgültigkeit verschließen und begraben wir, was unsre Hoffnung war und unsre Qual.

O übermütige Lust des atheistischen Knaben! Wenn der Pfarrer in der Kirche von dem schrecklichen Ende predigt, das die Gottesleugner nehmen und damit auf den ohne Sang und Klang begrabenen Schuhmacher anspielt, der nie in die Kirche ging und sich zu Tode soff, weil niemand seine Schuhe aus so unheiligen Händen entgegennehmen wollte, so lachen wir innerlich. Wir haben diesen Tod schon hinter uns, uns kann niemand mehr etwas weismachen. Wir treiben Schindluder während des Gottesdienstes und nicken den Mädchen zu, als ob wir ausgepichte Don Juans wären. Und merkwürdig, was wir während des Kampfes so ängstlich gehütet, unser Geheimnis geben wir jetzt prahlerisch preis. Auf den Spaziergängen lehren wir durch gottlose Redensarten unsere Genossen das Gruseln. »Ich mache dir eine Wette, daß es keinen Gott gibt. Ich verlache dich, Gott! Schmettre mich doch nieder, wenn du existierst. Ich werfe diesen Stein gen Himmel, er ist für dein Antlitz bestimmt. Seht ihr, er rührt sich nicht, weil er nicht ist!« Und siehe da, du warst nicht mehr allein, es fanden sich auch andere, welche nur auf den Anstoß gewartet hatten, um in Verwünschungen gegen den bösen Traum der Kindheit zu wetteifern. Nur von den Seelenkämpfen, die vorhergegangen, erzählt keiner. Es ist aber immer eine gute Seele dazwischen, welche am geeigneten Orte sich ausschütten muß. In der Untersuchung vor dem Pfarrer spielen wir eine klägliche Rolle, wir schworen ab wie Galilei, denn unser Mut war nicht größer als der seinige. Darum mußten wir doch mit Prügeln und Leibeshaft büßen; und im Gefängnisse fühlten wir uns zu Hause, da wir es für in der Ordnung hielten, daß Verbrecher eingesperrt werden müssen. Wir hatten es aber doch gar wohl vernommen, daß ein andrer unsrer Lehrer gesagt hatte, es sei eine Schande, Knaben um solcher Dummheiten willen zu strafen. Und das gab zu denken: Nur Dummheiten? Und wir glaubten schon der Freiheit teilhaftig zu sein, welche Kolosse und Extremitäten ausbrütet?!

Ach, wir ahnten nicht, daß sich schon ein viel feineres und stärkeres Netz um unsre geistigen Flügel spann, das wir mit ganz andern Anstrengungen zerreißen mußten wie die groben Stricke der geoffenbarten Religion. Aber es war doch ein Glück, zu rebellieren und zu randalieren; und bei all dem Poltern zog doch die junge Liebe in das Herz und baute eine Welt, die für uns unendlich genug war.


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